Wir danken dem VinschgerWIND für die großzügige und erfolgreiche Werbung für die Tanzkultur im Vinschgau. Das Interesse für das Tanzen und der Zulauf haben stark zugenommen.
Frohe Feiertage!
Tanzverein Goldrain 50 plus
und der Tanzclub Latsch/Vinschgau
Man kann sich noch jederzeit anmelden
in Goldrain oder Latsch.
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Nauders/Vinschgau/Glurns - Am 23. November sind in den Nachtstunden ungewöhnliche Sondertransporte durch den Vinschgau unterwegs gewesen. Es handelte sich um den Transport von mehreren großen Transformatoren, also Stromumwandler. Die Transportaktion in der Nacht war unumgänglich, weil es sich um unglaubliche bis zu 76 Meter lange und einem Gewicht von 380 Tonnen schwere Gütertransporte handelte. Der Transport fuhr bis nach Laas und am nächsten Tag weiter nach Nauders Um die Kreisverkehre im Vinschgau passieren zu können, mussten an einigen Orten die Verkehrsschilder vorübergehend abmontiert werden. Bestimmungsort von drei dieser Transformatoren war die Umspannkabine in Nauders. Dort soll der „Interconnector“, also die Stromverbindungsleitung zwischen der österreichischen „Austrian Power Grid“ und der italienischen Terna, andocken und die Sromverbindung mittels jener in den letzten Sommern auf der Malser Haide vergrabenen Hochspannungsleitungen bis nach Glurns geführt werden. Die in Italien für die Hochspannungsleitungen zuständige Gesellschaft Terna, die großte Firma für Hochspannungsleitung in Europa, hat im Auftrag eines Konglomerates oberitalienischer Firmen den Interconnector gebaut, auch um Italien besser in das europäische Stromnetz einbinden zu können. Die Transformatoren werden von Tamini in Legnano in der Lombardei hergestellt. Die Informationen zu diesem Artikel lieferte der Vize-Obmann des Circolo Culturale della Val Venosta Pietro Zanolin. (eb)
Graun - Die Staatsstraße längs des Reschensees soll aus Sicherheitsgründen an einem Abschnitt verlegt werden. Die Landesregierung hat der Einleitung der Bauleitplanänderung zugestimmt.
Der rund zwei Kilometer lange Straßenabschnitt bei den Steinschlagschutzgalerien entlang des Reschensees in der Gemeinde Graun im Vinschgau soll sicherer und attraktiver werden. Derzeit verläuft die Staatsstraße (SS40) direkt am Berghang und in Galerien, die gebaut wurden, als der Stausee angelegt wurde. Zur Sicherung der Infrastruktur soll die Staatsstraße verlegt und der Radweg in Richtung See verschoben werden.
Die Landesregierung hat heute (6. Dezember)auf Einbringung von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer das Verfahren zur Abänderung des Bauleitplans und die Anpassung des Landschaftsplans der Gemeinde Graun im Vinschgau eingeleitet.
„Mit der Einleitung dieses Verfahrens wird die Sicherung der Infrastruktur durch die Verlegung der Trassenführung angestrebt“, erklärt Landesrätin Hochgruber Kuenzer. „Die Erfahrung lehrt uns, dass es nicht immer möglich ist, etwas wiederherzustellen; manchmal muss man den Mut haben, neue Wege zu gehen.“
„Um die dringend sanierungsbedürftigen Galerien zu umfahren und die Straße besser vor Steinschlag und Lawinen zu schützen, wollen wir die Trasse in Richtung Stausee verlegen“, erklärt Mobilitäts- und Infrastrukturlandesrat Daniel Alfreider. Außerdem seien ein Radweg und Grünflächen vorgesehen. „Durch den Eingriff schaffen wir mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer, mehr Lebensqualität durch die bessere Erreichbarkeit für die Menschen in Graun und zugleich mehr Attraktivität der Zone für Ausflügler und Urlauber“, betont der Landesrat.
Konkret soll längs des linken Seeufers die Staatsstraße um etwa 50 Meter in Richtung See verlegt werden. Zusätzlich soll der Radweg parallel zur neu verlegten Staatsstraße verschoben werden. Dazu muss auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern ein weiterer Teil des Reschenstausees am Seeufer aufgeschüttet werden. Die Aufschüttung soll 70 bis 85 Meter breit werden und eine Stärke von 20 bis 22 Metern haben.
„Wir hoffen, dass die Aufschüttungsarbeiten zum Projekt im April 2023 begonnen werden können“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Graun, Franz Alfred Prieth. Mit der Einleitung des Verfahrens zur Bauleitplanänderung sei dieses für den gesamten Vinschgau wichtige Straßenprojekt einen großen Schritt weitergekommen.
Das Land wird voraussichtlich 21,5 Millionen Euro in den Sicherheitseingriff investieren. „Dafür werden wir aber die derzeitigen Instandhaltungskosten von rund 60.000 Euro auf ein Viertel der Summe senken können“, sagt der Direktor der Landesabteilung Tiefbau, Umberto Simone.
„Um möglichst im April 2023 mit dem Bau beginnen zu können, sollen die Arbeiten für das 1. Baulos noch innerhalb des Jahres 2022 ausgeschrieben werden“, erklärt Johannes Strimmer, Direktor des Landesamtes für Straßenbau West, „parallel dazu soll in den nächsten Wochen die Planung für das Baulos 2 ausgeschrieben werden“. (LPA)
Südtirol/Vinschgau - Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember sagt der Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) DANKE an alle Ehrenamtlichen, die das Leben der Heimbewohner:innen in den Südtiroler Seniorenwohnheimen auf vielfältige Art und Weise bereichern.
„Im Namen unserer 78 Seniorenwohnheime darf ich mich bei den vielen freiwilligen Helfer:innen für das gezeigte Engagement herzlich bedanken“, sagt die Präsidentin des Verbandes der Seniorenwohnheime Martina Ladurner. Die Ehrenamtlichen in den Seniorenwohnheimen bereichern den Alltag der Bewohner:innen auf vielfältige Art und Weise: Sie leisten Gesellschaft bei Spaziergängen und Ausflügen, sie bieten Fahrdienste an, helfen in der Tagesgestaltung mit, führen Gespräche, schenken Aufmerksamkeit und Fürsorge. „Sie sind einfach für unsere Senior:innen da“, freut sich Ladurner.
Besonders wertvoll sind auch die regelmäßigen Besuche von Freiwilligen, die auf ein „Karterle“ in die Heime kommen oder auf eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“. „Als Besuche während der Coronapandemie nicht mehr möglich waren, haben wir gespürt, wie wertvoll und wichtig die Einbindung der Heime in die Ortsgemeinschaft ist, und wie dankbar auch die Angehörigen der Heimbewohner für diese Unterstützung sind,“ betont Ladurner.
„Auch viele Vereine bereichern mit ihren Tätigkeiten das Leben in unseren Strukturen“, sagt Ladurner. Chöre singen für die Senior:innen, Tanzgruppen organisieren Tanznachmittage, Kindergartenkinder und Schulkinder basteln kleine Gaben und bringen sie vorbei. „Das sind wertvolle immaterielle Geschenke, die das Leben der Senior:innen aber auch der Freiwilligen selbst reicher machen, gemäß dem Motto „Zeit für dich ist auch Zeit für mich“, zeigt sich Ladurner überzeugt.
Nachhaltigkeit soll im neuen Fischereigesetz höchste Priorität haben. Das heißt etwa: Keinen Fischbesatz in ökologisch funktionierende Gewässer. Die Landesregierung hat den Entwurf heute genehmigt.
Das derzeitige Fischereigesetz ist mittlerweile 44 Jahre alt. Rechtlich, aber auch wirtschaftlich haben sich die Rahmenbedingungen in der Fischerei entwickelt und verändert. Dem soll im neuen Gesetz Rechnung getragen werden. Schon der Name sagt einiges über die Ausrichtung aus: "Schutz der aquatischen Lebensräume und nachhaltige Fischerei" ist der Titel des Gesetzentwurfs, den die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung (6. Dezember) genehmigt hat.
Das Landesamt für Jagd und Fischerei führt seit jeher das Verzeichnis der Fischwasser. Diese Fischwasser werden in die Landeskartographie übertragen und veröffentlicht. Jährlich werden diese Daten auf dem neuesten Stand gehalten. Somit sind diese wichtigen Informationen zukünftig auch für die breite Bevölkerung im Internet zugänglich.
Anwendung findet das neue Gesetz in allen öffentlichen Fischwassern, deren Fischereirechte entweder in Landeshand oder in privater Hand sind. Ein wichtiger Punkt des neuen Gesetzes ist die Bewirtschaftung der Fischwasser. Die Bewirtschaftung des Fischwassers erfolgt seit jeher über den Jahresbewirtschaftungsplan, der vom Amt für Jagd und Fischerei genehmigt wird. Der Bewirtschafter hat im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Möglichkeit, spezifischere Vorschriften zu erlassen.
Der maximal mögliche Fischbesatz erfolgte bis jetzt unabhängig von der Funktionsfähigkeit der Gewässer nach dem Gießkannenprinzip. "Neu ist, dass es in Gewässern, in denen die Fortpflanzung auf natürlichem Wege funktioniert und alle Altersstadien von Fischen vorkommen, keinen Besatz mehr geben darf", erklärt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Eingesetzt werden dürfen überdies ausschließlich heimische Arten laut Einstufung der Obersten Behörde für Umweltschutz und Umweltforschung (ISPRA). Ausnahmen gelten, wenn vorab eine Genehmigung von Seiten des Ministeriums für den Besatz mit als fremdländisch eingestuften Fischen eingeholt wird.
Weiters wird die Entschädigung der bestehenden Fischereirechte bei Wasserableitungen sowie bei Erneuerungen der Wasserkonzessionen neu geregelt. Dabei wird zwischen Wasserableitungen im öffentlichen und privaten Interesse unterschieden. Das Gesetz legt die genauen Kriterien für die Vorgangsweise der Entschädigungen fest. "Es gibt einerseits öffentliche Baumaßnahmen, zum Beispiel jene von der Landesagentur für Bevölkerungsschutz, andererseits private Bauvorhaben an Fischwassern", erklärt Landesrat Schuler. Für öffentliche Einrichtungen der Landesverwaltung genügt künftig eine einfache Meldung an das zuständige Landesamt. Private Bauträger müssen ein diesbezügliches Gutachten anfordern. "Im Gutachten sowie in der einfachen Meldung können Vorschriften zum Schutz des aquatischen Lebensraums erlassen werden sowie Ausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben werden. Werden die Auflagen des Amtes nicht eingehalten, besteht künftig die Möglichkeit, den Bau einzustellen", erläutert Schuler. Die Aufsicht für die Arbeiten in Fischwasser wird von der Abteilung Forstwirtschaft sowie von den Fischereiaufsehern gewährleistet.
Erstmals gibt es auch Regelungen für geschlossene Gewässer, die man landläufig als Fischerteiche kennt. "Bislang konnten dort alle Fischarten eingesetzt werden. Das neue Gesetz regelt nun auch für diese Gewässer die Artenzusammensetzung", sagt Schuler.
Völlig neu ist auch die ideelle Förderung für Jungfischer. Bislang war es Minderjährigen ohne Fischereilizenz verboten, in öffentlichen Fischgewässern zu fischen. "Jetzt darf ein regelkonformer Fischer einen Minderjährigen mit zum Fischen nehmen und dem Unter-16-Jährigen unter seiner Aufsicht auch die Angel überlassen, ohne dass er sich damit strafbar macht", erklärt Schuler.
Grundsätzlich hat Südtirol primäre Gesetzgebungskompetenz für die Fischerei. Allerdings ist diese beschränkt auf heimische Arten. Diese Fischarten wurden kürzlich durch die ISPRA eigenständig festlegt. Als heimisch beziehungsweise eingebürgert wurden Fische eingestuft, welche bereits vor 1492 nachweislich in Südtirol vorkamen, beispielsweise die Marmorierte Forelle, die Adriatische Äsche, der Karpfen und mehrere Kleinfische.
Die Bachforelle ist derzeit in Südtirol lediglich in Gewässern im Einzugsgebiet der Drau, welche nach Norden entwässern, als heimisch eingestuft. Auf dem restlichen Landesgebiet ist die Bachforelle als fremdländische Fischart eingestuft. Die Bachforelle besiedelt 80 Prozent der Südtiroler Gewässer. Die Regenbogenforelle ist erst seit wenigen Jahrhunderten in den heimischen Gewässern vorhanden, daher wird sie als fremdländische Fischart eingestuft. Alle Fischarten, die nicht als heimisch beziehungsweise eingebürgert eingestuft sind, dürfen nicht in die öffentlichen Gewässer eingesetzt werden. Deshalb wurde für diese Fischarten im Frühjahr 2021 ein landesweiter Besatzstopp erlassen. Das Amt für Jagd und Fischerei ist parallel zum neuen Gesetzentwurf in regem Austausch mit den zuständigen staatlichen Ämtern in Rom, um zu versuchen, die Einstufung der Bachforelle zu ändern.
uli
Seit wir fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas verbrennen, hat sich die Durchschnittstemperatur auf unserer Erde durch den menschengemachten Treibhauseffekt um 1,2 Grad Celsius erhöht. In den Alpen als Festlandsmasse ist der Temperaturanstieg sogar schon doppelt so hoch als im globalen Durchschnitt. Die Gebirgspflanzen und -tiere bewohnen an sich schon Nieschenlebensräume mit klimatischen Extrembedingungen. Der Klimawandel stellt viele Arten von in den Alpen siedelnden Pflanzen und Tieren vor neue Herausforderungen.
Text: Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch in Ruhe
Der menschengemachte Treibhauseffekt hat die Durchschnittstemperatur der Erde in den Jahren seit der Industriellen Revolution mit der Verbrennung fossiler Energieträger schon um 1,2 Grad Celsius erhöht. Bei der Weltklimakonferenz in Paris 2015 hat die internationale Staatengemeinschaft vereinbart, die Erderwärmung bis zur Jahrhundertwende auf maximal 1,5° C einzudämmen. Von den 189 Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaprotokolls hat kein einziger bis jetzt die Zwischenziele zur Eingrenzung des Klimawandels erreicht.
Landmassen erwärmen sich schneller als Wassermassen. Der europäische Kontinent hat sich schon doppelt so stark erwärmt als die genannte, weltweite Erhöhung von 1,2° C. Die Erklärung, warum sich die Ozeane langsamer erwärmen als die Kontinente: Wasser ist träger als die Bodenoberfläche und im Wasser findet ein stärkerer Temperaturaustausch von der Oberfläche in die Tiefe statt.
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere. Auch unter den Tieren und Pflanzen der Alpen gibt es jetzt schon absehbar Gewinner und Verlierer der Erwärmung. Einige Beispiele von Profiteuren und Verlierern in der Flora und Fauna der Alpen möchte ich in diesem Beitrag aufzeigen.
Es ist bekannt und in der Wissenschaft auch schon an verschiedenen Beispielen beschrieben, dass Pflanzen- und Tiere vom Äquator Richtung Süden und Norden abwandern und von den Tieflagen der Täler in die Höhen der Gebirge ausweichen. Diese bereits beobachteten, klimabedingten horizontalen und vertikalen Wanderungen lassen sich in eine Faustregel kleiden: Die horizontale Verschiebung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren beträgt in Europa etwa 100 km nach Norden in zehn Jahren und etwa 100 Höhenmeter höher in die Berge in einer Dekade. Nur, irgendeinmal sind die Berggipfel erreicht und es gibt kein Ausweichen mehr.
Der Steinbock - ein Verlierer des Klimawandels
Es zeichnet sich ab, dass der Steinbock - neben Reh, Rothirsch und Gämse die vierte Huftierart unter den Wildtieren der Alpen – ein Verlierer des Klimawandels sein wird. Das Steinwild hat keine Schweißdrüsen zur Regulierung seiner Körpertemperatur und ist bei seinem dichten Haarkleid der Gefahr der Überhitzung besonders ausgesetzt. Im Winter trägt das Steinwild zusätzlich ein besonders dichtes Fell mit kurzen dichten Innenhaaren und einer äußeren Schicht langer Haare. Durch den Klimawandel steigen die Lufttemperaturen auch im Winter im Gebirge schon merklich an. Statistisch deutlich feststellbar, fallen auch in den Alpen immer größere Niederschlagsmengen nicht mehr in der festen Form als Schnee, sondern in der flüssigen Form als Regen. Der winterliche Kälteschutz für Steinbock und Steingeiß wird über immer längere Winterwochen überflüssig. Das Steinwild versucht sowohl im Winter wie im Sommer der Überhitzung durch Aufsteigen in größere Höhen zu entgehen. Aber eben, irgendeinmal sind auch die hohen Berge zu Ende und damit auch der Ausweichlebensraum.
Das Schneehuhn im falschen Gewand
Es zeigt sich auch, dass die evolutionäre Anpassung beim Wechsel vom Sommer- in das Winterfell und umgekehrt bei den großen Huftierarten der Berge langsamer abläuft als die Temperaturveränderung durch den Klimawandel. Vereinfacht ausgedrückt: Über immer längere Zeiträume des Jahres haben Tiere das falsche Gewand an. Dies gilt beispielsweise auch für den Federwechsel des Schneehuhnes (Lagopus muta). Der Federwechsel vom graubraunen Sommerkleid in das schneeweiße Wintergefieder ist genetisch verankert. Wenn jetzt im Winter immer weniger Schnee fällt und größere Teile des Lebensraumes vom Schneehuhn schneefrei bleiben, später einschneien und früher ausapern, hat das Schneehuhn das falsche Federkleid. Dessen Tarneffekt entfällt. Und der Steinadler hat als Beutegreifer leichteres Spiel.
Das Kitzsterben beim Steinwild
Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es einen Steinwildbestand von ca. 1.200 Stück. In den zehn Jahren zwischen 2000 und 2010 gab es einen Rückgang in der Populationsgröße dieser Tierart. Keine Krankheit und auch nicht vermehrter Wilddiebstahl kamen als Erklärung für den Rückgang der Stückzahl von Steinwild in Frage. Es ist uns aufgefallen, dass in den besagten 10 Jahren der Anteil der Kitze an der Gesamtpopulation auf die Hälfte zusammengebrochen ist. Machten die Steinkitze im Jahr 2000 noch 30 % der Tiere aus, so betrug ihr Anteil an der Population 2010 nur mehr 15 %.
Eine Hypothese zur Erklärung des Kitzsterbens ist der Hunger. Steingeißen setzen ihre Kitze um den 15. Juni herum. Die Setzzeit ist evolutionär verankert. Gräser und Kräuter als Futterpflanzen des Steinwildes treiben in den Bergen heute schon bis zu drei Wochen zeitiger aus als früher. Das Steinwild ist ein reiner Vegetarier. Wenn die Steingeiß die fett- und eiweißreiche Milch erzeugen soll, haben ihre Futterpflanzen ihr Nährwertoptimum schon überschritten. Kanadische Wissenschaftler haben beim Dall-Schaf oder Alaska-Schneeschaf (Ovis dalii) ebenfalls ein vermehrtes Lämmersterben beobachtet.
Eine mögliche Erklärung: Pflanzen reagieren in ihrer Phänologie schneller auf den Klimawandel als höhere Tiere, deren Reproduktionszyklus langsamer auf Umweltveränderungen reagiert, weil dieser genetisch verankert ist.
Hirsche steigen in den Lebensraum der Gämsen auf
Was wir ebenfalls beobachten, ist, dass das Rotwild (Cervus elaphus) immer öfter in den Lebensraum der Gämse (Rupicapra rupicapra) aufsteigt und immer länger dort verweilt. Später Schneefall und früheres Ausapern im Hochgebirge begünstigen diesen Wechsel der Hirsche in den höher gelegenen Lebensraum. Die Überschneidung der Lebensräume dieser beiden Huftierarten führt zu größeren Wilddichten im gleichen Habitat und damit potentiell auch zu erhöhter Nahrungskonkurrenz. Ob dieser erhöhte Nahrungsdruck zutrifft, wird zur Zeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung im trentiner Anteil des Nationalparks Stilfserjoch untersucht. Mit ihrem Kot scheiden Huftiere auch Reste des Stresshormones aus. Kotproben von Hirschen und Gämsen werden im Labor auf Hormonreste untersucht. Finden sich erhöhte Hormonspiegel in den Ausscheidungen, sind dies Hinweise auf Stress-Situationen der Tiere.
Der Feldhase verdrängt den Schneehasen
Der Schneehase (Lepus timidus) ist eine nordisch-boreale Hasen-Art der fennoskandischen Länder und Irlands, der in Mitteleuropa ausschließlich im Alpenbogen als nacheiszeitliches Relikt überlebt hat. Auch der Schneehase vollzieht einen Fellwechsel vom graubraunen Sommerhaar in das schneeweiße Winterfell. Diese Tarnfarbe schützt den Hasen unter anderem vor dem scharfen Blick des Steinadlers als Fressfeind. Schneehasen bewohnen bevorzugt den Krummholzgürtel, wo ihnen die niederliegenden Latschen oder Legföhren (Pinus mugo) als Gestrüpp Unterschlupf und Winternahrung bieten. Schneehasen passen sich in ihrer Nahrung an die Jahreszeiten an und stellen von den sommerlichen Gräser auf die winterlichen Nadeln der Latschen um. Die zellulosereichen Baumnadeln sind schwerer verdaulich als die krautigen Sommergräser und -kräuter. Um in der nahrungsknappen Winterzeit die Energie der Nahrung möglichst optimal auszunützen, frisst der Schneehase seinen eigenen Kot ein zweites Mal, um auch die schwer verdaulichen Pflanzenfasern aufzuschließen und zu verwerten.
In Zeiten der Erderwärmung steigt der Europäische Feldhase (Lepus capensis) immer höher in das Gebirge auf und dringt bis in den Lebensraum des Schneehasen vor. Häsinnen haben die Angewohnheit, sich mit großen Rammlern zu paaren. Neuere Feldforschungen der Universität für Bodenkultur Wien haben ergeben, dass sich die Häsinnen vom kleineren Schneehasen immer häufiger mit den Rammlern des größeren Feldhasen paaren. Die beiden Arten sind so nahe miteinander verwandt, dass ihre hybriden Jungen noch fertil und fortpflanzungsfähig sind. In der Regel sind Bastarde zwischen zwei verschiedenen, verwandten Arten steril und nicht fortpflanzungsfähig. Bedeutet: Der Feldhase verdrängt mittelfristig den Schneehasen. Das genetische Gut des Schneehasen geht verloren.
Streifenhörnchen verdrängt Eichhörnchen
Aber nicht nur der Klimawandel verändert das pflanzliche und tierische Artenspektrum, sondern auch fremde Importe, die sich in neuen Lebensräumen als invasive und konkurrenzstarke Arten entpuppen. Ein Beispiel dafür sind die Amerikanischen Streifenhörnchen (Tamias spec.). Ursprünglich von Liebhabern als Käfigtiere gehalten, in einigen Exemplaren freigelassen und „entsorgt“, haben sie sich in Teilen der Südalpen dermaßen stark vermehrt, dass sie das einheimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) verdrängen. In ihrer Körperstatur größer als die einheimischen Eichhörnchen, werden die Streifenhörnchen zu Nahrungskonkurrenten. In Untersuchungen im lombardischen Teil des Nationalparks Stilfserjoch haben Wissenschaftler der Universität Varese auch herausgefunden, dass der rotfellige Farbschlag des Eichhörnchens immer mehr vom schwarzhaarigen Eichhörnchen verdrängt wird.
Holzwuchs und Waldgrenze schieben sich nach oben
Der Klimawandel hat auch Folgen für das Pflanzenkleid der Alpen. Mit der Erderwärmung wandert etwa die Waldgrenze in den Bergen immer höher hinauf. Als Faustregel können wir die Waldgrenze in den Alpen ungefähr bei 2.000 Höhenmetern ansetzen. In ihrer Höhe schwankt sie je nach Nord- oder Südexposition. Die unterschiedlichen Szenarien des Klimawandels lassen die verschiedenen Vegetationsstufen in den nächsten Jahrzehnten bei einer Erwärmung um +2° C um 320 Meter nach oben wandern, bei einer Erwärmung von +4°C gar um 650 Meter. Für den Nutzpflanzenanbau in der Landwirtschaft klimatisch gemäßigter Länder kann dies verlockend wirken. Aber die unter Dürre leidenden und zur Wüste verkommenden Flächen in den Äquatorialzonen werden sich massiv vergrößern.
Vieltriebiger Säbelwuchs anstelle des eintriebigen Stammes
In der Pflanzenphysiologie gibt es eine Faustregel, dass Pflanzen den Holzgerüststoff Lignin nicht mehr ausbilden können, wenn die Vegetationszeit kürzer als 100 Tage wird. Oberhalb der Wald- und Baumgrenze sind die waldbildenden Baumarten außer von der kurzen Vegetationsperiode auch noch von anderen lebensbedrohlichen Situationen beengt und in ihrem Verbreitungsareal eingegrenzt: Schneedruck, Lawinenabgänge, Windwurf. Lärchen und Zirben als hochstämmige Bäume werden deshalb vom Krummholzgürtel der niederliegenden und mehrtriebigen Legföhren und von den noch verholzenden Sträuchern der Zwergstrauchheide mit Almrosen und Zwergsträuchern wie Preiselbeere, Schwarzbeere, Rauschbeere, Krähenbeere, Bärentraube abgelöst. Brechen ein oder mehrere Triebe nach Lawinenabgängen, können sich andere Triebe nach dem Ausapern aufrichten und für den Erhalt der Art an diesem exponierten Wuchsort sorgen. Dies gilt besonders auch für die sommergrünen Grünerlen (Alnus viridis) als bruchfeste Holzart in Lawinenrunsen. Grünerlen und verschiedene Weiden-Arten (Salix spec.) sind daher in der Ingenieurbiologie besonders auf Böden mit auftauendem Permafrost häufig eingesetzte und stabile Bodenfestiger geworden. Pflanzen statt Beton.
Die Fichte leidet
Mit 61 % Holzvorrat ist die Fichte (Picea abies) der Hauptbaum der Südtiroler Wälder, gefolgt mit 19 % von der Lärche (Larix decidua) und 6 % Zirbe (Pinus cembra). Die Fichte ist wegen ihrer kurzen Umtriebszeit von etwa 80 Jahren als der Zeitspanne zwischen der Pflanzung und der „Ernte“, also dem Einschlag, insgesamt der Brotbaum der alpinen Forstwirtschaft. In Höhenlagen von 1.700 bis 1.900 m gibt es bei Jahresmitteltemperaturen zwischen 1,5 – 3,0° C vielerorts geschlossene und reine Fichtenwälder. Im Menschenzeitalter des Anthropozäns leidet auch die Fichte unter dem menschengemachten Treibhauseffekt: Sie veratmet sich.
Tagsüber betrieben die grünen Pflanzen Photosynthese zum Energiegewinn, nachts bei Dunkelheit erliegt die Photosynthese und unter Energieverbrauch erfolgt die Nachtatmung. Die Atmungsrate ist bei erhöhter Temperatur sowohl tagsüber als auch nachts erhöht. Von der Bruttophotosynthese bleibt durch die erhöhte Atmung weniger Nettophotosynthese übrig.
Die Energiebilanz der Fichte gerät vor allem an tieferen Wuchsstandorten in Schieflage. In solchen Tieflagen ist diese Baumart in vergangenen Jahrzehnten auch außerhalb der Alpen, so etwa in deutschen Forsten als Stangenholz in Monokultur, großflächig aufgeforstet wurde. Diese zu einseitig nach ökonomischem Prinzip angepflanzten, artenarmen Fichtenwälder, oft despektierlich auch Fichtenäcker genannt, haben in Zeiten des Klimawandels ausgedient.
Das mehrjährige Bodenmonitoring im Bergwald der Fichtenwaldstufe im bayrischen Mittenwald hat ergeben, dass in einem Versuchszeitraum von 25 Jahren ein 25 %iger Verlust von Humusvorrat zu verzeichnen war. Dieser Bodenverlust ist auf die erhöhte Aktivität der Mikroorganismen als Abbauer oder Reduzenten infolge erhöhter Temperaturen zurückzuführen. Unter der dünner werdenden Humusunterlage leidet v. a. die Fichte als Flachwurzler. Sie hält bei geringer werdender Humusauflage und angespanntem Stoffwechsel Stresssituationen durch Stürme, Bodentrockenheit und Schadinsekten schlechter aus. Der Wirbelsturm Vaja hat es 2018 eindrucksvoll gezeigt: In Südtirol wurde die Fichtenwaldstufe am stärksten beschädigt. Lückige Wälder werden in der Folge von Gräsern besiedelt. Der Erosionsschutz bröckelt. Lange, dünne, niederliegende Grashalme ergeben eine Gleitschicht und erhöhen die Gefahr der Gleitschneelawinen.
Konkurrenzstarke Pflanzenarten verdrängen konkurrenzschwache
Viele botanische Untersuchungen belegen, dass auch verschiedene krautige Pflanzen der Tieflagen mit der Erderwärmung in die Höhe aufsteigen. Dabei verdrängen konkurrenzstarke Arten, wie es viele Gräser-Arten sind, konkurrenzschwache Arten. Zu den sensiblen und konkurrenzschwachen Arten gehören z. B. viele Arten von Wildorchideen.
Prof. Ulrike Tappeiner vom Botanischen Institut der Universität Innsbruck und Leiterin des Institutes für Alpinökologie an der eurac Bozen, hat mit ihren Diplomandinnen und Doktoranden das Pflanzenkleid und verschiedene ökologische Parameter entlang eines Höhentransektes im Vinschgau von den Schludernser Leiten bis in das Matschertal untersucht. Aus diesen Untersuchungen sei beispielswiese nur die Niedrige Segge (Carex humilis) als Sauergras erwähnt: Sie ist im Matscher Tal laut den Untersuchungen von Crepaz et. alt. seit 1976 von 2.062 m auf 2.777 m MH im Jahr 2018 aufgestiegen, d. h. 53 Höhenmeter pro Dekade.
Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch Prof. Nicoletta Cannone mit ihren Studentinnen und Studenten von der Universität Insubria in Varese bei Untersuchungen von krautigen Pflanzen der Alpinstufe und der Nivalstufe am Stilfserjoch gekommen. Sie hat in kleinen Glashäuschen über der Alpinflora eine künstliche Temperaturerhöhung simuliert und die Zunahme der Artenanzahl und die Veränderung des Artenspektrums unter den Gebirgspflanzen analysiert.
Die Vegetationskundlerin Prof. Brigitta Erschbamer hat mit ihrem Team von der Universität Innsbruck im Rahmen des Gloria-Projektes festgestellt, dass am Sass Pordoi in den Südtiroler Dolomiten an einem Wuchsort auf 2.900 Metern Höhe die Anzahl der Pflanzenarten von 33 Arten im Jahr 2001 auf 54 Arten im Jahr 2017 zugenommen hat. Der Artenzuwachs von 21 Arten entspricht 64 % mehr an Arten. Leider sind dabei aber konkurrenzschwache und seltene Arten von konkurrenzstarken „Allerwelts-Arten“ verdrängt worden. Das Akronym Gloria steht für Global Observation Research Initiative in Alpine Environments.
Gletscherschwund
Das auffälligste Zeichen des Klimawandels in den Alpen ist der rapide Schwund der Gletscher. 1850 betrug die vereiste Fläche des gesamten Alpenbogens noch 4.460 km². 1970 war sie auf 2.903 km² gesunken und 2012 betrug sie gar nur mehr 2.153 km². Seit dem Beginn der Industriellen Revolution mit der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas ist die Gletscherfläche der Alpen somit auf weniger als die Hälfte ihrer Fläche von 1850 geschmolzen. Wesentlichen Anteil daran hat der Anstieg des Kohlendioxids als Treibhausgas in der Luft: Sein Anteil ist von 290 pars per million auf heute 420 ppm angestiegen. Und Kohlendioxid ist langlebig: Jedes Molekül, das wir von diesem Gas erzeugen, verweilt 120 Jahre in der Erdatmosphäre.
Jeder Gletscher hat ein Nährgebiet, in dem sich Eis bildet, und ein Zehrgebiet, in welchem Eis schmilzt. Nährgebiet und Zehrgebiet sind durch die Null-Grad-Linie als Gefrierpunkt des Wassers getrennt, welche irgendwo quer durch den Gletscher verläuft.
Durch die Erderwärmung ist diese Null-Grad-Linie in den Alpen von 3.000 Metern Seehöhe auf 3.300 Meter angestiegen. Mit anderen Worten: Unterhalb der Null-Grad-Linie der Gletscher bildet sich kein neues Gletschereis. Das Zehrgebiet der Gletscher wird immer größer, ihr Nährgebiet immer kleiner. Dabei gehören Gletscher zu den wichtigsten Süßwasserspeichern. Und nur 5 % der gesamten Wasservorkommen auf unserem blauen Planeten Erde sind Süßwasser. Die sich verschärfende Klimakrise wird uns auch zu einem neuen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser zwingen.
Ein Auerhahn, ein röhrender Hirsch im verschneiten Tailaiwald - es sind Tierattrappen für Bogenschießen. Ein Abenteuer für Groß und Klein
Text & Fotos: Anna Alber
Fernab der Straße gibt es am Ortseingang von St. Valentin auf der Haide für Winterwanderer, Bogensportbegeisterte und kleine Abenteurer allerhand zu entdecken. Unter den tiefhängenden Zweigen des schneebedeckten Lärchenbaums versteckt sich ein Auerhahn. Ein wenig später kommt es zur Begegnung mit einem imposanten, röhrenden Rothirsch. Der Fuchs lugt hinter einem Felsvorsprung hervor, die Ohren spitz aufgerichtet, als ob Gefahr drohen würde. Noch viele weitere Tiere aus der heimischen Fauna verstecken sich in der winterlichen Waldkulisse, dem Talaiwald oberhalb von St. Valentin. Durch den Lärchenwald pirschen und auf die dreidimensionalen Tierattrappen zu zielen ist ein aufregendes Natur- und Sporterlebnis für Groß und Klein. Während früher Pfeil und Bogen ausschließlich für die Jagd verwendet wurden, ist das Bogenschießen heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die auch im verschneiten Winter ausgeführt werden kann. „Der Bogenparcours im Talaiwald ist der einzige Bogenparcours im Vinschgau, der ganzjährig geöffnet ist“, betont Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass. Der zwei Kilometer lange Parcours ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet und führt durchs ebene, abwechslungsreiche Gelände und die märchenhafte Naturlandschaft. Mit ruhiger Hand, etwas Kraft und Konzentration können die 28 Stationen von der ganzen Familie gemeistert werden. Die detailgetreuen Füchse, Murmeltiere, Bären, Hirsche und Steinböcke fügen sich in verschiedenen Größen und Ausführungen harmonisch in den Lärchenwald ein und durch diverse Schusswinkel kann die Herausforderung für ambitionierte Bogenschützen gesteigert werden. Der Ausrüstungsverleih befindet sich im Tourismusbüro St. Valentin, der ideale Parkplatz ist direkt beim Fernheizwerk BEST. Interessierte Besucher erhalten eine kurze Einführung, bei der die sachgemäße Benutzung der Ausrüstung erklärt wird. Auf Wunsch der Gäste und Besucher organisiert das Tourismusbüro auch gerne Führungen bzw. Schnupperkurse, damit sich auch Unerfahrene diesem vielseitigen Sport nähern können. Sarah Debiasi vom Informationsbüro rät zu festem Schuhwerk: „Je nach Schneelage kann der Parcours mit Winterwanderschuhen oder Schneeschuhen bewältigt werden“. Damit die sportliche Aktivität in freier Natur auch für Kinder ein Erfolgserlebnis darstellt, ist es wichtig, dass sie bereits genügend Kraft besitzen, um den Bogen zu spannen. Erfahrungsgemäß ist dies ab ungefähr neun bis zehn Jahren der Fall. Für professionelle Bogenschützen interessant: bereits im nächsten Jahr sind nach mehrjähriger Pause wieder internationale Turniere im Bogenschießen geplant. Der spannende Bogenparcours ist im wahrsten Sinne ein Volltreffer für jeden, der Herausforderung, Spaß und ein unvergessliches Naturerlebnis sucht.
IT: Archi e freccie
Seguire il bosco di larici e mirare ai manichini tridimensionali degli animali è un'esperienza emozionante di natura e sport per grandi e piccini. Se in passato archi e frecce erano utilizzati esclusivamente per la caccia, oggi il tiro con l'arco è un'attività ricreativa molto diffusa, che può essere praticata anche nel nevoso inverno.
A San Valentino c'è un meraviglioso campo di tiro con l'arco pronto per l'avventura.
Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.
Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“: Eine der weltweit größten Luftseilbahnen, die in normalen Zeiten pro Fahrt mit ihren 4 Kabinen bis zu 440 Personen transportieren kann, steht für einen unbeschwerten Aufstieg zur Verfügung. Hinzu kommt die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel. Die neue Umlaufbahn ist in Design und Funktionalität die neueste Generation von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der Personentransport hinauf auf die Pisten ist in Sulden also kein Problem - keine Wartezeiten - auch bei regem Ansturm von Wintersportlern. Denn mit der großen Luftseilbahn, mit der 10-er Umlaufbahn Kanzel und mit der 10-er Umlaufbahn Rosim stehen drei Aufstiegsmöglichkeiten in der Talsohle zur Verfügung - „first class“ eben.
Die Seilbahnen in Sulden sind ist seit 12. November in Betrieb. Das Skigebiet, das sich in einer Höhenlage von 1.900 bis 3.250 Metern befindet, ist aufgrund seiner bemerkenswerten Geografie schneesicher. Die 44 km Pisten sind aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein, Kanzel und Madritsch. Die Hänge Kanzel und Langenstein sind über einen Skiweg miteinander verbunden. Die Auswahl der Pisten ist fundamental: Es gibt Pisten, die sind sanft für Anfänger, cool für Fortgeschrittene und herausfordernd für Edeltechniker.
Das Panorama ist in Sulden naturgegeben, aber auch „first class“ und königlich: Ortler, Königsspitze, Zebrú - atemberaubend.
Nach dem Skifahren und mit Hunger im Bauch ist der Genuss auf der Madritschhütte (2.820 m), auf der feinen K-2-Hütte doppelt: mit Panoramablick schmecken herzhafte Gerichte und Getränke hervorragend.
Langlauf
8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten. Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe ist von November bis Anfang April geöffnet.
Winterwandern
Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich. Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit, einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundweg zu bewältigen.
Tourenski
Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit, seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule Ortler eine geführte Tour zu buchen.
www.alpinschule-ortler.com
Pistentipps
Gran Zebru
Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von 1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der gleichnamigen roten Abfahrt ab.
Rosim
Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn Sulden, dabei hat man immer den Anblick der Königsspitze vor Augen.
Schöntaufspitze
Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen. Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal die Aussicht zu genießen.
Des Alpes
Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt, die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.
IT: Solda
Solda è circondata da numerose cime di tremila metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente l‘Ortles, una vista indimenticabile.
Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …
Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip
In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.
Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort, wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das Skifahren gelernt hat, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich aufgestellt: So haben Anfänger und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten, um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.
Genuss-Skifahrer
Oben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.
Tourenskifahrer
Hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: Mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg durch perfektes Terrain. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° PanoramaBlick über verschneite Bergspitzen.
NEU:
Nachdem die Stilserjochstraße ab Trafoi geschlossen bleibt, wird die Strecke zu einem wunderschönen Winterwanderweg. Einkehrmöglichkeit am Ende der Wanderung: im Berg-Gasthof „Zum Weissen Knott“. Vormerkungen bei Gaby: +39 371 309 0717
IT: Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.
Nel libro “Sagen aus dem Vinschgau”, purtroppo ancora solo in versione tedesca, molte pagine sono dedicate alle leggende che coinvolgono Trafoi.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Questo, però, è anche un luogo reale e ricco di fascino e di storia: frazione del comune di Stelvio, posta a 1543 metri di altitudine, ai piedi dell’Ortles che con i suoi 3.905 metri era la più alta montagna dell’impero austro-ungarico. Proprio da Trafoi, nel 1804, venne intrapresa la prima ascensione di questa cima che secondo una leggenda era un gigante poi pietrificato. D’estate il paesino è forse disturbato dal traffico che scorre sulla strada dello Stelvio, ormai diventata una pista per le competizioni, non autorizzate, di motociclisti e automobilisti. D’inverno, invece, la strada è chiusa e regna la tranquillità.
Proprio grazie a questa strada, in esercizio dal 1825, i primi turisti incominciarono a frequentare Trafoi, attratti dallo scenario di cime ricoperte dai ghiacciai che allora si dicevano eterni. Fu un tragico evento però che contribuì ad accrescere più velocemente la fama di questo paesino: nel 1876 Henry de Tourville uccise, proprio lungo la strada dello Stelvio, la moglie Madeleine per appropriarsi della sua eredità. Il delitto e il conseguente processo ebbero molta risonanza nella stampa internazionale e non furono pochi i “curiosi” che raggiunsero Trafoi per vedere la scena del delitto. Già nel 1896 venne aperto il Grand Hotel Trafoi, che allora veniva considerato uno dei più lussuosi dell’intero arco alpino, frequentato dai nomi più illustri della società europea (distrutto da un incendio nel 1917). Nel 1907 gli alberghi erano già 10 ed offrivano 800 posti letto! Poi le due guerre e la lenta ripresa…
Ma a Trafoi non venivano solo alpinisti o amanti della natura, già molto tempo prima la località era frequentata dai fedeli che, anche a piedi, venivano in questo villaggio sperduto tra i monti per recarsi in pellegrinaggio alle Tre Fontane, probabilmente un antico sito di culto pagano poi cristianizzato. Secondo alcune leggende l’acqua delle tre piccole sorgenti aveva proprietà miracolose e proprio in quel luogo, ancora oggi così affascinante, venne costruita una chiesetta nella quale d’estate trova ricovero la venerata statua della Madonna che altrimenti trascorre l’inverno nella chiesa parrocchiale di Trafoi. Il “trasferimento” dà luogo a una processione che ancora oggi è molto frequentata dai venostani. Un'altra leggenda racconta che se la Madonna non dovesse passare l’estate ai piedi dell’Ortles, i ghiacciai che scendono dalle sue pendici avanzerebbero seppellendo anche Trafoi (evidentemente il tema cambiamento climatico non era allora all’ordine del giorno)! Un altro luogo ameno, facilmente raggiungibile anche d’inverno, è la Rocca Bianca, un punto panoramico lungo la strada dello Stelvio. Qui, sulla terrazza dell’albergo, svetta l’obelisco in marmo di Lasa eretto nel 1884 per ricordare la prima ascensione dell’Ortles. Dal paese, a piedi o con la seggiovia, si può raggiungere il rifugio La Forcola, un luogo panoramico insuperabile, posto al centro di un carosello sciistico. Non lontano dalla chiesa parrocchiale sorge il centro visitatori del Parco Nazionale dello Stelvio, nel cui territorio è compreso l’abitato di Trafoi. E per finire perché non concedersi una pausa nell’hotel Bellavista, e un nome non è mai stato più appropriato, dove è molto probabile incontrare l’ultima leggenda di Trafoi: Gustav Thöni!