Müll kehrt heim

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Werner und Martin Tappeiner Werner und Martin Tappeiner

Vinschgau - Die Ausschreibung für die Restmüllsammlung in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine gewonnen - und sich dabei wohl übernommen. Die Restmüllsammlung ist seit kurzem wieder in Vinschger Hand.

von Erwin Bernhart

Ein denkwürdiges Datum ist der 10. Juni 2024. Seither ist die Restmüllsammlung restlos wieder in Vinschger Hand. Die Firma Tappeiner von Martin und Werner Tappeiner, die seit gut 40 Jahren den Restmüll im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau von den Bürgern abholt, ist von Schnals bis Reschen wieder an Bord. Zur Erinnerung: Die Ausschreibung des Restmüllsammeldienstes der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine im Herbst 2022 vor der Vinschger Traditionsfirma Tappeiner gewonnen und der Beginn der Arbeiten war mit 1.1.2023 vorgesehen. Bereits der Start war damals holprig (sh. Vinschgerwind 1/2023 „Hai frisst Müll“), so titel 1 23dass Tappeiner noch für den Jänner 2023 eingesprungen ist. Die Holprigkeit hat sich mit mehr oder weniger großen Auswirkungen laufend fortgesetzt, Tappeiner wurde von der überforderten „Idealservice“ der untere Vinschgau als Subappalto angetragen und kurz vor der Jahreswende 2023 ist „Idealservice“ in Prad an einer mittleren Müllkatastrophe vorbeigeschrammt (sh. Vinschgerwind 1/2024 „Neapel in Prad?“). Nun hat „Idealservice“ in Südtirol das Handtuch geworfen und sich Anfang Juni aus allen Verträgen zurückgezogen. „Wir haben die Verträge zu gleichen Konditionen übernommen“, sagt Martin Tappeiner dem Vinschgerwind. Seit dem 10. Juni werden sowohl das Gebiet in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als auch Gröden von Tappeiners Lastern und Leuten angefahren.
Tappeiner, der damals seine Enttäuschung über die gesetzlichen Voraussetzungen für die Ausschreibung beklagt hatte und dies auch heute noch tut, kann sich einer gewissen Genugtuung nicht entziehen. „Idealservice sei gegen eine Wand gerannt, denn die Bedingungen für den Restmüllsammeldienst seien alles andere als gemütlich und schon gar nicht sonderlich lukrativ. Das Gebiet sei sehr kapillar, die Ausrüstung der Gerätschaften aufwändig und die Personaldecke dünn.
„Ich finde“, sagt Martin Tappeiner, „dass heimische Betriebe bei der gesetzlichen Vergabe der Arbeiten Vorteile haben müssen. Man kann nicht ein Europa der Regionen predigen und dann irgendeinen Player mit für Bürger und Betrieb diffizilen Aufgaben betrauen.“
In der Bezirksgemeinschaft dürfte man „Idealservice“ wohl keine Träne nachweinen. Denn des Öfteren musste die Bezirkgemeinschaft mit Mahnungen und mit Strafen an die Vereinbarungen erinnern. Nun ist die Ordnung im Vinschgau im Bereich Müll wieder hergestellt.

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