Vinschgau - Die SVP Ortsgruppen haben ihre Ausschüsse kürzlich neu gewählt. Anlass genug, um beim SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger nach der Befindlichkeit der Südtiroler Volkspartei im Vinschgau nachzufragen. Plangger spricht auch über den Stillstand im Vinschgau, über Alperia, über Zugverbindungen und über die SVP als Klimapartei.
Vinschgerwind: Wir möchten mit Ihnen über das Klima sprechen.
Albrecht Plangger: (schweigt) Ja, logisch.
Vinschgerwind: Sprechen wir das Klima in der SVP im Bezirk Vinschgau an.
Albrecht Plangger: Ach so (lacht). Im Oberland werden wir es besser haben mit dem Klimawandel.
Vinschgerwind: Kürzlich fanden die Ortsausschusswahlen statt. Welches Resümee ziehen Sie als SVP-Bezirksobmann?
Albrecht Plangger: Ein relativ gutes Resümee. Wir haben 38 Ortsgruppen. Außer in zwei wurde in allen Ortsgruppen gewählt. Glurns etwa, da haben wir die Wahlen aufgrund der Stadtratsbildung verschoben. In Taufers wurde auch verschoben. Alle anderen 36 haben gewählt. In allen Ortsgruppen ist der Ortsobmann oder die Ortsobfrau noch nicht fix. Die konstuierenden Sitzungen folgen in den nächsten Wochen. Ich rechne damit, dass bei rund einem Drittel der Ortsgruppen neue Gesichter kommen werden. Wir sind mit 38 Ortsgruppen im Vinschgau kapillar aufgestellt. Denn wir möchten als Volkspartei überall, auch in der kleinsten Realität vertreten sein. Das ist der Erfolg der SVP.
Vinschgerwind: Sind Sie mit Wahlbeteiligung zufrieden?
Albrecht Plangger: Die Wahlbeteiligung war ganz gut. Wir hatten in den Ortsgruppen in Graun eine Wahlbeteiligung zwischen 50 und 60 Prozent. Das ist zufriedenstellend. Bei den Fraktionswahlen waren es auch zwischen 50 und 60 Prozent und da geht es doch um mehr als bei der Wahl der SVP-Ortsgruppen.
Vinschgerwind: Bei Ihrem Antritt als SVP-Bezirksobmann vor 5 Jahren haben Sie versprochen, jede Ortsgruppe besuchen zu wollen. Ist das erfolgt?
Albrecht Plangger: Das habe ich schon des öfteren. Ich sehe die Ortsausschüsse mindestens einmal im Jahr, zum Beispiel auch wenn ich die Mitgliedskarten bringe. Was fehlt, ist, dass von den Ortsgruppen zu wenig politische Initiativen ausgehen. Das Interesse, Themen aufzugreifen und diese Themen politisch weiterzubringen, ist oft kaum vorhanden. Ich sage immer, dass wir uns viel zu viel mit der Mitgliedersammlung beschäftigen. Die Mitgliedersammlung müsste meiner Meinung nach viel schneller über die Bühne gehen. Beim Weißen Kreuz zum Beispiel hat man die Mitgliedschaft für das kommende Jahr bereits im November gemacht. Das würde der SVP gut anstehen. Damit könnte man im Jahr z. B. einige Treffen mit der Gemeindeverwaltung abhalten, über den Haushalt diskutieren usw.
Vinschgerwind: Wie erklären Sie sich diese Passivität der SVP-Ortsgruppen?
Albrecht Plangger: Passiv würde ich nicht sagen. Wenn Wahlen sind, sind die Ortsgruppen aktiv. Oft ist es so, dass man Themen nicht aufgreifen möchte, weil man der Meinung ist, dass diese Themen die Gemeindeverwaltung betreffen. Man will sich irgendwie nicht einmischen.
Vinschgerwind: Zum Talgeschehen: Corona überdeckt anscheinend alles. Im Bezirk Vinschgau steht alles still. Keine Elektrifizierung der Bahn, kein Heim für die Sportoberschule, keine Maltamaschine auf dem Joch. Können Sie die Themen noch ergänzen?
Albrecht Plangger: Das heißt nicht, dass nichts läuft. Wir sind nur noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir wollen die Themen abhaken. Es heißt etwa nicht, wenn das Schülerheim in Mals noch nicht da ist, dass daran nicht gearbeitet wird. Es wird geplant, gebastelt. Jetzt ist der Recovery Plan dazugekommen und da müssen wir schauen, ob wir da zugreifen können. Die Themen bleiben immer präsent.
Vinschgerwind: Wie können Sie die Tatsache zerstreuen, dass nichts vorangeht?
Albrecht Plangger: Wir hatten früher das große Thema Krankenhaus. Das ist zum Glück gelöst. Jetzt stehen ein Haufen anderer Themen an, an denen gearbeitete wird, um die wir uns kümmern. Die Resultate sind aber noch nicht da. Aufgeben tun wir deswegen nicht. “Steter Tropfen höhlt den Stein…“
Vinschgerwind: Welche Themen sind für Sie als SVP Bezirksobmann dringend?
Albrecht Plangger: Dringend ist der Nationalpark. Da haben wir gebuggelt wie die Deppen und viel Arbeit hineingesteckt. Der Führungsausschuss hat seine Beschlüsse gemacht und nun wäre die Landesregierung dran. Nun ist 5 Monate lang nichts passiert. Wenn die Landesregierung ihren Beschluss machen würde, hätten wir vorerst einmal eine Zonierung usw. und auch in Rom etwas in der Hand. In Rom kann es sein, dass da Null Interesse besteht. Denen ist es Wurscht ob wir einen Parkplan bekommen oder nicht. Aber bei uns muss die Arbeit schon getan und die Dinge abgehakt werden. Dringend ist auch die Gesellschaft auf dem Stilfserjoch. Die Projekte, die wir da oben geplant haben, müssen endlich realisiert werden. Da habe ich einen Frust. Die Aktenberge werden immer größer.
Vinschgerwind: Wo hängt und hakt das Ganze?
Albrecht Plangger: In Bozen ist das Interesse nicht besonders groß, sei es beim Park sei es beim Stilfserjoch.
Vinschgerwind: Sie waren 20 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Graun. Als ehemaliger Bürgermeister und als Stromkämpfer: Ein Teil des Druckstollens im Bereich St. Valentin wird derzeit erneuert. Mit welchen Sorgen sehen Sie nach St. Valentin auf der Haide?
Albrecht Plangger: Sorgen hatte ich nie. Der Wasserverlust im Druckstollen stellt keine Gefahr dar, sondern das ist ein Problem. Wenn ein Schlauch rinnt, muss ich nicht gleich auswandern, sondern das Rohr bzw. den Schlauch flicken. Wenn der Druckstollen Wasser verliert, so ist das lösbar. Man hat geglaubt, dass das mit der Investition von 1,5 Millionen schon im vorigen Jahr gelöst worden ist. Was Alperia da gemacht hat, da habe ich keine Ahnung. Nun muss man um 8 Millionen Euro sanieren. Das gibt mir schon das Gefühl, dass das so passen kann. Außer es handelt sich um Gewässer, die von anderswoher kommen.
Vinschgerwind: Die Stromerzeugung über den Reschenstausee, etwa das Pumpen von Wasser aus dem Haidersee in den Reschensee, erfolgt zum Teil über eine provisorische Genehmigung. Zieht da ein neuer Stromstreit auf?
Albrecht Plangger: Nein. Die Nebenableitungen in den Haidersee sind alle in Ordnung. Was uns da die SEL bzw. die Alperia schuldig war, wurde alles bezahlt. Alles, was von Schlinig herkommt, ist in Ordnung, Auch was die Sicherheit betrifft, wurden Arbeiten gemacht. Die Konzession läuft bis 2032. Die Umweltplangelder werden bezahlt. Also von dieser Seite ist alles abgeschlossen.
Vinschgerwind: Was können Sie der Idee abgewinnen, dass man im Vinschgau eine Art Alperia-Büro eröffnen sollte? Also eine direkte Ansprechstelle für Bürgermeister und für die Bevölkerung.
Albrecht Plangger: Den Kontakt zu Alperia muss einer der 8 Anrainerbürgermeister in die Hand nehmen. Ich habe damals den Kontakt mit Edison bzw. mit SEL-Edison im Namen aller Bürgermeister gepflegt. Einer muss das übernehmen. Wir haben als Vinschger Gemeinden ja das Recht, einen Verwaltungsrat oder einen Aufsichtsrat zu stellen. Derzeit haben wir mit Lothar Agethle einen Aufsichtsrat. Alperia Vipower hat nur einen Alleinverwalter. Wir brauchen gerade deshalb einen lokalen Politiker im Verwaltungsrat der Alperia. Das steht uns aufgrund der Verhandlungen zu. Aber das muss halt einer machen.
Vinschgerwind: Bleiben wir beim Strom. Wie erklären Sie den Leuten, dass die Terna, also der staatliche Betrieb, der für die Hochspannungsleitungen zuständig ist, eine Leitung im Oberland verlegt, und keiner hat etwas davon?
Albrecht Plangger: Das habe ich den Leuten immer gesagt. Wir müssen schauen, dass wir da ohne Schaden rauskommen. Wir hatten da keine Chance. Das Land war auf der Seite der Terna, weil die Terna beim Brennerbasistunnel Projekte von 250 Millionen Euro machen wird. Für uns war also nur der Verhandlungsweg über die Trassenwahl und über Schadensbegrenzung möglich.
Vinschgerwind: Schaut da tatsächlich für den Vinschgau nichts heraus. Das Umspannwerk in Goldrain etwa?
Albrecht Plangger: Das Umspannwerk in Latsch war eine Maßnahme, die mehr aus dem Stromstreit herausgewachsen ist und hat mit den Terna-Arbeiten im Oberland nichts zu tun. Das Umspannwerk in Latsch war schon lange geplant, aber nie umgesetzt. Da hat der Stromstreit kräftig nachgeholfen. Die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und die Interessen von Edyna im Vinschgau waren mit ausschlaggebend. Wenn die Primärkabine in Latsch in Betrieb geht, sind wir im Vinschgau mit Kastelbell, Laas und Glurns besser aufgestellt als andere Bezirke.
Vinschgerwind: Sprechen wir über das Klima in Rom. Als Kammerabgeordneter berichten Sie alle 14 Tage in dieser Zeitung über das Geschehen dort. Ihre Einschätzung: Wird es eine Wintersaison geben?
Albrecht Plangger: (Pause) Doch, darauf würde ich wetten. Wahrscheinlich wird die Wintersaison in eingeschränkter Form möglich. In etwa so etwas, wie es die Schweizer praktiziert haben. Man kann Skifahren, vielleicht ist die Gastronomie zeitweise geschlossen. Vorsichtig bin ich aber schon. Wenn ich in meiner Heimatgemeinde die Schneekanonen sehe, dann sage ich, ich hätte mir da noch drei Wochen Zeit gelassen. Ich bin überzeugt, dass die politische Linie so sein wird, dass mit Einschränkungen, mit Green-Pass eine Wintersaison über die Bühne gehen wird. Eine Reisewarnung aus Deutschland wäre halt nicht gut.
Vinschgerwind: Sprechen wir über das Klima, über den Klimawandel. Ist Ihre Partei eine Klima-Partei?
Albgrecht Plangger: Ich glaube schon. Unser Landeshauptmann setzt auf Nachhaltigkeitsziele und der Fokus der Politik wird darauf ausgerichtet. Wir waren mit den Fernheizwerken im Tal schon recht gut unterwegs. Wir benötigen neuen Schwung. Bei der Photovoltaik ist noch Luft nach oben, beim Wasserstoff auch. Beim Recovery Plan wird Geld in diese Richtung fließen. Südtirol möchte da groß in diesen Markt einsteigen.
Vinschgerwind: Kommen Projekte aus dem Vinschgau beim Recovery Plan infrage?
Albrecht Plangger: Bei den Beregnungsleitungen könnte man dabei sein. Beim Breitband gibt es immer noch Kompetenzstreitigkeiten, das ist noch offen. Vielleicht können auch die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und auch andere Projekte der Eisenbahn, etwa die Riggertalschleife, die Potenzierung der Linie Meran-Bozen im Recovery Plan Platz finden. Investitionen in die Bahn wären eine gute Klimamaßnahme.
Vinschgerwind: Ihre Meinung: Zugverlängerung in die Schweiz oder über den Reschen?
Albrecht Plangger: Ich sehe meine politische Rolle darin, dass die Veltliner im Boot bleiben und der Süden sprich Mailand im Auge bleibt. Wir haben die letzten Jahrzehnte immer nur von einer Verbindung nach Scuol gesprochen. Und von Scuol weiter nach Landeck. Ob es technisch möglich sein wird, über den Reschen mit der Bahnlinie zu fahren, ist eine Frage für die Techniker. Wichtig wird sein, dass Mals kein Kopfbahnhof bleibt.
Interview. Erwin Bernhart
Vom wind gefunden - In Deutschland wird schon lange von der „Schwarzen Null“ gesprochen, in letzter Zeit auch von der „Grünen Null“. Die schwarze Null ist ein Ausdruck für einen ausgeglichenen öffentlichen Haushalt. Das heißt: Die Ausgaben dürfen die Einnahmen nicht überschreiten. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat der Staat viele Schulden gemacht, so dass die Staatsschulden immer größer wurden. Deshalb wurde eine „Schuldenbremse“ eingeführt, d.h. die Staatsschulden abzubauen. In Deutschland ist eine maximale Neuverschuldung in Höhe von 0,35 Prozent des BIP erlaubt. Die Neuverschuldung darf nur in Notlagen gelockert werden, etwa bei wirtschaftlichen Schieflagen oder Naturkatastrophen. Durch die Corona-Krise musste die Schuldenbremse ausgesetzt und neue Schulden gemacht werden. Viele kritisieren diesen Sparkurs weil damit dringend nötige Investitionen, Maßnahmen zur Digitalisierung und Maßnahmen zum Schutz des Klimas nicht durchgeführt werden können. Mit der „Grünen Null“ ist eine ausgeglichene CO2-Bilanz gemeint. Um die Erderwärmung zu reduzieren, wird durch einen „Green New Deal“ der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft anstrebt. Dafür sind viele Investitionen, d.h. ein Klimaschutz-Konjunkturprogramm notwendig. Das geht nur wenn die Schuldenbremse gelockert und nicht die Schwarze Null als vorrangiges Staatsziel angestrebt wird, auch im Interesse der nachfolgenden Generationen. (hzg)
Val Müstair - Das Val Müstair ist ein beliebtes Ziel für Ski- und Schneeschuhtouren. Die Anzahl der Wintersportler abseits der markierten Pisten und Routen nimmt seit Jahren stetig zu. Damit dieser Trend nicht zu Lasten der Wildtiere geht, ist der Naturpark Biosfera Val Müstair gemeinsam mit der Gemeinde Val Müstair, der Wildhut und dem Jägerverein Turettas bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Besucherlenkung aktiv, heißt es in einer Presseaussendung der Biosfera. So wurde vor drei Jahren eine Schneise zwischen Funtauna Grossa und Era da la Bescha ausgeholzt und freigeräumt, damit die Tourengeher auf der Abfahrt vom Piz Dora nicht den Wald mit störungsempfindlichen Tierarten befahren, wie z.B. Raufusshühner. Diese Maßnahme hat sich gut bewährt. Nun wurde eine weitere Schneise mit Unterstützung des Jägervereins Turettas freigeschnitten und geräumt. Im Bereich des Val da la Föglia, auf der Abfahrt vom Piz Daint nach Tschierv, soll durch die bessere Befahrbarkeit der Schneise eine Lenkungswirkung erzielt und die Tourengeher an der empfohlenen Wildruhezone vorbeigeführt werden. Diese Maßnahme wurde durch die Stiftung Naturland mitfinanziert und konnte Ende Oktober dieses Jahres fertiggestellt werden.
Graun - Die „ANAS-Häuser“ an der Hauptstraße in der Gemeinde Graun gibt es nicht mehr. Dem Schreiber ist es gerade noch gelungen, zwei Fotos während der Abbrucharbeiten zu schießen. Die typisch pompejanisch roten „Case Cantoniere“ wurden in den 30er Jahren erbaut. Mit ihrer regionalspezifischen Architektur waren sie bis vor 20 Jahren Teil der italienische Alltagskultur und ein frühes Beispiel für Corporate Design (das visuelle, einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens). Sie standen verlassen da, ohne Bestimmungszweck, in ihrer typisch roten Farbe, die teils schon abblätterte, sodass mit der Zeit ein tolles Fleckengebilde mit unterschiedlichsten Mustern entstand, die ein Künstler nicht wilder hätte malen können. Hier wohnten einst die Straßenwärter, die jeweils eine Straßenstrecke von drei bis vier Kilometern kontrollierten und instand hielten. „Sehr erfreut haben wir am 24. Februar 2021 die Ankündigung seitens des Vermögensamtes des Landes erhalten, dass die Provinz Bozen die beiden ANAS-Häuser in Reschen und St.Valentin nach Jahren der Gespräche an die Gemeinde Graun übertragen will“ schreibt Bürgermeister Prieth im Gemeindeblatt. Bedingung für die Eigentumsübertragung sei eine Umwidmung der Bauparzellen von der Wohnbauzone A in Zone für „öffentliche Einrichtungen“. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 15. März 2021 getroffen. Auf beiden Parzellen werden öffentliche Parkplätze entstehen. Vor den Abbrucharbeiten musste das Eternitdach des ANAS-Hauses in St.Valentin abgetragen und als Sondermüll fachgerecht entsorgt werden. (aw)
Pressemitteilung der Umweltschutzgruppe Vinschgau: Die Revitalisierungsmaßnahmen am Rambach zwischen Laatsch und Glurns, die als Ausgleichsmaßnahme für das Rambach – Kraftwerk durchgeführt wurden, sind ökologisch wertlos. Dies stellte der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau fest, als er gemeinsam mit Prof. Florin Florineth, von der Universität für Bodenkultur Wien, die durchgeführten Arbeiten begutachtete. Prof. Florineth erstellte folglich im Auftrag der Umweltschutzgruppe Vinschgau ein Gutachten, mit folgenden zentralen Aussagen:
• Die durchgeführten Arbeiten bestehen aus einem Seitenarm und aufgeschütteten Kiesinseln.
• Der Seitenarm ist der wasserführende Rambach mit aus Blocksteinen hart verbauten Ufern ohne jede Bepflanzung. Eine ökologische Funktion hat dieses neue Bachbett keine, weil es als Hauptgerinne das Wasser viel zu schnell ableitet.
• Die Kiesinseln mitten im angrenzenden Feld werden in nächster Zeit zuwachsen und verlieren damit jede ökologische Funktion. Kiesinseln bleiben nur in Bachbetten erhalten, wo sie mehrmals im Jahr überflutet werden.
• Der angekaufte Grund am Rambach würde viele Möglichkeiten einer echten ökologischen Bereicherung bieten:
• Statt der Kiesinseln können Teiche gebaut werden. Für einen ökologischen Teich soll sich das Wasser erwärmen können, damit in Flachwasserzonen entsprechende Pflanzen wachsen, die verschiedenen Lurchen und anderen Wassertieren einen Lebensraum bieten. Solche Teiche sind im Vinschgau eine große Mangelware, daher wären sie eine echte ökologische Ausgleichsmaßnahme.
• Zum Rambach - Seitenarm: Ein Blick ins nahe gelegene Münstertal hätte genügt, um eine gelungene Revitalisierung des Rambaches als Beispiel zu nehmen. Dort wurde durch entsprechende Aufweitungen ein ökologisches Bachbett geschaffen mit Geschiebeablagerungen unterschiedlicher Korngröße, die vielen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten.
• Um eine echte Aufweitung zu errichten, wäre der Bereich zwischen dem alten und neuen Bachbett auf dem Niveau des alten Bachbettes abzutragen und abzutransportieren. Anschließend sollten die Blocksteine beseitigt werden für die Schaffung eines unregelmäßigen flachen Ufers mit Zugangsmöglichkeiten. Durch die Aufweitung fließt das Wasser langsamer, daher braucht es diesen massiven Uferschutz nicht mehr.
• Ein 5-10 m breiter Randstreifen sollte mit heimischen Ufergehölzen bepflanzt werden. Damit wird ein zusätzlicher Hochwasserschutz als Rückhaltezone geboten mit der Überflutung der ökologischen Fläche.
• Um diese Zone herum kann ein kleiner Damm gebaut werden zum Schutz der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Felder.
Mehr braucht es nicht: der Rambach kann seine eigene Struktur bilden mit Ablagerungen und Eintiefungen als echte ökologische Ausgleichsmaßnahme.
Mit einem Budget von ca. 500.000 Euro müsste es möglich sein, ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, die diesen Namen verdienen.
Solange man in der Zahl der Nächtigungen, in Schneekanonen, Almdörfern und neuen Schutzhütten die glückliche Zukunft unseres Landes sieht, werden Umwelt- und Klimaschutz keine Zukunft haben, da mögen die verantwortlichen Herren das Wort „nachhaltig“ noch so oft missbrauchen. Und die Politik, die die Mitsprache der Bevölkerung ignoriert, wirkt eifrig am Ausverkauf unserer Berge mit. Dagegen sind auch Appelle aus Glasgow machtlos.
Erich Daniel, Schlanders
Bozen/Vinschgau - Die SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner hat dem Landtag einen Beschlussantrag vorgelegt, der die Verwendung der Leader-Gelder nur mehr für Projekte vorsieht, die den Fokus auf die Nachhaltigkeit legen und den Zielen des „Green Deal“ der EU entsprechen. „Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft wird nicht von allein passieren. Daher müssen Anreize geschaffen werden“, ist Ladurner überzeugt.
Die Landesregierung hat mit der Nachhaltigkeitsstrategie ein Instrument geschaffen, das sich an den Zielen des „Green Deal“ und den Zielen der 2015 von der 193 UNO-Mitgliedstaaten verabschiedeten Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und deren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals - kurz SDG genannt) orientiert. „Mein Beschlussantrag sieht vor, dass endlich konkret etwas getan wird. In diesem Fall bei den Fördergelder für Leader-Gebiete“, erklärt Ladurner ihren Vorstoß.
„Wenn wir die Nachhaltigkeitsziele des Landes rechtzeitig erreichen wollen, gilt es jetzt konkrete Maßnahmen zu setzen. Die Verknüpfung von öffentlichen Fördergelder mit der Erfüllung der grundsätzlichen Nachhaltigkeitskriterien ist eine konkrete und schnell umsetzbare Maßnahme. Sukzessive müssen dann weitere Fördermittel von EU und Land Südtirol an die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien geknüpft werden“, fordert Ladurner. Der Beschlussantrag wurde mit großer Mehrheit genehmigt.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart -
„Don’t eat the yellow snow“ heißt übersetzt, iss nicht den gelben Schnee! Dass man gelben Schnee nicht isst, ist einleuchtend. Oder? Irgendwie sagt einem das der Instinkt, und wenn nicht der, dann der Hausverstand. Den Kindern bleuen das die Eltern früh genug ein. Ich setz’ mal den gelben Schnee mit dem Thema Corona-Virus gleich. Man weiß längst, dass Masken im Innenraum mit gleichzeitigem Abstand weitgehend vor einer Virus-Übertragung schützt. Wer dies anzweifelt, wer dies auch nicht befolgen will, sagt nichts anders, als dass man gelben Schnee essen kann. Man weiß auch, dass die Impfung - zumindest eine Zeit lang - vor einem schweren Coronaverlauf schützt und damit die Krankenhäuser entlastet. Wer das anzweifelt, verbreitet die Ansicht, gelber Schnee sei eine Delikatesse. Man weiß mittlerweile auch, dass eine dritte Impfung, die man „Booster“ (Verstärker) nennt, dem Immunsystem nochmals auf die Sprünge hilft. Wer das anzweifelt, dem möge der gelbe Schnee munden.
Vielleicht anders rum: Wir alle sind uns einig und interssiert daran, diese verdammte Pandemie einzudämmen. Wir alle sind daran interessiert, dass es zu keinen weiteren Lockdowns in welcher Form auch immer kommt. Wir alle sind daran interessiert, wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wir alle sind daran interessiert, dass keine schädigende oder sogar tödlich verlaufende Krankheit unsere Liebsten trifft.
Also Maske auf und Abstand halten. Also „don’t eat the yellow snow“.
Große Hoffnungen lagen auf der Weltklimakonferenz. Auch die Südtiroler Grünen haben mit Spannung nach Glasgow geschaut, wo zwei Wochen lang um die Konkretisierung des Pariser Klimaziels gerungen wurde. Vertreter:innen der europäischen Schwesterpartei waren vor Ort – sie berichten von einigen kleinen Ergebnissen und vielen enttäuschten Erwartungen.
Von besonderer Tragweite sind die Änderungen am Abschlussdokument in buchstäblich letzter Sekunde. Dass man vom in Aussicht gestellten echten „Kohleausstieg“ auf die „Reduktion („phase down“ statt „phase out“) zurückgefahren ist, ist die große verpasste Gelegenheit, ebenso der Hinweis auf die Nachverhandlungen im Jahr 2022.
Andererseits müssen die Länder, deren Klimaziele nicht auf die Paris-Ziele ausgerichtet waren, innerhalb dieser Zeit ebenfalls nachjustieren. Die Vereinbarungen zum Umgang mit Methan-Emissionen und zum Waldschutz, und die Diskussionen zum Verbrennungsmotor kann man anerkennen.
Nicht zufrieden sein kann man dann wieder mit neuen Schlupflöchern zum Emissionshandel und mit den Finanzergebnissen insgesamt. Die Hilfen für die Anpassung an den Klimawandel wurden verdoppelt, zugleich ist nicht klar, ob es sich nicht nur um Umschichtungen handelt.
Insgesamt bleibt nach der COP26 ein flauer Nachgeschmack. Was möglich gewesen wäre, wurde nicht erreicht. Was erreicht wurde, ist vielleicht ein Zeiger in die richtige Richtung. Mit einem großen Aber, der auf dem Faktor Zeit liegt. Es ist definitiv so, dass die Zeiten der Diplomatie und der Politik zu langsam sind, angesichts der steigenden Kurve der Erderhitzung.
„Wie leicht es ist, ein wenig mit Zahlen zu spielen, auf die „anderen“ zu verweisen, die noch viel langsamer sind, und einfach die Zielerreichung nach vorne zu verschieben, sehen wir in Südtirol, wo der Klimaplan 10 Jahre lang in einer Schublade verstaubte und erst durch die aufrüttelnden Aktionen der Fridays for Future wieder aufgelegt wurde – in Hast und Eile. Derweil waren Vorschläge wie das Ausrufen des Klimanotstands oder die Einführung eines Klimachecks im Landtag von SVP-Lega Salvini versenkt worden,“ unterstreichen die grünen Landtagsabgeordneten Foppa, Dello Sbarba und Staffler.
Von der großen Dimension der Weltdiplomatie bis herunter in die Realität unseres Landes sieht man, wie schwierig es ist, den Worten Taten folgen zu lassen und den Zielen Maßnahmen. Greta Thunberg meinte genau das. Sie sprach für ihre Generation und für die Menschen des globalen Südens, die das Zaudern der Industrienationen sprichwörtlich ausbaden müssen.
Bozen, 15.11.2021
Landtagsabgeordnete
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Hanspeter Staffler
Bauarbeiten in den Tunnels nehmen mehrere Monate in Anspruch
Umfangreiche Arbeiten in den Eisenbahntunnels machen eine Unterbrechung des Bahnabschnitts Meran-Töll bis voraussichtlich Sommer 2022 erforderlich.
An der Elektrifizierung der Vinschger Bahn wird weiter intensiv gearbeitet. Den Anpassungen der Infrastruktur sowie der Sicherheit im Bahnverkehr und in den Tunnels gilt dabei ein Hauptaugenmerk. So stehen jetzt Bau- und Instandhaltungsarbeiten in den Eisenbahntunnels Josefsberg und Töll an, die am 22. November 2021 beginnen und bis zum Sommer nächsten Jahres dauern werden. Der Josefsberg-Tunnel wird im Profil erweitert und den europäischen Vorgaben in Bezug auf die Tunnelsicherheit angepasst. Im Tunnelinneren wird unter anderem ein Fußweg samt Handlauf errichtet, was eine erhöhte Sicherheit bei allfälligen Evakuierungsmaßnahmen gewährleisten soll. Während der Sperre werden unter der Leitung der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG zudem Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Gleisinfrastruktur durchgeführt, die im Hinblick auf die Elektrifizierung und die damit verbundene Verdoppelung der Kapazität erforderlich sind.
Schienen-Ersatzdienst Meran-Töll
Der Bahnabschnitt Meran–Töll bleibt für die Dauer der Arbeiten unterbrochen, ein Schienen-Ersatzdienst mit Bussen wird eingerichtet. Die Ersatzbusse verkehren zwischen Bahnhof Meran und Bahnhof Töll ohne Zwischenhalte, um die Fahrzeiten so kurz wie möglich zu halten und um die Zuganschlüsse an den beiden Bahnhöfen zu gewährleisten.
Die Bahnhöfe Algund und Marling werden vom Ersatzbus nicht bedient, sie sind mit den Buslinien 212, 213 und 217 erreichbar. Die Buslinie 212 erhält abends noch drei zusätzliche Fahrten zwischen Meran, Algund und Marling, damit für die Fahrgäste auch abends ein Heimkommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist.
Frühmorgens fahren drei der insgesamt vier Ersatzbusse zunächst zum Bahnhof Meran und dann direkt weiter zum Schulzentrum Luis Zuegg , sodass die Schüler*innen pünktlich zum Unterrichtsbeginn vor Ort sein können. Abfahrt dieser Busse am Bahnhof Töll um 7.23 Uhr, Ankunft bei der Schule L- Zuegg um 7.43 Uhr.
Hinweis: Die Ersatzbusse haben keine Entwertungsgeräte an Bord. Die Fahrgäste sind daher gebeten, Fahrscheine und Abonnements vor dem Einsteigen am Bahnhof zu entwerten. Zudem ist es jetzt auch möglich, den Südtirol Pass und Euregio Family Pass vor Fahrtantritt online mittels Smartphone zu entwerten.
Geringfügige Fahrplan-Änderungen bei der Vinschger Bahn
Im restlichen Abschnitt Töll – Mals verkehrt die Vinschger Bahn weiterhin regulär. Damit die Anschlussverbindungen sowohl in Meran als auch am Bahnhof Töll gewährleistet werden können, gibt es beim Fahrplan der Vinschger Bahn ab dem 22. November geringfügige Verschiebungen einzelner Abfahrtszeiten. Aus betrieblichen Gründen entfällt am Montag, 22. November spätabends die letzte Zugverbindung R137 nach Mals; ein Ersatzdienst mit Bussen wird bereitgestellt mit Abfahrt in Töll um 23.05 Uhr. Der Bus hält zum Teil bei den Bahnhöfen, zum Teil in den Ortschaften. Alle aktuellen Infos und Fahrpläne auf der Webseite und App südtirolmobil.
Foto STA / Riller : Vinschger Bahn am Bahnhof Töll / Treno della Val Venosta presso la stazione di Tel.
Tratta Merano – Tel chiusa dal 22 novembre
I lavori di costruzione nelle gallerie ferroviarie richiedono diversi mesi
Lavori estesi nelle gallerie ferroviarie renderanno necessaria l'interruzione della tratta ferroviaria Merano – Tel probabilmente fino all'estate 2022.
Continuano i lavori per l'elettrificazione della ferrovia della Val Venosta. Gli adattamenti dell'infrastruttura e la sicurezza nel traffico ferroviario e nelle gallerie sono un obiettivo principale. I lavori di costruzione e manutenzione nelle gallerie ferroviarie di Monte Giuseppe e Tel iniziano il 22 novembre 2021 e dovrebbero durare fino all'estate del prossimo anno. La galleria di Monte Giuseppe sarà ampliata nel profilo e adattata alle specifiche europee in termini di sicurezza. Tra l'altro, all'interno della galleria sarà costruito un percorso pedonale con un corrimano, che dovrebbe garantire una maggiore sicurezza in caso di un'eventuale evacuazione. Durante la chiusura, verranno eseguiti anche lavori di manutenzione e riparazione dell'infrastruttura ferroviaria sotto la gestione della STA - Strutture Trasporto Alto Adige SpA, necessari in vista dell'elettrificazione e del relativo raddoppio della capacità.
Servizio di autobus sostitutivi Merano – Tel
La tratta ferroviaria Merano - Tel rimarrà chiusa per tutta la durata dei lavori, sarà istituito un servizio di autobus sostitutivo. Gli autobus sostitutivi circoleranno tra la stazione di Merano e la stazione di Tel senza fermate intermedie, al fine di mantenere i tempi di percorrenza il più brevi possibili e di garantire i collegamenti ferroviari in entrambe le stazioni.
Le stazioni di Lagundo e Marlengo non sono servite dall'autobus sostitutivo, ma possono essere raggiunte con le linee autobus 212, 213 e 217. La linea autobus 212 avrà tre corse aggiuntive la sera tra Merano, Lagundo e Marlengo, in modo che i passeggeri possano tornare a casa con i mezzi pubblici anche la sera.
La mattina presto, tre dei quattro autobus sostitutivi andranno prima alla stazione di Merano e poi direttamente al centro scolastico Luis Zuegg, in modo che le studentesse e gli studenti possano raggiungere la scuola in tempo per le lezioni. La partenza di questi autobus dalla stazione di Tel è alle ore 7:23, l'arrivo alla scuola L. Zuegg alle ore 7:43.
Attenzione: i bus sostitutivi non hanno l'obliteratrice a bordo. I passeggeri sono pregati di convalidare i biglietti e gli abbonamenti alla stazione prima di salire a bordo. Inoltre, ora è anche possibile convalidare l'AltoAdige Pass e l'Euregio Family Pass online con lo smartphone prima di iniziare il viaggio.
Piccoli cambiamenti d'orario sulla ferrovia della Val Venosta
La ferrovia della Val Venosta continuerà a funzionare regolarmente sul tratto rimanente tra Tel e Malles. Per garantire le coincidenze sia a Merano che alla stazione di Tel, a partire dal 22 novembre ci saranno leggere modifiche all'orario della ferrovia della Val Venosta. Per motivi operativi, l'ultimo collegamento ferroviario R137 Tel-Malles sarà cancellato in tarda serata lunedì 22 novembre; sarà fornito un servizio sostitutivo con autobus con partenza da Tel alle ore 23.05. Il bus sostitutivo ferma in parte presso le stazioni, in parte nelle località. Tutte le info e tutti gli orari sono disponibili al sito e sulla app altoadigemobilità.