Über 800 Personen haben sich an den vier Informationsabenden des Landes über die Borkenkäferproblematik informiert. Aufgrund der großen Nachfrage gibt es am 7. Dezember einen weiteren Termin in Mals.
Mittlerweile sind ganze 5.400 Hektar des Südtiroler Waldes vom Borkenkäferbefallen. Um die Ursachen des Borkenkäferbefalls und die finanziellen Unterstützungen zur Bekämpfung zu erläutern, hat das Land vier Infoabende mit Landesrat Arnold Schuler organisiert. Über 800 Waldbesitzerinnen und -besitzer, Interessensvertretungen, aber auch Bürgerinnen und Bürger haben daran in Vahrn, Algund, Bruneck und Welschnofen teilgenommen. "Es ist außerordentlich wichtig, die Bürger zu informieren, um gemeinsam der Plage Herr zu werden. Sowohl Waldbesitzerinnen und -besitzer als auch Nutzerinnen und Nutzer des Waldes beobachten das Naturphänomen mit großer Sorge", erklärte Landesrat Schuler bei der jüngsten Veranstaltung in Welschnofen am 15. November. Günther Unterthiner, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, ging auf die zahlreichen Maßnahmen zur Käferbekämpfung ein, die von der Forstbehörde vorgenommen wurden und in Planung sind. Die Zusammenarbeit zwischen Forstbehörde und Waldbesitzerinnen und -besitzer sei für die Bekämpfung des Borkenkäfers unabdingbar, denn die betroffenen Waldflächen müssen einzeln betrachtet und Maßnahmen individuell abgewogen werden. "Da beinahe 60 Prozent unseres Waldes Schutzwälder sind", erklärte Unterthiner, "müssen wir gewisse befallene Bäume vorerst stehen lassen, ansonsten würden wir Häuser, Straßen, Bahnlinien und andere Infrastrukturen in Gefahr bringen." Jede Situation sei unterschiedlich. "Entrinden, entnehmen oder stehenlassen: Es gibt kein Patentrezept", so das Fazit des Landesrates. Wichtig sei jedoch, dass alle 23.000 Waldbesitzerinnen und -besitzer mithelfen, denn nur dann könne man die Problematik überwinden.
Infoabend am 7. Dezember in Mals
Aufgrund der großen Nachfrage wird es weitere Veranstaltung zum Borkenkäfer im Obervinschgau geben: Der Infoabend findet bei freiem Eintritt am Mittwoch, 7. Dezember 2022 mit Beginn um 20 Uhr in Mals, Kulturhaus, Bahnhofstrasse 11 statt.
np
Über das weitere Vorgehen bei den Kollektivvertragsverhandlungen auf bereichsübergreifender Ebene diskutierten heute das Land Südtirol und die Gewerkschaftsorganisationen.
Die Verhandlungen zum bereichsübergreifenden Kollektivvertrag (BÜKV) in der öffentlichen Verwaltung sollen zügig fortgesetzt werden. Nach einer Aussprache mit Landeshauptmann Arno Kompatscher vereinbarten die Delegation der öffentlichen Verwaltung und die Vertreterinnen und -vertreter der zuständigen Gewerkschaftsorganisationen am heutigen Dienstagmorgen (16. November) in Bozen soll es in einer Woche eine neue Verhandlungsrunde geben. Dabei sollen noch einmal Verbesserungsvorschläge für das vorgesehene neue Lohnmodell für künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung diskutiert und gleichzeitig der Zeitplan für die weiteren Verhandlungsrunden festgelegt werden.
Der Hintergrund: Die Verhandlungen zum BÜKV befinden sich derzeit in einer Übergangsphase. Zum einen befinden sich die Verhandlungen zum Vertrag für den Zeitraum 2019-2021 im Abschluss. Nach den im ersten (Ende 2019) und zweiten (Ende 2020) Teilvertrag beschlossenen Maßnahmen sind hier noch einige letzte Punkte zu klären. Gleichzeitig stehen - gerade vor dem Hintergrund hoher Inflationsraten - bereits jetzt einige dringende Verhandlungspunkte für den Zeitraum 2022-2024 an. Formell kann ein erster Teilvertrag für den neuen Zeitraum aber erst unterzeichnet werden, sobald die Verhandlungen zum vorhergehenden Zeitraum definitiv abgeschlossen sind.
Zeitraum 2019-2021: Neues Lohnmodell festlegen
Unter anderem ist im BÜKV 2019-2021 noch die Einführung des erwähnten Lohnmodells vorgesehen. Diese neue Lohnstruktur soll für alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten, die ab 1. Jänner 2023 angestellt werden. Ziel sind höhere Einstiegsgehälter für jüngere Generationen, weshalb im Sinne der Kostenneutralität in späteren Dienstjahren der Lohnanstieg geringer ausfällt. Hier wollen die öffentliche Delegation und Gewerkschaftsorganisationen noch am vorliegenden Modell feilen. Neuerungen sind zudem bei der Elternzeit vorgesehen.
Zeitraum 2022-2024: Leistungsprämien sowie Inflationsausgleich
Die dringendsten Fragen für den BÜKV 2022-2024 betreffen die ursprünglich im Jahr 2022 vorgesehene Erhöhung der Leistungsprämien in Höhe von 20 Millionen Euro sowie einen Inflationsausgleich sowohl rückwirkend für den Zeitraum 2019-2021 als auch eine erste Akontozahlung für den Zeitraum 2022-2024. Diese Maßnahmen können jedoch erst mit einem ersten Teilvertrag für den neuen Zeitraum, also im Jahr 2023 umgesetzt werden.
Beide Seiten waren sich einig, dass es für beide Ziele - den Abschluss des BÜKV 2019-2021 als auch einen ersten Teilvertrag für den BÜKV 2022-2023 - einen straffen Zeitplan braucht. Darum wird es - neben der Diskussion zum neuen Lohnmodell - bei der nächsten Verhandlungsrunde kommende Woche hauptsächlich gehen.
Der Bereichsübergreifende Kollektivvertrag gilt für rund 32.500 Mitarbeitende im öffentlichen Dienst - vom Landesdienst über den Sanitätsbetrieb und die Gemeinden, Bezirksgemeinschaften bis hin zum Wohnbauinstitut.
gst
Eine Woche vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der alljährlich am 25. November begangen wird, stellt der Südtiroler Sanitätsbetrieb erneut das Projekt „Erika“ in den Mittelpunkt. Erika ist ein Konzept, das vor zwei Jahren ins Leben gerufen wurde, um Frauen, die Opfer von Gewalt jeglicher Art geworden sind, konkrete Hilfe anzubieten. Erika ist eine geschützte Möglichkeit für Frauen in einer Gewaltsituation, sich dieser zu entziehen, indem sie sich direkt an die Triage der Notaufnahmen wenden. Keine Urteile, keine Erklärungen, kein Papierkram, der ausgefüllt werden muss, und vor allem keine Angst oder Scham – es genügt, das „Zauberwort“ Erika auszusprechen.
Über Erika zu sprechen bedeutet auch, die Menschen auf Gegebenheiten aufmerksam zu machen, die noch viel zu oft im Verborgenen bleiben.
Im Rahmen einer Pressekonferenz, zu der wir Sie herzlich einladen, werden die Daten der Notaufnahmen und gynäkologischen Abteilungen aller sieben Südtiroler Krankenhäuser präsentiert, die in den zwei Jahre seit Einführung des Erika-Protokolls gesammelt wurden. Außerdem gibt es einige Neuigkeiten in Zusammenhang mit diesem Projekt, die ebenfalls vorgestellt werden. Die Pressekonferenz findet statt am
Donnerstag, 17.11.2022
um 14:00 Uhr
im Wartesaal des Traktes C, 1. Stock
in der Neuen Klinik des Landeskrankenhauses Bozen
(direkt über dem Haupteingang der neuen Klinik)
Es sprechen:
Mit freundlichen Grüßen
Florian Zerzer
Generaldirektor Südtiroler Sanitätsbetrieb
La violenza sulle donne non è giustificabile, mai!
Ad una settimana dalla Giornata internazionale contro la violenza sulle donne, che ogni anno si celebra il 25 novembre, l’Azienda sanitaria dell’Alto Adige punta nuovamente i riflettori sul progetto “Erika”, un’iniziativa nata due anni fa per offrire un aiuto concreto alle donne vittime di qualsiasi tipo di violenza. Erika è un percorso protetto per donne che vivono in una situazione di violenza grazie al quale possono rivolgersi direttamente al triage del Pronto Soccorso. Niente giudizi, niente spiegazioni, niente scartoffie da compilare e soprattutto niente paura o vergogna: basta semplicemente pronunciare la parola “magica” Erika.
Parlare di Erika significa anche sensibilizzare le persone rispetto a delle realtà che rimangono ancora troppo spesso nascoste tra le mura domestiche.
In occasione di una conferenza stampa, alla quale siete cordialmente invitati, verranno presentati i dati raccolti presso i servizi di Pronto Soccorso e i reparti di Ginecologia dei sette ospedali della provincia a due anni dal lancio del protocollo Erika, nonché le ultime novità legate a questo progetto. La conferenza stampa si terrà
giovedì 17.11.2022
alle ore 14:00
presso la
sala d’attesa al primo piano del tratto C
della Nuova Clinica dell’Ospedale provinciale di Bolzano
(direttamente sopra all’ingresso principale della Nuova Cinica)
Interverranno:
Cordiali saluti,
Il Direttore generale
Florian Zerzer
Die Landesregierung gibt grünes Licht für eine Straffung der Maßnahmen zur Einschränkung der öffentlichen Weihnachtsbeleuchtung. Mindestens 30 Prozent Energie soll eingespart werden.
Die Verringerung der Lichtverschmutzung und die damit verbundene Energieeinsparung und CO2-Reduzierung sind Teil der Klimaschutzpolitik des Landes. Die entsprechenden Kriterien wurden von der Landesregierung mit Beschluss Nr. 477 vom 5. Juli dieses Jahres geregelt. Heute (15. November) hat die Landesregierung nun neue Maßnahmen zur Einschränkung der Weihnachtsbeleuchtung genehmigt, wobei die Anliegen des Gemeindenverbands Berücksichtigung fanden. "Ziel ist es, auch mit dieser Regelung die Qualität der öffentlichen Beleuchtung zu verbessern, die Energieverschwendung einzudämmen und auf eine nachhaltige Beleuchtung zu setzen: Dies trägt zum Kimaschutz bei, garantiert ökonomische Einsparungen und kommt der Biodiversität zugute", betonte Landeshauptmann Arno Kompatscherheute in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung. "Mit diesen drei Maßnahmen, die mit dem Gemeindenverband abgestimmt sind, wollen wir den Stromverbrauch um mindestens 30 Prozent senken, wobei die Gemeinden selbst entscheiden können, wie sie dieses Ziel erreichen", sagte der Landeshauptmann.
Stromverbrauch um 30 Prozent senken
Die heute beschlossenen Maßnahmen betreffen nicht die private, sondern ausschließlich die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung. Diese ist nur im Zeitraum vom 25. November 2022 bis 6. Jänner 2023 erlaubt, und nicht vom 15. November bis 15. Jänner. Die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung muss mindestens zwischen 23 Uhr und 6 Uhr ausgeschaltet sein. Die einjährige Frist zur Umrüstung der Anlagen für die Weihnachtsbeleuchtung entfällt. Darüber hinaus sieht der Beschluss vor, dass in Fällen, in denen die Weihnachtsbeleuchtung an die Straßenbeleuchtung angeschlossen ist und es kurzfristig nicht möglich ist, eine automatische Abschaltung mit stündlichem Zeitplan zu veranlassen, eine teilweise Weihnachtsbeleuchtung zulässig ist oder alternative Energiesparmaßnahmen geplant werden.
tl/mpi
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Vinschgau-Sulden-Ortler Skiarena - Der Präsident der Ortler Skiarena Erich Pfeifer spricht im Interview über die Bedeutung der Skigebiete für den Tourismus, über die Energiekosten und
Pfeifer sagt, dass der Durchzugsverkehr durch den Vinschgau den Verkehr lahmlegt nicht die im Vinschgau logierenden Gäste.
Vinschgerwind: Herr Pfeifer, die Ski schon gewaxelt, die Kanten geschliffen?
Erich Pfeifer: Alles schon präpariert.
Vinschgerwind: Ist es für die Skigebiete ein Aufatmen, weil Corona vorbei ist?
Erich Pfeifer: Auf jeden Fall. Jeder Bürger, ob das ein Skifahrer ist oder nicht, atmet auf und hofft, dass es vorbei ist. Heuer gibt es derzeit jene Einschränkungen nicht, mit denen wir im vorigen Jahr in die Saison gestartet sind. Man erinnere sich an den Abstandsregeln und Greenpass usw. Wir hoffen, dass Corona heuer kein Thema sein wird. Die Themen sind heuer andere...
Vinschgerwind: Es ist so, dass ein Krisenmodus den nächsten ablöst. Stichwort Energiekrise. Wie spüren die Skigebiete die Preiserhöhungen beim Strom?
Erich Pfeifer: Die Energiekosten sind für die Skigebiete eine große Herausforderung und sie sind, je nach Skigebiet, auf bis zu 20 % des Umsatzes gestiegen. Das beginnt bei der Beschneiung, geht über die Pistenpräparierung bis hin zu den Aufstiegsanlagen. Die Energiekosten sind neben den Personalkosten und den kapitalintensiven Investitionen ein wesentlicher Faktor. Das Steigen der Energiekosten hat voriges Jahr begonnen und wurde ab heurigen Jänner schmerzlich spürbar. Lange bevor der Krieg in der Ukraine begonnen hat. Ab März wurde dann der Krieg als Verursacher der Preiserhöhungen benannt. Niemand versteht das so richtig, was da abgeht. Wir hoffen für den kommenden Winter, dass eine bestimmte Preisdeckelung kommen wird. Der Staat hat ja bereits die Akzisen bei den Treibstoffen zurückgefahren und wir hoffen, dass die Strompreise nicht explodieren. Die Skigebiete sind der Motor für jeden Tourismusort. Als Skigebiete müssen wir die Signale und die Garantie geben, dass der Winter startet. Wenn die Skigebiete nicht starten, gehen in manchen Tourismusorten die Lichter aus. Es gibt noch keine Alternative zum Skisport. Allein für Langlaufen und für Wandern rentiert es sich für die Hotellerie nicht, die Türen zu öffnen. Natürlich braucht es diese Nebensportarten und Winterbetätigungen. Aber der Magnet für die Touristen sind die Skigebiete.
Vinschgerwind: Sie sind Präsident der Ortler Skiarena, in der 15 kleine Skigebiete vereinigt sind und die gemeinsam den Einheimischen die berühmte Saisonskarte der Ortler Skiraena anbieten. Welche Signale kommen von den 15 Mitgliedsbetrieben?
Erich Pfeifer: Die Stimmung hat sich seit dem Sommer verbessert. Es waren international Signale da, dass Skigebiete heuer nicht eröffnen. Diese Diskussionen haben sich zerschlagen und es sind alle zuversichtlicher. Als Skigebiete haben wir auch eine bestimmte Verantwortung und wir müssen aufmachen. Wir haben Verantwortung für ganze Talschaften. Wenn wir nicht eröffnen, dann stehen nicht nur Skigebiete still sondern auch die Hotellerie, die Skischulen, auch die Geschäfte bis hin zu den Dorfbars. Die Skigebiete in der Ortler Skiarena sind eher klein. Wenn nicht Skigefahren wird, ist das eine Katastrophe. Wir gehen derzeit mit den Vorbereitungen in Vorleistung und hoffen, dass wir die Kosten im Griff behalten können.
Vinschgerwind: Die Vorleistung ist das Beschneien der Pisten...
Erich Pfeifer: Es beginnt sichtbar mit der Beschneiung, mit dem Herrichten der Pistengeräte. Aber es ist auch um die Revisionen gegangen, die gemacht werden müssen. Ohne Revisionen fährt kein Lift, die Aufstiegsanlagen müssen sicher sein. Diese Vorleistungen haben alle Skigebiete erbracht. Auf der anderen Seite kann man sagen, dass die Buchungen von Seiten der Gäste gar nicht so schlecht sind. Angst bzw. Sorgen macht man sich in der Hotellerie über mögliche Stornierungen. Wie sich die Lage entwickeln wird, weiß man derzeit noch nicht abzuschätzen. Natürlich ist es für die Skigebiete so, dass die Kosten mit weniger Gästen steigen werden.
Vinschgerwind: Die Vorleistungen bedeuten, dass die Skigebiete mit Zuversicht starten wollen. Sulden und Schnals haben bereits eröffnet und die anderen Skigebiete ziehen nach. Es gibt derzeit kuriose Diskussionen, die sich mehr auf den Osten des Landes, auf den Kronplatz, auf Gröden oder aufs Gadertal beziehen. Man redet von Eintrittsbeschränkungen für die Skigebiete. Wie beurteilen Sie diese Diskussionen?
Erich Pfeifer: Diese Diskussionen sehe ich differenziert. Wo man das Problem des Überrennens hat, muss man Beschränkungen einführen. Wo man dieses Problem nicht hat, brauchen wir keine Beschränkungen. Die Skigebiete in der Ortler Skiarena haben dieses Problem nicht. Unsere Skigebiete sind eher entlegen, die Dörfer sind eher im Abseits und verkehrstechnisch sind wir auch weit entfernt. Genau deshalb spielen die kleinen Skigebiete für die Belebung der Ortschaften eine große Rolle. Wir werden nicht überrannt. Wir kämpfen an den Wochenenden um jeden Einheimischen. Dafür bieten wir auch heuer die günstige Ortler Skiarena-Karte an. Wir haben die Diskussion um eine Kontingentierung nicht, im Gegenteil.
Vinschgerwind: Eine noch größere Diskussion ist die Bettenobergrenze für Tourismusbetriebe. Was könne Sie dieser Diskussion abgewinnen?
Erich Pfeifer: Das ist im Grunde diesselbe Diskussion. Unsere Skigebiete sind klein und fein. Einheimische und Gäste brauchen nicht weiß Gott wie viele Pistenkilometer. Aber ein bestimmtes Lift- und Pistenangebot ist schon notwendig. Wenn wir dieses Angebot aufrecht erhalten wollen, sollten Erweiterungen bei den Beherbergungsbetrieben möglich sein. Wenn keine Entwicklung mehr möglich ist und die Kosten auf der anderen Seite steigen, dann bekommen wir ein Problem.
Vinschgerwind: Andererseits werden die Verkehrsstaus auf den Straßen mit dem zunehmende Tourismus in Verbindung gebracht...
Erich Pfeifer: Mit den vorhandenen Betten im Vinschgau kann man für den Winter- und auch für den Sommertourismus sagen, dass diese Anzahl nicht für die Verkehrsstaus verantwortlich sind. Der Vinschgau ist ein Durchzugstal und die Reisenden in Richtung Gardasee oder sonstwohin sind für die Verkehrsbelastung verantwortlich. Wenn bei uns ein, zwei Hotels dazukommen, macht das gar nichts aus.
Vinschgerwind: Die Skigebiete haben für das vorige Jahr Covid-Hilfen erhalten. Die Gelder waren willkommen.
Erich Pfeifer: Das war für viele Skigbiete die Rettung und letztlich auch entscheidende Motivation. Wir hatten ja eineinhalb Jahre einen kompletten Ausfall. Die Investionen, die Revisionen sind trotzdem zu tätigen gewesen. Die Gelder waren auf den Ausfall des Umsatzes gerechnet. Für Sulden und für Schöneben haben diese Covidgelder um die 3 Millionen Euro ausgemacht. Für kleinere Skigebiete natürlich weniger.
Vinschgerwind: Kürzlich wurde der Parkplan in der Landesregierung genehmigt. Der entscheidende neue Lift für die Ortler-Ronda, für ein autofreies Sulden, war da nicht enthalten. Warum nicht?
Erich Pfeifer: Für uns ist es nach wie vor sehr unverständlich, dass sich die Umweltverbände gegen diesen Lift und damit gegen ein autofreies Sulden querstellen. Wir haben alle Genehmigungen in der Hand, auch die Genehmigungen des Nationalparkes. Sulden wird in der Literatur als „kleines Zermatt“ bezeichnet - mit der schönen Landschaft, mit dem imposanten Dreigestirn Ortler, Zebrú und Königsspitze. Wir wollten Zermatt nacheifern und Sulden autofrei machen. Mit dem kleinen Karussell wäre Sulden autofrei. Wie kann man gegen ein solches Ansinnen sein, das ist für uns unverständlich. Beim Verwaltungsgericht in Bozen haben wir den Prozess gewonnen und nun liegt die Causa vor dem Staatsrat in Rom. Im kommenden März sollte das Urteil nach 6 Jahren Stillstand kommen. Ich bin da zuversichtlich.
Vinschgerwind: Woran messen Sie Ihre Zuversicht für die kommende Wintersaison?
Erich Pfeifer: Wir messen das daran, dass wir dank der Unterstützung der Landesregierung unsere kleinen Skigebiete technisch aufbauen konnten. Auf der anderen Seite sind es kleine und feine Skigebiete ohne Wartezeiten. Und wenn wir diese imstande sind aufrechtzuerhalten, beleben wir die Talgemeinschaften. Auch haben wir unsere Skigebiete in relativ höheren und schneesicheren Lagen, so dass ich zuversichtlich bin, dass der Wintertourismus weitergehen wird.
Interview: Erwin Bernhart
Schlanders - Die Amtsdirektoren Giulio Angelucci (Amt für Abfallwirtschaft) und Georg Pichler (Amt für Luft und Lärm) haben in einem Schreiben an BM Dieter Pinggera darauf aufmerksam gemacht, dass im Abbruchmaterial bei der Kaserne Asbestzement enthalten ist.
Der am 20. Oktober datierte Brief an BM Dieter Pinggera ist unmissverständlich: Im Abbruchmaterial ist Asbestzement, in Bruchstücken eines Rohrers, enthalten. Der BM solle die Abbrucharbeiten „auch aus Umwelt- und Gesundheitsschutzgründen“ eingestellt lassen. Bei Asbestverdacht schrillen grundsätzlich die Alarmgloken, zumal bei Staubentwicklungen, wie sie bei einem Abbruch vorkommen, Asbestfasern in die Luft und beim Einatmen in die Lunge gelangen können. Asbest kann in fasriger, lungengängiger Form krebserregend sein. Das Labor für Wasseranalysen und Chromatographie in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz hat in der Probe große Anteil von Weißasbest nachgewiesen. Die Young Greens haben aufgrund der Dokumente erstmals Stellung bezogen (sh. Seite 12). Der Vinschgerwind veröffentlicht den Brief von Angelucci und Pichler an den BM vollinhaltlich, weil er für die Öffentlichkeit von zwingender Relevanz ist:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Mitarbeiter der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz haben am 18.10.2022 im Beisein zweier Bediensteter der Gemeinde Schlanders auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne „Druso“ einen Lokalaugenschein durchgeführt, um das beim Teilabbruch des Gebäudes „Palazzina Comando“ angefallene Abbruchmaterial zu begutachten.
Unter Wahrung der gebotenen Vorsicht aufgrund der Gefahr des Herabfallens loser Gebäudeteile wurden in einem Bereich der Bauschutthaufen Bruchstücke eines Rohres vorgefunden, bei welchen der Verdacht aufkam, dass es sich um Asbestzement handeln könnte.
Eine Materialprobe davon, dem Landeslabor zur Analyse übergeben, hat nun diesen Verdacht bestätigt (...). Es muss somit auch davon ausgegangen werden, dass im Gebäude weitere eingemauerte Rohrleitungen aus Asbestzement vorhanden sind.
Aufgrund dieser Umstände fordern wir Sie hiermit auf, die Abbrucharbeiten, welche derzeit eingestellt sind, auch aus Umwelt- und Gesundheitsschutzgründen eingestellt zu belassen. Weiters ist zwingend ein auf Asbestsanierungen spezialisiertes Unternehmen mit der Erstellung des vorgeschriebenen Arbeitsplans für Asbestsanierungen zu betrauen, mit welchem auch über die einstweilen notwendigen Schutzvorkehrungen (Abdeckung mit Planen, usw.) zu beraten ist.
Direktor des Amtes für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci
Direktor des Amtes für Luft und Lärm Georg Pichler.“ (r/eb)
Mals - Eine Bürgerversammlung mit LH Arno Kompatscher in Mals war überfällig. Am vergangenen Montag konnte BM Josef Thurner Kompatscher im gut besuchten Kultursaal von Mals willkommen heißen. Kompatscher lobte die Malser Gemeindeverwalter: „Man kann schon eine Freude haben, wenn man in unsere Dörfer blickt.“ Kompatscher blickte auf die Krisen, die seine Amtszeiten bisher begleitet haben: Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise, Pandemie, der Ukraine-Krieg, Energiekrise und streifte Südtiroler Problemfelder: Es herrsche Arbeitskräftemangel bei quasi Vollbeschäftigung. Der Verkehr sei eine Katastrophe und langfristig sei die Lösung nur eine Umschichtung auf den öffentlichen Nahverkehr. Es sei darauf zu schauen, dass die Leute vor Ort ihren Arbeitsplatz vorfinden können, dann werde Verkehr vermieden. Ob es denn stimme, dass die Abteilung Medizin 3 ab 20. Dezember schließe, wollte Bruno Pileggi wissen. Mehrere Pflegerinnen der Medizin 3 sagten, dass eine einmal geschlossene Abteilung nur schwer wieder eröffnet würde. Sie seien enttäuscht und traurig über diese Vorgangsweise und es wurde darauf verweisen, dass mehrere Arbeitskräfte kündigen würden. Kompatscher antwortete, dass in allen Abteilungen Arbeitskräfte fehlen. Man schließe die Abteilung nicht, man deaktiviere vorübergehend die 23 Betten auf der Medizin 3. Man habe darüber diskutiert, wo der Schaden einer Bettendeaktivierung am wenigsten schwerwiegend sei. Einer müsse dann entscheiden. Er verstehe den Frust, das Team werde auseinandergerissen. Kompatscher bezeichnete das als „Kollateralschaden“. Aber warum sollen die Dienste nicht mehr hochgefahren werden. Einen neuen Kollektivvertrag wolle man bis Frühjahr 2023 fertigstellen.
Der Direktor des Malser Oberschulzentrums Werner Oberthaler verwies auf die außergewöhnliche Leistungssportausbildung in Mals. Um den Standort abzusichern, fehle das längst versprochene Schülerheim. „Sie haben mir den Handschlag dafür gegeben“, sagte Oberthaler. Kompatscher sagte, dass er sich für das Kommen des Heimes verbürge. Die Kosten seien von 9,9 auf 15 Millionen Euro gestiegen und man habe entscheiden, dass das Land selber baut.
Mals solle als Modellregion für die Umsetzung des Klimaplanes gefördert werden, sagte Peter Gasser. Kompatscher: Man werde jede Gemeinde, die das wolle, unterstützen. Fragen kamen noch zur Landwirtschaft, zum Wolf, zum Schülertransport, Nightliner, Strompreise und Zugfahrplan. Kompatscher antwortete mit Geduld und zielgerichtet. (eb)
Vom wind gefunden - Thanksgiving ist das amerikanische Erntedankfest. Es ist ein großes Familienfest, an dem auch entferntere Verwandte und Freunde zusammen kommen. Die meisten Amerikaner legen vor und nach dem Fest lange Strecken zurück. Staus auf den Straßen und überfüllte Flughäfen gehören somit zu Thanksgiving wie Truthahn mit Füllung. In den USA wird Thanksgiving immer am vierten Donnerstag im November gefeiert, die Kanadier zelebrieren ihr Erntedankfest bereits am zweiten Montag im Oktober. In den USA ist Thanksgiving ein gesetzlicher Feiertag. Das Fest soll an die Geschichte der Pilgerväter erinnern, die 1621 das erste Mal gemeinsam ein Thanksgivingfest feierten. Die Pilgerväter hatten nicht genügend Vorräte, um den Winter überleben zu können. Die Ureinwohner des Stamms der Wampanoag halfen ihnen. Der wichtigste Teil des Festes ist das abendliche Festessen. Es besteht aus gefülltem Truthahn mit Beilagen wie Kartoffelbrei mit Bratensoße, grüne Bohnen, Süßkartoffeln, Mais, Erbsen und Cranberrysoße, Apfel- oder Kürbiskuchen als Nachtisch. Der Tag nach Thanksgiving ist Black Friday. An diesem Tag gewähren Geschäfte hohe Rabatte. Über die Jahrhunderte entstanden unterschiedliche Bräuche zu Thanksgiving. Eine ist die Begnadigung des Truthahns durch den US-Präsidenten. In New York City findet eine große Thanksgiving-Parade statt. Luftballons steigen in den Himmel. Außerdem finden Football-Spiele statt. Anders als an Weihnachten beschenken sich die Gäste nicht. Die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Kochen und der Genuss des großen Festessens stehen im Vordergrund. (hzg)
Martell - Es ist entschieden: Martell hat den Zuschlag für die Austragung der Offenen Europameisterschaften vom Weltverband IBU erhalten. Das IBU Executive Board (EB) hat bei ihrer jüngsten Zusammenkunft unter anderem die Kalenderplanung zukünftiger internationaler Großveranstaltungen beschlossen. Darunter auch die Vergabe der Offenen Europameisterschaften der Saison 2024/2025.
Bei der Sitzung wurde bestätigt, dass Martell Austragungsort der EM 2025 sein wird. Martell konnte mit einer Vielzahl an verschiedenen Faktoren überzeugen. Mit seinem Biathlonzentrum „Grogg“ punktete Martell unter anderem durch seine Erfahrung in der Ausrichtung von nationalen und internationalen Biathlonveranstaltungen, seiner Infrastruktur, der Nachhaltigkeit und wohl nicht zuletzt auch wegen seiner bewehrten Organisation. „Wir sind glücklich über diese Nachricht. Es ist eine Bestätigung unserer Arbeit der letzten Jahre. Wir haben uns als Austragungsort von Sportveranstaltungen etabliert und werden sowohl von der IBU als auch von Athleten und Teams geschätzt und gern besucht“, freut sich der Präsident des Organisationskomitees und Marteller Bürgermeister Georg Altstätter.