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Es begann im September 2012. Die Theaterbühnen des Vinschgaus engagierten Christoph Brück aus München zur Inszenierung des Erfolgsromans „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes. 2013 wurde das Stück aufgeführt. 2015 wurde der „Kaukasische Kreidekreis“ von Bertolt Brecht, 2017 „Wie im Himmel“ von Kay Pollack und 2019 „Lysistrata“, eine Komödie des griechischen Dichters Aristophanes aufgeführt.

von Heinrich Zoderer

Christoph Brück ist ein Profiregisseur, der lange am Berliner Ensemble, eine der bekanntesten deutschen Bühnen, verschiedene Theaterstücke mit Profischauspielern inszeniert hat. Er war auch Schauspieler, Schauspieldirektor, Dozent für Schauspiel und Regie und freischaffender Regisseur. Dass es dem Theatermacher und Regisseur der Theaterbühne Kortsch, Konrad Lechthaler, gelungen ist, Brück in den Vinschgau zu holen, ist ein Glücksfall. Mit Brück ist es gelungen Werke der Weltliteratur mit Vinschgauer Laienspielern erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Dabei konnten die Spieler und Spielerinnen wertvolle Erfahrungen sammeln und die Begeisterung für das Theaterspielen stärken. Auch für Brück war es eine neue Erfahrung und eine spannende Herausforderung. Christoph Brück erzählte in einem langen Gespräch in der Goldenen Rose in Schlanders, dass er immer schon Schauspieler werden wollte. Aber nach dem Krieg musste seine Mutter drei Kinder aufziehen, der Vater war am letzten Kriegstag gestorben. Brück musste schnell etwas verdienen und lernte zuerst den Beruf des Drehers. Bis zu seinem 14. Lebensjahr lebte er in Leipzig, später in Rostock und Berlin. Während der Lehre spielte er beim Arbeitertheater. Anschließend begann er ein Studium der Pädagogik, weil dabei auch Sprecherziehung angeboten wurde. Sein stark ausgeprägter sächsischer Dialekt war für ihn ein Hindernis Schauspiel zu studieren. Über mehrere Umwege gelang es ihm dann doch Schauspieler zu werden und über 10 Jahre den Beruf auszuüben. Dabei ärgerte er sich oft über die Regieführung und heimlich übte er mit seinen Kollegen Szenen ein. 1975 wurde in Berlin das Institut für Schauspielregie neu eingerichtet. Brück gehörte zu den ersten neun Studenten des Instituts, ausgewählt von ca. 400 Bewerbern. An diesem Institut hat er alles gelernt, was er für die Regieführung später benötigte. Die besten Dozenten und viele berühmte Schauspieler waren engagiert. Es wurde diskutiert und ausprobiert. 1979 war er Diplomregisseur und bald darauf wurde er am Berliner Ensemble, dem Brechttheater, fix angestellt. Das war eine große Auszeichnung und eine Lebensversicherung. Doch Brück blieb nur acht Jahre. Als Regisseur und Mitglied des AITA-Zentrums (Internationale Theatervereinigung) kam er auch ins Ausland. So lernte er den Brixner Regisseur und Theaterspieler Edi Braunhofer kennen. In den 80er Jahren wurde er vom Theaterverein „Kulisse“ in Brixen engagiert. Er inszenierte mehrere Theaterstücke, 1987 auch die griechische Komödie Lysistrata. Bei einer Theaterwerkstatt in Neustift lernte Brück Konrad Lechthaler kennen. Brück meint, dass Laienschauspieler offener und lernbereiter sind als Profischauspieler. Die Laienschauspieler wollen alles ausprobieren. Andererseits müssen die Proben so gestaltet werden, dass die Schauspieler wieder kommen. Von einem Berufsschauspieler kann man verlangen, dass er den Text kann. Da wird nach Möglichkeit täglich sieben Stunden geprobt. Die Laienschauspieler arbeiten den ganzen Tag. Für Theaterproben stehen nur abends zwei Stunden zur Verfügung. Da muss viel pädagogischer gearbeitet werden. Der Regisseur muss aufbauen und Mut machen, der Spieler muss das Gefühl haben, dass er es kann. Die Laienschauspieler haben keine professionelle Ausbildung, das Leben ist ihre Ausbildung, meint Brück. Deshalb kann der Regisseur den Schauspieler auch nicht in eine Rolle zwängen, er muss Mittel und Wege finden, die Lebenserfahrung der Laiendarsteller als Grundlage des Rollenstudiums zu verwenden. Der Regisseur kann Impulse geben, aber vor allem muss er das Potential der Schauspieler erkennen und dann herausarbeiten. Die Lust am Spielen, das Interesse ist der erste Gradmesser des Talents, meint Brück. Was herauskommt, das weiß man nicht. Auch Brück als alter Profi weiß am Anfang nicht, wie das Stück nach den Probenarbeiten aussehen wird. Theaterspielen ist ein kreativer Prozess, an dem viele beteiligt sind und man auch aus gemachten „Fehlern“ viel lernen kann. Die beste Regie ist jene, die man nicht merkt, meint Brück. Die Aufgabe des Regisseurs ist es, den Schauspielern den Lebenshintergrund des Stückes zu vermitteln, die Beziehungsgeschichten, Machtstrukturen und die Absichten der handelnden Personen. Als Regisseur will Brück mit dem Theater nicht belehren, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten aufzeigen und Denkprozesse auslösen. Es muss ein Erlebnis für die Schauspieler und die Zuschauer werden und die Lust zu spielen muss bis zur letzten Aufführung erhalten bleiben. Das ist Christoph Brück mit Lysistrata, aber auch mit den anderen Stücken gelungen. Der lang anhaltende Applaus bei der Premiere von Lysistrata am 24. Mai hat dies sehr deutlich gezeigt.

 

Aus dem Gerichtssaal - Nun, wo waren wir gleich stehen geblieben? Ach ja, an dem schicksalshaften Augenblick, als die gepfändete Kuh die Abhaltung der Versteigerung dadurch behinderte, dass sie den Gerichtsvollzieher beschiss! Dieser reagierte natürlich unwirsch auf den ungewöhnlichen Versuch, seine Amtshandlungen zu verzögern, indem er vorerst einmal ein paar italienische Fluchworte ausstieß, von denen „porca bestia“ und „porca vacca“, also „schweinisches Rindvieh“ die sanftesten waren. Nachdem er so seinem Ärger Luft und Schuhe sowie Beinkleid notdürftig mit Stroh und Heu vom Kuhdreck gesäubert hatte, schritt er zur Rekognoszierung, sprich Bestandsaufnahme der gepfändeten „Viecher“. Dabei stellte er fest, dass nur die drei Kühe, nicht jedoch die ebenfalls beschlagnahmten vier Kälber zur Exekution bereitstanden. Daraufhin knöpfte er sich den mit der Verwahrung der Pfandsache beauftragten Bauern vor und verlangte von diesem Aufklärung. Der wiederum verwies zur Rechtfertigung auf seinen arg geschrumpften Heuvorrat – wir, befanden uns in der zweiten Junihälfte! – und auf den um diese Zeit üblichen Almauftrieb. Der Exekutor war mit dieser Erklärung nicht zufrieden, ließ sich die Alm angeben und schritt vorerst zur Versteigerung der anwesenden Kühe. Wie erwartet kam es nun zu einem spannenden Schlagabtausch mit dem vom Gerichtsvollzieher organisierten Komplizen. Ich hatte gerade mal gezählte 200.000 Lire in der Tasche, musste jedoch so tun als ob mir unbegrenzte Mittel zur Verfügung stünden. Und so trieben wir uns munter bis auf 190.000 Lire in die Höhe, wo mich der Kumpan des Exekutors „hängen ließ“ und zu meiner Erleichterung das Feld räumte.
Im weiteren Verlauf des Tages wollte sich der Gerichtsvollzieher vom Bauern mit dem Traktor auf die Alm bringen lassen, um auch die dort „logierenden“ Kälber zu exekutieren. Dieser Versuch scheiterte jedoch an dem steilen und holprigen Weg dorthin, der dem Exekutor zu gefährlich schien. Er „revanchierte“ sich allerdings für das unter dem Strich für ihn fehlgeschlagene Vollstreckungsunternehmen in der Weise, dass er dem Bauern ein Strafverfahren wegen Verletzung der Aufsichtspflicht als Verwahrer der Pfandsache „anhängte“. Auch die Hauptverhandlung endete jedoch mit einer Schlappe für den Gerichtsvollzieher: Der Richter entschied, dass dem Bauern nicht zugemutet werden konnte, die gepfändeten Kälber nur wegen der besseren Erreichbarkeit für den Exekutor in seinem Stall zu behalten und sprach ihn frei. Die ganze „beschissene“ Geschichte nahm schlussendlich dadurch ein gutes Ende, dass der Bauer seine Schuld ratenweise tilgte, seine Tiere behalten konnte und die Zwangsvollstreckung eingestellt wurde.

Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
(peter.tappeiner@dnet.it)

Mals/Stuttgart/Hamburg/Bozen - Im Rahmen eines Festaktes mit Ansprachen, Musik und Erinnerungen an Gabriel Grüner wurde am 28. Mai das Gabriel-Grüner-Stipendium und der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben. Den Festvortrag hielt Florian Gless, der Chefredakteur vom deutschen Wochenmagazin Stern.

von Heinrich Zoderer

Vor 20 Jahren am 13. Juni 1999 wurde der in Mals geborene Stern Reporter Gabriel Grüner im Kosovo zusammen mit einem Fotografen und Übersetzer erschossen. Es war die Tat eines russischen Söldners genau am Tag des vereinbarten Waffenstillstandes. Als Antwort auf diese schreckliche Tat wurde von Uli Reinhardt, dem Gründer der Reportergemeinschaft Zeitenspiegel aus Stuttgart das Gabriel-Grüner-Stipendium ins Leben gerufen. Mit dem Stipendium von 6.000 Euro können junge, engagierte Journalisten und Fotografen eine Reportage über ein aktuelles Thema schreiben. Dieses Jahr erhielt die Journalistin Viktoria Morasch aus Deutschland und die Fotografin Matilde Viegas aus Portugal das Stipendium. Die beiden Reporterinnen planen ein Porträt von Karaganda. In dieser Stadt in Kasachstan leben vor allem Nachkommen von Minderheiten, die während des Stalinismus in die Steppe deportiert wurden. Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis wird getragen von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion in Kooperation mit der Agentur Zeitenspiegel, dem Wochenmagazin „ff“ sowie dem Bildungsausschuss Mals. Bereits zum 5. Mal wird der Schülerpreis vergeben. Dieses Jahr beteiligten sich 11 Zweier-Teams. In fünf Workshops schrieben die Südtiroler OberschülerInnen verschiedene Reportagen und machten passende Bilder dazu. Den Schülerpreis erhielten Nora Nicolussi Moz und Verena Pfeifhofer vom Sprachengymnasium Bruneck für ihre Reportage „Drei Herzen vereint – Eingehakt in ein gemeinsames Leben“. Die Reportage beschreibt, wie Jugendliche mit und ohne Behinderung im Projekt „Hond in Hond“ gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Neben der Vorstellung der Preisträger und ihrer Projekte, hielt der Chefredakteur Florian Gless des deutschen Wochenmagazins Stern den Festvortrag. Gless erinnerte an Gabriel Grüner, der in der Stern Redaktion immer noch eine wichtige Instanz darstellt. Seine Agenda der Menschlichkeit ist eine Leitlinie und Richtschnur. Besonders heute ist es wichtig, gründlich zu recherchieren, alles kritisch zu beobachten, zu hinterfragen und engagiert darüber zu schreiben, meinte Gless. Neben Gless kam auch Thomas Adler mit seiner Band von Hamburg nach Mals. Grüner und Adler verband die Liebe zur Musik und zu Bob Dylan. Vor der Preisverleihung wurde am Heimathaus von Gabriel Grüner eine Gedenktafel enthüllt.

Mals/Vinschgau/Südtirol - Am Freitag (31.05.) feierte die Sportoberschule Mals ihr 25-jähriges Bestehen. Zum Festakt empfing und begrüßte Direktor Werner Oberthaler außerordentlich viele Ehrengäste aus der Sportwelt, aus Politik und Wirtschaft, Schülereltern, Schüler, Trainerinnen und Trainer, den Lehrkörper und restliches Schulpersonal. „Es ist ein besonderer Tag, wir haben uns gut vorbereitet.“ Ein aufrichtiges Dankeschön richtete der Direktor anschließend an alle die an der Erfolgsgeschichte der Sportschule mitschrieben, aber auch an alle Förderer der Elite-Schule: an die Autonomen Provinz Bozen, den Südtiroler Wintersportverband, den VSS, die Stiftung Südtiroler Sparkasse, die Sparkasse und an den „Förderverein des Oberschulzentrums Mals“. Während dieser 25 Jahre prägten vier Direktoren den Alltag an der Schule. Trotz zahlreicher Lehrer- und Trainerwechsel gelang es, das, was unter Direktor Max Bliem im Jahre 1994 begann, auch unter seinen Nachfolgern Josef Hofer und Gustav Tschenett und dem amtierenden Direktor Oberthaler auf hohem Niveau weiterzuführen. „An der Sportoberschule Mals machen die Athletinnen und Athleten zweimal die Matura: Einmal als solide schulische Ausbildung und ein zweites Mal als Lebensschule: stark in den eigenen Stärken, mündig und fit für die weitere berufliche oder sportliche Laufbahn, bereit für persönliches Glück.“ So umschreibt Oberthaler die Ziele der Sportoberschule, die zurzeit 170 Schülerinnen und Schüler besuchen. Die Sportoberschule Mals sei mehr als Sport und Schule, sie sei eine Lebensschule, die grundlegende soziale und erzieherische Werte vermittle. In den Festansprachen wurde unisono die Erfolgsgeschichte der Sportschule thematisiert. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer werden die Schule weiterhin unterstützen. „Zur Komplettierung der gesamten Struktur bedarf es noch ein entsprechendes Schülerheim.“ Oberthaler hielt einen prall gefüllten Aktenordner mit einem Projekt zu einem Neubau eines Schülerheimes in die Höhe und bat mit Nachdruck um Unterstützung. Die mit pädagogischen Erkenntnisquellen gespeiste Festrede hielt Bildungsdirektor Gustav Tschenett. Er erörterte anschaulich die Philosophie der Schule anhand ihres Leitbildes. Zu guter Letzt erhielten die Ex-Direktoren Max Bliem, Josef Hofer und Gustav Tschenett symbolträchtig Marmorhanteln überreicht. Die Sportschule und die Sporthilfe sowie die Stiftung Sparkasse spendierten Auszeichnungen und Stipendien. (aw)

Dienstag, 11 Juni 2019 07:04

KOLPING Friedenswanderung

s14sp1 Kolping FW 2017 ToplineKolping im Vinschgau - Am 29. und 30. Juni feiert das Südtiroler Erdbeerfest sein 20. Jubiläum. Familie und Genuss stehen neben der Erdbeere im Mittelpunkt. Die Südtiroler Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt die Königin. Traditionell wird auch heuer am Samstagnachmittag die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Dabei wird die aktuelle Erdbeerkönigin von ihren Vorgängerinnen unterstützt. Schon zu Mittag haben die Gäste die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen. Nicht zu kurz kommen wiederum die Liebhaber von guter Musik. Konzerte von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt gibt es am Sonntag: Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018 wird ab 14.30 Uhr mit verschiedenen Prominenten, ein wunderbares Dessert zaubern. Da das Südtiroler Erdbeerfest ein Fest für die ganze Familie ist, gibt es folgendes zu entdecken: Kinderschminken, Clown, Bastelecke, Spielplatz und Minigolf - Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg - Schnupperklettern in der neuen AVS Kletterhalle - Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch.

Dienstag, 11 Juni 2019 07:02

Impressionen Gianni Bodini

Rifair. Wiesen, Felder, Acker, Hecken, ... Der Talboden bietet hier noch ein fast intaktes Bild. Das kann sich aber schnell ändern. Das sollen die Tauferer selbst entscheiden und ich als Fotograf habe „Die Pflicht“ das festzuhalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Dienstag, 11 Juni 2019 06:45

Leserbriefe Ausgabe 12-19

„Süd-Tirol hat ein Sicherheitsproblem!“
Vor wenigen Tagen wurde im Gemeindegebiet Schlanders eine Frau von zwei Männern brutal angegriffen. Peter Gruber, Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit, spricht sein Mitgefühl aus und fordert härtere Strafen und konsequentere Abschiebungen von kriminellen Ausländern.
Nach der Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens in Bozen am helllichten Tag vor einigen Wochen, ist dies nun der zweite gewaltsame Übergriff auf eine Frau in Süd-Tirol in kürzester Zeit. Sowohl bei der Vergewaltigung in Bozen als auch bei der versuchten Vergewaltigung in Schlanders handelt es sich bei den Tätern mit großer Wahrscheinlichkeit um Personen mit Migrationshintergrund.
„Das Sicherheitsgefühl der Bürger im Land hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Immer wieder machen Migranten in Zusammenhang mit brutaler Gewalt und kriminellen Handlungen Schlagzeilen. Es muss hier endlich härter durchgegriffen werden!“, fordert Gruber.
„Kriminelle Ausländer müssen nach Strafvollzug konsequent abgeschoben werden. Auch die Strafen für solch gewaltsame Übergriffe müssen härter werden. Zudem muss die Polizeipräsenz an neuralgischen Punkten wie beispielsweise den Bahnhofspark in Bozen ausgebaut werden.“ erklärt der Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit.
Wenn ein Staat oder ein Land nicht fähig ist Rechtsstaatlichkeit sicherzustellen, Straftäter ausfindig zu machen und in angemessenen Maßen zu bestrafen, dann verlieren die Menschen das Vertrauen in die Staatsorgane. Selbstjustiz kann dann schnell zur Antwort werden. So weit soll es die Politik nicht kommen lassen. Es ist nun höchste Zeit zu handeln!
Peter Gruber,
Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit

 

Traktoren Aufmarsch zum Weltumwelttag
Am 5. Juni ist Weltumwelttag. Wie passend der martialische Auflauf der Bauern heute im Stadtzentrum von Bozen um der Anti-Wolf-Kampagne Nachdruck zu verleihen. Von überall kamen die schweren Gefährte. Traktoren, sie zu nennen ist eine schönfärbende Beschreibung dieser dieselbetriebenen Ungetüme. Protestieren ist ein Grundrecht, aber liebe Bauern nehmt euch ein Beispiel an der Schülerinnen und Schüler, die auch am Landhausplatz protestierten aber mit Öffis anreisten und nicht die Atemluft der Menschen mit Abgasen belasteten. Sie protestieren auch für einen echten Klimaschutz. Die Bauern hingegen fühlen sich als Richter und entscheiden wer in der Schöpfung Platz hat oder nicht. Nochmals am Weltumwelttag für ein wolfsfreie Land zu protestieren und dazu mit einer Traktor-Parade aufzufahren ist ein Spiegel einer Gesellschaft, deren wachsende Teile von Blindheit und Arroganz befallen sind. Wir stecken in einer gewaltigen Wahrnehmungskrise. Wir wollen uns nicht eingestehen, dass der Mensch der wahre Wolf auf der Erde ist. Der Wolf handelt aus Instinkt, Menschen hingegen handeln aus Überlegungen heraus, wobei das Profitdenken zum grundlegenden Handlungsprinzip wurde. Was diesem in die Quere kommt, wird bekämpft.
Mit Bildern von zerrissenen Schafen wird zur Hetzjagd getrommelt. Niemand erwähnt, was den Schafen ohne dem Wolf erwartet. Werden sie zu Tode geküsst? Nein, sie werden geschlachtet. Warum zeigt niemand die Bilder von Schlachthäusern, von grausamen Tiertransporten? Dazu einige Zahlen und Fakten: Jährlich verbluten 300 000 Rinder ohne Betäubung. So wird bei fünf bis neun Prozent der Rinder in Deutschland der sogenannte Entblutestich gesetzt, obwohl die Tiere wegen eines schlampigen Bolzenschusses nicht betäubt sind. In Anbetracht von 3,3 Millionen geschlachteten Rindern verbluten allein in Deutschland pro Jahr rund 300 000 Tiere bei vollem Schmerzempfinden. Hinzukommen kommen jährlich Millionen von anderen Tieren.
Aber die Bilder, was wird uns präsentiert? Ein paar gerissene Schafe.
Mit der Klimakrise fahren wir den Planeten an die Wand und vergessen, dass wir keinen Ersatzplaneten haben. Der Fleischkonsum und die industrialisierte Landwirtschaft zählen zu großen Verursachern des menschengemachten Klimawandels. Dieser stellt die größte Herausforderung für unsere Zukunft. Darüber müssen wir reden und auf die Straße gehen - aber ohne Traktoren.
Nochmals: die größte Gefahr ist der ökologische Kollaps. Der Mensch ist dabei Täter und Opfer zugleich.
Norbert Lantschner

 

Lösungsgeld II
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die Einsätze von biologischen und von chemisch-synthetischen Pestiziden im Endeffekt dasselbe bewirken. – ich wiederhole – Vergiftung des Futters der Nützlinge. Auch wenn von Pflanzen, Früchten, biologische Gifte schneller abgewaschen und in den Boden schneller abgebaut und in die Luft schneller aufgelöst werden, sie befinden sich trotzdem weiterhin schädigend in der Umwelt.
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass es nur eine richtige Lösung für genanntes Problem gibt. Sie heißt Biodiversität, Vielfalt, Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen. Bitte diese einzige und umwelt-verträgliche Anbauweise landesweit verbreiten!
Paul Gruber, Mals

Dienstag, 11 Juni 2019 06:30

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Die Europawahlen sind geschlagen. Die Lega konnte ihre Stimmen im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen im Februar 2018 verdoppeln und somit 9 Mio. Italiener an sich binden, während die 5 Sterne Bewegung die Hälfte ihrer Stimmen verloren hat. Wir stehen nun wohl vor einer Regierungskrise. Niemand weiß wohin der Salvini will. Will er Neuwahlen provozieren, indem er seinen Bündnispartner mit Lega-Forderungen überhäuft, oder begnügt er sich mit mehr Kompetenzen oder einigen zusätzlichen Ministern, damit das politische Kraftverhältnis wieder passt ? In dieses undurchsichtige Szenario hat sich nun auch noch Ministerpräsident Conte eingebracht. Er hat seinen beiden Vize-Regierungschef´s ein „Ultimatum“ gestellt, mehr Loyalität und ein unmissverständliches Bekenntnis zur Fortsetzung des Bündnisses und eine Beendigung der fruchtlosen Flügelkämpfe eingefordert. Somit wird es spannend. Sollen die Neuwahlen noch im September stattfinden – d.h. vor der Erarbeitung des heurigen äußerst schwierigen Haushaltsgesetzes – dann muß es in der Woche nach Pfingsten „krachen“. Vielleicht organisiert auch jemand einen „Unfall“ bei den anstehenden Vertrauensabstimmungen zu den Gesetzesdekreten „sblocca cantieri“ (soll die Arbeitsvergabebestimmungen lockern und die ausufernde Bürokratie abbauen) oder beim „DL crescita“ (soll mehr wirtschaftliches Wachstum bewirken). Erschwerend dazu kommt noch, daß die EU auch ein Vertragsverletzungsverfahren wegen „Überschuldung“ gegenüber Italien einleiten will. In Zeiten solcher Unsicherheit ist die parlamentarische Arbeit schwierig. Der Senat behandelt z.B. den „DL sblocca cantieri“, wir in der Abgeordnetenkammer den „DL crescita“. Finanzmittel für die notwendige Finanzmitteldotierung der jeweils vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es zur Zeit aber nur für ein Dekret. Die Wahl fiel auf den „sblocca cantieri“. Somit wurden bei uns die diesbezüglichen Abstimmungen um zwei Wochen verschoben. Das Ergebnis der Wahlen hat offensichtlich zu einem „Stillstand“ geführt. Was nun Ministerpräsident Conte ?

Dienstag, 11 Juni 2019 06:56

20 Jahre Südtiroler Erdbeerfest

Erdbeerfest Martell - Am 29. und 30. Juni feiert das Südtiroler Erdbeerfest sein 20. Jubiläum. Familie und Genuss stehen neben der Erdbeere im Mittelpunkt. Die Südtiroler Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt die Königin. Traditionell wird auch heuer am Samstagnachmittag die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Dabei wird die aktuelle Erdbeerkönigin von ihren Vorgängerinnen unterstützt. Schon zu Mittag haben die Gäste die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen. Nicht zu kurz kommen wiederum die Liebhaber von guter Musik. Konzerte von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt gibt es am Sonntag: Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018 wird ab 14.30 Uhr mit verschiedenen Prominenten, ein wunderbares Dessert zaubern. Da das Südtiroler Erdbeerfest ein Fest für die ganze Familie ist, gibt es folgendes zu entdecken: Kinderschminken, Clown, Bastelecke, Spielplatz und Minigolf - Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg - Schnupperklettern in der neuen AVS Kletterhalle - Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch.

Dienstag, 11 Juni 2019 06:55

Der Kiwanis-Club Vinschgau ist aktiv

Schlanders/Vinschgau - Der Kiwanis-Club Vinschgau steht nunmehr wieder mitten in seiner hilfreichen und auch interessanten Vereinsaktivität, nachdem die Ämterübergabe vom Latscher Vorstand auf die Gruppe Schlanders-Mittelvinschgau schon vor etlichen Monaten vollzogen wurde. Das Programm sieht zahlreiche Arbeitsmeetings vor, ebenso Vortragsmeetings und Kontaktveranstaltungen mit den umliegenden Clubs bzw. Paten-Clubs. Beim Eröffnungsmeeting konnten die Kiwanierinnen und Kiwnisfreunde einen interessanten Reisebericht über Südostasien miterleben.
Mit dem Club Landeck-Imst wurde das traditionelle Törggelen veranstaltet. Präsident Herbert Müller konnte eine zahlreiche Delegation aus dem „Oberen Gericht“ im Gstirner-Keller in Kastelbell begrüßen. Weiters berichtete Frau Magdalena Gschnitzer aus Sterzing über Lösungsvorschläge für plastikfreie Weltmeere. Die Kiwanisclubs Südtirols unterstützen Gschnitzer für ein Filmprojekt zu diesem Thema.
Am 10. Mai wurde wieder das traditionelle Grillfest der Lebenshilfe Vinschgau im Schloss Goldrain veranstaltet, wobei die betreuten Gruppen aus Prad und Schlanders mit Grillessen und von den Kiwanisfrauen hergestellten Süßigkeiten bewirtet wurden.
Bedürftigen Menschen und vor allem Kindern wird rasch und unbürokratisch geholfen. So wurden die Schlanderser Tafel, der Vinzenzverein und die Langtauferer Bergrettung, die noch nicht über ein eigenes Rettungsfahrzeug verfügt, unterstützt.
Ein Vortrag von Leo Andergassen, ein über Südtirols Grenzen hinaus bekannter Denkmalpfleger und Kurator auf Schloss Tirol, rundete das Club-Angebot mit einem Vortrag über Schloss Goldrain und das Adelsgeschlecht der Grafen Hendl ab.
Am 26. Mai hat der Theaterverein „Der Kreis“ dem Kiwanisclub eine „Lysistrata“-Benefiz-Aufführung zur Verfügung gestellt. Der daraus erzielte Erlös wird an in Not Geratene weitergegeben. Einige Neumitglieder konnten im Club aufgenommen werden. Wer Interesse hat, sich um eine Mitgliedschaft beim Club zu bewerben, möge sich gerne beim Vorstand melden. Der Club hat europaweite Kontakte und pflegt auch den gesellschaftlichen Aspekt nach Kräften.
Herbert Müller


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