Die Landesregierung hat heute dem Jahresprogramm 2022 der landeseigenen STA - Südtiroler Transportstrukturen AG zugestimmt und stellt 15,9 Millionen Euro für die laufenden Tätigkeiten bereit.
Die Landesregierung hat am heutigen Dienstag (23. August) grünes Licht für das Jahresprogramm 2022 der landeseigenen STA - Südtiroler Transportstrukturen AG gegeben. Die insgesamt verfügbaren Geldmittel in Höhe von 15,9 Millionen Euro teilen sich in zwei Bereiche auf.
Der größte Teil des Beitrages umfasst rund 11 Millionen Euro. Diese werden für verschiedene laufende STA-Tätigkeiten verwendet, vor allem für die Informationssysteme im Bereich der öffentlichen Mobilität. Dazu zählt etwa die gesamte Verwaltung des Südtirol-Pass-Systems, die Bereitstellung von Fahrplänen an den Haltestellen, die Weiterentwicklung der Fahrplanauskunftssysteme und so weiter. Aber auch die ordentliche Instandhaltung von Bahnhöfen, Remisen und verschiedener Immobilien sowie Initiativen im Bereich der nachhaltigen Mobilität (Green Mobility) und der Verkehrssicherheit in dem von der STA geführten Safety Park werden mit dem nunmehr freigegebenen Mitteln finanziert.
Weitere 4,9 Millionen Euro des Landesbeitrages an die STA sind für die Führung der Infrastruktur der Vinschger Bahn zweckgebunden.
Vielfältiger Aufgabenbereich
Die STA sei seit Jahren verlässlicher Partner der Landesregierung, wenn es um die öffentliche Mobilität gehe, sagt der Mobilitätslandesrat: "Dabei kümmert sich die STA um einen nachhaltigen, qualitativen und hochwertigen Ausbau von Mobilitätsprojekten." Besonders die Bahn stehe als Rückgrat der gesamten Südtiroler Mobilität im Zentrum der STA-Tätigkeit. Höchste Priorität hat zudem die Weiterentwicklung der Informationsdienste und Datensysteme im öffentlichen Nahverkehr. "Die STA arbeitet am Ausbau digitaler Dienste und an der Vernetzung verschiedener Mobilitätsformen und unterstützt uns dabei in unserem Vorhaben, immer mehr Menschen für die nachhaltige Mobilität zu begeistern", sagt der Mobilitätslandesrat.
red/san
Heute hat die Südtiroler Landesregierung die Förderschiene für Digitalisierungsmaßnahmen für Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitenden genehmigt. Der lvh fordert die Mitgliedsbetriebe auf, ihr Förderansuchen so schnell wie möglich zu stellen.
Es handelt sich um einen wertvollen Beitrag für die digitale Sichtbarkeit. Mit dem heutigen Beschluss der Landesregierung eröffnet sich für viele Kleinbetriebe eine interessante Förderschiene: Bis zu maximal 10.000 Euro können Südtirols Unternehmen eine Förderung beantragen. lvh-Präsident Martin Haller zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung der Landesregierung und unterstreicht die Bedeutung der Digitalisierungsprämie: „Gerade kleine Betriebe benötigen finanzielle Unterstützung bei der Einführung von digitalen Technologien und Prozessen. Dadurch können sie beispielsweise ihren Internetauftritt verbessern, neue Organisations- und Geschäftsmodelle umsetzen oder auch Weiterbildungs- und Beratungsinitiativen in Hinblick auf eine verbesserte digitale Sichtbarkeit anstreben.“
Besonders interessant ist die Digitalisierungsförderung für die Mediendesigner, aber auch für alle anderen Handwerksunternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitenden, die sich digital besser aufstellen wollen.
Die Digitalisierungsförderung ist für das Jahr 2022 und 2023 vorgesehen. Angesucht werden kann bis zum 31. Oktober des jeweiligen Jahres. Zumal der Fördertopf allerdings begrenzt ist, sollten die Betriebe nicht zu lange mit der Antragstellung warten.
In einer gemeinsamen und grenzüberschreitenden Aktion haben die Landtagskandidatin der FPÖ-Tirol, Gudrun Kofler, sowie die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, die Vorsitzende der neofaschistischen Partei Fratelli d'Italia, Giorgia Meloni, wegen Verherrlichung des Faschismus und ethnischer Hetze gegen die Süd-Tiroler angezeigt. Erst letzte Woche waren Videos von Giorgia Meoloni aufgetaucht, in denen sie Benito Mussolini als guten Politiker bezeichnet und die Vertreibung der Süd-Tiroler nach Österreich fordert, wenn sich diese Italien nicht unterordnen wollen. Die Anzeige gegen Meloni wurde gestern bereits angekündigt und nun bei der Staatsanwaltschaft in Bozen hinterlegt. Die Justiz muss jetzt ermitteln.
Wenn Giorgia Meloni die Parlamentswahlen in Italien gewinnt, wird eine Frau Regierungschefin, die sich offen zum Faschismus bekennt und davon träumt, die Süd-Tiroler über den Brenner nach Österreich zu vertreiben. Es ist dies eine gefährliche Entwicklung für Süd-Tirol. Man stelle sich vor, welchen Aufschrei es in Deutschland oder Österreich geben würde, wenn derartige Aussagen dort von einem Kanzlerkandidaten getätigt würden...
Auf Initiative von Gudrun Kofler, die selbst gebürtig aus Süd-Tirol stammt, wurde daher zusammen mit den Süd-Tiroler Landtagsabgeordneten Anzeige gegen Giorgia Meloni erstattet.
„Gerade wir Tiroler Politiker dürfen zu solch ungeheuerlichen Aussagen nicht schweigen, denn Nord-, Ost- und Süd-Tirol haben leidvoll erfahren müssen, was Faschismus und Nationalsozialismus in unserem Land angerichtet haben. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, mit dieser Anzeige ein gemeinsames Zeichen zu setzen, dass wir die österreichische Schutzmachtfunktion für Süd-Tirol ernst nehmen und dass es keinen Platz für Faschismus geben darf“, so Gudrun Kofler.
Videointerview mit Gudrun Kofler: https://www.youtube.com/watch?v=zEl8WCog4ZQ
Die Anzeige gegen Giorgia Meloni hat bereits für großen Wirbel in Italien gesorgt und das soll sie auch. Nun muss die italienische Justiz beweisen, wie sie es mit der Demokratie hält und ob Politiker ungestraft Mussolini verherrlichen und zur Vertreibung der Süd-Tiroler aufrufen dürfen.
Landtagskandidatin Gudrun Kofler.
L.-Abg. Sven Knoll.
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle.
Anbei die Links zu den beanstandeten Videos von Meloni:
Die Landesregierung hat grünes Licht für die Erhöhung der Hochschul-Studienbeihilfen ab dem Studienjahr 2022/23 gegeben. Im Haushalt 2023 sind knapp 12 Millionen Euro dafür vorgemerkt.
Seit Jahren gleichbleibende Studienbeihilfen und steigende Lebenshaltungskosten auch für Studierende: Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung heute (23. August) auf Vorschlag des Landesrates für die Hochschulförderung die überarbeitete Verordnung für die Zuweisung von Studienbeihilfen an Studierende, die universitäre Einrichtungen oder Fachhochschulen besuchen, genehmigt. Diese sieht vor, dass das Ausmaß der Studienbeihilfen ab dem akademischen Jahr 2022/2023 um 20 Prozent erhöht wird. Zuvor hatte der Landesbeirat für das Recht auf Hochschulbildung Einsicht in die aktualisierte Verordnung genommen und diese befürwortet.
"Die Höhe der Studienbeihilfen für Studierende an Universitäten oder Fachhochschulen war seit dem Studienjahr 2010/11 nicht mehr angepasst worden", erklärt dazu der für die Hochschulförderung zuständige Landesrat: "Dies und die letzthin stark wachsende Teuerungsrate haben uns dazu veranlasst, eine Erhöhung der Stipendien vorzunehmen." Insgesamt werden im Haushalt 2023 11,8 Millionen Euro für die ordentlichen Studienbeihilfen vorgemerkt.
Die neue Verordnung gilt für Anträge, die für das akademische Jahr 2022/2023 und folgende gestellt werden. Für Studierende, deren FWL (Faktor der wirtschaftlichen Lage) bis zu 1 beträgt, kann sich die Studienbeihilfe auf bis zu 6960 Euro belaufen, auf bis zu 8280 Euro für Studierende mit zu Lasten lebenden Kindern.
Die entsprechende Wettbewerbsausschreibung mit Einreichterminen, Fristen, anzugebenden Daten, vorzulegenden Dokumenten etc. muss noch veröffentlicht werden. Die Auszahlung der Studienbeihilfen wird voraussichtlich innerhalb März 2023 erfolgen.
mdg/mpi
Dem Marteller BM Georg Altstätter kommt mir Abi Plangger ein wichtiger Mitstreiter in Rom abhanden. Altstätter spricht im Wind-Interview über mögliche Entwicklungen im Nationalpark, darüber, dass es noch viel Luft nach oben in der Bewerbung und in der Produktentwickung gibt, über Mobilitätskonzepte und über Leader-Projekte.
Vinschgerwind: Albrecht Plangger ist bei den SVP-internen Vorwahlen für eine Kammer-Kandidatur gescheitert. Plangger ist für Sie eine große Stütze beim Nationalpark. Fällt damit eine wichtige Verbindung zu den römischen Institutionen weg?
Georg Altstätter: Ja,sicher. Albrecht Plangger hat auch intern viel geholfen. Mit seinen Beziehungen zum Land, zum Bauernbund, mit Texte verfassen, zu den Wirtschaftserbänden, zu den Gemeinden. Es waren also nicht nur die wichtigen Verbindungen in Rom. Aber - in erster Linie obliegen die Kompetenzen im Nationalpark dem Land Südtirol, der zuständigen Landesrätin, der Abteilung 28 und dem LH. Südtirol hat ja die Verwaltungskompetenzen übernommen. Der Abi hat als SVP-Bezirksobmannmitgeredet mitgeredet, mitorganisiert und geschoben. Dafür danke ich dem Abi und ich hoffe, dass er weiterhin mithilft.
Vinschgerwind: Den Parkplan und das Reglement hat die Landesregierung verabschiedet. Darf im Park, in den Gemeinden Martell und Stilfs, nun problemlos gebaut werden? Herrscht jetzt Rechtssicherheit?
Georg Altstätter: Der Beschluss ist noch nicht veröffentlicht, da müssen wir noch warten. Ich gehe davon aus, dass es so genehmigt ist, wie es eingereicht worden ist. Damit haben wir viel die besseren Voraussetzungen als vorher. Auch was die Rechtssicherheit betrifft. Nun müsste im Großen und Ganzen das Landesurbanistikgesetz auch im Nationalpark gelten. Natürlich zählt die Zonierung. In den D-Zonen, also in den Wirtschaftszonen, wird in Zukunft die jeweilige Gemeinde mehr Entscheidungskompetenz haben.
Vinschgerwind: Ist die Südtiroler Selbstverwaltung der Parkangelegenheiten spürbar?
Georg Altstätter: Ein Bauherr hat natürlich den Wunsch, sich entwickeln und auch erweitern zu können und dabei nicht schlechter behandelt zu werden, als außerhalb des Nationalparkes. Wir haben jetzt natürlich ein besseres Instrument, vor allem die Bauangelegenheiten besser verwalten zu können. Die Aussage von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist, dass wir mit dem genehmigten Parkplan und mit der genehmigten Zonierung ab sofort arbeiten werden.
Vinschgerwind: Der Westen kommt – mit Ausnahme des Grauner Kirchturms – in den Werbelinien der IDM so gut wie nicht vor. Ist zumindest der Nationalpark in der IDM-Bewerbung angekommen?
Georg Altstätter: Der Nationalpark hat ein bestimmtes Budget, welches der IDM zur Verfügung gestellt wird. Damit werden Bewerbung gemacht und Initiativen gefördert. Die Bewerbung des Ortler Höhenweges etwa und auch andere Initiativen. Es wurden schon in diversen Zeitschriften Artikel lanciert. Es passiert etwas. Aber es ist noch viel Spielraum nach oben. Die Projekte im Nationalpark, was die Nachhaltigkeit betrifft, müssen weitergeführt werden. Etwa die Entwicklung landwirtschaftlicher Produkte. Gerade dafür braucht es im Nationalparkgebiet, aber auch im gesamten Bezirk, Unterstützung.
Vinschgerwind: Welche Haltung nehmen die Kleingemeinden, wie Martell vielleicht auch stellvertretend für den ganzen Vinschgau, gegenüber dem landesweiten Tourismusentwicklungskonzept ein?
Georg Altstätter: Auch hier gilt: Es ist viel geredet worden und man müsste den Gesetzestext vor sich liegen haben. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es in einem strukturschwachen Gebiet, wie es der Vinschgau eines ist, das mit einer großen Fläche 2 Millionen Nächtigungen generiert, keinen Overtourismus gibt. Ich wäre froh, wenn in Martell ein Gastwirt oder ein Hotelier etwas machen möchte. Das wäre für Martell mit seinen 600 Gästebetten in jeder Hinsicht von Vorteil. Für den Vinschgau hätte es diese Initiative des Bettenstopps nicht gebraucht. Nun muss man schauen. Es hat geheißen, dass jede Gemeinde ein Bettenkontingent hat und vom Landeskontingent sollen die Bettenzuweisungen für strukturschwache Gebiete erfolgen. Die erworbenen Rechte müssen natürlich bestehen bleiben.
Vinschgerwind: Haben Sie das Gefühl, dass Touristiker in Martell investieren möchten?
Georg Altststätter: Aufgrund der Teuerungen muss man die Entwicklung abwarten. Vor drei Jahren waren solche Teuerungen nicht absehbar. Jeder, der etwas in Martell investieren möchte, hat meine volle Unterstützung. Wenn ich nochmals die erworbenen Rechte ansprechen kann, solche sind zum Beispiel beim Hotel Paradies vorhanden. Arnold Schuler hat gesagt, dass erworbene Rechte für 5 Jahre aufrecht bleiben sollen. Was machen wir nach 5 Jahren mit dem Hotel Paradies oder auch mit dem Suldenhotel, wenn bis dahin nichts passiert ist? Lassen wir das Hotel Paradies und das Suldenhotel dann zusammenfallen?
Vinschgerwind: Gibt es konkrete Bestrebungen um das Hotel Paradies? Besitzer ist die Bierbrauerei Forst.
Georg Altstätter: Es gibt immer wieder Bestrebungen. Der LH hat angeregt, mithelfen zu wollen. Es geht darum, ein konkretes Projekt einmal durchzuspielen und von allen Instanzen genehmigen zu lassen, um einem eventuellen Investor ein bereits genehmigtes Projekt in die Hand geben zu können. Bei solchen Überprüfungen sind viele Ämter involviert. Da sind viele Fragen offen. Kommt ein Abriss in Frage, kommt eine Sanierung in Frage? Welche Kubatur? Sind die Fundamente noch intakt? Ein potenzieller Bauherr will solche Fragen im Vorfeld geklärt haben. Mein Wunsch ist es, in konkretes Projekt überprüfen zu können. Nur mit architektonischen Studien ist nichts getan. Studien gibt es ohne Ende.
Vinschgerwind: Werden die Berggemeinden im Zuge des Klimawandels touristisch eine wichtigere Rolle spielen?
Georg Altstätter: Gute Frage. Das kann durchaus eine Chance sein. Man muss aber einwerfen, dass ein Tourismusbetrieb ganzjährig wirtschaften muss, nicht nur in heißen Sommern. Die Strategie der IDM ist sicher richtig, dass die Saisonen verlängert werden. Natürlich wird eine Bewerbung des Frühjahres in höheren Lagen schwierig. Es klingt zwar zynisch, aber die Klimaerwärmung könnte durchaus eine Chance für höher gelegene Lagen sein. ei den Tagestouristen sieht man das ja schon. Wir verzeichnen sehr viele Tagesausflügler, auch aus Südtirol.
Vinschgerwind: Genau diese Tagestouristen leiten uns auf eine andere Frage. Welches Mobilitätsmanagement schwebt Ihnen für das Seitental Martell vor?
Georg Altstätter: Ich sage es so: Mit dem neuen Gesetz für Raum und Landschaft werden wir ein neues Mobilitätskonzept machen müssen. Das werden wir mit den Nachbargemeinden Latsch, Kastelbell-Tschars und Schlanders zusammen erstellen. Wenn man einen Teil der Tagesgäste mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Martell bringen möchten, wo muss ich denn einen Auffangparkplatz machen? In Martell Dorf? In Goldrain? In Latsch? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Zudem müsste man in guten Zeiten 10 Busse gleichzeitig nach Martell fahren lassen. Ein Mobilitätskonzept muss wahrscheinlich viele Lösungsvorschläge berücksichtigen. Auf dem Punkt wie in Prags sind wir jedenfalls noch lange nicht. Interessant wäre, wenn das Amt für Personennahverkehr, das Land, in den Nationalparkgemeinden mit dem Einsatz von Elektrobussen oder Wassserstoffbussen beginnen würde. Das gilt für Martell und für die Gemeinde Stilfs. Wir können Konzepte machen, wie wir wollen, letztlich sind die Buslinien Landeskompetenz. Wenn für das nächste Jahr eine stündliche Anbindung gelingt, so ist das schon mal ein guter Ansatz. Mein Traum wäre ein Touristenbus, der über W-Lan Informationen über die Kleinodien in Martell auf das Smartphone spielt. Dann wäre es nicht mehr nur ein Linienbus, sondern einer der auch Informationen mit Erlebniswert liefert.
Vinschgerwind: In den Bürgermeisterrunden kommt sicher auch die Verkehrsproblematik im Vinschgau öfters zur Sprache. Welche Gedanken und Lösungsansätze schlagen die BM vor?
Georg Altstätter: Das Thema kommt immer wieder vor, ja. Wir erwarten uns, dass baldigts eine Lösung beim Tunnelbau in Kastelbell kommen wird. Auch dass die Elektrifizierung für den Vinschgerzug zackig vorangeht. Für die Zukunft ist eine bessere Zugverbindung in die Landeshauptstadt wichtig. Auch die Umfahrung in Rabland-Töll wäre wichtig. Das wird wohl eine lange Geschichte werden, weil die Finanzierung nicht ohne ist.
Vinschgerwind: Derzeit wird viel Geld im Pustertal für Verkehrsprojekte ausgegeben. Auch wegen der olympischen Spiele. Wehrt man sich im Vinschgau zu wenig?
Georg Altstätter: Ich kann nicht sagen, wieviel im Pustertal hineingepumpt wird. Ich kann nur sagen, dass der Tunnel in Kastelbell für den Vinschgau eine große Geschichte ist. Natürlich werden wir uns wehren müssen. Aber die Umfahrung in Rabland hängt mir den Burggräfler Gemeinden zusammen. Derzeit wird der Küchelbertunnel gebaut. Die nächste Herausforderung muss Rabland-Töll und Forst sein. Auch der Kreisverkehr auf der Töll, auch eine Lösung für den Radübergang an der Töll. Das muss kommen, lieber früher als später. Denn, wenn der Tunnel in Kastebell fertig sein wird, wird der Verkehrsdruck auf der Töll steigen. Das ist halt meine Meinung. Zukunftsweisend wird auch eine Bahnverbindung in die Schweiz sein. Daran glaubt auch der Landeshauptmann. Das muss man einstielen, sonst passiert nichts.
Vinschgerwind: Sie sind in der Bezirksgemeinschaft für die Leader-Projekte zuständig. Welche vorzeigbaren Projekte wurden in der letzten Periode verwirklicht?
Georg Altstätter: Da sind einige. Es sind rund 30 Projekte umgesetzt worden und einige teilweise noch in der Umsetzung. Einige Almen wurden saniert und umgebaut, so dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und touristischer Nutzung gegeben ist. Übergemeindliche Gemeinschaftsprojekte, wie der Marmorweg, wurden umgesetzt und die archäologischen Wanderwege sind in der Umsetzungsphase.
Die Hängebrücke am Sonnenberg oberhalb von Vetzan ist eine gute Sache. Eine weitere Hängebrücke wird in Schluderns am Saldurbach umgesetzt. Auch im kulturellen Bereich wurde einiges umgesetzt, wie die Sanierung des Kalkofens in Prad oder die Sanierung des Badhauses samt Ausstellung über den 1. Weltkrieg in Martell. Die Stadtmühle in Glurns und die alte Mühle in Valatsches in Stilfs sollen demnächst saniert werden. Das ist nur ein Auszug aus den 30 Projekten. Wir sind dabei, uns für die neue Förderperiode ab 2024 aufzustellen, eine neue Strategie auszuarbeiten. Wir wollen wieder Leader-Gebiet werden, die mündlichen Zusagen sind da.
Interview: Erwin Bernhart
Vom wind gefunden - Der Interrail-Pass war nicht nur eine günstige Fahrkarte für Jugendliche, in 30 Tagen 21 Länder in Europa zu bereisen. Interrail stand für ein Lebensgefühl. Diese Idee revolutionierte vor 50 Jahren das Reiseverhalten der Jugendlichen. Für viele Interrailer gehörte Interrail zum Erwachsenwerden dazu. Zum ersten Mal ohne Eltern unterwegs, vom Nordkap bis nach Lissabon; zum ersten Mal selbst entscheiden, einen weiteren Tag in Wien zu bleiben oder gleich nach Rom weiterzufahren. Mehr als zwölf Millionen haben sich in den vergangenen 50 Jahren auf das Interrail-Abenteuer eingelassen, Länder Europas mit dem Zug und Rucksack bereist, in Jugendherbergen oder im Freien übernachtet, andere Menschen kennengelernt und verschiedene Abenteuer erlebt. Für viele war es die erste große Reise durch Europa. Besonders in den Achtziger- und Neunzigerjahren fuhren jährlich Hunderttausende mit dem Interrailpass durch Europa. Zu Beginn der 2000er Jahre litt das Geschäft unter der Konkurrenz der billigen Fluglinien. Die Bahn hat darauf reagiert und für alle Altersgruppen verschiedene Angebote entwickelt. Besondere Angebote gibt es immer noch für Jugendliche unter 27 Jahren, aber auch für Senioren über 60 Jahren. Der Bestseller „7 Tage innerhalb eines Monats“ kostet für Jugendliche bis 27 Jahre 251 Euro, für ab 28-Jährige 335 Euro und für Senior:innen 302 Euro. Der Klassiker, mit dem man einen Monat lang durch Europa reisen kann, kostet 503 Euro für Jugendliche, für ab 28-Jährige 670 Euro und für Senioren 603 Euro. Bereisen kann man heute 33 Länder. Mehr Infos: www.interrail.eu (hzg)
Schlanders/Vinschgau - Die SVP-Ortsgruppen in Bozen und im Pustertal haben den rührigen Vinschger Kammerabgeordneten Albrecht Plangger in den Vorwahlen keine Mehrheit beschert. Plangger darf also nicht mehr kandidieren. Der Vinschgau ist - SVP-mäßig - blank und blutig geschlagen. Nicht so für das Team K. Dem Malser Bauern Markus Hafner, in Sachen Bergbauern und Milchwirtschaft EU-Experte, ist mit der Unterschriftensammlung in der vergangene Woche die Kandidatur für den Senat ermöglicht worden. Zur Sammlung in Schlanders sind Franz und Alex Ploner angereist, vom ehemaligen Schludernser BM und Team K Sympatisanten Erwin Wegmann sekundiert. Hafner wird demnach gegen die amtierende Senatorin und Meraner Rechtsanwältin Julia Unterberger (SVP) ins Rennen gehen. Im Vinschgau wird es im Herbst aufgrund des Kaltstellens von Abi Plangger für die Kammerwahl wohl eine Frustwahl geben - darauf setzt das Team K mit Hafner. Zumindest dürfte Hafners Team K-Kandidatur und vor allem das Wahl-Ergebnis ein Testlauf für die Landtagswahlen 2023 darstellen. (eb)
Graun - Der Gemeinderat von Graun hat bei seiner letzten Sitzung am 8. August unter anderem ein Vorprojekt für die Umgestaltung bzw. für Restaurierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen des Museums in Graun gut geheißen. Man wolle mögliche Gelder aus dem PNRR-Fonds anzapfen, die vor allem für barrierefreie Umbauten vorgesehen seien. Nach jahrelangem Bemühen für eine Sanierung, welche aufgrund von fehlendem Geld keine Umsetzung gefunden hatte, hat der Architekt Jürgen Wallnöfer gemeinsam mit dem Museumsverein Lösungs- und Sanierungsvorschläge ausgearbeitet und das Ergebnis den Gemeinderäten vorgestellt. Eine Genehmigung des Vorprojektes sei Voraussetzung für ein PNRR-Ansuchen. Mit einem Kostenvoranschlag von insgesamt 970.000 Euro befürworteten die Grauner Gemeinderät:innen das Projekt. 275.000 Euro PNRR-Geld erhoffe man sich dafür. Die Kulturabteilung in der Gemeinde Graun sei sehr aktiv, lobte BM Franz Prieth. Valentin Paulmichl erinnerte daran, dass 30 Jahre nach der Seestauung mit einer Gedenkausstellung an Leid und Tragik von den rund 1000 betroffenen Leuten erinnert werden sollte. Diese Gedenkausstellung sei der Grundstein für das heutige Museum, welches gerettete Gegenstände und Kostbarkeiten ausstellt und sich eines wachsenden Besucherzuspruchs erfreue. Ein barrierefreier Zugang, eine Heizung und die Sanierung der sanitären Anlagen seien lang gehegter Wunsch und mittlerweile Notwendigkeiten.
Den Weg für das „Hotel Gerstl am See“ frei gemacht hat die Genehmigung des Durchführungsplanes. Vom ursprünglich großen Bauvorhaben ist in zähen Verhandlungen und nach mehrmaligen Begehungen in einer dreijährigen Vorarbeit eine verbaubare Kubatur von 16.000 Kubikmetern und eine Höhe von 18,5 Metern als höchste Erhebung übrig geblieben. Mit einem Rechtsplan für eine Geländemodellierung, mit einem Grünplan, der sowohl Bepflanzugsorte als auch die entsprechenden Pflanzen vorschreibt sind dem Bauherren Lukas Gerstl vom Hotel Gerstl in Prämajur einige Vorgaben gesetzt. Allerdings kann er, nach dieser Genehmigung des Durchführungsplanes, nun jederzeit mit dem Bau beginnen.
Das Design des Hotels ist in den Reihen der Gemeinderät:innen durchwegs auf Wohlgefallen gestoßen und der Beschluss war dann einstimmig.
„Dem Bauherren viel Erfolg“ wünschte BM Franz Prieth in der Sitzung. (eb)
Vinschgau - Nach der erwartbaren SVP-internen Niederlage von Albrecht Plangger bei den Vorwahlen, schlägt Plangger harte Töne an und greift indirekt den Bauern- und Tourismuslandesrat Arnold Schuler an. Der fühlt sich auf den Schlips getreten und sagt, dass er im SVP-Vinschgau nicht erwünscht sei.
von Erwin Bernhart
Der Abi Plangger und auch die SVP im Vinschgau sind offensichtlich zum parteiinternen Blinddarm degradiert. In der Partei gibt es keinen Artenschutz für den Vinschgau, nicht einmal einen angedachten. Plangger hat die Vorwahl gegen Dieter Steger verloren und es war eine Illusion, dass der amtierende Kammerabgeordnete gegen einen halb Bozner halb Pusterer Steger den Hauch einer Chance hatte. Trotzdem. Der „Abi“ hat sich im Vorfeld der Wahl - aufrichtig an die parteiinterne Demokratie, an die freie Wahl nach Stimmrechten glaubend - die Haxn abgerannt, hat bei den BM in Ost und Süd Klinken geputzt - genutzt hat es, trotz beiläufiger Unterstützung des amtierenden Pusterer Senators Meini Durnwalder - nichts.
Die Enttäuschung darüber hat den Abi Gift und Galle spucken lassen. Der Vinschgau habe nun keinen Ansprechpartner mehr, habe weder einen Landesrat noch einen Parlamentarier. Der Noggler Sepp sei nun der einzige Ansprechparnter und der sei eben auch nur Landtagsabgeordneter. Wenn sie nicht zum Sepp gehen wollten, dann müssten die Vinschger nun 100 Kilometer nach Bozen pilgern und nochmal 100 Kilometer ins Tal zurückfahren. So hat er es sinngemäß dem Tagblatt diktiert.
Geflissentlich vergessen hat Abi Plangger allerdings, dass in Plaus ein Landesrat stationiert ist, der sich geografisch im Vinschgau befindet, dessen Zuneigung zum Vinschgau laut Selbstaussage groß ist: Arnold Schuler. Schuler reagiert auf Abis Aussagen mit großer Verwunderung, auch weil, so sagt es Schuler, diese Aussagen jeder Grundlage entbehren. Allerdings habe der politische SVP-Bezirk Vinschgau in der Vergangenheit die Grenzen hart abgesteckt. Er sei bisher in der Vinschger SVP so gut wie nicht erwünscht gewesen. Lediglich zur Erläuterung des Landestourismuskonzptes sei er vorgeladen worden.
Der Abi hat dann noch nachgelegt, indem er in der Rai Südtirol indirekt den Vorwurf gemacht hat, in Sachen Wolf untätig zu sein. Man habe auf seine Vorschläge in der Wolfskommission nicht gehört. Man müsse den Römern die Wolfrisse genau dokumentieren, ebenso müsse der Herdenschutz genau dokumentiert werden. Erst wenn Südtirol diese Hausaufgaben gemacht habe, so Plangger sinngemäß, würde die zuständige ISPRA möglicherweise Wolfsabschüsse genehmigen. Dem widerspricht Schuler heftig. Man mache sehr wohl die Hausaufgaben und Abis Vorschläge stießen in der Kommission eher auf ein Lächeln.
Im Obervinschgau hat die langjährige Ärztin für Allgemeinmedizin Raffaela Stocker ihre Tätigkeit mit Ende Juli beendet, an ihre Stelle tritt provisorisch der Arzt für Allgemeinmedizin Antonio Gallicchio. Gallicchio wird ab 1. September 2022 automatisch für alle Bürgerinnen und Bürger, welche bei Raffaela Stocker eingeschrieben waren, als Hausarzt eingetragen. Es sind keine weiteren Handlungen notwendig. Gallicchio ist in seiner Arztpraxis in Glurns, im Winkel 2, erreichbar; Details wurden den Eingeschriebenen bereits schriftlich mitgeteilt.