Bauernkriege vor 500 Jahren

geschrieben von

Vom Wind gefunden - Vor 500 Jahren gab es mit den Bauernkriegen, der Kirchenspaltung und der Erfindung des Buchdrucks auch eine Zeitenwende. Die mittelalterliche Feudalordnung mit der Leibeigenschaft und der Vorherrschaft von Adel und Klerus ging zu Ende. Um das Jahr 1500 bestand die Bevölkerung zu 80 Prozent aus Bauern. Sie finanzieren mit ihren Abgaben den Adel und die Geistlichkeit, hatten aber kaum politische Rechte. Bestehende Allmenden, d.h. gemeinschaftliche Weide-, Holzschlag-, Fischerei- oder Jagdrechte wurden beschnitten oder abgeschafft. Die Bauern fassten ihre Beschwerden in zwölf Artikeln zusammen. Ein zentraler Punkt war die Aufhebung der Leibeigenschaft. Sie fordern bessere Lebensbedingungen und die Reduzierung der Frondienste. Die Adeligen reagieren mit Unverständnis und zeigen sich nicht im Geringsten kompromissbereit. Es kam zu Unruhen und Aufständen, die von den Adeligen blutig niedergeschlagen wurden. Auch in Tirol wollen die Bauern und Bergknappen mehr Rechte. Michael Gaismair war ihr Anführer. Er war als Schreiber im Bergbau und später in den Diensten des Landeshauptmanns und als Sekretär des Fürstbischofs tätig. Gaismair wurde gefangen genommen, konnte fliehen und wurde schließlich ermordet. In seiner Tiroler Landesordnung forderte er bereits damals die Gleichheit aller Menschen und die Beseitigung der weltlichen Macht der Kirche, die Förderung des Gemeinwohls, die Abschaffung von Privilegien und die Unterstützung der Armen. In vielen Museen in Tirol, Südtirol und dem Trentino wird in diesem Jahr an die Bauernkriege und an Michael Gaismair erinnert. (hzg)

Gelesen 14 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.