15 Jahre Vinschgerwind

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Am 28. April 2005 ist der erste Vinschgerwind erschienen. Der Vinschgerwind ist also 15 Jahre jung. Zu diesem Anlass haben wir uns erlaubt, einige Betrachtungen anzustellen und anstellen zu lassen. Auch ein Blick von außerhalb des Vinschgaus wird uns zugeworfen.
Für die nächste Nummer laden wir unsere LeserInnen ein, Erfahrungen und Anregungen zu 15 Jahre Vinschgerwind an uns zu schicken.

 

Es ist kein leichter Weg

s6 franceschini80 Prozent der Medien und des Werbemarktes nicht nur in Südtirol, sondern inzwischen in der gesamten Region Trentino-Südtirol werden von einem Medienkoloss beherrscht. Eine solche Konzentration und Situation sind eine Gefahr für die Demokratie.
Vor diesem Hintergrund sind alle unabhängigen Medienprojekte in diesem Land umso wichtiger. Der VinscherWind hat diese Medienmacht am eigenen Leib erlebt. Entstanden aus der Überzeugung sich nicht „kaufen“ zu lassen, haben sich die Mann- und Frauschaft um Erwin Bernhart und die Eigentümer bereits vor Jahren für einen anderen, selbstbestimmten Weg entschieden.
Es ist kein leichter Weg. Vor allem wirtschaftlich. Da liberale, mutige Unternehmer in diesem Land immer noch dünn gesät sind, heißt das wöchentlich die Brosamen zusammenzusuchen, um die Zeitung und das Projekt am Überleben zu halten.
Dem gesamten Team des VinschgerWind ist nicht nur das gelungen: Sie machen auch eine spannende und journalistisch hochstehende Bezirkszeitung, die längst weit über den Vinschgau hinaus Beachtung und Anerkennung findet.
In diesem Sinne bleibt nur zu hoffen, dass der VinschgerWind noch lange blasen wird. Damit sich mancher auch weiterhin warm anziehen muss.

 

Die Vinschger hab ich besser kennen gelernt

s6 0023Eigentlich bin ich kein professioneller Fotograf, und ich weiß nicht genau, wie eine Digitalkamera funktioniert, und manchmal kommt es mir so vor, als sei ich einer dieser politischen Männer oder ein hoher Funktionär, die einen prestigevollen Posten besetzen, ohne dass sie über spezielle Kompetenzen verfügen. Aber vor 15 Jahren fand ich mich in der Redaktion von Vinschgerwind wieder, gegründet, um Information und Unterhaltung außerhalb des unerträglichen und erstickenden Monopols von Athesia anzubieten. Und da wir nicht in der Türkei sind, ist auch Platz für uns.
Seither stelle ich dem Vinschgerwind regelmäßig und mit großem Vergnügen meine fotografischen Kunstwerke zur Verfügung. Fotografien werden von unseren Lesern offenbar allgemein geschätzt (und in 15 Jahren bin ich nie zensiert worden!). Gerade aus den Reaktionen der Leser habe ich begonnen, die Vinschger besser kennen zu lernen: Anrufe, Kurznachrichten, whatsapp, Kritiken, Vorschläge und Anregungen, Diskussionen. ..
Meine Vinschger Impressionen zeigen vorzugsweise die schönen Seiten dieses Tales, um das landschaftliche Erbe sichtbar zu machen, das wir haben und das wir mehr respektieren müssen: Ab und zu werden die Impressionen allerdings zu Depressionen! Ich habe gelernt, dass die Bauern, pardon die Apfelproduzenten keinen Spaß verstehen. Ihre Welt kreist nur rund um den Apfel, und alles, was ein Hindernis darstellt, wird entfernt (auch Fotos). Ich kann diese Haltung in gewisser Weise verstehen: Im beliebten Kartenspiel „Sockn“, das von den Vinschgern so geliebt wird, sticht der Bauer alles! Kurz gesagt ich habe den Eindruck , dass die MonoCOLTUR immer mehr zur MonoKULTUR wird.
Mir wurde auch klar, dass man nicht mit religiösen Symbolen herumspielen sollte. Willkommen sind allerdings Kritik oder Ironie über faschistische Ortsnamen. Ich habe mich immer geweigert, Gartenblumen zu fotografieren, trotz der zahlreichen Einladungen dazu. Die schönste Wertschätzung, die mir gemacht werden kann, ist, wenn mich jemand, auch ein Unbekannter, auf der Straße anhält und sagt: „Hoi Tschianni, gestern bin ich da und dort gewesen. Das war in Bodinis Bild drinnen.“
Im Laufe der Zeit wurde ich gebeten, zu meinem Impression kurze Texte hinzuzufügen. Oft stehen die im Widerspruch zum Bild, aber dies wird sehr geschätzt: Vielleicht ist auch das eine Bestätigung, dass ich kein echter Fotograf bin.

 

15 Jahre Vinschgerwind

s7 MAGDALENASprichwörtlich ins kalte Wasser sind wir gesprungen, als unser Zeitungsteam nach der feindlichen Übernahme des „Der Vinschger“ durch den Medienkonzern Athesia im Frühjahr 2005 fast geschlossen zum „Vinschgerwind“ übergewechselt ist. Diesen hatten kämpferische Gesellschafter fast über Nacht aus der Taufe gehoben - aus Protest gegen die unfreundliche Aktion und um dem Vinschgau eine freie Bezirkszeitung zu bewahren. Ein mutiges Wagnis, weil klar war, dass der „Vinschgerwind“ angesichts der Übermacht des Bozner Medienhauses einen schweren Stand haben würde.
Die Eröffnungsfeier zur Wiederinbetriebnahme des Vinschger Zuges im Mai 2005 in Mals fiel fast zeitgleich mit dem Erscheinungstermin der ersten „Vinschgerwind“ Nummer zusammen. Während sich damals viele fragten, ob der Zug wohl Erfolg haben würde, fragten wir uns in der neu gegründeten Redaktion: Welche Chancen hat unsere Zeitung? Denn Skeptiker sagten uns ein baldiges Ende voraus. Ich persönlich befürchtete, dass uns die Konkurrenz mit gezielten Dumpingpreisen schon bald den Garaus machen könnte. Nichts desto trotz bemühten wir uns um eine lebendige, kritische und vielseitige Berichterstattung, die immer wieder von neuen Redakteuren und Leserbeiträgen bereichert wurde. Ich investierte weiterhin viel Zeit in die Lebensgeschichten, die mir sehr am Herzen liegen, und verfasste Berichte für die unterschiedlichen Rubriken. Gemeinsam bemühten wir uns um die Gunst der Leserinnen und Leser. Dass uns das gelang, zeigen uns die viele positiven Rückmeldungen und die für die Zeitung sehr wichtigen Förder- und Gönnerbeiträge. Der Leser-Zuspruch erhöhte auch die Attraktivität unserer Zeitung für die Werbekunden, die unser wirtschaftliches Fundament bilden und für uns überlebenswichtig sind. Im Team kämpften wir gegen alle Versuche, uns das Leben schwer zu machen.
Heute bin ich stolz darauf - und angesichts der nach wie vor übermächtigen Konkurrenz immer noch ein bisschen verwundert - dass wir es mit dem „Vinschgerwind“ durch alle Höhen und Tiefen 15 Jahre lang geschafft haben.
Nie vergessen werde ich die aufbauenden und wohltuenden Worte von einem unserer Gesellschafter bei der Zug-Einweihungsfeier 2005: „Wenn ihr wie bisher beherzt Themen aufgreift, kritische Berichterstattung betreibt, die nahe an den Menschen ist, dann braucht ihr keine Angst zu haben. Dann schafft ihr es.“ Und er sollte Recht behalten.
Doch nun hat uns die Corona -Krise mit der prognostizierter wirtschaftlicher Rezession ein zweites Mal vor eine ungewisse Zukunft gestellt. Während sich der Vinschgerzug etabliert hat, stellen wir uns erneut die Frage: Wird der „Vinschgerwind“ auch weiterhin seine Chance haben? Ich bin optimistisch, denn wir als Team haben gelernt, auch im kalten Wasser zu schwimmen.

 

Der Vinschgerwind bläst weiter nach vorne

s10 gasserStillstand, Ungewissheit, Verunsicherung. Das sind die Schlagworte dieser Tage. Alles kreist um die Frage: Wie geht es weiter? Lust zum Feiern kommt da kaum auf. Dabei fehlen die Anlässe nicht. Der 15. Geburtstag vom Vinschgerwind ist so einer.
Ein stetes Lüftchen, das bisweilen unangenehm bis stürmisch bläst – so gelangt der “echte” Vinschgerwind bis in tiefe Lagen. Und so kennt man auch den “papierenen” Vinschgerwind, nicht nur im Bezirk, dem er sich verschrieben hat. Allerspätestens seit es ihn auch online zum Blättern gibt. Eine Wohltat im Südtiroler Nachrichtenwald, der immer stärker von einer medialen Monokultur befallen ist. Sich unter diesen Umständen Unabhängigkeit zu bewahren und den eigenen Weg zu gehen, ist eine nicht immer einfache Aufgabe. Dafür braucht es Mut. Der Vinschgerwind beweist seit 15 Jahren, dass es möglich ist. Dafür wird er geschätzt, gelesen und gefeiert. Auch im entfernten Bozen, wo salto.bz heuer sein bescheidenes Siebenjähriges gefeiert hat – wie Erwin Bernhart und seine Redaktion, in der Quarantäne.
Trotz all der Ungewissheit in diesen Tagen ist es doch tröstlich zu wissen, dass dem Vinschgerwind so schnell die Puste nicht ausgehen wird. Zumindest ist ihm das zu wünschen.
Alles Gute, Vinschgerwind! Möge er noch lange weiter in den Köpfen der Vinschger und ihrer Landsleute rütteln. Und Erwin Bernhart und seiner Redaktion einen sorglosen, aber gleichwohl weiterhin kritischen Blick nach vorne – den braucht es!

 

Happy Birthday:
Der „Wind“ ist 15 Jahre alt.

s11 waldner7236Es war Ende September 2011, als mir der Chefredakteur Erwin Bernhart die Möglichkeit anbot, für den „Vinschgerwind“ zu schreiben. Ich war bereits ein wissbegieriger Leser dieses Talschaftsblattes. Mich hat der Mut und die Schneid des größten Teiles der Belegschaft damals gefallen, als sie nach dem Verkauf des „der Vinschger“ die Redaktion verließen und zum „Vinschgerwind“ wechselten und dadurch eine drohende Meinungsdiktatur im Tale verhinderten. Das Angebot einer Mitarbeit mit solchen Menschen empfand ich als echte Herausforderung. Ich und Schreiben? Ich hatte bis auf wenige Leserbriefe keine Erfahrung damit. Es kam mir mein Lebensmotto in den Sinn: „Wer sich was traut, wer etwas versucht, kann verlieren, aber wer nichts versucht hat schon verloren.“ Als Starthilfe stellte ich so nebenbei eine banale Frage an den Chefredakteur: „Sage mir, wie schreibt man einen tollen, brauchbaren Beitrag?“ Kurze, knappe Antwort: „Du kannst alles schreiben, nur stimmen muss es. Keine festen Regeln, alles ist erlaubt, aber Vehemenz soll es haben, Rhythmus, den Swing.“ Keine festen Regeln, das machte mir Mut. Meine Beiträge wurden dann bis heute tatsächlich ohne Kürzungen und Korrekturen veröffentlicht. Der allerschönste Moment in meinem neuen Job war, als ich den auf Din A3 vergrößerten Artikel „Früh übt sich…“ im Vereinslokal des Segelvereins Reschensee hängen sah. Ich berichtet darin kurz über den ersten Optikurs am Reschensee.
Jemand, der schreibt, will wahrgenommen, sprich veröffentlicht werden. Auch Spätzünder wie ich haben eine Change. Oft bringt der zögerliche Start Vorteile. Denn Umwege erweitern die Ortskenntnisse. Ersetzt man das Wort Ort durch das Wort Schreiben, dann kann einer nicht genügend Erfahrungen gespeichert haben, um davon und vom Geschehen in der engeren Heimat zu berichten. Das möchte ich auch weiterhin für unser Jubiläumsblatt tun.

 

Freie Meinung braucht freie Medien

s11 gerstl 4605 02Als Kind träumte ich davon, mit Stift, Block und Fotoapparat auf Geschichtenjagd zu gehen. Ganz so wie mein damaliges Vorbild: Karla Kolumna. Das erste Mal Wind-Luft geschnuppert habe ich dann bei einem Schulpraktikum, wo mein allererster Artikel abgedruckt wurde. Das erste Feedback, das ich von einer Leserin bekommen habe, werde ich nie vergessen. Als der Vinschgerwind gegründet wurde, war ich erst in der Mittelschule. Für mich gehörte er gefühlt schon immer zur Medienlandschaft unseres Tales und erst später erfuhr ich warum wir im Vinschgau zwei Bezirkszeitungen haben. Die Idee „Freie Meinung braucht Freie Medien“ hat mich begeistert und motiviert. Beim Wind bin ich auf offene Ohren gestoßen, durfte Themen suchen und Geschichten nachgehen, die mich interessierten, und habe durch das Schreiben viele interessante Personen kennengelernt. Mit jedem Artikel, den ich verfasse, nehme ich auch für mich persönlich etwas mit und dafür bin ich dankbar! Auf die nächsten 15 Jahre!

 

Die bunte Vielfalt entdecken

s11 Heinrich ZodererFrüher habe ich als Vertreter der Umweltschutzgruppe Vinschgau Pressemitteilungen verschickt und dann gespannt darauf gewartet, was die Medien daraus machen, wie die Texte verarbeitet und präsentiert werden. Seit Herbst 2013 besuche ich als freier Mitarbeiter der Bezirkszeitung Vinschgerwind Veranstaltungen im Tal, nimm an Tagungen, Ausstellungen und Versammlungen teil, treffe mich mit unterschiedlichen Menschen und lerne so die bunte Vielfalt des Tales kennen. Ich staune darüber, wie wenig wir über die spezialisierten Abläufe in Betrieben wissen, über die umfangreichen Tätigkeiten der Vereine und Gemeinden und über die interessanten Lebensgeschichten verschiedener Menschen im ganzen Tal. Darüber zu erzählen, das alles zu dokumentieren, kritisch zu begleiten und zu hinterfragen, ist jedes Mal eine Herausforderung. Nach jeder Begegnung und Versammlung bin ich gespannt darauf, welchen Bericht ich darüber verfasse. Und alle zwei Wochen warte ich am Donnerstag neugierig darauf, welche Geschichten in der Bezirkszeitung erscheinen. Ich hoffe, Ihnen geht es genauso.

 

Frech und lesenswert

s11 senfter 103015„Gibt es im Vinschgau eine Bezirkszeitung?“ Diese – ich muss gestehen - von Ignoranz strotzende Frage habe ich im Herbst 2007 gestellt. Damals war ich noch Student in Innsbruck und hatte wenig Ahnung von der Südtiroler Medienwelt. Umso mehr wollte eine kleine Gruppe von Studenten der Südtiroler HochschülerInnenschaft, zu der ich auch gehörte, eine Veranstaltungsreihe auf die Beine stellen. Eine Reihe, die sich mit der Südtiroler Medienvielfalt beschäftigen sollte: Es gibt in Südtirol nicht nur das Medienmonopol Athesia, sondern auch ein ganz anderes, buntes Südtirol. Und dazu gehört der „Vinschger Wind.“
Damals war mir das kaum bewusst – vor allem als Pusterer, für den Südtirol schon ab Brixen fremd war und der Vinschgau erst recht etwas Unbekanntes. So erfuhr ich eben im Herbst 2007 erstmals davon, dass es im Vinschgau alles andere als eine monopolistische Mediensituation gab.
Im Frühjahr 2008 kam dann der Chefredakteur des damals erst seit drei Jahren existierenden „Vinschger Wind“ nach Innsbruck. Was ich dabei alles über die Vinschger Mediensituation erfuhr und mit welchem Idealismus diese Zeitung auch nur für einen Bezirk seither gemacht wird, das hat mich tief beeindruckt. Vielleicht war es genau das, was ich immer am Journalismus so geschätzt und bewundert habe. Dieser inständige Kampf sich von nichts und niemandem etwas vorsetzen und verbieten zu lassen. Aber vor allem war es Erwin Bernhart: Seine ruhige, aber entschiedene Art eine Zeitung zu machen. Sein Idealismus auch gegen viele Widerstände und finanzielle Einbußen etwas Unabhängiges machen zu dürfen. Hinzu kommt, dass ich mittlerweile als Journalist selbst gelernt habe, dass die Königsdisziplin des Journalismus nicht die politische Hofberichterstattung ist. Es ist der Lokaljournalismus. Die Geschichten von Menschen aus den Dörfern, über ihr Leben und ihre Sorgen und Probleme.
Deshalb, lieber „Vinschger Wind“, bleib weiter unabhängig, frech und lesenswert – für mindestens die nächsten 15 Jahre.

 

Vom Leben erzählen

s10 knollWelche Aufregung es für mich war, das allererste Poträt für euch schreiben zu dürfen. Damals hats viele Tage, Nächte und sicher 20 verschiedene Anfangsätze gebraucht, um meine erste Geschichte fertig zu stellen. Nun, 4 Jahre später ists etwas einfacher geworden für mich und meine Vinschgerwind-Poträts. Nun vertraue ich meiner Feder, dass sie die Geschichten der vielen porträtierten Menschen schon richtig erzählen wird. Am Anfang meiner Vinschgerwind Karriere wollte ich das „Schreiben-dürfen“ hauptsächlich für mein Heimatdorf Sulden einsetzten. Wollte erzählen wie man in einem hochgelegenen Tourismus-Bergdorf miteinander lebt und trotz vieler Arbeit die dorfeigene Gesellschaft miteinander gestaltet. Nun ist das Erzählen von Lebensgeschichten meine große Schreibleidenschaft geworden. Fasziniert davon, welch große Schätze sich hinter jeder Erzählung meiner Interviewpartner befinden, stelle ich mich der großen Herausforderung, dies so lebendig als möglich in den „Vinschgerwind“ zu bringen.

 

Der „Wind“ ist wichtiger als die Vi.P

s10 kronbichlerIn einer Mischung aus Überzeugung und Übermut habe ich den „Vinschger Wind“ einmal „Südtirols beste Bezirkszeitung“ geheißen. Das ist eine Weile her, und die Bezirkszeitung von vis-à-vis hat es mir sehr übel genommen. Ein Pusterer tut das nicht, hieß es, und seither bin ich für sie keiner mehr. Vierzehntäglich bekomme ich in Bozen die beiden Zeitungen, die östliche gratis, die westliche bezahltermaßen, jedes Mal vergleiche ich, und ich bleib dabei: Der Wind ist die bessere. Nur, die andere geht besser. Die im Westen bringt Nachrichten garniert mit Werbung (so viel wie möglich), die im Osten Werbung mit Nachrichten (so wenig wie notwendig). Sauwelt, ungerechte!
Ich lese jeden „Wind“, und jedes Mal – meiner beruflichen Deformation sei’s geklagt – überlege ich mir, wie ich ihn besser machen würde.
Dem Gianni Bodini sein Foto würde ich doppelseitig bringen. Wer das Glück hat, so einen Meister zu haben, lässt doch nicht zu, dass wir Leser die Zeitung aufstellen müssen, um das Bild zu lesen, ja zu lesen!, wenn es grad querformatig ist. Hab’s dem Chefredakteur schon oft geklagt, aber – wär ein schlechter Chefredakteur, wenn er nicht nur seinen eigenen Geschmack für maßgebend hielte.
Die tüchtige Magdalena Dietl Sapelza ließe ich öfter Vingscher Menschen porträtieren. Wenige im Land sind imstand, den Leuten so aufs Maul zu schauen. An ihren Porträts lerne ich jedes Mal ein Stück Vinschgau dazu.
Den Heindl Zoderer dazugewonnen zu haben, ist der Gewinn der letzten Jahre. Er gibt dem Blatt Niveau und Solidität. Ich kenne ihn als großen Arbeiter und würde ihn – Tschuldigung, Heindl! - noch mehr ausbeuten.
Eine Zeitung ist kein Lehrbuch, aber es schadet nicht, wenn wir daraus was lernen. An Wolfgang Platters naturkundlichen Serien beispielsweise. Die Kolping-Serie des SVP-Senioren Dellemann hingegen halte ich für ausgelernt.
Einen Schuss Satire vermisse ich gelegentlich. Oder ist etwa der „Brief ins Tal“ meines verflossenen Kollegen Abi Plangger als solche gemeint?
Dem Chefredakteur untertänigst ein Ratschlag: Nie zu edel werden (Nimm dir diesbezüglich das befreundete Blatt im Osten zum Vorbild!); und eine Bitte: Beherrsch dich ein bissl in deiner Abneigung gegen den Malser Bürgermeister resp. Weg!
Sonst: Nur alles Gute! Der Vinschger Wind ist wichtiger als die Vi.P. Der „Wind“ ist unabdingbar für die Demokratie im Vinschgau (systemrelevant, heißt das heute). Die Vi.P ist das nicht.

 

Aufgehender Stern

s10 sarahZiemlich genau die Hälfte meines Lebens gibt es nun schon den Vinschgerwind. Als ich damals mit 15 Jahren zum ersten Mal die Zeitung in der Hand hielt, hätte ich mir nicht gedacht, dass ich später einmal mit meinen Sportberichten ein Teil dieser „Mannschaft“ sein würde.
In meinen zehn Jahren beim Vinschgerwind werde ich nie jenen Moment vergessen, als mich mein Chefredakteur eines Abends im März 2018 anrief und mich fragte, ob ich Teil von etwas noch nie Dagewesenem unserer Zeitung sein wollte. Sein Plan war, dass ein Sportthema die Titelseite schmücken sollte. Nach mehreren Telefonaten, der Suche nach dem besten Foto, welche der Chefredakteur höchstpersönlich in die Hand nahm, dem Schreiben des Artikels und der wochenlangen Geheimniskrämerei erschien schließlich am 19. April 2018 die Ausgabe mit dem Titel „Aufgehender Stern – Die Fußballerin Melanie Kuenrath“. Noch nie zuvor widmete der Vinschgerwind einen Leitartikel dem Sport. Dieses „Tabu“ zu brechen und einen Teil zu dieser Premiere beigetragen zu haben, wird mir stets in Erinnerung bleiben.

 

300 Augenpaare

s10 2322Erinnerungen an die vergangenen 15 Jahre? Etwas zum Schmunzeln vielleicht. Die Episode liegt schon einige Jahre zurück. Es war ein Freitag Abend, als mich der Chefredakteur anrief. Ob ich morgen Nachmittag Zeit für einen Termin hätte, eine bezirksweite Jäger-Versammlung finde statt und wir - der Vinschgerwind - hätten dazu eine Einladung. Es wäre nicht unwichtig zu gehen, fügte er noch hinzu. Uhrzeit: 15 Uhr, Ort: Aula magna in der WFO Schlanders. Überpünktlich startete ich am nächsten Tag ins Kulturhaus, setzte mich ambitioniert in eine der ersten Reihen, ergatterte sogar eine mittig gelegene Sitzposition, ausgezeichneter Blickwinkel, um Fotos zu machen. Denn die Fotos - so lautet das Credo bei uns intern - schaut sich jeder an, wie’s mit dem Lesen ist, weiß man nicht so genau.... Der Saal füllte sich schnell bis auf den letzten Platz. Meine Freude war groß, als um 15 Uhr noch kein anderer Pressevertreter anwesend war, das bedeutete Exklusivität. Exklusiv in diesem Saal voller Jäger war übrigens auch jede Frau. Die Versammlung fing wie üblich mit jeder Menge Begrüßungen an, diese Zeit nutzte ich für Fotos vom Podium, um danach fleißig mitnotieren zu können...Am Ende seiner Begrüßung angelangt, setzte der Moderator - in unveränderter Tonlage - seine Rede fort: „So, und jetzt bitten wir die Pressevertreterin höflich den Saal zu verlassen, denn wie in der Einladung geschrieben stand, ist die Presse erst ab 17 Uhr zugelassen.“ Der Moderator hatte den Satz noch nicht fertig gesprochen, da spürte ich auch schon die Schamröte ins Gesicht aufsteigen... sämtliche Augenpaare (mindestens 300) waren auf mich gerichtet... es waren jene, die mich kurz darauf aus dem Saal begleiteten... das Grinsen des ganzen Saales möchte ich nur am Rande erwähnen. Die Telefonnummer vom Chefredakteur, der die Einladung offensichtlich nur zur Hälfte gelesen hatte, war schneller gewählt, als die Ausgangstür geschlossen war....

 

Kaum zu glauben, aber wahr, der
Vinschgerwind wird 15 Jahr!

s12 2314Keine Sorge, weitere Reime werden nicht folgen, aber die eine oder andere lustige Begebenheit fällt mir noch ein.
Eines Tages kam jemand zur Tür herein, warf sich auf die Knie und kniend trug er ein nicht enden wollendes Gedicht vor, ein anderes Mal, ein Mann fragt nach Erwin, unserem Chefredakteur. Er wolle einen Leserbrief abgeben. Ich sehe auf, erblicke 2 haarige Beine und darüber sehe ich ein buntes Röckchen flattern. Neugierig geht mein Blick nach oben und mir bleibt der Mund offen, ein bartiger Mann.
15 Jahre komme ich nun schon jeden Morgen ins Büro, meistens sogar pünktlich. Und meistens auch noch gern, ich hoffe es werden noch einige folgen.
Alles Gute VinschgerWIND

 

Danke für tolle 15 Jahre

s12 Foto Statement Gerti 2Mein Name ist Gerti und ich arbeite seit der Gründung, also bereits seit 15 Jahren im Team der Bezirkszeitung Der VinschgerWind. Meine Aufgabenbereiche sind die Buchhaltung, die Erstellung der Rechnungen sowie das Mahnwesen. In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich einiges verändert. Vor allem im Bereich der Rechnungen kam viel Neues hinzu. Dadurch ist meine Tätigkeit immer wieder abwechslungsreich und die zunehmende Bürokratie eine Herausforderung. Wir, beim VinschgerWind, arbeiten in einem guten, kollegialen Team. Als ich krankheitsbedingt fast ein Jahr ausgefallen bin, haben mich meine KollegInnen auch privat sehr unterstützt. Dafür gebührt ihnen großer Dank. Wenn man von Beginn an in einem Betrieb am Aufbau, Erfolg und manchmal auch Rückschlägen involviert ist, dann ist das nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern fast schon eine Familie. Ich bin froh, dass ich ein Teil dieses Teams/dieser Familie sein darf und hoffe, dass es unsere Zeitung noch viele Jahre gibt. Danke für tolle 15 Jahre.

 

15 Jahre Vinschgerwind...
Ich blicke auf acht Monate zurück.

s12 ElenaIch heiße Elena Kaserer, komme aus Kastelbell und bin 20 Jahre alt, also nur 5 Jahre älter als unsere Bezirkszeitung. Seit September 2019 arbeite ich beim Vinschgerwind als Grafikerin, nach meinem Maturaabschluss an der Landesberufsschule für Handel und Grafik Johannes Gutenberg in Bozen, wurde ich herzlich in die Zeitungsfamilie aufgenommen und fühle mich seitdem sehr wohl. In diesen acht Monaten durfte ich viele Erfahrungen sammeln und neue interessante Menschen mit verschiedenen Meinungen kennenlernen. Ich hoffe auf viele weitere Jahre Vinschgerwind und gratuliere zum 15-jährigen Jubiläum.

 

„Den Nationalpark unter die Leute bringen!“

s12 5257Vier Ausgaben der neuen Bezirkszeitung waren erschienen, als im August 2005 deren Herausgeber Albert Flora zu mir in das Büro des Nationalparks Stilfserjoch ins Glurnser Rathaus kam. Er sei der Meinung, dass der Nationalpark in der Bevölkerung zu wenig bekannt sei und biete zur Behebung dieses Informationsdefizites deshalb - unentgeltlich - eine Doppelseite in jeder Zeitungsnummer an, um Themen rund um den Nationalpark abzuhandeln. Ich hatte Albert Flora damals geantwortet, wenn wir das Angebot annähmen, wollten wir mit einem bestimmten Qualitätsanspruch (v.a. uns selbst) und mit einer bestimmten Kontinuität schreiben.
Mein erster Beitrag ist in der Zeitungsnummer 5/2005 im 70. Bestandsjahr des Nationalparks (1935-2005) veröffentlicht worden und betitelte sich „Gletscher und Fische“. Gewidmet war er dem Gletscherschwund und den Fischen im Nationalparkhaus aquaprad. Seither sind in den letzten 15 Jahren bis heute 390 Beiträge zu ökologischen oder verwandten Themen erschienen, bis auf einzelne am Beginn, alle aus meiner Feder - unentgeltlich. Die Kontinuität ist gewahrt worden, ich hoffe, das Niveau auch.
Die Beiträge auf den Nationalparkseiten leben auch von ansprechenden Bildern. Ich konnte und kann bei der Illustration meiner Texte weiterhin auf die Bilder zurückgreifen, die Hunderte naturbegeisterte Fotografen im Rahmen des Fotowettbewerbes einreichen, welchen der Nationalpark Stilfserjoch mit drei weiteren Gebirgsnationalparken seit nunmehr 13 Auflagen auslobt.
Herausgeber und Redaktion haben nie Einfluss genommen auf Auswahl und Ausrichtung meiner Beiträge.
Aus Rückmeldungen von geneigten Leserinnen und Lesern erfahre ich, dass die Beiträge gefallen. Anteil daran hat auch der Grafiker Hartwig. Ihm danke ich für sein gutes Gestalter-Auge und für seine unkomplizierte, sachkompetente und zeitökonomische Arbeit.
Ich hoffe und wage die Einschätzung, dass Wissen und Verantwortungsbewusstsein um den Nationalpark Stilfserjoch zugenommen haben. Als Mosaik aus Natur- und Kulturlandschaft hat er noch bedeutendes Entwicklungspotential im ökokompatiblen Tourismus. Er stellt für den Vinschgau und das Hintere Ultental ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Mein abschließender Dank geht auch an die Info-Media GmbH als Herausgeberin der Zeitung: Albert Floras Einschätzung von 2005 war richtig und bleibt weiterhin gültig.

 

Verlängerung der Jugend

s12 2265Es traf sich zeitgemäß gut: Ich stand kurz von meiner Pensionierung als langjähriger Lehrer am Realgymnasium Schlanders, da bekam ich das Angebot als Sportredakteur beim Vinschger Wind mitzuarbeiten. Diese Arbeit in der lokalen Zeitungsredaktion half mir über den Pensionsschock hinweg und verlängerte meine „Jugend“ in einer gewissen Weise. Der direkte Kontakt mit anderen Menschen bei den diversen Sportveranstaltungen war stets herzlich und spontan.
Die journalistische Tätigkeit bei den Berichterstattung fand vor allem live an der Wochenende statt, das Schreiben und Verfassen von Artikeln dagegen werktags in der Redaktion gemeinsam mit dem Chefredakteur Erwin Bernhart und den Mitarbeitern Angelika Ploner und Magdalena Dietl-Sapelza. Wir waren immer ein tolles Team und die Beziehungen zueinander ausgezeichnet.
Der Sportjournalismus bietet viele wichtige Kontakte, sei es zu den Sportlern, wie natürlich auch zum Publikum. Das Zuschauen und Anfeuern bedeutet menschliche Nähe und Gemeinschaft. Diese Kontakte waren mir immer wichtig und das direkte Dabeisein bei Sportveranstaltungen aller Art, vor allen aber an den verschiedensten Vinschger Fußballplätzen verschaffte mir stets Freude und Enthusiasmus. Die Sportanlagen in Vinschgau und in die landschaftliche Schönheit eingebettet, und ich kenne sie alle gut.
Gerade jetzt an der Zeit der Corona-Virus mangelt es vielen an den zwischenmenschlichen Beziehungen, die mit dem Sport verbunden sind.

 

Eine andere Heimat

s13 philipDas moderne Südtirol ist nach außen hin ein sehr uniformes Land: Bei uns stehen Bäume in Reih und Glied, Wiesen und Hecken werden auf dieselbe Höhe gestutzt. Der Takt des Lebens wird von einem Verlagshaus, einer Partei und einer Kirche vorgegeben.
Wer nicht Gefallen daran findet, nach vorgegebenem Rhythmus zu tanzen, der findet in unserem Land wenig Möglichkeiten der Gestaltung. Der Vinschgerwind ist eine davon. Entstanden aus der Lust, einem übermächtigen Medienkoloss die Stirn zu bieten, gestaltet er seit vielen Jahren Meinung mit.
Der Vinschgerwind ist eine Bezirkszeitung, mehr zuallererst nicht. Aber er ist auch ein Symbol, dass es hierzulande nicht nur eine Meinung und eine Art der Darstellung gibt. Er ist nicht automatisch besser, er ist anders.
Auf den ersten Blick ist er eine Ansammlung von unterschiedlichsten Menschen, die miteinander streiten, diskutieren und lachen können. Die Lust am Schreiben, am Veröffentlichen ist allen gemein. Der Vinschgerwind bietet den Rahmen, der Chefredakteur lenkt die Lust zur konkreten Tat.
Der Vinschgerwind ist darüber hinaus Heimat, so wie sie sein soll. Nicht immer angenehm, weil starrsinnig und konsequent. Er ist verlässlich, in der Anzahl seiner Fehler, aber auch in seiner Offenheit. Das macht ihn so wichtig und anders: Er ist ein unbequemer, beständig wehender Gegenwind, der Meinung zulässt und mitgestaltet.

 

Wir sind der Wind und nicht das Fähnchen!
s14 fabi ludwigWeil jede Vinschger-Wind-Ausgabe auch nach fünfzehn Jahren ein kleines Abenteuer ist und donnerstags die druckfrische Ausgabe ein Kribbeln in der Magengegend verursacht, bin ich stolz, freier Mitarbeiter zu sein. Die ehrenamtliche Bildungs- und Kulturarbeit in den Dörfern liegt mir in der Berichterstattung besonders am Herzen. So entwickelten wir den Vinschger Bildungszug, den TheaterWind, den Kulturveranstaltungskalender im SommerWind in Print- und den grenzüberschreitenden Veranstaltungskalender „cultura raetica“, als Online-Version. Journalistischer Höhepunkt war für mich die Zusammenarbeit mit namhaften JournalistInnen, welche im Rahmen der Jurysitzungen zur Vergabe des Gabriel-Grüner-Stipendiums nach Mals kamen und wertvolle Tipps vermittelten. Nicht zuletzt aber waren für mich der Austausch und die Entwicklung von redaktionellen Inhalten und die Kreativität der Grafik besondere Momente. Wir sind eine kleine Zeitungsfamilie geworden, welche trotz und gerade wegen der vielfältigen Ansichten das gemeinsame Ziel vor Augen zusammenhält. Daher wünsch ich mir für den Wind weiterhin viel Aufwind aber auch viel Gegenwind, denn das hat uns immer motiviert und nicht gelähmt, um weiterhin selbstbewusst als Wind und nicht als Fähnchen in die Zukunft zu blicken.

 

Die Schlafbox
s14 thöni karin WA0010Seit knapp 15 Jahren bin auch ich dabei, beim „Wind“. Mal mehr, mal weniger fleißig. Wie es gerade zur Lebenssituation passt. Gerade das schätze ich an der Arbeit für das Contra-Ebner Blatt.
Aber eben auch, dass es überhaupt ein zweites Blattl gibt im Vinschgau. Sich dagegen stellen, wider die Übermacht. Das hat mir imponiert. Mit anderen Sichtweisen, anderen Themen, anderen Herangehensweisen. Die vielen Redakteure spiegeln verschiedene Lebenssichten wider. Eine Blattlinie, wie sonst häufig zu finden, gibt es so nicht.
Meine erste Titelgeschichte schrieb ich ziemlich am Anfang meiner „Wind“- Zeit.
Schlafbox Langtaufers - ein gewagter Titel. Es ging um die Initiierung eines „allergiefreien“ Tales mit Strukturen für geplagte Gäste. Das Projekt schlief ein.
Was nicht schlief, war das Thema um die skitechnische Anbindung von Langtaufers an das Kaunertal. Inzwischen war es mehr zu einem Krieg geworden. Böses Blut, tiefe Gräben zwischen den „Toulern“.
Vor wenigen Tagen nun die Absage der Landesregierung an den jahrzehntelangen Plan.
Droht jetzt wieder Schlafbox Langtaufers? Oder machen sich die Talbewohner auf zu neuen Ufern? Vielleicht sogar gemeinsam?
Als freie Redakteurin werde ich sie immer mal wieder suchen, die Themen, die die Vinschger und mich bewegen. Gerne für den „Wind“.

 

s14 2313Aufregend
15 aufregende Jahre mit Höhen und Tiefen.

 

 

 

Phase II

s15 285315 Jahre sind für uns, für den Vinschgerwind - um es mit einem derzeit geläufigen Ausdruck zu versehen - Phase 1: Wir waren in dieser Zeit durch den Wind - gebeutelt, gebeugt, gebogen, auf die Schnauze gefegt, in die Luft gewirbelt, zerzaust, gelüftet, verzwirbelt, zerfleddert, angeblasen, aufgeblasen, umgeblasen, angehaucht, umlüftet, umsäuselt – auf alle Fälle - vom Wind getragen. Sämtliche Facetten an emotionalen, inhaltlichen, finanziellen und gerichtlichen Kapriolen haben wir durchgemacht und überstanden. Damit der Wind uns, und da meine ich vor allem die wirtschaftliche Seite und die Redaktion, nicht davongetragen hat, dafür hat einer gesorgt, ohne den die Bezirkszeitung Vinschgerwind nicht möglich gewesen wäre und nicht möglich ist: Albert Flora. Albert Flora ist ein Malser – mit politischer Vorgeschichte. Ich bin ein gebürtiger Burgeiser, ohne eine solche. Nur diese Gewissheit war Basis unseres ersten Zusammentreffens vor rund 15 Jahren. Gekannt haben wir uns nicht. Ein gegenseitiges Abtasten war es - und - im Rückblick - saßen sich ein Profi und ein Greenhorn gegenüber. Aber: Wenn ein Malser und ein Burgeiser grundsätzlich zusammenarbeiten sollen, dann gibt es entweder fulminante Differenzen oder es entsteht ein fruchtbringendes Miteinander. Beides wird im Vinschgerwind permanent vereint. Es gibt kein oder. Es gibt für diesen Zustand keinen brauchbaren sprachlichen Ausdruck, dafür als Produkt den Vinschgerwind als vierzehntägige Bezirkszeitung, die ebenso permanent um Werbepartner und Leserschaft ringt. In ansprechender Grafik werden die meisten journalistischen Stilformen, zudem kulturelle und naturwissenschaftliche Exkurse eingebettet. Das ist die Basis des Vinschgerwind, gemeinsam mit den Gesellschaftern der Info Media GmbH (Hut ab vor deren Mut) und gemeinsam mit allen Mitarbeitern beim Vinschgerwind (ebenfalls Hut ab vor deren Mut, Engagement und Kreativität– und ich schätze mich glücklich, eine fachlich und menschlich excellente Frau- und Mannschaft um mich zu haben). Dass der Vinschgerwind ankommt, das wissen wir aus Rückmeldungen aus den Reihen der geschätzten Leserschaft, aus den Reihen der Wirtschaft und der Politik und auch aufgrund der zahlreichen Abozahlungen (dafür danke).
Dass der Vinschgerwind auch a bissl über den Vinschgau hinaus weht, ist bemerkenswert und die Kolleginnen und Kollegen anderer Medien sind der Einladung zu einem Statement zu unserem 15-Jahr-Jubiläum mit Inputs, Mahnungen und auch Lob gerne gefolgt. Danke. Nicht unbemerkt ist unser Jubiläum auch bei vielen unserer Werbepartner und Gesellschaftern geblieben. Einige Anzeigen nehmen auf 15 Jahre Vinschgerwind Bezug. Wir freuen uns, danke dafür.
Also dann - gelüftet, zerzaust und angehaucht - starten wir - gemeinsam - in Phase II.

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