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Dienstag, 21 September 2021 16:05

Vinschger Duelle an (fast) jedem Spieltag

Die 2. und 3. Amateurliga sind ein Traum für alle Derby-Liebhaber. Denn die meisten Vinschger Mannschaften sind in diesen beiden Ligen am Start. Während in der 2. Amateurliga an jedem Spieltag mindestens ein Vinschger Aufeinandertreffen ausgetragen wird, findet auch in der 3. Amateurliga – mit Ausnahme am 4. Spieltag - immer ein Vinschger Derby statt.

Von Sarah Mitterer

Der Ball rollt nun auch wieder in der 2. und 3. Amateurliga seit dem ersten Septemberwochenende über den Rasen. Während einige Mannschaften mit ihrem Start zufrieden sein können, müssen andere Teams sich etwas steigern. Hier ein kurzer Überblick über die ersten beiden Spieltage in beiden Ligen.

2. Amateurliga
Einen optimalen Start legte Prad hin. Die Mannschaft verließ an den ersten beiden Spieltagen den Platz stets als Sieger. Kastelbell musste sich – nach dem Auftaktsieg gegen Tscherms-Marling - am zweiten Spieltag mit einem Unentschieden gegen Goldrain zufriedengeben. Morter und Mals starteten mit einem Sieg und einer Niederlage in die neue Saison. Goldrain holte – nachdem die Saison mit einer Niederlage gegen Mals startete - gegen Kastelbell dank eines 1:1 Unentschieden einen Punkt. Für den FC Oberland verliefen die ersten beiden Spiele alles andere als nach Wunsch. In beiden Partien musste man eine Niederlage einstecken.*

3. Amateurliga
Auch in der 3. Amateurliga gibt es – bis auf den 4. Spieltag – an jedem Wochenende ein Vinschger Derby. In der 3. Amateurliga ist Laas jenes Team, welches aus Vinschger Sicht den besten Saisonauftakt feierte. Die Laaser feierten zwei Siege – darunter einen 4:1 Heimerfolg gegen Kortsch am ersten Spieltag - und legten einen optimalen Start hin. Eyrs konnte im ersten Saisonspiel Schnals mit 3:0 besiegen, musste sich aber in der zweiten Partie gegen Glurns mit einem 0:0 Unentschieden zufriedengeben. Kortsch startete mit einer Niederlage (gegen Laas) und einem Sieg gegen Schnals in die neue Saison. Das Team aus Glurns, welches der Liganeuling ist, holte sich gegen Eyrs den ersten Punkt. Noch ohne Punkte steht nach zwei Spieltagen die Mannschaft aus Schnals da.*

*Anmerkung der Redaktion: Die Ergebnisse des 3. Spieltages standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Am 10. September startete die Vinschger Eishockeyschule im IceForum von Latsch. Die Kosten für die Teilnahme an der Hockeyschule betragen 50 € (Mitgliedschaft). (sam)

Montag, 20 September 2021 14:52

Überraschung fast geglückt

Landespokal - Im Pokalspiel gegen Latsch hätte Schlanders beinahe für die große Überraschung gesorgt. Das Team führte bis zur 64. Minute mit 0:2 und musste sich am Ende mit 2:4 den Latschern geschlagen geben. (sam)

Montag, 20 September 2021 14:52

Derbytime

3. Amateurliga - Derbyliebhaber aufgepasst: Am 3. Oktober empfängt der FC Oberland das Team aus Mals, am 16. Oktober findet die Partie Goldrain gegen Morter statt. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Hildegard von Bingen, 17. September 2021

Neben dem Klimawandel durch die Erderwärmung stellt der weltweite Verlust der Artenvielfalt eine der großen Herausforderungen unserer Zeit dar. Nur eine genaue Erhebung von Daten aber gibt wissenschaftlichen Aufschluss: Am Beispiel von so genannten Zeigerarten im Feld bei Anwendung standardisierter Methoden und Wiederholung dieser Untersuchungen in periodischen Abständen wurde verschiedenen Ortes begonnen, lange Datenreihe zu erstellen. Und nur mit solchen Datenreihe können wissenschaftlich exakte Aussagen zur Ab- oder Zunahme von pflanzlichen und tierischen Arten gemacht werden. Das seriös betriebene Monitoring von Biodiversität ist also ein Langzeitprojekt.

Erhebungen in Südtirol
Es ist begrüßenswert, dass die Südtiroler Landesregierung verschiedenen Forschungseinrichtungen 2019 den Auftrag zur Erhebung der Biodiversität in unserem Land erteilt hat. Diese Forschung ist eine Zusammenarbeit von Eurac Research, dem Naturmuseum Südtirol, den Landesabteilungen Natur, Landschaft und Raumentwicklung sowie Landwirtschaft. Projektpartner sind außerdem die Universitäten Bozen und Innsbruck und das Versuchszentrum Laimburg. Die Projektleitung liegt bei der Frau Universitätsprofessorin Dr. Ulrike Tappeiner. Koordinator ist Dr. Andreas Hilpold.

Untersuchungsflächen
An insgesamt 440 Standorten werden bestimmte Tier- und Pflanzengruppen als sensible Indikatoren erhoben. 320 dieser Standorte betreffen terrestrische Ökosysteme und 120 die Fließgewässer. Die Untersuchungsstandorte sind auf das ganze Land verteilt und reichen von den Talsohlenböden bis in die alpinen Lebensräume. Untersucht werden Wiesen und Weiden, Äcker und Dauerkulturen, Wälder, Fließgewässer, Feuchtlebensräume, Siedlungsbereiche und eben alpine Lebensräume bis oberhalb der Waldgrenze.

Die Bioindikatoren
Als Bioindikatoren wurden für das Südtiroler Monitoring der Biodiversität folgende Pflanzen- und Tiergruppen ausgewählt: Gefäßpflanzen, Moose und Flechten, Vögel, Fledermäuse, Heuschrecken, Tagfalter, Käfer, Wanzen und andere Insektengruppen, Spinnen und weitere Wirbellose, Süßwasserfauna. Hinzu kommen: Bodenparameter und abiotische Faktoren und Lebensräume.

Erste Ergebnisse
Nach nicht ganz zwei Erhebungsjahren wurden in der 2. Septemberwoche 2021 erste Ergebnisse von 128 verschiedenen Standorten vorgestellt. Auf diesen Probeflächen konnten z. B. 1.094 verschiedene Arten von Gefäßpflanzen, 166 verschiedene Vogelarten, 20 Arten von Fledermäusen und 128 Arten von Tagfaltern erhoben werden. Weitere Zwischenergebnisse, aufgeschlüsselt nach den einzelnen Standorten, können im Internet unter https://biodiversity.eurac.edu/de abgerufen werden.

Zur Erinnerung:
Am 5. Juni 1992 war während des Gipfeltreffens der Staatschefs die Konvention zur Artenvielfalt von Rio de Janeiro unterzeichnet s67 park2worden (Convention on Biological Diversity CBD). In Italien ist die Biodiversitätskonvention von Rio am 14. Juli 1994 in Kraft getreten.
Unter der damaligen italienischen Umweltministerin Stefania Prestigiacomo aus Sizilien war im Jahr 2009 von den Umweltministern der G-8-Staaten die „Charta von Syrakus“ zum Erhalt der Biodiversität unterzeichnet worden.
Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr der Biodiversität ausgerufen. Im Mai desselben Jahres hat an der römischen Universität „La Sapienza“ die 1. Nationale Konferenz zum Erhalt der Biodiversität stattgefunden. In deren Folge wurde vom Ministerrat für die Dekade 2011-2020 das Dokument zur nationalen Strategie zum Erhalt der Biodiversität verabschiedet. Das italienische Umweltministerium hat daraufhin Finanzmittel zur Erhebung der Istzustände zur Artenvielfalt zur Verfügung gestellt. Erste Nutznießer dieser Forschungsmittel waren etwa die Nationalparke Italiens.

Erhebungen im Nationalpark Stilfserjoch
Zusammen mit den drei anderen Nationalparken in den Alpen Gran Paradiso, Val Grande und Dolomiti Bellunesi hat der Nationalpark Stilfserjoch in den Sommermonaten der Jahre 2013 und 2014 auf ausgewählten Probeflächen entlang eines Höhentransektes faunistisches Monitoring von Zeigerarten betrieben. Als Zeigerarten dienten damals von den wirbellosen Tieren aus dem Stamm der Insekten die Ameisen, die Heuschrecken, die Laufkäfer, die Tagfalter sowie von den Wirbeltieren die Vögel. Die Untersuchungen haben im Nationalpark Stilfserjoch auf 76 Probeflächen stattgefunden, von den Haupttalsohlen bis in die alpine Stufe oberhalb der Wald- und Baumgrenze.

Fazit
Unabhängig, ob im Nationalpark Stilfserjoch oder in anderen Gebieten unseres Landes untersucht wird, bestätigt sich ein Trend: Je abwechslungsreicher eine Landschaft, je vielfältiger ihre Strukturen sind, umso höher ist der Artenreichtum. Umgekehrt ausgedrückt: Ein Reichtum an pflanzlichen und tierischen Arten ist nur durch die Vielfalt der Landschaftselemente zu erhalten. Der Wechsel von Wiesen, Dauerkulturen und Auwald am Beispiel der Tschenglser Au belegt z.B. den Reichtum an Vogelarten. Meine Nichte Eva Grassl Raffeiner konnte diese ornithologische Artenvielfalt mit ihrer Leidenschaft für die Fotographie von ihrem Wohnhaus aus auch fotografisch festhalten. Eine kleine Auswahl ihrer Bilder zeige ich heute.

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Dienstag, 21 September 2021 15:09

Spezial-Einrichten: Wohn Ideen 2021/22

EMMA

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Schwebend und elegant in italienischem Design mit Stoffbezug und Boxspring-Matratzen für besten Schlafkomfort.

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s60 fleischmannInspiration für Schönes

Die kleinen Dinge, Wohn-accessoires, Kissen, Decken oder Teppiche bringen Stil und Persönlichkeit ins Zuhause...damit wir uns auch wirklich Zuhause fühlen.

Gesehen bei Raumausstattung Fleischmann in Schlanders.

 

s60 fuchsMarteller Granit Plima

Der Naturstein aus dem Vinschgau

Ein Stück Vinschgau in‘s Zuhause holen: Der vielseitige und pflegeleichte Vinschger Granit PLIMA kommt aus dem Martelltal und ist mit seinen blau-grauen Nuancen ein Blickfang. Die Findlinge kommen direkt aus dem Flussbett der Plima. Der Naturstein erfüllt höchste Ansprüche, auch jene der Nachhaltigkeit und Regionalität. Der Plima gesellt sich in der hauseigenen Produktionsstätte der Firma Fuchs zum Pseirer Gneis oder Natursteinen aus aller Welt, die auf Wunsch nach Maß gefertigt werden. Die Firma Fuchs ist Ihr Fachhändler für Naturstein, Fliesen und Holzböden.

Gesehen bei Fuchs AG in Vetzan/Schlanders.

 

s60 innerhoferMUT ZU NISCHEN

Es gibt viele Möglichkeiten der Badgestaltung. Eine elegante Alternative zu Regalen im Badezimmer sind Nischen. Sie können überall eingebaut werden: in der Dusche, neben der Toilette, über der Badewanne. Wichtig: Wegen der Aussparungen sollten diese schon in der Rohbauphase eingeplant werden. Abgesehen davon, dass Nischen praktisch sind, kann man mit Ihnen auch gezielt Akzente setzen und das Bad dadurch individuell gestalten. Schon ein Wechsel der Fliese, das Einsetzen von Holzelementen oder eine passende Lichtplanung machen die Nische zum eleganten Blickfang.

Gesehen bei Innerhofer - Showroom in Meran

 

DEKO & KISSEN

s60 wallnoeferVerleihen Sie Ihren Wohnräumen einen neuen Look. Mit trendigen Deko-Kissen zaubern Sie im Handumdrehen eine wohnliche, bezaubernde und gemütliche Atmosphäre in Ihr Zuhause.

Gesehen bei Möbel Wallnöfer in Naturns

 

HIMMLISCH

Bettwäsche zum Verlieben in verschiedenen Designs. Geborgenheit kann so schön sein...

Gesehen bei Möbel Wallnöfer in Naturns

 

s60 walln2TEPPICHE

Lieblingsteppiche für ein gemütliches Zuhause. Für jeden Geschmack. Für Ihr ganz persönliches Wohlfühl-Ambiente. Ideen, Anregungen und Inspirationen finden Sie...

... bei Möbel Wallnöfer in Naturns

 

s60 reisingerTWISTER
MASTERPIECE OF CRAFTMANSHIP.

360-Grad-Drehsessel mit zusätzlicher Schaukel-Funktion für gemütliche und entspannte Momente. Twister ist ohne oder mit Armlehne erhältlich – diese wahlweise Rundrohr schwarz matt Feinstruktur beschichtet oder aus Massivholz. Ausgewählte Stoffe und Leder sorgen mit den entsprechenden Ziernähten für Ihren individuellen Look im Wohnzimmer. Machen Sie es sich gemütlich und relaxen Sie in diesem einzigartigen Sitzmöbel.

Gesehen bei Möbel Reisinger in Eyrs

 

s60 koflerMONDHOLZMÖBEL

Einzelstücke mit Charakter und besonderen Eigenschaften. Mondholz-Möbel leben mit und von der Natur. Die Bäume aus denen die individuellen Mondholz-Möbel gefertigt sind, werden in der Ruhephase im Spätherbst und kurz vor Neumond geschlägert und verbleiben in den Ästen bis zum Abtransport im Frühjahr. Beim Auftauen werden die Stämme zu Brettern geschnitten und bleiben gestapelt einen weiteren Winter im Freien. Durch Kälte und Wärme reduzieren sich die inneren Spannungen im Holz, das Holz arbeitet sich aus.
Mondholz-Möbel sind weitaus resistenter gegen Insektenbefall, es braucht weniger Leimfugen, um formstabil zu bleiben. Das Holz ist ruhiger und wertvolle Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle verpuffen nicht im Wasserdampf der riesigen und energiefressenden Trocknungsöfen. Mondholzmöbel haben ein Gesicht, eine Geschichte und sind für Generationen gemacht.

Gesehen bei Tischlerei Kofler in Terlan

 

s60 alber1Schlafen im eigenen Wellness-Tempel

Schlafen im eigenen Wellness-Tempel: Mit dem exklusiven Schlafzimmerprogramm schaffen Sie sich einen Ort purer Erholung. Das variantenreiche Bettsystem in seidigem Mattlack und ansprechenden Paneel-Lösungen wird Sie jede Nacht in einen komfortablen Schlaf begleiten. Mit den stilvollen Kleiderschränken können Sie Ihr Schlafzimmer ganz harmonisch gestalten. Wählen Sie aus verschiedenen Lackausführungen Ihren persönlichen Rückzugsraum.

Gesehen bei Alber Möbel in Schlanders

 

s60 alber2Kompaktes Sofa mit viel Liegefläche

Ein schönes, formvollendetes Design und viele nützliche Funktionen in einer Garnitur. Das Design ist die Symbiose aus klaren Formen und super Sitzkomfort durch – multifunktionale Verstellbarkeit. Auch auf kompakter Fläche erfüllt das Polstermöbelprogramm alle Ansprüche an Ästhetik und Komfort.
Passend zum Sofa gibt es den Relaxsessel, stufenlos verstellbar, betrieben mit aufladbarem Akku, somit gibt es keine störenden Kabel am Boden.

Gesehen bei Alber Möbel in Schlanders

Ein Großbrand in Taufers, Südtirol, hat mehrere Häuser zerstört – und drei Familien sowie eine Schreinerei um ihr geliebtes Zuhause gebracht. Nach den Löscharbeiten, der Bestandsaufnahme und aller versicherungstechnischen Angelegenheiten, hat sich die Familie Christandl – Mutter Hedwig, Vater Werner und Sohn Ulli – entschieden, an derselben Stelle ein neues Haus zu errichten und das Gebäude an die aktuellen Bedürfnisse seiner Bewohner anzupassen. In seiner Funktion als technischer Leiter bei holzius konnte Ulli Christandl dabei jede Menge fachliches Know-how einfließen lassen und durch praktische Eigenleistungen vor Ort auch zusätzlich Geld sparen.

 

In Taufers verwurzelt
„Mein Vater hat sein ganzes Leben an dieser Adresse in Taufers verbracht. Er wurde hier geboren, er ist hier aufgewachsen, er hat hier eine Familie gegründet und großgezogen. Es war also klar, dass wir von hier nicht wegziehen wollten.“ Ulli Christandl fasst den Entschluss der Familie nach dem Brand und dem Verlust des Wohnhauses und Stadels zusammen. Als Mitarbeiter bei holzius sitzt er quasi „an der Quelle“, um ein neues Haus zu planen und realisieren. Die Entscheidung fällt bewusst auf hybride Bauweise, da die Lage an einer vielbefahrenen Durchzugsstraße massiv ausgeführten Schallschutz nötig macht. Aber auch zwischen den Geschossen sollte der Schallschutz verstärkt werden, um die zwei Ferienwohnungen im ersten Obergeschoss von den Wohnbereichen der Familie baulich zu entkoppeln. „In diesen beiden Bereichen sowie im Keller, dem Heizraum und dem Treppenhaus kam Beton zum Einsatz. Darüber hinaus ist Holz (in diesem Fall Fichte) das Mittel der Wahl – weil wir alle es als natürlich nachwachsenden Rohstoff schätzen, der Wohnräumen einen unverwechselbar gemütlichen Charakter verleiht“, erklärt Ulli Christandl.

Barrierefreiheit im Erdgeschoss
Die (neue) Einteilung der Wohnräume orientiert sich an den Bedürfnissen der Bewohner. Die Eltern Hedwig und Werner bewohnen das nun barrierefrei ausgeführte Erdgeschoß auf 120 m2, darauf aufbauend befinden sich zwei Ferienwohnungen mit je 50 und 70 m2, das Dachgeschoß bietet Ulli Christandl wiederum 120 m2 Wohnfläche. „Neu ist, dass wir bewusst Wohn- und Schlafbereiche räumlich und durch eine Tür getrennt haben. Auf diese Weise lassen sich also alle Räume benutzen, ohne andere Personen in den anderen Bereichen durch Geräusche oder Licht zu stören“, erklärt Ulli Christandl die wesentlichen Änderungen. Mit separat begehbaren Schrankräumen 026 smaußerhalb der Schlafräume wurde sogar noch Platz geschaffen, weil es nicht mehr nötig war, Kleiderkästen und Regale aufzustellen. Die Wohnbereiche sind bewusst offen und lichtdurchflutet geplant. Anstatt mit Wänden zu unterteilen, sind Wohnzimmer und Wohnküche nun der Bereich, in dem sich das Familienleben abspielt. Die holzius-Wandelemente aus Vollholz sorgen dabei für die entsprechende Wohlfühl-Atmosphäre.

Natürliche Wärmestrahlung
Ziel war es, ein behagliches Umfeld zu schaffen und praktische Anwendungen auf intelligente Weise zu integrieren. Die Räume verfügen deshalb über ein Heizsystem, das in die abgehängten Lehmdecken integriert ist. Ähnlich einer Fußbodenheizung gibt diese wassergeführte Deckenheizung Wärmestrahlung von oben her ab. „Damit empfinden wir die natürliche Wärme der am Himmel stehenden Sonne nach – schließlich ist es nicht die Erde, die uns von unten her wärmt“, erklärt Planer Ulli Christandl. Das System ist an den bereits bestehenden Fernwärme-Anschluss gekoppelt, der im Servicepaket auch die Wasserversorgung und das schnelle Glasfaserinternet bereitstellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beheizung von der Decke her (anders als bei herkömmlichen Radiatoren an den Wänden) weder zu Luftverwirbelungen noch Zugeffekten führt, das senkt die Staubbelastung. Zusätzliche Wärme kommt durch die großzügig ausgeführten Fensterflächen herein – die Wohnräume wurden bewusst in Richtung Süden und Westen orientiert, um die auftreffende Sonnenstrahlung optimal zu nutzen. Die vorgestellten Balkonkonstruktionen verhindern dabei eine Überhitzung der Innenräume im Sommer.

Holz und Holzbaustoffe
Die Familie Christandl legt größten Wert auf Natürlichkeit und Naturbelassenheit in ihrem Lebensraum. Dieser Lebenseinstellung entspricht die leim- und metallfreie Bauweise der Wand- und Deckenelemente von holzius. Durch Schwalbenschwanz-Holzverbindungen – eine uralte Technik, die von holzius neu interpretiert und mit den Funktionsprinzipen „Verkämmen“ und „Vergraten“ kombiniert wurde – ist es möglich, sowohl Luftundurchlässigkeit als auch Rieseldichtheit herzustellen. Auch „Hinter den Kulissen“ und an besonders beanspruchten Stellen der Wohnbereiche kommen natürliche und nachhaltig produzierte Materialien zum Einsatz. So ist z. B. Cemwood, mineralisch ummantelte Hobelspäne, als tragendes Füllmaterial im Fußboden verbaut. Als Dämmmaterial kommen Holzfasern sowie mit Kalk vermischte Hobelspäne zum Einsatz. Die Wände wurden stellenweise mit Fermacell-Gipsfaserplatten (aus recycelten und hochverdichteten Papierfasern) verschalt. In den Wohn- und Schlafbereichen sind Holzböden verlegt, lediglich die Nassbereiche wie die Badezimmer haben einen Estrichboden mit integrierter Bodenheizung als Basis.

Großteil in Eigenleistung
Das Know-how und die Fähigkeiten von Ulli Christandl machten es möglich, viele entscheidende Arbeiten mit Hilfe seiner Eltern und Freunde in Eigenregie umzusetzen. „Bis auf die Betonarbeiten (Erhard & Tedoldi aus Mals), die Zimmermannsleistungen (Zimmerei Thialer, Prad) sowie die Elektro- (Spechtenhauser aus Laas) und Sanitärinstallationen (Thanei aus Mals) habe ich so gut wie alles selbst in die Hand genommen – also Planung, alle handwerklichen Tätigkeiten und die Projektsteuerung. Ich kenne nun wirklich jede Schraube und 024 smjedes Stück Holz in diesem Haus“, fasst er lachend zusammen. Anders als bei anderen Bauherren sind bei Ulli Christandl aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen dabei weder Stress noch Hektik aufgekommen. „In meiner Funktion als technischer Leiter bei holzius arbeite ich täglich an vergleichbaren Projekten – und ich kenne mich auch mit den vielen Herausforderungen auf Baustellen aus“, erklärt Ulli Christandl seinen praktischen Zugang.

Ein neues Zuhause
Ziel war es, aus dem neuen Haus ein neues Zuhause zu machen – das ist geglückt. Sowohl Hedwig und Werner Christandl als auch Ulli Christandl schätzen ihre neuen Wohnungen als behaglichen Mittelpunkt ihres Lebens. Und auch die wechselnden Hausgäste der beiden Ferienwohnungen geben durchwegs nur positives Feedback. Für die Familie ist das Wohnen im holzius-Haus ein Neustart in einem traditionell errichteten Umfeld. Vor allem auch, weil eine der zentralen Grundvoraussetzungen zu 100 % erfüllt wurde: das Haus steht dort, wo die Familie seit Generationen zu Hause ist.

holzius
030 smAls Anbieter patentierter, leim- und metallfreier Vollholzelemente für Wohnhäuser gestartet, gehören auch fertige Gebäudehüllen für Mehrfamilienhäuser, öffentliche und gewerbliche Bauten aus Vollholz in baubiologischer Ausführung zum holzius-Angebot. „Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen und intakte Lebensräume erhalten. Auf diese Art und Weise wollen wir Mensch und Natur zusammenbringen“, so Firmengründer Herbert Niederfriniger. holzius setzt sich für den Fortbestand einer intakten Natur, die Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung ein. Ziel ist es, die variantenreiche Vollholzbauweise mit werksseitig vorgefertigten Wand-, Decken- und Dachelementen auch in die Städte zu bringen und damit auch dort naturverbundenes Wohnen und Leben zu ermöglichen.

pr-info Wörnhart

Eine ruhige Hand braucht es, viel Gespür und Fachwissen und vor allem: Präzision und Verantwortungsbewusstsein. In einem spannenden Aufgabenfeld bewegt sich der Meisterbetrieb Wörnhart in Algund. Von der klassischen Malerei hat sich der Schwerpunkt in der Betriebstätigkeit hin zur Denkmalpflege und zur Sanierung von Altbauten verlagert. Dieser Leidenschaft für die Erhaltung und Pflege von denkmalgeschützten Gebäuden widmet man sich mit viel Liebe zum Detail, Fleiß und Engagement.
Seit 14 Jahren bildet sich das Team weiter und kniet sich in die Arbeit hinein. Eine Herzensangelegenheit ist die Tätigkeit geworden, gewachsen aus starken Wertigkeitsgefühl und großem Respekt vor dem Denkmal. Zuhause im traditionellen Handwerk, verwendet man nachhaltige, natürliche Produkte und Farben mit möglichst hohem Reinheitsgrad wie Kalkputze und Kalkanstriche sowie reine Leinölprodukte zur Behandlung von Holz und Metall. Der Malerbetrieb besteht aus einem jungen dynamischen eingespielten Team, dessen oberstes Ziel die Zufriedenheit gegenüber anspruchsvollen Kunden ist. Für Zuverlässigkeit und Qualität garantiert der Malerbetrieb Wörnhart.

Architektur-Interview mit Kordula Hell

Es ist lieb gewordene und gern gepflegte Tradition im Vinschgerwind im Sonderthema „Bauen“ Vinschger Architekten zu einem Gespräch einzuladen. Diese Interview-Reihe wird in dieser Ausgabe mit der Schlanderser Architektin Kordula Hell fortgesetzt.

Interview & Foto: Angelika Ploner

Vinschgerwind: Architektur ist für Sie...
Kordula Hell: ...das ist eine schwierige Frage, wo man Stunden und Tage darüber sinnieren und diskutieren könnte. Das Wort Architektur kommt aus dem Lateinischen und Griechischen und bedeutet so viel wie Baukunst und bereits da könnte man anfangen zu philosophieren: Wann wird Bauen eigentlich Kunst? Und was versteht man unter Kunst? Ist das jetzt die Dekoration, eine schöne, auffällige Fassade? Oder ist es Kunst, wenn man ein Gebäude so plant, dass es sich in die Umgebung einfügt? Ist es die Konstruktion? Die Materialwahl? Ein gut durchdachter Grundriss? Ist Kunst, wenn ein Gebäude modisch ist oder wenn es zeitlos ist?

Vinschgerwind: Anders gefragt: Ist Architektur individuell?
Kordula Hell: Architektur ist individuell und ein weiter Begriff. Architektur ist etwas, dem wir täglich begegnen, mit dem wir immer zu tun haben. Es ist uns ganz nahe, wie Kleidung zum Beispiel, wenn es den eigenen Wohnraum betrifft. Architektur ist etwas, das die öffentlichen Räume prägt und damit Einfluss auf unser Leben, unser Empfinden hat, mehr als uns vielleicht bewusst ist.

Vinschgerwind: Architektur ist demnach auch Alltag.
Kordula Hell: Architektur ist auch Alltag und natürlich auch Ausdruck von der Gesellschaft, der Kultur und von der Zeit, in der wir leben.

Vinschgerwind: Welche Voraussetzungen braucht es für den Beruf des Architekten? Ihre Meinung.
Kordula Hell: Es braucht in erster Linie natürlich Kreativität und eine gute Raumvorstellung, ein gutes Gefühl für Materialien und Oberflächen. Man braucht aber auch Einfühlungsvermögen, psychologische Fähigkeiten...

Vinschgerwind: ... die sind sicher oft ganz wichtig...
Kordula Hell (lacht): ...ja, wir müssen natürlich Wünsche von unseren Kunden herausfiltern und oft haben die Bauherren untereinander ganz unterschiedliche Vorstellungen, wo man eine Gratwanderung machen muss. Aber wovon man sich ganz schnell verabschieden muss, ist die verklärte Vorstellung, dass ein Architekt dasitzt und den ganzen Tag über kreativ ist und schön zeichnet und tolle Ideen hat und plant.

Vinschgerwind: Was braucht man noch?
Kordula Hell: Man braucht technisches und mathematisches Verständnis, man muss sich für Bauphysik interessieren, für Konstruktion... und was momentan mehr und mehr zunimmt, man muss sich mit Gesetzen und Bürokratie herumschlagen. Das neue Raumordnungsgesetz hat uns derzeit im Griff, auch die digitale Einreichung.

Vinschgerwind: Das neue Raumordnungsgesetz ist jetzt seit gut einem Jahr in Kraft und muss laufend nachgebessert werden.
Kordula Hell: Ja, es gibt viele Punkte, die noch nicht geklärt sind und es ändert sich dauernd etwas.

Vinschgerwind: Das klingt mühsam?
Kordula Hell: Manchmal ist es mühsam und die schönen Seiten des Architektenberufs bleiben teilweise auf der Strecke.

Vinschgerwind: Wie schwierig ist es in einem Männermetier Fuß zu fassen? Wie behauptet man sich zwischen männlichen Kollegen und Handwerkern?
Kordula Hell: Ich hatte nie große Probleme. Ich glaube schon, dass Frauen am Bau und in der Architektur ernst genommen werden. Mir ist am Anfang meiner Laufbahn und das ist jetzt über 20 Jahre her, einmal passiert, dass ich auf den Bau gegangen bin, um mit einem Handwerker meinen Detailplan zu besprechen und er hat immer in der dritten Person mit mir gesprochen. Was will er mit dem Plan da epper sagen? Was meint er da? Wie will er das haben? So als ob ich die Mittelsfrau wäre, der Stift sozusagen.
Ansonsten muss ich sagen, hab ich nie schlechte Erfahrungen gemacht. Der Umgangston der Handwerker auf der Baustelle ist mit Architektinnen auch recht fein, da reissen sie sich sehr zusammen.
Bereits damals, als ich in Innsbruck angefangen habe Architektur zu studieren, waren die Hälfte der Studenten Frauen. Mittlerweile sind in Italien der Frauen- und Männeranteil in der Architektur sehr ausgewogen. In Österreich schaut‘s damit schlechter aus.

Vinschgerwind: Hat sich in den vergangenen 20 Jahren etwas verändert im Umgang mit Architektinnen?
Kordula Hell: Ich werde heute weniger oft gefragt, ob ich Innenarchitektin bin, also für Möbel, Stoffe, Vorhänge, Dekorieren zuständig. Anfangs wurde ich oft noch groß angeschaut, wenn ich erklärt habe, dass ich in erster Linie für das Gebäude selbst zuständig bin.

Vinschgerwind: Worin unterscheiden sich Architektinnen von Architekten? Oder anders gefragt: Unterscheidet sich ein Bau aus der Feder einer Architektin von jenem eines Architekten?
Kordula Hell: Wenn ich ein Klischee bedienen möchte, würde ich sagen: Frauen planen praktischer. Fenster ist da mein Stichwort. s56 Haus AFrauen bauen ein Haus so, dass man die Fenster putzen kann und Männer gehen da eher auf Optik und Fassade. Spaß beiseite. Man kann einen Bau sicher nicht an Mann oder Frau festmachen. Also, dass Frauen grundsätzlich eine andere Formensprache haben, glaube ich nicht. Jeder hat seine Fähigkeiten und Begabungen. Es gibt Männer mit zwei linken Händen und technisch begabte Frauen. Wenn man einen Unterschied sehen möchte, dann vielleicht den, dass Männer eher sichtbar sind, mehr Außenwirkung haben, die sensationelle, große Architektur machen. Das ist aber weniger wegen unterschiedlicher Fähigkeiten, sondern hat meiner Meinung nach sehr viel mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu tun, diesem Jonglierakt, mit dem Architektinnen konfrontiert sind und Architekten weniger.

Vinschgerwind: Wie sieht Ihr persönliches Traumhaus aus? Wie wohnen Sie selbst?
Kordula Hell: Ich hab mir als mein Sohn auf die Welt gekommen ist, in meinem Elternhaus in kürzester Zeit eine Wohnung umgebaut und an unsere Bedürfnisse angepasst.

Die ist seitdem ein ewiges Projekt, ständig in Planung, zumindest im Kopf. Nichtsdestotrotz ist es auch heute schon sehr gemütlich und wir fühlen uns wohl.

Vinschgerwind: Und wie sieht Ihr Traumhaus aus?
Kordula Hell: Mein Traumhaus wäre ein wenig offener mit einer guten Verbindung zwischen Innen- und Außenraum, mit fließenden Übergängen, viel Licht, offenen Räumen und was mir ganz wichtig ist, dass jeder seinen Bereich hat, wo er sich zurückziehen kann.

Vinschgerwind: Woran erkennt man einen Bau von Kordula Hell? Gibt es eine besondere architektonische Handschrift?
Kordula Hell (lacht): Da muss ich etwas ausholen. Ich halte es mit Vitruv, einem Architekturtheoretiker, der im 1. Jhd. vor Christus gelebt hat und der hat niedergeschrieben: Architektur beruht auf drei Prinzipien: Firmitas, Utilitas und Venustas. Firmitas bedeutet Festigkeit, also geht es um die Stabililtät, um die Konstruktion, um Materialien, die den Anforderungen entsprechen müssen. Utilitas bedeutet, ein Gebäude muss zweckmäßig sein, es muss nützlich sein, es muss funktionieren. Man soll auch den Zweck ablesen können. Und Venustas betrifft die Ästhetik. Ein Gebäude soll auch schön sein, es müssen der Maßstab und die Proportionen stimmen. Und genau diese Prinzipien versuche ich immer umzusetzen. Meine Gebäude sind, glaube ich, zurückhaltend, schlicht und eher unauffällig. Ich mag gerne gerade Linien, klare Kanten und was mir ganz wichtig ist, sind funktionelle Grundrisse. Ich gehe bei der Planung immer von innen nach außen, versuche den Platz so gut wie möglich auszunutzen und keine Flächen zu verschwenden. Was ich auf jeden Fall nicht mache, ist Hochglanz- und Prospektarchitektur.

Vinschgerwind: An welchem Projekt arbeiten Sie gerade?
Kordula Hell: Ich habe derzeit einige Projekte am Laufen, hauptsächlich sind das private Wohnungsbauten: Neubauten, Umbauten, Erweiterungen

Vinschgerwind: Was ist momentan Thema beim Bauen und in der Architektur? Energieeinsparung?
Kordula Hell: Energiesparendes Bauen ist auf jeden Fall ein Thema beim Bauen. Ressourcensparendes Bauen, Bodenverbrauch einschränken, Bauen im Bestand. Was momentan allen unter den Nägeln brennt, ist einfach der Rohstoffmangel, die extrem gestiegenen Preise, die Materialien, die nicht herzubekommen sind, die ewig langen Lieferzeiten.

Vinschgerwind: Der Rohstoffmangel kam fast über Nacht..
Kordula Hell: Ja, das ist momentan wirklich schlimm. Wir bekommen teilweise die Materialien nicht her, nur das, was noch lagernd ist.
Fenster, Küchengeräte haben extrem lange Lieferzeiten. Man ist derzeit fast nicht imstande eine Preiskalkulation zu machen. Momentan gehen die Preise noch nach oben und die Entwicklung ist nicht abschätzbar. Die Firmen müssen natürlich auch nachkalkulieren und können das nicht kompensieren. Das ist eine ziemlich kritische Situation.

s56 Haus PVinschgerwind: Auch für Bauherren, die natürlich mit einem bestimmten Budget kalkuliert haben.
Kordula Hell: Ja, ich weiß von einigen, die überlegen, ob sie jetzt bauen können oder noch abwarten sollen. Abseits davon ist natürlich der 110 Prozent Bonus ein Thema, der mit einem großen Aufwand verbunden ist, das neue Raumordnungsgesetz und die elektronische Bauakte, die uns momentan quält.

Vinschgerwind: Das heißt es muss alles digital eingereicht werden?
Kordula Hell: Ja, die Bauakten reicht man seit einiger Zeit über ein Portal ein. Da klickt man sich durch unzählige mehr oder weniger sinnvolle Onlineformulare und lädt alle Pläne in einer bestimmten Form, digital unterschrieben, hinauf. Wenn irgendwann die Kinderkrankheiten behoben sind, dann funktioniert das auch. Momentan kämpfen wir.

Vinschgerwind: Welchen Tipp haben Sie für angehende Bauherren bei der Wahl des Architekten?
Kordula Hell: Auf keinen Fall nur wahllos Angebote einholen und dabei nur auf den Preis schauen. Die Bauherren sollen auch schauen, wie der Architekt baut, ob ihnen der Stil zusagt. Sie könnten auch mit ehemaligen Bauherren reden, ob sie zufrieden waren mit der Arbeit, ob sie sich wohlfühlen im Gebäude, ob der Kostenrahmen eingehalten werden konnte... Wichtig ist auch, dass eine gute Beratung zum Beispiel wegen der Eigentumsverhältnisse oder wegen möglicher Steuervergünstigungen und Förderungen gemacht wird. Viele Probleme können so bereits im Vorfeld geklärt und geregelt oder ganz vermieden werden. Die Chemie zwischen Bauherren und Architekt muss auf alle Fälle stimmen, denn es ist eine lange Zeit, die man zusammen verbringt. Eine Vertrauensbasis muss entstehen können. Planen ist ein Entwicklungsprozess, bei dem die Ideen der Bauherren und die Ideen des Planers verschmelzen. Die Bauherren sollten Vertrauen in die Fähigkeiten, die Vorstellungskraft und das Urteilsvermögen ihres Architekten haben.

Vinschgerwind: Wie gehen Sie an ein Projekt heran?
Kordula Hell: Am Anfang stelle ich sehr viele Fragen und versuche herauszufinden, was die Wünsche und wie die Vorstellungen von Wohnen sind. Wie ist der Platzbedarf? Wie ist der Tagesablauf, wie sind die Gewohnheiten? Damit lege ich eine Art Wunschliste an. Dann verschaffe ich mir natürlich vor Ort einen Überblick: Wie ist der Bauplatz? Wie ist der Sonneneinfall? Woher pfeift der Wind und wo ist die Wetterseite, das ist grad im Vinschgau wichtig. Wie ist der Ausblick und wo sind die Einblicke der Nachbarn? Natürlich darf man auch Eigentumsverhältnisse, Grenzen usw. nicht außer Acht lassen. Ich bin mit der Planung meist relativ lange beschäftigt, aber ich habe danach in der Bauphase kaum mehr Änderungen am Plan. Ein Projekt muss sich entwickeln. Diese Zeit sollte man sich nehmen. Mir ist lieber, Änderungen passieren zuerst auf dem Papier, als danach auf dem Bau.

Vinschgerwind: Auf welches Ihrer Projekte sind Sie besonders stolz?
Kordula Hell: Da gibt es einige. Auf jedes, wo mir die Kunden auch nach Jahren noch sagen, dass sie nichts anders haben möchten und noch eine große Freude mit ihrem Bau haben.

Vinschgerwind: Welche Materialien bevorzugen Sie?
Kordula Hell: Ich mag gerne verputzte Mauern, rauhe Putze, Holz, naturbelassene Materialien, Stein, Stahl. Eigentlich alles, was nicht aufdringlich ist.

Vinschgerwind: Ein Blick in den Vinschgau: Welchen Bau finden Sie besonders gelungen?
Kordula Hell: Das fällt mir die Entscheidung schwer, weil es im Vinschgau sehr viele sehr gelungene Bauten gibt. Aber ein Bau, der mich recht früh ziemlich beeindruckt hat, ist das Rathaus in Mals von Architekt Walter Dietl.

Vinschgerwind: Was würden Sie gerne einmal planen? Ein Traum.
Kordula Hell: Ich bin sehr zufrieden mit meinen Projekten. Es ist jener Bereich, wo ich mich gerne bewege. Es wäre schön, wenn ich mein Traumhaus einmal bauen könnte, auf der grünen Wiese, ohne gesetzliche Einschränkungen …. vor allem ohne digitale Einreichung. Aber das Problem ist, dass dieses wohl nie fertig werden würde, weil man bei sich selbst wohl nie zum Punkt kommt zu sagen: So und jetzt passt es.


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