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Mit der sich verschlechternden Corona-Infektionslage hat sich die Landesregierung befasst. LH Kompatscher und LR Widmann bezeichneten die Impfung als Hauptschutzmaßnahme.

"Nicht zufriedenstellend" ist nach den Worten von Landeshauptmann Arno Kompatscher die Corona-Situation in Südtirol. Der Landeshauptmann warnte heute (9. November) bei der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung vor einem möglichen Lockdown und zeigte den Zusammenhang zwischen der Durchimpfungsrate und der Infektionslage auf, den in der Folge auch Gesundheitslandesrat Thomas Widmann mit Zahlen untermauerte.

"In dem Ausmaß, wie Südtirol bei den Impfungen gegenüber den anderen italienischen Regionen zurückliegt", betonte Kompatscher, "nehmen die Infektionszahlen zu. Unsere Impfquoten sind im Vergleich zu Österreich und Deutschland höher, entsprechend ist die Infektionslage besser. Daraus sind die Zusammenhänge klar ersichtlich."

Zum wiederholten Male appellierte der Landeshauptmann an Gemeinsinn und das Verantwortungsbewusstsein: "Wir haben Regeln, mit denen derzeit zum Teil 'sportlich' umgegangen wird, was wiederum zu einem Ruf nach mehr Strenge führt. Aber es gilt in erster Linie, die geltenden Regeln einzuhalten. Es hängt vom Verhalten aller ab, wie sich die Lage weiter entwickelt." Kompatscher informierte auch über ein jüngstes Treffen mit den Ordnungskräften und die Notwendigkeit der Kontrollen. Zudem kündigte der Landeshauptmann ein Treffen mit den Sozialpartnern an, um über die Einhaltung der Regeln sowie Kontrollen in den Betrieben und Gaststätten durch die Verantwortlichen zu sprechen. Was die lokal strengeren Regeln angehe, die Südtirol gemeinsam mit anderen Regionen von der Regierung in Rom gefordert habe, so sei nun die Regierung am Zug, die solche Maßnahmen ermöglichen müsse.

Mit einer Menge an Daten belegte Gesundheitslandesrat Widmann die Zusammenhänge zwischen Impfquote und Infektionszahlen und zeigte die Entwicklung in Südtirol und anderen Ländern auf. "Wir haben in relativ kurzer Zeit eine hohe Dynamik der Infektionen beobachtet", gab der Landesrat zu bedenken, "zählten wir vor einem Monat wöchentlich durchschnittlich 22 Neuinfektionen pro Tag so waren es in der vergangenen Woche 183. Das ist die höchste Inzidenz noch vor Friaul."

Zehn Todesfälle seien allein in den vergangenen zwei Wochen zu beklagen gewesen. Die Hospitalisierungsrate sei zum Glück noch nicht im roten Bereich, dennoch seien die Aufnahmen in der Normalstation von 25 in der Woche vom 8. bis 14. Oktober auf 65 in der vergangenen Woche vom 2. bis 8. November angestiegen. "In Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo weniger als 70 beziehungsweise 65 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, beobachten wir derzeit eine ansteigende Hospitalisierungsrate sowohl im Normal- als auch Intensivbereich. Diese Dynamik wird aller Voraussicht nach auch zu uns kommen", warnte der Landesrat. Aus diesem Grund sei es äußerst notwendig, die vorgegebenen Regeln zu beachten und die Durchimpfungsrate zu steigern, um das Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu schützen. Als positives Beispiel nannte Widmann Portugal, wo über 80 Prozent der Menschen geimpft und keine Einschränkungen notwendig seien.

Laut Widmann schützt die Impfung zu 75,3 Prozent vor einer Ansteckung, zu 92,3 Prozent vor einer Krankenhauseinweisung, zu 94,8 Prozent vor der Intensivstation und zu 93,1 Prozent vor dem Tod (siehe Anlage). Die Impfung schaffe einen Ausweg aus dieser Pandemie, betonte Widmann: "Die Impfung ist unsere Hauptschutzmaßnahme." 

jw

Das Land finanziert Gemeindebauvorhaben künftig nach neuen Regeln. Erste Voraussetzungen hat die Landesregierung mit der Genehmigung einer Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung geschaffen.

Die Finanzierung von Bauvorhaben der Gemeinden durch das Land Südtirol im Sinne des Landesgesetzes Nr. 6 von 1992 wird neu gestaltet. Vorgesehen ist die Einrichtung eines neuen Investitionsfonds für die Auszahlung von Beiträgen zur Finanzierung von Bauvorhaben der Gemeinden. Diese Zuschüsse werden in der Folge über ein Wettbewerbsverfahren für konkrete Projekte mittels Punktevergabe gewährt. 

Von einem Paradigmenwechsel spricht Landeshauptmann, Gemeinden- und Finanzlandesrat Arno Kompatscher. Er hat heute (9. November) der Landesregierung einen Beschluss vorgelegt, mit dem Voraussetzungen für diese Umstellung geschaffen werden. Es handelt sich dabei um einen mit demGemeindenverband abgestimmten Entwurf für eine Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung 2021. In dieser Zusatzvereinbarung ist die Zusammensetzung des paritätischen Komitees und der paritätischen technischen Kommission festgehalten. 

Paritätisches Komitee und paritätische technische Kommission vorgesehen

Beide Gremien sind vom Gesetz vorgesehen: Das paritätische Komitee hat unter anderem die Aufgabe, die verschiedenen Kategorien von finanzierbaren öffentlichen Bauvorhaben festzulegen und die Richtlinien für die Gewährung der Mittel aus dem Fonds vorzuschlagen. Diesem Leitungsgremium gehören neben dem Landeshauptmann und dem Präsidenten des Rates der Gemeinden jeweils zwei Mitglieder der Landesregierung und des Rates der Gemeinden an. 

Mit der Verwaltung des Fonds und der technisch-administrativen Bewertung der Bauvorhaben ist hingegen die paritätische technische Kommission betraut. Diese setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesverwaltung, je nach förderbarem Bauvorhaben, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Gemeindenverbandes zusammen.

2022: Vier Millionen Euro für neuen Investitionsfonds

Mit ihrem heutigen Beschluss hat die Landesregierung den Landeshauptmann auch zur Unterzeichnung des Zusatzabkommens ermächtigt. Sobald Landeshauptmann Kompatscher und Gemeindenpräsident Andreas Schatzer das Abkommen unterzeichnet haben, können die beiden Kommissionen eingesetzt werden und der Startschuss für die neue Finanzierung der Gemeindebauvorhaben kann erfolgen. Bis zum Jahre 2025 bleibt das bisherige System der Gemeindenfinanzierung parallel zu dem neu eingeführten Investitionsfonds aufrecht. Als ersten Schritt für die Umsetzung der neuen Bestimmungen werden im Jahr 2022 vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

jw

Mittwoch, 10 November 2021 08:03

IT-Bonus: Klare Regeln für Ansuchen

Noch bis zum 16. November kann das Kindergarten- und Lehrpersonal online um die einmalige Rückerstattung von bis zu 520 Euro für den Ankauf von Hard- und Software ansuchen. 

Vor einer Woche hat die Landesregierung grünes Licht für den sogenannten "IT-Bonus" für das Personal der Kindergärten und Schulen gegeben. Es handelt sich dabei um eine einmalige Rückerstattung von Ausgaben für die IT-Ausstattung, die im Zusammenhang mit dem coronabedingten Fernunterricht ab dem 5. März 2020 gekauft worden ist und noch bis zum 15. November 2021 gekauft wird. Umgehend haben die Bildungsdirektionen in Zusammenarbeit mit der Südtirol Informatik AG den Dienst zur online Gesuchstellung eingerichtet. Für das deutschsprachige Bildungswesen ist es: IT-Bonus | Deutschsprachige Schule | Autonome Provinz Bozen - Südtirol. Bis dato sind insgesamt 2270 Anträge eingegangen, davon 1788 in der Deutschen Bildungsdirektion, 415 in der Italienischen Bildungsdirektion und 45 in der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion. 

Klare Regeln für Antragstellung

Klare Spielregeln haben die Bildungsdirektionen im Hinblick auf die Gesuchstellung definiert. Demnach sind alle Ansuchen zulässig, für welche die Rechnung auf die Lehrperson ausgestellt ist, sofern diese vom eigenen oder vom gemeinsamen Bankkonto mit dem Ehepartner bezahlt wurde. Auch Barzahlungen finden Berücksichtigung, sofern der Beleg auf die ansuchende Lehrperson ausgestellt ist oder die Bezahlung nachweislich über das Konto der Lehrperson vorgenommen wurde.

Ansuchen noch bis 16. November möglich

Das Schul- und Kindergartenpersonal kann noch bis zum 16. November über den Online-Dienst Antrag IT-Bonus den Antrag um Rückerstattung stellen. Anleitungen zum Ausfüllen des Antrags auf Rückerstattung stehen online zur Verfügung. Beizulegen sind die Rechnung über den Ankauf (Kassenbeleg oder Steuerquittung), Überweisungsbeleg (Transaktionsnummer) und Eingang der Transaktion (bei Zahlungen mit Kredit- oder Debitkarte) oder Dokumentation der Belastung des Bankkontos sowie eine Kopie des Personalausweises. 

jw

Das Wohnbauinstitut und Gemeinden mit öffentlichen Wohnungen können demnächst um Fördermittel für die energetische Sanierung ansuchen. Geldmittel dafür stammen aus dem Fonds des Wiederaufbauplans. 

Die Landesregierung hat heute (9. November) auf Vorschlag von Wohnbaulandesrätin Waltraud Deeg über Details zur Einreichung von Vorschlägen für Sanierungsmaßnahmen für öffentliche Wohnungen entschieden. Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, dass Südtirols Wohnbau über Geldmittel aus dem Ergänzungsfonds zum staatlichen Plan für Wiederaufbau und Resilienz (piano nazionale di ripresa e resilienza, PNRR) "Sicher, grün und sozial" verfügen kann. Ziel ist es, mit diesen Geldmitteln einen Teil des Bestandes von ca. 13.500 Wohnungen des Instituts für den Sozialen Wohnbau (Wobi) und 2000 öffentliche Wohnungen der Gemeinden energetisch zu sanieren. "Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, rund 18 Millionen der von der EU bereitgestellten Geldmittel nach Südtirol zu holen, um diese hier für eine nachhaltige Sanierung von öffentlichem Wohnraum zur Verfügung zu stellen", hebt Landesrätin Deeg hervor. Interessierte Gemeinden sowie das Wohnbauinstitut können vom 15. November bis 15. Dezember 2021 entsprechende Projekte bei der Landesabteilung Wohnungsbau einreichen. Die Abteilung sammelt die Vorschläge und übermittelt diese dann gebündelt zur endgültigen Genehmigung an das zuständige Ministerium für Infrastrukutur und nachhaltige Mobilität (Ministero delle infrastrutture e della mobilità sostenibili, MIT).

Bis zum Jahr 2026 können dadurch das Wohnbauinstitut über 15,7 Millionen Euro und Gemeinden mit öffentlichen Wohnungen über 2,3 Millionen Euro verfügen. Die Landesregierung hat heute (9. November) über die Details zur Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Maßnahmen befunden. Darin wird unter anderem festgehalten, dass die geförderten Eingriffe darauf abzielen müssten, im öffentlichen Wohnungsbestand "die Energieeffizienz, die Widerstandsfähigkeit und die Erdbebensicherheit sowie die sozialen Bedingungen in öffentlichen Wohngebäuden zu verbessern." Diese Geldmittel tragen dazu bei, Südtirols bereits seit Längerem eingeschlagenen Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen und zu stärken. "Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist ein wichtiger Bestandteil, um unsere Klimabilanz zu verbessern. Die nun zur Verfügung stehenden Gelder sind daher gut investiert und erfolgen im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie 'Everyday for future'", ist Landesrätin Deeg überzeugt.

ck

Im Auftrag des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West wurde und wird an mehreren Projekten zwischen Schlanders, Schnals, Naturns und Gratsch gearbeitet.

Seit dem Frühsommer, berichtet Projektant und Bauleiter Martin Eschgfäller vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West in der Agentur für Bevölkerungsschutz, ist die Gruppe mit Vorarbeiter Stefan Kobald im unteren Bereich des Vinschgaus und in Teilen des Burggrafenamtes an mehreren Projekten im Einsatz.

"Die Instandhaltung der Schutzbauwerke ist die Grundlage eines funktionierenden Verbauungssystems und damit wesentlich für eine Schutzleistung im Ereignisfall", unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler und bringt seine Wertschätzung für den Einsatz aller an der Wildbach- und Lawinenverbauung Beteiligten zum Ausdruck.

So hat der Bautrupp im Frühsommer im Gebiet der Gemeindegrenze zwischen Partschins und Algund am Töllgraben den ganzen Unterlauf geholzt und das im Bach liegende Holz kleingeschnitten, damit sich beim nächsten Hochwasserkeine Verklausungen bilden und die Verbauungen nicht beschädigt werden.

Ebenfalls im Frühsommer wurde in der Gemeinde Partschins der Schindlbachgeräumt, vom Becken oberhalb der Straße bei Rabland bis zum Unteren Naturnser Graben wurde abgelagertes Material und die Vegetation entfernt.

Im Sommer wurden Arbeiten in Schnals ausgeführt und an der Lawinenverbauung Hochegg weitergebaut, wo das Amt für Wildbachverbauung West seit 2014 das Anbruchgebiet der Lawine verbaut. Heuer wurde das nächste Baulos weitergeführt, es wurden eine Reihe Stahlschneenetzte und zwei Reihen Holzrechen errichtet.

In der Lokalität Neuratheis unter Katharinaberg räumte die Wildbachverbauung den Saxalberbach bei der Unterquerung mit der Schnalstaler Straße und säuberte den Straßendurchlass von Material.

Weiter drinnen im Schnalstal wurde in Karthaus vor der Einfahrt Katharinaberg der Monferterbach in seinem Unterlauf zwischen der Landesstraße und der Mündung geräumt, damit er im Falle von Hochwasser frei ist. Außerdem wurde das im Bach liegende Lawinenholz bei der Hofzufahrt nach Monfert entfernt.

Die Wildbacharbeiter räumten zudem rund 15.000 Kubikmeter Material im Bereich der als Zwischenpuffer fungierenden Nischler Sand: Da der Pfossentalerbach viel Material mitführt, dient dieser Bereich als Umlagerungsstrecke. Um die Zwischenlagerkapazität aufrecht zu erhalten, wurde mit drei Baggern das Material ausgehoben und mit sechs Lastkraftwagen weggeführt.

Beim Nassreidhof in Nassereith hat der Bautrupp den Bereich oberhalb der Brücke am orographisch linken Ufer des Pfossenbaches vor Erosion gesichert, da er unterspült worden war. Die Abflusssektion wurde durch Materialentnahme wiederhergestellt und das orographisch linke Ufer gesichert.

In Unser Frau haben die Wildbachverbauer das Rückhaltebecken im Unser-Frau-Bach im Laufe des Sommers zweimal geleert, da es sich infolge von Unwettern durch Materialablagerungen gefüllt hatte. Unter Zuhilfenahme eines Schreitbaggers und zweier Lastkraftwagen wurde das Material weggeführt.

Jetzt im Herbst hat sich der Bautrupp wieder heraus ins Haupttal begeben und setzt die Arbeiten am Mutbach in Gratsch fort, wo die Ufermauern saniert werden und ein Ablenkdamm errichtet wird.

Gleichzeitig wurde eine Sofortmaßnahme in Kortsch in der Gemeinde Schlanders umgesetzt: 90 Meter des unterirdisch verlaufenden Korterschbachs mitten im Dorf, der in einem Kanal unterhalb der alten Landstraße verläuft, mussten saniert werden, da in ein Geschäft Wasser in den Keller eingedrungen ist. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.

Derzeit wird auch am Kirchbach in Naturns gearbeitet, wo der Wildbach-Bautrupp zwischen dem Hotel Lindenhof und dem Hotel Schönblick orographisch links die Ufermauer auf einer Länge von 35 Metern saniert: Die bestehende Mauer wird abgebrochen und als Mischmauerwerk mit Steinen in Beton zweieinhalb Meter hoch wieder errichtet.

mac

Um die Präsidentschaft des Koordinierungskomitees Nationalpark Stilfserjoch, den Parkplan und die Parkordnung ging es beim Treffen in Rom von LRin Hochgruber Kuenzer mit Unterstaatssekretärin Fontana.

In Kürze wird das Land Südtirol den Vorsitz des Koordinierungs- und Lenkungskomitees (Comitato di coordinamento e indirizzo) des Nationalparks Stilfserjoch für die nächsten fünf Jahre (2021-2026) übernehmen. Im Hinblick darauf ist gestern (3. November) die Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege, Maria Hochgruber Kuenzer, in Rom mit der Unterstaatssekretärin im Ministerium für den ökologischen Wandel, Ilaria Fontana, sowie dem für das Naturerbe zuständigen Generaldirektor Antonio Maturani zusammengetroffen.

Mit 28. Juni dieses Jahres war das fünfjährige Mandat des Koordinierungs- und Lenkungskomitees des Nationalparks Stilfserjoch verfallen. Das Komitee, dessen Aufgabe es ist, das einheitliche Gefüge des Nationalparks Stilfserjoch mit seinem Südtiroler, Trentiner und lombardischen Gebietsanteil zu gewährleisten, setzt sich zusammen aus je einer Vertretung des Landes Südtirol, der Autonomen Provinz Trient, der Region Lombardei, des Ministeriums für Umwelt und Landschafts- und Meeresschutz sowie aus drei Vertretungen der Gemeinden, deren Verwaltungsgebiet innerhalb des Parks liegt. Zudem gehören dem Komitee jeweils ein Vertreter oder eine Vertreterin der Umweltschutzvereinigungen und des Nationalen Instituts für Umweltschutz und -forschung ISPRA (Istituto superiore per la protezione e la ricerca ambientale) an.

"Sobald die Lombardei ihre Vertreter im Koordinierungs- und Lenkungskomitee namhaft gemacht hat, werde ich das Komitee umgehend einberufen und dafür sorgen, dass die operative Tätigkeit aufgenommen werden kann", unterstrich Landesrätin Hochgruber Kuenzer, die dem Gremium in den kommenden fünf Jahren vorsitzen wird. Die Landesrätin hob den konstruktiven Austausch mit Unterstaatssekretärin Fontana und den konstanten Einsatz des Südtiroler Parlamentariers Albrecht Plangger auf römischer Ebene für die Belange des Nationalparks hervor. Plangger betonte, wie wichtig es sei, die Unterschiede der einzelnen Gebiete im Nationalpark aufzuzeigen: "Nur wenn diese Besonderheiten geschätzt werden, werden die Menschen im Nationalpark mit Überzeugung dort bleiben."

Das Treffen bot Gelegenheit, Unterstaatssekretärin Fontana über den Stand der Dinge in Bezug auf die Genehmigung des Parkplans und des Parkreglements durch die Verwaltungsbehörden der drei Gebietsanteile des Nationalparks Stilfserjoch zu informieren. Beide Dokumente sind für den Südtiroler Parkanteil, der 53.000 Hektar umfasst, bereits im Mai 2021 vom Südtiroler Führungsausschuss verabschiedet worden. Dessen Präsident Georg Altstätter, der ebenfalls am Treffen mit Fontana teilgenommen hat, erkärte: "Der Parkplan und die Parkordnung haben die Unterstützung des betroffenen Gebiets und der lokalen Bevölkerung; dieser neue Führungskurs stimmt mich positiv und ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam auch die noch anstehenden Herausforderungen meistern werden."

Im Rahmen des Gesprächs stellte Landesrätin Hochgruber Kuenzer auch die wichtigsten Grundsätze des Landesgesetzes Raum und Landschaft vor, das auf europäischer Ebene als innovativ gilt, und durch den vor Kurzem auf Vorschlag der Landesrätin genehmigten Beschlussantrag des Dreierlandtags zur Landschaft unterstützt wird. Damit sollen grenzübergreifend neue Maßnahmen zum Schutz der Landschaft als Lebensgrundlage entwickelt und umgesetzt werden.

Neben Landesrätin Hochgruber Kuenzer, dem Parlamentarier Plangger und dem Präsidenten des Führungsausschusses Altstätter waren bei dem Treffen mit Unterstaatssekretärin Fontana auch Ressortdirektor Frank Weber, Marcella Morandini, welche die Koordination des Sekretariats des Führungs- und Lenkungsausschusses während des Südtiroler Vorsitzes übernehmen wird, und Ugo Parolo, scheidender Präsident des Führungs- und Lenkungsausschusses, anwesend.

sa/mpi

Schnals und Sulden haben ihren Skibetrieb bereits aufgenommen. Wie ist die Stimmung bei den Skiliftbeteibern und mit welchen Erwartungen startet man in die Wintersaison 2021/2022? Der Präsident der Ortler Skiarena Erich Pfeifer steht dem Vinschgerwind Rede und Antwort.

Vinschgerwind: Die Ortler-Skiarena, in der 15 Skigebiete vereint sind, startet den Vorverkauf des Skipasses. Mit welcher Zuversicht sehen Sie als Präsident der Skiarena die bevorstehende Wintersaison?
Erich Pfeifer: So wie die Nachfrage ist, wie die Telefonate stattfinden und sich der E-Mail-Verkehr entwickelt, ist die Zuversicht sicher groß. Die Leute möchten wieder mit ihren Kindern in die Berge zum Skifahren kommen. Die Leute glauben, dass das Skifahren sicher ist. Gerade in der Ortler-Skiarena haben wir viele kleine Skigebiete, in denen keine großen Menschenmassen zu beobachten sind. Die Skigebiete sind modern ausgestattet und haben gute Förderkapazitäten. Nehmen wir als Beispiel Sulden: Dort steht eine Förderleistung von 15.000 Personen pro Stunde zur Verfügung und 50 Pistenkilometer. Das sind viele Hektar Skipisten, auf denen sich die Gäste verteilen. Sicheres kann es nicht geben. Man ist in der freien Natur, in der frischen Luft, man ist in Bewegung im freien Gelände. Die Wartezeiten an den Liften ist minimal, die Fahrtzeiten relativ kurz.

Vinschgerwind: Wie ist die Stimmung unter den Skiliftbetreibern?
Erich Pfeifer: Alle hoffen, dass es losgeht, weil die Skiliftbetreiber dies unbedingt brauchen. Es gibt in der Wirtschaft wohl wenige Betriebe, die ein Jahr lang ohne Einnahmen waren und dies auch verkraften könnten. Vor allem die Skigebiete im Vinschgau, aufgrund ihrer langen Skisaison stehen beinahe eineinhalb Jahre/Winter ohne Einnahmen da. Da stellt sich auch die Mitarbeiterfrage. Die Seilbahnen Sulden beschäftigen rund 100 Mitarbeiter:innen, in Schnals und bei der Schöneben AG ist es wohl ähnlich. Die Wintereinnahmen ist die Haupteinnahmequelle. Die Einnahmen im Sommer machen etwa 20 Prozent aus. Infolgedessen hoffen alle, dass der Winter richtig losgeht und dass die Leute kommen, damit wir das, was wir verloren haben, wieder einigermaßen gutmachen können. Auf alle Fälle hoffen alle meine Liftkollegen, sollten die Infektionszahlen wieder steigen, dass diesmal ein Weg gefunden wird , dass auch wir arbeiten können , eine weitere Schließung hätte fatale Folgen für die gesamte Branche.

Vinschgerwind: Positiv stimmen also die Anfragen. Auch die Buchungslage?
Erich Pfeifer: Die Buchungslage in den Hotels ist relativ gut.

Vinschgerwind: In Sölden ging kürzlich der Auftakt zum Weltcup über die Bühne. Was Sölden für den Weltcup ist, sind Sulden und Schnals für die Eröffnung der Wintersaison in Südtirol. Kommen die Leute bereits zum Skifahren?
Erich Pfeifer: Der Vergleich mit Sölden ist der frühe Saisonauftakt. Beim Massenbetrieb können wir uns mit Sölden natürlich nicht vergleichen. Sölden steht für den Aufbruch in den Winter, für den Skistart in Österreich, deshalb wird der dortige Weltcupauftakt so gepusht. Wenn Schnals und Sulden im Oktober starten, so ist das der Auftakt zum Skifahren in Südtirol. Wir machen für IDM eigentlich eine gute Werbung mit der Botschaft, dass in Südtirol von Oktober bis Mai schneesicheres Skifahren möglich ist. Wir sind seit 25. Oktober gestartet und Schnals hat bereits seit Ende September offen.

Vinschgerwind: Was sind die Rahmenbedingungen in allen Skigebieten für das heurige Skifahren?
Erich Pfeifer: Wir sind mit dem Vorverkauf für den Skipass der Ortler-Skiarena gestartet. Für den Kauf dieser Saisonkarte bis zum 28. November, also im Vorverkauf mit dem 10-prozentigen Skonto, ist kein Green-Pass notwendig. Erst beim Eintritt in ein Skigebiet gelten die 3-G-Regeln, getestet, geimpft oder genesen, und also der Green-Pass. Wie das alles im Detail funktionieren soll, wissen wir noch nicht genau. Die Richtlinien werden ausgearbeitet. In Sulden kontrollieren wir derzeit an der Kasse den Green-Pass. Alle Skibetreiber hoffen, dass die Privacy-Bestimmung fällt. Das heißt, wenn jemand mit dem Green-Pass kommt, dann könnten wir den Green-Pass direkt auf die Skikarte laden. Technisch ist das problemlos möglich. Das wäre die Forderung der Skiliftbetreiber an die Politik. Sonst wirds schwierig. Wenn diese Datenspeicherung nicht möglich ist und wir die Leute an den Lifteintritten 10 Mal am Tag kontrollieren müssten, dann haben wir ein Riesenproblem. Höchstens sporadische Kontrollen wären noch handhabbar.

Vinschgerwind: Die Ortler-Skirarena ist mit dem Skigebiet in Nauders und dem Skigebiet Minschuns in der Schweiz ein internationaler Zusammenschluss. Gibt es da Unterschiede, was die Corona-Regeln betrifft?
Erich Pfeifer: Jeder Staat hat andere Regelungen. In Österreich schaut es so aus, dass die Privacy fallen könnte, sodass der Green-Pass auf die Skikarte gespeichert werden kann. Die Schweiz hat wieder ein anders System. Für die Ortler Skiarena-Saisonskarte werden wir die Dinge schon auf die Reihe bekommen. Problematischer ist die 2-Länder-Skiarena, also die Verbundkarte zwischen Nauders und den Skigebieten im Obervinschgau. Das müssen wir noch im Detail studieren. Wenn da in Italien und in Österreich unterschiedliche Covid-Bestimmungen kommen, kann das zu einem Problem werden. Man hat da noch etwas Zeit.

Vinschgerwind: Im Sommer waren die Lifte offen und die Sommersaison ist reibungslos verlaufen. Können die Erfahrungen aus dem Sommer für den kommenden Winter genutzt werden?
Erich Pfeifer: Freizeitaktivitäten in der Natur und dann auch mit Liftanlagen sind das Beste, was man tun kann, ob das im Sommer ist oder im Winter. Wenn man aus den geschlossenen Räumen rauskommt und zum Skifahren, zum Rodeln, zum Langlaufen, zum Wandern oder was auch immer kommt, Besseres kann man nicht tun. Wir haben im Sommer mit 80-prozentiger Kapazität die Aufstiegsanlagen genutzt. Bei geschlossenen Kabinen bleiben die Fenster offen, die Maske ist für diese 5 Minuten Transport zu tragen. Im Sommer hat das super funktioniert und in manchen Gebieten sind mehr Leute mit den Aufstiegsanlagen gefahren als in einem normalen Winter.

Vinschgerwind: Und in der Gastronomie in den Skigebieten?
Erich Pfeifer: Wenn man den Green-Pass auf die Skikarte laden könnte, bräuchten wir in der Gastronomie am Berg nicht mehr zu kontrollieren. Dann blieben die Wanderer oder die Skitourengeher zur Kontrolle übrig, was machbar wäre. Der Ratschlag an die Leute: Wenn nicht alle um 12 Uhr zum Essen in den Hütten erschienen, sondern das aufteilen könnten, sagen wir mal, zwischen halb zwölf und zwei, dann wäre die Situation von Ansammlungen in den Gastronomiebetrieben entflochten.

Vinschgerwind: Wie gelingt es den Skiliftbetreibern, für heuer genügend Personal zu akquirieren?
Erich Pfeifer: Genau auch aus diesem Grund ist die kommende Saison maßgebend. Unser Personal wurde bereits zweimal nach Hause geschickt. Einmal am 10. März 2020 und das zweite Mal vor Weihnachten 2020. Schnals und Sulden hatten im Herbst 2020 bereits geöffnet und mussten dann wieder schließen. Das war auch für die Angestellten tragisch. Wegen dieser Unsicherheiten sind deshalb viele heuer abgesprungen und haben sich andere Arbeitsstellen gesucht. Viele sind in die Schweiz ausgewichen, wo diese strikten Regeln Italiens nicht gelten. Verständlich sind dies Schritte, weil man vom Arbeitslosengeld mit den hohen Lebenskosten über den Winter nicht leben kann. Es ist höchst an der Zeit, dass der heurige Winter ein normaler wird. Es ist nicht einfach, die Leute wieder zurückzugewinnen. Das betrifft alle Skigebiete.

Vinschgerwind: Die Wintersaison 2020/2021 hat es nicht gegeben. Im Herbst 2020 ist man zwar gestartet, musste dann aber zu Weihnachten schließen. Wie werden jene behandelt, die voriges Jahr einen Ortler Skiarena Skipass gekauft haben?
Erich Pfeifer: Voriges Jahr im Herbst haben, trotz Unsicherheiten, rund 3000 Personen den Skiarena-Skipass gekauft. Wir haben die gefahrenen Liftfahrten abgezogen und den Rest zurückerstattet. Nur die Mitglieder von Skiclubs und Trainingsgruppen konnten die Karten ausnutzen. Für den Ausfall bzw. für die Schließung im März 2020 bekommen die Leute, die ihren Skipass vorweisen können, neben den 10 Prozent Vorverkaufsrabatt zusätzlich 15 Prozent Ermäßigung. Wir haben auch heuer in unserem Reglement, dass es bei Schließungen entsprechende Rückerstattungen geben wird.

Vinschgerwind: Der Umsatzverlust war für die Skigebiete wegen der Schließung enorm. 150 Millionen Euro sind als staatliche Hilfe für die Südtiroler Skigebiete zugesagt. Ist das Geld schon bei den Skigebieten angekommen?
Erich Pfeifer: Da muss man mit Bedauern feststellen, dass vieles versprochen worden ist. Bis dato haben wir noch keinen Cent vom Staat für den Totalausfall in der Wintersaison 20/21 erhalten. Wir hoffen, dass im nächsten Monat diese Fördergelder ausbezahlt werden. Vom Land haben wir Unterstützung erhalten, aber dieser Betrag steht natürlich in keinem Verhältnis zum Umsatzverlust bzw. zu den Geldern, die wir uns vom Staat erwarten.

Vinschgerwind: Die Skigebiete dürften die Unterstützungsgelder gerade vor dem Saisonstart dringend nötig haben.
Erich Pfeifer: Wir hoffen, dass die Gelder vor dem Start ausbezahlt werden. Der Sommer ist vorbei und wir haben da nicht das große Geld verdient. Jetzt starten die kostenintensiven Vorbereitungen, Leute anzustellen, Revisionen durchzuführen, Beschneiungsanlagen in Betrieb zu setzen, die Stromkosten zu bezahlen. Wenn wir die Skigebiete wieder in einen Topzustand versetzten wollen, dann ist diese Vorbereitungszeit im Herbst immer eine schwierige Zeit. Wenn diese Gelder nicht vor Weihnachten eintreffen, werden einige Skigebiete sehr schwierige Situationen erleben.

Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 02 November 2021 13:26

Nationalfeiertag

Vom Wind gefunden - Fast alle 193 Staaten der Erde kennen einen Nationalfeiertag, an dem sie an ein wichtiges Ereignis gedenken. Am 2. Juni ist Staatsfeiertag in Italien. Am Fest der Republik wird daran erinnert, dass am 2. Juni 1946 bei einer Volksabstimmung die Mehrheit der Italiener für die Einführung der Republik und gegen die Beibehaltung der Monarchie gestimmt hat. In Italien gibt es einen weiteren Nationalfeiertag am 25. April, dem Tag der Befreiung vom Faschismus. Der österreichische Nationalfeiertag wird seit 1965 am 26. Oktober begangen, dem Tag, an dem 1955 die österreichische Neutralität in Kraft getreten ist und die letzten Besatzungsmächte Österreich verlassen haben. In Deutschland wird der 3. Oktober, der historische Tag der Deutschen Einheit (Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland), als Nationalfeiertag begangen. In der Schweiz ist der 1. August in Erinnerung an den Bundesbrief von 1291 der Schweizer Bundesfeiertag. Frankreich erinnert am 14. Juli an den Sturm auf die Bastille und dem Beginn der Französischen Revolution. Der Independence Day (Unabhängigkeitstag), ist der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten von Amerika, der jedes Jahr am 4. Juli begangen wird. Der spanische Nationalfeiertag ist am 12. Oktober, der Tag an dem Christoph Kolumbus 1492 Amerika erreichte. Einige nennen den 12. Oktober auch als „Tag der Begegnung zweier Welten“, nämlich zwischen Europa und Amerika. (hzg)

Dienstag, 02 November 2021 13:20

Stillstand statt Energiewende

Bozen/Vinschgau - Viele Menschen in unserem Land und auch viele politische Entscheidungsträger sind sich offenbar nicht bewusst, was auf uns zukommt, wenn wir von einem nachhaltigen Klimaschutz und von einem CO2-Ausstieg sprechen. Wenn wir die Vorgaben des europäischen Green Deals oder unseres eigenen Klimaplans einhalten wollen, sind auch in Südtirol enorme Investitionen notwendig“, sagt der Generaldirektor des Südtiroler Energieverbands Rudi Rienzner (Bild). Es gehe nicht darum, „an den Schrauben einer alten Maschine zu drehen, sondern darum, die Maschine selbst auszutauschen“. Rienzner kritisiert heftig, dass dem Zukunftsbereich „Energie und Diversifikation der Energiequellen“ im „Klimaland Südtirol“ gerade mal 0,14 Prozent der Haushaltsbudgets zugewiesen. Selbst seine „internationalen Beziehungen“ lässt sich das Land mit 1,09 Prozent der Haushaltsmittel im Jahr 2022 deutlich mehr kosten. Von jenem Elan in den 1990er Jahren, der zur Verwirklichung von Biomasseanlagen geführt habe, sei im Moment jedoch „wenig zu spüren“. Eine nachhaltige Klimapolitik sei machbar - aber nicht mit 0,14 Prozent des Landesbudgets. (r/eb)

St. Valentin/Bozen - Die dreiseitige Beantwortung einer Landtagsanfrage von Hanspeter Staffler von den Grünen ist sehr aufschlussreich. Staffler wollte im Bezug auf die Wasseraustritte in St. Valentin unter anderem wissen, welche Maßnahmen Alperia für die Inspektion und für die Sanierung des Druckstollens in Angriff nehme. Die Antwort, die Landesrat Giuliano Vettorato gegeben hat, ging diesmal vorher über die Alperia-Schreibtische - im Gegensatz zur Beantwortung der Fragen von Sepp Noggler (sh. Vinschgerwind 21). Dies sagte Andreas Bordonetti dem Vinschgerwind bei den Interalpinen Energietage in Mals.
Vettorato bzw. Alperia beschreibt in der Beantwortung von Stafflers Fragen,: „Alperia hielt es für notwendig, die Baustelle „Wohnanlage Hoad“ der Gesellschaft WEMA Bau, die sich in unmittelbarer Nähe des Bereichs, in dem es zu den Überschwemmungen kam, in die Ermittlungen der möglichen Ursachen der in St. Valetin auftretenden Phänomene einzubeziehen. Insbesondere an den Tagen, an denen die Überschwemmungen auftraten bzw. an den Tagen unmittelbar zuvor wurden auf der WEMA-Baustelle zunächst umfangreiche Aushubarbeiten und anschließend Arbeiten zur Ringeverankerung des Aushubbereiches mittels Mikropfählen durchgeführt. Die anschließende, später von der WEMA Bau angeordnete vorübergehende Einstellung der Arbeiten, die auch auf Anforderung des Bürgermeisters erfolgte, ermöglichte einen Austausch zwischen den Technikern dieser Gesellschaft und den Alperia Vipower-Technikern, um die Vereinbarkeit der Baustelle und der vorgesehenen Bauten mit dem Triebwasserstollen und den Phänomenen in Bezug auf das Grundwasser zu bewerten.“
Jedenfalls ist die WEMA Baustelle solange eingestellt, bis Alperia grünes Licht für einen Weiterbau gibt. Der Alperia-Techniker ist der Meinung, „es bestünde ein Risiko für schwerwiegende Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit bei unkontrollierter Wiederaufnahme der Arbeiten.“ „Derzeit“, so im Antwortschreiben, „sind die WEMA Bauarbeiten bis zum Ergebnis eines beim Landesgericht Bozen eingeleiteten Beweissicherungsverfahrens, in dessen Rahmen die Ursachen und Haftungen für die Ereignisse festgestellt werden müssen, eingestellt.“
Damit spricht Alperia jene möglichen Verursacher an, von denen die Leute in St. Valentin mit Bekanntwerden der Wasserschäden in den Kellern gemunkelt hatten. Damals hieß es, dass möglicherweise Vibrationen zu Schäden am Druckstollen geführt haben könnten. Aufklärung wird das Beweissicherungsverfahren liefern.
Staffler wollte zudem wissen, ob es den Tatsachen entspreche, dass der Druckstollen „seeseitig über kein verschließbares Schleusentor“ verfüge. Alperia: „Der Grundabfluss besteht aus einem kreisförmigen Druckstollen, der über den größten Teil seiner Länge mit dem Umleitungsstollen des Stausees übereinstimmt und von zwei hitereinander geschalteten, funktionierenden Flachschiebern unterbrochen wird.“ (eb)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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