Seit einem Vierteljahrhundert gibt es den Grenzbalken am Brennerpass nicht mehr. Das haben heute die Landeshauptleute Kompatscher und Mattle und ihre Vorgänger Durnwalder und Weingartner gefeiert.
Am 1. April 1998 wurde am Brenner als wichtigem Grenzübergang zwischen Österreich und Italien die Abschaffung der Passkontrolle im Zuge der Umsetzung des Schengener Abkommens gefeiert. Beim einem Festakt legten seinerzeit Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder und sein Tiroler Amtskollege Wendelin Weingartner persönlich Hand an, um den Grenzbalken zu entfernen. 25 Jahre später, am heutigen Samstag, den 1. April 2023, erinnerten die Landeshauptleute von Südtirol und Tirol, Arno Kompatscher und Anton Mattle, gemeinsam mit den damaligen Landeschefs Durnwalder und Weingartner an diesen bedeutsamen Moment am Brennerpass.
Für Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher ließ "das Schengener Abkommen das Land Südtirol und die Republik Österreich wieder enger zusammenrücken". "Auf dem Weg hin zur europäischen Einigung war der Wegfall der Grenzkontrollen für uns ein großer wie bedeutender Schritt", betont Landeshauptmann Kompatscher. "Heute wächst in unserer Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wieder zusammen, was zusammengehört, um es mit Willy Brandt auszudrücken. Mit unserer kulturellen und sprachlichen Vielfalt verstehen wir uns als Brücke zwischen dem deutsch-österreichischen und dem italienischen Kultur- und Wirtschaftsraum. Die Euregio bietet den geeigneten Rahmen, um die Zusammenarbeit in diesem Sinne zwischen den Ländern weiter auszubauen, ganz im Sinne eines kleinen Europas in Europa."
Südtirols Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder ist überzeugt, dass es "wichtig war, dass sich Österreich und Südtirol trotz dieses Grenzbalkens nie auseinanderdividieren haben lassen und mit der Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino eine neue, moderne Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit gefunden haben. Auch wenn die Zerreißung Tirols immer Unrecht bleiben wird, geht unser Blick nach vorne. Heute sind Südtirol, Tirol und das Trentino durch viele Kooperationsprojekte eng miteinander verbunden. Sei es im Bereich der Wissenschaft und Forschung, der Bildung, bei Kunst und Kultur oder beim Ehrenamt – die Euregio führt uns eng zusammen und stellt das Gemeinsame vor das Trennende."
"Vor 25 Jahren, damals als Bürgermeister von Galtür, haben mich die Fernsehbilder zum Fall des Grenzbalkens am Brenner sehr bewegt", erinnert sich Tirols Landeshauptmann Anton Mattle. "Endlich, über drei Jahre nach dem EU-Beitritt Österreichs, ist die Passkontrolle zu Italien und Deutschland weggefallen. Insbesondere am Brenner ist damit der verbindende Europa-Gedanke um vieles spürbarer geworden und gleichzeitig Trennendes in den Hintergrund getreten", sagt Landeshauptmann Mattle. "Ich bin mir als Landeshauptmann bewusst, dass an dieser Grenze noch immer bestehende Barrieren abgebaut werden müssen – auch wenn jetzt bereits die erste Bohrmaschine den Vortrieb eines Haupttunnels des Brennerbasistunnels erfolgreich beenden konnte. Der Brenner ist für den Transitverkehr nach wie vor das Nadelöhr Europas schlechthin. Unsere intensiven Anstrengungen gelten auch im Sinne des Klimaschutzes ungebrochen der Entlastung der Bevölkerung an dieser Transitroute."
Tirols Alt-Landeshauptmann Wendelin Weingartner berichtet: "Wie ich damals mit Luis Durnwalder den Grenzbalken zwischen Tirol und Südtirol aus den Angeln hob, haben wir die Unrechtsgrenze am Brenner unsichtbarer machen können. Der historische Augenblick ist mir als Landeshauptmann sehr nahegegangen. Schon immer habe ich die Botschaft vertreten, dass beide Landesteile vor allem in den Köpfen und Herzen der Menschen dies- und jenseits des Brenners weiter zusammenwachsen müssen. Damit stünde uns eine wirksame Zukunftschance zur Verfügung – auch weil Tirol und Südtirol gemeinsam mit dem Trentino mit insgesamt 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern viel hör- und sichtbarer in einem vielfältigen Europa sind."
red/jw
Strategische Ziele und Maßnahmen in Forschung und Innovation sind im heute genehmigten Landesprogramm festgelegt. Zuvor hatte der Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation das Dokument geprüft.
Mit dem heute genehmigten Landesprogramm für Innovation und Forschung2023 hält die Landesregierung an dem Ziel fest, den Anteil der Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter anzuheben. Durch zunehmende Investitionen in Forschung und Innovation ist die Forschungs- und Entwicklungsquote laut der neuesten ASTAT-Daten auf knapp einen Prozent (0,98%) gestiegen. "Gemeinsam mit den Unternehmen, den Forschungseinrichtungen und Institutionen haben wir viel bewirkt", zeigt sich Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung auch für Forschung und Innovation zuständig ist, überzeugt. "Dies schlägt sich auch in den statistischen Daten nieder und zeigt, dass der strategische Plan für die Forschungs- und Innovationstätigkeit in Südtirol Früchte trägt." Das Landesprogramm für Forschung und Innovation 2023 orientiert sich an der Strategie für intelligente Spezialisierung (RIS3) und zeigt als Planungsinstrument konkrete Maßnahmen auf, um dem Lissabon-Ziel von drei Prozent noch näher zu kommen.
Zum letzten Mal in dieser Legislaturperiode kam am 16. März 2023 der Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation zusammen, um das Landesprogramm 2023 zu besprechen und wichtige Inputs für die strategische Ausrichtung des Landes in den Bereichen Forschung und Innovation zu geben. Dabei wiesen die Mitglieder auch auf die Wichtigkeit der sozialen Innovation hin, die vor allem in Krisenzeiten, aber auch in Hinblick auf die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Technische Innovation sei umso effizienter, je besser es gelinge, auch soziale Aspekte zu integrieren.
Hauptaugenmerk der nächsten Jahre wird weiterhin die Umsetzung der RIS3-Strategie und die Weiterentwicklung der darin festgelegten Spezialisierungsfelder sein. Aktiv in diesen Prozess eingebunden sind vier Arbeitsgruppen in den Bereichen Digital, Automation-Automotive, Food and Life Science und Green Technologies. Ihre Aufgabe ist es, die Entwicklung dieser Bereiche mitzuverfolgen und dabei zu helfen, die Stärken des Landes auszubauen und gleichzeitig neue Impulse zu geben. Auch die neu ausgearbeitete Spezialisierungsstrategie des NOI Techparks trägt zur Umsetzung der RIS3-Strategie bei.
Um die Innovation und Forschung in Südtirol zukunftsfähig zu gestalten, setzt das Landesprogramm für Innovation und Forschung 2023 vermehrt auf Kooperation, Vernetzung und Wissenstransfer.
Durch verschiedene Maßnahmen soll die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene weiter gefördert werden. Im Bereich Innovation gab es hierzu Anfang 2023 eine neue Ausschreibung für Innovationscluster. Zudem arbeitet die Abteilung für Innovation, Forschung, Universität und Museen eng mit der Abteilung Europa in der Abwicklung der vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierten Fördermaßnahmen zusammen. Der erste Aufruf der neuen europäischen Förderperiode im Bereich Forschung und Innovation ist bereits gestartet. Projekte können bis 31. März 2023 eingereicht werden, ein zweiter Aufruf wird in den nächsten Monaten starten. Im Rahmen der Ausschreibung für Forschungsprojekte "Research Südtirol/Alto Adige 2022" werden im Besonderen Kooperationsprojekte, auch mit der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Trient finanziert. Zudem liegt ein Schwerpunkt des Landesprogramms 2023 im weiteren Ausbau der EU-Partnerschaften. Neben der Umsetzung der zweiten Phase von Biodiversa+ wird am Beitritt an zwei weiteren EU-Partnerschaften zu den Themen "Agroecology" und "Food Systems" gearbeitet.
Der NOI Techpark wächst stetig weiter und bietet als Innovationscampus "die idealen infrastrukturellen Voraussetzungen, um die Forschungs- und Innovationskompetenz des Landes zu bündeln und die Vernetzung zwischen Unternehmen, Forschung und Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen", wie man in der zuständigen Landesabteilung überzeugt ist. So stehen die Bauarbeiten für den NOI Techpark Bruneck kurz vor dem Abschluss, während in Bozen die Bauarbeiten an der neuen Fakultät für Ingenieurswissenschaften der Uni Bozen voranschreiten und neuer Platz für Labors des Versuchszentrum Laimburgund für Unternehmen geschaffen wird.
Um den Zugang der Unternehmen zu den Förderungen zu erleichtern, wird im Bereich der Innovationsförderung die Antragstellung künftig auf digitalem Wege erfolgen. Der "Go-Live" ist für Mitte des Jahres geplant.
Schließlich wird im Jahr 2023 der Wissenschaftspreis "Junior Research Award" für Nachwuchsforschende vergeben.
red/jw
Die Erhebung der Gästebetten im Sinne des LTEK 2030+ wurde um drei Monate verlängert. Die Landesregierung hat heute beschlossen, den Termin auf 30. Juni festzusetzen.
Die Zahl der Gästebetten ist bei den Gemeinden zu melden; der Parkplatznachweis muss innerhalb eines Jahres ab Vorlage des Antrags um Erhöhung der Bettenanzahl erbracht werden. "Selbstverständlich werden wir nur jene Nachmeldungen von Gästebetten anerkennen, die den gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere den urbanistischen, baulichen und hygienisch-sanitären Voraussetzungen entsprechen", unterstreicht Landesrat Arnold Schuler, auf dessen Antrag der Termin verlängert wurde.
Gastgewerbliche und nicht gastgewerbliche Beherbergungsbetriebe können innerhalb 30. Juni 2023 jene Betten nachmelden, die in der Erlaubnis oder in der Tätigkeitsmeldung nicht aufscheinen, aber an einem frei wählbaren Datum im Jahr 2019 von Gästen über 14 Jahren besetzt waren. Diese Zahl wird die Obergrenzeauf Landes-, Gemeinde- und Betriebsebene bilden. Diese Neuerhebung der gesamten Bettenanzahl in Südtirol ist eine Maßnahme für die Tourismusentwicklung auf Landesebene, wie sie im Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ (LTEK 2030+) vorgesehen ist.
Für die Bettenmeldung liegen in den Gemeinden eigene Vordrucke auf. Reicht ein Betrieb bis 30. Juni keinen Antrag ein, gilt die auf der Erlaubnis oder in der Tätigkeitsmeldung aufscheinende Bettenzahl als höchste Beherbergungskapazität für Personen über 14 Jahren.
uli
Das Finanzgebaren der Südtiroler Volkspartei im Jahre 2018 war legal und entsprach sämtlichen rechtlichen Vorgaben. Das gilt für das Geschäftsjahr insgesamt und im Speziellen im Hinblick auf die Finanzierung des Landtagswahlkampfes 2018. Das betrifft sowohl Kosten und Ausgaben sowie Einnahmen und Spenden gleichermaßen. Beides wurde jeweils ordnungsgemäß abgewickelt und dokumentiert.
Gegenläufige Darstellungen entbehren der effektiven Faktenlage. Fakt ist, dass von gleich mehreren Kontrollinstanzen die Rechtmäßigkeit der Abwicklung des Geschäftsjahres 2018 im Allgemeinen und des Landtagswahlkampfes im Speziellen bestätigt wurde.
Die Darstellung, wonach sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Südtiroler Volkspartei oder Landeshauptmann Arno Kompatscher richten, sind falsch. Anlass für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stellen die Strafanzeigen, eingebracht von Landehauptmann Arno Kompatscher dar, die zur Grundlage die Verleumdung und Rufschädigung zu Lasten seiner Person haben.
Wir sind überzeugt davon, dass im Zuge der Dokumentensichtung seitens der Staatsanwaltschaft erneut die Rechtmäßigkeit sämtlicher Vorgänge bestätigt wird.
Auch der Begriff der sog. „Direktspenden“, der bei wiederholter Gelegenheit in der Berichterstattung im Zusammenhang mit der Person Arno Kompatscher verwendet wurde, ist irreführend und verbietet sich im Sinne einer korrekten Wiedergabe der Sachlage. Dies, da
Die Südtiroler Volkspartei steht für maximale Transparenz und eine korrekte, gesetzeskonforme Arbeitsweise. Demgemäß sehen wir den Nachforschungen der Staatsanwaltschaft sowie der Arbeit des Untersuchungsausschusses des Landtages gelassen entgegen.
Im Gegenzug fordern auch wir Transparenz und eine korrekte Arbeitsweise. Läuft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Gefahr seinen legitimen Auftrag nach Wahrheitsfindung im Interesse der Öffentlichkeit zu verlieren, in dem gewisse politische Exponenten diesen bewusst als Wahlkampfbühne missbrauchen, sehen wir uns in der Pflicht darauf hinzuweisen und dies zu verurteilen.
Bozen, 22. März 2023
LH Kompatscher hat eine Verordnung unterzeichnet, mit der er angesichts von Trockenheit und geringen Wasserabflusses alle Wassernutzenden, vor allem die Landwirtschaft, zum Wassersparen aufruft.
Angesichts der 18 Monate andauernden Trockenheit ist der Wasserabfluss in Südtirols Flüssen nahe dem historischen Minimum. Diese Situation wird sich angesichts der aktuellen Wetterprognosen und dem Fehlen einer relevanten Schneedecke auch im Hochgebirge so schnell nicht ändern. Da erste Beregnungsanlagen erst mit 15. März Wasser entnehmen durften, war der Druck auf die Gewässer bisher noch gering. Doch steigende Temperaturen und die fortschreitende Vegetationsphase führen zu erhöhtem Bedarf, nicht nur in der Landwirtschaft aber auch bei Garten- und Schwimmbadbesitzenden. Um Engpässe in der Trinkwasserversorgung zu vermeiden und die Wasserressourcen im Land sowie in den Nachbarprovinzen und -regionen zu schonen, hat Landeshauptmann Arno Kompatscher einen Aufruf zur Einsparung von Wasser erlassen. Damit soll das Bewusstsein für den Wert der derzeit spärlich vorhandenen, lebensnotwendigen Ressource Wasser in der Bevölkerung gesteigert und für den umsichtigen Umgang mit Wasser geschärft werden.
Die Verordnung, die Landeshauptmann Arno Kompatscher am Nachmittag des heutigen Weltwassertages (22. März) unterzeichnet hat, richtet sich an alle Wassernutzenden und trägt dem Vorschlag der permanenten Beobachtungsstelleüber die Wassernutzungen im Flusseinzugsgebiet der Ostalpen vom 14. März 2023 Rechnung. Sie sind "auf das Dringlichste" aufgerufen, "äußerst sparsam, nachhaltig und effizient mit der Ressource Wasser umzugehen und den Verbrauch auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken". die Verordnung, die mit Unterzeichnung rechtskräftig ist, richtet sich insbesondere an die Landwirtschaft sowie an alle, die Gärten oder Parkanlagen, besitzen oder bewirtschaften. Untersagt ist ab sofort jede Art technischer Beschneiung.
Wer öffentliche Trinkwasserleitungen betreibt, wird dazu aufgerufen, besonders verbrauchsintensive Wasserentnahmen zeitlich zu staffeln beziehungsweise Turnusse vorzusehen. Die betroffenen Wasserkunden, seien es nun Schwimmbadbetreibende oder Eigentümer oder Eigentümerinnen größerer Gärten, müssen über diese Maßnahme informiert werden. Im Obst- und Weinbau soll angesichts der derzeit besorgniserregenden Wasserknappheit die Frostberegnung ausschließlich bei absoluter Notwendigkeit eingeschaltet werden.
Nach der Unterzeichnung durch den Landeshauptmann wird die Verordnung an die Gemeinden weitergeleitet, die sie veröffentlichen und die Einhaltung der Bestimmungen im Bereich der öffentlichen Trinkwasserversorgung überwachen. Ebenso wird die Verordnung den Forststationen übermittelt. Die Forstbehördeüberwacht die Einhaltung der Bestimmungen im Bereich landwirtschaftliche Bewässerung. Allfällige Übertretungen sind dem Amt für nachhaltige Gewässernutzung mitzuteilen. Die Wasserableitungen werden im Hinblick auf den genehmigten Ableitungszeitraum und die Einhaltung der vorgeschriebenen Restwassermengen verstärkt kontrolliert.
Die Verordnung wird in Kürze auf den Landeswebseiten veröffentlicht und liegt der Presseaussendung bei.
fg/jw
Die Bilder vom zusehends schwindenden Gardasee sind nur die offenkundigsten Folgen der aktuellen Trockenheit in ganz Norditalien. Das wahre Drama spielt sich aber unter der Erdoberfläche ab – verborgen, aber viel gravierender. Die fehlenden Niederschläge in den Wintermonaten haben dazu geführt, dass sich die Grundwasserreservoire z.B. im Veneto nicht vom Dürre-Sommer 2022 erholen konnten. Teilweise liegen die Pegel derart tief, dass sie von den Messstellen gar nicht mehr erfasst werden können.
Die nächsten Monate werden daher im Bereich Wassermanagement zu einer echten Herausforderung und es ist zu befürchten, dass die entsprechenden Entscheidungen bald nicht mehr in Bozen, sondern in Rom getroffen werden.
Denn an der Mündung der Etsch muss ein Durchfluss von mindestens 80m³/s garantiert werden, da ansonsten eindringendes Meerwasser zu großflächigen Versalzungen des Grundwassers führen würde. Es ist fraglich, ob dieses Ziel auch heuer mit vergleichsweise leichten Einschränkungen erreicht werden kann.
Im Gegensatz zum Vorjahr ist nämlich der Reschensee, mit über 116 Mio. m³ der größte Stausee im Lande, derzeit leer. Auch die restlichen Stauseen sind alles andere als gut gefüllt. Sollten die – vom Veneto gewünschten – 20m³/s an zusätzlichem Wasser an die Etsch abgegeben werden müssen, bedeutet dies nicht nur erhebliche finanzielle Einbußen zu Lasten der landeseigenen Alperia, sondern gefährdet die insgesamt die Stromproduktion im Land.
Aber auch unsere Landwirtschaft ist dringend auf Wasser angewiesen, sei es für Frostberegnung, oder Bewässerung. Unter großen finanziellen Anstrengungen wurde hier von den Konsortien 1. und 2. Grades in den letzten Jahren auf wassersparende, nachhaltige Bewässerungsmethoden umgestellt und konnte so eine Technologieführerschaft in diesem Bereich erarbeitet werden. Größere Einsparungen sind hier kurzfristig nicht mehr zu erreichen, ohne dass dies nicht zu massiven Schäden in der landwirtschaftlichen Produktion führen würde.
Die große Frage ist daher, ob die von der Landesregierung nun angedachten Maßnahmen zur Wassereinsparung diesmal auch den Tourismusbereich angemessen in die Pflicht nehmen. Denn hier wurde der Wasserverbrauch in den letzten Jahren kontinuierlich erhört. Verschwenderische und teilweise absurde Wellnessanlagen und Poollandschaften verbrauchen enorme Mengen Trinkwasser; aber auch der „normale“ Hotelbetrieb, also Reinigung der anfallenden Wäsche und Bewässerung der Gartenanlagen tragen dazu bei, dass schätzungsweise bis zu 500 Liter Wasser pro Tourist:in und Tag verbraucht wird.
Das sind sage und schreibe mehr als doppelt so viel, wie Einheimische am Tag verbrauchen (ca. 200 Liter).
Vor diesem Hintergrund primär Einschränkungen der Wassernutzung der Haushalte vorzusehen, welche ihre Balkonpflanzen oder Tomatenbeete gießen, ist schwer vermittelbar. Auch kürzeres Duschen oder sonstige abenteuerliche Vorschläge nützen zwar immer etwas, sind aber nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.
Es ist höchste Zeit, am Verursacherprinzip festzumachen und konkrete Maßnahmen gegen die Wasserverschwendung bzw. den gedankenlosen Umgang mit dieser beschränkten Ressource zu erlassen – auch und gerade im Tourismussektor.
Felix von Wohlgemuth
Co-Sprecher Verdi Grüne Vërc
Emergenza idrica ante portas
Le immagini del lago di Garda che si sta visibilmente assottigliando sono solo le conseguenze più evidenti della siccità che sta colpendo tutto l'Italia settentrionale. Il vero dramma, però, si sta svolgendo sotto la superficie terrestre, nascosto ma molto più grave. La mancanza di precipitazioni nei mesi invernali ha fatto sì che i bacini idrici sotterranei del Veneto, ad esempio, non siano riusciti a riprendersi dalla siccità dell'estate 2022. In alcuni casi, i livelli sono così bassi da non poter più essere registrati dalle stazioni di misurazione.
I prossimi mesi saranno quindi una vera e propria sfida nel campo della gestione delle acque e c'è da temere che presto le decisioni in materia non saranno più prese a Bolzano, ma a Roma.
Alla foce dell'Adige, infatti, deve essere garantita una portata di almeno 80 m³/s, perché altrimenti l'intrusione di acqua marina porterebbe a una salinizzazione su larga scala delle falde acquifere. È dubitabile che questo obiettivo possa essere raggiunto anche quest'anno con restrizioni relativamente lievi.
A differenza dell'anno scorso, il lago di Resia, il più grande bacino idrico del Paese con oltre 116 milioni di m³, è attualmente vuoto. Anche gli altri bacini sono tutt'altro che ben riempiti. Se i 20 m³/s di acqua in più richiesti dal Veneto dovessero essere rilasciati all'Adige, ciò non solo comporterebbe notevoli perdite finanziarie a spese dell'Alperia, di proprietà provinciale, ma metterebbe anche a rischio la produzione di energia elettrica dell'intero provincia.
Ma anche la nostra agricoltura dipende urgentemente dall'acqua, sia per l'irrigazione antigelo che per l'irrigazione. Con grandi sforzi finanziari, negli ultimi anni i consorzi di 1° e 2° grado sono passati a metodi sostenibili e a risparmio idrico, raggiungendo così la leadership tecnologica in questo campo. In questo ambito non è più possibile ottenere maggiori risparmi a breve termine senza causare danni ingenti alla produzione agricola.
La domanda che ci si pone è quindi se le misure di risparmio idrico ora prese in considerazione dalla giunta provinciale terranno conto anche del settore turistico. Qui il consumo di acqua è aumentato costantemente negli ultimi anni. Gli sprechi, a volte assurdi, delle strutture benessere e delle piscine consumano enormi quantità di acqua potabile; ma anche le "normali" operazioni alberghiere, come la pulizia della lavanderia e l'innaffiatura dei giardini, contribuiscono al consumo stimato di circa 500 litri d'acqua per turista al giorno.
Si tratta, che ci crediate o no, di più del doppio di quanto consumano i Sudtirolesi al giorno (circa 200 litri).
In questo contesto, è difficile pensare di limitare l'uso dell'acqua da parte delle famiglie che innaffiano le piante da balcone o i loro pomodori. Docce più brevi o altre proposte avventurose possono sempre essere utili, ma non sono altro che la proverbiale goccia nell'oceano.
È giunto il momento di attenersi al principio "chi consuma paga" e di adottare misure concrete contro lo spreco di acqua o l'uso sconsiderato di questa risorsa limitata – anche e soprattutto nel settore turistico.
Felix von Wohlgemuth
Co-Portavoce Verdi Grüne Vërc
144 Mio. Euro für Bau und Instandhaltung von Gesundheitsbauten: Diese Summe stellt die Landesregierung bis 2027 zur Verfügung. Das Geld dient dem Ausbau der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.
Am gestrigen Montag (20.03.) hat die Landesregierung das 5-Jahres-Investitionsprogramm 2023-2027 für Bauarbeiten im Gesundheitsbereich genehmigt. Das Programm enthält verschiedenste Bau-, Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten an den landeseigenen Gebäuden des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Die Arbeiten werden vom Land finanziert und vom Sanitätsbetrieb umgesetzt. Das Programm wird jährlich überarbeitet.
„Mit diesen Investitionen gewährleisten wir einen hohen Standard unserer Gesundheitseinrichtungen auch in Zukunft. Die Umbau- und Instandhaltungsarbeiten wirken sich positiv auf die Patientenversorgung und deren Wohlbefinden aus und garantieren allen Mitarbeitenden gute Rahmenbedingungen. Andererseits finanzieren wir damit auch neue Dienste und Einrichtungen und können so strategische Akzente setzen, etwa durch die Schaffung neuer, wohnortnaher Dienste“, erklärt Gesundheitslandesrat und Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Im Gesundheitsbezirk Bozen wird ein Teil der Mittel für die Errichtung eines Gemeinschaftshauses, eines Gemeinschaftskrankenhauses und einer wohnortnahen Einsatzzentrale am Krankenhausareal genutzt. Es handelt sich um Einrichtungen, die die kapillare ambulante oder stationäre Versorgung der Bevölkerung und die optimale Vernetzung der Fachleute und Dienste im Gesundheitsbereich ermöglichen werden, ganz im Sinne der geplanten Neuorganisation der wohnortnahen Versorgung. Von den 8,5 hierfür vorgesehenen Millionen Euro wird knapp die Hälfte mit Mitteln aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR finanziert. Eine weitere wohnortnahe Einsatzzentrale soll am Sprengel Gries-Quirein untergebracht werden. 83,3 Mio. Euro sollen in die Versorgungs- und Technologiezentrale am Krankenhaus Bozen mit automatisiertem Warentransport fließen, die die Krankenhauslogistik erleichtern wird und bis 2024 errichtet werden soll. Bis 2031 soll am Krankenhaus auch ein Mutter-Kind-Zentrum errichtet werden, das alle Abteilungen und Dienste rund um Mutter und Kind vereint. Die Kosten belaufen sich auf 176 Mio. Euro.
Auch im Gesundheitsbezirk Meran wird ein Neubau für wohnortnahe Dienste entstehen. Von den knapp sieben Millionen Euro Kosten werden vier Millionen mit PNRR-Geldern finanziert. Der Umbau des Sprengels Naturns zur Unterbringung eines Gemeinschaftshauses schlägt mit 300.000 Euro zu Buche. Weitere 5,6 Millionen Euro fließen in den geplanten Umbau der Geriatrie-Abteilung, der 2023 beginnen wird, und in die Einrichtung von sechs Intensivbetten am Krankenhaus Schlanders.
Im Gesundheitsbezirk Brixen stehen die Errichtung einer neuen Portierloge und Anpassungsarbeiten im Eingangsbereich des Brixner Krankenhauses an, die für eine bessere multimodale Erreichbarkeit und mehr Sicherheit sorgen sollen. Am Krankenhaus Sterzing wird das erste Obergeschoss bis 2025 umgebaut. Die Kosten betragen rund fünf Mio. Euro. In Klausen soll mit einer Investition von rund 500.000 Euro innerhalb 2026 ein Gemeinschaftshaus entstehen.
Im Gesundheitsbezirk Bruneck stehen die Arbeiten für die Sanierung des Bettentraktes A am Krankenhaus Bruneck vor der Ausschreibung. Sie sollen insgesamt 31,5 Millionen Euro kosten und bis 2027 fertiggestellt werden. Im Januar hatte die Landesregierung zur Deckung der Mehrkosten für den Umbau oder die Neuerrichtung von Notaufnahme, OP-Sälen, Kreißsälen, Labor und Sterilisationsbereich bereits zusätzliche 15 Millionen Euro bereitgestellt. Mit rund 6,6 Mio. Euro sollen auch ein Gemeinschaftshaus und eine wohnortnahe Einsatzzentrale am Krankenhaus untergebracht werden. Am Krankenhaus Innichen sollen hingegen Adaptierungsarbeiten am Personalwohnheim bis 2025 erfolgen. Hier werden in Kürze auch die Arbeiten zur Errichtung der Rheuma-Reha-Abteilung ausgeschrieben, die rund 1,4 Mio. Euro beanspruchen werden. Die Errichtung eines Gemeinschaftshauses ist auch im Hochpustertal durch Umbau des aktuellen Sprengelsitzes vorgesehen.
kl
Die freiheitliche Parteiobfrau und Gemeinderätin in Partschins, Sabine Zoderer, verurteilt die anhaltende Untätigkeit der Landesregierung hinsichtlich des Verkehrsproblems im Untervinschgau: „Bereits jetzt ersticken die Gemeinden rund um das Nadelöhr bei Rabland und der Töll im Verkehr. Die bevorstehende Verlagerung von zusätzlichem Verkehr von der Brennerachse durch die Bauarbeiten an der Luegbrücke droht im Super-GAU zu enden“, so Zoderer.
„Seit Jahrzehnten verspricht die Landesregierung den Menschen in Rabland und in den Anrainergemeinden sie mit einem Tunnel- und Umfahrungsprojekt vom Verkehr zu entlasten. Während im ganzen Land Umfahrungsstraßen gebaut werden und vonseiten der Landesregierung in der Regel rasch die Ressourcen zur Verfügung stehen, werden die Bürger hier mit immer neuen Versprechungen hingehalten – ohne Ergebnis“, so Zoderer.
„Im Landtagswahlkampf vor bald fünf Jahren gab Landeshauptmann Kompatscher das Versprechen ab, dass Rabland bis 2024 umfahren sein wird. Im September 2019 verkündeten die ehemalige SVP-Abgeordnete Jasmin Ladurner und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider in einer gemeinsamen Pressemitteilung großmundig, der Bau der Rablander Umfahrung habe ‚oberste Priorität‘ und man werde ‚möglichst bald‘ mit der Projektierung beginnen. Erst im vergangenen Jänner gab Alfreider im Partschinser Gemeinderat bekannt, die seit Jahren am Tisch liegenden Machbarkeitsstudien zeitnah neu bewerten und bereits im Februar weitere Gespräche mit Vertretern vor Ort führen zu wollen. Seither herrscht, auch nach dem Versuch einer persönlicher Nachfrage beim Landesrat, Funkstille“, so die F-Gemeinderätin.
„Wir lassen uns nicht länger mit leeren Ankündigungen abspeisen. Wie bereits im vergangenen Herbst werden wir in wenigen Wochen erneut auf die Straße gehen und gemeinsam mit hunderten Bürgern aus den betroffenen Gemeinden gegen die anhaltende Untätigkeit der Landesregierung protestieren. Ruhe geben werden wir erst dann, wenn ein fertiges Projekt und ein zeitnaher Beginn der Bauarbeiten für eine umfangreiche Verkehrslösung definiert ist“, so Zoderer.
Jeder fünfte Südtiroler leidet an einer Pollenallergie. Gut informiert lässt sich diese leichter ertragen. Pollenflugberichte und Drei-Tages-Prognosen sind dabei ein wertvoller Service.
Der milde Winter, die geringen Niederschläge und das gute Wetter in diesen Tagen führen zu einem Anstieg der Pollenbelastung in der Luft. Wer unter einer Pollenallergie leidet, weiß ein Lied davon zu singen. "In den vergangenen Wochen lagen vor allem die Pollen von Zypressengewächsen, Hasel, Erle, Ulme und Pappel in der Luft, die Allergien auslösten", berichtet Alberta Stenico, Leiterin des Biologischen Labors in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. "Nun hat sich das Pollenspektrum mit Pollen von Esche, Weide, Hainbuche und Gräsern sowie den ersten Pollen von Brennnesselgewächsen verbreitert. Auch die Birkenpollen, die zu den Hauptverursachern von Heuschnupfen gehören, werden in den nächsten Tagen rasch zunehmen, wie die Analyse der in den Pollenfallen gesammelten Proben zeigt."
Seit fast 30 Jahren sorgt das Biologische Labor mit dem Polleninformationsdienst für die rechtzeitige Verbreitung von Polleninformationen. "Die wöchentlichen Pollenflugberichte und die Drei-Tages-Prognose, die mit der kostenlosen Pollen-App auch auf dem Smartphone abrufbar ist, geben Allergikern alle nötigen Informationen an die Hand, um den Kontakt mit den Allergenen, die ihre Allergie auslösen, möglichst zu vermeiden", betont Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato. "Damit können sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um ihre Lebensqualität zu verbessern."
Allergien auch durch nicht einheimische Pflanzen
"Die Hauptverursacher von Pollenallergien sind Gräser- und Birkenpollen", betont Magdalena Widmann, Leiterin des Polleninformationsdienstes. "In den vergangenen Jahren sind aber auch andere, nicht heimische Pflanzen hinzugekommen, die Allergikern erhebliche Beschwerden bereiten. Ein Beispiel ist die Ambrosia, eine invasive exotische Pflanze, die in Nordamerika beheimatet ist, stark allergen wirkt und sich hier in Europa immer mehr ausbreitet, aber auch die Olivenpflanze, die aufgrund der höheren Temperaturen durch den Klimawandel in Südtirol immer häufiger vorkommt.
Nützliche Tipps für Allergikerinnen und Allergiker
Niesen, tränende Augen, verstopfte Nase und Juckreiz sind typische Symptome einer Pollenallergie. Es ist der Kontakt mit den Pollen, der die Allergie auslöst. Hier einige nützliche Ratschläge: Aktivitäten im Freien an sonnigen und windigen Tagen einschränken, insbesondere an Orten, an denen die Pflanzen wachsen, die die eigene Allergie auslösen; die Augen beim Aufenthalt im Freien mit einer Sonnenbrille oder einer Schildmütze schützen; nach einem Aufenthalt im Freien duschen, um die Pollen abzuwaschen, die sich möglicherweise in den Haaren festgesetzt haben; während der Pollensaison die Wäsche nicht im Freien trocknen; auf Reisen die Pollenkalender des Zielgebiets (www.pollnet.it) konsultieren.
Alle Informationen zum Thema Pollen sind auf dem Landeswebportal zum Thema Umwelt verfügbar.
tl/mpi