Dezentralisierte Energiewende

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 Auf Einladung des Weltladen Latsch referierte der Inder Neel Tamhane über die dezentralisierte Energieversorgung in Bangladesch. Richard Theiner erinnerte an die Bemühungen von Georg Wunderer und die Rolle der Energiegenossenschaften bei uns. Auf Einladung des Weltladen Latsch referierte der Inder Neel Tamhane über die dezentralisierte Energieversorgung in Bangladesch. Richard Theiner erinnerte an die Bemühungen von Georg Wunderer und die Rolle der Energiegenossenschaften bei uns.

Latsch - Fast eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu bezahlbarer Energie. In Bangladesch hat Neel Tamhane solarbetriebene Mikronetze aufgebaut. Die Haushalte stellen über Heimsolaranlagen ihre eigene Energie her, speichern sie mittels Batterie und können überschüssige Energie untereinander tauschen oder verkaufen.

von Heinrich Zoderer

Fasziniert von diesem Modell einer dezentralisierten Energieversorgung, konnte Richard Theiner, der Präsident der Sozialgenossenschaft Weltladen Latsch, am 10. März im CulturForum Latsch den Initiator und Mentor dieser Bewegung, den Inder Neel Tamhane, begrüßen. Neben vielen interessierten Personen, waren auch Vertreter der Vinschger Energiegenossenschaften, der VION und Rudi Rienzner, der Direktor des Südtiroler Energieverbandes (SEV) anwesend, sowie Vertreter:innen des Raiffeisenverbandes, welche als Sponsoren diese Veranstaltung unterstützten. Zuerst wurde ein Ausschnitt des Films „2040 - Wir retten die Welt“ eingespielt. Der preisgekrönte Filmemacher Damon Gameau sucht im Film weltweit nach Antworten auf die Frage: Wie könnte unsere Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Er berichtet dabei auch über Neel Tamhane, Experte für dezentrale erneuerbare Energien bei SolShare in Bangladesch und Leiter des Solarprojekts bei SPACE 10, einem von IKEA unterstützten unabhängigen Forschungs- und Designlabor. Der 30-jährige Neel Tamhane erzählte auf lebendige und engagierte Weise, dass fast die Hälfte der Menschheit keinen Zugang zu einer gesicherten Energieversorgung hat. Es kommt fast täglich zu Stromausfällen. Die Versorgung mit Licht, sauberer Wäsche und Kommunikationsmitteln bleibt vielen Menschen verwehrt. Ein Großteil der Energie wird von Kohlekraftwerken erzeugt und von Konzernen oder nationalen Firmen betrieben. Das führt zu Luftverschmutzung und großen Abhängigkeiten. Die Anschlusskosten sind beträchtlich. Eine Energiewende ist aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung notwendig. Es geht aber nicht nur darum saubere Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen, sondern auch eine Energie, die sich die armen Bevölkerungsschichten leisten können und sie nicht in Abhängigkeiten treibt. Tamhane möchte lokale Netze aufbauen, damit die Dorfbewohner ihre Energie gemeinsam nutzen können und nicht mehr auf ineffiziente und unzuverlässige Energieversorger angewiesen sind. Durch solarbetriebene Mikronetze soll die Solarenergie in Gemeinschaftsbesitz bleiben. Die Menschen werden zu Produzenten und Konsumenten. Erinnert wurde beim Vortrag auch an den „Vinschger Stromstreit“ und die Bemühungen einer dezentralen, genossenschaftlich geführten und verwalteten Energieversorgung.

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