Leserbriefe Ausgabe 4-20

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Der totale Irrsinn

Das Mass ist voll. Mehr als das, die Besserwisser sowie die Medien nehmen dem Menschen das Selbstdenken ab. Der moderne Mensch verblödet hauptsächlich deshalb, weil er es zu bequem hat, weil er zu faul und zu feige ist, sich selbst auf die Suche nach seinem eigenen Wissen und seiner eigenen Intelligenz zu machen. Vielen Leuten wird in dem letzten Jahrzehnt folgendes Phänomen nicht verborgen geblieben sein: Der Großteil der Menschheit verblödet zunehmend und das schlimme ist, kaum jemand stört sich daran! Ich jedenfalls werde nicht mehr über diese Probleme kommentieren. „Heute haben wir es oft mit Artificial Stupidity als mit Artificial Intelligence zu tun. Zitat: Andreas Hieke, derzeit kritischster Physiker des Silicon Valley.“
Wir leben in einer eigenartigen, auch faszinierenden Zeit. Nahe dem Abgrund. Gegenüber dem Schönen scheint das Böse immer mehr die Oberhand zu gewinnen. Also sollten wir die Stimme erheben...
s12 wefAber in meinem Alter mit Jahrgang 1944 mag ich nicht mehr, ich wundere mich nur noch und hoffe auf die jüngere Generation!
WEF, die Versammlung von Milliardären, Millionären, Führern der Welt, Weltverbesserern, Wichtigtuern und Journalisten, die alljährlich im schweizerischen Ferienort Davos stattfindet. Die an der diesjährigen Konferenz teilnehmenden Leute würden in ihrer grossen Mehrheit ohne jeden Zweifel ihr Engagement beteuern, den Ausstoss von Kohlendioxid zu verringern, um einen katastrophalen Klimawandel abzuwenden, selbst an Bord ihrer Gulfstream-Jets oder in ihren Range Rovern.

WEF DER TOTALE IRRSINN…
Was an diesem WEF abgelaufen ist übersteigt jegliche Vernunft. Alle reden über das Klima, unterschiedlicher könnte es nicht sein!
Klimaerwärmung, CO2 war das Hauptthema und was geschah in Davos… Rund 3.000 Personen, davon 53 Staats.- und Regierungschefs mit unserem gesamten Bundesrat, haben in diesem Jahr am Weltwirtschaftsforum teilgenommen; das heißt über 2‘000 Limousinen die täglich Kurierdienste in Davos vornahmen und umherfuhren; an Spitzentagen braucht man von Davos Dorf bis Davos Platz für eine Strecke von 4 km 1 Stunde, selbstverständlich bei laufendem Motor. Alleine nur schon Trump brauchte 7 Helikopter der US-Marine sowie 2 Präsidialmaschinen Boeing 747 Air Force One sowie drei Frachtmaschinen selben Typs, die Trumps riesiges Entourage mit eigenen Limousinen und Geländefahrzeuge transportierten. Auch eine weitere Boeing 747 die als Spezialversion als mobile militärische Kommandozentrale und für Krisenfälle bereitsteht. Also 6 Boeing 747; empörend, eine Zumutung! Insgesamt beinhaltet Trumps Entourage bei weitem über 1.500 Personen. Für die Sicherheit der WEF Teilnehmer standen 5.000 Armeeangehörige und rund 1.000 Polizisten aus allen Schweizer Kantonen und Lichtenstein zur Verfügung.
Wie glaubwürdig stehen nun diese Vorzeige WEF-Leute als Organisation der Klimaerwärmung und den Herausforderungen des Klimawandels gegenüber? Das soll die Elite sein, die dieses Problem regeln will? Ausgerechnet die, die sich einen Deut um den Klimaschutz kümmern, oder wie soll man sich erklären, dass viele Teilnehmer des WEF nicht mit normalen Linienflugzeuge in die Schweiz reisen, stattdessen leisten sich die meisten den Flug mit einem Privatjet! Von dieser Elite können wir kaum ernsthafte Lösungen erwarten.
Meine persönliche Meinung dazu; Politik und Wirtschaft scheren sich nicht um diese Problematik und wenn die Faktenlage noch so überzeugend wirkt!
Die Öffentlichkeit müsste nun den Druck auf die Führungskräfte erhöhen, damit diese den Ernst der Lage erkennen müssten und dementsprechend auch aktiv würden.
Ein „Dankeschön“ an unsere Frau Bundespräsidentin Sommaruga für Ihre WEF-Rede und Ihren Appel an die Schweizer Politik, endlich faktenbasiert zu handeln und Klima-Ziele umzusetzen, solange es dafür noch Zeit ist – die Wissenschaft spricht Klartext. Es braucht eine konsensorientierte Zusammenarbeit aller politischen Kräfte um diese Ziele zu erreichen! Dieses Szenario in Davos ganz allgemein darf schon wegen der Glaubwürdigkeit nicht länger akzeptiert werden… unglaublich was da abging.
Aber auch wegen den Kosten, die im Vorfeld schon zu reden gaben… so gelesen in der Luzerner Zeitung:
Das WEF selber zahlt 2,25 Millionen Franken für den Schutz der Teilnehmer. Dabei ist der tatsächliche Aufwand massiv höher: Der Kanton Graubünden alleine rechnet mit rund 9 Millionen Franken Kosten für die öffentliche Hand. 32 Millionen Franken verbucht der Bund, etwa für die Überwachung des Luftraumes, für Transportflügen für Staatschefs oder für die Bewachung von Objekten.

Giacumin Bass, Müstair

 

 

Unser Recht auf deutsche Krankenhausbefunde


Täglich bekommen Patienten deutscher Muttersprache im Krankenhaus italienische Befunde. Sie getrauen sich nicht, eine Übersetzung zu verlangen, wissen oft auch nicht, dass man das kann oder es ist ihnen zu umständlich. Sie sitzen, wie man sagt, „am kürzeren Hebel“. Im öffentlichen Bereich ist die Zweisprachigkeit verpflichtend. Oft stammen diese Befunde sogar von Ärzten, die in Süd Tirol geboren sind bzw. eine Zweisprachigkeitszulage einstecken. Diese Situation ist sehr bedenklich, berücksichtigt man, dass letzthin viele Ärzte aus Italien eingestellt wurden. Zudem kommt man diesen im Erlernen der deutschen Sprache immer weiter entgegen. Ist es nicht beschämend, wenn Akademiker nicht interessiert sind, deutsch zu können bzw. von ihren Vorgesetzten dazu nicht gedrängt werden, obwohl es vom Gesetz vorgesehen wäre, eigentlich ein Grund zur Entlassung! Man ist nicht ewiggestrig oder engstirnig, wenn man sich das Recht auf einen deutschen Befund herausnimmt. Stimmt es nicht nachdenklich, wenn man aneckt und viel Selbstbewusstsein braucht, gar von den eigenen Landsleuten belächelt wird, wenn man deutsch angesprochen werden will bzw. im Krankenhaus einen deutschen Befund verlangt? Deswegen kann man trotzdem offen für andere Kulturen sein. Da hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Traurig, aber wahr!

Waltraud Stanzel, Meran

 

 

Die schiach Lock


Sie ist immer noch da, die schiach Lock. Als der Damm gebaut wurde, haben die Grauner gesagt: Diese Mauer hält das Wasser nicht auf, weil sie keinen rechten Untergrund gefunden haben. Und: in ein paar Jahren hat der Karlin- und der Pizbach alles wieder aufgefüllt. Das war aller Hoffnung. Die Grauner haben gar nicht geglaubt, dass die große Sintflut kommen wird. Aber die große Hoffnung hat sich nicht erfüllt, die Leute mussten sich eine neue Heimat suchen. Heute wird der See, außer für die Stromproduktion, für allerlei Sportarten genutzt. Der See hatte aber nebenbei eine erwünschte Aufgabe: als Grenzschutz! Wirkungsvoller als die hundert Bunker in der ganzen Gegend herum. Hinter der Hand hat man sich zugeraunt: weißt du, dass die Galerien (zwischen Graun und Hoad) hergerichtet sind jederzeit gesprengt zu werden? Wie kann einer sagen: ohne See wäre die Gegend hier nichts. Nur einer, der nicht weiß und sich nicht vorstellen kann wie es vorher war. Die weite Ebene der Änger, Auen, Möser mit den zwei Seen, das uralte Dorf Graun, Zrlund, Reschen, Piz, Giern, Gorf, Ober- und Unterspin, Greinhof, Stockerhöfe. Wie die Natur im Laufe der Jahreszeiten alles geändert hat, das frische Grün der Wiesen im Langez, im Sommer die Heumahd, im Frühjahr und Herbst die Viehherde in den Mösern und Auen. Man könnte endlos weiterfahren aufzuzählen über die Schönheit und Vielfalt der ganzen Gegend. Im Winter alles weiß wie jetzt.
Einmal war ich im Widum beim Nachfolger von Pfarrer Rieper. Ich wollte herausfinden, wie oft man in Altgraun „um d’Änger“ gegangen ist (Prozessionen an großen Festtagen im Sommer). Wie oft die Monatsprozession „um d‘Schmidt“, andere Bittprozessionen, wie die zur Bachbrücke gehalten wurden. Da sind wir am Fenster gestanden und haben hinuntergeschaut auf den vollen See, der reichte damals bis her zur Straße. Da sagt der Pfarrer: „Hier komme ich mir vor wie im Urlaub am Meer“. „Ja, jetzt schon, aber warten Sie auf das Frühjahr, dann kommen Sie sich vor wie in der Wüste bei einem Sandsturm“.
Dieser See hat auch schon zu viele Tote gefordert. Wenn man dann überdenkt, wieviel Schaden und Leid auf materiellem, sozialen, kulturellen Gebiet er gebracht hat, dann verdient er einen noch schlimmeren Namen als „Schiacha Lock“.


Paul Warger, Taufers i. M., Vo Zrlund

 

 

Vorzeigeprestige


Zurzeit ist auch unser Kindergarten von Schluderns in aller Munde. Der wird gelobt, gezeigt, gepriesen. Stell’ mir schon die Frage, was all das soll, nach mehr als 10 Jahren hin und her. Haben diese Herren wirklich nicht einmal die Schneid, den Leuten die Wahrheit zu sagen? Ja es stimmt: Der Kindergarten steht, aber ohne Keller und Küche! Es könnte auch noch das Probelokal der Musikkapelle um fast den gleichen Preis integriert sein. Leider müssen sich unsere Musikanten, welchen schon seit Jahren ein Lokal versprochen wird, immer noch im Keller des Rathauses begnügen. Hoffentlich wissen die Wähler bei den nächsten Wahlen, auf welcher Seiten sie das Kreuzchen setzen?


Josef Wallnöfer, Schluderns

 

 

Good Morning, Great Britain!

Ein geschichtsvoller Tag für Europa. Ich bin aufgewachen und stellte fest, dass sich die Erde noch dreht, die Sonne ist aufgegangen, die Queen nicht vom Thron, gefallen. Die britischen Inseln sind entgegen aller Prophezeiungen und Schreckensszenarien nicht untergegangen, Anarchie ist auch nicht ausgebrochen, der Reiseverkehr funktioniert wie gehabt und die Supermarktregale immer noch voll, die angedrohte Geschäftsplünderung nicht eingetreten usw. War‘s vielleicht doch eine Angst und Panik-Kampagne der öffentlich-rechtlichen Medien und der EU selbst. Man mag zu diesem Szenario stehen wie man will, mit dem 31. Januar wurde nach drei Jahren eine demokratische Wahl umgesetzt, ob‘s einem passt oder nicht! Der EU liegt jetzt gut daran aus Fehlern zu lernen, dass Demokratie bzw. Volksabstimmungen geduldet werden müssen und weg von der „Gurkenbiegerei“ und „Pommesbräune“. Es braucht eine konsequente und klare Politik, ein Europa der Regionen. In diesem Sinne wünsche ich den Schotten, die mehrheitlich für den Verbleib bei der EU gestimmt haben, viel Erfolg auf dem Unabhängigkeitsweg und möge dem im great Britain verbleibenden Irland der Doppelpass beispielhafte Sicherheit geben.


Benjamin Pixner, Tschars

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