Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ So beginnt das Johannesevangelium, so beginnt das Tagesevangelium an Weihnachten. In der Tat ist es die Schilderung dessen, wie die Geschichte Gottes mit uns Menschen anfängt. Sie kommt nicht aus dem Nichts: Es gibt einen Plan! Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist nicht einer Beliebigkeit überlassen – im Gegenteil – alles ist exakt geplant. Was ist das für ein Plan, der Plan Gottes mit uns Menschen? Wer plant, hat in der Regel klare Vorstellungen, wer plant, hat eine Idee, die er auch umsetzen möchte. Wer plant, hat auch ein Ziel. Welche Vorstellung hat Gott, welche Idee verfolgt er und welches Ziel verfolgt er? Ein Plan muss ausgedrückt werden, in Wort und Tat. „Am Anfang war das Wort.“ Gott spricht dieses Wort in die Ewigkeit: Nichts, was geworden ist, ist ohne dieses Wort geworden. Und in diesem Wort ist nur Eines: Leben, nichts als Leben. Dieses Wort Gottes ist Leben. Nicht umsonst schliesst jede Lesung mit „Wort des lebendigen Gottes“. Plan, Idee und Ziel Gottes ist Leben, nur Leben. Und dieses Leben muss uns Menschen erst einmal gezeigt werden. Wie geht Leben, wie funktioniert Leben? Und zwar nicht irgendein Leben, sondern ein Leben, welches den Namen auch verdient: Mit Sinn, Fülle und Freude. Jesus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Es ist Jesus, durch welchen das Wort Gottes absolut sichtbar und damit konkret wird. Keine Theorie des Wortes, sondern menschgewordenes Leben Gottes. Genau darauf bereiten wir uns an Weihnachten vor, genau das meint das Wort Gottes am Anfang und genau auf diese Geburt kommt es an. Gottes Wort gewinnt Gestalt, und das auf sehr unkonventionelle Art und Weise. Kein Ereignis in wohliger Geborgenheit, wie wir es uns vorstellen, wie wir es gerne hätten. Nein, die Heilige Familie befindet sich auf der Flucht, die Geburt Jesu geschieht unter armseligsten Bedingungen. Kein Platz in der Geborgenheit einer Herberge ist zu finden, ein einfacher Stall muss genügen. Zu allem Überfluss ist Josef nicht einmal der Vater! Was sind das bloss für Zustände! Ja, so denken wir Menschen über andere, wenn sie so leben, wie es nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wenn man bedenkt, dass vor nicht allzu langer Zeit sowohl auf sogenannte uneheliche Kinder als auch deren Mütter mit dem Finger gezeigt wurde! Wenn man bedenkt, dass sogenannte uneheliche Kinder bis vor wenigen Jahrzehnten vom Priesteramt ausgeschlossen wurden! Ja, wir Menschen sind gnadenlos im Urteilen und Verurteilen. Ausschliesslich Menschen sprachen und sprechen Todesurteile aus, bis zum heutigen Tag, und nicht Gott!
Aber das Wort Gottes klingt anders als unser oft erbarmungsloses Menschenwort. Das Wort Gottes ist das Wort des Lebens und der Liebe. Nur der Mensch spricht allzu oft das Wort des Streites, Krieges, Hasses und des Todes. Menschenwort und Gotteswort stehen nicht selten im krassen Gegensatz zueinander. Ganz dezent, fast diskret klingt deshalb das Wort Gottes an Weihnachten an unser Ohr. Ganz diskret führt sich Gott an Weihnachten uns vor Augen. Selbst Maria „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“. (Lk 2,19) Gott lässt seinen Sohn in eine stark verdunkelte Welt hineintreten. In eine durch Menschen immer wieder neu verdunkelte Welt. Die verängstigten Hirten sind deshalb zunächst auch erschrocken über den Engel des Herrn und den neuen Glanz, der sie umstrahlt: „Fürchtet euch nicht!“. Hineingesprochen an Weihnachten, damals und heute. Hineingesprochen in eine Welt, die immer wieder aus den Fugen gerät, weil die Menschen sich gegenseitig Angst machen, weil Menschen sich gegenseitig missbrauchen, wehtun, ja sogar umbringen. Genau in diese unsere Welt bekommen wir den Zuspruch, dass wir uns nicht fürchten müssen. Mehr noch: Der Friede Gottes wird uns im Gloria verheissen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“ Ja genau, den guten Willen des Menschen brauchts halt auch! Gott kann uns noch so viel Frieden zusprechen: Haben wir Menschen nicht den Willen dazu, wird es nichts mit einem einigermassen erträglichen Leben. Und auch hier nimmt uns Gott ernst, weil er uns liebt: Er zwingt uns seinen Willen nicht auf. Wir selbst sind frei zu entscheiden. Wer wirklich liebt, muss auch Freiheit wollen. Das gilt für jede Beziehung. Liebe und Unfreiheit oder Zwang schliessen sich aus.
Auch dieses Jahr an Weihnachten meldet sich Gott wieder zu Wort. Gott, der nichts anderes ist, als grenzenlose Liebe. Sein Ein und Alles sendet er in diese Welt, und dies nur aus einem einzigen Grund: Damit wir Menschen das Leben haben, damit wir es in Fülle haben und mit Sinn füllen. Dafür ist jede und jeder selbst verantwortlich. Die Heilige Familie ist dafür auserwählt: Die sehr jung schwanger gewordene Maria, Josef, der trotzdem zu ihr steht und Jesus, das hilflose Kind in der Krippe. Die äusseren Umstände, mit welchen die Heilige Familie zunächst umgehen muss, sind alles andere als heile Welt. Aber es kann etwas wahrhaft Heiliges daraus erwachsen, wenn Menschen Gottes Wort ernstnehmen und dort heilen, wo die Wunden sind. Die dort trösten, wo Trauer ist und die dort lieben, wo Hass und Streit Leben vergiftet. Wer Weihnachten wirklich leben und erleben will, der muss sich auf den Weg machen, gleich der Heiligen Familie. Der muss den alten und ausgetretenen Pfad der Lebensferne verlassen: Geh hin zur Krippe und staune! Bleib aber nicht zu lange dort, sondern nimm das Licht aus der Krippe mit und trage es in Deine Welt!
von Don Mario Pinggera
Taufers i. M. - Stimmungsvoll und voller Erwartung auf das nahende Nikolausfest mit seinen Schemen, wurden am Abend des 28. November 2021 am Pavillon vor dem Gemeindehaus von Taufers i. M. die Festlichkeiten zum „ADVENT in Dorf an dr Grenz“ eingeleitet. Entzündet wurde die erste Kerze auf dem Adventkranz, den Antoinette Bader kunstvoll gestaltet hatte. Zahlreiche Menschen begleiteten die Zeremonie bei Einhaltung der Corona-Bestimmungen. Stefanie Dietl umrahmte die Eröffnungsfeier mit Ziehharmonikastücken. Die Mundartdichterin Rosina Spiess trug passende Gedichte vor. Die kleinen Gäste interessierten sich besonders für Ausstellung der einzigartigen Tauferer „Schemenlarven“. Viele von denen waren kurz vorher von acht großen und kleinen Künstlern bei einem Larvenschnitzkurs gestaltet worden. Betreut hatte den Kurs Dennis Federspiel.
Vorgestellt wurde am 28. November auch das „Tauferer Adventkistl“, das vorwiegend landwirtschaftliche Produkte aus dem Ort enthält und den Wert der Nahversorgung mit regionalen Produkten unterstreicht. Die vorweihnachtlichen Programmpunkte wurden laufend fortgesetzt, mit Veranstaltungen in der Bibliothek, Rorate in der Kirche und regelmäßig am Adventkranz, begleitet von Frauenchor, Jugendkapelle, Weisenbläser und mit wärmender Suppe. Die sympathische Veranstaltungsreihe „ADVENT in Dorf an dr Grenz“ ist in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Glurns/Taufers und der gemeindeeigenen Einrichtung „Tuberis“ entstanden. Unterstützung bot auch Ludwig Fabi vom Bezirksservice für Bildungsausschüsse. Die Gemeinschaftsaktion findet großen Anklang und berührt die Herzen in der derzeit bedrückenden Zeit der Unsicherheit. (mds)
Marienberg/Landlust - Ein schön aufgemachter Artikel unter dem Titel „Schatzkammern des Wissens“ findet sich in der neuen „Landlust“ Januar/Februar 2022. Mit „Klosterbibliotheken sind Zeugen der Geschichte, gleichzeitig tragen sie auch heute die Leidenschaft fürs Wissen in die Zukunft. Eine Reise durch alte und neue Zentren des Geistes“ führt die Autorin Sonja Still in das Thema ein. Unter den prächtigen Klosterbibliotheken von Waldsassen in der Oberpfalz, von Admont in der Steiermark, von Maria Laach in der Eifel und der Klosterbibliothek von Kloster Metten in Niederbayern findet sich das Kloster Marienberg als „jüngstes Zeugnis einer imposanten Klosterbibliothek“ in bester Gesellschaft.
In der Klosterbibliothek mit seinen rund 135.000 Büchern finden sich Schätze aus aller Welt. „In der Sammlung finden sich unter anderem Teile der „Schedelschen Weltchronik“ von 1493, das ist ein illustrierter Druck, in dem die Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Ende des 15. Jahrhunderts dargestellt ist. Es gibt ein Kräuterbuch von 1539, das „Puch der Natur“ von Konrad von Mengenberg aus dem frühen 14. Jahrhundert oder das „Regimen sanitatis, von der Ordnung der Gesundheit“, das eine Art Ratgeberlektüre für gesunde Lebensführung im Mittelalter darstellt. Im 18. und 19. Jahrhundert“, so schreibt die Autorin Sonja Still in der „Landlust“, „reisten und forschten einige Äbte des Klosters in Rom und im Orient, sodass es Bücher gibt, die anderswo in Europa nicht erhalten bleiben.“
Die „Landlust“ hat sich als jahreszeitlich angepasste Blumen-, Garten-, Strick- und Kochlektüre im Laufe der letzten Jahre eine Marktlücke erorbert, mit einer hochwertigen Aufmachung, mit schönen Bildern und ab und zu mit interessanten Reportagen. Die „Landlust“ erreicht nach eigener Aussage rund 4 Millionen Leser:innen im deutschen Sprachraum. Ab und an finden sich im Kleinanzeiger werbende Hotels aus Südtirol. Wenn angenommen werden kann, dass die Leserschaft vor allem in der urlaubsbestimmenden Frauschaft zu finden ist, sind schöne Reportagen ein wertvolles Aushängeschild der jeweiligen Region. So auch für das Kloster Marienberg.
Die Autorin Sonja Still: „Vor zehn Jahren begann das Land Südtirol in Kooperation mit dem Kloster, den Bestand zu digitalisieren. Darum entschloss sich der Konvent unter Führung von Abt Markus Spanier, eine neue Bibliothek zu erbauen. Der Südtiroler Architekt Werner Tscholl plante die Bibliothek in die historischen Grundmauern der Kosteranlage hinein, zwei Stockwerke tief. 2015 wurde der Grundstein gelegt. Spezielle Bagger waren nötig, um die Erde auszuheben. Dennoch gibt es keine „Bestandsberührung“, wie der Architekt es nennt, das heißt, die neuen Einbauten wären für nachfolgende Generationen rückbaubar.“
Auch der Leiblingsplatz von Abt Markus Spanier kommt zu Ehren: „Eine meterlange durchgängige Glasscheibe ermöglicht den Blick auf den Reschenpass. Es ist der Lieblingsplatz von ABt Markus, der hier immer wieder in alten Buchsammlungen blättert.“
aufgezeichnet von Erwin Bernhart
Eyrs/Düsseldorf
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis (DNP) stärkt seit 2008 in mehreren Wettbewerbssparten Unternehmen, die sich mit umweltschonenden und ressourcensparenden Leistungen hervortun. Eine Expertenjury widmet sich auch dem Bereich Design. Den Hanfziegel der Firma Schönthaler (Bausteinwerk und Baustoffhandel) aus Eyrs befand sie als zukunftsfähig und krönte ihn in der Sparte Bauwesen mit dem DNP Design 2022. Der Vinschgerwind hat bei Werner Schönthaler nachgefragt, wie es dazu kam.
Vinschgerwind: Eure Hanfsteine haben den DNP Design erhalten: Gratulation! Was macht das Produkt so umweltfreundlich?
Werner Schönthaler: Vorweg drei Zahlen: 50 % des Abfalls und 30 – 40 % der CO2 Emissionen kommen aus der Baubranche. Die Nutzungsdauer eines Hauses in Europa beträgt 30 – 50 Jahre. Bei diesen drei Zahlen müssten alle Alarmglocken schrillen. Der Baugewerbemarkt ist der größte Sondermüllproduzent, deshalb sind Hanfziegel so umweltfreundlich. Erstens mache ich aus einem Abfallprodukt der Lebensmitteltechnologie etwas Hochwertiges, denn schnell wachsendes Hanfholz wird zum Ziegel aufgewertet. Zweitens brauche ich keine Isolierung anzubringen, der Hanfziegel erreicht mit nur 38 cm Werte für das Klimahaus A. Drittens kann ich das Produkt wiederverwerten und daraus erneut Ziegel machen. Beton schafft das nicht. Außerdem hält ein Hanfkalkziegel länger, weil Kalk mit der Zeit härter wird. Der Wandaufbau besteht aus Hanf, Kalk und Sand. Das ist alles, wir arbeiten ohne Chemie und Zement. In der Preisbegründung bescheinigt man uns, dass wir eine greifbare Lösung für die Klimaproblematik anbieten.
Vinschgerwind: Woher bezieht ihr den Hanf?
Werner Schönthaler: Österreich hat 600 Hektar, wovon wir alles abnehmen. Nächstes Jahr kommt Hanf aus dem Allgäu dazu, hoffentlich auch aus der Schweiz. Wir versuchen im Alpenraum zu bleiben, leider ist dort zu wenig Hanf verfügbar. Letztes Jahr mussten wir deswegen Aufträge ablehnen. Es wäre Nonsens, Hanf aus ferneren Ländern zu kaufen – aus ökologischer Sicht, aber auch aus wirtschaftlicher.
Vinschgerwind: Wie lassen sich die Hanfkalksteine verbauen und wo stehen sie, die Hanfhäuser?
Werner Schönthaler: Bei Neubauten als Außenwände in Skelettbauweise, bei Sanierungen als Innen- und Außendämmung oder als Trennwände. Wir exportieren 99 %, vor allem nach Luxemburg, Deutschland und in die Schweiz. Südtirol ist klein, aber einige Bauten gibt es schon. Es ist immer so, zuerst musst du im Ausland Erfolg haben, dann bist du erst daheim akzeptiert. Ein Wandel geht langsam, ältere Architekten oder Baufirmen sehen ihr Lebensbild zerstört, wenn ich ihre Baustoffe als Sondermüll bezeichne. Ein Wandel geht über Generationen.
Vinschgerwind: Bist du im Familienbetrieb mit dieser Produktidee vorgeprescht?
Werner Schönthaler: Ja, so war es. Mein Vater Alois hat mich dabei unterstützt, er ist noch immer aktiv im Betrieb. Der Zweig der Hanfkalksteine ist dort mittlerweile etabliert, ich betreue diesen. Es ist viel Organisation dahinter. Das Produkt ist zwar angekommen, aber Hanf ist immer anders, das macht es aufwendig. So ist das bei einem Naturprodukt. Und der ökologische Kunde ist ein schwieriger Kunde. Er hinterfragt, er ist kritisch und sensibel, da braucht es viel Beratungszeit. Aber es ist wunderschön und wir haben auch mit Stararchitekten zu tun. Gerade bauen wir mit Fuhrimann und Hächler (Schweizer Architekten) in Zürich.
Vinschgerwind: Wie gelangte der Hanfkalkstein zum DNP?
Werner Schönthaler: Ich habe telefonisch die Aufforderung bekommen, das Produkt einzureichen. Unter tausenden anderen. Wahrscheinlich ist man durch Medienberichte auf mich aufmerksam geworden, es hatte vorher einen Galileo Beitrag und einen Arte Film gegeben. Als ich Porsche als Mitbewerber gesehen habe, weil in ganz Deutschland Ladestationen gebaut werden, habe ich gedacht, da sind wir ja ein Furz dagegen. Ende Oktober informierte man mich, dass ich Finalist bin – und dann auch noch einer der Gewinner in der Sparte Design.
Vinschgerwind: Im Dezember feierte man dich wegen deiner Innovation dann in Düsseldorf.
Werner Schönthaler: Ja, das war eine große Gala. Van der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission) war dabei, es gab ein 5-Gänge-Menü mit Lageder-Wein, ich konnte wahnsinnig interessante Gespräche führen. Das Netzwerk ist gewachsen und das ist Gold wert. Hannes Götsch (BASIS) hat mich begleitet, weil wir von Anfang an eine gute Zusammenarbeit hatten, das ist ein wichtiger Teil unserer Entwicklung. Auch Noa Paul war dabei, sie macht mit uns Akustikpaneele aus Hanf.
Vinschgerwind: Wie ordnest du diesen Preis ein?
Werner Schönthaler: Ich empfinde ihn als große Ehre, denn das ist einer der begehrtesten Preise in diesem Segment. Das tut einfach gut, weil wir viele Jahre verspottet und ausgelacht wurden. Wir haben viel auf den Deckel bekommen, jetzt haben wir eine Bestätigung. Der Preis macht uns bekannt und zieht interessante Kunden an. Es gibt sie, sie suchen klimafreundliche Baustoffe und so erreichen sie uns leichter.
Interview: Maria Raffeiner
Schlanders - Die Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders hat sich zum 75. Jubiläum ein außergewöhnlich schönes bebildertes und gleichzeitig informatives Buch geschenkt, das kürzlich im Anschluss an die Mitgliederversammlung vorgestellt wurde. Im Buch aufgefädelt sind die einzelnen Stationen der GEOS seit der Gründung, die laufenden Veränderungen im Obst- und Gemüseanbau, getätigte Investitionen und viele Interviews. Symphatisch ist, dass nicht nur die Führungskräfte eine Rolle spielen, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, und dass langweilige Vorworte fehlen. Den jeweiligen Anforderungen des Anbaues und des Marktes hat sich die GEOS laufend angepasst und war stets zukunftsorientierte Begleiterin ihrer Mitglieder. Das Jubiläumsbuch trägt die Handschrift vom Lehrer am Realgymnasium Martin Trafoier aus Kortsch als Koordinator und Autor. Er befasste sich eingehend und in mehreren fortlaufenden Abschnitten mit der Geschichte der GEOS von den Anfängen bis in die Gegenwart. Bei seinen Recherchen las er monatelang Protokolle, führte viele Gespräche mit GEOS-Verantwortlichen, so beispielsweise mit dem amtierenden Obmann Theo Grasser, mit den ehemaligen Geschäftsführern Hansjörg Pechl und Karlheinz Wörnhart, mit Menschen aus dem Mitarbeiterteams der GEOS, des Beratungsrings, mit Obstbauern und einigen mehr. Walther Waldner vom Südtiroler Beratungsring und Chefredakteur der Fachmagazins für Obst- und Weinbau beleuchtete in mehreren Kapiteln ausführlich alles rund um den Anbau. Ein Kapitel widmete Reinhard Schwalt dem internationalen Austausch. Eindrucksvolle Bilder stammen von Gianni Bodini, Johannes Thomann, Kurt Wieser und Bernhard Botzner. Abgedruckt sind auch Werke mehrere Schlanderser Künstlerinnen. Auch Bilder des Kortscher Künstler Karl Grasser sind abgedruckt. Die grafische Gestaltung des 300 Seite starke Jubiläumsbuch trägt die Handschrift von Ronny Marchegger von Pötzelberger Druck in Meran. Ihm attestierte Trafoier eine „unglaubliche Geduld“. Abschließend wurden die Bucher verteilt. Eine größere Feier musste coronabedingt auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. „Wir werden die Feier nachholen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat“, versprach Obmann Theo Grasser. (mds)
Laatsch/Bozen - Das Land Südtirol bezuschusst ein Forschungsprojekt des Museion zu dem 2020 verstorbenen Performance-Künstler Sven Sachsalber. Die Landesregierung hat eine außerordentliche Zuweisung beschlossen.
Der in Laatsch im Vinschgau aufgewachsene Künstler Sven Sachsalber, der mit seinen Performances, seiner Videokunst, seiner Malerei und seinen konzeptionellen Arbeiten internationale Anerkennung gefunden hat, ist fast genau vor einem Jahr, am 13. Dezember 2020, im Alter von 33 Jahren in Wien verstorben. Heute (7. Dezember) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer beschlossen, das Forschungsprojekt des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst Museion, über das der Nachlass und der Werkbestand des Künstlers aufgearbeitet werden sollen, finanziell zu unterstützen.
Landesrat Achammer bezeichnet Sachsalber als hervorragenden Kunstschaffenden: „Konsequent und authentisch hat er kulturelle und gesellschaftliche Machtstrukturen thematisiert, wobei seine künstlerische Interpretation alles andere als oberflächlich war. Er wollte Grenzen erweitern und kollektive Normen sprengen und dabei durfte ein Funken Ironie nicht fehlen. Damit die Kunst und das Verständnis von Kunst dieses auch menschlich beeindruckenden Künstlers zugänglich und erfahrbar ist, unterstützt das Land über die deutsche Kulturabteilung das Forschungsprojekt des Museion.“
Für die Durchführung des Projekts weist das Land der Stiftung Museion einen Betrag von 53.000 Euro zu. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll der künstlerische Nachlass fachgerecht erfasst und analysiert werden. Zudem sollen die Werke in Laatsch gesichert sowie der Nachlass in Laatsch ebenso wie jener bei privaten und öffentlichen Sammlern inventarisiert und katalogisiert werden. Hinzu kommt die fotografische Dokumentation.
Nach seiner Jugend im Vinschgau und Ausflügen in den Skirennsport studierte Sven Sachsalber zunächst Betriebswirtschaft und Sprachen in Bologna und absolvierte dann ein Masterstudium am Fine Arts Royal College of Art London. 2014 gewann er den New York Art Price. 2019 zeichneten die Länder Tirol und Südtirol Sachsalber mit dem Paul-Flora-Preis aus. Neben Performances arbeitete Sachsalber auch mit Zeichnung und Malerei. Aufmerksamkeit erregte er mit seiner Ausstellung im Palais de Tokyo in Paris, wo er den Ausstellungsraum mit einem Heuhaufen füllte und darin während der Ausstellungsdauer eine Nadel so lange suchte, bis er sie fand.
pr-info ALBER MÖBEL
Wussten Sie, dass wir 1/3 unseres Lebens verschlafen? Außerdem bewegen wir uns im Schlaf ca. 20 mal in der Stunde und verlieren zwischen 1/4 und 2 Liter Flüssigkeit jede Nacht.
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Mit der innovativen 3D-Liegediagnose finden wir im Handumdrehen die ideale Matratze für Sie. Legen Sie sich auf unsere Messmatratze, die mit hunderten Flachsensoren ausgestattet ist. Der Diagnosecomputer erkennt in Echtzeit, ob die Matratze zu weich, zu hart oder optimal für Sie ist. Dabei werden natürlich auch die Liegepositionen, wie z. B. die Rücken- und Seitenlage sowie die Formung und Entlastung Ihrer Wirbelsäule und Bandscheiben berücksichtigt. Den Messvorgang können Sie auf einem Flachbildschirm mitverfolgen.
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Tierschutzverein Vinschgau - Die kleine Katze Holly kam mit ca. 7 Wochen mit ihren zwei Geschwistern zu uns in die Pflegestation. Alle drei litten an Katzenschnupfen und entzündeten Augen. Wir spürten ihren Schmerz aber auch ihren ungebrochenen Lebenswillen. Holly war die Schwächste. Es bedurfte strenger Hygienemaßnahmen, verschiedene Therapien in Absprache mit dem Tierarzt. Hollys Zustand besserte sich nur sehr langsam. Manchmal stellten wir uns die Fragen: Machen wir das Richtige? Ist unsere Hilfe sinnvoll? Was passiert mit Holly, wenn sie nicht vollständig gesund wird. Wird sie eine Familie finden, die sie so annimmt wie sie ist? Heute ist Holly sieben Monate alt und etwas klein für ihr Alter. Ihre Freude am Leben hat sie wiedergefunden. Hollys Geschichte ist ein Beispiel für die vielen Tiere, die verwahrlost zu uns gebracht werden. Oft stehen unsere Tierärzte vor der Frage: Was ist für das Tier sinnvoll? Was kann man ihm noch zumuten? Im Vordergrund steht das Leben zu erhalten. In bestimmten Fällen ist Tierschutz auch die Beendigung des Leidens.
Durch Aufklärung, Sensibilisieren, Kastrieren von Streunerkatzen sind wir bemüht dem Tierleid entgegen zu wirken. Wir sind dabei aber immer auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, auf wachsame Augen, die Tierelend sehen, die es uns mitteilen. Und angewiesen sind wir auch auf die Bereitschaft mitzuhelfen, um die Situation zu verbessern. Seit 15 Jahren setzten wir uns ein. Seither haben wir ca. 4000 Katzen zur Kastration gebracht und ca. 1000 erkrankte bzw. verwaiste Katzenwelpen/Katzen aufgenommen. Auch heuer waren es wieder an die 220 Katzen, die kastriert wurden. 90 kleine Kätzchen waren bzw. sind noch bei uns in Pflege. Der Einsatz zum Wohle der Tiere ist wie eine Kette mit vielen Gliedern. Alle sind wichtig, damit wir für mehr Tierwohl sorgen können. An dieser Stelle ein Dank an meine Kolleginnen, die sich unermüdlich für die Pflege und die Organisation der Kastrationen einsetzen, an unsere Tierärzte, die Tag und Nacht für uns erreichbar sind, an den tierärztlichen Dienst, an die öffentlichen Stellen, die uns mit finanziellen Beiträgen unterstützen, an unsere treuen Mitglieder, die uns immer wieder weiterhelfen, wenn wir uns in einer finanzielle Notsituation befinden.
Danke allen, die uns durch Futter- und finanzielle Spenden unterstützen und an alle, die mithelfen, zum Wohle der Tiere etwas zu verbessern.
Anita Pircher
Info:
Vinschgau@tierschutzverein.it
Tel. 333 5418810
Laas - 17 Ziegenzüchter des Schaf- und Ziegenzuchtvereins Laas haben im November im Allitzer Waldele rund 250 Ziegen ausgestellt und bewerten lassen. Die gelungene Vereinsausstellung haben viele Züchter aus allen Teilen des Landes für einen Besuch in Laas zum Anlass genommen. Den Wettbewerb für die Böcke hat ein Bock von Martin Ladurner gewonnen (Reservesieger wurde ein Bock von Reci Fatjon), den Wettbewerb der Ziegen konnte eine Ziege von Gustav Gurschler für sich entschieden (Reservesiegerin wurde eine Ziege von Hannes Ladurner) und bei den Kitzen wurde ein Kitz von Manuel Oberhofer Tagessieger.
Eine solche Ausstellung mit Wettbewerb ist mit viel Organisation und organisatorischem Geschick verbunden und ohne Sponsoren nicht zu bewältigen. Der Obmann des Schaf- und Ziegenzuchtvereines Laas Martin Ladurner bedankt sich ausdrücklich bei den Sponsoren, bei den freiwilligen Helfern und beim Vinschger Reit- und Fahrverein für die Unterstützung und die damit verbundene Wertschätzung.
St. Martin im Kofl - Am Fest des hl. Martin versammelten sich wieder mehrere Gläubige zur Eucharistiefeier in der „Wallfahrtskirche“ zum hl. Martin auf St. Martin im Kofl. Die Gründung der Kirche reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der hl. Martin galt schon lange als der große Viehpatron, zusammen mit Antonius dem Einsiedler. Als das Wallfahrtswesen noch blühte, kamen Pilger aus Nah und Fern nach St. Martin im Kofl, einzeln und in Prozessions-Gruppen. Dort, wo zuletzt die Grundschule und der Widum waren, befand sich auch ein Hospiz.
Pfarrer Johann Lanbacher, der schon seit 15 Jahren die Pfarre Latsch mit der Außenstelle St. Martin versorgt, hielt die Hl. Messe. Er erinnerte an das Leben und Wirken des Heiligen. Der hl. Martin lebte bescheiden und teilte sein Essen mit den Armen. Er trat für Frieden ein und half den Unterdrückten.
Die wohl bekannteste Überlieferung ist jene, in der Martin als Soldat der Kaiserlichen Garde seinen Mantel mit dem Schwert teilte und eine Hälfte einem armen Bettler gab.
Das Leben und Wirken des hl. Martin kann uns Vorbild sein. Es soll uns ermutigen achtsamer durchs Leben zu gehen und anderen Menschen, ohne Rücksicht auf deren Herkunft von unserem Reichtum etwas abzugeben. (pt)