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Montag, 24 Februar 2025 10:02

II. GGA: Anhörung zu invasiven Arten

Fachleute informierten die Ausschussmitglieder über die aktuelle Situation, die Herausforderungen für die Landwirtschaft, die Folgen für die Gesundheit und die einschlägigen Rechtsvorschriften. Initiator Leiter Reber: „Invasive Arten sind eine unterschätzte Gefahr für die biologische Vielfalt und die örtliche Landwirtschaft: Wenn wir Fachleute anhören, können wir ihre Auswirkungen einschätzen und die notwendigen gesetzlichen Maßnahmen ergreifen.“

Die Ausschussmitglieder und Fachleute wurden vom Ausschussvorsitzenden Josef Noggler und der stellvertretenden Vorsitzenden Madeleine Rohrerbegrüßt, die erklärte: „Unsere Ökosysteme sind unter Druck. Der Verlust der Artenvielfalt schreitet schneller voran, als die Politik zurzeit Entscheidungen trifft – mit enormen Folgen für unsere Natur und für die Landwirtschaft. Damit unsere Umwelt wieder ins Gleichgewicht kommt, müssen wir vom trägen und extrem teuren Reparieren der Schäden endlich zu einer echten, mit Weitblick geplanten Vorsorge kommen.“

In der Anhörung, die mit der Darlegung der aktuellen Situation und einem Ausblick auf künftige Entwicklungen für das Vorkommen invasiver Arten, zu denen Insekten, Säugetiere, Fische und Pflanzenarten gehören, begann, wurden verschiedene Aspekte erörtert: von den Einschleppungs- und Verbreitungsmustern nicht einheimischer Arten bis hin zu den natürlichen Gegenspielern, von den Überwachungs- und Reaktionssystemen bis hin zu den ökologischen und wirtschaftlichen Schäden, die insbesondere im Obst- und Weinbau entstehen, von den gesundheitlichen Folgen bis hin zur Rolle des Klimawandels und der Globalisierung. Erörtert wurden auch die Notwendigkeit einer Sensibilisierung für Präventions- und Forschungszwecke sowie die bestehenden Rechtsvorschriften auf europäischer, italienischer und Landesebene.

Zum Thema sprachen Andrea Simoncelli vom Landespflanzenschutzdienst, der über das Monitoring von Schadorganismen – Quarantäneschädlinge – Aktuelle Situation der invasiven Arten und Ausblick berichtete, Melanie Graf von BRING Beratungsring Berglandwirtschaft, die Invasive Tierarten im Grünland, Acker- und Beerenobstanbau vorstellte, sowie Robert Wiedmer vom Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, der die Herausforderungen durch invasive Arten im Obst- und Weinbau präsentierte. Die gesundheitlichen Implikationen des Themas verdeutlichte Giulia Morosettivom Südtiroler Sanitätsbetrieb – Abteilung Prävention in ihrem Vortrag Medizinischer Aspekt invasiver Tierarten – Prävention und Schutz vor Krankheiten, ehe Josef Wieser Wildbiologe des Südtiroler Jagdverbandes, über invasive Wirbeltiere, Thomas Wilhalm vom Naturmuseum Südtirol über Invasive Pflanzenarten am Wegesrand – Auswirkungen auf die Biodiversität und Giovanni Peratoner vom Versuchszentrum Laimburg über Invasive Pflanzenarten im Grünland und Ackerland berichteten. Abschließend stellte Wieser nochmals die rechtliche Situation dar.

Im Anschluss stellten die Abgeordneten eine Reihe von Fragen, u.a. zur Präventionsarbeit, den erforderlichen Ressourcen, der Regulierung von Importen und Transporten und Saatgutmischungen (Andreas Leiter Reber), zur Bekämpfung der marmorierten Baumwanze und einiger invasiver Pflanzenarten (Jürgen Wirth Anderlan), zur Arbeit des Beratungsrings und der Zusammenarbeit mit den Landwirten (Harald Stauder), zu den Möglichkeiten der Ausrottung der Kirschessigfliege und der Rolle der Imkerei (Josef Noggler), zur Reaktion auf einen möglichen Dengue-Ausbruch durch die Tigermücke und den Schutz der Nutria (Madeleine Rohrer), zur Betreuung, auch auf Euregio-Ebene,  von Patienten, die von durch Insekten übertragenen Krankheiten betroffen sind und zur Monitoring (Waltraud Deeg). Ebenfalls anwesend waren Landtagspräsident Arnold Schuler und der AbgeordneteSandro Repetto.

Der Antrag für die Anhörung wurde von Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) gestellt: „Ob es Baumwanzen, Kirschessigfliegen, invasive Pflanzen oder Säugetiere wie der Waschbär sind: Invasive Arten sind eine unterschätzte Gefahr für die heimische Biodiversität und Landwirtschaft. Ich bin deshalb sehr froh, so viele Südtiroler Fachleute gefunden zu haben, die den Abgeordneten im Landtag nun erstmals diese Thematik wissenschaftlich nähergebracht haben. Nur so können wir die Auswirkungen invasiver Arten richtig einschätzen und die notwendigen gesetzgeberischen Maßnahmen treffen“.

Abschließend erklärte die stellvertretende Vorsitzende Rohrer, dass die Anhörung gezeigt habe, dass viele invasive Arten von der Politik unterschätzt würden. Sie äußerte die Hoffnung, dass die Anhörung zu einem proaktiven Umgang mit dem Phänomen beitragen werde.

MCpc

Unsere Autonomie wird weiter ausgehöhlt, während Landeshauptmann Arno Kompatscher weiterhin auf eine Einladung von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zu Verhandlungen in Rom hofft. Seit 2022 verspricht er die Autonomie wiederherzustellen und hat dies als eines der Kernthemen seiner Regierung verkauft. Doch was ist seither geschehen? Nichts außer leeren Versprechungen und endlosen Verzögerungen! Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit fordert endlich Klarheit! 

Die ersten Gespräche in Rom begannen im Oktober 2023. Kompatscher versprach damals, innerhalb weniger Sitzungen ein Gesamtpaket zu erarbeiten. Heute, über ein Jahr später, wartet Süd-Tirol immer noch auf greifbare Ergebnisse. „Wie lange will sich Süd-Tirol dieses Schauspiel noch gefallen lassen?“, fragt Knoll. „Kompatscher verkauft seine Verhandlungen als Erfolg, doch in Wahrheit schenkt er Rom nur wertvolle Zeit, um unsere Autonomie weiter zu schwächen!“

Während der Landeshauptmann noch immer auf das Wohlwollen der italienischen Regierung hofft, arbeitet Alessandro Urzì, Vorsitzender der 6er-Kommission und Vertreter der Fratelli d’Italia, gezielt daran, die Autonomie zu untergraben: Schutzklauseln werden blockiert, der Proporz wird gelockert und die vierjährige Ansässigkeitsklausel soll abgeschafft werden.

Die Koalition mit den Fratelli d’Italia wurde von Kompatscher ursprünglich als Mittel zur Stärkung der Autonomie verkauft, doch stattdessen steht Süd-Tirol vor einem gefährlichen Rückschritt. „Es braucht jetzt eine klare Strategie und entschlossene Schritte, um die Wiederherstellung der Autonomie endlich wie versprochen umzusetzen“, fordert Knoll. 

 „Die Zeit wird knapp!  Süd-Tirol braucht mehr denn je eine starke Stimme, die für die Autonomie kämpft und keine Regierung, die sich von Rom an der Nase herumführen lässt“, betont Knoll. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert Kompatscher auf, endlich Farbe zu bekennen: Kommt die Autonomie-Reform oder zerbricht die Koalition? „Die Menschen in Süd-Tirol haben ein Recht auf Klarheit und ehrliche Ergebnisse!“, so Knoll abschließend.

Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit

Donnerstag, 20 Februar 2025 16:01

Lehrpersonal: 200 neue Stellen für Südtirol

Landesregierung beschließt deutliche Aufstockung des Lehrpersonals um 200 Stellen: 120 für die italienische, 69 für die deutsche und 11 für die ladinische Schule

BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat eine deutliche Aufstockung des Lehrpersonals um 200 neue Stellen beschlossen. In der Sitzung vom 18. Februar haben die Landesräte für Bildung Marco Galateo (italienische Schule), Philipp Achammer (deutsche Schule) und Daniel Alfreider (ladinische Schule) die Verteilung dieser Stellen festgelegt: 120 für die italienische Schule, 69 für die deutsche Schule und 11 für die ladinische Schule. Der Grund für den hohen Prozentsatz an Stellen auf italienischer Seite ist, dass damit eine Stabilisierung des vorhandenen Lehrpersonals möglich wird. 

Landeshauptmannstellvertreter und Landesrat Marco Galateo zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das er als "wichtigen Schritt" bezeichnete. "Ich bin mir bewusst, dass die Aufstockung des Personals nicht alle Probleme und Herausforderungen lösen wird, mit denen die Schulen konfrontiert sind, aber sie wird es erlauben, sie angemessener zu behandeln und eine konkrete Antwort auf die Wünsche der Familien zu geben", betonte Galateo. "Diese Aufstockung wird es uns ermöglichen, eine mehrsprachige und integrative Schule einzurichten, die unseren Bedürfnissen entspricht".

Landesrat Philipp Achammer betonte, dass die zusätzlichen Stellen in den Schulen dringend benötigt würden: "Der größte Anteil wird für die Stabilisierung bisher drittmittelfinanzierter Stellen der Schulsozialpädagogen eingesetzt. Aufgrund neuer Herausforderungen, die sich aus dem sozialen und familiären Umfeld ergeben, spielen Schulsozialpädagogen eine wichtige Rolle in unserem Bildungssystem. Sie unterstützen nicht nur die Schülerinnen und Schüler in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung, sondern tragen auch dazu bei, ein positives Schulklima zu schaffen und Konflikte zu lösen. Ihre Arbeit ist entscheidend, um den vielfältigen Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden und ihnen eine erfolgreiche schulische Laufbahn zu ermöglichen."

Was die ladinische Schule betrifft, "stärkt die Einstellung von elf neuen Lehrkräften diese erheblich", wie Landesrat Daniel Alfreider unterstreicht. "Wir werden weiterhin auf eine individuellere Bildung für Schülerinnen und Schüler setzen, auf die bestmögliche Integration von Lernenden mit Migrationshintergrund und die Sicherung der Qualität des mehrsprachigen Unterrichts. Der Einsatz unserer Lehrkräfte ist lobenswert und Werte wie Zusammenarbeit, Inklusion und gegenseitiger Respekt sind für die neuen Generationen ebenso essenziell wie der Erhalt unserer ladinischen Sprache und Kultur.“

tl/red

Landeshauptleute Arno Kompatscher und Anton Mattle verleihen in Innsbruck an elf Persönlichkeiten Ehrenzeichen des Landes Tirol - Gedenken zum 215. Todestag von Andreas Hofer

INNSBRUCK (LPA). Die Landeshauptmänner Arno Kompatscher (Südtirol) und Anton Mattle (Tirol) haben elf Persönlichkeiten das Ehrenzeichen des Landesverliehen. Die Geehrten haben sich durch ihr hervorragendes öffentliches und privates Wirken zum Wohle des Landes verdient gemacht.

Nach dem Gedenken an den 215. Todestag des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer am Bergisel und in der Hofkirche fand die Verleihung in Anwesenheit von Mitgliedern der Tiroler Landesregierung, des Tiroler Landtages und von weiteren VertreterInnen des offiziellen Tirol im Riesensaal der Hofburg in Innsbruck statt. Diese Auszeichnung zählt zu den höchsten des Landes und wird an maximal zwölf Persönlichkeiten pro Jahr verliehen.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte beim Festakt in der Hofburg: „Dieses Engagement für Kultur und Tradition sowie den Wirtschaftsstandort, der Einsatz für unsere vereinenden Werte und die aktive Hilfeleistung für die Schwächeren unserer Gesellschaft stiften Gemeinschaft und Zusammenhalt. Die ausgezeichneten Persönlichkeiten aus Nord-, Ost- und Südtirol sind für uns leuchtende Vorbilder. Ihnen allen gebührt unser aufrichtiger Dank. Wir sind stolz auf Sie.“

Tirols Landeshauptmann bedankte sich im Namen des Landes Tirol für den Beitrag der Geehrten zu "unserer lebenswerten Heimat" und deren verantwortungsvolles Handeln gegenüber der nächsten Generation. Er bezeichnete das Engagement der elf Geehren als ein starkes Zeichen aus und für Tirol. "Durch diesen Einsatz steht unser Land zukunftsorientiert, leistungsfähig, reichhaltig und kreativ da. Ob sie nun in Wirtschaft, Journalismus, Kultur, im sozialen Feld oder im religiösen Bereich tätig waren – sie alle haben Tirol entscheidend vorangebracht“, sagte Mattle zu den neuen Ehrenzeichenträgerinnen und -trägern.

Unter den elf Geehrten sind drei Südtiroler: Schriftstellerin Sabine Gruber aus Lana/Wien, der frühere ladinische Landesrat  Florian Mussner aus Wolkenstein sowie Musiker, Komponist und Musikproduzent Herbert Pixner aus St.Leonhard im Passaier/Gnadenwald (Tirol). 

Die Laudationes der Geehrten sind auf der Webseite des Landes Tirol im Downloadbereich abrufbar.

Zusatzinformationen

Das Ehrenzeichen des Landes Tirol erhielten elf Persönlichkeiten

INNSBRUCK (LPA). Nach dem Gedenken an den 215. Todestag von Andreas Hofer am Bergisel und in der Hofkirche erhielten elf Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Journalismus sowie Religion und Sozialbereich das Ehrenzeichen. Darunter waren eine Südtirolerin und zwei Südtiroler, drei Tirolerinnen und fünf Tiroler. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landeshauptmann Anton Mattle gratulierten: 

Manfred Duringer, Ehrenlandesobmann des Chorverbandes Tirol

Jakob Falkner, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden

Bruni Fröschl, Geschäftsführerin der Fröschl AG & Co KG

Sabine Gruber, Schriftstellerin aus Südtirol

Hansjörg Hofer, Weihbischof der Erzdiözese Salzburg

Günther Lieder, ehemaliger Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg

Florian Mussner, früherer ladinischer Landesrat der Südtiroler Landesregierung, Südtirol

Hermann Petz, früherer Vorstandsvorsitzender der Moser Holding

Herbert Pixner, Musiker, Komponist und Musikproduzent, Südtirol

Elisabeth Rathgeb, Direktorin der Caritas der Diözese Innsbruck

Martha Schultz, Geschäftsführerin der Schultz-Unternehmensgruppe

pio

Anlässlich des Aktionstags hebt Soziallandesrätin Rosmarie Pamer hervor: "Gesellschaften und Volkswirtschaften funktionieren besser, wenn der sozialen Gerechtigkeit Priorität eingeräumt wird."

BOZEN (LPA). Alljährlich am 20. Februar wird der Welttag der sozialen Gerechtigkeit begangen, der nicht nur auf die soziale Ungerechtigkeit aufmerksam machen, sondern vor allem auch dazu beitragen soll, dass diese überwunden wird.

"Gesellschaften und Volkswirtschaften funktionieren besser, wenn der sozialen Gerechtigkeit Priorität eingeräumt wird. Sozial- und Wirtschaftspolitik bedingen sich gegenseitig", unterstreicht Rosmarie Pamer. Die Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt erinnert zudem daran, dass der Zuständigkeitsbereich Soziales in der Landesregierung in dieser Legislatur erstmals die Bezeichnung "Sozialer Zusammenhalt" trägt. "Diese Umbenennung war eine ganz bewusste Entscheidung, mit der wir auch aufzeigen wollen, dass wir mit unserer Arbeit, unseren Entscheidungen und den getroffenen Maßnahmen darauf abzielen, die Gesellschaft – nach den zuletzt immer stärker zutage tretenden Klüften – wieder ein Stück mehr zusammenführen", erklärt Pamer.

Dazu beitragen soll unter anderem auch eine geplante sozialwissenschaftliche Studie, mit der zum einen ermittelt werden soll, wie es um den sozialen Zusammenhalt in Südtirol steht, zum anderen, welche Aspekte den sozialen Zusammenhalt während der Corona-Pandemie geschwächt bzw. gestärkt haben. "Auf Grundlage der Studienergebnisse können wir dann in bestimmten Bereichen noch zielgerichteter vorgehen", sagt die Landesrätin.

Doch bereits derzeit arbeite sie gemeinsam und in Abstimmung mit der gesamten Landesregierung, den Landesabteilungen und -ämtern sowie zahlreichen Organisationen des Sozialbereichs tagtäglich daran, die Lebenssituation benachteiligter Menschen zu verbessern und die Dienste im Sinne der Bevölkerung weiterzuentwickeln. "Dabei gilt es, sich auszutauschen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln, damit die großen Herausforderungen unserer Zeit angegangen und eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft geschaffen werden kann", betont Landesrätin Pamer. "Inklusion und Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und eine starke Gemeinschaft bedingen soziale Nachhaltigkeit. Daran müssen wir arbeiten." Denn soziale Gerechtigkeit sei die Basis für sozialen Zusammenhalt.

red/ck

Vom 12. bis 19. Juli gibt es in Mals (Südtirol) sportliche Aktivitäten für 60 Kinder und Jugendliche aus der Euregio – Jahrgänge 2011 bis 2013 können teilnehmen – Schnelle Anmeldung empfohlen

BOZEN (LPA). Junge Sportlerinnen und Sportler mit ausreichender körperlicher Grundausbildung der Jahrgänge 2011, 2012 und 2013 können sich ab Montag für das EuregioSportCamp 2025 anmelden: Zum zehnten Mal organisiert die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino zusammen mit den Sportämtern der drei Länder eine Sommerwoche für 60 Jugendliche. Die heurige Ausgabe findet vom 12. bis 19. Juli in Mals statt. Die Anmeldungen sind ausschließlich online möglich. Erfahrungsgemäß herrscht hoher Andrang.

Sport, Spiel, Spaß

Das Sportcamp findet im Oberschulzentrum "Claudia von Medici" im Vinschgau statt. Im Mittelpunkt steht die Ausübung von Sportarten wie Leichtathletik. Angeboten werden aber auch Aktivitäten wie Fußball, Beachvolleyball und Gruppenspiele. Exkursionen und interaktive Workshops mit Expertinnen und Experten runden die gemeinsame Woche ab. Die je 20 Jugendlichen aus Südtirol, Tirol und dem Trentino werden von geschulten Trainerinnen und Trainern sowie Betreuenden begleitet, die auch dabei helfen, verschiedene Hindernisse und sprachliche Grenzen zu überwinden.

Die für Sport zuständigen Landesregierungsmitglieder, der Landesrat des Vorsitzlandes Südtirol, Peter Brunner, der Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth und die Trentiner Landeshauptmann-Stellvertreterin Francesca Gerosa sehen in der Sommerwoche eine hervorragende Initiative, um mit sportlichen Aktivitäten gemeinsame Werte zu vermitteln, Sprachbarrieren zu überwinden, neue grenzüberschreitende Freundschaften zu knüpfen und die Verbundenheit innerhalb der Euregio zu leben.

Organisatorische Aspekte

Die Teilnehmenden werden im Schülerheim "Viso" in Mals untergebracht. Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro für Betreuung, Verpflegung, Unterkunft und alle im Programm enthaltenen Aktivitäten. Eine Rückerstattung ist nicht möglich, sobald die Anmeldung bestätigt wurde. Das EuregioSportCamp wird zweisprachig abgehalten, einzelne Aktivitäten können von qualifiziertem Personal in der eigenen Muttersprache angeboten werden.

Die Online-Anmeldung ist ab 24. Februar, 10 Uhr möglich. Die Zulassung erfolgt für die 20 Plätze pro Euregio-Land in chronologischer Reihenfolge, danach wird für jedes Land eine Warteliste erstellt. Damit möglichst viele zumindest einmal teilnehmen können, erhalten jene den Vorzug, die bisher an keinem EuregioSportCamp teilgenommen haben. Detaillierte Auskünfte erteilen die Sportämter des jeweiligen Landes.

Informationen und Anmeldung: www.europaregion.info/sportcamp/ 

gst

„Beide Aktionstage verdeutlichen, dass strukturelle Benachteiligung und mangelnde Anerkennung von Arbeit und Vielfalt tief in unserer Gesellschaft verankert sind. Es ist höchste Zeit, dass wir dies ändern“, so Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin.

Am 20. Februar stehen zwei bedeutende Aktionstage im Zeichen der sozialen Gerechtigkeit und Gleichberechtigung: der Equal Care Day und der Discrimination Day. Diese Tage machen auf strukturelle Ungleichheiten aufmerksam und fordern mehr Anerkennung und Gleichstellung in unserer Gesellschaft.

„Als Gleichstellungsrätin setze ich mich mit Nachdruck dafür ein, dass die Themen Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit nicht nur an Aktionstagen, sondern täglich in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs eingebracht werden“, so Brigitte Hofer, die Gleichstellungsrätin.

Der Equal Care Day zeigt auf, dass Pflege- und Sorgearbeit nach wie vor größtenteils von Frauen und marginalisierten Gruppen geleistet wird. Diese Arbeit ist oft unsichtbar, schlecht bezahlt oder wird gar nicht entlohnt. Wir brauchen eine gerechtere Verteilung von Care-Arbeit.

Gleichzeitig wird mit dem Discrimination Day auf die anhaltende Diskriminierung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen hingewiesen. Menschen werden aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter oder sozialem Status benachteiligt. Es ist unsere Verantwortung, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und Strukturen zu schaffen, die echte Chancengleichheit und Gleichstellung ermöglichen.

Besonders die geschlechtsspezifische Diskriminierung bleibt eine große Herausforderung. Frauen sind weiterhin mit ungleichen Löhnen, gläsernen Decken und Stereotypen konfrontiert, die ihnen den Zugang zu Führungspositionen und wirtschaftlicher Unabhängigkeit erschweren. „Frauen verdienen in Italien im Durchschnitt immer noch rund 15 % weniger als Männer in vergleichbaren Positionen, in Südtirol war es 2024 17%. Zudem sind sie häufiger von prekärer Beschäftigung betroffen“, so Brigitte Hofer. „Der Discrimination Day erinnert uns auch daran, dass wir gegen diese Ungerechtigkeiten vorgehen und gleiche Chancen für alle schaffen müssen.“

„Beide Aktionstage verdeutlichen, dass strukturelle Benachteiligung und mangelnde Anerkennung von Arbeit und Vielfalt tief in unserer Gesellschaft verankert sind. Es ist höchste Zeit, dass wir dies ändern“, betont die Gleichstellungsrätin. „Wir müssen politisch und gesellschaftlich handeln, um gerechtere Strukturen zu schaffen.“

„Wir sehen immer wieder, dass gerade die unbezahlte Care-Arbeit als selbstverständlich angesehen wird. Das darf nicht so bleiben“, ergänzt Hofer. „Wir brauchen dringend ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, damit diese Arbeit endlich die Anerkennung erhält, die sie verdient.“

Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer weist zudem auf bestehende Geschlechterstereotypen hin: „Nach wie vor werden Frauen in vielen Bereichen auf klassische Rollenbilder reduziert. Laut aktuellen Studien leisten Frauen in Italien täglich durchschnittlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Diese ungleiche Verteilung trägt erheblich zur Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt bei. Es braucht gezielte Maßnahmen, um diese Ungleichheit zu überwinden.“

Statistiken zeigen, dass Frauen weltweit etwa 75 % der unbezahlten Care-Arbeit übernehmen, während Männer lediglich 25 % leisten. In Italien arbeiten Frauen täglich zwischen drei und sechs Stunden unbezahlt, während Männer durchschnittlich zwischen 30 Minuten und zwei Stunden für unbezahlte Arbeit aufwenden. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit struktureller Veränderungen und politischer Maßnahmen, um eine gerechtere Aufteilung der Sorgearbeit zu erreichen.

Ein Umdenken ist notwendig. Eine stärkere Einbindung von Männern in Care-Arbeit, bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und eine angemessene Entlohnung für Pflege- und Sorgearbeit sind Voraussetzungen, um eine Veränderung anzukurbeln. Nur so ist es möglich  langfristig eine gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaft zu schaffen.

CP

Europäischer Sozialfonds Plus (ESF+) finanziert Weiterbildungsangebot – Die Anmeldungen sind geöffnet – 2022 haben die Ausbildung bereits 54 Personen erfolgreich absolviert

BOZEN (LPA). Personal im Sozial- und Gesundheitswesen ist knapp, deshalb setzt das Land Südtirol stark auf die  Ausbildung neuer Pflegehelfer undPflegehelferinnen. Dabei bietet der Europäische Sozialfonds Plus (ESF+) eine wichtige Unterstützung, denn mit Hilfe der Geldmittel aus dem Fonds werden Kurse privater Einrichtungen finanziert. Nun ist die Anmeldung zu den Weiterbildungskursen möglich. 

Das Angebot soll die Ausbildungsmöglichkeiten der Landesfachschulen für Sozialberufe "Hannah Arendt" und "Emmanuel Lévinas" ergänzen. Dass das Konzept funktioniert, hat sich bereits 2022/23 bewiesen, als 54 Personen die Qualifikation als Pflegehelferinnen und -helfer auf diese Art und Weise erworben haben, wie das Landesamt für den Europäischen Sozialfonds mitteilt. 

Die Anmeldungen für die Ausgabe 2025 ist nun geöffnet, alle Interessierten können sich kostenlos zu einem der Kurse anmelden. Die Initiative richtet sich sowohl an Arbeitslose als auch an Berufstätige. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 17 Jahren sowie der achtjährige Pflichtschulabschluss (Mittelschulabschluss). Die Ausbildungswege werden in Vollzeit angeboten, mit einer ungefähren Dauer von 37 Stunden pro Woche und insgesamt 1075 Stunden, davon 450 Stunden als Praktikum.

Weitere Informationen und Anmeldungen auf der Website: https://europa.provinz.bz.it/de/ausbildungs-und-lernpfade-fse

pir

Im Plenarsaal die Position des Landes, der Grundeigentümer und der Umweltschutzvertreters erläutert.

Heute Vormittag fand im Plenarsaal des Südtiroler Landtages die vom IV. Gesetzgebungsausschuss organisierte Anhörung zum Thema „Bahnlinie Meran-Bozen“ statt, welche von derAusschussvorsitzende Waltraud Deeg und vom stellvertretenden Vorsitzenden Zeno Oberkofler, eingeleitet wurde. Die Anhörung wurde von Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion) beantragt: „Mir war es wichtig, dass die Vertreter der betroffenen Grundbesitzer ihre Anliegen endlich offiziell im Landtag vorbringen konnten. Ein Ausbau der Meraner Bahnlinie wird von allen begrüßt, aber es muss im Einklang mit den betroffenen Bürgern eine grundschonende Variante gefunden werden – alles andere wäre unverantwortlich“, so der Abgeordnete.

Als Erster ergriff der Landesrat für Infrastruktur und Mobilität, Daniel Alfreider, das Wort. Er erläuterte die derzeitige Struktur der Strecke, die durch verschiedene Hindernisse gekennzeichnet ist, und wies auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer hin: „Das Projekt zum Ausbau der Bahnlinie von Bozen nach Meran schafft die langersehnte Möglichkeit, endlich auch in der westlichen Landeshälfte die Eisenbahn als Rückgrat der öffentlichen Mobilität konkurrenzfähig zu machen, denn das zweite Bahngleis schafft das Potenzial für neue und schnellere Verbindungen zwischen den beiden größten Zentren des Landes.“

Die aktuelle Lage der Strecke und die Verbesserungen, die der Ausbau mit sich bringen wird, wurden von Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA, und Martin Vallazza, Direktor des Ressorts für Infrastruktur und Mobilität, erläutert: Die Doppelspur und die Begradigung werden eine erhöhte Geschwindigkeit und einen Taktfahrplan von vier Zügen pro Stunde ermöglichen; hinsichtlich des Flächenverbrauchs wurden in Rahmen von Treffen, Infotagen und Web-Kommunikationen, Gespräche mit Bürgermeistern und Grundstückseigentümern geführt; Die Fertigstellung des Projekts ist für 2035 geplant.

Die Stellungnahme des Bauernbundes wurde von Kurt Hafner, Obmann der Ortsgruppe Terlan, Dominik Bachmann, Obmann der Bauernjugend, Hannes Dosser, Obmann des Bezirks Meran, Oswald Karbon, Vertreter des Bezirks Bozen, geschildert: Die Bauern befürworten den Ausbau der Bahnstrecke, wobei sie diesen auch ohne das zweite Gleis für möglich halten, d.h. durch Verbesserung der jetzigen Strecke, Digitalisierung und den neuen Virgl-Tunnel; ebenso wichtig sei die bisher fehlende Kommunikation und einen Ansprechpartner der RFI zu haben; Bedenken bestehen wegen Bodenschäden während der Ausbauarbeiten.

Gertrud Adami erläuterte die Position des Vereins für Kultur und Heimatpflege Etschtal, der u.a. die Verlegung der Bahnhöfe Terlan und Sigmundskron sowie die Arbeiten an den Brücken kritisiert, die das Landschaftsbild beeinträchtigen würden.

Anschließend ergriffen die Vertreter der Gemeinden das Wort: Der Bürgermeister von Terlan, Hansjörg Zelger, befürwortete den Fortbestand des Bahnhofs in seiner jetzigen Lage und wünschte sich die Weiterführung des institutionellen Runden Tisches; der Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, Alois Peter Kröll, meinte, dass der Busverkehr keine Ersatzlösung sei und sprach sich für die Wiederherstellung des Bahnhofs Sinichs aus; die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Roselinde Gunsch, argumentierte, dass die Geschwindigkeit der Verbindung entscheidend sei, um die Nutzung der Bahn zu fördern. 

Die Sicht der Umweltschützer wurde von Hanspeter Staffler vom Südtiroler Dachverband für Natur- und Umweltschutz aufgegriffen, der die Notwendigkeit von Kompromissen bei der Bahnstrecke und von einem ökologischen Projekt mit verbindlichen Ausgleichsmaßnahmen betonte; Gunde Bauhofer, Direktorin der Verbraucherschutzzentrale Südtirol, bezeichnete eine kurze Fahrzeit und keine Verspätungen, die nun mit der Eingleisigkeit verbunden sind, als entscheidend für die Attraktivität des Bahnangebots. Verena Troi von der Umweltgruppe Etschtal, forderte, dass drei Züge pro Stunde in den Dörfern halten und die Bahnhöfe nicht verlegt werden sollten.

Die Referenten beantworteten anschließend Fragen der Abgeordneten u.a. zur Möglichkeit nach mehr Zwischenstopps im Stadtteil Casanova (Anna Scarafoni), zur Rolle und zum finanziellen Beitrag der RFI (Franz Locher und Waltraud Deeg), zur Wiederaufnahme der Arbeiten am runden Tisch und zum Fahrradtransport (Hannes Rabensteiner), weiters, zur Einbeziehung von Vertretern der Landwirtschaft (Brigitte Foppa), zum weiteren Zeitablauf des Projektes (Madeleine Rohrer), zur Notwendigkeit eines partizipativen Prozesses, zu Kostenschätzungen (Franz Ploner), zur Möglichkeit des Zugangs zu Machbarkeitsstudien und zur Frage, wie die Verbindungen beschleunigt werden können (Andreas Leiter Reber) und zum institutionellen Tisch (Waltraud Deeg). Was die Kosten betrifft, so ist unter anderem von 10 Millionen pro km2 die Rede, d.h. von mehr als 300 Millionen Euro.

Die Anhörung wurde von der Vorsitzenden Deeg mit der Bitte abgeschlossen, dafür zu sorgen, dass der Ausschuss über die Entwicklung des Projekts laufend informiert wird.

MCif


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