Latsch: Bäuerinnen und Bauernjugend sammeln 3.422,40 Euro an Spenden für die hinterbliebene Familie Unterthurner Prugger, Riffian
Kräuterweihe am Hoch-unser-Frauen Tag
Die Kräuter wachsen oft am Wegesrand und viele auch in unseren Bauerngärten. z.B. Schafgarbe, Ringelblume, Vaterkraut, Thymian, Wermut oder Pfefferminze. Am 15. August, dem Hoch-unser-Frauen Tag werden die gebundenen Kräutersträuße zur Weihe in die Kirche gebracht. Die „Kräuterbuschen“ schmücken den Altar und der wunderbare Duft verbreitet sich in der ganzen Kirche. Nach der Segnung können sie getrocknet und zum Schutz vor Unwetter verbrannt oder auch zum Weihrauch dazugegeben werden. Dieser Brauch ist den Bäuerinnen und der Bauernjugend von Latsch sehr wichtig. So haben auch dieses Jahr fleißige Bäuerinnen und die SBJ über 400 Sträußchen gebunden. Nach der Messe wurden die Sträußchen gegen eine Spende verteilt. Auch die Bewohner des Altersheimes durften sich über ein Sträußchen freuen.
Die Spende geht dieses Jahr an die hinterbliebene Familie Unterthurner Prugger aus Riffian, die ein schweres Schicksal zu tragen hat. Carolina Unterthurner Prugger ist im April mit nur 29 Jahren an einer Lungenembolie verstorben und hinterlässt ihren Ehemann und 2 Kleinkinder.
Die Latscher Messbesucher und viele andere Menschen hat dieses Schicksal sehr berührt. Dass die Latscher solidarisch sind und ein großes Herz haben, kann man hier sehen. Denn die Summe, die am Ende gespendet wurde, hat wieder alle Erwartungen übertroffen: stolze 3.422,40 Euro konnten überwiesen werden und ein symbolischer Scheck an Gerda Hanni vom Bäuerlichen Notstandsfond übergeben werden, welcher die Familie betreut.
„Tausend Dank für diese Großzügigkeit“, meint die Ortsbäuerin Irmi Oberhofer und bedankt sich im Namen aller mit einem herzlichen Vergelts Gott!
Schluderns - Rita Zwerger aus Schluderns malt seit Jahren ausdrucksstarke Bilder mit abstrakten Formen und interessanten Farbkompositionen in Acryl. Bei ihrer neuesten Ausstellung in der „Burgschenke“ am Fuße der Churburg in Schluderns sind die Bilder den Elementen Erde, Feuer Wasser, Luft zugeordnet. „Man sieht die Entwicklung“, so die Künstlerin. Ihre Werke sind noch bis zum 11. September 2022 ausgestellt. Sie freut sich auf jeden Besuch. (mds)
Der öffentliche Nahverkehr
Wie können wir gemeinsam dazu beitragen, den öffentlichen Nahverkehr im Positiven zu unterstützen und damit positive Veränderungen zu erwirken, um den Nahverkehr attraktiver und nutzbarer zu machen? Solche Fragen unter dem Vorzeichen des Klimawandels, unter dem Vorzeichen der gegenwärtigen Verkehrssituation sind mehr als berechtigt und gegenwarts- und zukunftsorientiert.
Mit dieser Spalte eröffnet der Vinschgerwind ein Leserforum. Inhalt soll der öffentliche Nahverkehr sein. Ihre Zuschriften sind gefragt. Zug- und Busfahrer:innen machen immer wieder Erfahrungen, die in einem öffentlichen Nahverkehr eigentlich nicht vorkommen sollten. Oder es werden auch gute und lobenswerte Erfahrungen gemacht. Beides soll in dieser Rubrik Platz haben.
Es gibt beim Vinschgerzug derzeit die Bruchstelle auf der Töll, an der in Busse umgestiegen werden muss; es sind, so sagt man, die Schnellzüge gestrichen worden - das Gleisbett kann derzeit nicht so aufgeschottert werden, dass die Züge zügig durch den Vinschgau fahren können. Die Anschlüsse mit den Bussen, die uns zu den Bahnhöfen und damit zum Zug bringen sollen, funktionieren nicht immer bzw. die Zeiten stimmen nicht mit den Abfahrtszeiten der Züge überein.
Freundlichkeit von Bus- und Zugpersonal würde man im öffentlichen Nahverkehr voraussetzen wollen. Wie ist es damit bestellt, welche Erfahrungen machen Sie? Warteräume, Bahnhöfe, Sitzgelegenheiten?
Solche und ähnliche Fragen und Begebenheiten sollen Inhalt der angebotenen Rubrik sein. Ziel ist es, den Nahverkehr in allen Bereichen so auszuleuchten, dass er Schritt für Schritt verbessert werden kann.
Pünktliche Verlässlichkeit soll das Ziel sein. Angenehm und unkompliziert und so annehmbar möchten wir den öffentlichen Nahverkehr haben.
Schicken Sie uns Ihre Meinung, Ihre Erfahrungen, Ihre Anregungen, Ihr Lob, Ihren Tadel an redaktion@vinschgerwind.it
Erwin Bernhart
Vergelt’s Gott für das schöne Fest
Am Samstag, 31. Juli 2022 war ich beim Heimatfernentreffen in Mals dabei. Kurz zu meiner Person: Mein Name ist Agnes Kegel,geborene Gratl, bin 79 Jahre alt. Ich komme aus Laatsch, bin aber schon über 60 Jahre in der Schweiz, nun seit vielen Jahren in Chur. Na ja, wie das so ist, man musste verdienen gehen, dann kam die Liebe und man blieb halt. Aber meine Heimat ist und bleibt Südtirol. Natürlich fahre ich zwei- bis dreimal im Jahr nach Laatsch, das aber nur nebenbei. Ich möchte allen danken, die das Heimatfernentreffen jedes Jahr möglich machen. Ich finde das großartig, einfach toll. Danken möchte ich der Gemeinde Mals und allen, die das sehr schöne Fest für uns organisiert haben. Die hl. Messe war so schön. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, als ich die Bläser hörte. Dabei spürte ich: hier bin ich zu Hause. Ein herzliches Vergelt‘s Gott auch allen anderen Musikanten. Danke für den Aperitif, für das Mittagessen, für das Dessert und danke den Lieben, die uns bedient und verwöhnt haben. Das war ein Traum und so gut. Es war so schön, viele Bekannte zu treffen. Ich hatte die große Ehre, neben dem ehemaligen Obmann Herrn Mario Moser zu sitzen. Sogar mit Herrn Erich Achmüller und mit Herrn Ackermann konnte ich ein paar Worte wechseln, welch eine Ehre. Ach, es gäbe noch so vieles, wofür ich ein herzliches Vergelt’s Gott sagen möchte. Ich freue mich jetzt schon riesig auf das nächste Treffen, auch wenn es noch in weiter Ferne ist.
Agnes Kegel Gratl, Chur
Freiheitliche: „Reschenbahn realisieren“
Die freiheitliche Kandidatin für die Senatswahlen, Sabine Zoderer, spricht sich für die rasche Umsetzung der Reschenbahn im Dreiländereck aus. Moderne Verkehrslösungen sind nicht nur dem Gedanken des Umweltschutzes geschuldet, sondern auch der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit.
„Die Realisierung der Reschenbahn ist ein ambitioniertes Projekt, das in den kommenden Jahren angegangen werden muss“, fordert die freiheitliche Kandidatin für die Senatswahlen, Sabine Zoderer, in einer Aussendung einleitend. „Als Freiheitliche machen wir uns dafür stark, den verkehrstechnischen Herausforderungen modernen Lösungen zuzuführen, die den Ansprüchen der Zeit entsprechen“, betont Zoderer.
„Die direkte verkehrstechnische Anbindung des Vinschgaus mit der Bahn an die Lombardei, die Schweiz und Österreich böte neue wirtschaftliche Perspektiven und wäre ein Wettbewerbsvorteil für die ganze Region“, unterstreicht Sabine Zoderer.
„Auch im Sinne des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklungen macht die Verdichtung des öffentlichen Verkehrsnetzes – insbesondere der Bahn – Sinn. Dieser Ansatz käme auch einer nachhaltigen Tourismusentwicklung zugute“, so Sabine Zoderer abschließend.
Die Freiheitlichen
Zum Eisenbahnmuseum nach Lienz
Am 27. September machten sich 20 Mitglieder des Vereins Freunde der Eisenbahn auf nach Lienz in Osttirol. Die Pustertal Bahn brachte uns zum Eisenbahnmuseum Heizhaus nach Lienz. Das Eisenbahnmuseum führt Bahnliebhaber durch die Geschichte der Südbahn. Viele besondere Lokomotiven, alte Bahnutensilien, Filme und Modelle begeistern die Besucher.
Nach dem Mittagessen in der Innenstadt bewunderten wir das neue Mobilitätszentrum am Bahnhof. Dann empfing uns die Obfrau der Lienzer Eisenbahnfreunde, Sonja Notdurfter und wir besichtigten das Museum.
In Bruneck verabschiedete sich die Gruppe vom Organisator der Fahrt, Vorstandsmitglied Alexander Sparber. Am späten Abend kehrte diese zufrieden von der schönen Fahrt zurück.
Angefügt: Bild der Gruppe im Innern des Museums vor der eindrucksvollen Lokomotive mit Schneepflug.
Walter Weiss, Staben
HAIKU
DES MONATS August 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Heupferde – als
wäre auch ihr Grün schon
müd geworden
Gontran Peer, Brixen
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Schwebebahn
In der letzten Nummer vom „Vinschgerwind“ habe ich die einmalige Chance dargelegt, eine doppelspurige Einschienen-Hänge- oder Schwebebahn auf der heutigen Bahntrasse zu errichten, anstatt ein so schwerfälliges, kostenintensives und in die Jahre gekommenes Verkehrssystem auch noch zu elektrifizieren. Die heutige Eisenbahn ist sehr schwer (174 t ist auf den Pustertaler Garnituren zu lesen, das sind 10 leere LKW-Sattel). Daher ist der Bau aber auch der Betrieb sehr aufwändig und mit hohen Kosten verbunden. Dementsprechend hoch sind Materialverschleiß, Antriebsenergie und die Bremsverluste besonders auch wegen der kurvenreichen Strecke. Diese Einschienen-Hänge-Bahn - EHB - ähnelt einer Seilbahn mit Kabinen mit dem Unterschied, dass diese an einer aufgehängten Schiene hängend fahren und daher mit höherer Geschwindigkeit die Kurven nehmen und „flink wie der Vinschgerwind“ über jedes Hindernis hinweg, quasi in Vogelperspektive, durch das Tal schweben. Die EHB kann in kurzen Abständen fahren und daher erübrigt sich sogar ein Fahrplan. Die Bahninfrastruktur lässt neben der Hängebahn noch weitere sehr innovative Nutzungen zu, die sich gegenseitig ergänzen.
So dient die Überdachung, neben der Anbringung von Photovoltaikelementen zur Stromerzeugung, auch zur Aufhängung der Laufschienen für die 2 Fahrspuren der EHB und zur Unterbringung von Strom- und Datenleitungen, die wiederum als tragende Elemente des Photovoltaikdaches und der genannten Schienen eingesetzt werden können. Der Antriebstrom für die EHB und die Daten für die Automatisierung werden aus diesen Leitungen entnommen. Der Bahngrund mit den Geleisen kann dann zu Geh- und Fahrradwegen verwendet werden. So wird die durch den Gleiskörper verursachte Zerschneidung des Umfeldes aufgehoben, Getrenntes wieder verbunden. Bahnkreuzungen, Unter- und Überführungen fallen weg, denn die EHB fährt darüber hinweg. Bahnhöfe mit den sanitären Einrichtungen kommen immer mehr Nutzern zugute. Freiwerdendes Bahnareal kann für Parkplätze für EHB-Benutzer verwendet oder anderen sehr nützlichen Verwendungen zugeführt werden. Die Wohnqualität und der Wert der Liegenschaften neben der so umgewidmeten Infrastruktur wird enorm angehoben. Ein zusätzlicher Synergieeffekt wird durch die Verwendung der abgebauten Eisenbahnschienen als Stützpfeiler oder Träger für die Überdachung erzielt. Der Umbau kann so ressourcen- und umweltschonend abgewickelt werden.
Der Verkehrsexperte Prof. Knoflacher hat schon vor mehreren Jahren zum Ausdruck gebracht, dass der Gütertransport auf der Bahn nicht mehr zeitgemäß sei. Da genügt ein Google-Earth-Blick auf die riesigen Eisenbahnareale in den Städten, die für den Verschub erforderlich sind. Kreisverkehre und kreuzungsfreie Straßen ermöglichen die Verteilung der transportierten Güter im Fließen – ohne zeit- und kostenaufwändiges Rangieren. Ein LKW fährt vom Acker oder vom Wald direkt in die Fabrik und umgekehrt! Deshalb gilt es, einen ähnlichen Umbau der Straßen und Autobahnen vorzunehmen und den Verkehr durch die Elektrifizierung und Automatisierung sicherer, umwelt- und menschengerechter zu machen.
Ich hoffe, dass diese Ausführungen und Anregungen hilfreich sind, eine zeitgerechte Umstrukturierung und Modernisierung auf den Weg zu bringen. Darstellungen und nähere Beschreibungen dazu sind unter www.tirol-adria.com C.3 veröffentlicht.
Albert Mairhofer, Gsies
Direkte Demokratie
Seit ca. 30 Jahren bin ich ein großer Befürworter der direkten
Bürgerbeteiligung für Südtirol. So habe ich meistens bei Unterschriftensammlungen mitgewirkt, bei Bürgern Werbung dafür gemacht usw. In allen Fällen bisher wurden die benötigten Unterschriften leicht zusammengebracht, d. h. doch, dass viele Bürer*Innen Südtirols direkte Beteiligung wünschen. Seit einiger Zeit gibt es kaum mehr Sammeltische.
Die Bürger müssen in das Gemeindeamt gehen um die Unterschriften abzugeben (die Landesregierung will es uns Befürwortern schwer machen). Es ist meine Auffassung, dass wir Bürger uns mehr in den politische Vordergrund drängen sollten, koste es, was es wolle. Denn die LR entscheidet nicht immer im Sinne der Bürger dieses Landes. Sicherlich hätte sich z.B. die SAD-Affaire mit direkter Teilnahme von Bürgern verhindern lassen. Die LR scheint auch nicht immer das Interesse aller Bürger im Sinne zu haben. Lobbys (BB) haben oft „überzeugendere Argumente“. Da wäre direkte Demokratie sicher von Vorteil. Dieser „Misere“ kann wohl nur durch viele Unterschriften ein Riegel vorgeschoben werden. Liebe Mitbürger! Gebt innerhalb September sehr zahlreich eure Unterschriften in den Gemeindeämtern ab.
Robert Reuepp, Schluderns
Das Wandern. Ist nicht nur Gehen und Sehen, ist auch die beste Art, Land und Leute kennen zu lernen. Das Wandern ist Entschleunigung für die Seele.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Bozen/Vinschgau - Nach 18 Jahren als Geschäftsführer hat Robert Zampieri die Milkon/Bergmilch verlassen und die Geschäftsleitung an Matthias Baumgartner übergeben. Zampieri wechselt in die Generaldirektion des Raiffeisenverbandes Südtirol, wo er Paul Gasser ablöst.
„Ich bin dankbar für wunderbaren 18 Jahre bei Milkon/Bergmilch Südtirol. Ich bin überzeugt, dass der Posten als Geschäftsführer der Bergmilch zu den schönsten Aufgaben im Lande zählt. Denn es geht um Menschen, um Lebensmittel und Natur. Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen meiner vielen Chefs genießen durfte. Die Bergmilch ist mein Kind, das nun erwachsen geworden ist, und ich werde schweren Herzens Abschied nehmen.“ Das sagte Robert Zampieri im vergangenen Februar in einem Vinschgerwind Interview. Nun hat am 1. September 2022 Matthias Baumgartner aus Völs seine Nachfolge angetreten. Die Übergabe wurde gezielt vorbereitet. Seit 1. August konnte sich Baumgartner mit allen Abläufen und zukünftigen Aufgaben vertraut machen. Alles habe reibungslos geklappt, betonen Zampieri und Baumgartner unisono. Der neue Geschäftsführer kennt den Betrieb. Er ist seit 10 Jahren als Moderator der Strategieklausur Milkon/Bergmilch tätig und laut Zampieri die ideale Besetzung. „Mit Matthias Baumgartner kommt eine junge, dynamisch und bestens vorbereitete Führungskraft ins Team“, schreibt Zampieri im „Mi Wis Info 62/ 2022.“ Er übergibt seinem Nachfolger einen gut bestellten Betrieb, den er mit Weitblick im Sinne der Mitglieder geführt hatte. Der Milchauszahlungspreis der Bergmilch war bisher im Vergleich zu jenem im Ausland verhältnismäßig hoch. Ein Grund dafür sind die im Laufe der Jahre getätigten Investitionen, durch die ein hoher Prozentsatz an Veredelung erreicht wurde. Auch neue Produktlinien kommen gut an. In italienischen Städten findet beispielsweise die Heumilch der Bergmilch guten Absatz. Die erreichte Wertschöpfung kommt letztendlich den Milchwirtschaftsbetrieben zugute. Der vom Vorstand genehmigte Auszahlungspreis für 2021 beträgt im Schnitt 52,45 Cent/kg und das trotz aller Widrigkeiten (überschüssige Milch, niedrige Versandpreise, zum Teil coronabedingt schwache Absätze, Kostensteigerungen und einiges mehr.) Mittlerweile sind neue Preissteigerungen durch die Energiekrise dazugekommen. Der neue Geschäftsführer Baumgartner will alles daransetzen, dass die Bauern auch 2022 mit einem angemessenen Auszahlungspreis rechnen können. (mds)
Schlanders/BASIS - Wie sieht die Landwirtschaft der Zukunft aus? Rundum digital? Welche Rolle spielen kleine Bauernhöfe? Was tut die EU? Zum Thema „Landwirtschaft von morgen – a gmahnte Wies?“ diskutieren am heutigen 8. September um 18:30 Uhr im Kasino der BASIS in Schlanders
Franz Fischler, Agrarkommissar a.D., Anja Matscher Theiner, Bäuerin vom Lechtlhof, Kathrin Plunger vom Versuchszentrum Laimburg, Gerda Platzgummer, Bäuerin des Huterhofes und Arnold Schulter, der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus und Bevölkerungsschutz.
Auf diese hochkarätige Diskussionsrunde machten Mitarbeiter des Europe Direct Informationszentrum Südtirol und von BASIS Schlanders am vergangenen 25. August in der Fußgängerzone in Schlanders mit einem Infostand aufmerksam.
Katharina Thurin und Martha Gärber von Europe Direct werden die Diskussionsrunde moderieren. Das EUROPE DIRECT Südtirol ist Teil des EUROPE-DIRECT-Netzwerks in Italien, das einem europaweiten Verband von Zentren angehört. Die Zentren machen Europa für die Menschen vor Ort greifbar und ermuntern sie, sich in die Debatte über die Zukunft der EU einzubringen. Verwaltet wird das Netzwerk von der Europäischen Kommission. Zu den Aufgaben zählt unter anderem die Organisation von Veranstaltungen zur Zukunft der EU. Die Diskussionsrunde „Landwirtschaft von morgen – a gmahnte Wies? reiht sich in dieses Aufgabenfeld nahtlos ein. (ap)
Vinschgau - Die Mitglieder des Vinschger Weinbauvereins trafen sich kürzlich zur traditionellen Herbstbegehung. Ausgehend vom Bahnhof Schlanders ging‘s in die Weinberge von vier Mitgliedsbetreiben im Verein am Schlanderser Sonnenhang. Begleitet und beraten wurden die Winzer vom Weinbauberater im Südtiroler Beratungsring für Obst und Weinbau, Thomas Weitgruber. Seine positive Nachrichten: Der Vinschgau ist von der Kirschessigfliege bisher verschont geblieben. Die anhaltende Hitze habe diese Schädlinge in Schach gehalten. Und die Reife der Trauben verspreche heuer eine gute Weinqualität. Da die Vegetation 2022 fortgeschritten ist, werde sich die Lese heuer um 10 bis 14 Tagen vorverlegen. Die schlechte Nachricht: Seit einigen Jahren sind Vergilbungskrankheiten (Goldgelbe Vergilbung, Schwarzholzkrankheit) in Südtirol im Anmarsch. Das bereitet große Sorgen. Weitgruber rief dazu auf, sehr achtsam zu sein, um die Symptome der Krankheiten schnell zu erkennen. Dann gelte es, die betroffenen Rebstöcke sofort zu roden, um eine Ausbreitung der Rebkrankheit zu verhindern. Für die 40 Weinbauern war die Herbstbegehung wiederum eine willkommene Gelegenheit, sich weiterzubilden und sich untereinander auszutauschen. Zur Begehung hatten mehrere Weinbauern ihre Weine zur abschließenden Verkostung auf dem Oberrieglhof von Florian Schönthaler mitgebracht. Dort klang der Tag in geselliger Runde aus. Schönthaler war der Organisator der diesjährigen Herbstbegehung. Die Oragnisatoren wechseln sich jährlich ab. (mds)
Stilfs - Aus dem staatlichen Fond für Aufbau und Resilienz (PNRR) sollen italienweit insgesamt 21 Projekte (eines pro Region) zur Aufwertung von abwanderungsgefährdeten Ortschaften oder Ortsteilen finanziert werden. Das von der Gemeinde Stilfs präsentierte Konzept erfüllte am besten die Vorgaben und Absichten der Ausschreibung. Somit wurde das abgelegene, romanische Bergdorf im Vinschgau auf Provinzebene an erster Stelle gereiht.
Beim kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen dem Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch, Vizebürgermeister Armin Angerer und Gemeinderatsmitglied Daniel Volgger und den lvh-Vertretern Michael Hofer (Obmann der Tiefbauer im lvh), Günther Platter (lvh-Bezirksobmann im Obervinschgau) und Walter Pöhl (lvh-Vizedirektor) wurde über den umfangreichen Investitionsplan und dessen Umsetzung gesprochen. Das Projekt zur Aufwertung der Gemeinde setzt sich zum Ziel der schleichenden Abwanderung entgegenzuwirken und bestenfalls sogar eine Wiederbelebung zu erzeugen. Konkret sieht das Konzept u.a. die Realisierung eines Buswendeplatzes, die Umwandlung des Dorfladens in ein Dienstleistungszentrum, die Errichtung einer Tiefgarage, einer Bibliothek, eines Streumuseums, sowie Investitionen in der Landwirtschaft vor. Da in Stilfs keine großen Industriebetriebe vorzufinden sind, soll zukünftig auch die Handwerkerzone in eine Mischzone umgewandelt werden. Darüber hinaus will man mit den EU-Geldern auch ein Streuhotel finanzieren, um somit die Grundlage, bzw. das Entwicklungspotenzial für einen sanften Tourismus schaffen.
lvh-Vizedirektor Pöhl und Obmann der Tiefbauunternehmer Hofer sprachen im Zuge des Gesprächs die nach wie vor aktuellen Problematiken der Lieferungsengpässe im Bausektor an. Sie erläuterten die Effekte der Produktions- und Lieferverzögerungen aufgrund der Verknappung und Verteuerung verschiedener Rohstoffe und damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Angebotserstellung und Preisgestaltung. Hofer unterstrich dabei die Wichtigkeit der Ausschreibungen nach Einheitspreisen und die Einhaltung bestimmter Qualitätskriterien, während Pöhl wiederum auf die Vergabe öffentlicher Aufträge an kleineren und mittleren Südtiroler Unternehmen aufmerksam machte und das Thema Nachhaltigkeit hervorhob.
Schluderns - Der große Andrang an den Südtiroler Ritterspielen 2022 nach zwei Jahren Coronapause hat alle überrascht. Die Organisatoren sprechen von rund 17.000 Besucherinnen und Besuchern an den drei Tagen vom 19. bis 21. August 2022
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Gäste kamen aus allen Himmelsrichtungen, aus Südtirol, aus dem oberitalienischen Raum, aus der nahen Schweiz, aus Tirol, Vorarlberg und Bayern. Die vielen Sprachen verrieten die Herkunft. Darunter waren viele Familien mit Kindern. Die Eltern freuten sich über die moderaten Eintrittspreise, die gleich geblieben waren wie vor zwei Jahren. Und die Kinder genossen das kostenlose Kinderprogramm, auch wenn sie an den einzelnen Attraktionen oft länger anstehen mussten. „Wir haben heuer einen Höhepunkt in der Geschichte der Ritterspiele erreicht“, erklärt der Präsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele Edwin Lingg. Trotz des großen Andrangs sei jedoch alles ruhig und reibungslos über die Bühne gegangen.
Auf dem Ritterspielgelände logierten rund 2.000 Schausteller, Marktreibende und Mittelalter-Gruppen. Das Programm mit Ritterturnieren, Nachtshows, Konzerten, einem Streitwagenrennen und vieles mehr, organisiert und koordiniert von Mirko Stocker, begeisterte das Publikum. Ein Anziehungspunkt war wiederum der spektakuläre Umzug am Samstag durch die Gassen von Schluderns.
Die Ritterspiele bringen eine beachtliche Wertschöpfung in den Vinschgau. Die Gästezimmer im Tal waren belegt. Die Vereine konnten mit den Einnahmen in den Versorgungständen ihre Kassen auffüllen. Und es profitierten die Zulieferer. „Bei den Vereinen haben zirka 1.200 freiwillige Helferinnen und Helfer rund 2.000 Schichten geleistet“, erklärt Lingg. Das Ritterspielgelände, der einstige Flugplatz, ist im Landesbesitz und an Bauern verpachtet, mit der Auflage, die Fläche als Grünland zu belassen, damit diese für die Großveranstaltung im August zur Verfügung steht. „Wir vom Verein entschädigen die Bauern mit einem finanziellen Beitrag, obwohl wir dazu gar nicht verpflichtet wären. Uns geht es um das Prinzip nehmen und geben“, erklärt Lingg. „Wichtig ist, dass alle zufrieden sind und alle im Sinne der Sache und im Interesse der Gemeinschaft an einem Strang ziehen.
von Albrecht Plangger - Der Parlamentswahlkampf hat begonnen. Alle Parteien und Gruppierungen haben sich mit ihren Kandidaten/innen in Stellung gebracht. Jeder/e hofft jetzt auch gewählt zu werden . Eine Hochrechnung jagt die nächste. Am Ende werden es halt nur mehr wenige sein . Mit der Reduzierung der Parlamentarier wird sich Rom aus der Peripherie und aus den Berggebieten zurückziehen .Auch unser Nachbartal „Veltlin“ wird nicht mehr im Parlament direkt vertreten sein. Der garantiert sichere Platz ist für einen Ex-Minister aus Varese vergeben worden . Die Wahlprogramme kommen jetzt so langsam unter die Leute.Sie interessieren aber nur relativ , weil ja vielfach von allen das Gleiche versoochen wird. Und trotzdem ist es halt wichtig , sich vom Gegner zu unterscheiden und dessen Versprechen mit noch größeren und unverwirklichbareren Versprechen zu übertreffen. Armer Wähler , der sich nicht an Kandidat:innen aus seinem eigenen Umfeld orientieren kann, die er kennt und deren Fähigkeiten er für sich bewerten kann und denen er nach der Wahl auch mal wieder in die Augen schauen kann, um zu prüfen, was aus den schönen Versprechungen geworden ist. Wir in Südtirol tun uns da etwas leichter als anderswo. Wir müssen halt - obwohl nicht für alle ganz demokratisch - darauf achten, dass unsere zukünftigen Parlamentarier in Rom und mit Rom „eine Sprache „ sprechen , alle Ziele gemeinsam verfolgen und sich nie auseinander dividieren lassen . Das Parlament ist mittlerweile aus der Sommerpause zurück .Die Regierung macht noch Not -Dekrete , um die katastrophalen Folgen der Energiekrise für die Betriebe und Familien zu lindern oder um den europäischen Aufbaufond PNRR in der Umsetzung auf „Trab “ zu halten . Die Kommissionsarbeit ist nur mehr eine reine Formsache, ebenso die Abstimmungen, die demnächst in Rom noch zu machen sind. Hoffen wir, dass Italien dann rasch eine handlungsfähige Regierung erhält, die sich am nicht populistischen Stil eines Mario Draghi orientiert und Italien weiterhin als verlässlichen Partner in Europa positioniert. Unsere Truppe wünsche ich ,dass sie im gemeinsamen Wahlkampf zu einem Team zusammen wachsen und sich als solches in Rom dann den Respekt der anderen Parteien erarbeiten können.