Als Volontär in Guarayos, Bolivien

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v.l.: Sonja Platzer, Reinhard Zangerle und Richard Theiner v.l.: Sonja Platzer, Reinhard Zangerle und Richard Theiner

Latsch „Anders leben, anders reisen“ - Für die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ war Reinhard Zangerle als Senior Expert bei einem Freiwilligeneinsatz in Bolivien. Am Donnerstag, 16. Juni teilte er seine Eindrücke und Erfahrungen in Latsch im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben, anders reisen“ mit.
Reinhard Zangerle ist Botschafter für „Jugend Eine Welt“. Sein Anliegen ist es für die Entwicklungsarbeit zu sensibilisieren. Unter dem Motto „Bildung kann Armut überwinden“ reiste der Schuldirektor in Pension für 3 Monate nach Bolivien. „Es war schon immer mein Wunsch in die Entwicklungshilfe zu gehen“ erzählte Zangerle. Eigentlich wollte er ursprünglich nach Afrika aber es kam anders. Über die Tertiarschwestern in Brixen kam er nach Bolivien, nach Guarayos. Zunächst arbeitete er in
der aufsuchenden Familienarbeit, ging hinaus um in den barrios Familien zu besuchen, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. „Das Hauptproblem
war Fehl- und Unterernährung, hinzu kam AIDS.“ erzählte Zangerle.
Dann arbeitete er in der Kinder- und Jugendpastoral. „Behinderte Kinder existieren für den bolivianischen Staat nicht. Taube Kinder dürfen z.B. nicht in öffentliche Schulen gehen.“ erzählte Zangerle. Zu Weihnachten feierte er mit den Guarayo das Hl. Fest. Es wurde das Lied „Stille Nacht“ in spanisch, englisch und deutsch gesungen. Auch als Klosterchef war er tätig, als die Schwestern eine Woche in die Exerzitien fuhren.
Er fuhr nach Urubicha, einem Dorf im Dschungel, um seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen. „Das staatliche System ist sehr korrupt und marode“ erzählte Zangerle. Da gab es einiges zu tun. Besonders stolz ist er auf das Projekt „Kinder für Kinder“ in Cochabamba, das übrigens die Mittelschule Schlanders unterstützt und wofür heute noch Geld gesammelt wird. „Die Kinder kommen nicht nur in die Schule um zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen, sie kommen vor allem um zu essen und zu trinken. Es ist oft die einzige Mahlzeit, welche die Kinder am Tag bekommen1“ sagte Zangerle.
Nach drei Monaten kehrte er reich an Erfahrungen und dankbar, das alles erlebt zu haben, in den Vinschgau zurück. Er ermutigte die Anwesenden für die Entwicklungsarbeit einen Beitarg zu leisten und bat die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ und die Tertiarschwestern mit einer Spende zu unterstützen. Gracias por todo.
Peter Tscholl

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