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Dienstag, 15 April 2025 16:37

„Die Bevölkerung steht hinter euch“

Schlanders/Untervinschgau - Zum 70. Mal hielt der Feuerwehrbezirk Untervinschgau heuer seine Bezirksvollversammlung ab. Gastgeber war die Jubel-Wehr von Schlanders, die heuer ihre 150-Jahr-Feier begeht. Von allen Seiten kamen Dankesworte für die Feuerwehrleute. Eine Würdigung.

von Erwin Bernhart

Man darf auch die soziale Leistung nicht vergessen, die Kameradschaft, die Gemeinschaft. Das trägt unsere Dörfer, unsere Städte und unsere Täler“, sagt der Zivilschutzlandesrat und LH Arno Kompatscher, Kompatscher kommt von der Einsatzleitung in Prad und übernimmt die Ehrungen verdienter Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Feuerwehrbezirk Untervinschgau. Aufrichtigen Dank für den unverzichtbaren Dienst überbringt auch der Schlanderser BM Dieter Pinggera in seinen Grußworten und Mauro Dalla Barba, der BM von Latsch, bringt ein aufrichtiges Vergelt’s Gott auch im Namen der Bevölkerung von St. Martin im Kofl in Bezug auf den Waldbrand am Sonnenberg in Latsch.
Die 70. Bezirksfeuerwehrversammlung des Bezirkes Untervinschgau wurde von den Jagdhornbläsern Schlanders unter der Leitung von der Laaser BMin Verena Tröger musikalisch umrahmt und von der Schlanderser Jubelwehr im Kulturhaus von Schlanders ausgerichtet.
Insgesamt sind in den Gemeinden Laas, Schlanders, Martell, Latsch und Kastelbell-Tschars 1255 Mitglieder bei den Feuerwehren verzeichnet. Der Präsident des Feuerwehrverbandes Untervinschgau Roman Horrer zählte in seinem Rückblick auf, dass die Feuerwehren im Jahr 2024 zu 302 technische und 47 Brandeinsätzen ausgerückt sind. 12 Mal gab es Fehlalarm. 330 Übungen wurde abgehalten, 84 Lehrgänge in Vilpian besucht. 2024 sind die ungaubliche Zahl von insgesamt mehr als 25.000 Stunden geleistet worden.
Weil Neuwahlen anstanden, blickte Horrer zudem auf die 5 abgelaufenen Jahre zurück, die mit der Corona-Pandemie gestartet sind. Bei den Impfzentren und wo Not am Manne war, habe man als Feuerwehren mitgeholfen. Es seien fünf lehrreiche Jahre gewesen, vieles konnte erreicht werden. Es sei wichtig zu wissen, dass man Rückhalt und Unterstützung habe. Horrer bedankte sich bei LH Arno Kompatscher, bei den Bürgermeister:innen, beim Landesfeuerwehrverband, im Besonderen beim scheidenden Präsidenten Wolfi Gapp, beim Straßendienst, beim Forstdienst, bei der Wildbachverbauung, bei der Agentur für Bevölkerungssschutz, bei den Fraktionen, bei den Blaulichtorganisationen - dem Weißen Kreuz und bei der Bergrettung im AVS und beim CNSAS in Martell, bei den Carabinieri und bei der Guardia di Finanza. Mit seinen Dankesworten öffnete Horrer jenes Panorama, in das die Feuerwehren organisatorisch eingebettet sind. „Ihr seids die zentrale Rolle in der Rettungskette“, hatte es BM Pinggera zuvor formuliert.
Als Bezirksfeuerwehrinspektor sagte Stephan Kostner, dass mit den 361 Einsätzen 2024 kein Tag vergangen sei, an dem nicht ausgerückt worden sei. Mit Schere und Spreizer sei man vielfach auf den Straßen bei Unfällen dabei, Ölbinden und Aufräumen gehöre zu den Aufgaben, das Auspumpen überschwemmter Keller, auch an Tierrettungen habe man gearbeitet. Jugendreferent Herbert Kaserer wies darauf hin, dass sich die Mitgliederanzahl in den Jugendgruppen in den letzten 5 Jahren fast verdoppelt hätten. Bei den Neuwahlen des Bezirksvorstandes wurde Roman Horrer als Präsident bestätigt, Werner Linser wurde als Stellvertreter gewählt (Andreas Mair stellte sich nicht mehr der Wahl, übernimmt aber die Stelle des Bezirkskassiers), Stephan Kostner wurde als Bezirksfeuerwehrinspektor bestätigt und mit Florian Semenzato, Stephan Tscholl, Othmar Alber und Dietmar Bachmann (anstelle vom ausscheidenden Hugo Trenkwalder) die 4 Abschnittsinpektoren bestellt. Grußworte sprachen neben dem stellvertretenden Landesfeuerwehrpräsidenten Peter Hellweger auch der Landesjugendrefernt Franz Seehauser, Peter Egger von der Wildbachverbauung und der seit Herbst 2024 in Schlanders stationierte Capitano Filippo Giacchero.

 

Bezirksfeuerwehrpräsident Untervinschgau Roman Horrer


Vinschgerwind: Herr Horrer, Können Sie die Aufgabenverteilung der 18 Feuerwehren von Tschengls bis Tschars im Feuerwehrverband Untervinschgau kurz umreißen?
s6 7244Roman Horrer: Die 18 Wehren werden nach Gemeinden in vier Abschnitte unterteilt, wobei die Feuerwehr Martell zum Abschnitt Latsch dazugehört. Jede Feuerwehr hat eine Ausstattung für Brandeinsätze, aber auch für technische Einsätze. Dazu kommen noch eigene Geräte, welche auch bei den Nachbarwehren zum Einsatz kommen. In jedem Abschnitt gibt es mindestens eine Stützpunktwehr für technische Einsätze, für Waldbrände und für Einsätze bei der Vinschgerbahn. Ebenso sind Einsatzgeräte so aufgeteilt, dass nicht jede Wehr mit allen Geräten ausgestattet sein muss. Im Bezirk gibt es dann noch Wehren mit speziellen Aufgaben in verschiedene Einsatzbereichen für die Feuerwehren im Bezirk, aber auch über unseren Bezirk hinaus. Es wird sehr viel Wert darauf gelegt Anschaffungen auf die Wehren aufzuteilen.
Vinschgerwind: Die Feuerwehren sind also gut aufgestellt?
Roman Horrer. Ja das kann man schon sagen. Für den Ersteinsatz ist jede Wehr gut ausgestattet. Sollte weitere Unterstützung oder spezielle Einsatzgeräte benötigt werden, kann jederzeit die entsprechende Unterstützung nachgefordert werden.
Vinschgerwind: Wie auch andere Vereine ist auch die Feuerwehr auf gute Jugendarbeit angewiesen. Wie unterstützt der Feuerwehrbezirk Untervinschgau diese Jugendarbeit?
Roman Horrer: Die Jugendarbeit nimmt im Bezirk einen großen Stellenwert ein. Die Bezirksjugendreferenten und die Jugendbetreuer der Wehren sind sehr bemüht und veranstalten verschiedene gemeinsame Aktionen, zum Beispiel im Winter ein gemeinsames Rodelrennen, Trainings für die Bewerbe, sowie Übungen und Veranstaltungen mit anderen Rettungsorganisationen. Durch gezielte Vorbereitung werden die Jugendlichen auf den aktiven Dienst vorbereitet.
Vinschgerwind: Zufrieden mit der Jugendarbeit im Bezirk und mit dem Zuspruch der Jugend?
Roman Horrer: Sehr zufrieden. Wir haben entgegen den Erwartungen nach Corona einen Zuwachs an Jugendlichen. Im Jahr 2023 sind weitere Jugendgruppen dazu gekommen. Jugendliche können ab 10 Jahren in die Feuerwehrjugend eintreten. Ein großer Teil tritt mit 17 Jahren von der Jugend in den aktiven Dienst über, was für die Zukunft der Feuerwehren sehr wichtig ist.
Vinschgerwind: Man hört in vielen Vereinen, dass die Bürokratie sehr erdrückend sei. Wie ist es mit der Bürokratie in den Feuerwehren bestellt?
Roman Horrer: Bürokratie ist immer erdrückend. In den Vereinen ist die Bürokratie sehr belastend, weil vieles nicht nachvollziehbar ist und Mehrarbeit bedeutet. Wir haben Gott sei Dank einen sehr aktiven Landesverband in Vilpian. Der Präsident Wolfram Gapp und die Mitarbeiter/innen nehmen den Feuerwehren viel an Bürokratie ab.
Vinschgerwind: Sie sind seit knapp 40 Jahren im aktiven Dienst. Die Entwicklung der Feuerwehren in diesen Jahren vor Augen: Können Sie sich vorstellen, dass künftig die Künstliche Intelligenz im Rettungswesen eine wesentliche Rolle spielen wird?
Roman Horrer: In diesen fast 40 Jahren hat sich viel geändert. Die Einsätze sind breitgefächerter geworden. Neben den klassischen Brandeinsätzen sind technische Einsätze hinzugekommen. Bei den Bränden ist auf neue Materialien zu achten, wie z.B. Kunststoffe, oder etwa Photovoltaik, deren Brand wir kürzlich in Laas hatten. Ich denke, dass sich auch in Zukunft vieles ändern wird und da wird die Künstliche Intelligenz durchaus eine Rolle spielen, im Negativen wie im Positiven. So könnte sie bei Einsätzen mit neuen Technologien oder bei Suchaktionen zur Anwendung kommen.
Vinschgerwind: Funktioniert die vereinheitlichte Notrufnummer 112 aus Sicht der Feuerwehren gut?
Roman Horrer: Je konkreter die Meldungen in der Notrufzentrale eingehen, desto besser können alle Rettungskräfte alarmiert werden. Daher ist es wichtig, dass der Anrufer genaue Angaben zum Geschehen und zur Ortsangabe macht. Sehr hilfreich sind hier diverse APPS, wie etwa „Where are U“ oder „SOS EU ALP“.
Vinschgerwind: Wie nehmen Sie die Unterstützung der Gesellschaft und der Politik gegenüber den Feuerwehren wahr?
Roman Horrer: Die Wertschätzung ist hervorragend und auch die Unterstützung ist sehr gut. Die Bevölkerung und auch die Politik sind sehr dankbar und sie schätzen, was die Feuerwehren immer wieder leisten. Sehr große Anerkennung haben wir beispielsweise gerade letzthin beim Waldbrand in St. Martin im Kofl erfahren. Dank und Wertschätzung sind Lohn und Ansporn für die Freiwilligen Feuerwehrleute.

Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 15 April 2025 16:15

Großbrand in Prad

Prad - Fast schon wie gewohnt heulten am Donnerstag, den 10. April, gegen 14 Uhr in Prad und auch im gesamten oberen Vinschgau die Sirenen. Sofort wurde aber klar, bei dem nun wahrscheinlich mittlerweile 60igsten „ungeklärten“ Brand im Gemeindegebiet Prad am Stilfserjoch, in nur fünf Jahren, handelt es sich dieses Mal um einen Flächenbrand.

von Bruno Telser

Durch die anhaltende Trockenheit und den am Donnerstag mittelstark wehenden Nordföhn war Eile geboten. Nahtlose Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte verhinderten Schlimmeres. Ausgehend von der gegenüberliegenden Seite bei der „Schmelz“ am Dorfausgang Richtung Stilfserjoch, war ein Brand ausgebrochen, welcher sich innerhalb einer Stunde bis an die Antennenanlage auf dem Montoni ausbreitete und im Verlauf des Nachmittags auch drohte Stilfs zu erreichen. Das Gehöft „Gawierg“ musste vorsichtshalber evakuiert werden. Der Brand konnte durch das beherzte und rasche Zusammenspiel aller Einsatzkräfte an den Flanken rasch eingedämmt werden, wodurch von einer Evakuierung des gesamten Dorfes Stilfs abgesehen werden konnte. Bereits bis am Abend konnten die Flanken gut gesichert und ein Übergreifen der Flammen auf die Antennenanlage verhindert werden. Ein Brand der Anlage hätte den Ausfall mehrerer auch für den Einsatz notwendiger Funkverbindungen zur Folge gehabt. Bis zur großen Pressekonferenz mit LH Arno Kompatscher, der sich am Samstagabend einen Überblick verschaffte und den Einsatzkräften dankte, waren ca. 1000 Einsatzkräfte in einem Brandgebiet von rund 100 ha im Einsatz. Der wohl größte Brand in Südtirol seit 50 Jahren, so Forstamtsdirektor Georg Pircher. Verletzt wurde zum Glück niemand. Bereits am Freitag war im Laufe des Tages abzusehen, dass durch den unermüdlichen Einsatz der 23 Feuerwehren und fünf Löschhubschraubern von Heli Austria und Air Service Sterzing der Brand unter Kontrolle gebracht werden konnte. Vor allem im Bereich gegenüber der „Schmelz“ Richtung Stilfserbrücke flammten noch kleinere Brandherde auf, das Gröbste war aber bis am Freitagabend bereits überstanden. Am Samstag kam Unterstützung der Nachbarn aus dem Münstertal und am Sonntag eine Gruppe von 60 Helfern aus dem Feuerwehrbezirk Landeck, um den Vinschgern eine Verschnaufpause zu gönnen und den KameradInnen bei den Nachlöscharbeiten beizustehen. Der leichte Regen am Sonntag sorgte für weitere Erleichterung. „Brand aus“ konnte allerdings noch nicht gegeben werden. Die Nachlöscharbeiten werden trotz des Wetterumschwungs noch bis zum Ende der Woche weitergehen, so BM Rafael Alber am Montag. Mit einer Drohne der Algunder Feuerwehr wird nach verbleibenden Glutnestern gesucht. Alber, selbst Feuerwehrmann, kann einem schon fast leidtun, denn in seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister musste er sich vor allem als Brandbekämpfer beweisen. Die mysteriöse Brandserie bleibt nach wie vor ungeklärt.

Dienstag, 15 April 2025 08:35

Wirkmächtige Kunst im Kreis

Spondinig - Bevor im Spätherbst der Kreis im Kreisverkehr von Spondinig mit Olympia, mit „5 Steinmännern“, die auf die Olympischen Winterspiele 2026 hinweisen sollen, dekoriert werden wird (sh. Vinschgerwind 7/2025), kommt in Bälde ganz eine andere Kunst im Kreis. In Vorbereitung sind Stahlskulpturen, die wirkmächtig auf das 200-Jahr-Jubiläum der Stilfserjochstraße hinweisen sollen. Die drei beteiligten Künstler Claudia Aimar, Daniel Costa und Othmar Prenner sind derzeit am Schneiden, Schweißen und Hämmern und beschreiben ihr Werk mit vorläufig knappen Worten: „Drei dicke Stahlbänder, die ihre Form von den drei Straßen entlehnen, die auf das Stilfser Joch führen, schwingen sich zu einer 4,5 Meter hohen rosa pulverbeschichteten Skulptur zusammen. Das Profil der Straßen wird je zweimal aus 1,8 cm dicken Stahlplatten geschnitten, diese werden mit Stegen verschweißt und die Wände mit Blech geschlossen. Das Blech wird von Hand geschnitten, gebogen, behauen und verschweißt, um den monumentalen Straßenbändern eine haptische und lebendige Oberfläche zu geben. Die abstrahierten Straßen erinnern an ihre verbindende Funktion als Passstraßen, lösen sich aber gleichzeitig wieder davon um sich neu als Kunstwerk zu formieren. So wie die Passstraßen Länder verbinden, verbindet die Skulptur, geschaffen von 3 Südtiroler Künstlern und Architekten industrielle Produktionsprozesse, handwerkliches Gespür und künstlerisches Gestalten. Sie verschweißt die historisch bauwerkliche Meisterleistung mit zeitgenössischer Formpoesie, zeigt sich in rosa und feiert zum 200-jährigen Jubiläum der höchsten Passstraße Italiens Mut und Schaffensfreude.“
Das Kunstwerk inmitten des Kreises am Spondiniger Kreisverkehr wird demnächst für inhaltliche und optische Überraschungen sorgen. (eb/r)

Dienstag, 15 April 2025 08:33

Prominenter Wahlhelfer

Naturns - Wer imstande ist, den prominentesten aller Wahlhelfer kurz vor den Gemeinderatswahlen zu aktivieren, der hat entweder das Glück auf seiner Seite oder er ist besonders tüchtig oder er ist sich seiner Sache nicht ganz so sicher. Dem Naturnser BM Zeno Christanell und seinem Ausschuss ist es jedenfalls gelungen, am 7. April LH Arno Kompatscher im Bürger- und Rathaus begrüßen zu können. Es war der Höhepunkt im Rahmen der Bürgerdialogreihe, zu der die Landesräte Hubert Messner, Peter Brunner und auch Harald Stauder bereits in Naturns waren. Ein gut gebriefter und in Detailfragen sattelfester LH brachte gute Kunde in das aus eher gesetzten und eher SVP-treuen Leuten bestehende Auditorium. Denn den großen drei Vorhaben, das Verlegen der Hochspannungsleitung in Kompatsch, dem Neubau des Recyclinghofes und dem Neubau eines Musikprobelokales samt Erweiterung der Musikschule, sagte Kompatscher tatkräftige finanzielle Hilfe aus den Landessteuertöpfen zu. Es könne mit der unterirdischen Verlegung der Hochspannungsleitung die Lebensqualität verbessert werden, mit dem Neubau des Recyclinghofes sei der Umwelt gedient und mit dem Musikprobelokal und der Musikschule die Kultur gefördert werden. Vor den Augen des LH wurden dann alle SVP-Gemeinderatskandidaten vorgestellt. Wahlkampf mit LH-Muskeln eben. (eb)

Dienstag, 15 April 2025 08:33

Bauernkriege vor 500 Jahren

Vom Wind gefunden - Vor 500 Jahren gab es mit den Bauernkriegen, der Kirchenspaltung und der Erfindung des Buchdrucks auch eine Zeitenwende. Die mittelalterliche Feudalordnung mit der Leibeigenschaft und der Vorherrschaft von Adel und Klerus ging zu Ende. Um das Jahr 1500 bestand die Bevölkerung zu 80 Prozent aus Bauern. Sie finanzieren mit ihren Abgaben den Adel und die Geistlichkeit, hatten aber kaum politische Rechte. Bestehende Allmenden, d.h. gemeinschaftliche Weide-, Holzschlag-, Fischerei- oder Jagdrechte wurden beschnitten oder abgeschafft. Die Bauern fassten ihre Beschwerden in zwölf Artikeln zusammen. Ein zentraler Punkt war die Aufhebung der Leibeigenschaft. Sie fordern bessere Lebensbedingungen und die Reduzierung der Frondienste. Die Adeligen reagieren mit Unverständnis und zeigen sich nicht im Geringsten kompromissbereit. Es kam zu Unruhen und Aufständen, die von den Adeligen blutig niedergeschlagen wurden. Auch in Tirol wollen die Bauern und Bergknappen mehr Rechte. Michael Gaismair war ihr Anführer. Er war als Schreiber im Bergbau und später in den Diensten des Landeshauptmanns und als Sekretär des Fürstbischofs tätig. Gaismair wurde gefangen genommen, konnte fliehen und wurde schließlich ermordet. In seiner Tiroler Landesordnung forderte er bereits damals die Gleichheit aller Menschen und die Beseitigung der weltlichen Macht der Kirche, die Förderung des Gemeinwohls, die Abschaffung von Privilegien und die Unterstützung der Armen. In vielen Museen in Tirol, Südtirol und dem Trentino wird in diesem Jahr an die Bauernkriege und an Michael Gaismair erinnert. (hzg)

Dienstag, 15 April 2025 08:31

Die 500. Ausgabe!

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Unglaublich aber wahr: Es ist die 500. Wind-Ausgabe, die Sie in den Händen halten und der Vinschgerwind begeht heuer seinen 20. Geburtstag. Der Vinschgerwind ist also heuer Jubilant. Wir laden euch, liebe Leserinnen und Leser, ein, uns kurze Statements samt eurem Foto über eure Erfahrungen, eure Anregungen, eure Freuden, eure Ärger, eure besonderen Erlebnisse mit den Vinschgerwinden aus den vergangenen 20 Jahren zu schicken. In einer kommenden 20-Jahr-Jubiläumsausgabe wollen wir gerne diese Stellungnahmen veröffentlichen. Wir wollen wissen, was gefallen hat und was gefällt, was Freude bringt, was Missmut auslöst.
Wir möchten euch und auch alle Werbekunden zum wiederholten Male daran erinnern, dass der Vinschgerwind die einzige unabhängige und athesiafreie Bezirkszeitung im Vinschgau ist und gewillt ist, das auch zu bleiben. Wir werden von euch Leserinnen und Lesern getragen. Der Vinschgerwind lebt finanziell von euren Abos und von eurer Unterstützung (wer die Einzahlung bisher vergessen hat, kann das selbstverständlich nachholen) und vor allem von Werbeinseraten vorwiegend aus der Vinschger Wirtschaft. Dass das funktioniert, dass uns viele Werbekunden treu bleiben, dass der Wert einer unabhängigen Berichterstattung geschätzt wird, beweisen die letzten 20 Jahre, auf die wir mit Genugtuung zurück- und mit Zuversicht vorausblicken. Alsodann: Schickt uns ohne Zögern und Zensur eure Stellungnahmen: Wir freuen uns darauf - redaktion@vinschgerwind.it

Richtigstellung - Die Bildunterschrift unter dem Foto einer der SVP-Kandidatinnen zum Interview „Damenwahl in Schlanders - Wer darf/kann BMin“ „ ... wird von den Bauern und von der Wirtschaft in der SVP getragen“ hat in den Schlanderser Wirtschaftskreisen zu heftigen Reaktionen geführt. Der Gemeindewirtschaftsausschusses (GWA) Schlanders hat folgende Richtigstellung geschickt:
„In Bezug auf den Artikel „Wer darf/kann BMin?“ (Vinschgerwind-Ausgabe 7-25) muss klargestellt werden, dass keine der Bürgermeisterkandidatinnen von der SVP Wirtschaft in Schlanders als deren Kandidatin unterstützt wird, wie im besagten Artikel fälschlicherweise von der Redaktion angegeben wurde. Der Wirtschaftsausschuss der SVP hat beiden SVP-Kandidatinnen das Wahlprogramm mit den wesentlichen Schwerpunkten der SVP Wirtschaft vorgestellt. Es ist jedoch festzuhalten, dass keine der Kandidatinnen das Programm in vollem Umfang unterstützt.
Aus diesem Grund kann die SVP Wirtschaft keine der beiden SVP-Bürgermeisterkandidatinnen befürworten und demnach auch keine Wahlempfehlung aussprechen.
Die Gemeinderatskandidaten der SVP Wirtschaft: Georg Hasenburger, Manuel Holzknecht, Norbert Ratschiller, Agnes Sulma Wielander, Manuel Trojer sowie der SVP-Wirtschaftsausschuss unter der Leitung von Obmann Karl Pfitscher“

Presseaussendung zum Einsatz der Südtiroler Ärzte für die Welt in Nepal

Verein Südtiroler Ärzte für die Welt: Die HNO-Ärzte Christian Streitberger und Nadia Giarbini schützen im Dhulikhel Hospital Kinder vor Hörstörungen.
Hören gehört dazu, damit Kinder die Welt „begreifen“. Bei uns werden Neugeborene deshalb auf ihr Hörvermögen getestet. In Entwicklungsländern hingegen bleiben Hörstörungen bei Babys oft unerkannt, und die Chance auf ein besseres Leben schwindet.
Im Dhulikhel Hospital in Nepal hat der Verein Südtiroler Ärzte für die Welt nun ein Neugeborenen Hör-Screening eingeführt. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und sieht das Screening von circa 3.000 bis 4.000 Neugeborenen pro Jahr vor. Unterstützt wird das Programm von der deutschen Else-Kröner-Fresenius-Stiftung.
Die medizinische Qualität des Projekts garantieren die Südtiroler HNO-Ärzte Christian Streitberger, ehemals Primar am Meraner Krankenhaus, und Nadia Giarbini. Soeben sind sie von ihrem dritten freiwilligen Einsatz im Dhulikhel Hospital zurückgekehrt. „Mit unseren nepalesischen Kollegen sind wir für das gesamte Einzugsgebiet des Dhulikhel Hospitals tätig, dazu gehören auch 18 Außenstellen, also insgesamt fast drei Millionen Menschen“, berichten die Ärzte.
In Nepal sind Hörschäden ein ernstes Problem. 16,6 Prozent der Bevölkerung leiden an Hörstörungen, häufiger als in den meisten anderen asiatischen Ländern. Allein bei Kindern ist jede zweite Hörschädigung eine Folge von nicht behandelten Ohrentzündungen. „Alles, was wir früh erkennen, können wir besser behandeln, bei Babys und Kleinkindern gilt das besonders“, sagt die Audiologin Nadia Giarbini.
Die Ärzte bringen modernes ‚Know-how‘ ins Land. Schädigungen am Innenohr werden zuerst mit Hörgeräten und Hör-Rehabilitation behandelt. „Wo dies nicht zur Entwicklung von Sprache führt, werden bei Kleinkindern, aber auch Jugendlichen Cochlea-Implantate eingesetzt“, erklärt HNO-Spezialist Christian Streitberger.
Vier Cochlea-Implantationen haben die Südtiroler Ärzte bei ihrem Einsatz im vergangenen März durchgeführt. Da das Dhulikhel Hospital den Status einer Universitätsklinik hat, wurden die OPs live in den Hörsaal des Krankenhauses übertragen. So konnten auch Medizinstudenten und angehende HNO-Ärzte die Eingriffe mitverfolgen.
Auf fünf Kontinenten der Welt investiert der Verein Südtiroler Ärzte für die Welt in Bildung, Trinkwasser und medizinische Versorgung. „Das Hörprojekt in Nepal fördern wir, weil Sprache wichtig ist für die soziale Entwicklung von Kindern, und weil auch hier – wie in allen unseren Projekten - engagierte Ärzte im freiwilligen Einsatz sind“, sagt Gabriele Janssen Pizzecco, Geschäftsführerin des Vereins.
Helfen Sie bitte mit, dass Kinder mit allen Sinnen die Welt erfahren und gestalten können.

Unsere Spendenkonten
Volksbank IBAN IT95 U05856 11601 050570000333
Raiffeisenkasse IBAN IT25 U08081 11610 000306005349
Südtiroler Sparkasse IBAN IT35 E 06045 11600 000005003779

Bozen, 15.4.2025

SVP-Medienmitteilung - Vahrn: Außerordentliche SVP-Landesversammlung gibt grünes Licht für Autonomiereform

Die Delegierten haben heute bei einer außerordentlichen SVP-Landesversammlung in Vahrn mit sehr großer Mehrheit (98,37 Prozent) für das vorliegende Verhandlungsergebnis zur Änderung des Autonomiestatutes gestimmt (siehe hierzu auch Resolution im Anhang). Der Abstimmung sind zahlreiche Wortmeldungen vorangegangen. Anerkennung zollten die Hauptredner der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihrer Regierung, die ihr Versprechen vom 25. Oktober 2022 gehalten haben.

Universitätsprofessor Walter Obwexer hatte den Delegierten die beabsichtigten Änderungen am Autonomiestatut aus technisch-rechtlicher Sicht vorgestellt. Senator Meinhard Durnwalder, Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Dieter Steger sind hingegen auf deren politische Dimension eingegangen. Eine Video-Botschaft steuerte der italienische Regionenminister Roberto Calderoli bei. Meinhard Durnwalder bezeichnete das Reformpaket als „bemerkenswerten Schritt, der keine Kleinigkeit darstellt“: Autonomiestandards könnten wiederhergestellt und dynamisch weiterentwickelt werden – über das Erreichte könne man wirklich stolz sein.

„Dieses Reformpaket enthält eine Reihe von Maßnahmen zur Wiederherstellung der seit 1992 eingeschränkten autonomen Zuständigkeiten – ob diese vollständig sein wird, das hängt dann von der Auslegung des Verfassungsgerichtshofes ab“, bewertete Walter Obwexer. „Darüber hinaus sind auch zusätzliche, neue Kompetenzen enthalten.“ Die so genannte Schutzniveausicherheitsklausel sei ein wesentliches Element, um die Autonomie abzusichern – auch drei Anpassungen von Minderheitenschutzbestimmungen seien vorgesehen. „Aus rechtlicher Sicht bedeutet dies alles eine Wiederherstellung, eine Weiterentwicklung und eine Festigung der Autonomie.“

Dieter Steger erinnerte an eine „harte, sachliche, ausdauernde Verhandlung“ in Rom, die zu „einem soliden Verhandlungsergebnis mit Perspektive“ geführt habe: „Beharrlichkeit, Weitblick und Kompetenz haben sich wieder einmal durchgesetzt.“ Anerkennung zollte er der Regierung Giorgia Meloni, die ihr Wort gehalten habe – „und mit uns bereit ist, diese Reform zu machen“. Auch Arno Kompatscher erinnerte an den entsprechenden Satz in der Regierungserklärung der Ministerpräsidentin: „Sie hat sich zur Wiederherstellung der Autonomie verpflichtet. Das Reformpaket enthält nun nicht nur diese, sondern auch deren Ausbau und deren Absicherung.“ Er sei sehr optimistisch, „dass ein Abschluss noch in dieser Legislaturperiode des Parlaments möglich ist“.

Bozen/Vahrn, 14. April 2025

Dienstag, 15 April 2025 06:44

Garten-Genussmarkt

Freitag, 2. Mai 2025

Samstag, 3. Mai 2025

 

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

 

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