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Montag, 19 Juli 2021 14:00

Wertvolle Mitarbeit

Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen - Bedanken möchte sich Siegmar Trojer bei seinen Mitarbeitern und Betreuern des Schwimmclub Vinschgau Raiffeisen Sportlehrer Edi Götsch, Christl Garber, Peter Ohrwalder, Stefan Schwalt, Karl Ebnicher sowie Roland Lechthaler. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Margareta, 20. Juli 2021

Das neue avimundus zeigt in Zukunft noch mehr aus der Welt der Vögel. Die Einrichtung in Schlanders ist das fünfte Besucherzentrum des Nationalparks Stilfserjoch in seinem Südtiroler Länderanteil. In der Fußgängerzone zentral gelegen, wurde das Gebäude von der Gemeinde Schlanders in der Partnerschaft mit einem privaten Unternehmen als PPP-Projekt errichtet und wird in Zukunft vom Südtiroler Amt für den Nationalpark Stilfserjoch geführt. Am Freitag, 27. August wird diese Einrichtung der Umweltbildung und -sensibilisierung offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damit kehrt der Nationalpark Stilfserjoch mit einer attraktiven Bildungseinrichtung in den Vinschgauer Hauptort zurück. Bis 1961 war Schlanders der offizielle Sitz des Nationalparks AGRfoto 3060gewesen. Nach den Sprengstoffanschlägen war der Verwaltungs- und Rechtssitz des Nationalparks von Schlanders nach Bormio verlegt worden. Im Februar 2016 sind die Kompetenzen zur Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch vom staatlichen Umweltministerium an die drei Länder Lombardei, Trentino und Südtirol für ihren jeweiligen Länderanteil übergegangen. Damit konnte ein jahrzehntelanges Ringen um größere Autonomie in Sachen Nationalpark erfolgreich beendet werden, welches unter maßgeblicher Beteiligung des Schlanderser Landtagsabgeordneten und Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Alfons Benedikter nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen hatte. Von 1935, dem Jahr seiner Ausweisung, bis 1985 war der Nationalpark dem Sonderbetrieb der Staatlichen Demanialforste zugeordnet, von 985 bis 2016 wurde er von einem Konsortium zwischen dem Staat und den drei Ländern verwaltet.

Das fünfte Nationalparkhaus in Südtirol
Mit avimundus am neuen Standort und der vergrößerten Ausstellungsfläche öffnet das 5. Besucherzentrum des Nationalparks Stilfserjoch in seinem Südtiroler Länderanteil. Die Nationalparkhäuser sind Umweltbildungseinrichtungen, welche aus Mischfinanzierungen mit AGRfoto 3181Geldmitteln der Europäischen Gemeinschaft, des staatlichen Umweltministeriums, des Landes Südtirol und der Standortgemeinden seit den 1990er-Jahren errichtet worden sind. Die Einrichtungen folgen einem Konzept, das in seinen thematischen Schwerpunkten und in der geographischen Verteilung der Standorte komplementär ist:
• naturatrafoi an der Stilfserjochstraße in Trafoi wurde als erstes Haus eröffnet. Es ist der Alpinökologie und der Geologie der Ortler-Cevedale-Gruppe gewidmet und zeigt schwerpunktmäßig die Anpassungen der Pflanzen und Tiere an die extremen Standortbedingungen im Hochgebirge.
• aquaprad in Prad am Unterlauf des Suldenbaches stellt bei Lebendtierhaltung die Fischfauna Südtirols vom sauerstoffreichen Gebirgsbach der Forellenregion bis zu den stehenden Gewässern mit warmem Wasser im Kalterer See vor. In diesen aquatischen Lebensräumen sind die Karpfen und die Barsche die Hauptfamilien der vorkommenden Fische.
• culturamartell in der Freizeitanlage Trattla in Martell zeigt Ausschnitte der bergbäuerlichen Kulturlandschaft im Arbeiten, Wirtschaften und Wohnen. Generationenlanges Arbeiten, Schuften und Schinden auf den Höfen in Subsistenzwirtschaft haben diese landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft unter erschwerten Arbeitsbedingungen geschaffen und erhalten.
• Die Lahnersäge in St. Gertraud in Ulten stellt den Wald in den Mittelpunkt der Ausstellung. Ulten ist ein Waldtal. Schutz, Nutz, Lebensraum, Erholung, Wasserspeicher, Klimaregulator sind nur einige Schlagwörter für die vielen und wertvollen Funktionen des Waldes im Berggebiet der Alpen. Die wasserbetriebene Venezianer Säge am Zusammenfluss von Kirchbergbach und Falschauer wurde sachkundig restauriert und durch einen einfühlsamen Zubau erweitert.
• Und ab diesem Sommer 2021 eben das neue avimundus Schlanders zur Ornithologie. Herzstück AGRfoto 2512der Ausstellung ist die vollständige Sammlung der Vogelpräparate von Hansjörg Götsch. Diese lebenslang zusammengetragene Sammlung auf einer erstklassigen Präparationsqualität stellt Hansjörg der Gemeinde Schlanders und dem Nationalpark Stilfserjoch als Leihgabe zur Verfügung. Die Sammlung umfasst alle Brutvogelarten Südtirols und auch die Durchzieher als Zugvögel.

Umweltbildung, Dokumentation und Forschung
Schlanders ist Mittelpunktsort und Oberschulstandort. Dem neuen und erweiterten Nationalparkhaus avimundus kommt Bedeutung als Bildungs-, Dokumentations- und Forschungsort zu. Und es ist dem Nationalpark Stilfserjoch zu wünschen, dass avimundus mit der Schaffung einer Planstelle im Organigramm der Südtiroler Landesverwaltung eine ganzjährige Öffnung anbieten und gewährleisten kann.

Vögel in ihren Lebensräumen
Als vormaliger Leiter des Nationalparks Stilfserjoch dürfte ich das Regiebuch für die neue Ausstellung im Nationalparkhaus avimundus schreiben und in den letzten Monaten in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in der baulichen Umsetzung begleiten. Der architektonische Entwurf des Gebäudes stammt aus der Feder von Architekt Stephan Marx und seinem Büro, die grafische Gestaltung der Ausstellung von den Grafikern Katrin Gruber und Laurin Kofler.
Konzeptionell wird avimundus die Vögel in ihren Lebensräumen zeigen: Von innen nach außen und von unten nach oben: Vom Siedlungsraum Dorf über die landwirtschaftlichen Nutzflächen hinaus in den Wald. Und von den Auwald-Resten in der Talsohle hinauf bis in die alpine Stufe der Nadelwaldgrenze und in die nivale Stufe der Felsen und Gletschervorfelder. Die Besonderheiten des Vinschgauer Sonnenberges werden ebenso vorgestellt wie die alten und neuen Besiedler des Haider Sees als stehendes Gewässer mit langer Eisdecke im Winter.
AGRfoto 2897Dazu gibt es Sonderthemen, welche das Leben und die Biologie der Vögel ausmachen wie die Feder und der Flug, das Ei und die extrauterine Entwicklung oder die Stimme, die Lautäußerungen und der Gesang der Vögel.

Der Bartgeier
Die künstliche Horstnische im Marteller Schludertal hat bei der Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Alpen in den 1990er-Jahren bei der Freilassung von nicht ganz flüggen Jungtieren aus Zoo-Zuchten eine bedeutende Rolle gespielt. Daher bildet das Wiederansiedlungsprojekt des Bartgeiers einen weiteren Themenschwerpunkt im neuen avimundus. Es wird in avimundus zumindest saisonal auch Live-Bilder aus einem Bartgeier-Horst geben, wenn der Horst besetzt ist und Brutgeschäft stattfindet!

Die Fledermäuse
Auch die einheimischen Fledermäuse werden in avimundus vorgestellt. Sind sie doch bedrohte Insekten-Jäger der Nacht und Natura 2000-Arten der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Und der Kirchturm der Schlanderser Pfarrkirche und das Dachgebälk über dem Kirchenschiff der Vetzaner Kirche sind seit Jahrzehnten Heim- und Brutstätte zweier verschiedener Fledermaus-Arten.
Dreidimensionales Geländemodell
8Als Unikat wird in avimundus einmalig und erstmals ein dreidimensionales und maßstabsgetreues Geländemodell des gesamten Nationalparks Stilfserjoch in seiner lombardischen, trentiner und südtiroler Flächenausdehnung gezeigt. Mit Überblendtechnik können am Modell Sachthemen wie die Vegetation, die Geologie, die Wassereinzugsgebiete, aber auch das Verbreitungsareal z.B. des Birkhuhnes auf das Modell projiziert werden. Zusätzliche kartographische Informationen zu den Landschaftsschutzgebieten in Südtirol und im gesamten Alpenbogen ergänzen das Informationsangebot.

Dienstag, 20 Juli 2021 14:50

Spezial: Vinschger Vorzeigebetriebe

Gut aufgestellt - gute Prognosen - gute Mitarbeiter

Auf den folgenden Seiten präsentieren sich Vinschger Vorzeigebetriebe - natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Kernpunkte der Betriebe sind Nachhaltigkeit, Professionalität und ein Bewusstsein dafür, die Mitarbeiter:innen in die Betriebsabläufe zu integrieren und damit ein produktives Betriebsklima zu fördern. Mit Zuversicht blicken die Vinschger Betriebsinhaber in die Zukunft und damit deckt sich ihre Erwartungshaltung mit jener der Südtiroler Betriebe, die kürzlich vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen - in der aktuellen Sommerumfrage erforscht worden ist. Das WIFO hat aufgrund der erhobenen Daten sogar die Prognosen für das Südtiroler BIP (Bruttoinlandsprodukt) nach oben revidiert. In der aktuellen Pressemitteilung heißt es dazu: „Die allmähliche Rückkehr zur Normalität flößt den Südtiroler Unternehmen neue Zuversicht ein: Es wird mit einem wachsenden Geschäftsvolumen gerechnet und mehr als drei Viertel der Unternehmer:innen sind zuversichtlich, im Jahr 2021 eine (zumindest) befriedigende Ertragslage zu erreichen. Angesichts dieser positiven Anzeichen und trotz Berücksichtigung der starken Ungewissheit in einigen Sektoren, der hohen Rohstoffpreise und der Risiken im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Delta-Variante, revidiert das WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen seine Schätzung zur Dynamik des Südtiroler Bruttoinlandsprodukts nach oben. Für das Jahr 2021 wird demnach ein etwas stärkerer Aufschwung prognostiziert, zwischen +3,0 und +5,0 Prozent. Die Sommerumfrage des WIFO-Wirtschaftsbarometers zeigt eine Verbesserung des Geschäftsklimas bei den Südtiroler Unternehmen. 76 Prozent davon erwarten heuer eine befriedigende Rentabilität. Die Erwartungen zur Ertragslage haben sich somit im Vergleich zur letzten Umfrage im Februar deutlich verbessert. Die Unternehmer:innen sind aber immer noch verhaltener als im vergangenen Herbst, als mehr als achtzig Prozent der Befragten positive Erwartungen für 2021 äußerten.“
Die Covid-Krise spiegelt sich demnach in den im Vergleich zum Herbst 2020 gedämpften Erwartungshaltungen wider. Weil aber Unternehmer:innen grundsätzlich positiv nach vorne denken, könnte sich die WIFO-Prognose durchaus als realistisch erweisen. Das wäre gut für Unternehmer:innen und gut für die Mitarbeiter:innen. (eb)

 

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Dienstag, 20 Juli 2021 14:59

Kultur: Kunst Implantat

„Implant(at)karthaus“ ist das Thema der heurigen Ausstellung im ehemaligen Kloster im Schnalstal. Ein Implantat ist ein Fremdkörper, der eingesetzt, eingepflanzt, ausgesetzt oder eingebaut wird. Die Umgebung kann das Fremde annehmen oder abstoßen. Das Implantat kann Wurzeln schlagen, neue Entwicklungen auslösen und zu einem Mehrwert führen oder das Alte überwuchern und verändern. Oder es passiert gar nichts. Als Thema einer Ausstellung in einer aufgelassenen Klosteranlage weckt es Neugier. Die beiden Kuratoren Michael und Thomas Rainer haben sieben junge Südtiroler Künstler:innen eingeladen zum Thema Arbeiten zu schaffen und in der ehemaligen Kartause Allerengelberg auszustellen. Kunst in der Kartause ist seit Jahren zu einem fixen Sommerevent geworden und so konnten Benjamin Santer, der Präsident vom Kulturverein Schnals und Alexander Zoeggeler, der Präsident vom Südtiroler Künstlerbund, nicht nur die ausstellenden Künstler und Künstlerinnen, sondern auch viele Kunstfreunde aus dem ganzen Land zur 33. Ausstellung in Karthaus begrüßen. Mehrere Redner erinnerten bei der Begrüßung daran, dass die Klosteranlage bei der Entstehung selbst ein Fremdkörper war und als Implantat in eine fremde Umgebung eingesetzt wurde und sich von der Außenwelt abgeschlossen hat. Viele Installationen der Künstler stehen auch in einem engen Bezug zum Kloster und der Lebensweise im Kloster. Bei der Ausstellungseröffnung wurde auch von mehreren Rednern an Monika Gamper, die als 210710 Implantat Zelle und Fahnelangjährige Vizepräsidentin vom Kulturverein Schnals erinnert. Sie hat diese Ausstellung maßgeblich vorbereitet und bereits im letzten Jahr eröffnen wollte. Wegen der Corona-Pandemie konnte 2020 keine Ausstellung durchgeführt werden und am 3. Jänner kamen Monika Gamper und ihr Mann Michael Grüner bei einem Lawinenunglück im Schnalstal ums Leben. Kulturlandesrat Philipp Achammer erinnerte an Karthaus als Ort einer besonderen Stille und an die schwierige Situation vieler Künstler:innen in der Zeit des Lockdowns. Kunst richtet den Blick auf das Wesentliche, ein Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft ist deshalb wichtig, besonders in schwierigen Zeiten, meinte der Landesrat. Der Zugang zur modernen Kunst ist nicht einfach. Viele Menschen stehen oft kopfschüttelnd und 210710 Implantat Sprach Implantatsprachlos vor den Werken. Auch die sieben Kunstwerke bei der heurigen Ausstellung verlangen nach einer Einführung. Diese Erläuterungen gaben die beiden Tiroler Kunsthistoriker und Kuratoren der Ausstellung bei der Eröffnung am 10. Juni. Auch eine Broschüre gibt ausführliche Erklärungen und Hintergrundinformationen. Die Ausstellung selbst regt an nachzudenken und viele Fragen zu erörtern.

Heinrich Zoderer

 

Die Ausstellung ist vom 11. Juli bis 22. August 2021 ganztägig zugänglich.
www.kunst-in-der-karthause.it

 

7 Künstler:innen, 7 Installationen, 7 Implantate

Stefan Alber
geboren 1991, aus Bruneck, lebt in Berlin. Die Karthäuserzelle als frei zugängliche Holzskulptur mit Bett, Bank, Tisch und Schrank zum Schlafen, Beten und Lesen. Ein enger Innenraum, die Mönchszelle, wird im Außenraum platziert und nach allen Seiten geöffnet. Damit wird die Klosterzelle, die sich abgekapselt im eingeschlossenen Klosterkomplex befindet, auf den Kopf 210710 Implant Hexenkreisgestellt und zu einer freien Zelle im öffentlichen Raum. Wieviel Öffnung und wieviel Abkapselung brauchen wir für unser Leben?

Barbara Gamper
geboren 1981, aus Meran, lebt in Berlin. Ein 100 Meter langes Stoffband mit Abdrücken von Händen und Füßen soll auf die Votivgaben in der Kapelle hinweisen, die zum Dank für die Rettung aus einer Notlage oder für die Heilung von Krankheiten von Gläubigen hinterlassen wurden. Mit den knallbunt-poppigen Farben platziert sie die alten Votivgaben in die heutige Zeit und haucht ihnen dadurch ein zweites Leben ein. Wer rettet uns in Notlagen, wem danken wir?

Irene Hopfgartner
geboren 1986, aus Bruneck, lebt in Wien. Ein Kreis aus Fliegenpilzen, ein Hexenkreis, bildet eine perfekte Täuschung und eine verführerische Anziehung. Soll man in den Kreis eintreten oder besser draußen bleiben? Liefert man sich dadurch einer höheren Macht aus? Durch diese Installation wird Kunst zur Imitation der Natur und zu einer Verbindung zwischen Kunst und Magie. Lassen wir uns täuschen und verführen?

Judith Neunhäuserer
geboren 1990, aus Bruneck, lebt in München. Eine Installation als Zeit – Implantat mit den acht Gebetszeiten der Mönche. Durch diesen Zeitrhythmus und dem Wechsel zwischen Beten und Arbeiten wird der Tagesablauf stark strukturiert. So erhält der 24-Stunden-Tag ein zeitliches Korsett, 210710 Implantat Thomas und Michael Rainerein Zeit-Implantat. Auch wir selbst haben unser Leben eingebettet in verschiedene Zeit-Korsette. Wieviel Freizeit und wieviel verplante Zeit haben wir?

Wolfgang Nöckler
geboren 1978, aus dem Ahrntal, lebt in Innsbruck. Sprachimplantate, Spracharchäologie: auf der Suche nach den Sprachwurzeln. Nöckler ist Autor und Poetry-Slammer. Der Innenhof des Kreuzgangs, wo die meisten Installationen zu sehen sind, wurde zu einem Forschungsfeld, einem Ausgrabungsort. An vier Stellen hat Nöckler die Grasdecke aufgebrochen und die oberste Erdschicht abgetragen, auf der Suche nach verschütteten, vergrabenen und vergessenen Wortgebilden im Ahrntaler Dialekt. Er zeigt mit dieser Aktion auf, dass alte Sprachbilder durch neue Medien und eine junge Generation verdrängt und vergessen werden. Gibt es auch für uns vergessene Wörter, verdrängte Bilder, vergrabene Erinnerungen?

Leander Schönweger
geboren 1986, aus Meran, lebt in Brüssel. Käfige für Kleintiere und Käfige für Menschen. Nicht nur Tiere wie Hamster, Mäuse oder Meerschweinchen werden in Käfigen gehalten, auch Menschen lassen sich in Käfige „einsperren“ bzw. sperren sich selbst in Käfige ein oder umgeben sich mit einem Panzer der Unnahbarkeit. Bei dieser Installation wird nicht das Künstliche ins Natürliche eingepflanzt, sonders das Natürliche (Tiere oder Menschen) in das Künstliche (einen Käfig bzw. in einem Rückzugsort) Das Implantat wird zum Exoskelett, zum Außenskelett als Zuhause, das Schutz bietet, aber auch zum Gefängnis werden kann, um maximale Kontrolle auszuüben. Wie frei sind wir und wie eingezwängt fühlen wir uns?

Alexander Wierer
geboren 1989, aus Brixen, nach langen Aufenthalten im Ausland lebt er nun wieder in Sarns bei Brixen. Das Kreuz als vielschichtiges Symbol und Skulptur. Die Kreuzform ist eine Grundstruktur des Siedlungsbaus. Der Cardo bildete bei römischen Anlagen die Hauptachse, die meist in Nord-Süd-Richtung angelegt wurde. Senkrecht zu dieser Hauptachse wurde eine meist in Ost-West-Richtung verlaufende Achse festgelegt, die Decumanus genannt wird. Das Kreuz ist auch ein religiöses Symbol und findet sich vielfach in der Natur und bei verschiedenen Handwerksarbeiten. Die Grundstruktur des Kreuzes wird z.B. bei der Wildbachverbauung und Lawinenverbauung eingesetzt. Wierer macht aus seiner Kreuz-Skulptur ein modernes Kommunikationssystem mit WLAN. Wie wichtig sind für uns religiöse oder politische Symbole oder andere Zeichen und Symbole?

 

Montag, 19 Juli 2021 13:42

Der Junge muss an die frische Luft

Schlanders/Freilichtkino - Am 1. Juli und 1. August gibt es in Schlanders seit mehreren Jahren auf dem Kulturhausplatz das große Freilichtkino. Im letzten Jahr war das Wetter schlecht und der Film musste im Kinosaal vorgeführt werden. Dieses Jahr war alles wolkenfrei und so konnte der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ auf dem Freigelände gezeigt werden. Der 2018 produzierte Kinofilm von Caroline Link ist die Verfilmung der Autobiografie des erfolgreichen Komikers, Autors und Fernsehstars Hape Kerkeling. Bekannt ist vor allem das Buch von Kerkeling „Ich bin dann mal weg“, über seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. In seiner Autobiografie erzählt Kerkeling über seine Kindheit, das Zusammenleben in der Großfamilie mit Großeltern, Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen, seine ersten komödiantischen Auftritte, die Depressionen und der Suizid seiner Mutter. Der vielfach ausgezeichnete Film zeigt den unsportlichen Hans-Peter, der im Tante-Emma-Laden seiner Großmutter die Erwachsenen belauscht und anschließend in der Familie die Gespräche der Erwachsenen nachspielt und alle zum Lachen bringt. Der Suizid seiner Mutter ist für den Jungen ein traumatisches Erlebnis. Die Großeltern übernehmen fürsorglich die weitere Erziehung. Mit dem Großvater unternimmt er Bergtouren und in der Schule kann er bei Theateraufführungen mitspielen und immer wieder alle zum Lachen bringen. Im Film gibt es sehr lustige, aber auch ernste und traurige Szenen. Die Themen Tod und Depression werden in einer Weise behandelt, die auch Grundschulkinder nicht überfordert. Deshalb wird der Film in Deutschland auch in den Schulen gezeigt, um mit den Kindern darüber zu sprechen. Am 1. August wird der Spielfilm „YULI“ vorgeführt. Es ist die Lebensgeschichte des berühmten kubanischen Balletttänzers Carlos Acosta, ein Film mit viel Tanz und Musik. (hzg)

Montag, 19 Juli 2021 13:41

Der böse Weg

Schloss Landeck - Der Bezirksmuseumsverein Landeck und RegioL/Terra Raetica eröffneten am Freitag (25.06) auf Schloss Landeck die neue Wanderausstellung „Der böse Weg – Die europäische Verkehrsader über den Reschen“. Dort ist sie bis 25. Juli zu sehen. Im Anschluss gastiert sie in Altfinstermünz, im Museum im Ballhaus in Imst, im Museum in Graun im Vinschgau und zu guter Letzt im Schloss Sigmundsried. Ideenlieferant für das EU-geförderte Projekt war Franz Geiger vom Bezirksmuseumsverein, koordiniert vom Regionalmanagement RegioL und kuratiert von der Kunsthistorikerin Sylvia Mader. Die Benennung „Der böse Weg“ ist in einem Straßenzustandsbericht des Innsbrucker Hofbaumeisters Jörg Kölderer 1524 zu finden. Der Beamte meinte damit speziell den schwierigen Abschnitt um den Reschenpass und schrieb, dass „die strassen tuiff und pös sein“. Von dieser Aussage stammt der Titel der Wanderausstellung. Die vielen Schlaglöcher verursachten Pannen, von denen auch der Gegenpapst Johannes der XXIII. auf dem Weg zum Konzil von Konstanz (1414 – 1418) nicht verschont blieb. Unverzichtbar für den Fernreiseverkehr waren die Alpenhospize in Pfunds, Nauders, St. Valentin auf der Haide (um 1200), St. Johann in Taufers, St. Medardus beim Gampenpass oder das bekannte St.-Christoph-Hospiz am Arlberg. Mit der in den 1850er Jahren erbauten Straße von Pfunds über Hochfinstermünz nach Nauders hat der mühselige, steile Aufstieg durch die Schlucht bei Alt-Finstermünz ein Ende. Das Projekt von Josef Duile (er stammt aus Graun) und Karl Ghega imponiert mit großartigen Kunstbauten und Tunneln. Schon die Straßenverlegung 1772 – 1776 von Fließ in die Talenge von Landeck hat den Verkehr auf der Reschen-Rute erleichtert. Auf zwölf Paneelen und Rollups werden verschiedene Themen aus der 2.000-jährigen Verkehrsgeschichte behandelt. Urkunden von Rodordnungen aus dem Tiroler Landesarchiv und interessante Ausstellungsobjekte ergänzen die Wanderausstellung. (aw)

Montag, 19 Juli 2021 13:39

Buchweizenknödel

Zutaten (4 Pers.)
100 g Buchweizenkerne
60 g Paarlbrot in feine Würfel geschnitten
etwas Salz
30 g Dinkelmehl
2 Eier
etwas Petersilie, Majoran und Salbei fein gehackt
¼ l Wasser
jeweils 2 EL fein geschnittenen Lauch und Schalotten in 20 g Butter angeschwitzt
1 EL Sonnenblumenöl

Zubereitung:
Den Buchweizen in Sonnenblumenöl kurz anrösten und mit Wasser aufgießen. Nach dem Aufkochen bei geringer Hitze 15 Min. dünsten und weitere 15 Min. ohne Hitzezufuhr quellen lassen. Die restlichen Zutaten zum ausgekühlten Buchweizen geben und gut vermischt ca. 20 Min. ziehen lassen. Mit feuchten Händen kleine Knödel formen und in gesalzenem Wasser langsam 15 Min. kochen.

Kräuterrahmsauce:
Zutaten
50 g Zwiebel fein geschnittenen
30 g Butter
40 g Dinkelmehl
¼ l Gemüsebrühe
100 g Sahne
Salz und Pfeffer
Kerbel, Petersilie, Basilikum, Dill – alles fein geschnittenen

Zubereitung:
Zwiebel in Butter anschwitzen, mit Dinkelmehl anstauben, mit Gemüsebrühe aufgießen und ca. 10 Min. leicht köcheln lassen. Sahne beigeben, weitere 5 Min. kochen. Die gemischten Kräuter dazugeben und etwas ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Aufgezeichnet von Peter Tscholl

 

Tipp: Man könnte die Knödel mit einem Stück Gorgonzola füllen und mit einer Kräuterrahmsauce servieren. Als Beilage eignet sich ein Krautsalat oder Kartoffel-Rettichsalat.

 

 

s25 Paul TappeinerPaul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Tappeiner ist seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).

 

SKV Logo

Mals/Meran/Toblach - Bei der Pressekonferenz zum 10jährigen Bestehen des Projektes „Regiokorn“ kam es zur Verleihung der „Goldene Ähre“ für die besten Qualitäten bei der letzten Dinkel- und Roggenernte.
2010 fanden die ersten Besprechungen und Treffen zum Projekt „Regiokorn“ statt mit dem Ziel, den regionalen Getreideanbau wiederzubeleben. Die Meraner Mühle in Lana koordiniert seit 2011 Aussaat und Abholung des Getreides und kontrolliert nach strengen Richtlinien das Getreide auf seine Backqualität. Erst nach bestandener Qualitätsprüfung und sorgfältiger Reinigung und Vermahlung geht es an die derzeit 19 Südtiroler Bäcker, die daraus hochwertige Backwaren mit Südtiroler Getreide herstellen. Diese tragen das Qualitätszeichen Südtirol, welches regelmäßige Kontrollen von unabhängigen Prüfstellen garantiert.
Damit aus Mehl schmackhaftes und hochqualitatives Brot entsteht, muss das Getreide bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. So ist beim Dinkel der Eiweiß- und Klebergehalt ausschlaggebend, beim Roggen vor allem die sogenannte Fallzahl – ein mit einem einfachen Laborgerät messbarere Wert, der direkt auf die Backfähigkeit des Getreides schließen lässt.
Heuer gab es zum zweiten Mal eine Auszeichnung für jene Landwirte mit Getreide mit den besten Qualitätsmerkmalen. Die „Goldene Ähre 2020 Roggen“ erhielt Landwirt Hans Waldner vom Waldnerhof in Schleis bei Mals. Seit 2012 hat er seinen Betrieb auf biologische Landwirtschaft umgestellt, seit 2015 baut er Regiokorn-Getreide an und erzielte mit seinem Bio-Roggen die besten Werte. Die „Goldene Ähre 2020 Dinkel“ ging an Wilfried Strobl vom Förstlhof in Toblach im Hochpustertal. Auch er arbeitet nach Bio-Richtlinien und ist seit 2016 Lieferant von Bio-Getreide der Meraner Mühle, heuer mit ausgezeichnetem Dinkel. Beiden Landwirten ist es gelungen, nach der fachgerechten Aussaat vor allem zur richtigen Zeit zu ernten – und erzielten zudem äußerst gute Hektarerträge von 4,8 und 5,6 Tonnen.
Neben den beiden Gewinner sind insgesamt noch 56 weitere Südtiroler Landwirte am Projekt „Regiokorn“ beteiligt, die auch kurz vor der Ernte stehen. Bereits im Herbst wurde auf insgesamt über 90 Hektar ausgesät. Soweit auch das Wetter während der Erntezeit ab Mitte Juli mitspielt, sollten circa 350 Tonnen an Südtiroler Roggen und Dinkel geerntet werden.

Graun/Rom - Presseaussendung - Treffen mit Unterstaatssekretärin für Sport Valentina Vezzali in Rom
Themen: der interregionale Etappenlauf über 430 km von Reschen nach Rosolina an der Adria und Erleichterungen für ausländische Athleten für die Teilnahme an Sportveranstaltungen (Laufen, Langlauf, Rad)

Am 2. Oktober 2020 war die erste Ausgabe des Staffellaufes von Reschen nach Rosolina (430 km von der Quelle bis zur Mündung der Etsch) .
Jedes Läuferteam mit je 10 Läufern bewältigt in ca. 43 Stunden 40 Etappen von je 10 km. Die heurige Ausgabe soll vom 10. und 11. September stattfinden.
https://resiarosolinarelay.it/

Der Parlamentarier Albrecht Plangger hat für die Organisationen „Rennerclub Vinschgau“ und „Verona Marathon Team“ ein Treffen mit der neuen Unterstaatssekretärin für Sport und mehrfachen Olympiasiegerin im Fechten Valentina Vezzali und Parlamentskollegin der letzten Legislatur organisiert, um für diese interessante und innovative Laufveranstaltung finanzielle und moralische Aufbauhilfe aus dem Sportministerium zu erhalten.
Es gibt nämlich seit dem Haushaltsgesetz 2021 einen speziellen Fond für die Finanzierung von „regionenübergreifenden Sportveranstaltungen“.
„Etwas überrascht konnten wir beim Treffen feststellen, daß dieser Fond noch nicht aufgebraucht ist. Wir können auf Unterstützung hoffen“, so der Abgeordnete Plangger in einer Pressemitteilung.
Zum Treffen sind die Organisatoren vom Rennerclub Vinschgau und Tourismusdirektor Gerald Burger der Ferienregion Reschenpass und für den Verein „Verona Marathon Team“ der Präsident Matteo Bortolaso extra nach Rom gereist und konnten mit ihrer großen Professionalität das Interesse der Unterstaatssekretärin entsprechend wecken.
Um den überregionalen Charakter der Veranstaltung über 2 Regionen und 5 Provinzen hervorzuheben waren auch die Parlamentskollegen aus dem Trentino Diego Binelli und aus dem Veneto Alessia Rotta mit dabei.

Angesprochen wurde auch das leidige Problem für die ausländischen Teilnehmer an solchen Großveranstaltungen, welche immer noch – soweit sie nicht für einen ausländischen Laufverein starten – ein sportmedizinisches Zeugnis vorlegen müssen, welches von einem italienischen Sportmediziner ausgestellt sein muß.
Im Ausland braucht es bei vergleichbaren Veranstaltungen immer nur eine Eigenerklärung, dass man für die Teilnahme an diesem Wettbewerb ausreichend trainiert habe, körperlich gesund sei und der erklärte Gesundheitszustand ärztlich bestätigt sei.
Am 9. Jänner vorigen Jahres hatte die Abgeordnetenkammer einstimmig mit einem Begehrensantrag die Regierung verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um diese Obliegenheiten für die Teilnahme von ausländischen Athleten an Sportveranstaltungen zu erleichtern.
Durch Covid 19 und den Regierungswechsel hat die Regierung aber bisher leider noch keine Maßnahmen ergriffen.
„Man wolle nun aber die Sache in die Hand nehmen“, versprach die Unterstaatssekretärin. „Die Sache passe gut in das Recovery-Aufbauprogramm. Dann könnten zur Maratona di Roma vielleicht auch 50.000 Teilnehmer kommen wie beim Marathon von Berlin statt der bisher 15.000. Rom sei zudem schöner und interessanter“.
Die Parlamentarier haben zudem vereinbart, eine weitere Initiative dazu im Parlament zu starten, dann können diese Veranstaltungen auch touristisch wachsen, wenn Italien endlich diesbezüglich entbürokratisiert werde, so abschliessend der Abgeordnete Plangger.

Montag, 19 Juli 2021 13:36

Ökologiepreis Vinschgau 2021

Vinschgau - Der Ökologiepreis Vinschgau findet heuer im Herbst zum 10. Mal statt. Veranstaltet und getragen wird diese in Südtirol einzigartige Initiative von verschiedenen Vereinen: AVS, Arbeitskreis für die biodynamische Wirtschaftsweise, Bioland Südtirol, Bio Vinschgau, Bund Alternativer Anbauer, Ethical Banking Raika Prad, Heimatpflegeverband Südtirol - Bezirk Vinschgau, Umweltschutzgruppe Vinschgau.
Das Hauptanliegen der Trägerschaft ist es, umweltfreundliche Praxisbeispiele aus dem Vinschgau ausfindig und öffentlich bekannt zu machen. Wer beruflich oder ehrenamtlich ökologisch nützliche Projekte umsetzt oder kluge, nachahmenswerte Entscheidungen trifft, erfüllt eine wichtige Vorbildfunktion.
Mit der Ausschreibung des Ökologiepreises rufen die Initiatoren alle Interessierten auf, sich an der Suche nach guten Praxisbeispielen zu beteiligen.
Die Jury, zusammengesetzt aus je einem Mitglied der Trägervereine, wählt dann im Oktober jene Tätigkeit aus, die den Preis erhalten soll. Bisherige Vorschläge kamen beispielsweise aus den Bereichen Schule, Gastronomie, Landwirtschaft, Handwerk, Bauwesen, Energietechnik und Ehrenamt.
Einzelpersonen, Gruppen, Betriebe oder Institutionen, welche im Vinschgau eine umweltfreundliche Tätigkeit ausüben oder ein ökologisch positives Projekt betreiben, können sich selbst bewerben, oder von anderen vorgeschlagen werden.

 

Einreichtermin ist der 15. Oktober 2021. Projektanträge an umwelt.vinschgau@gmail.com oder an die Postadresse der Umweltschutzgruppe Vinschgau, Staatsstraße 52, 39020 Kastelbell-Tschars. Auskünfte 3401125135 (Josef Gruber).


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