Gänsehaut im Nebelreißen

geschrieben von
Schallenden Applaus nehmen in der Marx-Kirche v. l. Jonas Köfler, Heinz Köfler, Martin Tappeiner, Helena Alber, Sonia Turina und Heidi Perkmann sowie Musikerin Nadine Theis entgegen. Passend besetzte Rollen lassen in Laas die Jahreszeiten vergehen, stilecht eingekleidet und bereit zu scharfen Dialogen. Besuchenswert! Schallenden Applaus nehmen in der Marx-Kirche v. l. Jonas Köfler, Heinz Köfler, Martin Tappeiner, Helena Alber, Sonia Turina und Heidi Perkmann sowie Musikerin Nadine Theis entgegen. Passend besetzte Rollen lassen in Laas die Jahreszeiten vergehen, stilecht eingekleidet und bereit zu scharfen Dialogen. Besuchenswert!

Volksbühne Laas

Dichter Nebel legt sich im Volksstück „Nebelreißn“ auf eine Alm und die nahegelegene Schlucht. Er birgt Gefahr. Das Dorf glaubt, alles über die harsche Bäuerin zu wissen (di Uane: Helena Alber), die allein dort oben lebt. Vom Mann verjagt, vom Sohn (dr Junge: Jonas Köfler) getrennt. Die Ehe soll sie gebrochen haben, womöglich ein Verbrechen verübt? Der Schattenbauer könnte es sich trotzdem mit ihr vorstellen (dr Olte: Martin Tappeiner), doch ein Totgeglaubter (dr Fesche: Heinz Köfler) steigt ein in das Spiel um Begehren und Betrug. Die Volksbühne Laas bringt ein großartiges Schauspiel voller beklemmender Spannung in die Markus-Kirche. Regisseurin Heidemarie Stecher hat einen idealen Stimmungsraum fürs Stück von Ralph Wallner gewählt: mit Glockenschlägen, Regenrauschen und Frühlingskühle (Jacke einpacken!). Um die Verstrickungen der Figuren zu erzählen, reicht ein Tisch aus. Ein rasantes Theatererlebnis der seltenen Sorte. Sonia Turina (di Junge) als Sennerin und Heidi Perkmann (di Ondre) als schnippische, hellhörige Dorfbewohnerin machen das starke Ensemble komplett, das glaubhaft sämtliche Gefühlsregungen zeigen kann. Abwechselnd treten die Figuren an den Bühnenrand und reden Tacheles. Nadine Theis begleitet die fünf Jahreszeiten (Herbst/Winter/Frühling/Sommer/Herbst) mit ihrer Ziehharmonika. Lassen Sie sich ein auf dieses eindringliche Dialektdrama, das auch witzige Momente kennt. Sobald Sie die Marx-Kirche verlassen, könnten Sie noch einmal Gänsehaut bekommen. Falls das Nebelreißen (= Nebelschwaden) noch über Laas hängt wie am Premierenwochenende.

Maria Raffeiner

 

 

Weitere Aufführungstermine:

Freitag, 19.5., und Samstag, 20.5., jeweils um 20. 30 Uhr
und Sonntag, 21.5., um 19 Uhr

Gelesen 1444 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.