Vinschgau/Bozen - Dass die Dienste im Krankenhaus Schlanders aufrechterhalten bleiben, steht für ihn außer Zweifel. Und dafür werde er sich immer einsetzen, so die klare Botschaft von Gesundheitslandesrat Hubert Messner bei einem Treffen mit Vertretern der KVW-Bezirksleitung Vinschgau.
Das Treffen fand aus aktuellem Anlass statt, nachdem der Gesetzgeber in Rom es zukünftig untersagen will, externe Facharztfirmen zur Abdeckung medizinischer Dienste zu beschäftigen. Aufgrund dieser rechtlichen Bestimmungen droht dem Krankenhaus Schlanders ein Problem mit Facharztleistungen, vor allem in den Bereichen Pädiatrie und Anästhesie. Weil die Zeit drängt, wandte sich Primar Kurt Habicher auch an den KVW-Bezirk Vinschgau, der den Erhalt des Krankenhauses Schlanders als einen seiner wichtigsten Programmpunkte sieht. Seit Jahren organisiert der Bezirksverband Treffen und Veranstaltungen, die das Ziel haben, die periphere Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne ersuchten KVW-Bezirksvorsitzender Heinrich Fliri und sein Stellvertreter Josef Bernhart umgehend um einen Termin beim zuständigen Landesrat, um über die aktuellen Entwicklungen zu sprechen und um seine Unterstützung für die Peripherie zu ersuchen.
Mit dabei beim Treffen am 17. Oktober in Bozen waren neben Anästhesie-Primar Kurt Habicher von KVW-Seite auch Gottfried Theiner, der sich ebenfalls für das Krankenhaus einsetzt und selbst ehrenamtlich bei der Nachtwache engagiert ist. Gesundheitslandesrat Hubert Messner wurde von seinem Ressortdirektor Michael Mayr begleitet.
Nach der Erörterung aller Aspekte des Problems, organisatorisch und medizinisch, betonte Messner, dass er alles daransetze, für Stabilität vor Ort zu sorgen. Weiters betonte der Landesrat bezüglich der Befürchtungen mit Nachdruck, dass die derzeit unbesetzten Stellen im Krankenhaus Schlanders neu ausgeschrieben worden sind und der Sanitätsbetrieb alles daransetze, entsprechendes Personal anzuwerben. Zudem seien innerbetriebliche Maßnahmen getroffen worden, die es bereits aktuell erlauben, dass Abteilungen und Dienste in Schlanders, über die standortübergreifende Zusammenarbeit von Personal aus anderen Krankenhausstandorten Südtirols, speziell aus Meran unterstützt werden. Dieser Austausch ist aus Sicht des KVW zwar sehr zu befürworten, jedoch sollte das nicht nur sporadisch erfolgen, sondern nachhaltige Stabilität gewährleistet sein.
Die schwierigen Rahmenbedingungen in Schlanders, auch durch die angrenzende Schweiz kommen noch dazu, aber auch hier gelte es zu sagen, dass Südtirol zwar nicht finanziell, wohl aber durch andere förderliche Rahmenbedingungen punkten kann, was Lebens- und Arbeitsqualität betrifft. Auch sollte man es ermöglichen, dass junge engagierte Medizinerinnen und Mediziner, deren Ausbildung man fördere, wieder ins Land zurückkommen. Er wolle sich auch beim zuständigen Gesundheitsminister für all das einsetzen, so Landesrat Hubert Messner. Das Problem der rechtlichen Bestimmungen bleibe aber bestehen, genauso jedoch ebenso die Hoffnung, dass zukünftig Mediziner wieder nach Südtirol zurückkommen. Der KVW bleibt am Thema dran und versucht weiterhin, seinen Beitrag zur Problemlösung zu leisten. (KVW)
Vinschgau - Der „Falstaff“ ist im deutschsprachigen Raum mit knapp 150.000 Exemplaren jährlich das größte Magazin für kulinarischen Lifestyle. Feinschmeckern und Genießern dient der „Falstaff“ als Richtschnur und Wegweiser auf der Suche nach herausragenden Weinen und erstklassigen Speisen. Das Leserpublikum des Falstaff ist erlesen, vor allem auch was die hohen und sehr hohen Einkommensschichten betrifft. Mit Ausnahme des Sternerestaurantes Kuppelrain in Kastelbell war der Vinschgau lange Zeit ein weißer Fleck im Falstaff. Das hat sich geändert. Mit jeweils „Drei Goldenen Gabeln“ haben es im „Falstaff 2025“ vier Vinschger Restaurants geschafft und sich damit unter die Großen in Südtirol gemischt. Das Gourmet Restaurant Kuppelrain der Familie Jörg Trafojer bleibt ein Fixstern am Vinschger Küchenhimmel: Drei goldene Gabeln mit einer Punktezahl von 94. 19 von 20 Punkten beim Wein sind Sonya Egger Trafojer zuzuschreiben, der in Wein-Sachen wohl niemand das Wasser reichen kann. Aber genausoviele Punkte hat das Mamesa in Burgeis von Mara Theiner mit Küchenchef Marc Bernhart erringen können. Mit 48 von 50 Punkten kann Marc Bernhart mit Jörg Trafojer gleichziehen und mit 10 von 10 Punkten beim Ambiente die Höchstzahl erreichen. Vor den zwei Spitzenrestaurants im Vinchgau liegt punktegleich die „Gourmetstube Einhorn im Romantikhotel Staffler“ und hinter den beiden Heini Dorfers „Quellenhof Gourmetstube 1897“. Das nur zur Einordnung. 3 Gabeln hat auch das Flurin von Thomas Ortler in Glurns erreicht, mit 10/10 beim Ambiente und gegenüber dem Vorjahr einen Punkt dazugeholt. Der Oberrraindlhof von Benjamin Raffeiner in Schnals ist mit 90 Punken noch im Drei-Gabel-Bereich. Es tut sich jedenfalls was in der Vinschger Kulinarik. Mit der eindeutigen Tendenz nach oben. (eb)
WASSERKRAFT – WIE NACHHALTIG IST SIE? AKTUELLE & ZUKÜNFTIGE HERAUSFORDERUNGEN
Die 6. Interalpinen Energie- und Umwelttage Mals, die am 24. und 25. Oktober 2024 stattfanden, standen ganz im Zeichen der Frage „Wasserkraft – Wie nachhaltig ist sie?“. Zahlreiche Fachleute und Interessierte aus den deutschsprachigen Alpenländern trafen sich im Kulturhaus, um über die Zukunft der Wasserkraft im Kontext der Energiewende zu diskutieren.
Die diesjährige Fachtagung bot den Teilnehmenden erneut ein breites Spektrum an hochkarätigen Vorträgen und Diskussionen. Experten aus der Wasserkraftbranche, darunter Kraftwerksbetreiber, Komponentenhersteller, Ingenieure und Vertreter aus Verwaltung und Wissenschaft, stellten innovative Lösungen und Best-Practice-Beispiele vor. Themen wie die Optimierung elektromaschineller Ausrüstung, die effiziente Sedimentbewirtschaftung von Stauseen sowie ökologische Aspekte der Wasserkraftnutzung standen im Vordergrund. Mitorganisatorin Bettina Geisseler bezeichnete in ihrer Begrüßung der Teilnehmenden, die Wasserkraft als junggebliebene langlebige „old lady“, die als bewährte Technologie sich ständig neuen Herausforderungen stellt.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Vortragsblock der „Jungen Techniker“. Hier präsentierten junge Ingenieurinnen und Ingenieure ihre Neuentwicklungen und brachten frische Ideen in die Diskussion ein. Dietmar Thomaseth, Präsident des IBI-Euregio Kompetenzzentrum und Geschäftsführer der TIQU, zeigte sich begeistert: „Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Innovationskraft die nächste Generation an Ingenieuren an die Wasserkraft herangeht.“
In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Vertreter der Stromwirtschaft und Wissenschaft darüber, wie sich Energieversorger auf mögliche Mangellagen vorbereiten. „Die Diskussionen haben gezeigt, wie wichtig es ist, bereits jetzt Strategien für die Zukunft zu entwickeln“, betonte Walter Gostner, Gesellschafter der Ingenieure Patscheider & Partner GmbH., Mals, Verwaltungsrat IBI-Euregio Kompetenzzentrum und Mitorganisator der Fachtagung.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Exkursion ins Schlandrauntal. Die Teilnehmenden erhielten einen exklusiven Einblick in die sich noch im Bau befindende Pipeline, die sechs Wasserkraftwerke miteinander verbindet. Dazu zählen drei klassische Wasserkraftwerke, zwei neue Trinkwasserkraftwerke und ein Beregnungswasser-Kraftwerk.
Die Organisatoren rund um das IBI-Euregio-Kompetenzzentrum Vahrn mit Patscheider & Partner, der Anwaltskanzlei GEISSELER LAW, dem TIQU – Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe sowie dem Südtiroler Energieverband SEV sind sich einig: „Die Fachtagung war, wie bereits in den vergangenen Jahren, ein voller Erfolg.“
Behandlung von schmerzhaften Pathologien im weiblichen Unterleib: Kann Medizinisches Cannabis eine Lösung sein für Vulvodynie, pudendale Neuropathie, chronische Blasenentzündung, Endometriose usw.?
Darum ging es am heutigen Freitag, den 25.10.2024, bei der öffentlichen Sprechstunde/Vortrag, welche von der Patientenvereinigung Cannabis Social Club organisiert und mit der Unterstützung der Abteilung Gesundheit der Autonomen Provinz Bozen realisiert wurde. Sie richtete sich an Mediziner, Sanitätspersonal und Patientinnen. Es referierte Dr. Lorenzo Calvi, Facharzt für Chirurgie, spezialisiert auf Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Ethnopharmakologie. Er zeigte auf, wie Cannabis sowohl als symptomatisches Hilfsmittel in der komplexen Schmerztherapie dieser Erkrankungen, als auch zur Verbesserung des pathologischen Bildes durch Beeinflussung der Ursachen und Mechanismen dieser Syndrome, nützlich sein kann. Der Einsatz von Medizinischem Cannabis bei Schmerzen aufgrund von Erkrankungen im weiblichen Unterleib kann zu einer wesentlichen Verbesserung führen und gilt als wertvolle Möglichkeit zur Linderung dieser spezifischen Schmerzen.
- Es muss jedoch festgestellt werden, dass diese Behandlungsmöglichkeit von kaum einem Arzt/Ärztin hier in Südtirol in Betracht gezogen wird.
- Der Appell der Patientenvereinigung Cannabis Social Club richtet sich daher an den Sanitätsbetrieb sowie an jeden einzelnen Facharzt/-Ärztin und den Allgemeinmedizinern sich zum Wohle der Patientinnen über diese Behandlungsmöglichkeit zu informieren.
- Wir verweisen in diesem Zusammenhang an die bereits mit zahlreichen Studien belegte anerkannte Wirkung von Medizinischem Cannabis in der allgemeinen Schmerztherapie. Medizinisches Cannabis wird in der Schmerztherapie in Südtirol immer mehr eingesetzt und kann mit Kostenübernahme durch den öffentlichen Gesundheitsbetrieb verschrieben werden. Die anfängliche Frage, ob Medizinisches Cannabis bei schmerzhaften Erkrankungen im weiblichen Unterleib eine Lösung sein kann, ist also mit einem eindeutigen Ja zu beantworten. Die Patientenvereinigung Cannabis Social Club in Bozen steht gerne für jede weitere Frage zu diesem Thema zur Verfügung und ist gerne bereit kompetente Ärzte zu vermitteln (www.cannabissocial.eu).
Unter dem Motto „Deine starke Stimme für die Heimat“ versammelte sich die Süd-Tiroler Freiheit zu ihrer diesjährigen Landesversammlung. Die Kulisse auf Schloss Maretsch – alte Mauern, rot-weiße Fahnen und über 200 versammelte Mitglieder – spiegelte den Aufschwung der Bewegung eindrucksvoll wider. Vor dieser Kulisse präsentierte die Süd-Tiroler Freiheit beeindruckende Zahlen, stimmte sich geschlossen auf die bevorstehenden Gemeindewahlen ein und gab das Signal zum Wahlkampfstart.
Grußworte an die Versammlung richteten Meinrad Berger vom Süd-Tiroler Heimatbund und Alois Wechselberger, Obmann des Andreas-Hofer-Bundes Tirol. Auch Dr. Erhard Hartung, ehemaliger Freiheitskämpfer im Exil, sandte eine Grußbotschaft. Die Mitbegründerin der Süd-Tiroler Freiheit und langjährige Landtagsabgeordnete, Dr. Eva Klotz, brach eine Lanze für den Gebrauch der deutschen Sprache: „Wir müssen konsequent an der deutschen Sprache festhalten. Sie ist unser Rückgrat und prägt unseren Willen nach Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes!“
„Die Zahlen sprechen für sich!“
Landesleitungsmitglied Stefan Zelger zeigte in seinem Bericht zur Lage der Bewegung eindrückliche Zahlen auf. Seit der Landtagswahl haben die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit mit über 300 Anfragen und über 50 Anträgen die Landesregierung nicht nur kontrolliert, sondern auch Lösungsansätze für viele Probleme aufgezeigt.
„Mit über 400 Pressemitteilungen und einer herausragenden Social-Media-Präsenz, die regelmäßig zehntausende junge Menschen erreicht, haben wir unsere Themen in die Herzen und Köpfen der Menschen getragen“, betonte Zelger.
Auch abseits des Landtags war die Bewegung aktiv: Mehr als 40 Stammtische, dazu Fortbildungskurse, Vorträge und Infoabende wurden im ganzen Land abgehalten.
„Diese Arbeit spiegelt sich in unseren Mitgliederzahlen wider. Während unsere Mitbewerber wie Team K, Freiheitliche oder JWA bei 100 bis 200 Mitgliedern stagnieren, konnten wir allein in diesem Jahr über 700 neue Mitglieder gewinnen. Mit fast 5.600 Mitgliedern sind wir so stark wie nie zuvor!“
Starke Stimmen in Nord- und Süd-Tirol
Die Landtagsabgeordneten Gudrun Kofler, Myriam Atz und Bernhard Zimmerhofer ließen in Interviews das vergangene Jahr Revue passieren. Sie spannten den Bogen von der Vision einer Wiedervereinigung Tirols bis hin zu Fragen des Umweltschutzes.
„Durch unsere Arbeit und die enge Kooperation mit der Süd-Tiroler Freiheit ist Süd-Tirol im Bundesland Tirol spürbar präsent“, betonte Gudrun Kofler von der FPÖ-Tirol. „Schritt für Schritt bauen wir das Unverständnis zwischen den getrennten Landesteilen ab!“
Myriam Atz sprach von den bewegendsten Momenten im Landtag, besonders von der Amnestie für die Freiheitskämpfer im Exil. „Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass sie endlich heimkehren dürfen. Ihnen haben wir viel zu verdanken!“
Bernhard Zimmerhofer liegt das Thema Umweltschutz besonders am Herzen. „Naturschutz und Klimaschutz sind Heimatschutz. Doch wir brauchen konkrete Schritte statt Panikmache – zum Beispiel durch ein Ende der Bodenversiegelung und einen starken Ausbau des öffentlichen Verkehrs!“
„Meinungsfreiheit wird angegriffen“
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit rückte in ihrem Beitrag das Thema „Meinungsfreiheit“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein alarmierendes Bild zeichne sich ab: Die Meinungsfreiheit werde zunehmend angegriffen, kritische Stimmen zum Schweigen gebracht und demontiert, alles im Namen einer vermeintlichen politischen Korrektheit. „Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um die Deutsche Schule. Wer Missstände aufzeigt, wird von der Landesregierung bestraft, anstatt dass die Probleme endlich angepackt werden“, erklärten die Mitglieder der Landesjugendleitung, Melanie Mair, Benedikt Mayr und Hansjörg Karbon.
Startschuss für die Gemeindewahl
Seit einem Jahr sitzt Hannes Rabensteiner im Landtag, zuvor war er Gemeinderat. Nun gab er das Signal für den Wahlkampf: „Heute stehen wir hier – vereint durch ein gemeinsames Ziel: die Zukunft unseres Landes und unserer Gemeinden mitzugestalten“, rief Rabensteiner den Anwesenden zu. „Die Gemeindewahl ist für uns alle eine große Chance.“ Eindringlich mahnte er: „Wir ziehen uns nicht zurück, wenn unsere deutsche Schule in Gefahr ist, unsere Identität durch Überfremdung bedroht wird oder unsere Heimat für die Menschen unbezahlbar wird.“
„In so vielen Gemeinden wie möglich kandidieren!“
Die Hauptrede der Landesversammlung hielt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll. „Die Süd-Tiroler Freiheit hat bei der Landtagswahl ein beeindruckendes Ergebnis erreicht. Stimmen und Mandate konnten verdoppelt werden – doch das ist erst der Anfang“, hob Knoll hervor. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen noch stärker werden.“
Knoll widmete sich auch den Gemeindewahlen im Mai: „Wir wollen in so vielen Gemeinden wie möglich antreten, um direkt für die Bürger vor Ort Politik zu machen. Süd-Tirol braucht eine starke Süd-Tiroler Freiheit, denn die derzeitige Regierung ignoriert die Bedürfnisse des Landes und der Bürger.“ Er sprach die Sorge um die Autonomie an: „Die Wiederherstellung und der Ausbau sind in weiter Ferne, und aus Rom weht ein nationalistischer Wind.“ Besonders kritisierte er die Sicherheitslage: „Zunehmende Ausländerkriminalität macht Süd-Tirol unsicher, während die ständig steigenden Preise das Leben für viele Bürger unerschwinglich machen. Das sind die Probleme, die die Politik lösen muss – und genau darum kümmert sich die Süd-Tiroler Freiheit. Die Zeit der Süd-Tiroler Freiheit ist gekommen!“
Süd-Tiroler Freiheit.
Südtiroler Delegation um Landesrat Alfreider spricht mit Vertretern der Stadt Venedig über innovative Lösungen zur Besucherlenkung - Fokus auf sanfter Mobilität und enkelgerechten Tourismus
VENEDIG (LPA). Eine Südtiroler Delegation mit Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider an der Spitze hat am 23. Oktober in Venedig den Stadtrat für Wirtschaft und Tourismus von Venedig, Simone Venturini und Tourismusvertreter getroffen, um sich über innovative Besucherlenkungssysteme auszutauschen. Venedig hat 2024 erstmals für ausgewählte Tage eine Zutrittsgebühr für Tagesgäste eingeführt, um den Touristenandrang zu regulieren. Diese Maßnahme soll 2025 ausgeweitet werden, um Besucher besser zu steuern.
Venedigs Stadtrat Venturini hob hervor, dass Venedig nicht nur wegen der vielen Touristinnen und Touristen, sondern auch zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner, Lösungen wie die Zutrittsgebühr und Regelungen für Kurzzeitvermietungen,eingeführt hat: "Wir müssen einen Weg finden, den Tourismus und die Lebensqualität der Menschen in Venedig in Einklang zu bringen", betonte Venturini. Es gehe um ein Gleichgewicht.
"Venedig, die Hauptstadt der Region und als weltweit bekanntes Kulturerbe-Symbol, fordert schon lange mehr gesetzgeberische Autonomie, um die Herausforderungen beim Management der Touristenströme angemessen bewältigen zu können", erklärte Venturini. Südtirol habe im Bereich Hotspot-Management bereits den richtigen Weg eingeschlagen. Gemeinsam solle man weitere Lösungen suchen, so der Bürgermeister von Venedig.
Der Bürgermeister von Prags, Friedrich Mittermair berichtete von den positiven Erfahrungen mit dem Plan Prags und der letzthin über dieses Mobilitätsmanagement eingeführten digitalen Besuchersteuerung am Pragser Wildsee. "Prags und Venedig sind als Destinationen unterschiedlich, aber sie haben ähnliche Herausforderungen im Umgang mit Tagesgästen. Der Austausch hilft uns, unsere Systeme weiterzuentwickeln", erklärte Mittermair.
Ziele seien ein sanfter Tourismus, eine sanfte Mobilität und der Schutz des Kultur- und Naturerbes, sagte der Landesrat. "Trotz rechtlicher Unterschiede zwischen Südtirol und Venedig war der Austausch sehr wertvoll, da sowohl Venedig als auch das Dolomiten-Gebiet zum UNESCO-Welterbe gehören und ähnliche Herausforderungen in der Besucherlenkung haben", betonte Alfreider. Es sei wichtig, von anderen Destinationen zu lernen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Der Austausch soll der Beginn einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem Land Südtirol und der Stadt Venedig sein, die sich gemeinsam weiterhin mit nachhaltigen Maßnahmen zur Besucherlenkung beschäftigen wollen.
red/san
Tagung der Arbeitsgemeinschaft Alpenregionen (ARGE ALP) über nachhaltige Wasserbewirtschaftung – Gesammeltes Wissen der Regionen ausgetauscht – Öffentlichkeit sensibilisiert
AMBRÌ (LPA). Der Kanton Tessin hatte 2024 während seines Vorsitzes der Arbeitsgemeinschaft der Alpenregionen (ARGE ALP) die nachhaltige Wasserbewirtschaftung in den Mittelpunkt gestellt. Dieses Thema stand heute (24. Oktober) im Zentrum einer wissenschaftlichen Tagung in Ambrì (Tessin), an der Fachleute aus der Schweiz und dem Ausland teilnahmen.
Das Wassermanagement ist eines der Themen, das alle Regionen des Alpenraums verbindet und bringt hochaktuelle Fragen mit sich – von der Wasserknappheit auf den Almen über die Senkung des Grundwasserspiegels bis hin zur erhöhten Überschwemmungsgefahr und anhaltenden Dürreperioden, die die Berglandwirtschaft erschweren und die Bauern immer öfter dazu zwingen, die Sommersaison auf den Hochalmen vorzeitig zu beenden.
Ziel der heutigen Tagung war es, die in den Regionen gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse auszutauschen und den Wissenstransfer und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu fördern. Am Ende der Gespräche wurden einige Forderungen an die Regierungschefs formuliert, die sich morgen (25. Oktober) in der Leventina treffen.
Die Referentinnen und Referenten aus der Schweiz und dem Ausland stellten innovative Lösungen vor, die bereits im Alpenraum eingesetzt wurden, um beispielsweise den Auswirkungen von Dürreperioden entgegenzuwirken und die auf eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen ausgerichtet sind. Insbesondere wurden technische und infrastrukturelle Details von Projekten erläutert, die es ermöglichen, Wasser in großer Höhe zu speichern und besonders starke Regenzeiten auszunutzen. Roberta Bottarin von Eurach Reseach sprach für Südtirol über die Ökologie der Fließgewässer in den Höhenlagen, deren Bedeutung und Funktionsweise auf der Ebene der Ökosysteme.
Diskutiert wurde auch die zentrale Rolle der Alpenflüsse und -bäche, die die Hälfte der Bevölkerung in den Alpenregionen ernähren und daher sowohl quantitativ als auch qualitativ nachhaltig bewirtschaftet werden müssen.
Die Grundbotschaft der Tagung lautete, dass die Alpwirtschaft nicht nur im Alpenraum, sondern für alle Volkswirtschaften eine Lebenssäule bleibt. Der von der ARGE ALP geförderte Wissensaustausch soll dazu beitragen, das politische Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig der Schutz der Sömmerungsgebiete für Nutztiere im Zusammenhang mit der Wasserverfügbarkeit ist. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels erfordert dieses Thema eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
red
Analyse der Südtiroler Siedlungsabfälle derzeit an der Mülldeponie Pfatten – Ziel ist es, den Stand der Mülltrennung zu ermitteln und den Abfallkreislauf zu verbessern
BOZEN (LPA). Seit dem 7. Oktober werden auf der Mülldeponie Pfatten Proben von festen Siedlungsabfällen aus allen Südtiroler Bezirken (Burggrafenamt, Pustertal, Vinschgau, Eisacktal-Wipptal, Überetsch-Unterland Salten-Schlern) und aus der Stadt Bozen analysiert. Rund 100 Proben werden nach einem vom Landesamt für Abfallwirtschaft festgelegten Zeitplan in Pfatten angeliefert, dort nach Sicht sortiert (händisch getrennt), gewogen und in Abfallarten eingeteilt.
"Diese Abfallanalyse gibt einen vollständigen qualitativen und quantitativen Überblick über die auf Landesebene angelieferten Siedlungsabfälle und ermöglicht es, den aktuellen Stand der getrennten Abfallsammlung zu ermitteln", erklärt Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. "Anhand der Ergebnisse wird es möglich sein, den gesamten Abfallkreislauf von der Sammlung über den Transport bis zur Behandlung und Entsorgung genauer zu planen. So lässt sich überprüfen, ob die Bezirke die im Landesabfallplan festgelegten Ziele erreichen. Zudem erhalten wir erstmals Informationen über die Lebensmittelabfälle in Südtirol."
Wie die Abfallproben genau entnommen werden, erklärt Andrea Marri, technischer Ansprechpartner für dieses Projekt im Landesamt für Abfallwirtschaft: "Von den Siedlungsabfällen in den Bezirken, die eigentlich für die Müllverwertungsanlage in Bozen Süd bestimmt sind, werden mit einem speziellen Bagger ein bis drei repräsentative Proben von circa 1 Kubikmeter Umfang entnommen. Diese Proben werden in so genannte Bigbags geladen und zum Sortierbereich transportiert, wo sie mit Hilfe eines rotierenden Siebs manuell getrennt und vom beauftragten Unternehmes Affidavit in 30 verschiedene Kategorien sortiert werden, darunter Papier, Karton, Glas, Metalle, Kunststoffe, Biomüll, Grünabfälle, Lebensmittelabfälle usw." Die Sortierdaten werden in einer Datenbank gesammelt und in einem zweiten Schritt veröffentlicht. Das Video "Hausmüll: wie wird die Sortieranalyse durchgeführt?" gibt Einblick in die Abfallanalyse.
Die Analyse der festen Siedlungsabfälle wird auf Landesebene alle fünf bis zehn Jahre durchgeführt. Die erste Analyse stammt aus dem Jahr 1996, die folgenden aus den Jahren 2001, 2007/2009 und 2016/2017. Die Durchführung wird vom Landesamt für Abfallwirtschaft mit den Bezirksgemeinschaften, Eco Center AG, SEAB und dem beauftragten Unternehmen koordiniert.
red/mpi
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Land, Gemeindenverband, Euregio Plus und Alperia Green Future haben ein Abkommen unterzeichnet, um den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu fördern und die Ziele des Klimaplans 2040 zu erreichen
Ein weiterer Meilenstein in Richtung nachhaltiger Energiezukunft wurde heute (23. Oktober) in Bozen gesetzt: Landeshauptmann Arno Kompatscher, der Vizepräsident des Gemeindenverbands Roland Demetz, der Präsident der Euregio Plus AG Alexander Gallmetzer und der Präsident der Alperia Green Future GmbH Mauro Marchi haben ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, das den Ausbau von Photovoltaikanlagen in Südtirol noch stärker vorantreiben soll.
Bereits die Erhöhung der Förderungen für Private und Unternehmen vor zwei Jahren hat dazu geführt, dass die Photovoltaikanlagen zugenommen haben und Südtirol sich den Zielen laut Klimaplan Südtirol 2040 nähert. Ziel der heute besiegelten Zusammenarbeit ist es, die Photovoltaikanlagen in den nächsten Jahren weiter auszubauen, um die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien massiv zu steigern und die Vorgaben des Klimaplans Südtirol 2040 zu erfüllen, und zwar bis 2037 zusätzlich 800 Megawatt Strom aus Photovoltaik zu produzieren.
"Unser Klimaplan enthält ambitionierte Ziele. Bis 2030 sollen zusätzliche 400 Megawatt Strom aus Photovoltaikanlagen kommen. Um dies zu erreichen, sind konkrete Schritte und Maßnahmen wie die heute unterzeichnete Vereinbarung erforderlich", sagte Landeshauptmann Kompatscher.
Für die Gemeinden komme das Kooperationsabkommen im richtigen Moment, erklärte der Vizepräsident des Gemeindenverbands Roland Demetz: "Sie verfügen über ausreichend geeignete Flächen, mit dem Abkommen wird die Abwicklung nun erleichtert. Allerdings ist auf das Landschaftsbild zu achten."
Euregio Plus Präsident Alexander Gallmetzer sprach von einem "attraktiven Projekt, mit dem es uns gelingt, schnell ins Handeln zu kommen und die ersten Photovoltaikanlagen zu finanzieren." Dass diese Investitionen wichtig für Südtirol und die Zukunft des Landes sind, unterstrich Alperian Green Future Präsident Mauro Marchi, der darauf hinwies, dass die Nachhaltigkeit ein zentrales Anliegen in der Tätigkeit von Alperia sei.
"Als zuständiges Ressort werden wir uns aktiv bei der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Landesimmobilien einbringen und die geeigneten Flächen ausfindig machen, um Energie lokal produzieren zu können", erklärte Hochbau- und Vermögenslandesrat Christian Bianchi.
Die Finanzierung des Vorhabens zum Ausbau der Photovoltaikanlagen erfolgt über einen speziellen Fond der Landesgesellschaft Euregio Plus. Alperia Green Future beteiligt sich mit einer Investition von 7,5 Millionen Euro in der Startphase. In den kommenden 24 Monaten soll die Investitionssumme auf über 50 Millionen Euro ansteigen. Dazu sollen weitere institutionelle Investoren einbezogen werden.
Öffentliche Einrichtungen sowie private Akteure haben die Möglichkeit, geeignete Flächen bereitzustellen, auf denen mit Geldern aus dem Investitionsfond Photovoltaikanlagen installiert werden. Im Gegenzug erhalten sie vergünstigten Strom. Je nach Vertrag können die Anlagen nach 15 bis 25 Jahren an die Flächeneigentümer übergehen. So können auf öffentlichen und privaten Flächen rasch Anlagen zur ökologischen Stromproduktion errichtet werden – ohne Bürokratieaufwand und ohne finanzielle Belastung für die öffentliche Hand und die Besitzer der Flächen.
Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung zu Finanzierung und Umsetzung von Investitionen für Photovoltaik mit dabei waren auch der Direktor der Landesabteilung Innovation Franz Schöpf und der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Landesregierung Klaus Egger.
san/mpi
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