Spezial-Zahngesundheit: Zahnpflege & Zahnhygiene - Die Regeln kurz und bündig

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Was ist das absolute Minimum für das tägliche Zähneputzen?
Wie oft sollte man zur jährlichen Kontrolle beim Zahnarzt?
Welches ist die ideale Zahnbürste?
Antworten auf diese Fragen gibt dieses Sonderthema.

von Angelika Ploner I Quelle: zahntipps.at

 

Zahnhygiene

s34 zahnVorbeugen ist besser als heilen, sagt ein altes Sprichwort. Schon ein paar Minuten am Tag genügen, um Zähne, Zunge und Zahnfleisch zu reinigen und damit einen großen Beitrag zur Zahnpflege und Zahngesundheit zu leisten. Bakterien sind die Ursache für Karies und Erkrankungen der Zähne: von Entzündungen bis hin zu Karies oder Zahnausfall. Eine gründliche Zahnreinigung sorgt dafür, dass schädliche Bakterien von der Zahnoberfläche weggeputzt werden und die Bildung von Zahnbelag und Zahnstein verhindert wird. Zahnhygiene, aber auch Essgewohnheiten spielen eine große Rolle bei der Prophylaxe von Zahnkrankheiten. Eine konsequente Zahnhygiene von Anfang an legt den Grundstein für gesunde Zähne bis ins hohe Alter. Apropos hohes Alter. Auch Prothesen müssen geputzt werden. Um Zahnfleischentzündungen und vor allem Mundgeruch vorzubeugen, ist Hygiene gerade bei den dritten Zähnen unverzichtbar.

 

Wann beginnt die Zahnpflege?

s34 kindDie Antwort ist einfach: Mit dem ersten Milchzahn. Gerade der Zahnschmelz der ersten Zähne, eben der sogenannten Milchzähne ist weich und anfällig für Bakterien und in der Folge für Karies. Gereinigt werden die ersten Zähnchen mit einer weichen Kinderzahnbürste aus Silikon. Kinder im Säuglingsalter werden mit dem Löffel gefüttert, den die Eltern im Mund hatten. Das ist ein weit verbreiteter Fehler. Denn: Das Kind hat noch kein richtiges Immunsystem und schluckt die elterlichen Keime und bekommt so Karies oder auch eine Parodontitis. Deshalb: Mit dem Löffel erst in den eigenen Mund und dann in den des Kindes zu gehen, ist ein absolutes Tabu. Die Mundhygiene fängt ab dem ersten Zahn an und wird von den Eltern betrieben. Ein Kind kann keine Zähne putzen. Der Mensch ist bis zu seinem fünften Lebensjahr physiologisch gar nicht in der Lage, systematisch zu putzen. Der Erwachsene putzt – und das Kind putzt nach.

 

 

Die Zahnbürste

s34 zahnbuersteDie Auswahl an Zahnbürsten ist riesig. Einige Grundregeln helfen bei der Auswahl: Der Kopf der Zahnbürste sollte klein sein, damit alle Ecken und Winkel im Mund erreicht werden. Abgerundete, weiche bis mittelharte Borsten sind ideal. Bei harten Zahnbürsten ist die Verletzungsgefahr von Zahnfleisch und Zähnen erhöht. Achtung: Nach sechs bis acht Wochen – spätestens – sollte die Zahnbürste gegen eine neue getauscht werden. Bei einer Grippe oder Erkältung ist ein sofortiger Wechsel anzuraten. Denn: Meist befinden sich auf der Zahnbürste noch die Erreger. Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste lautet oft die Frage. Das Wichtigste ist, eine Zahnbürste zu finden, die zu den eigenen Ansprüchen und Putzgewohnheiten passt. Die manuelle Zahnbürste sorgt in Verbindung mit der richtigen Putztechnik für eine sehr gute Reinigung. Die elektrische Zahnbürste führt bei den meisten Menschen nachweislich zu einer Verbesserung der Hygiene. Es gibt zahllose Zahnbürsten auf dem Markt. Mit der richtigen Technik wird mit beiden Arten von Zahnbürsten das empfohlene Putzergebnis erzielt. Das Gegenteil gilt genauso. Schlechte Putztechnik kann durch moderne elektrische Zahnbürsten nicht kompensiert werden.

 

10 erstaunliche Fakten über Zahnbürsten

1 Eine durchschnittliche Zahnbürste enthält rund 2.500 Borsten.

2 Wie die alten Ägypter bauten sich auch die Griechen, Römer und Indianer grobe Zahnbürsten aus Zweigen und Blättern, um ihre Zähne zu reinigen.

3 Neben der Verwendung von Zweigen als Zahnputzmittel wurden im Mittelalter auch noch Honig, Tabakblätter, Zitronensaft, Holzkohle verwendet.

4 Die erste Borstenzahnbürste wurde während der Tang-Dynastie (619-907) in China erfunden.

5 Broxodent hieß die erste elektrische Zahnbürste, wurde 1954 in der Schweiz erfunden.

6 Die teuerste Zahnbürste der Welt ist eine Handzahnbürste aus Titan und kostet angeblich ca 4.000 US-Dollar.

7 Die beliebteste Zahnbürstenfarbe ist blau.

8 Während ca. 4 Milliarden Menschen ein mobiles Gerät nutzen, sind es angeblich nur 3,5 Milliarden Menschen, die tatsächlich eine Zahnbürste verwenden.

9 Britische Zahnärzte empfehlen, die Zahnbürste mindestens 1,80 Meter von der Toilette entfernt aufzubewahren, damit sich keine Keime übertragen können, die beim Spülen in die Luft geschleudert werden.

10 Obwohl es sich vermeintlich logisch anhört, eine Kappe auf die Zahnbürste zur Aufbewahrung zu setzen, sollte dies unterlassen werden. Die Feuchtigkeit kann das Bakterienwachstum auf der Zahnbürste fördern.

 

2 Mal 2 Minuten

s34 2x2Wie lange und wie oft Zahnhygiene? Weist das Gebiss wenige Füllungen auf, keine Kronen und ist auch das Zahnfleisch in Ordnung, dann ist Zähneputzen zwei Mal am Tag durchaus in Ordnung. Sind mehrere Füllungen vorhanden, Kronen, Brücken usw., dann sind 3 Mal 2 Minuten Zahnhygiene absolutes Pflichtprogramm. Morgens, abends und mittags ist dann gründliches Putzen der Zähne, der Zahnzwischenräume und der Zunge erforderlich.

 

Ein Glas (frisch gepressten) Orangensaft zum Frühstück?

s34 orangenDann ist es besser, wenn die Zähne vor dem Frühstück geputzt werden. Denn Fruchtsäuren oder zucker- und säurehaltige Lebensmittel und Getränke wie auch gesäuerter Tee oder Cola demineralisieren den Zahnschmelz. Die Hartsubstanz ist dann regelrecht angeätzt, deshalb muss man warten, bis die Oberfläche wieder remineralisiert und der Zahn stabil und nicht mehr schutzlos ist. Eine Zahnreinigung sollte man erst mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 30 Minuten noch besser 60 Minuten vornehmen.

 

Die Zahnpasta

s34 tubeDie Zahnpasta für die tägliche Zahnpflege enthält ausreichend Fluorid, um den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Karies zu machen. Zahnseide ist wichtig, um Speisereste in den Zahnzwischenräumen zu entfernen – genau dort, wo die Zahnbürste nur schlecht hinkommt. Stichwort Mundspülung: Mundspülung kann den Zahnbelag nicht verhindern, kräftigt aber das Zahnfleisch. Achtung: Die Anwendung von Mundspüllösungen mit antibakteriellen Wirkstoffen sollte zeitlich begrenzt sein sowie mit dem behandelnden Zahnarzt abgesprochen werden, um die Mundflora nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Tipps: Zuckerfreier Kaugummi schützt die Zähne durch die vermehrte Speichelbildung. Schädliche Säuren werden neutralisiert und der Zahnschmelz wird geschützt.

 

Zahnputztechniken
für die gründliche Zahnreinigung.

s34 technikMindestens genauso wichtig wie die Wahl der geeigneten Zahnpasta oder Kinderzahnpasta ist die richtige Technik zum Zähne putzen. Hilfreich ist die immer gleiche Reihenfolge, um keinen Zahn zu vergessen. Das KAI-System bedeutet, zuerst die Kauflächen, danach die Außenflächen und zuletzt die Innenflächen der Zähne zu putzen. Dabei darf nicht geschrubbt werden – die Zahnbürste wird nur mit wenig Druck bewegt. Die Zahnbürste wird mit einer wischenden Bewegung geführt.

Tipps: Vorbeugen ist besser als heilen. 2 bis 3 Mal jährlich sollten beim Zahnarzt eine Kontrolle und eine Zahnreinigung gemacht werden.

 

10 erstaunliche Fakten zur Zahnpflege

1 Vergesslich - Einer von 10 Menschen gibt zu, dass er regelmäßig auf das Zähneputzen vergisst.

2 Gesunder Mitbringsel - Das regelmäßige Zähneputzen in den Vereinigten Staaten ist eine Folge des Zweiten Weltkrieg zur Routine. Die US-Soldaten waren angehalten ihre Zähne routinemäßig zu putzen und diese Gewohnheit brachten sie dann mit nach Hause.

3 4 Monate - Eine durchschnittliche Person sollte rund 122 Tage ihrer Lebenszeit mit dem Zähneputzen verbringen.

4 Zähneputzen gegen Hüftgold - Wenn Sie zweimal täglich für zwei Minuten Ihr Zähne putzen, einmal Zahnseide verwenden und Ihre Zunge reinigen, verbrennen Sie mehr als 3.500 Kalorien pro Jahr. Das entspricht rund einem Kilo Körpergewicht pro Jahr.

5 Weiblicher Zahnverlust - Trotz im allgemein besserer häuslicher Mundhygiene fehlen Frauen hormonell bedingt ab dem 65. Lebensjahr mehr Zähne als den Männern.

6 180 Meter Zahnseide sollte jeder pro Jahr im Schnitt verwenden, wenn er regelmäßig seine Zahnzwischenräume reinigt. Doch es ist im Durchschnitt viel weniger.

7 Härter als Knochen - Mit der Zahnreinigung pflegen wir täglich das härteste Material, das im Körper des Menschen vorkommt, nämlich den Zahnschmelz.

8 400 Tuben Zahnpasta - soviel verbraucht ca. ein Mensch im Leben.

9 Schöne Zähne, attraktiver Mensch - Laut Erhebungen, nehmen viele Menschen als erstes die Zähne ihres Gegenüber wahr, wenn sie jemanden kennenlernen. Dabei sind schöne Zähne immer wieder wichtiger als Figur oder Haarschnitt.

10 Milchzahn - Der Begriff „Milchzahn“ soll von Hippokrates stammen, der davon ausging, dass die ersten Zähne aus der Milch geformt werden.

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