Spezial-Bauen&Sanieren: Nachhaltig bauen: Kooperieren für die nächste Generation

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Rund ein Viertel aller CO2-Emissionen weltweit sind der Baubranche zuzurechnen. Dem will der neu entstandene Innovationscluster VIVIUS mit Information, Beratung und Baubegleitung entgegentreten. Nachhaltiges Bauen im alpinen Raum steht im Mittelpunkt von VIVIUS: Sieben renommierte Südtiroler Unternehmen bilden das Konsortium, das es sich seit 2020 zur Aufgabe macht, den ökologischen Fußabdruck neuer Gebäude drastisch zu verringern. Dafür kooperiert VIVIUS mit Forschungseinrichtungen, erarbeitet Grundlagen, macht Planern, Handwerksbetrieben, Bauherren und Baufrauen neue Ideen zugänglich. Sensibilisierungsarbeit steht im Mittelpunkt des Innovationsclusters. Interessierte können sich bei VIVIUS melden.

Es gibt gute Gründe, die Art und Weise, wie gebaut wird, auf den Prüfstand zu stellen. Architektin Christine Pfeifer aus Eppan ist die Präsidentin des Innovationsclusters VIVIUS:

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 „Wir müssen einen Bau ganzheitlich denken und den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes betrachten, von seiner Entstehung über die Nutzung bis hin zum Rückbau.“

Wird ein Wohnbedürfnis durch Neubau erfüllt, entstehen die meisten Treibhausgase schon vor dem Einzug.

Die Zeit für eine Bauwende sei längst da, sagt Christine Pfeifer. Die spürbaren Klimaveränderungen machen sie sichtbar notwendig. Im Innovationscluster können die Ressourcen einzelner Betriebe gebündelt und kann eine Brücke hin zur Forschung geschlagen werden. Als Innovationscluster sei es möglich, Personen, die einen Bau in Auftrag geben, für klimagerechtes Bauen zu sensibilisieren. Klein- und Kleinstbetriebe, die Südtirols Bauwirtschaft prägen, können so auch mit den notwendigen Zukunftsthemen befasst werden.
Zusammenarbeit sei notwendig, erklärt Geschäftsführer Stefan Pircher:

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 „Wir wollen von anderen lernen, unser Wissen teilen und dadurch einen technologischen Fortschritt zum Wohl der Umwelt erreichen.“ 

Nachhaltig zu denken bedeute, nicht unmittelbar und kurzfristig das Optimum herauszuholen, sondern unter Einhaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen langfristig und in Einklang mit der Natur zu handeln. Nur im Austausch entwickle sich ein Betrieb weiter.

 „Wer nichts preisgibt, wird auch nichts erfahren“,

sagt der VIVIUS-Geschäftsführer.

VIVIUS wird von sieben Südtiroler Unternehmen getragen, die in der Baubranche seit Jahren gemeinsam erfolgreich Projekte umsetzen: Elektro a. haller, Energytech Ingenieure, Heidi Felderer Bau, Havoklima, holzius, Katmetal und Pfeifer Partners.

Zukunftsinteresse vor Einzelinteressen
VIVIUS baut an einem Netzwerk von interessierten Betrieben, Einrichtungen und Personen, die sich mit dem Thema nachhaltiges Bauen im alpinen Raum beschäftigen, arbeitet an Einzelprojekten und konkretisiert sie. So will sich der Innovationscluster als wissensstarker Ansprechpartner rund um nachhaltiges Bauen etablieren.

s38_pfeifer „Wir sind ein Kompetenz- und Beratungszentrum, an welches sich interessierte Bauherren und Baufrauen aus dem privaten und öffentlichen Bereich wenden können“,

erklärt Christine Pfeifer.

Sie verweist auf ein Wohnhaus aus Vollholz im „Klimahaus A Nature Standard“, das die Diözese in Brixen verwirklicht hat und an dem mehrere Partnerbetriebe von VIVIUS beteiligt waren:

 „Um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, haben wir den gesamten Lebenszyklus dieses Gebäudes betrachtet und das Verbesserungspotential für alle Lebensphasen berechnet“, 

erklärte die Architektin. Das sei von der Entstehung über die Nutzung bis hin zur notwendigen Instandhaltung und den Abbau des Gebäudes gegangen. Mitarbeiter des Innovationsclusters haben die Umsetzung begleitet und Instrumente zur Messung und Verbesserung von Nachhaltigkeit entwickelt und eingesetzt. BIM ist die Abkürzung von „Building Information Modeling“: Es ermöglicht die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden mittels Software. Alle relevanten Bauwerksdaten werden digital modelliert, kombiniert, erfasst und sind als virtuelles Modell verfügbar. Dieses dient als Grundlage für die Ausführung und Überwachung des Baus und wird ständig aktualisiert. Dabei entsteht zum Gebäude ein dreidimensionaler digitaler Zwilling. Innovative Unternehmen nutzen diese Daten und lassen daraus neue Anwendungen entstehen.
Das ist auch Ziel der Betriebe von VIVIUS. Als Innovationscluster für nachhaltiges Bauen im alpinen Raum hat das Konsortium die Aufgabe, neue Lösungsansätze und Methoden zu entwickeln. Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit Betrieben, Universitäten und Forschungseinrichtungen erarbeitet. Genauso wichtig ist der Wissenstransfer zwischen Bauenden, Betrieben im Bausektor und Schulen.

Nachhaltiges Bauen bedeute, konkurrenzfähig zu bleiben, sagt Martin Haller. Er ist Teil des Innovationsclusters: „Als Handwerksbetriebe von VIVIUS ziehen wir am selben Strang, sind uns unserer Verantwortung am Bau und gegenüber der Natur bewusst und bringen technologische und baustoffliche Neuerungen voran“, betont er. Die Zusammenarbeit im Netzwerk ermögliche außerdem eine kosteneffiziente Umsetzung.

 

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Interessierte können sich von Montag bis
Mittwoch zu Bürozeiten unter
Tel. +39 342 989 7547 melden und sich
jederzeit per Mail an team@vivius.it wenden.

Weitere Infos auf www.vivius.it.

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