Vinschgau - Die SVP Ortsgruppen haben ihre Ausschüsse kürzlich neu gewählt. Anlass genug, um beim SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger nach der Befindlichkeit der Südtiroler Volkspartei im Vinschgau nachzufragen. Plangger spricht auch über den Stillstand im Vinschgau, über Alperia, über Zugverbindungen und über die SVP als Klimapartei.
Vinschgerwind: Wir möchten mit Ihnen über das Klima sprechen.
Albrecht Plangger: (schweigt) Ja, logisch.
Vinschgerwind: Sprechen wir das Klima in der SVP im Bezirk Vinschgau an.
Albrecht Plangger: Ach so (lacht). Im Oberland werden wir es besser haben mit dem Klimawandel.
Vinschgerwind: Kürzlich fanden die Ortsausschusswahlen statt. Welches Resümee ziehen Sie als SVP-Bezirksobmann?
Albrecht Plangger: Ein relativ gutes Resümee. Wir haben 38 Ortsgruppen. Außer in zwei wurde in allen Ortsgruppen gewählt. Glurns etwa, da haben wir die Wahlen aufgrund der Stadtratsbildung verschoben. In Taufers wurde auch verschoben. Alle anderen 36 haben gewählt. In allen Ortsgruppen ist der Ortsobmann oder die Ortsobfrau noch nicht fix. Die konstuierenden Sitzungen folgen in den nächsten Wochen. Ich rechne damit, dass bei rund einem Drittel der Ortsgruppen neue Gesichter kommen werden. Wir sind mit 38 Ortsgruppen im Vinschgau kapillar aufgestellt. Denn wir möchten als Volkspartei überall, auch in der kleinsten Realität vertreten sein. Das ist der Erfolg der SVP.
Vinschgerwind: Sind Sie mit Wahlbeteiligung zufrieden?
Albrecht Plangger: Die Wahlbeteiligung war ganz gut. Wir hatten in den Ortsgruppen in Graun eine Wahlbeteiligung zwischen 50 und 60 Prozent. Das ist zufriedenstellend. Bei den Fraktionswahlen waren es auch zwischen 50 und 60 Prozent und da geht es doch um mehr als bei der Wahl der SVP-Ortsgruppen.
Vinschgerwind: Bei Ihrem Antritt als SVP-Bezirksobmann vor 5 Jahren haben Sie versprochen, jede Ortsgruppe besuchen zu wollen. Ist das erfolgt?
Albrecht Plangger: Das habe ich schon des öfteren. Ich sehe die Ortsausschüsse mindestens einmal im Jahr, zum Beispiel auch wenn ich die Mitgliedskarten bringe. Was fehlt, ist, dass von den Ortsgruppen zu wenig politische Initiativen ausgehen. Das Interesse, Themen aufzugreifen und diese Themen politisch weiterzubringen, ist oft kaum vorhanden. Ich sage immer, dass wir uns viel zu viel mit der Mitgliedersammlung beschäftigen. Die Mitgliedersammlung müsste meiner Meinung nach viel schneller über die Bühne gehen. Beim Weißen Kreuz zum Beispiel hat man die Mitgliedschaft für das kommende Jahr bereits im November gemacht. Das würde der SVP gut anstehen. Damit könnte man im Jahr z. B. einige Treffen mit der Gemeindeverwaltung abhalten, über den Haushalt diskutieren usw.
Vinschgerwind: Wie erklären Sie sich diese Passivität der SVP-Ortsgruppen?
Albrecht Plangger: Passiv würde ich nicht sagen. Wenn Wahlen sind, sind die Ortsgruppen aktiv. Oft ist es so, dass man Themen nicht aufgreifen möchte, weil man der Meinung ist, dass diese Themen die Gemeindeverwaltung betreffen. Man will sich irgendwie nicht einmischen.
Vinschgerwind: Zum Talgeschehen: Corona überdeckt anscheinend alles. Im Bezirk Vinschgau steht alles still. Keine Elektrifizierung der Bahn, kein Heim für die Sportoberschule, keine Maltamaschine auf dem Joch. Können Sie die Themen noch ergänzen?
Albrecht Plangger: Das heißt nicht, dass nichts läuft. Wir sind nur noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir wollen die Themen abhaken. Es heißt etwa nicht, wenn das Schülerheim in Mals noch nicht da ist, dass daran nicht gearbeitet wird. Es wird geplant, gebastelt. Jetzt ist der Recovery Plan dazugekommen und da müssen wir schauen, ob wir da zugreifen können. Die Themen bleiben immer präsent.
Vinschgerwind: Wie können Sie die Tatsache zerstreuen, dass nichts vorangeht?
Albrecht Plangger: Wir hatten früher das große Thema Krankenhaus. Das ist zum Glück gelöst. Jetzt stehen ein Haufen anderer Themen an, an denen gearbeitete wird, um die wir uns kümmern. Die Resultate sind aber noch nicht da. Aufgeben tun wir deswegen nicht. “Steter Tropfen höhlt den Stein…“
Vinschgerwind: Welche Themen sind für Sie als SVP Bezirksobmann dringend?
Albrecht Plangger: Dringend ist der Nationalpark. Da haben wir gebuggelt wie die Deppen und viel Arbeit hineingesteckt. Der Führungsausschuss hat seine Beschlüsse gemacht und nun wäre die Landesregierung dran. Nun ist 5 Monate lang nichts passiert. Wenn die Landesregierung ihren Beschluss machen würde, hätten wir vorerst einmal eine Zonierung usw. und auch in Rom etwas in der Hand. In Rom kann es sein, dass da Null Interesse besteht. Denen ist es Wurscht ob wir einen Parkplan bekommen oder nicht. Aber bei uns muss die Arbeit schon getan und die Dinge abgehakt werden. Dringend ist auch die Gesellschaft auf dem Stilfserjoch. Die Projekte, die wir da oben geplant haben, müssen endlich realisiert werden. Da habe ich einen Frust. Die Aktenberge werden immer größer.
Vinschgerwind: Wo hängt und hakt das Ganze?
Albrecht Plangger: In Bozen ist das Interesse nicht besonders groß, sei es beim Park sei es beim Stilfserjoch.
Vinschgerwind: Sie waren 20 Jahre lang Bürgermeister der Gemeinde Graun. Als ehemaliger Bürgermeister und als Stromkämpfer: Ein Teil des Druckstollens im Bereich St. Valentin wird derzeit erneuert. Mit welchen Sorgen sehen Sie nach St. Valentin auf der Haide?
Albrecht Plangger: Sorgen hatte ich nie. Der Wasserverlust im Druckstollen stellt keine Gefahr dar, sondern das ist ein Problem. Wenn ein Schlauch rinnt, muss ich nicht gleich auswandern, sondern das Rohr bzw. den Schlauch flicken. Wenn der Druckstollen Wasser verliert, so ist das lösbar. Man hat geglaubt, dass das mit der Investition von 1,5 Millionen schon im vorigen Jahr gelöst worden ist. Was Alperia da gemacht hat, da habe ich keine Ahnung. Nun muss man um 8 Millionen Euro sanieren. Das gibt mir schon das Gefühl, dass das so passen kann. Außer es handelt sich um Gewässer, die von anderswoher kommen.
Vinschgerwind: Die Stromerzeugung über den Reschenstausee, etwa das Pumpen von Wasser aus dem Haidersee in den Reschensee, erfolgt zum Teil über eine provisorische Genehmigung. Zieht da ein neuer Stromstreit auf?
Albrecht Plangger: Nein. Die Nebenableitungen in den Haidersee sind alle in Ordnung. Was uns da die SEL bzw. die Alperia schuldig war, wurde alles bezahlt. Alles, was von Schlinig herkommt, ist in Ordnung, Auch was die Sicherheit betrifft, wurden Arbeiten gemacht. Die Konzession läuft bis 2032. Die Umweltplangelder werden bezahlt. Also von dieser Seite ist alles abgeschlossen.
Vinschgerwind: Was können Sie der Idee abgewinnen, dass man im Vinschgau eine Art Alperia-Büro eröffnen sollte? Also eine direkte Ansprechstelle für Bürgermeister und für die Bevölkerung.
Albrecht Plangger: Den Kontakt zu Alperia muss einer der 8 Anrainerbürgermeister in die Hand nehmen. Ich habe damals den Kontakt mit Edison bzw. mit SEL-Edison im Namen aller Bürgermeister gepflegt. Einer muss das übernehmen. Wir haben als Vinschger Gemeinden ja das Recht, einen Verwaltungsrat oder einen Aufsichtsrat zu stellen. Derzeit haben wir mit Lothar Agethle einen Aufsichtsrat. Alperia Vipower hat nur einen Alleinverwalter. Wir brauchen gerade deshalb einen lokalen Politiker im Verwaltungsrat der Alperia. Das steht uns aufgrund der Verhandlungen zu. Aber das muss halt einer machen.
Vinschgerwind: Bleiben wir beim Strom. Wie erklären Sie den Leuten, dass die Terna, also der staatliche Betrieb, der für die Hochspannungsleitungen zuständig ist, eine Leitung im Oberland verlegt, und keiner hat etwas davon?
Albrecht Plangger: Das habe ich den Leuten immer gesagt. Wir müssen schauen, dass wir da ohne Schaden rauskommen. Wir hatten da keine Chance. Das Land war auf der Seite der Terna, weil die Terna beim Brennerbasistunnel Projekte von 250 Millionen Euro machen wird. Für uns war also nur der Verhandlungsweg über die Trassenwahl und über Schadensbegrenzung möglich.
Vinschgerwind: Schaut da tatsächlich für den Vinschgau nichts heraus. Das Umspannwerk in Goldrain etwa?
Albrecht Plangger: Das Umspannwerk in Latsch war eine Maßnahme, die mehr aus dem Stromstreit herausgewachsen ist und hat mit den Terna-Arbeiten im Oberland nichts zu tun. Das Umspannwerk in Latsch war schon lange geplant, aber nie umgesetzt. Da hat der Stromstreit kräftig nachgeholfen. Die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und die Interessen von Edyna im Vinschgau waren mit ausschlaggebend. Wenn die Primärkabine in Latsch in Betrieb geht, sind wir im Vinschgau mit Kastelbell, Laas und Glurns besser aufgestellt als andere Bezirke.
Vinschgerwind: Sprechen wir über das Klima in Rom. Als Kammerabgeordneter berichten Sie alle 14 Tage in dieser Zeitung über das Geschehen dort. Ihre Einschätzung: Wird es eine Wintersaison geben?
Albrecht Plangger: (Pause) Doch, darauf würde ich wetten. Wahrscheinlich wird die Wintersaison in eingeschränkter Form möglich. In etwa so etwas, wie es die Schweizer praktiziert haben. Man kann Skifahren, vielleicht ist die Gastronomie zeitweise geschlossen. Vorsichtig bin ich aber schon. Wenn ich in meiner Heimatgemeinde die Schneekanonen sehe, dann sage ich, ich hätte mir da noch drei Wochen Zeit gelassen. Ich bin überzeugt, dass die politische Linie so sein wird, dass mit Einschränkungen, mit Green-Pass eine Wintersaison über die Bühne gehen wird. Eine Reisewarnung aus Deutschland wäre halt nicht gut.
Vinschgerwind: Sprechen wir über das Klima, über den Klimawandel. Ist Ihre Partei eine Klima-Partei?
Albgrecht Plangger: Ich glaube schon. Unser Landeshauptmann setzt auf Nachhaltigkeitsziele und der Fokus der Politik wird darauf ausgerichtet. Wir waren mit den Fernheizwerken im Tal schon recht gut unterwegs. Wir benötigen neuen Schwung. Bei der Photovoltaik ist noch Luft nach oben, beim Wasserstoff auch. Beim Recovery Plan wird Geld in diese Richtung fließen. Südtirol möchte da groß in diesen Markt einsteigen.
Vinschgerwind: Kommen Projekte aus dem Vinschgau beim Recovery Plan infrage?
Albrecht Plangger: Bei den Beregnungsleitungen könnte man dabei sein. Beim Breitband gibt es immer noch Kompetenzstreitigkeiten, das ist noch offen. Vielleicht können auch die Elektrifizierung der Vinschgerbahn und auch andere Projekte der Eisenbahn, etwa die Riggertalschleife, die Potenzierung der Linie Meran-Bozen im Recovery Plan Platz finden. Investitionen in die Bahn wären eine gute Klimamaßnahme.
Vinschgerwind: Ihre Meinung: Zugverlängerung in die Schweiz oder über den Reschen?
Albrecht Plangger: Ich sehe meine politische Rolle darin, dass die Veltliner im Boot bleiben und der Süden sprich Mailand im Auge bleibt. Wir haben die letzten Jahrzehnte immer nur von einer Verbindung nach Scuol gesprochen. Und von Scuol weiter nach Landeck. Ob es technisch möglich sein wird, über den Reschen mit der Bahnlinie zu fahren, ist eine Frage für die Techniker. Wichtig wird sein, dass Mals kein Kopfbahnhof bleibt.
Interview. Erwin Bernhart
Vom wind gefunden - In Deutschland wird schon lange von der „Schwarzen Null“ gesprochen, in letzter Zeit auch von der „Grünen Null“. Die schwarze Null ist ein Ausdruck für einen ausgeglichenen öffentlichen Haushalt. Das heißt: Die Ausgaben dürfen die Einnahmen nicht überschreiten. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat der Staat viele Schulden gemacht, so dass die Staatsschulden immer größer wurden. Deshalb wurde eine „Schuldenbremse“ eingeführt, d.h. die Staatsschulden abzubauen. In Deutschland ist eine maximale Neuverschuldung in Höhe von 0,35 Prozent des BIP erlaubt. Die Neuverschuldung darf nur in Notlagen gelockert werden, etwa bei wirtschaftlichen Schieflagen oder Naturkatastrophen. Durch die Corona-Krise musste die Schuldenbremse ausgesetzt und neue Schulden gemacht werden. Viele kritisieren diesen Sparkurs weil damit dringend nötige Investitionen, Maßnahmen zur Digitalisierung und Maßnahmen zum Schutz des Klimas nicht durchgeführt werden können. Mit der „Grünen Null“ ist eine ausgeglichene CO2-Bilanz gemeint. Um die Erderwärmung zu reduzieren, wird durch einen „Green New Deal“ der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft anstrebt. Dafür sind viele Investitionen, d.h. ein Klimaschutz-Konjunkturprogramm notwendig. Das geht nur wenn die Schuldenbremse gelockert und nicht die Schwarze Null als vorrangiges Staatsziel angestrebt wird, auch im Interesse der nachfolgenden Generationen. (hzg)
Val Müstair - Das Val Müstair ist ein beliebtes Ziel für Ski- und Schneeschuhtouren. Die Anzahl der Wintersportler abseits der markierten Pisten und Routen nimmt seit Jahren stetig zu. Damit dieser Trend nicht zu Lasten der Wildtiere geht, ist der Naturpark Biosfera Val Müstair gemeinsam mit der Gemeinde Val Müstair, der Wildhut und dem Jägerverein Turettas bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Besucherlenkung aktiv, heißt es in einer Presseaussendung der Biosfera. So wurde vor drei Jahren eine Schneise zwischen Funtauna Grossa und Era da la Bescha ausgeholzt und freigeräumt, damit die Tourengeher auf der Abfahrt vom Piz Dora nicht den Wald mit störungsempfindlichen Tierarten befahren, wie z.B. Raufusshühner. Diese Maßnahme hat sich gut bewährt. Nun wurde eine weitere Schneise mit Unterstützung des Jägervereins Turettas freigeschnitten und geräumt. Im Bereich des Val da la Föglia, auf der Abfahrt vom Piz Daint nach Tschierv, soll durch die bessere Befahrbarkeit der Schneise eine Lenkungswirkung erzielt und die Tourengeher an der empfohlenen Wildruhezone vorbeigeführt werden. Diese Maßnahme wurde durch die Stiftung Naturland mitfinanziert und konnte Ende Oktober dieses Jahres fertiggestellt werden.
Graun - Die „ANAS-Häuser“ an der Hauptstraße in der Gemeinde Graun gibt es nicht mehr. Dem Schreiber ist es gerade noch gelungen, zwei Fotos während der Abbrucharbeiten zu schießen. Die typisch pompejanisch roten „Case Cantoniere“ wurden in den 30er Jahren erbaut. Mit ihrer regionalspezifischen Architektur waren sie bis vor 20 Jahren Teil der italienische Alltagskultur und ein frühes Beispiel für Corporate Design (das visuelle, einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens). Sie standen verlassen da, ohne Bestimmungszweck, in ihrer typisch roten Farbe, die teils schon abblätterte, sodass mit der Zeit ein tolles Fleckengebilde mit unterschiedlichsten Mustern entstand, die ein Künstler nicht wilder hätte malen können. Hier wohnten einst die Straßenwärter, die jeweils eine Straßenstrecke von drei bis vier Kilometern kontrollierten und instand hielten. „Sehr erfreut haben wir am 24. Februar 2021 die Ankündigung seitens des Vermögensamtes des Landes erhalten, dass die Provinz Bozen die beiden ANAS-Häuser in Reschen und St.Valentin nach Jahren der Gespräche an die Gemeinde Graun übertragen will“ schreibt Bürgermeister Prieth im Gemeindeblatt. Bedingung für die Eigentumsübertragung sei eine Umwidmung der Bauparzellen von der Wohnbauzone A in Zone für „öffentliche Einrichtungen“. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 15. März 2021 getroffen. Auf beiden Parzellen werden öffentliche Parkplätze entstehen. Vor den Abbrucharbeiten musste das Eternitdach des ANAS-Hauses in St.Valentin abgetragen und als Sondermüll fachgerecht entsorgt werden. (aw)
Pressemitteilung der Umweltschutzgruppe Vinschgau: Die Revitalisierungsmaßnahmen am Rambach zwischen Laatsch und Glurns, die als Ausgleichsmaßnahme für das Rambach – Kraftwerk durchgeführt wurden, sind ökologisch wertlos. Dies stellte der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau fest, als er gemeinsam mit Prof. Florin Florineth, von der Universität für Bodenkultur Wien, die durchgeführten Arbeiten begutachtete. Prof. Florineth erstellte folglich im Auftrag der Umweltschutzgruppe Vinschgau ein Gutachten, mit folgenden zentralen Aussagen:
• Die durchgeführten Arbeiten bestehen aus einem Seitenarm und aufgeschütteten Kiesinseln.
• Der Seitenarm ist der wasserführende Rambach mit aus Blocksteinen hart verbauten Ufern ohne jede Bepflanzung. Eine ökologische Funktion hat dieses neue Bachbett keine, weil es als Hauptgerinne das Wasser viel zu schnell ableitet.
• Die Kiesinseln mitten im angrenzenden Feld werden in nächster Zeit zuwachsen und verlieren damit jede ökologische Funktion. Kiesinseln bleiben nur in Bachbetten erhalten, wo sie mehrmals im Jahr überflutet werden.
• Der angekaufte Grund am Rambach würde viele Möglichkeiten einer echten ökologischen Bereicherung bieten:
• Statt der Kiesinseln können Teiche gebaut werden. Für einen ökologischen Teich soll sich das Wasser erwärmen können, damit in Flachwasserzonen entsprechende Pflanzen wachsen, die verschiedenen Lurchen und anderen Wassertieren einen Lebensraum bieten. Solche Teiche sind im Vinschgau eine große Mangelware, daher wären sie eine echte ökologische Ausgleichsmaßnahme.
• Zum Rambach - Seitenarm: Ein Blick ins nahe gelegene Münstertal hätte genügt, um eine gelungene Revitalisierung des Rambaches als Beispiel zu nehmen. Dort wurde durch entsprechende Aufweitungen ein ökologisches Bachbett geschaffen mit Geschiebeablagerungen unterschiedlicher Korngröße, die vielen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten.
• Um eine echte Aufweitung zu errichten, wäre der Bereich zwischen dem alten und neuen Bachbett auf dem Niveau des alten Bachbettes abzutragen und abzutransportieren. Anschließend sollten die Blocksteine beseitigt werden für die Schaffung eines unregelmäßigen flachen Ufers mit Zugangsmöglichkeiten. Durch die Aufweitung fließt das Wasser langsamer, daher braucht es diesen massiven Uferschutz nicht mehr.
• Ein 5-10 m breiter Randstreifen sollte mit heimischen Ufergehölzen bepflanzt werden. Damit wird ein zusätzlicher Hochwasserschutz als Rückhaltezone geboten mit der Überflutung der ökologischen Fläche.
• Um diese Zone herum kann ein kleiner Damm gebaut werden zum Schutz der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Felder.
Mehr braucht es nicht: der Rambach kann seine eigene Struktur bilden mit Ablagerungen und Eintiefungen als echte ökologische Ausgleichsmaßnahme.
Mit einem Budget von ca. 500.000 Euro müsste es möglich sein, ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen, die diesen Namen verdienen.
Solange man in der Zahl der Nächtigungen, in Schneekanonen, Almdörfern und neuen Schutzhütten die glückliche Zukunft unseres Landes sieht, werden Umwelt- und Klimaschutz keine Zukunft haben, da mögen die verantwortlichen Herren das Wort „nachhaltig“ noch so oft missbrauchen. Und die Politik, die die Mitsprache der Bevölkerung ignoriert, wirkt eifrig am Ausverkauf unserer Berge mit. Dagegen sind auch Appelle aus Glasgow machtlos.
Erich Daniel, Schlanders
Bozen/Vinschgau - Die SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner hat dem Landtag einen Beschlussantrag vorgelegt, der die Verwendung der Leader-Gelder nur mehr für Projekte vorsieht, die den Fokus auf die Nachhaltigkeit legen und den Zielen des „Green Deal“ der EU entsprechen. „Der Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft wird nicht von allein passieren. Daher müssen Anreize geschaffen werden“, ist Ladurner überzeugt.
Die Landesregierung hat mit der Nachhaltigkeitsstrategie ein Instrument geschaffen, das sich an den Zielen des „Green Deal“ und den Zielen der 2015 von der 193 UNO-Mitgliedstaaten verabschiedeten Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und deren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals - kurz SDG genannt) orientiert. „Mein Beschlussantrag sieht vor, dass endlich konkret etwas getan wird. In diesem Fall bei den Fördergelder für Leader-Gebiete“, erklärt Ladurner ihren Vorstoß.
„Wenn wir die Nachhaltigkeitsziele des Landes rechtzeitig erreichen wollen, gilt es jetzt konkrete Maßnahmen zu setzen. Die Verknüpfung von öffentlichen Fördergelder mit der Erfüllung der grundsätzlichen Nachhaltigkeitskriterien ist eine konkrete und schnell umsetzbare Maßnahme. Sukzessive müssen dann weitere Fördermittel von EU und Land Südtirol an die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien geknüpft werden“, fordert Ladurner. Der Beschlussantrag wurde mit großer Mehrheit genehmigt.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart -
„Don’t eat the yellow snow“ heißt übersetzt, iss nicht den gelben Schnee! Dass man gelben Schnee nicht isst, ist einleuchtend. Oder? Irgendwie sagt einem das der Instinkt, und wenn nicht der, dann der Hausverstand. Den Kindern bleuen das die Eltern früh genug ein. Ich setz’ mal den gelben Schnee mit dem Thema Corona-Virus gleich. Man weiß längst, dass Masken im Innenraum mit gleichzeitigem Abstand weitgehend vor einer Virus-Übertragung schützt. Wer dies anzweifelt, wer dies auch nicht befolgen will, sagt nichts anders, als dass man gelben Schnee essen kann. Man weiß auch, dass die Impfung - zumindest eine Zeit lang - vor einem schweren Coronaverlauf schützt und damit die Krankenhäuser entlastet. Wer das anzweifelt, verbreitet die Ansicht, gelber Schnee sei eine Delikatesse. Man weiß mittlerweile auch, dass eine dritte Impfung, die man „Booster“ (Verstärker) nennt, dem Immunsystem nochmals auf die Sprünge hilft. Wer das anzweifelt, dem möge der gelbe Schnee munden.
Vielleicht anders rum: Wir alle sind uns einig und interssiert daran, diese verdammte Pandemie einzudämmen. Wir alle sind daran interessiert, dass es zu keinen weiteren Lockdowns in welcher Form auch immer kommt. Wir alle sind daran interessiert, wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wir alle sind daran interessiert, dass keine schädigende oder sogar tödlich verlaufende Krankheit unsere Liebsten trifft.
Also Maske auf und Abstand halten. Also „don’t eat the yellow snow“.
Bozen/Vinschgau - Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) greift seinen Mitgliedsvereinen mit dem Ankauf von Nasenflügeltests für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahre unter die Arme. Damit will der VSS in erster Linie Sport und Bewegung ermöglichen.
Bis Mitte Oktober bekamen Amateursportvereine Antigen-Testkits vom Südtiroler Sanitätsbetrieb kostenlos zur Verfügung gestellt. Aufgrund schleppender Impfzahlen entschied die Südtiroler Landesregierung dann aber, diese Gratistests einzustellen. „Wir sprechen uns dezidiert für das Impfen aus, aber ohne Gratis-Tests riskieren wir, dass viele Kinder und Jugendliche vom Sporttreiben ausgeschlossen werden. Was für eine positive Entwicklung der Kinder gewiss nicht vom Vorteil ist. Die Kosten für die Test dürfen für die Kinder und Jugendlichen keine Hürde zum Sporttreiben sein oder werden“, erklärt VSS-Obmann Günther Andergassen.
Um den Kindern und Jugendlichen weiterhin leistbaren Sport anbieten zu können, sprangen VSS und USSA in die Bresche. So wurden, mit finanzieller Unterstützung von Alperia, Nasenflügeltests angekauft, welche den Mitgliedsvereinen nach Bestellung kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Das Fachpersonal, welches die Tests durchführen und in das Portal des Südtiroler Sanitätsbetriebes eintragen muss, wird weiterhin vom Verein selbst organisiert. Dafür sind die Tests dann auch für den GreenPass gültig.
Der VSS hat hierfür eine Bedarfsumfrage bei seinen Mitgliedsvereinen gestartet, um die Anzahl der benötigten Tests für die Vereinsmitglieder im Alter zwischen 12 und 18 Jahre zu erheben. Die Vereine, welche Antigen-Testkits beim VSS bestellt haben, wurden bereits von der VSS-Geschäftsstelle kontaktiert und werden in diesen Tagen die Lieferung erhalten. Die Tests sind ausschließlich für die 12- bis 18-jährigen Vereinsmitglieder vorgesehen und dürfen nicht für Erwachsene verwendet werden – entsprechende Kontrollen wurden bereits angekündigt.
AVS Mals - Von der Liebe zu den Bergen, besonders zu einem bestimmten Berg, handelte der Vortrag des Alpinisten Roger Schäli im Vereinshaus in Mals. Organisiert wurde der Abend vom AVS Mals. Die knapp 100 Besucher hörten spannenden Geschichten, sahen emotionale Videos und wunderbare Bilder. Im Mittelpunkt von Schälis Vortag stand ein ganz besonderer Berg in den Berner Alpen: der Eiger. Schäli, der auch Mister Eiger genannt wird, hat diesen Berg bereits 50 Mal bestiegen. Seine Abenteuer auf diesem Berg hat er auch in einem Buch unter dem Titel „Passion Eiger: Legendäre Routen damals und heute“ zusammen mit Jochen Hemmleb und Rainer Rettner niedergeschrieben. Doch nicht nur von schönen Momenten berichtete Schäli an diesem Abend, sondern auch von schwierigen Zeiten wie etwa jener Zeit, als er einen Bandscheibenvorfall erlitt und sich wieder in die Bergsteigerszene zurückkämpfen musste. Zum Abschluss seines Vortrages stellte er sein letztes Projekt „North6“ vor. Hierbei schaffte er es - zusammen mit dem Südtiroler Simon Gietl - die sechs schwierigsten Nordwände der Alpen – die drei Zinnen, der Piz Badile, der Eiger, das Matterhorn, der Petit Dru und der Grand Jorasses - innerhalb von 18 Tagen zu besteigen. Die Zwischenetappen legten die beiden auf dem Fahrrad zurück. Auf einigen dieser Etappen durfte der Malser Andreas Bernhart die zwei Alpinisten begleiten. „Es war ein sehr interessanter Abend“, freute sich Bernhart, einer der Organisatoren des Abends. (sam)
Für die 3. Amateurliga ist die Hinrunde beendet und die Winterpause hat begonnen. Eine fast optimale Ausgangsposition im Hinblick auf den zweiten Teil der Meisterschaft sicherte sich Laas. Das Team schrammte knapp am Herbstmeistertitel vorbei. Am letzten Spieltag der Hinrunde ging es in Laas um die Spitzenposition, denn zu Gast war das Team aus Jenesien, das vor jenem Spieltag Spitzenreiter der 3. Amateurliga war und einen Punkt Vorsprung auf die Laaser hatte. Die Partie endete mit einem 2:2 Unentschieden. Somit fehlte den Vinschgern ein Punkt um als Spitzenreiter zu überwintern. Eyrs beendet die Hinrunde an Position vier. Die Mannschaft konnte vier Spiele in der Hinrunde für sich entscheiden und hat mit 14 Punkten bereits 8 Zähler Rückstand auf Platz 1. Mit zehn gesammelten Punkten geht Kortsch von Position 6 aus im Frühjahr in die Rückrunde. Nur zwei Zähler weniger hat das Team aus Glurns, welches sich aktuell auf Platz acht befindet. Die Mannschaft aus Schnals konnte in der Hinrunde einen Punkt holen und bildet aktuell das Schlusslicht in der Tabelle der 3. Amateurliga. (sam)
Die Hinrunde in der Landesliga neigt sich so langsam dem Ende zu. Drei Partien stehen noch aus, dann geht es für die Teams – darunter Naturns, Partschins und Latsch – in die Winterpause. Für Naturns ist der Gewinn der Herbstmeisterschaft noch möglich, für Latsch und Partschins geht es darum sich noch wichtige Punkte und eine gute Ausgangsposition in Hinblick auf die Rückrunde zu sichern.
Von Sarah Mitterer
Nach einem mäßigen Start kommt der SSV Naturns mittlerweile immer mehr in Fahrt und klettert in der Tabelle der Landesliga immer weiter nach oben. Zuletzt reihten die Gelb-Blauen vier Siege aneinander (nach 13 Spieltagen) und setzen die Konkurrenz mächtig unter Druck. Das Team hat aktuell am wenigsten Gegentore kassiert und weist die zweitbeste Tordifferenz (+14) auf. Mit 27 Punkten belegen die Naturnser nach dem 13. Spieltag den 3. Platz, punktgleich mit Ahrntal (belegt Position 2 aufgrund der besseren Tordifferenz) und Weinstraße Süd (Platz 4). Auf den Spitzenreiter Bruneck fehlen den Naturnsern nur vier Zähler (Stand nach dem 13. Spieltag). Und am Ende könnte die Herbstmeisterschaft sogar am letzten Spieltag der Hinrunde entschieden werden, denn für die Naturnser geht es mit dem Spiel gegen Bruneck am 4. Dezember in die Winterpause.
Eine Position im Mittelfeld belegt aktuell die Mannschaft aus Latsch. Das Team feierte in 13 Spielen vier Siege. Mit insgesamt 16 Zählern befinden sich die Latscher auf dem zehnten Tabellenplatz und könnten mit Punkten und Siegen in den letzten drei Spieltagen noch den ein oder anderen Platz nach oben klettern.
Für Partschins müssen vor allem Siege her. Die Mannschaft – welche in den vergangenen Jahren immer wieder die Konkurrenz ärgerte - blieb bisher hinter den Erwartungen zurück. Zwei Siege gelangen dem Team in 13 Spielen. Fünf Mal sicherte man sich einen Punkt durch ein Unentschieden. Mit elf Zählern belegen die Partschinser aktuell den 15. Platz in der Landesliga. An den letzten Spieltagen warten auf die Mannschaft noch einige schwierige Partien, denn man trifft auf Teams, welche allesamt in der vorderen Tabellenhälfte (u.a. Ahrntal) platziert sind. Ein Vinschger Duell in der Landesliga steht noch aus. Am 21. November empfängt Partschins das Team aus Latsch.
Landesliga:
Am ersten Dezemberwochenende endet in der Landesliga die Hinrunde. Die Rückrunde startet Anfang Februar. (sam)
Landesliga:
Daniel Lanthaler, der für Partschins auf dem Platz steht, belegt in der Torschützenliste mit sieben Toren aktuell den 3. Platz (Stand: 13. Spieltag). (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Martin, 11. November 2021
Das staatliche Rahmengesetz Nr. 394/1991 über die geschützten Gebiete verfügt unter den Verboten in den Nationalparken unter anderem den Fang, die Tötung, die Schädigung und die Störung der Tierarten.
Eine einzige Ausnahme von diesem Verbot sieht ein Absatz 4 im Artikel 11des oben genannten Gesetzes vor: Entnahmen von Wildtieren (auch durch selektive Abschüsse) sind nur zulässig, um nachgewiesene Störungen des ökologischen Gleichgewichtes auszugleichen. Derselbe Absatz verfügt auch, dass die Entnahmen oder Abschüsse vom Parkpersonal oder von dafür ausdrücklich ermächtigten Personen vorgenommen werden müssen.
Zur Erinnerung
Im Nationalpark Stilfserjoch hatte die vormalige Parkverwaltung der staatlichen Forst- und Domänenverwaltung ex-ASFD vor 1991 jährlich eine definierte Anzahl der Schalenwildarten Rotwild, Reh und Gämse den lokalen Jägern zum Abschuss freigegeben. Der WWF und andere Naturschutzorganisationen legten vor dem Staatsrat gegen diese Jagdpraxis Rekurs ein und erhielten Recht. Die Abschüsse von Wildtierarten im Nationalpark Stilfserjoch mussten eingestellt werden. Die Rotwildpopulation wuchs in den Folgejahren auf ca. 10.000 Stück im Parkgebiet und in den angrenzenden Nachbartälern. Die Folgen: Verbiss- und Schälschäden am Waldbestand und Fraß- und Trittschäden in den Mähwiesen, in den Dauerkulturen der Obstanlagen und in den Sonderkulturen wie Erdbeeren. Kilometerlange Schutzzäune als Gebietswildzäune und Einzeleinzäunungen der landwirtschaftlichen Kulturen waren eine erste Reaktion auf die Schäden in der Landwirtschaft. Durch die Einzäunungen wurden etwa die saisonalen Wanderungen des Rotwildes von den Sommer- in die Wintereinstände und umgekehrt unterbrochen. Und in den eingeengten Waldlebensräumen stieg die Rotwilddichte bis auf 13,5 Stück je 100 Hektar. Eine wissenschaftliche Erhebung der Verbiss-Schäden am Baumbestand des Waldes, welche wir als Nationalparkverwaltung zusammen mit der Südtiroler Landesabteilung Forstwirtschaft in den Jahren 1980-er Jahren durchgeführt haben, ergab, dass beispielsweise bis zu 70% der Endtriebe von Fichten verbissen waren und die Bäume in der Folge nicht mehr in den Schaft wuchsen, sondern nur einen kegelförmigen Krüppelwuchs aufwiesen. Der Bergwald hatte kaum noch eine natürliche Verjüngung und musste so auf mittlere und lange Sicht sein Schutz- und Nutzfunktion verlieren.
Paratuberkulose bei zu hoher Dichte
Laboruntersuchungen von Rotwild post mortem, das in den Jahren 1997- 1999 am Vinschgauer Nörderberg in einer Stichproben-Breite von je 150 Stück Rotwild zur Erhebung von biometriechen Daten und des Gesundheitszustandes entnommen worden war, ergaben, dass beispielsweise ein Drittel der Hirschkälber im Martelltal an Paratuberkulose erkrankt oder Paratuberkulose-Träger war. Die völlig abgemagerten und am Hinterleib verkoteten Tiere hatten im Winter bei geöffneten Scheunentoren die Tennen der Heustadel an den Marteller Höfen aufgesucht und waren ob ihres erbärmlichen Zustandes aufgefallen. Es bestanden auch Risiko und Sorge, dass die Wildkrankheit auf alpgesömmerte Nutztiere übergehen könnte.
Mehrjahresplan zum Rotwildmanagement
In der Folge haben wir als Nationalpark-Verwaltung für das Jahr 2000 einen ersten mehrjährigen Plan zum Monitoring und Management des Rotwildes im Nationalpark erarbeitet auch unter Mithilfe externer und objektiver Verfasser und Huftierexperten. Der Plan wurde von den Gremien des Konsortiums Nationalpark genehmigt, dem nationalen Wildbiologischen Institut (heute ISPRA Istituto Superiore per la Ricerca Ambientale) als Referenzinstitut zur Begutachtung und dem Umweltministerium zur Ermächtigung unterbreitet. Der 1. Managementplan sah zunächst die Reduzierung der Rotwilddiche im Vinschgauer Parkanteil von 10 auf 5 Stück Rotwild je 100 Hektar Wald vor. In der Forstwirtschaft gibt es die Faustregel, dass der Wald seine Naturverjüngung und damit längerfristig seine Schutzfunktion nur behält, wenn ein Rotwildbestand von maximal 5 Stück je 100 Hektar einsteht.
Entnahmen seit dem Herbst 2000
Im Herbst des Jahres 2000 begannen wir zuerst im Vinschgauer Anteil des Nationalparks nach Abschluss der Brunft mit den selektiven Abschüssen von Rotwild. Die Entnahmen erfolgten unter Beteiligung und Mitwirkung der ortsansässigen Revierjäger. Gemäß den Bestimmungen des erwähnten Staatsgesetzes 394/1991 mussten sich die Jäger vorher einem Ausbildungskurs in der Biologie des Rotwildes und einer Prüfung am Schießstand unterziehen, um von der Parkverwaltung als sogenannte Hegespezialisten zu den Ausgängen mit der Waffe und zu den Abschüssen im Schutzgebiet zugelassen zu werden. Den Jägern wurde vermittelt, dass die Entnahmen keine Trophäenjagd sind, sondern selektiv und schwerpunktmäßig auf die weiblichen Tiere und Kälber zugegriffen wird, um Trächtigkeit zu unterbinden und damit den Zuwachs der Population abzufedern. Nach den Regeln des Managementplanes darf jeder Hegespezialist bis zu höchstens 4 Stück Rotwild je Herbstsaison entnehmen. Dabei darf maximal ein männlicher Hirsch bis zu acht Geweihsprossen erlegt werden. Der Abschuss von Kronenhirschen ist untersagt. Alle Ausgänge müssen am Vortag den Förstern der gebietsmäßig zuständigen Parkstation schriftlich gemeldet werden. Die Entnahme ist zeitlich auf die zwei Monate zwischen 15. Oktober und 15. Dezember eingegrenzt. Alle erlegten Stücke müssen vorgewiesen, Fehlschüsse und nicht tödliche Schüsse für Nachsuchen mit Spürhunden gemeldet werden. Von allen erlegten Tieren werden verschiedene biometrische Daten wie etwa Gewicht, Risthöhe und Körperlänge erhoben. Das Wildbret wird an die erlegenden Jäger gegen einen vorab festgelegten Preis verkauft.
Schutz der Weißtanne im Brugger Wald
Von den neun geographischen Untereinheiten, in welche der Nationalpark Stilfserjoch bei der Ausarbeitung des Managementplanes unterteilt worden war, wird inzwischen aus den vier Einheiten Oberer und Unterer Vinschgau, Hinteres Ultental und Valfurva Rotwild entnommen. In der Mikroregion Obervinschgau zwischen dem Tauferer Münstertal und Gomagoi im Trafoital erfolgen die Abschüsse auch zum Schutz und Erhalt der Weißtanne (Abies alba) im sogenannten Brugger Wald zwischen Glurns und Taufers. In diesem Wald stockt ein trockenresistenter, inneralpiner Genotyp der Weißtanne, der ob seiner Trocken- und Frostresistenz genetisch wertvoll und daher besonders schützenswert ist. Vor Beginn der Rotwildabschüsse haben im Brugger Wald im Frühjahr Hunderte Tannensamen je Quadratmeter Waldboden gekeimt, wovon im Herbst nur mehr einzelne dem Fraß durch das Rotwild entgangen waren.
Statistische Gesamtübersicht
Seit dem Jahr 2000, also in den letzten 20 Jahren wurden im Vinschgauer Anteil des Nationalparks und seit ca. 8 Jahren auch in dessen Hinterultner Fläche insgesamt 8.028 Stück Rotwild entnommen. Erst nach der Umsetzung mehrerer Drei- und Fünfjahres-Pläne konnten wir die Dichte von 10 Stück Rotwild auf die angepeilten 5 Stück je 100 Hektar drücken. Im Herbst 2021 dürfen von insgesamt 403 habilitierten und zuge-
lassenen Jägern insgesamt 533 Stück Rotwild entnommen werden (davon zugeordnet an die Parkstation Laas 240, PS Martell 73, PS Stilfs 150 und PS Ulten 70).
Stabilität durch Vielfalt
Aus der Wiederholung der forstlichen Schadenserhebung auf gleichen Probeflächen und bei gleicher Methodik konnten wir feststellen, dass sich der Wald erholt. Auch der Bestand der Rehe erholt sich. Bei den hohen Rotwilddichten war das Rehwild dem Rotwild vor allem in der Winterselektion bei knapperem Äsungsangebot und erhöhtem Konkurrenzdruck unterlegen. Wo das Rotwild ausgedünnt wird, erholt sich auch die Strauchschicht im Unterwuchs des Waldes mit der Heidelbeere als wichtiger Herbstnahrung für das Auerhuhn.
Ein Kernsatz der Ökologie ist jener, dass ein Ökosystem umso stabiler ist, je artenreicher es bei kontrollierter Zahl der Individuen ein und derselben Art ist. Insofern ist die Rotwildregulierung im Nationalpark neben dem Schutz des Waldes und der Berglandwirtschaft in auflassungsgefährdeten Extremlagen auch ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und eben – wie eingangs erwähnt – eine Rückkehr zu einem Gleichgewicht.
Erkenntnis nach 20 Jahren Erfahrung
Nach 20 Jahren Erfahrung traue ich mir den zusammenfassenden Satz zu, dass sich die Beteiligung der ortsansässigen Jäger an den Entnahmeaktionen bewährt hat. Diese Beteiligung der Jäger war von der kritischen Öffentlichkeit nicht nur positiv gesehen worden. Als Parkverwaltung hatten wir sie im Jahr 1997 mit dem damaligen Bezirksjägermeister Hans Folie begonnen, der seinerseits wertvolle Überzeugungsarbeit bei den Jägern zur seriösen Beteiligung und zur Einhaltung der strengen Ziele bei den Entnahmeaktionen geleistet hat.
Es gilt auch die Regel: In der kürzest möglichsten Zeit bei der kleinstmöglichen Störung und bei Vermeidung von Abschüssen der Tiere mit fortgeschrittener Trächtigkeit. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Eigenkontrolle der Jäger untereinander und gegenseitig neben den Kontrollen der Aufsichtsförster ein gutes Kontrollinstrument ist. Allein mit dem verfügbaren Forstpersonal wären die angestrebten Abschusszahlen nicht zu erreichen gewesen.
Bei der ersten Entnahmeaktion im Jahr 2000 hatte der WWF Italien einen Rekurs vor dem Verwaltungsgericht Bozen eingereicht und das Gericht hatte in seinem Urteil die Position des Nationalparks bestätigt. Daraufhin hatte der WWF an den Staatsrat appelliert, aber seinen Rekurs nach den Erfahrungen der ersten Entnahmejahre zurückgezogen. Auch das Umweltministerium hat sich nach anfänglicher Skepsis überzeugen lassen. Der Nationalpark Stilfserjoch war unter den italienischen Nationalparken der erste, der Wildentnahmen zur Wiederherstellung des verlorenen Gleichgewichtes durch- und umsetzen konnte.
Auf den Hauptort Mals legen wir in diesem Sonderthema den Fokus. Mals ist ein krisenfester Wirtschaftsstandort. Das zeigen die wichtigsten Kennzahlen des Arbeitsmarktes vom Jahr 2020. Den wirtschaftlichen Erfolg der ansässigen Unternehmen bestimmt natürlich auch die Nähe zur benachbarten Schweiz und zu Österreich. Einerseits. Andererseits sind hier rührige Menschen am Werk. Deshalb findet hier in Mals zum vierten Mal in Folge eine Weihnachtslotterie statt. Das ist einzigartig im Vinschgau und vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit ein Grund Mals zu besuchen.
von Angelika Ploner & Erwin Bernhart
Der Wirtschaftsraum Mals lebt von der Nähe zur Schweiz und zu Österreich. Viele Malser Betriebe pflegen wirtschaftlich gute Beziehungen. Aufträge aus den Nachbarländern füllen vielfach die Auftragsbücher. Ein Vorteil. Einerseits. Die Kehrseite der Medaille: Viele Fachkräfte pendeln aus. Das ist ein großes Problem. Viele Unternehmer beklagen einen enormen Fachkräftemangel. Nichtsdestotrotz: Laut WIFO, dem Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen waren im vergangenen Jahr 2020 insgesamt 570 Betriebe im Gemeindegebiet von Mals registriert. Das ist eine beeindruckende Zahl. Der überwiegende Teil in Mals sind Klein- und Mittelbetriebe. Industriebetriebe gibt es kaum.
Die meisten Betriebe in Mals verstehen sich als Unternehmen vor Ort und pflegen nicht nur gute Kontakte mit ihren Kunden, sondern bieten den Mitarbeitern wichtigen Lebensraum. Das Baugewerbe ist in Mals auffallend stark vertreten. 50 Betriebe, die im Sektor Bau Zuhause sind, gibt es geballt und verstreut auf das gesamte Gemeindegebiet.
Geballte Fachkompetenz in der Baubranche zeichnet Mals demnach aus. Abseits davon ist ein bunter Branchenmix hier zu finden.
Der Großteil davon sind familiär geprägte und geführte Betriebe, die mit Herzblut, Fleiß und Einsatz aufgebaut wurden und sich heute erfolgreich am Markt behaupten - auch in schwierigen Zeiten - wie im vergangenen Jahr. Mals ist gewerblich vielfältig, Werkstätten sind da, Tischlereien, Schlosser, Einrichtungshäuser, Elektriker, Fliesenleger, Heizungsinstallateure, Ofensetzer, Friseure, Bestatter und zahlreiche Dienstleister. Die Branchenbreite ist in Mals zweifelsohne da und zeigt sich auch in der Handwerkerzone Mals.
Die Handwerkerzone Mals. In kleinen Schritten hat sich die Handwerkerzone Mals entwickelt und ist zu dem geworden, was sie heute ist: ein repräsentativer Querschnitt der Malser Wirtschaft.
Auf das Jahr 1974 gehen die Anfänge der Gewerbezone zurück. In diesem Jahr hat man die ersten Grundflächen zugewiesen, später in den 90er Jahren folgte die Erweiterung, Anfang 2000 dann der dritte Schritt: die Ausweisung weiterer Grundflächen. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe, die das Gesicht der Handwerkerzone Mals bestimmen. Attraktiv macht sie - wie erwähnt - ein breiter Branchenmix, ein vielfältiges Leistungsspektrum, das vom Zimmerer, über Dienstleistungsbetriebe bis hin zum Brautmodeatelier reicht. Handwerksbetriebe und Dienstleister gehen Hand in Hand und haben sich über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben. Insgesamt haben rund 30 Unternehmen in der Handwerkerzone Mals ihren Sitz, vorwiegend familiengeführte Unternehmen, die sich eine Fläche von rund sechs Hektar teilen.
Der Gewerbepark. Zur Handwerkerzone Mals zählt auch der - noch recht junge - Gewerbepark. Unter einem Dach haben sich rund ein halbes Dutzend Betriebe zusammengefunden. Am 20. Oktober 2007 wurde der Gewerbepark offiziell eröffnet und eingeweiht. Betriebe aus ganz unterschiedlichen Sparten haben ihren Sitz dort. Initiator war Paul Peer von der PEWAS Bau KG. Die Ideen dahinter: verschiedene Betriebe unter einem Dach, Einsparung von Gewerbegrund und Synergieeffekte nutzen. Die Idee hat gefruchtet, die Betriebe im Gewerbepark arbeiten sehr erfolgreich.
Der öffentliche Sektor. Der Anteil des öffentlichen Sektors in Mals am Arbeitsplatzangebot ist hoch. Zum Oberschulzentrum Mals zählen das FoWi, die Fachoberschule für Wirtschaft, Fachrichtung Verwaltung, Finanzwesen und Marketing, das SOGYM, das soziale Gymnasium und – einzigartig in Südtirol – die Sportoberschule mit den Disziplinen Ski Alpin, Ski Cross, Biathlon, Langlauf, Rodeln/Naturbahn, Rodeln/Kunstbahn, Snowboard, Snowboardcross. Zum Oberschulzentrum gesellt sich in der Schullandschaft in Mals die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis, die zusammen mit der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch eine Direktion bildet und zu der auch drei Schülerheime zählen. Hinzu kommt auch der Schulsprengel Mals mit insgesamt neun Schulstellen: Die Grundschulen Mals, Tartsch, Burgeis, Matsch, Laatsch, Schleis, Planeil und Schlinig, sowie die Mittelschule Mals. In die Reihe der wichtigen öffentlichen Arbeitgeber stellt sich natürlich auch das Martinsheim Mals. Der Großteil der Beschäftigten ist hier naturgemäß weiblich. Dementsprechend hoch ist der Anteil an Teilzeitarbeitsverhältnissen. Auf Aus- und Weiterbildung wird im Martinsheim viel Wert gelegt. Insgesamt stellt der öffentliche Sektor 569 Arbeitsplätze und damit am meisten im Arbeitsmarkt-Angebot der Gemeinde Mals.
Ferienregion und der Watles. Mals zählt wie Schluderns, Taufers i. M. und Glurns zur Ferienregion Obervinschgau. Der Erlebnisberg Watles, der Hausberg der Gemeinde Mals, spielt im touristischen Angebot der Ferienregion eine besondere Rolle. Im Sommer ist der Erlebnisberg Watles Wanderparadies und Naherholungszone, wenn man so will und vor allem für Familien mit Kindern Ausflugsziel. Denn entstanden ist in den vergangenen Jahren am Watles ein Kindereldorado mit Spielsee. Im Winter hingegen punktet der Watles als familienfreundliches Skigebiet im Dreiländereck mit angeschlossenem Langlauf-Nordic-Center Schlinig.
Der Einzelhandel. Mals ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Kaufleute sind sehr rührige. Die Malser Weihnachtslotterie – die einzige im ganzen Vinschgau – ist Ausdruck dieser Rührigkeit und findet auch heuer wieder statt. Viele Malser Betriebe unterstützen die Malser Weihnachtslotterie und viele Kundinnen und Kunden im ganzen Vinschgau wissen die Aktion zu schätzen und kommen nach Mals zum Einkaufen. An die 80 Betriebe beteiligen sich als Sponsoren, passive Teilnehmer und aktive Teilnehmer mit Losausgabe. Tatkräftig unterstützt durch Gemeinde, Raika, HGV, Tourismusverein stehen auch dieses Mal viele interessante Preise zur Verlosung bereit. Der Hauptpreis ist wie bereits die letzten Jahre ein nagelneues Auto.
Die Weihnachtsaktion startet am 22. November, endet am 30. Dezember 2021 und ist guter Grund, um Mals einen Besuch abzustatten. Denn der Einzelhandel bietet Vielfalt und einen bunten Mix, aufgeteilt auf die Fraktionen. Es gibt in Mals alles, was Kundinnen und Kunden brauchen, ein Angebot, das keine Lücken kennt. Die Geschäfte werden mit Herz geführt. Das gilt auch für das gastronomische Angebot. Es gibt eine gediegene Auswahl an Restaurants und Lokalen, Genussadressen, die einiges zu bieten haben. Auch Geheimtipps sind dabei. Kurzum: Mals ist in jedem Fall einen Besuch wert. Und noch etwas ist interessant: Die Gemeinde Mals ist mit einer Fläche von 247,12 km² flächenmäßig die zweitgrößte Gemeinde Südtirols.
Quellen: WIFO-Handelskammer Bozen, lvh, Gemeinde Mals, Seniorenheim Martinsheim, Arbeitsmarktforschungsinstitut.
Gespräch mit Bürgermeister Josef Thurner
„wir brauchen Frequenz im Dorf“
Vinschgerwind: „Wir reden und hören zu, entscheiden und setzen um.“ Das ist Ihr Motto für die laufende Legislaturperiode. Nehmen wir das Zuhören. Können Sie die drei wichtigsten Themen nennen, die Sie beim Zuhören aus der Bevölkerung herausgehört haben?
Josef Thurner: Ein wichtiges Thema, welches ich bei den Leuten gehört habe, ist das Thema Umwelt, Landschaft, Klimawandel. Ein anderes Thema ist der Verkehr, das Verkehrsaufkommen auf der Hauptstraße, der Verkehr in den Dörfer. Derzeit natürlich das Thema Corona. Was die Leute beschäftigt, ist das Thema Lebensstandard. Können wir den beibehalten oder müssen wir Abstriche machen? Wie schaut es künftig mit den finanziellen Mitteln der Gemeinde aus.
Vinschgerwind: Nehmen wir das Thema Verkehr. Sie sind ja auch Verkehrsreferent der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Gibt es so etwas wie Verkehrsvisionen, welche man gemeinsam mit Nordtirol bzw. mit dem Bezirk Landeck-Nauders erarbeitet? Gibt es da einen Gesprächstisch?
Josef Thurner: Gesprächstisch gibt es momentan noch keinen. Es hat auch bislang noch kein Gespräch, keinen Austausch mit Nordtirol gegeben. Mit Stand heute habe ich auch keinen Termin und kein Gespräch geplant. Was mir aber vorschwebt ist, dass man sich mit den Bezirken in Nordtirol austauschen wird müssen. Denn, sollte das Nachtfahrverbot in Österreich bzw. in Tirol fallen, dann wird das auch bei uns zu Mehrbelastungen führen. Mir kommt es so vor, dass wir uns darauf ausruhen, was sich die Nordtiroler erkämpft haben. Ich glaube, da sollte man schon an einem Strang ziehen. Man wird auch erheben müssen, was da bei uns alles durchfährt. Vor allem beim Schwerverkehr.
Vinschgerwind: Die Daten liegen ja vor.
Josef Thurner: Es sollen jetzt neue Daten kommen. Landesrat Daniel Alfreider hat uns zugesagt, dass man den Quell-Zielverkehr neu messen wird. Meiner Meinung nach sind wir uns nicht bewusst, was alles bei uns durchfährt, was alles auf den LKW geladen ist und ob das in den Quell-Zielverkehr fällt. Da geht es um das Gefahrengut und auch um den Zustand so mancher LKW. Wir haben im Winter beim alten Sportplatz diesen Kettenanlegeplatz, der mit dem Regierungskommissariat vereinbart ist. Da sieht man oft schon Sachen, LKW, die am Limit sind. Wenn ich nach Schlanders fahre, dann sehe ich nie, dass ein LKW kontrolliert wird. Das ist in Nordtirol anders. Da gibt es die LKW-Kontrollstellen, an denen LKW kontrolliert werden. Das meine ich, wenn ich sage, dass wir uns offensichtlich auf das Tun der Nordtiroler ausruhen. Ich bin seit einem Jahr BM und dabei fast ausschließlich mit dem Thema Corona beschäftigt. Aber ich denke, dass beim Verkehr mit den Nordtirolern Kontakt aufzunehmen ist.
Vinschgerwind: Gehen wir speziell auf die Wirtschaft in Ihrem Gemeindegebiet ein. Welche Themen brennen dort?
Josef Thurner: Wir hatten unlängst ein Treffen mit dem Unternehmerverband. Die Wirtschaft läuft derzeit. Aufträge sind da. Vor allem im Bauhandwerk, welches bei uns vorherrschend ist. Der Tourismus hat eine starke Sommersaison hinter sich. Im November haben die großen Hotels immer noch offen. Wir hoffen natürlich auf eine gute Wintersaison. Ein großes Problem ist das Fehlen von Arbeitskräften. Mit Corona haben sich die Leute alternative Arbeitsplätze gesucht. Gerade im Gastgewerbe. Das hört man vor allem von Restaurants und Bars, die kaum Personal finden. Das Thema könnte sich noch verstärken. Denn die geburtenstarken Jahrgänge gehen langsam in Pension. Das wird ein großes Problem. Mit ausländischen Arbeitskräften kann das nicht alles abgedeckt werden. Ein großes Problem für die Unternehmer, vor allem im Bauhandwerk, ist die Abwanderung in die Schweiz. Wir bilden gute Lehrlinge, gute Gesellen aus. Die Gesellen gehen dann in die Schweiz. Bei uns sind die Lohnnebenkosten im Vergleich viel zu hoch. Ein großes Thema sind natürlich auch die Geschäftsleute im Dorf. Als Gemeinde haben wir bisher abgewehrt, dass außerhalb des Dorfzentrums Geschäftsstandorte öffnen. Das Einkaufen im Dorf ist eine schwierige Problematik. Der Online-Einkauf etwa ist so etwas wie ein unsichtbarer Feind, gegen den man kämpft.
Vinschgerwind: Man hat ja versucht, durch das Einrichten einer Fußgängerzone den Dorfkern in Mals attraktiver zu machen. Sind die Erwartungen erfüllt worden?
Josef Thurner: Für den Einkäufer ist der Dorfkern attraktiver geworden. Vorher haben die Autos die Fußgänger behindert. Auch die Gestaltung des Dorfkerns hat dazugewonnen, weil die Fahrbahn nicht mehr ausschließlich dem Auto zur Verfügung steht. Für die Geschäftsleute, so glaube ich, wird die Fußgängerzone nicht der große Schub gewesen sein. Ich habe da zu wenig Einblick. Ich hoffe, dass es keine Verschlechterung gegeben hat. Aber, wie gesagt, ein großer Schub wird es nicht gewesen sein. Wir haben seit ein paar Jahren wieder eine aktive hds-Ortsgruppe. Als Gemeinde sind wir gern bereit, mitzuarbeiten. Angedacht ist auch eine Starthilfe für eine Geschäftseröffnung. Wichtig ist es, die Frequenz zu steigern. Dafür ist ein Gewerbepark in der Handwerkerzone nicht besonders hilfreich. Es braucht Frequenzbringer, Dienstleister etwa, die Leute ins Dorf bringen. Vielleicht gelingt das mit der geplanten übergemeindlichen Ärztepraxis.
Vinschgerwind: Täuscht der Eindruck, dass in Mals wieder mit einer bestimmten Ruhe gearbeitet werden kann? In Bezug auf die Pestiziddiskussion.
Josef Thurner: Das kann ich nicht beurteilen. Man kann sich auf Dinge versteifen, oder auch gelassen nehmen. Das hängt von jedem einzelnen ab. Aber ja, es ist tatsächlich etwas ruhiger geworden.
Vinschgerwind: Haben alle Betriebe Zugang zum Glasfasernetz?
Josef Thurner: Die Gewerbegebiete in Mals, Burgeis, und Laatsch sind über die E-AG gemeinsam mit dem Land erschlossen worden. In Mals ist über das Fernwärmenetz der Großteil angeschlossen. In Burgeis haben wir einen Vertrag mit der Tischlerei Telser und die Glasfaser sind im Sommer eingeblasen worden. Schlinig, Watles und Prämajur sind über die Landesgesellschaft Infranet in Zusammenarbeit mit der Bioenergiegenossenschaft Schlinig im letzen Jahr angebunden worden.
Vinschgerwind: In Ihrem programmatischen Erklärung sagen Sie, dass „zeitgemäße Rahmenbedingungen in den Gewerbegebieten“ geschaffen werden sollen. Wie ist das gemeint?
Josef Thurner: Das Gewerbegebiet Burgeis ist besetzt. In Mals vergeben wir derzeit das letzte Grundstück. In Laatsch ist mittlerweile auch alles besetzt. Künftig wird man im Rahmen der Abgrenzung der Siedlungsgrenzen darauf achten müssen, neue Gewerbegebiete mit wenig Grundverbrauch zu ermöglichen. Natürlich wird man diese mit Straßen und entsprechenden Infrastrukturen anbinden müssen.
Vinschgerwind: Sie kommen aus der Landwirtschaft. Welche Ideen haben Sie bzw. welche Schritte sind geplant, um die Landwirtschaft in die Wertschöpfungskette von Handel und Tourismus einzubinden?
Josef Thurner: Wir haben eine unglaubliche Vielfalt in Mals: Wir haben Milch und Milchprodukte, Eier, Gemüse, Äpfel, wir haben einen Schlachthof usw. Wer diese Vielfalt einkaufen möchte, muss derzeit zu jeden einzelnen Bauern gehen. Ich glaube, dass es nicht notwendig ist, ein eigenes Geschäft für diese Produktvielfalt zu machen. Aber diese Produkte sollten in unsere Geschäfte kommen. Ich bin überzeugt, dass viele Leute diese Produkte einkaufen würden. Auch die Hotels müssen einen einzigen Ansprechpartner vorfinden können.
Vinschgerwind: Kann die Gemeinde Mals einen konkreten Beitrag zur Verwirklichung dieser Idee leisten?
Josef Thurner: In der Vergangenheit wurde von Ulli Veith ein Leader-Projekt „Modellregion Obervinschgau“ eingereicht. Das wurde aber in der Pestiziddebatte und über den ausschließlich biologischen Anbau versenkt. Kürzlich wurde wiederum ein Aufruf über Leader gestartet und ich bin dabei, diese „Modellregion Obervinschgau“, die ja eine reine Studie umfassen soll, umzuformulieren. Die Fragen Was ist vorhanden? Was ist gesetzlich möglich? Was sagt die Wirtschaft dazu? Was sagen die Konsumenten dazu? Sollen in dieser Studie beantwortet werden. Mir schwebt vor, eine Art „Marke Obervinschgau“ vor. Also regionale Produkte, auch handwerkliche, die einen Großteil ihres Ursprungs – also die Rohstoffe, die Verarbeitung usw. – im Obervinschgau haben. Das wird aber noch ein langer Weg.
Vinschgerwind: Der Kopfbahnhof in Mals steht im Mittelpunkt von Diskussionen. „Mit dem Ausbau des Bahnhofs wird Mals eine große Rolle im öffentlichen Personenverkehr bekommen, dies sehen wir als Chance und werden versuchen, uns und unsere Vorstellungen in die Planung und Ausführung einzubringen.“ Beim Bahnhof gibt es mehrere Debatten. Eine davon ist die Zugverbindung in Richtung Schweiz oder in Richtung Reschenpass. Was ist Ihr Standpunkt?
Josef Thurner: Meine Vorliebe ist in Richtung Schweiz. Weil es die kürzeste Verbindung nach Scuol ist. Ich glaube an eine Anbindung Ost-West. Eine Anbindung mit Zürich, mit dem internationalen Flughafen dort. Wir haben in Mals 350 Grenzpendler, die heute mehr als eine Stunde unterwegs sind. Wir sind derzeit mit der Schweiz nicht per Schiene verbunden. Es geht mir um den Personennahverkehr. Der Zug muss attraktiv werden. Die Malser Haide ist für mich tabu. Wir können nicht 4 – 5 Mal die Multen durchqueren. In Burgeis wurde ein Konsortium für die Waale gegründet und man ist bestrebt die Bewässerungsform über die Waale als immaterielles Kulturerbe bei der Unesco eintragen zu lassen. Wir haben schon beim Vergraben der Terna-Leitung gesehen, was das für ein Tam-Tam ist. Also für mich unvorstellbar. Wenn ich daran erinnere, dass der Straßenbau damals bereits einen riesigen Eingriff bedeutet hat. Auch die Steigungen würden die Attraktivität des Zuges schmälern, der wäre mit dem Auto nicht konkurrenzfähig. Also ich kann mir die Bahn über den Reschen nicht vorstellen.
Vinschgerwind: Sie favorisieren eine Zuganbindung in die Schweiz. Würde aber damit die Abwanderung der Arbeitskräfte in die Schweiz noch mehr befeuert werden?
Josef Thurner: Das läuft unabhängig von einer Zugverbindung. Wenn ich dieses Problem in den Griff bekommen will, müssen wir auf Südtiroler Seite die Lohnnebenkosen erheblich senken oder einen Ausgleich finden, wie es etwa bei den Tankstellen passiert.
Vinschgerwind: Vom Skigebiet Watles geht die Idee aus, dass eine Seilbahn vom Bahnhof Mals hinauf auf die Talstation errichtet werden könnte. Was können Sie dieser Idee abgewinnen?
Josef Thurner: Der Watles ist in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, die mit Nichts-Tun nicht gelöst wird. Es ist eine Frequenzsteigerung notwendig. Wichtiger werden neben der Sommersaison auch die Übergänge im Mai und im September. Die Attraktivität als Wandergebiet und als Ausflugsziel ist noch steigerbar. Dies geht weit über die Gemeinde Mals hinaus, hinunter in den Untervinschgau und Burggrafenamt. Als Skigebiet steht der Watles in Konkurrenz mit den guten Skigebieten im Oberland und im Vinschgau. Wenn wir im Winter den Stand von 2019 erreichen können, sind wir gut bedient. Etwas mehr ist noch möglich. Aber als Wandergebiet ist noch Potenzial. Da kommt das Verkehrsaufkommen dazu. Wer auf den Watles will, muss durch Burgeis und den Berg hinauf fahren. Da würde sich eine Bahnverbindung mit dem Bahnhof Mals anbieten. Die Zukunft der Mobilität wird so sein, dass der Zug an Bedeutung gewinnt.
Vinschgerwind: Sie denken also bei dieser Anbindungsidee nicht so sehr an die Wintersaison, sondern an die Ausdehnung der Sommersaison.
Josef Thurner: Ich persönlich denke mir das. Im Winter gibt es gute Tage und Tage, wo es dahindümpelt. Wenn diese Tage etwas gesteigert werden können, ok. Aber im Sommer ist der Watles attraktiv. Wenn die Leute mit dem Zug von Meran, von Naturns mit dem Zug und der Bahn den Watles direkt erreichen können, wäre das super.
Vinschgerwind: Mals ist auch Oberschulstandort. Die Fürstenburg in Burgeis hat ein Schülerheim. Werden Sie als BM ein Schülerheim am Oberschulzentrum in Mals noch erleben?
Josef Thurner: (lacht) Das kommt drauf an, wie lange ich Bürgermeister sein werde. Wir haben das Gamperheim, welches passt. Wir haben Molles und den Malserhof, die heute den Standards nicht entsprechen. Über ein Schülerheim kopft man schon seit mehr als 12 Jahren. Es hat Studien gegeben, Vorprojekte und man ist nicht weiter gekommen. Stand der Dinge ist, dass wir dahinter sind. Wir waren im Sommer bei Landeshauptmann Arno Kompatscher und bei Schullandesrat Philipp Achammer. Wir haben einen Investor, der die Möglichkeit wahrnehmen möchte, ein Heim zu bauen und es dann an das Land verkaufen möchte. Ich habe das beim jüngsten Treffen mit dem Landeshauptmann in der Bezirksgemeinschaft angesprochen, dass die derzeitigen Unterbringung nicht mehr passen und dass diese keine Werbung für Mals und keine Werbung für das Land darstellen. Schließlich strahlt die Sportoberschule in Mals weit über das Land hinaus. Man muss etwas tun. Wir haben diesen Vorschlag eines Privaten, der ein entsprechendes und schulnahes Grundstück besitzt. Der Private möchte das nicht in Form eines PPP, also eines privat-public-partnership, machen, sondern über einen Verkauf. Jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden. Entweder das Land wird selbst aktiv, oder man nimmt dieses Angebot des Privaten an. Der LH hat mir versprochen, dass diese Entscheidung heuer noch getroffen werde.
Interview: Erwin Bernhart
Kostner-Tankstelle
Tanken und regionale Schmankerl
Mit der Kostner-Tankstelle in Mals ist eine Lücke geschlossen worden, die von der Bevölkerung gerne angenommen wird und so großen Zuspruch erlebt. Die Tankstelle erfüllt nicht nur die nützliche Funktion der Tankmöglichkeit von sämtlichen Treibstoffen, auch mit der benutzerfreundlichen Ad-Blue-Abgabe direkt an der Zapfsäule, sondern sie ist mit dem angeschlossenen Bistrot zu einem beliebten Treffpunkt geworden.
Nicht nur die herrliche Aussicht auf den Terrassen und von den mit großzügigen Glasscheiben ausgestatteten Innenräumen macht diesen Treffpunkt aus. Günther Bernhart und sein Team bieten mit regionalen Schmankerln, mit frisch zubereiteten Baguettes, deren Zusammensetzung jeder frei wählen kann, mit frisch gepressten Säften, zum Beispiel aus Karotten und Äpfeln, eine kleine aber dafür gediegen-gute Küche. Einmalig sind auch die Öffnungszeiten: Im Winter gehen ab 6.00 Uhr in der Früh die ersten Kaffees über den Tresen und durchgehend bis 19.00 Uhr sind das Bistrot und die Tankstelle geöffnet (im Sommer bis 20.00 Uhr). Das freundliche und belebende Team um Günther Bernhart mit Nadja, Tabea, Karin und Sonja ermöglicht diese Öffnungszeiten in einem Zwei-Schichten-Betrieb. Kein Wunder, dass Jahrgangstreffen oder andere Treffen oft mit einem Aperitiv im Bistrot an der Tankstelle beginnen. Neben den Services von Autowaschanlage, Staubsauganlage und der demnächst dazukommenden E-Tankstelle ist das Bistrot mit einer Zigarettenlizenz ausgestattet.
Bauernladen Pobitzer – Bistro Vinterra in Mals
Lokal – Saisonal – Sozial
Großbuchstaben an den Fassaden weisen auf zwei direkt an der Hauptstraße/Abzweigung Laatsch gelegene Betriebe in Mals hin. Im BAUERLADEN POBITZER findet man eine große Auswahl von Lebensmitteln lokaler Produzenten, sowie Felle und Lederwaren. Die ehemalige Gerberei wurde unlängst in einen modernen Verkaufsraum umgestaltet, welcher den Leitgedanken von Regionalität, lokaler Kreisläufe und hoher Qualität wiederspiegelt. Der Bauernladen Pobitzer bietet hochwertige Geschenkskörbe aller Preiskategorien an. Mit einem ähnlichen Ansatz arbeitet das angrenzende Bistro VINTERRA. Vinterra steht für eine Sozialgenossenschaft bzw. Agrisozialkultur, welche 1915 gegründet wurde. Die Schaffung von Arbeitsplätzen, welche auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen integriert, gesunde Lebensmittel, die regional und biologisch angebaut und veredelt werden, sowie Kultur und Musik in Verbindung mit hochkarätiger Gastronomie und Gasthausleben stehen dabei im Mittelpunkt. In diesem Sinne bildet der Bauernladen Pobitzer und die Agrisozialkultur Vinterra mittlerweile eine alternative nachhaltige Symbiose, um Einkaufen und Gastronomie lokal, saisonal und sozial zu erleben. Außerhalb der Öffnungszeiten kann das Bistro für Gruppen über 15 Personen bzw. das Catering gerne reserviert werden. (lu)
Tipp: Krampusmasken-Schauschnitzen mit Harald Punter – Ausstellung von Krampusmasken und Fellen sowie Musik und „höllische Gerichte“ am Samstag, 27.11.2021
von 11.00 bis 17.00 Uhr
Fliesen 3000
Fliesen 3000 - ein verlässlicher Partner
Fliesen 3000 ist ein familiengeführter Meisterbetrieb und kann auf langjährige Erfahrungen im Bereich Fliesen und Natursteine zurückblicken. Viele Aufträge wurden seit der Gründung 2003 ausgeführt und viele Kunden – private, gewerbliche oder öffentliche – wurden seitdem zufrieden gestellt. Fliesen 3000 kann somit mit einem breiten und fundierten Fachwissen aufwarten. Das Leistungspaket des Familienbetriebs ist vielfältig und gibt es aus einer Hand: von der Wahl der Fliesen auch als Großformat und vieles mehr, Natursteine bis hin zur Lieferung und Verlegung durch qualifizierte Mitarbeiter. Auf Wunsch wird das Projekt mittels 3D-Zeichnungen visualisiert, um Wünsche und Vorstellungen konkret darzustellen.
Verlässliche und motivierte Mitarbeiter sind die Stärke des Betriebes direkt an der Staatsstraße und sorgen für eine termingerechte und gründliche Fertigstellung der in Auftrag gegebenen Arbeiten. Neben der Verlegung ist auch die Reparatur von Fliesen und Natursteinen Teil des Leistungsangebots von Fliesen 3000 in Mals.
Jeden Tag kümmern wir uns um viele verschiedene Dinge: im Büro, Zuhause, bei Freunden oder Bekannten, im Verein und, und, und ... Da ist es wichtig, regelmäßig auch an sich selbst zu denken und sich etwas Gutes zu tun. Es gibt zahlreiche Wege, sich selbst zu verwöhnen. Das kann für jeden etwas anderes sein. Einige finden Sie hier auf diesen Seiten: Pflege für die Haut, Wärme für Körper und Seele oder das Optimum für die Augen. Es gibt auch ganz alltägliche Dinge, mit denen man sich selbst Gutes gun kann. Ein Buch lesen zum Beispiel oder einen Spaziergang machen.
Es gibt aber Dinge, die man jeden Tag beherzigen sollte, um sich so Gutes zu tun:
Guter Schlaf
Der Körper braucht Schlaf, um sich zu erholen und zu regenerieren. Wichtig ist dabei nicht die Quantität, sondern die Qualität - also guter Schlaf.
Trinken
Wasser ist unser Lebenselixier. Im wahrste Sinne des Wortes. Gutes gut man sich, indem man täglich ca. 2 Liter frisches, stilles Wasser trinkt – der Körper bleibt fit und leistungsfähig. Das Wasser am Arbeitsplatz stets griffbereit zu haben, ist das beste Mittel, um ausreichend zu trinken und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Ernahrung
Der Körper braucht vor allem gesunde, frische und nährstoffreiche Nahrung.
Bewegung
Der Körper ist dazu gebaut, sich viel zu bewegen. Wichtig ist, jede Gelegenheit zu nutzen, um sich zu bewegen: Die Treppe nehmen, beim Telefonieren durch’s Büro gehen oder in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang machen.
Gedanken-Hygiene
Positiv denken heißt mit anderen Worten Sich selbst Gutes tun. Sorgen, Zweifel und negative Gedanken belasten und nehmen Energie weg.
Selbstfürsorge
Der wichtigste Grundsatz der Selbstfürsorge lautet: Erst um sich selbst und dann um andere kümmern. Denn wer selbst nicht mehr kann, der kann auch niemand anderem mehr helfen.
Miniurlaub
Was im Urlaub ganz normal ist - ist im Alltag undenkbar - und doch so wichtig. Der tägliche 5-Minuten-Urlaub beinhaltet Füße hochlegen und einfach Nichts tun.
Thermosol
Infrarotheizung:
Die Wärme für ein gesundes Raumklima
Kalte oder schimmelige Wände, staubige und trockene Raumluft: Mit einer Infrarotheizung gehört das der Vergangenheit an. Infrarotheizungen heizen wie die Sonne, wärmen wie ein Ofen und überzeugen mit ganz verschiedenen, einzigartigen und modernen Designs. Für jeden Raum gibt es ein passendes Modell und ein geeignetes Motiv zur Auswahl: Infrarotheizungen gibt es als Spiegel für das Bad, als Schreibtafel für das Kinderzimmer, als Bild für das Wohnzimmer oder das Büro. Denn Infrarotheizungen können privat wie auch gewerblich für ein gesundes und wohliges Raumklima eingesetzt werden. Sogar unter dem Tisch oder der Sitzbank gegen kalte Füße ... Auch die einfache Funktionsweise spricht für Infrarotheizungen. Montieren, Stecker in die Steckdose und fertig. Interesse geweckt?
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Bitte beachten Sie, unsere Infrarotheizungen haben 10 Jahre Garantie
Naturns - Die Singemeinschaft „Offenes Singen 60+ “ hat nach 1 ½ jähriger Corona-Pause, ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Dass dieses gemeinschaftliche freie Singen bereits über 10 Jahre Bestand hat, zeigt, dass die Initiative sehr gut ankommt und auf großes Interesse stößt.
20 bis 30 sangesfreudige Senioren und Seniorinnen aus den Gemeinde Naturns, Plaus, Partschins, Schnals, Kastelbell und Schlanders finden sich allmonatlich im Pfarrsaal von Naturns ein, um mit Freude und Einsatz unsere bekannten Südtiroler Berg- und Heimatlieder, alte Schlager, sowie Ohrwürmer aus der Jugendzeit und beinahe vergessenes Liedgut unserer Ahnen wieder aufleben zu lassen.
Gleich in Mehrstimmigkeit und mit Begeisterung bringt jeder seine Stimme zum Klingen.
Mit dem Lied „Willkommen liebe Freunde“ welches Hermann immer kraftvoll anstimmt, damit die Stimmen richtig in Schwung kommen , eröffnen wir die 90 Minuten „ Offenes Singen“. Während zu Beginn meist neue Lieder eingelernt oder wiederholt werden, gibt es in der letzten halben Stunde ein „Wunschkonzert“ d.h. jede/r kann „sein Lied“ ansagen und gemeinsam, oder in kleinen Gruppen singen wir das gewünschte Lied. Unter der fachkundigen Singleiterin Martha Nock/Christanell hat unser Singen schon beachtliche Fortschritte gemacht.
Die Zeit verfliegt im Nu. Beinahe non-stop erklingen unsere Lieder, deren Texte in großer Schrift in zwei Liederheften aufgezeichnet sind, welches das „Senioren Kleeblatt“ dafür eigens zusammengestellt hat
Vom Herbst bis zum Frühjahr trifft sich die Seniorengruppe einmal im Monat von 15.00 bis 16.30 Uhr im Pfarrsaal,von Naturns, den uns der Herr Dekan Christoph Wiesler für diese Zeit zur Verfügung stellt.
Um das gesellige Beisammensein zu fördern, beginnen wir mit einer Herbstwanderung, zum „traditionellen Törggelen.“ Eine kleine Weihnachts- und Faschingsfeier, sowie im Juni ein Ausflug zu einem Wallfartskirchlein als Abschluss, dürfen auch dieses Jahr im Programm nicht fehlen.
Im heurigem Jahr begann das „Offene Singen 60+“ schon im Juli, wir konnten die Freilichtbühne Naturns benutzen. Im August fuhren wir mit der Vinschgerbahn nach Spondinig, wanderten bei sonnigem Wetter zu den Prader Fischteichen Mit frohen Liedern und gemütlichem Beisammensein klang der Nachmittag aus und am Abend kehrten wir alle zufrieden und wohlbehalten heim.
Im September war unser Treffen wiederum in der Freilichtbühne und nicht fehlen durfte die Törggelewanderung im Oktober am Partschinser Waalweg bis zum Graswegerkeller, wo wir bestens bewirtet wurden.
Ab November laden wir alle singfreudigen Senioren von Naturns und Umgebung zum „OFFENEN SINGEN 60+“ herzlichst ein. 1 x im Monat von 15.00 – 16.30 Uhr im Pfarrsaal von Naturns.
Das Singen bringt Menschen zusammen und erfreut Herz und Seele. Gerade ältere Menschen, die in ihrem bisherigen Leben gerne gesungen haben, haben hier eine Möglichkeit ihrer Stimme Raum zu geben, und sie tun es gerne und mit Begeisterung. Jede Jahreszeit hat ihre Lieder, welche die Stimmung von Mensch und Natur widerspiegelt, ist der beste Ausdruck von Wohlbefinden. Das Alter tut hier nichts zur Sache, ab 60 Jahren ist jede/r willkommen. Eine oder zwei Gitarren (1-2 Instrumente) wären eine Bereichrung.
Es ist keine Anmeldung erforderlich, aber der grüne Pass ist Voraussetzung! Die nächsten Termine gilt es vorzumerken:
Mittwoch, den 17. November
beginnt das 1. Offene Singen, um 15.00 Uhr im Pfarrsaal Naturns.
Mittwoch: 15. Dezember
Weihnachtsfeier um 15.00 Uhr im Pfarrsaal.
Weitere Termine werden beim Treffen bekannt gegeben.
Wir, vom „Senioren Kleeblatt“ feuen uns auf die ALTEN und die NEUEN SÄNGER!
Buchbesprechung
Oxana Matiychuk:
Rose Ausländers Leben im Wort.
Graphic Novel. Danube Books, Ulm, 2021. 56 S.
Kompakte Textpassagen, knallige Farben und Illustrationen, die an Pop Art erinnern: Das Leben von Dichterin Rose Ausländer kommt frisch daher. Ein Leben, das 1901 im österreich-ungarischen Kronland der Bukowina unbeschwert begonnen und zahlreiche Knicke erfahren hatte. Da waren private Schicksalsschläge, die sie trauern ließen. Und politische. Der Erste Weltkrieg verpflanzte sie nach Wien. Da war eine notgedrungene Flucht vor der Mittellosigkeit nach Amerika vor genau hundert Jahren, doch der American Dream stellte sich nicht ein. Auch die Heirat verlief unglücklich, doch Rose zerbrach nicht an den Neuanfängen. In ihren Exilgedichten beschreibt sie die Sehnsucht nach der „grünen Mutter“ Bukowina und nach der Hauptstadt Czernowitz, einem Schmelztiegel von Sprachen und Kulturen, dem auch Paul Celan entstammte. Es gelang ihr, dorthin zurückzukehren. Die Buchseiten, die die 40er Jahre illustrieren, leuchten rot und treten schwarz hervor. Zuerst als ehemalige US-Bürgerin von den Sowjets verfolgt, geriet sie als Jüdin in die grausamen Fänge der Nazis. Sie besetzten die Stadt, brandschatzten und mordeten. Rose Ausländer wurde mit Tausenden ins Ghetto gepfercht, sie kam mit dem Leben davon – und schrieb. Nach dem Holocaust veränderte sich ihr Ton, „der Reim ging in die Brüche.“ Die Vieldeutigkeit der Sprache, auch dank der originellen Bildhaftigkeit, behielt sie bei. Wie rastlos sich ihr Leben nach dem Überleben und mit dem Wissen über die Verbrechen gestalten ließ und wie sie ihren Lebensabend verbrachte, erzählt dieses quirlige Bändchen. Es zitiert wenig, aber weckt die Lust, nach einem der Gedichtbände zu greifen. Es sind mehr als 30! „Der Traum hat offene Augen“ ist die letzte Gedichtsammlung aus dem Jahr 1987. Ein Jahr später verstarb Rose Ausländer. Sie lebt in ihren Sprachhäusern, getreu ihren Verszeilen: Sei was du bist / Gib was du hast.
Maria Raffeiner
Vinschgau/St. Gallen - Vor kurzem starteten knapp 20 interessierte und motivierte Funktionäre und Mitglieder des hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol mit Vertretern aus Politik und Tourismus aus dem Vinschgau in Richtung Lichtensteig im Toggenburg, Kanton St. Gallen in der Schweiz. Die Lehrfahrt des Bezirkes Vinschgau, angeführt von hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser, findet bereits seit mehreren Jahren im Zwei-Jahres-Rhythmus statt.
Meine Stadt
In Lichtensteig angekommen, empfing der Bürgermeister, oder wie es in der Schweiz heißt, „Stadtpräsident“, Mathias Müller die Delegation aus dem Vinschgau. Der junge Bürgermeister informierte über die Entwicklung der Stadt Lichtensteig, sprach über das Konzept Mini.Stadt – also einmal „kleine Stadt“, weil mit 1900 Einwohnern ist Lichtensteig nicht wirklich riesig, und zum anderen „Meine Stadt“ auf Schweizerdeutsch. Nach einem Rundgang durch die Stadt und dem obligatorischen Erinnerungsfoto wurden noch Vinschger Köstlichkeiten als Gastgeschenk überreicht.
Das Macherzentrum
Im Anschluss an die Stadtführung bekamen die Teilnehmer noch einen Einblick in das Macherzentrum Toggenburg durch Tobias Kobelt. Ein Coworking-Raum in einer zeitgemäßen, neu genutzten Bestandsstruktur (ehemaliges Postamt) mit Gemeinschaftsdiensten und regelmäßigem Macher-Treff.
Gestärkt beim gemeinsamen Mittagessen in der „Bodega NOI“ mit Köstlichkeiten aus der Region ging es weiter zur „ChääsWelt Toggenburg“, dem Vermarkter der regionalen Produkte vor Ort, mit unkonventionellen, modernen Verkaufsmöglichkeiten wie dem kleinsten ChääsLaden der Welt oder dem neuen Shop „24 Stunden köstliche Vielfalt“.
Kreative Freiräume
Nach einem kulturellen Abstecher im „Rathaus für Kultur“ mit Ateliers, Proberäumen, Kunstausstellungen und der „Beiz“, dem kleinen, feinen Gastronomiebetrieb für den Austausch der Bevölkerung untereinander, ging die Entdeckungsreise weiter zur neu entstehenden Kreativfabrik der Genossenschaft Stadtufer. In einer geschlossenen Fein-Elast-Fabrik entwickelt sich ein Innovationsstandort, wo Handwerk und Kreativwirtschaft zusammengeführt werden.
Den kulinarischen Abschluss fand die Lehrfahrt beim Käse-Weltmeister Willi Schmid und im Shop von Kägi, dem berühmten Produzenten von Schokoladewaffeln in Lichtensteig. Mit vielen neuen Eindrücken, Ideen und Anregungen für aktives Orts- und Stadtmarketing kehrte die Gruppe am späten Abend wieder zurück in den Vinschgau.
pr-info Spezialbierbrauerei FORST
Die Spezialbier-Brauerei FORST präsentiert zum 18. Mal ihr FORST Weihnachtsbier in der hochwertigen 2-Liter-Glasflasche in limitierter Auflage und widmet das diesjährige Dekor, mit einer künstlerischen Darstellung der Heiligen Familie und der Geburt des Jesuskindes, allen Liebhabern der Weihnachtszeit, mit ihren Lichtern und ihren traditionellen Weihnachtskrippen.
Das Bildmotiv der 18. Sonderauflage der hochwertigen 2-Liter-Glasflasche mit praktischem Bügelverschluss stellt in der Mitte des Bildes eine volkstümliche Krippe dar, an der mehrere Generationen zusammentreffen. Schützend über der Krippe, die drei charakteristischen FORST-Tannen mit ihren imposanten stilisierten Wurzeln, welche sich um die drei FORST-Kronen legen, symbolisieren die starke Verbundenheit der Brauerei mit dem Territorium und der umliegenden Natur. Die historischen FORST-Gebäude verbinden die Vergangenheit mit der Gegenwart.
Mit dem FORST Weihnachtsbier war die Brauerei FORST das erste Unternehmen, welches in Italien die Tradition des Weihnachtsbieres eingeführt und dieses Spezialbier als idealen Begleiter zu schmackhaften Gerichten dieser speziellen Jahreszeit angeboten hat. Das FORST Weihnachtsbier, auch unter dem Namen „FORST Christmas Brew“ bekannt, stellt von Jahr zu Jahr auf seiner Flasche ein neues Dekor dar, welches das Ergebnis der hausinternen kreativen Künstlerwerkstatt ist.
Das FORST Weihnachtsbier präsentiert sich bernsteinfarben und angenehm gehopft, kombiniert mit einem unnachahmlichen Malzaroma und einem feinporigen Schaum. Sein harmonischer Körper beinhaltet ein Zusammenspiel aus leichter Süße und zarter Hopfennote. Ein leichter Abgang lässt das Bier weich abklingen. Für die Verkostung des Weihnachtsbieres empfiehlt die Brauerei FORST den passenden Weihnachtskrug mit warmen, festlichen Farben wie Rot, Grün und Gold.
Das FORST Weihnachtsbier in der 2-Liter-Flasche ist ab sofort in allen FORSTBraugaststätten, online auf forst.it, im FORST Shop am Hauptsitz der Brauerei, bei allen FORST-Getränkefachgroßhändlern sowie auf allen Südtiroler Weihnachtsmärkten erhältlich.
Schlanders/Mals/Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau - Die Sozialsprengel Obervinschgau und Mittelvinschgau starten mit sozialpädagogischen Gruppen für Kinder und Jugendliche in belastenden Lebenssituationen. Einmal richtet sich das freiwillige und kostenlose Angebot an Minderjährige vom Kindergartenalter bis zur Volljährigkeit, deren Eltern sich in einer Trennungs- bzw. Scheidungssituation befinden. Außerdem gibt es ein weiteres Angebot zur Bildung einer Gruppe für Kinder und Jugendliche von Eltern in psychisch belastenden Lebenssituationen. Wie die beiden Sozialpädagoginnen Claudia Gorfer und Tanja Paulmichl in einem Gespräch berichten, werden in beiden Situationen oftmals die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen übersehen. Des Öfteren kommt es bei den Kindern und Jugendlichen zu Schuldgefühlen, Verunsicherung und Desorientierung. In den Gruppentreffen sollen die Betroffenen erkennen, dass sie mit diesen Erfahrungen nicht alleine sind. Sie sollen ermutigt werden, über die veränderte Lebenssituation zu reden und Gefühle und Wünsche zu äußern. Vier Fachkräfte stehen für die Gruppentreffen mit vier bis acht Personen zur Verfügung. Neben Gorfer und Paulmichl sind dies Evelyn Peer und Daniela Erhard. Auf spielerische und kreative Art will man sich bei insgesamt 10 wöchentlichen Treffen austauschen und die eigene Lebenssituation reflektieren. Eine erste Gruppe startet im November in Mals. Weitere Gruppen werden je nach Nachfrage laufend angeboten. Der Tag, die Urzeit und der Ort der Gruppentreffen im Raum Vinschgau werden an die Wünsche der Betroffenen angepasst. Vor den Gruppentreffen gibt es Einzelgespräche mit den Eltern. Alle müssen mit den Gruppentreffen einverstanden sein und freiwillig an den Treffen teilnehmen. (hzg)
Anmeldung und nähere Informationen: Sozialsprengel Obervinschgau (0473/836000) oder Sozialsprengel Mittelvinschgau (0473/736700) oder bei Tanja Paulmichl (3666780414) bzw. Claudia Gorfer (3669026180)
Laas/Vinschgau - Die etwa einmonatige Pause ist wie im Flug vergangen: Der auf dem Hoppe-Gelände in Laas im Vinschgau stationierte Notarzthubschrauber Pelikan 3 startet am morgigen Samstag pünktlich um 8 Uhr in die Wintersaison. Er wird dann bis einschließlich 1. Mai 2022 täglich von 8 bis 20 Uhr bzw. entsprechend der Jahreszeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang der Landesnotrufzentrale zur Verfügung stehen.
„Die Notarzthubschrauber haben über die Wintermonate spezielle Ausrüstung für Lawineneinsätze an Bord“, berichtet Georg Rammlmair, der Präsident des Vereins „HELI – Flugrettung Südtirol“. Dazu gehören unter anderem ein sogenanntes Recco-System, Lawinenverschütteten-Suchgeräte und natürlich Sonden und Schaufeln zur Suche nach Verschütteten. Übrigens: Mit 318 Einsätzen vom 29. Mai bis zum 3. Oktober 2021, 53 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahrs, hat der Pelikan 3 eine sehr arbeitsreiche Sommersaison hinter sich. Der vierte Notarzthubschrauber in Südtirol hat dabei 12.793 Flugminuten (2020: 10.250) verzeichnet. „Die steigenden Zahlen zeigen uns einmal mehr, dass der Pelikan 3 aus der Südtiroler Rettungswelt nicht mehr wegzudenken ist“, sagt „HELI“-Direktor Ivo Bonamico. „Und er hebt bei Bedarf auch für Einsätze in anderen Regionen Italiens und an der Grenze zur Schweiz ab.“ Marc Kaufmann, der Primar des betrieblichen Dienstes für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin des Sanitätsbetriebs, ergänzt: „Der erste Schnee ist gefallen und so sind sicherlich schon Skitourengeher in den Bergen unterwegs“, betont der ärztliche Leiter des Vereins „HELI“. „Hoffentlich gibt es im Winter keine Lawinenabgänge mit Verschütteten. Aber wenn der Ernstfall eintreten sollte, sind wir schnell und optimal ausgerüstet zur Stelle, auch dank des Pelikan 3, der vor allem den westlichen Teil Südtirols abdeckt.“
Laatsch - Am letzten Sonntag im Oktober feierte die Pfarrgemeinde von Laatsch das Erntedankfest in besonderer Weise. Gedankt wurde nicht nur für die Ernte aus Flur, Garten, Feld und menschlicher Arbeit, auch verdiente Mitglieder des Pfarrgemeinderates wurden im Rahmen des Festgottesdienstes, den Domdekan Ulrich Fistill zusammen mit Dekan Stefan Heinz feierte, gebührend geehrt und verabschiedet. Robert Wolf stellte sich fast sein halbes Leben in den Dienst der Laatscher Pfarrgemeinde. So war er 31 Jahre Präsident des PGR und 14 Jahre lang Pfarrverantwortlicher. Auch als Mesner der Filialkirchen von St. Leonhard und St. Cäsarius zeichnete er gewissenhaft verantwortlich. Er führte Kunstinteressierte immer wieder gekonnt durch die zahlreichen Laatscher Gotteshäuser, war Ansprechpartner in allen kirchlichen Bereichen und war der rechte Arm der verschiedenen Pfarrseelsorger. Er leitete Wort-Gottes-Feiern, gestaltete Rosenkränze und Andachten und schrieb das alle zwei Wochen erscheinende Pfarrblatt. Auch als Zeremoniär bei Prozessionen und Beerdigungen hat Robert Wolf kaum gefehlt. Mit der Neubestellung des Pfarrgemeinderates übergab Robert Wolf nun die Verantwortung der Pfarre in jüngere Hände, versicherte aber der neuen Führung weiterhin seine Unterstützung, so lange es die Gesundheit erlaubt. Für seinen jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz für die Pfarrgemeinde fand neben Dekan Stefan Hainz auch Isabella Erhard Brunner lobende und anerkennende Worte für den scheidenden Präsidenten. Robert erhielt aus ihren Händen ein sehr persönliches Geschenk, nämlich eine Kopie des Kirchenpatrons St. Lucius, wie sie am spätgotischen Flügelaltar in St. Cäsarius zu finden ist. Neben Robert Wolf schied auch Franz Josef Tedoldi nach 21 Jahren als Mitglied des Vermögensverwaltungsrates der Pfarre aus. Auch ihm wurde für seine Arbeit herzlich gedankt. Er bekam als ehemaliger Klosterschüler neben der Urkunde eine Flasche mit Marienberger Wein. Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die neuen Mitglieder des PGR der versammelten Pfarrgemeinde vorgestellt. Sehr erfreut zeigte man sich auch über den Umstand, dass beim Gottesdienst zum Erntedankfest erstmals seit der Pandemie bedingten Pause, der Kirchenchor St. Lucius unter der Leitung von Chorleiter und Organist Franz Josef Paulmichl, wieder auftrat. Im Anschluss an die kirchliche Feier luden die Laatscher Bauern zu einem Umtrunk auf dem Kirchplatz ein.
Mittwoch, 24.11.21, 19.45 Uhr, Bibliothek Laas
Bildungsausschuss Laas
Der Bildungsausschuss Schlanders organisiert Anfang März 2022 wieder eine Hobbyausstellung im Kulturhaus Karl Schönherr.
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Schlanders,
die ihre handgefertigten Arbeiten ausstellen möchten, sind herzlich zum
Informations- und Vorbereitungstreffen
am Freitag, 19. November 2021, um 18.00 Uhr im Gasthof „Goldene Rose“
eingeladen. Auf eine rege Teilnahme freut sich der Bildungsausschuss Schlanders.
Bildungsausschuss Schlanders
Freitag, 19.11.2021, 19.00 – 21.00 Uhr, Sonnenpromenade
Geschichtennachtwanderung
Schaurig schöne Geschichten für Kinder von 6 bis 11 Jahren
Bitte Taschenlampe und warme Kleidung mitbringen!
Anmeldung: bibliothek@schlanders.it
Mittwoch, 23.11.2021, 17.00 Uhr, Innenhof der Bibliothek Schlandersburg
Marcel Zischg liest am Lagerfeuer
für Kinder von 8 bis 11 Jahren
Anmeldung: bibliothek@schlanders.it; Tel. 0473 730616
Freitag, 26.11.2021, 15.00, Kulturhaus Karl Schönherr
Der Froschkönig
Freitag, 26.11.2021, 17.00, Kulturhaus Karl Schönherr
König Drosselbart
Anmeldung: kulturhaus@schlanders.it; Tel. 0473 737777
Bildungsausschuss Schlanders
Referenten: Thomas Girotto, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Ulrich Seitz, Direktor DZE Südtirol EO
Vor der Eintragung
Die Reform des Dritten Sektors/Ehrenamt Vor- und Nachteile der Eintragung in das neue Register (RUNTS)
Dienstag, 23.11.2021: 18 – 20 Uhr
Nach erfolgter Eintragung
Die fiskalischen und buchhalterischen Neuigkeiten, vor allem die neue Haushaltsführung für Vereine im RUNTS
Donnerstag, 25.11.2021: 18 – 20 Uhr
Transparenz und Digitalisierung
für Vereine im RUNTS
Dienstag, 30.11.2021: 18:00 – 20:00 Uhr
ANMELDUNG ZU DEN KOSTENLOSEN WEBINAREN: ulrike.spitaler@provinz.bz.it
Bezirksservice Vinschgau
So 28. Nov. Langtaufers Melag
Mi 08. Dez. Reschen Vallierteck
So 12. Dez. St. Valentin Dörfl
So 19. Dez. Graun Dorf
Bildungsausschuss Graun
Gabriela Mair am Tinkhof
Freitag 26. November 2021 um 19:30 Uhr
im Kultursaal Schluderns
Keine Angst vor trauernden Kindern
Kinder stellen oft viele Fragen, wenn der Tod in das Leben der Familie tritt. Der Vortrag soll einen Einblick geben, wie der Dialog mit Kindern zum Thema Tod und Trauer gelingen kann, wie kindliche Trauerreaktionen zu verstehen sind und wie ich Kinder in den Abschied miteinbeziehen kann.
Bildungsausschuss Schluderns
Samstag, 20.11.2021
TRADITIONELLER KATHARINAMORKT
Bauernmarkt mit Musik und regionalen, biologischen Produkten, Streichelzoo und Verpflegungsstände auf dem Rathausplatz
08.00 – 15.00 Uhr
Veranstalter: Marktkomitee mit Micheala Lingg
Samstag, 20.11.2021
PROJEKT ORTSKERNREVITALISIERUNG
TAG DER OFFENEN STÄDEL UND HÄUSER IN SCHLUDERNS
Die Erhaltung des Ortsbildes wird maßgeblich davon abhängen, ob es in der Bevölkerung ein Bewusstsein für historische Bauten gibt oder ob diese nur als Last empfunden werden. In diesem Sinne sollen die Menschen dazu angeregt werden „Orte zu erinnern“ und gleichzeitig Ideen für die Zukunft ihres Ortes zu entwickeln. Leerstehende Gebäude im historischen Zentrum sollen für einen Tag zugänglich gemacht und bespielt werden.
Foliehof, Schweitzerhof, usw.,
10.00 – 18.00 Uhr
Veranstalter: Gemeinde, Landesdenkmalamt, Amt für Gemeindeplanung
Sonntag, 21.11.2021
BUCHVORSTELLUNG
MYSTISCHE ORTE IN SÜDTIROL 2
mit Martin Ruepp und Astrid Amico
Gemeindesaal Schluderns,
15.00 Uhr
Veranstalter: Bildungsausschuss und Öffentliche Bibliothek
Bildungsausschuss Schluderns
Sonntag, 28. November 2021
Dorfplatz/Pavillon, 17.00 Uhr
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Bildungsausschuss Mals
Obstbaumuseum Lana - Das Obstbaumuseum in Lana sucht historische Unterlagen zum Südtiroler Obstbau.
„Sie haben
• Dokumente oder ein historisches Archiv,
• interessante Fotos und Filme,
• Bücher, Zeitschriften, Werbematerial,
• kleinere historische Objekte
zu den Bereichen: Sorten, Obstanbau, Pflanzenschutz, Pflege, Technik, Schulung, Ernte, Transport, Lagerung, Genossenschaften, Vermarktung, Obstverarbeitung usw.
Wir sammeln
• ausgewählte Stücke zur Geschichte des Südtiroler Obstbaus vom 19. bis zum 20. Jahrhundert und freuen uns diese Bereiche durch Ihre Schenkung oder Leihgabe auszubauen oder die Unterlagen zu reproduzieren und sie sicher und langfristig für die Forschung zu erhalten und zugänglich zu machen.
Südtiroler Obstbaumuseum
Brandis Waalweg 4 | 39011 Lana
Tel.: 0473 56 43 87 oder 347 28 54 110
info@obstbaumuseum.it
www.obstbaumuseum.it
Aufruf der SVP-Senioren - „Mit Bedauern und großer Sorge müssen wir feststellen, dass die Zahlen der Infektionen in den letzten zwei Wochen in Südtirol leider wieder rasant gestiegen sind. Die Lage ist sehr ernst. Jeder, dessen vollständige Impfung sechs Monate zurückliegt, sollte sich rasch für seinen Schutz für die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus anmelden. Unterschätzen Sie diese Krankheit nicht, riskieren Sie nichts und lassen Sie sich impfen!“, appelliert der Vorsitzende der SVP-Seniorenbewegung Otto von Dellemann.
Vor einem Jahr war die Situation noch eine völlig andere, es gab noch keine Impfung. Heute haben wir eine Impfung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen. Nur dank den Impfungen sei die Lage in den Krankenhäusern noch unter Kontrolle, so von Dellemann.
Daten aus Israel, England und den USA haben gezeigt, dass bei Personen höheren Alters und bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen die Schutzwirkung gegen die Delta-Variante mit der Zeit nachlasse. Deswegen sei eine dritte Impfdosis nach mehr als einem halben Jahr nun für bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht mehr nur möglich, sondern dringend empfohlen.
„Wir befinden uns am Beginn der vierten Welle. Deshalb nochmals mein dringender Appell an die Generation 60+: Wir wissen, dass man durch die „Booster Impfungen“ die 4. Welle sehr wohl brechen kann. Alle deren vollständige Impfung sechs Monate zurückliegt, sollen sich bitte die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen! Es liegt in der Hand jedes Einzelnen, das Angebot anzunehmen und sich und seine Mitmenschen zu schützen!“, betont Dellemann eindringlich.
Partschins - Das Museum sei ihm eine Herzensangelegenheit, meinte jüngst Raika Obmann Christian Ungerer bei der Unterzeichnung des Sponsorvertrages mit dem Schreibmaschinenmuseum.
So versuche man stets, dem Museum unter die Arme zu greifen, überzeugt vom Mehrwert, das dieses für das Dorf – den Tourismus und die einheimische Bevölkerung – darstellt. Bürgermeister Alois Forcher und Referent Ulrich Schweitzer bedankten sich für die Unterstützung, und Museumsleiterin Maria Mayr berichtete von den Vorhaben für das kommende Jahr, das stark im Zeichen des Erfinders Peter Mitterhofer stehen wird, dessen 200. Geburtstag 2022 gefeiert wird.
Buchtipp - Mit der Fortsetzung des Erfolgstitels „Geheimdienste, Agenten, Spione“ taucht der Enthüllungsjournalist Christoph Franceschini „tief in die Welt der Geheimdienste, Spitzel und Agenten“ (Karl Hinterwaldner - ff). Werden die Anschläge in Südtirol vom Osten gesteuert? Eine zentrale Frage, der Reinhard Gehlen und der Bundesnachrichtendienst BND jahrelang nachgehen. Die Attentate der 1960er-Jahre locken zahlreiche Geheimdienste ins Land. Dabei werden Agents Provocateurs eingesetzt, fingierte Bombenanschläge verübt, illegale „schmutzige Aktionen“ durchgeführt, Spitzel enttarnt und umgedreht. Es kommt zu eigentümlichen Kooperationen wie etwa des BND mit italienischen Diensten, zu versuchten Entführungen in Innsbruck und zu Mordplänen gegen Landeshauptmann Silvius Magnago.
„Eine Pionierarbeit mit einer Vielzahl unterschiedlichster Quellen, mit klugem Aufbau und flüssiger Schreibe,“ sagt Erich Schmidt-Eenboom, Geheimdienstexperte zu „Geheimdienste, Agenten, Spione“
Christoph Franceschini
Segretissimo — Streng geheim!
Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächt; ca. 400 Seiten;
Euro 24,90 [I]
Mals - Sparkasse - Ein wichtiger Wechsel an der Spitze der Filiale der Sparkasse Mals ist kürzlich vollzogen worden: Josef Spechtenhauser heißt der neue Direktor, der nun der Filiale vorsteht. Der junge Sparkasse-Mitarbeiter freut sich auf die neue Herausforderung, die Kunden gemeinsam mit seinem Team bestmöglich zu betreuen. Josef Spechtenhauser folgt auf Wolfgang Pircher, der nun in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist.
„Wir wünschen Wolfgang Pircher, der auf eine jahrzehntelange Bankkarriere zurückblicken kann und dem ein Dank für die jahrelange gute Zusammenarbeit ergeht, alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand,“ erklärt der Verantwortliche Retail, Joachim Mair. Gleichzeitig wünscht er dem neuen Filialleiter eine gute Hand sowie den entsprechenden Erfolg in seiner neuen Führungsaufgabe: „Der Sparkasse-Standort im Obervinschgau wird mit dieser qualifizierten Besetzung weiter gestärkt. Wir sind überzeugt, dass wir so unseren Kunden eine hervorragende Beratung bieten können“.
Schluderns - Vuseum - Thomas Bernhard, der österreichische Schriftsteller, wird zu den international bedeutendsten Literaten der Neuzeit gerechnet. Dass ein Mann dieser Größenordnung öfters in Stilfs verweilte und das Dorf sowie das Gasthaus Laganda zu Schauplätzen zwei seiner Erzählungen machte, waren für Regisseur Martin Hanni und Universitätsdozent und Schriftsteller Toni Bernhart Anlass genug, 50 Jahre nach Erscheinen dieses Buches einen Film unter dem Titel „Bernhard & Bernhart“ zu drehen.
Der Film wurde am 21. Oktober im Vuseum - `s Vintschger Museum gezeigt. Die anschließende Diskussion machte deutlich, wie schwer fassbar der Schriftsteller Thomas Bernhard heute noch ist und mit welchem Respekt auch Universitätsdozent Toni Bernhart sich diesen Texten nähert. „Midland in Stilfs“, einer der zwei im Film behandelten Texte, spielt in Stilfs. „Das Stilfs der Erzählung ist aber ein Vierkanthof in der Ebene und hat mit dem extrem steilen Bedingungen des realen Stilfs bis auf den Namen wenig gemein“, so Toni Bernhart. Die Erzählung an sich empfinde auch er als schwierig. Leichter zugänglich sei die zweite Erzählung „Am Ortler“, die von zwei Brüdern erzählt, die Richtung Ortler gehen.
Regisseur Martin Hanni wandte sich im Zuge der Vorbereitungen auf den Film an Toni Bernhart, was sich für ihn als Glücksgriff herausstellte: Toni Bernhart beschäftigte sich nämlich schon in seiner Magisterarbeit mit Bernhards Texten, trägt fast denselben Nachnamen, und besitzt die Fähigkeit, sowohl die Hochsprache als auch den Vinschger Dialekt zu sprechen. So konnte er einerseits von den Interviewpartnern des Gasthauses Laganda und des Gasthauses Sonne viel herausholen, andererseits – in seiner Funktion als literarischer Reisebegleiter – hochsprachlich einwandfrei durch den Film führen.
Der Film ist ein literarisch-geografischer Einbettungsversuch in eine Landschaft, die Thomas Bernhard einst liebgewonnen hatte. „Viele Flurnamen und Bezeichnungen aus der Gegend finden sich in den beiden Texten Bernhards“, erzählte Martin Hanni, „sie sind über ihn – wohl auch wegen ihres klanglichen Zaubers – zu Literatur geworden. Und so mündet die Geschichte im Epilog auch folgerichtig, zwischen Sulden und Gomagoi, in einer alten Wiener Veranda, beim Gasthaus Laganda.“
Bernhard Grassl
Bernhard Grassl (Jahrgang 1962) ist Steinmetz/Steinbildhauer. Sein Leben spielt sich am Stein ab. Seit 1988 ist er freischaffender Künstler, er lebt und arbeitet in Laas. Seit 2009 arbeitet Grassl in den Sommermonaten zudem in seinem Bergatelier am Göflaner Berg. Bernhard erzählt: „Schon als Lehrling der Fachschule für Steinbearbeitung habe ich mich in diesen Platz verliebt. Der damalige Brucharbeiter Zangerle hat mir alles gezeigt und erklärt und so mein Interesse geweckt“. So kam es, dass es Grassl nach seiner handwerklichen Ausbildung zum Steinmetz/Steinbildhauer wieder auf den Göflaner Berg zog. „Es ist ähnlich einem Hirtenleben, du gehst gerne hinauf und im Herbst wieder gerne ins Tal hinunter. In den Wintermonaten kannst du es dann kaum erwarten bis es wieder möglich ist auf den Berg zu gehen“ sagt Bernhard Grassl. Für ihn ist das Bergatelier der ideale Arbeitsplatz. „Ich bin da weil ich vom Betrieb unterstützt werde. So etwas ist der Traum eines jeden Bildhauers. Ich habe sowohl die Unterstützung vom Betrieb als auch von der Fraktion Göflan, die mir das Maschinenhaus zur Verfügung stellt. Das sind ideale Voraussetzungen zum Arbeiten. Das Leben hier oben auf dem Marmorbruch ist zwar nicht immer schön, es kann auch kalt und einsam sein, aber es ist echtes Leben. Oft liege ich nur in der Hängematte und denke nach über Sein und Nichtsein. Was morgen ist interessiert mich nicht, morgen kann ich schon weg vom Fenster sein“ sagt er.
Bernhard Grassl will sich kein Denkmal setzen. „Ich arbeite nicht für ein NACH MIR. Wenn ich einmal nicht mehr bin können meine Figuren da oben zerfallen und ein Nächster kann sich entfalten“ sagt er.
Göflaner Marmorbruch
Sobald der Schnee den Göflaner Marmorbruch freigibt, wird mit der Arbeit am Bruch begonnen. Es ist der höchst gelegene bewirtschaftete Marmorbruch Europas. Jährlich werden ca. 2.000 Kubikmeter Marmor zu Tal gebracht. Gearbeitet wird von Mai bis Ende Oktober. Zum Unterschied zum Laaser Marmorbruch, der 500 m tiefer liegt, kann im Göflaner Marmorbruch in den Wintermonaten nicht gearbeitet werden, weil das Wasser gefriert. Ohne Wasser kann man nicht arbeiten. Dazu kommt im Winter die Lawinengefahr in diesem Gebiet. Das macht den Abbau in den Wintermonaten unmöglich.
Geschichte
Die Geschichte des Marmorabbaus in Göflan reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Als Entdecker des „Marmorbruchs bei Schlanders“ gelten die Brüder Peter und Paul Strudel aus dem Nonstal. Sie arbeiteten mehrere Jahre im Auftrag der Habsburger Kaiser am Göflaner Berg. Mit Johann Schmidinger, Waldaufseher und Steinmetz in Göflan, erhielt im Jahre 1778 das erste Mal ein privater Unternehmer die Abbaurechte zugesprochen. Nach 1830 verpachteten die Schmidinger Erben zunächst für längere Zeit ihre Bruchrechte, schließlich verkauften sie.
Durch die Wirren der Weltkriege ruhte die Abbautätigkeit ab 1921 für mehrere Jahre bis die Firma „Lasa Marmo“ den Betrieb am Göflaner Berg wieder aufnahm.
Im Jahre 2003 sicherten sich die „Tiroler Marmorwerke“ die Schürfrechte im „Göflaner Wantl“, im Sommer 2007 wurde der Betrieb an die Familie Burkhard Pohl aus Kastelbell verkauft.
Burkhard Pohl
Auf die Frage, was ihn dazu motivierte den Göflaner Marmorbruch zu übernehmen antwortet Pohl: „Dass er in einheimischer Hand bleibt und nicht von Chinesen gekauft wird“.
Mit viel Idealismus und Engagement übernahm Burkhart Pohl (Jahrgang 1935) mit über 70 Jahren den Marmorbetrieb. Einen Marmorbruch zu betreiben ist kein einfaches Geschäft. Wer ihn aber kennt, der weiß, dass er risikobereit, entscheidungsstark und konsequent ist. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat verfolgt er dieses Ziel mit Hartnäckigkeit. Nur so war es möglich, dass er trotz der vielen Streitigkeiten und Prozesse immer wieder die Kraft und den Nerv hatte durchzuhalten. Hut ab vor Burkhard Pohl, der trotz der vielen Hürden das Positive sieht und zuversichtlich ist. „Bezüglich der Zukunft mache ich mir keine Sorgen“ sagt er. „Marmor ist ein hochwertiges Produkt. Marmor hat Eigenschaften, die andere Materialen nicht haben. Reiche Leute wird es immer geben und Marmor wird immer gekauft werden“ so seine Meinung.
Verkauft wird über 90 % außerhalb von Europas, direkt oder über Unternehmen. „Es gibt italienische Firmen , die unseren Marmor in Italien verarbeiten und dann exportieren, z.B. nach Amerika, Kanada oder in den arabischen Raum. Am meisten geht nach Indien, die Anfragen aus China nehmen zu“ sagt Pohl.
Auf die Frage, was den Göflaner vom Laaser Marmor unterscheidet antwortet Pohl: „Geologisch ist alles Laaser Marmor. Der Laaser Marmor ist zwar etwas feinkristalliner als unser Göflaner Marmor aber wenn man ihn anschaut merkt man keinen Unterschied. Unser Marmor ist aufgrund der einstigen Erdbewegungen verbogener und verdrehter als der Laaser Marmor. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders gut für den Außenbereich“.
Der weiße Stein
Bernhard Grassl, der schon seit 40 Jahren mit Marmor arbeitet, kennt am besten den Unterschied zwischen Göflaner und Laaser Marmor. Er sagt: „ Für mich ist der Göflaner Marmor der Wilde und der Laaser Marmor der Ruhige in der Struktur. Ich mag beide, sowohl den Laaser als auch den Göflaner Marmor.“.
Angesprochen auf die häufig verwendete Bezeichnung „Weisses Gold“ entgegnet Grassl: „Ich kann das schon gar nicht mehr hören. Für Gold mussten Menschen sterben, für Gold wurden Völker ausgerottet. Ich will aus dem Marmor nicht weißes Gold herausholen. Marmor soll Stein bleiben. Es ist der weiße Stein“.
Peter Tscholl
Bozen/Vinschgau - Seit einiger Zeit klagen Arbeitgeber über Fachkräftemangel. „Neben dem quantitativen As-pekt ist aber auch der qualitative Aspekt zu bedenken“, betont AFI-Präsident Dieter Mayr. „Laut jüngstem AFI-Barometer ist ein bedeutender Anteil der Arbeitnehmer:innen der Auf-fassung, höher qualifizierte Arbeiten als bisher durchführen zu können. Die berufliche Wei-terbildung ist sicherlich wichtig, man muss den im Betrieb Beschäftigten aber auch die Möglichkeit geben, beruflich zu wachsen“. In den letzten zwölf Monaten haben in Südtirol 7 von 10 Arbeitnehmer:innen irgendeine Form von Ausbildung genossen. Dies ist einer der Aspekte, die aus der Ausgabe des AFI-Barometers Herbst 2021 hervorgeht. Mit Ausbildung sind nicht nur die Teilnahme an einem Kurs oder der Besuch einer Konferenz oder eines Seminars gemeint, sondern auch die Begleitung am Arbeitsplatz durch eine Kollegin/einen Kollegen oder durch den eigenen Vorgesetzten.
Partschins - Wie viele Berufsmöglichkeiten es im Handwerk und im Hotel- und Gastgewerbe gibt, haben kürzlich die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Partschins erfahren. Die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und die Junghandwerker im lvh haben im Rahmen der Berufsinformationskampagne praktische Berufe präsentiert.
Es gibt zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Chancen im Handwerk: Rund 400 Handwerksberufe eröffnen Jugendlichen vielfältige Berufsperspektiven. Speziell in einer Zeit, in der immer mehr Fachkräfte gefragt sind, garantiert das Handwerk interessante und sichere Arbeitsplätze, erklärte Elisabeth Mahlknecht von den lvh-Junghandwerkern beim Schulbesuch. Darüber hinaus bietet das Handwerk attraktive Arbeitsmöglichkeiten im Umgang mit modernsten Technologien, genügend Raum für innovative Ideen und Projekte sowie spezifische Weiterbildungswege.
Auch erzählte Philip Ganthaler, Hotelier und HGV-Ortsobmann von Partschins, den Schülerinnen und Schülern viele wissenswerte Informationen aus dem Bereich Hotel- und Gastgewerbe. Neben den verschiedenen Berufsmöglichkeiten im Hotel- und Gastgewerbe lernten die Jugendlichen auch die Ausbildung in den fünf gastgewerblichen Schulen kennen. „Das Dorf bietet den Jugendlichen mit über 100 Betrieben im Tourismussektor einen attraktiven Arbeitsplatz. Es ist uns ein besonderes Anliegen, junge Menschen für die spannenden Berufe im Tourismus zu begeistern“, unterstreicht Ganthaler.
Jugendtreff Tarsch - Am Mittwoch, den 27. Oktober haben wir der Kälte und Dunkelheit getrotzt und sind mit den „Keschten“ auf den Tarscher Spielplatz gegangen und haben es uns dort zwischen essen, rutschen, hutschen und ratschen fein gemacht. Eine etwas andere Öffnungszeit die wir sicher mal wieder wiederholen werden… wir freuen uns auf alle die auch bei den kommenden Öffnungszeiten und Aktionen vom Jugendtreff Tarsch dabei sind.
Jugendzentrum Mals - Auch heuer haben wir wieder zur Halloweenübernachtung im JuMa eingeladen und der Andrang war so groß, dass es sogar zwei Übernachtungen gab. Einmal von Samstag auf Sonntag und einmal von Dienstag auf Mittwoch, zugegeben, nicht mehr „on time“, das tat aber der schaurigen Stimmung keinen Abbruch.
Ein gruseliges Essen mit Vampirgebissen, essbarem Gehirn, abgehackten Fingern und Friedhofspudding, wurde von uns zubereitet und natürlich genüsslich verspeist.
Danach starteten die gegenseitigen Erschreckaktionen, beim Film wurde zwar viel gelacht aber sich auch ein klein wenig gefürchtet und das Werwolfspiel im Dunkeln bei Kerzenschein rundete den Abend stilvoll ab. So kann Halloween nächstes Jahr gerne wieder mit einer schaurigen Übernachtung im JuMa begangen werden!
pr-info Alperia
Überall in Europa sind die Energiekosten stark gestiegen. Mit 1. Oktober wurden auch in Italien die Energiepreise des geschützten Energiemarkts angepasst. Wie in den lokalen und nationalen Medien berichtet, ist der Preis für die Energiekomponente im Vergleich zum vorherigen Trimester sehr stark angestiegen. Eine derartige Zunahme hat es bisher noch nie gegeben und stellt für Südtiroler Haushalte eine große Herausforderung dar, die sich ohnehin in schwierigen Zeiten befinden.
Das steckt hinter dem Anstieg der Energiepreise
Die Strom- und Gaspreise des geschützten Marktes werden alle drei Monate von der staatlichen Regulierungsbehörde für Strom Energie und Umwelt (ARERA) an die internationalen Produktionskosten und Marktpreise angepasst.
Der Anstieg im Oktober ist auf die Erholung von Produktion und Handel auf globaler Ebene nach der Pandemie zurückzuführen, die eine große Nachfrage nach Energie erzeugt hat. Die Folge ist ein beispielloser Anstieg der Preise für Rohstoffe (Gas, Kohle und Öl), die auch für die Energieerzeugung verwendet werden. Und das ist noch nicht alles: Es wird erwartet, dass die Energiepreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden.
Südtiroler Haushalte können sich mit dem Ökostromangebot von Alperia zu garantiertem Fixpreis vor künftigen Preiserhöhungen schützen.
Wer bis 23. Dezember 2021 das Stromangebot Alperia Smile mit Preisgarantie auswählt, sichert sich den Preis für die Komponente Energie mit Stand September 2021, also ohne Strompreiserhöhung. Und, für die kommenden 12 Monate bleibt der Energiepreis garantiert unverändert. Für eine Familie kann dieser Vorteil aufgrund des aktuellen Preisniveaus im Jahr 2022 auch bis zu 200 Euro jährlich an Ersparnis bedeuten.
Mit dem Alperia Smile Angebot zum Fixpreis sind die Haushalte somit nicht von den Strompreiserhöhungen betroffen und haben zusätzlich alle Vorteile einer Energieversorgung mit 100 % grünem Strom aus Südtiroler Wasserkraft.
Dieses Angebot gilt für Haushaltskunden an ihrem Hauptwohnsitz, und das sowohl für Kunden des geschützten Strommarktes, für Alperia Kunden auf dem freien Markt als auch für Kunden von Fremdanbietern.
Wechseln und Geld sparen
Das Fixpreis-Angebot von Alperia kann noch bis 23. Dezember in einem der Energy Points und Corners in ganz Südtirol unterschrieben werden. Bringen Sie Ihre aktuelle Stromrechnung mit, die Kundenbera-
terInnen von Alperia machen Ihnen ein unverbindliches Angebot machen.
Weitere Informationen in den
Alperia Energy Points in Ihrer Nähe
Meran Laurin Laurinstraße 1
Meran Zentrum Freiheitsstraße 59
Algund ALGO Joseg Weingartner Straße 31
Grüne Nummer 800 110 055
E-Mail service@alperia.eu
Öffnungszeiten und Details auf www.alperia.eu
Partschins - Trinkwasserauffüllpunkte & Brunnen in Partschins
Wir in Partschins haben das Glück, den Wasserhahn aufzudrehen und hervorragendes Trinkwasser, das von verschiedenen Bergquellen in unsere Brunnen und Haushalte fließt, genießen zu dürfen.
In den Partschinser Betrieben wird gerne unser frisches Wasser an den Tisch serviert.
So ist es auch an verschiedenen Stellen möglich, die eigene Trinkflasche für unterwegs, aufzufüllen.
Mit dieser Aktion wollen wir Plastikmüll vermeiden und unsere Natur schützen.
Für einen nachhaltigen LEBENSRAUM PARTSCHINS.
Gemeinsam mit der IDM (Landesdienstleister Tourismus in Südtirol, Innovation/Development/Marketing), dem Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS) und im Verbund mit der Gemeindeverwaltung hat der Tourismusverein die Brunnen und Trinkwasserauffüllpunkte in Partschins erfasst und online aufbereitet. Auf der Homepage des Tourismusvereins Partschins mit Rabland und Töll (www.partschins.com/Natur&Kultur/Wasserwelten/Trinkwasserauffüllpunkte &Brunnen) werden diese nun aufgezeigt. In naher Zukunft werden all diese in Südtirol erfassten Daten in die vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützte Seite www.refill.bz.it übertragen.
Wir müssen nicht warten, bis es große Lösungen zum Klima- und Umweltschutz in der Welt gibt. Wenn jeder seinen kleinen Beitrag leistet, ist dies für das große Gesamte bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Auch nur, wenn wir dieses Wissen vermitteln, dass Wasser bei uns nicht in Plastikflaschen gekauft werden muss.
Dasselbe wünschen wir uns beim Naturschutz. Kollektive Müllsammel-Aktionen auf den Wanderwegen sind nicht die Lösung, sondern, dass Müll gar nicht erst rücksichts- und gedankenlos in unserer Natur entsorgt wird. Und: wir Einheimischen selbst müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen, weniger reden und mehr tun.
Karin Thaler - T0urismusverein Partschins,Rabland und Töll
Schlanders/Südtirol/Engadin - Landwirtschaft und Gesellschaft – geben und nehmen: Ständige Diskussionen rund um die Bewirtschaftung von Grund und Boden schaffen ein Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Warum?
Eine Villa im Grünen, die Bauern zahlen keine Steuer, die Bauern bekommen zu viele Förderungen: „Wir wollen mit der Gesellschaft in Kontakt treten und diese Vorurteile aufarbeiten. Wir müssen uns oft rechtfertigen, stehen vor vorgefertigten Meinungen, die einfach nicht stimmen“, so Landesbäuerin Antonia Egger. Sie lud am 28. Oktober 2021 gemeinsam mit Astrid Derungs-Koller, Präsidentin des Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, zum Bäuerinnen- und Landfrauentag Südtirol und Graubünden in Schlanders ein.
In der Podiumsdiskussion mit Moderatorin Judith Bertagnolli ging es gezielt um diese Themen. Dass diese Vorurteile auf einen kleinen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe zutreffen, mag vielleicht stimmen. Doch der Großteil der Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften tagtäglich von früh bis spät ihr Stückchen Erde mit viel Mühe und großer Leidenschaft. „Viele der Leistungen sind unbezahlt, und das wird nicht erzählt, leider,“ sagte Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Kuenzer in der Diskussionsrunde. „Wenn wir von Landwirtschaft reden, dann reden wir nicht nur von Kubatur, wir reden von Ernährung, von Kulturlandschaft, auf der andere Betriebe aufbauen können. Da steckt so vieles dahinter.“ Und da seien die Bäuerinnen gefordert, denn sie sind die idealen Botschafterinnen dafür.
Moderatorin Bertagnolli sprach auch das Thema biologische Landwirtschaft an. Es sei nicht wesentlich, ob ein Betrieb biologisch produziert oder nicht, wichtig sei das Vertrauen. „Wenn ich mein Produkt Menschen zugänglich mache, die es auch schätzen, schafft das Vertrauen, Beziehung und Nähe. Der Konsument sieht, woher es kommt, was dahintersteckt. Das ist wichtig!“, ist die Bio-Bäuerin Anna Bühler aus Urmein in der Schweiz überzeugt.
„Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen dieses Vertrauen zur Landwirtschaft aufbauen“, meinte Duri Campell, Alt-Nationalrat und Landwirt aus S-chanf in Graubünden: „Man muss ihnen zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben. Wir müssen transparenter sein, um Vertrauen zu erhalten.“ Auf großen Zuspruch traf die Aussage von Campell: „Wir sprechen nicht von Direktzahlungen oder Förderungen, sondern von Leistungszahlungen. Die Betriebe erhalten Geld für das, was sie für die Gesellschaft leisten.“
Wichtig sei, dass die Zusammenhänge verstanden werden. „Es fehlt einfach an Wissen, vor allem auch, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht“, sagte Siegfried Rinner, Bauernbund Direktor. Er sprach von der Landwirtschaft als grünes Fundament der Wirtschaft, als Garant für eine gute städtische und ländliche Entwicklung.
Das Interesse, was Landwirtschaft macht, sei zwar groß, doch die Diskussion werde oft einseitig geführt. Es bräuchte Dialogbereitschaft, ein differenziertes Hinschauen und was klar angesprochen wurde: Nicht immer nur dieselben negativen Geschichten weitererzählen, sondern von dem berichten, was die Bäuerinnen und Bauern wirklich tagtäglich auf ihren Höfen leisten. Diese Kommunikation zu verstärken war ein klarer Auftrag an die Südtiroler Bäuerinnen und an die Bäuerinnen aus Graubünden beim Bäuerinnentag in Schlanders. „Vereint in einem großen Netzwerk tun wir uns leichter, und das wünsch ich mir“, sagte Landesbäuerin Antonia Egger zum Abschluss. Präsidentin Astrid Derungs-Koller schloss sich dem an: „Die Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus bringt uns weiter. Wir haben viele gemeinsame Themen wie z.B. Großraubwild, wo ein einheitliches Auftreten wichtig ist.“
Partschins - Anlässlich des 70. Geburtstages der in Partschins lebenden Kulturhistorikerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Kindl ist die Festschrift „Lektüren und Relektüren“ erschienen. Das Ladinische Kulturinstitut „Micurà de Rü“ möchte sich mit diesem Sammelband bei Ulrike Kindl für die wissenschaftliche Arbeit bedanken, die sie in den vergangenen Jahrzehnten für die ladinische Kultur – im Besonderen mit ihrer kritischen Aufarbeitung der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff – und für die Geschichte Südtirols geleistet hat.
Mit dem 540 Seiten zählenden Buch „Lektüren und Relektüren“ ist es den Herausgebern Leander Moroder, Hannes Obermair und Patrick Rina gelungen, 31 Freundinnen und Freunde, Berufskolleg:innen und Wegbegleiter:innen von Frau Prof. Kindl zu Wort kommen zu lassen.
Die thematische Bandbreite der Aufsätze in deutscher und italienischer Sprache spiegelt die Vielfalt der Interessen und Forschungsbereiche der Geehrten wider: literatur- und kulturhistorische Essays mischen sich mit Beiträgen über Sprachwissenschaft, Mythenbildung und Mentalitätsgeschichte. Ulrike Kindls wissenschaftliches Schaffen, schreiben die Herausgeber im Vorwort der Festschrift, zeichne sich stets durch einen freien und wissenden Geist aus, der niemals belehrend sei. Das kritische Denken der in Partschins lebenden Jubilarin ist wohl auch ihren Vinschger Wurzeln geschuldet: Ihre Mutter Margarethe Egger (1920 – 2011) stammte aus einer Familie, die im 19. Jahrhundert den Geheimprotestantismus gepflegt hatte. „Die kleine Wibmerische Gemeinde in Schlanders entzog sich als ,lutherische‘ Kommunität dem katholischen Konsens – ein Traditionsstrang, den Ulrike Kindl nicht ohne Stolz hochhält“, schreibt der Historiker Hans Heiss in seiner Laudatio auf Kindl.
Die Festschrift wurde Frau Prof. Kindl jüngst im Rahmen eines Festaktes im Parkhotel „Laurin“ in Bozen überreicht. Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete Ulrike Kindl in seiner Grußbotschaft als eine Europäerin, die Großes für den Kulturaustausch in Mitteleuropa geleistet habe. „Die tiefeuropäische Überzeugung, dass uns die Kulturen verbinden und die Vielfalt uns eint, setzt voraus, dass wir die Vielfalt kennen und erkennen. Durch ihren wissenschaftlichen Beitrag hat Frau Prof. Kindl den Südtirolerinnen und Südtirolern dieses Wissen vermittelt“, betonte Landeshauptmann Kompatscher.
Ulrike Kindl wurde am 16. Oktober 1951 in Meran geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Beda-Weber-Gymnasiums in ihrer Heimatstadt studierte sie Germanistik und Slawistik an der Universität „Ca’ Foscari“ in Venedig und an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Von 1974 bis 2011 lehrte Kindl an der Universität Venedig, ab 1986 als Professorin für Deutsche Sprache und Literatur. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Mediävistik, die Begriffsgeschichte, die Bildwissenschaften und die Erzählforschung. Seit Jahrzehnten ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der ladinischen Kulturinstitute des Trentino („Majon di Fascegn“) und Südtirols („Micurá de Rü“). Zu Kindls wichtigsten Publikationen zählen: Kritische Lektüre der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff (1983 – 1997); Storia della letteratura tedesca. Dal settecento alla prima guerra mondiale (2001); Sirena bifida. Bilderwelten als Denkräume (2008); Miti ladini delle Dolomiti (2012 – 2014, mit N. Dal Falco); Franz Tappeiner. Kurarzt und Mäzen (2017, mit P. Rina); Betrachtungen zu Südtirol 1918–2018 (2018, mit P. Rina und T. Rosani); Der Codex Brandis (2018 – 2021, mit A. Baccin); Die Zeit dazwischen. Südtirol 1918 – 1922 (2020, mit H. Obermair). Für ihre umfassende wissenschaftliche Tätigkeit wurde Ulrike Kindl 2016 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet.
Volksbühne Laas
Theater, Theater, der Vorhang geht endlich wieder auf: Nach langer Theaterabstinenz freut sich die Volksbühne Laas endlich auf die Bühne zurückzukehren.
Unter der Spielleitung von Heinz Köfler präsentieren Florian Schönthaler als Harald, Andreas Platter als Bernhard und Heidemarie Stecher als alternde Diva Adrienne eine humorvolle Geschichte über Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Träume.
Schalten Sie ab und genießen Sie einen kurzweiligen, unterhaltsamen Theaterabend in einem gemütlichen Ambiente. Nachdem wir uns für eine reduzierte Zuschauerzahl entschieden haben, empfehlen wir, frühzeitig zu reservieren Tel. 377 1869082 (von 15.00 – 19.00 Uhr).
Vinschgau - Die steigenden Strom- und Gaspreise rufen Sorge und Unmut unter der Südtiroler Bevölkerung hervor. Ein Grund mehr, sich Gedanken über Heizmöglichkeiten mit dem lokalen Brennstoff Holz zu machen, betonen die Hafner im lvh.
Wer sich jetzt für einen Ofen oder Herd entscheidet, profitiert gleich von zwei Vorteilen: er ist nicht nur unabhängig von der Strom- und Gaszufuhr, sondern kommt auch in den Genuss wohliger Wärme. „Wir merken bei den Kunden derzeit eine vermehrte Nachfrage für holzbetriebene Anlagen. Viele Menschen sind aufgrund der steigenden Strom- und Gaspreise verunsichert, andere wollen sich einfach eine sichere unabhängige Alternative schaffen“, erklärt Christian Gross, Obmann der Hafner im lvh.
Der Brennstoff Holz habe gleich mehrere positive Eigenschaften. „Holz wächst lokal zur Genüge nach und ist zudem unabhängiger in Hinblick auf Preisschwankungen. Eine mit Holz befeuerte Anlage funktioniert auch bei Stromausfällen und kann genauestens dem Wärmebedarf des Hauses angepasst werden. Die Wärme wird dort erzeugt, wo sie benötigt wird und es kann eine behagliche Wärmestrahlung genossen werden “, so Gross. Gleichzeitig kann die Raumtemperatur aufgrund der gesunden Infrarotstrahlen um einige Grad gesenkt werden bei gleichem Wärmeempfinden.
Wichtig sei die Wahl des richtigen Ofens sowie die anschließende Wartung der Anlagen und des Kamins. Unerlässlich ist die gute und professionelle Beratung durch den Fachmann. „Vor allem Bauherren, die ein neues Haus- oder Wohnungsprojekt planen, rate ich, sich über die genannten Feuerungsanlagen und deren Mehrwert zu informieren. Öfen können auch sehr gut mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. Moderne Speicheröfen ermöglichen eine effiziente, CO2-neutrale Verbrennung mit geringen Emissionen und schonen damit auch die Umwelt. Denn ob das Holz im Wald verkommt oder im Ofen verbrannt wird, es wird immer dieselbe Menge CO2 freigesetzt. Somit ist dieser Brennstoff finanziell interessant und gleichzeitig bleibt der Wald durch die Ausforstung gesund“, erklärt der Hafnerobmann.
Marienberg - Nach einer mehr als einjährigen Corona-bedingten Zwangspausierung konnten sich die Mitglieder des Freundeskreises Marienberg endlich wieder bei einem Treffen sehen. Üblicherweise veranstaltet der Freundeskreis Marienberg im Herbst eine erbauliche Exkursion zu kirchlichen oder weltlichen Stätten, die im weitesten Sinne mit dem Kloster Marienberg zu tun haben. Am 2. Oktober 2021 wurde das Kloster selbst zum Treffpunkt, denn im Kloster und rund um das Kloster gibt es Neuerungen und viel zu erkunden. So war St. Stephan die erste Station mit einer professionellen Führung durch die Kunsthistorikerin Helene Dietl Laganda. Willkommen geheißen wurden die Mitglieder des Freundeskreises vom Prior Pater Philip Kuschmann und vom Präsidenten des Freundeskreises Andreas Folie. Der Einladung gefolgt waren um die 40 Freundeskreis-Mitglieder, die das Wiedersehen mit Freude und Neugier genossen haben.
In der aus der vorkarolingischen Zeit (5. – 6. Jahrhundert n. Chr.) erbauten Kirche St. Stephan sind in jüngster Zeit bedeutende Freskenfunde aus dem 15. Jahrhundert freigelegt und restauriert worden. Der in den 80er Jahren angelegte klösterliche Friedhof, der durch die Entfernung der Grablegen in der Krypta und der damit einhergehenden Freilegung der prächtigen Fresken, notwendig geworden war, ist neu gestaltet worden. Dietl Laganda führte anschließend durch die Ausstellungsräume, in denen die schulischen Sammlungen und die mineralogischen Sammlungen präsentiert werden. Der Weg führte auch vorbei an ausgestellten Zinntellern, die bei vielen ehemaligen Klosterschülern Erinnerungen an die morgendliche Brennsuppe, an das im Kloster gebackene Brot und an andere genossene Kulinaria weckten.
Im Anschluss an die Führungen und an die Besichtigungen vieler Neuheiten in den klösterlichen Mauern und deren Umgebung widmeten sich die Mitglieder dem geselligen Teil bei Marende, Wein und Wasser. Pater Sebastian Kuenrath, Pater Pius Rabensteiner und Pater Peter Perkmann mischten sich in die Gesellschaft und sorgten ihrerseits für das Auffrischen von Erinnerungen. (eb)
Tschengls - Das Dörfchen Tschengls ist wegen einiger Besonderheiten im ganzen Tal bekannt. Bald lässt sich die Sonne für einige Zeit nicht mehr blicken, das weiß man weitum. Dann sagt man den Tschenglser:innen aber auch starken Gemeinschaftssinn nach, der sich vor allem in den zahlreichen Vereinen zeigt. Was es aber seit einiger Zeit nicht mehr gibt, ist einen Dorfplatz für das gesellige Zusammenkommen. Der Kirchplatz ist zu steil dafür, weshalb immer schon der Goaßplatz das eigentliche Dorfzentrum war. Im Laufe der Zeit verkam er zu einem Parkplatz ohne Sitzgelegenheiten und mit wenig einladendem Charakter. Im Sommer 2020 sammelte eine Nachbarschaftsinitiative Ideen, was sich ändern und wie man den Platz verschönern, beleben, aber auch besser pflegen könnte. Diesen Impuls nahm heuer eine Ideenschmiede zum Anlass, in Zusammenarbeit mit dem Gemeindereferenten Johann Thurner eine Umgestaltung vorzunehmen. Die vier Tschenglser Raumplaner:innen Ulrich Hauser, Alexander Januth, Elisabeth Prugger und Hans-Jürgen Riedl trennten mit Blumentrögen einen Bereich für Fußgänger:innen ab und stellten Sitzbänke auf. Die vielen Radfahrer:innen, die Tschengls passieren, ließen sich gerne darauf nieder. Um die Bevölkerung in das temporäre Projekt miteinzubeziehen, konnten schriftliche Kommentare zum Projekt abgegeben werden. „Wos moansch du?“ stand auf einer Tafel zu lesen. Wie die Aktion angekommen ist, wird die Ideenschmiede noch auswerten.
Bewährt hat sich der Goaßplatz als Ort für Veranstaltungen und Feste, auch daran hat die Gruppe wieder erinnert. Nach der Apfelernte organisierte sie einen Filmabend. Ricarda Schmidt vom Institut für Regionalentwicklung der EURAC brachte zwei Dokumentarfilme mit, die auf die Stadelwand eines leerstehenden Gebäudes projiziert wurden. Bei heißen Getränken und in Decken gehüllt oder um wärmende Feuerstellen stehend, erlebten mehr als 50 Tschenglser:innen den Goaßplatz als Kinoplatz. Zwei Beispiele von lebendigem Kulturerbe gaben Anstoß zu Überlegungen. Zuerst ein Film über das „Bandlfirmen“ im Überetsch, wo Weiden zum Rebenbinden eingesetzt worden waren, aber auch zum Aufhängen von Speck. Und dann ein Filmporträt über den Strickenmacher Johann Seyr aus St. Lorenzen. Abschließend wurde diskutiert, welches Wissen über alte Praktiken und Kunstfertigkeit es im Dorf Tschengls gab und gibt und welche Personen es in der Vergangenheit bewahrten und in der Gegenwart vermitteln.
Am Getränkestand der Ortsbäuerinnen gab es auch Kastanien und Suppe, was viele Tschenglser:innen dazu einlud, nach den Filmen noch etwas auf ihrem Dorfplatz zu verweilen.
Maria Raffeiner
Mals - Die Malser Kaufleute organisieren auch heuer wieder eine Weihnachtsaktion. An die 80 Betriebe beteiligen sich als Sponsoren, passive Teilnehmer und aktive Teilnehmer mit Losausgabe. Tatkräftig unterstützt durch Gemeinde, Raika, HGV, Tourismusverein stehen auch dieses Mal viele interessante Preise zur Verlosung bereit. Der Hauptpreis ist wie bereits die letzten Jahre ein nagelneues Auto. Die Weihnachtsaktion startet am 22. November und endet am 30. Dezember 2021.
Die Verlosung findet dann am 07. Jänner statt, wo dann auch die Gewinner bekannt gegeben werden.
Wenn es die Pandemie zulässt, werden die Malser Vereine die Aktion in gewohnter Weise begleiten. Der Reinerlös wird dann wie immer wohltätigen Zwecken zugeführt.
Für den HDS-Mals Zwick Hansi
Vinschgau - Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tierschutzverein Vinschgau versorgen rund 140 freilebende Katzen in mehreren Vinschger Orten mit Futter. Es handelt sich um Streunerkatzen, die keinen Besitzer haben. Vom 20. bis 27. November werden in Vinschger Geschäften wieder Futterspenden gesammelt. In den Katzenkolonien leben meist fünf bis 15 Katzen. Oft werden die Freiwilligen bei Füttern beschimpft: „Mit dem Füttern zieht ihr die Katzen an“, oder „die sollen sich von Mäusen ernähren“. Dazu stellt die Vorsitzende des Vereins Anita Pichler aus Latsch Folgendes klar: „Die Katzen ziehen wir nicht an, die Katzen sind schon da. Durch das Füttern verhindern wir das Herumstreunen, die Futtersuche an den Häusern. Wir sorgen auch für Kastrationen der Katzen, um deren Vermehrung einzudämmen. Und wir kümmern uns um verwahrloste und kranke Tiere. Dass eine kastrierte Katze, die regelmäßig gefüttert wird, keine Mäuse mehr fängt, stimmt nicht. Das sei laut Anita ein Vorurteil, denn das „Mausen“ sei im Instinkt der Katzen. Um ihre finanziellen Mittel aufzubessern ist der Tierschutzverein mit Selbstgebackenem und Selbstgebasteltem auch auf dem Weihnachtsmarkt am 27. und 28. November auf dem Lacusplatz in Latsch vertreten. (mds)
Die Aktion vom 20. bis zum 27. November 2021 unterstützen folgende Geschäfte: Despar Rungg in Mals, Despar Pinggera in Schluderns, Team 2000 - Ortler Gel in Glurns, Eurospar Frischecenter Rungg in Prad, Eurospin in Eyrs, Despar Rungg in Schlanders, Despar Kofler in Latsch, Conad in Latsch, NaveS in Kastelbell, Gemischtwaren Gstrein in Kastelbell.
Landeck/Vinschgau - In den vergangenen Jahren war die Landecker Straße im Bereich zwischen Landeck Süd und Fließerau mehrfach von Steinschlägen betroffen. Im Frühjahr 2020 wurde schließlich mit dem Bau der sogenannten Schlossgalerie begonnen. Das 772 Meter lange Bauwerk wird die Verkehrssicherheit in diesem Bereich wesentlich erhöhen. Die Galeriedecke ist auf ein Ereignis ausgelegt, das sich sehen lassen kann: Die Galerie muss einen 10 m3 großen Stein, der mit 100 km/h auf sie stürzt, aushalten. Sie wird, um einen derartigen Sturz abzufangen, fünf Meter hoch überschüttet, und zwar mit dem Gesteinsmaterial von der Baustelle. Der Ausweichverkehr über den Landecker Tunnel, der für die Einkaufsstadt Landeck kein Vorteil ist, sollte dann der Vergangenheit angehören. Als Umfahrung für die im Bereich der Schlossgalerie gesperrte L 76 steht der Landecker Tunnel zur Verfügung. Dieser kann, weil es keine andere zumutbare Umfahrungsmöglichkeit gibt, ohne Vignette genutzt werden. Für Anrainer und für Traktoren, Mopeds oder Radfahrer, die den A12-Tunnel nicht nützen dürfen, ist eine örtliche Umleitung über den Gramlachweg eingerichtet. Die Landecker Straße und die Schlossgalerie werden ab Samstag, dem 11. Dezember 2021, geöffnet. Planmäßig wird es dort eine einspurige Verkehrsführung als Einbahn geben. Verkehrsteilnehmer können nur aus dem Süden durch die Baustelle nach Landeck fahren. Zurück geht es bis zum Ende der Bauarbeiten weiterhin durch den Landecker Tunnel. (aw)
Schlanders/Theaterverein Schlanders
In Schlanders wird wieder Theater gespielt. Präsentiert wird ein berührendes Stück über eine tiefe Freundschaft, große Träume von einem besseren Leben und einer innigen Liebe zu Tieren. Das Stück des US-amerikanischen Literaturnobelpreisträgers John Steinbeck „Von Mäusen und Menschen“ erzählt von der Einsamkeit und den Träumen der amerikanischen Wanderarbeiter in der Zwischenkriegszeit. Das Theaterstück lebt nicht von großen Handlungen, sondern von zwischenmenschlichen Gesten, Männergesprächen über das Alleinsein, über Freundschaft und den großen Lebensträumen. Im Mittelpunkt stehen die beiden Wanderarbeiter Lennie und George. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein und werden doch Freunde. Lennie ist stark und gutmütig, aber geistig zurückgeblieben und schwerfällig. Er liebt alles was schön und weich aussieht. George hingegen ist klug und gewandt. Er übernimmt die Verantwortung über Lennie und rettet ihn immer wieder aus brenzligen Situationen. Gemeinsam haben sie einen Traum. Sie wollen eine eigene Farm mit einer Kuh, ein paar Schweinen, Hühnern und vor allem Kaninchen. Auf ihrer Wanderschaft kommen sie zuerst zu einem Fluss. Georg erzählt Lennie immer wieder von ihrem großen Traum. Dann finden sie Arbeit auf einer Farm. Dort treffen sie Curley, den Sohn des Chefs. Er ist ein harter Kerl, der sich gerne mit anderen prügelt. Seine junge Frau ist eine Schönheit. Sie flirtet mit den Arbeitern, aber eigentlich will sie nur mit jemand reden. Slim ist der Vorarbeiter, der mit allen gut auskommt. Candy ist ein alter Farmarbeiter, der eine Hand verloren hat. Er möchte sich George und Lennies Traum von einer eigenen Farm anschließen. Die große Herausforderung für die Spieler und für den jungen Regisseur Daniel Clemente war es, im Theaterstück die unterschiedlichen Charaktere in den verschiedenen Gefühlslagen und Situationen glaubwürdig darzustellen. Das ist allen sehr gut gelungen. Die beiden Hauptdarsteller Lennie (gespielt von Stefano Tarquini) und George (gespielt von Hanspeter Plagg) überzeugten auf voller Linie in Ihren schwierigen Rollen. Beeindruckend war auch das wechselnde Bühnenbild am Fluss und in der Mannschaftsbaracke. (hzg)
Weitere Aufführungen:
Fr., 19.11.2021 20.00 Uhr
Sa., 20.11.2021 20.00 Uhr
So., 21.11.2021 17.00 Uhr
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Hubert Dorigatti – Neues Album 2021 STOP
In den letzten Jahren hat der aus Bruneck stammende Sänger, Blues-Gitarrist und Komponist schon mehrmals mit Alben überrascht. Sein neues Album STOP bezieht sich auf die Welt–Klimapolitik. Für ihn ist STOP die Weiterführung und Weiterentwicklung des Vorgängeralbums Memphisto, mit dem er unzählige Konzertanfragen und Erfolge auf internationalem Blues-Parkett verbuchen konnte. Mit dem neuen Album STOP will Dorigatti an diese Erfolge anknüpfen, seine neuen Blues in eine hörbare Form gießen und diese in die Welt schicken. Darin sieht er seinen höchstpersönlichen Beitrag zur internationalen Klimapolitik. Freuen wir uns auf Hubert Dorigatti (Stimme und Gitarre) und seine Freunde Fabrizio Poggi (Mundharmonika), Giacomo da Ros (Bass und Stimme) und Laura Willeit (Stimme).
Vormerkungen erforderlich: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, der Fa. Schönthaler A. & Söhne und der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Pinggera.
Fürstenburg - Mit der 7. Berglandwirtschaftstagung in der Fürstenburg am 12. November erhielten Landwirte in vier Vorträgen verschiedene Impulse. Der Vizedirektor der Fürstenburg Andreas Paulmichl und der Bauernbund-Bezirksobmann Raimund Prugger rahmten die von der Raika Obervinschgau initiierte und von BRING Südtirol organisierte Veranstaltung.
von Erwin Bernhart
Die vom Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl initiierte Veranstaltung - der Vinschger Berglandwirtschaftstag - ist zum 7. Mal in der Fürstenburg über die Bühne gegangen. Der Geschäftsleiter des Beratungsringes Berglandwirtschaft BRING Christian Plitzner hat die Moderation übernommen. Zum Motto „Tier- und Pflanzengesundheit“ standen vier Vorträge auf dem Programm. Chiara Perissinotto führte zum Thema „Alternative Behandlungsmethoden bei Nutztieren“ Definitionen, rechtlichen Rahmen und einen Überblick über die zur Verfügung stehenden Praktiken an. Von Homöopathie, Homotoxikologie bis zur Traditionellen Chinesischen Medizin, von Phytotherapie, Osteopathie, Chiropraktik, Bach Blüten, Schüssler Salze... Ziel sei es, sich auch mit diesen Behandlungsmethoden vertraut zu machen, weil der Antibiotika-Verbrauch drastisch zu reduzieren sei. Stefan Winkler, Instruktor der funktionellen Klauenpflege, beleuchtete das große Feld der Klauengesundheit. Vorbeugen und Früherkennung sei die Devise, denn Klauenprobleme bedeute neben dem Tierwohl auch ökonomische Einbußen für die landwirtschaftlichen Betriebe. Man solle die Kuh auch „Kuh“ sein lassen, mit langen Liegeperioden, mit tiergerechten Bodenunterlagen in den Ställen. Winkler wies darauf hin, dass die moderne Tiernutzung die Fußbelastung für die Kühe umgezüchtet habe: Während sich bei Wisent oder Büffel 70% des Körpergewichtes auf die Vorderfüße und 30% auf die Hinterfüße verteilen, sind es bei modernen Hochleistungskühen genau die umgekehrten Werte. Die Belastung sei demnach hoch und deshalb die Vorbeugung, die Früherkennung und dann die rasche und fachgerechte Pflege wichtig.
Melanie Graf wies in ihrem Impulsvortrag auf die richtige Anbauweise von Kohlgemüse hin. Vor allem die Fruchtfolge sei wichtiger Bestandteil des Anbaues, weil ansonsten die Fruchtfolgekrankheit einen Anbau von Kohl unmöglich machen kann. Graf beschreib die diversen mechanischen Schutzmöglichkeiten und charakterisierte die Schädlinge, von Schaben über Pilze bis zu den Bakterien. Für „frischen Wind“ sorgte Andreas Schwarz aus Glurns. Schwarz stellte eine Maturaarbeit vor, die bereits praktisch umgesetzt ist. Im Kaprasirahof der Familie Peer in Schlinig wird mit einer kostengünstigen Stallbelüftungsanlage für Frischluft im Stall gesorgt und gleichzeitig das Staub- und Geruchsaufkommen eingedämmt. Raika Direktor Markus Moriggl schloss die Impulsreferate mit den Hinweisen auf die auch geschichtlich gewachsenen Managementqualitäten der Bauern, die sich neben den Aktivitäten auf dem eigenen Bauernhof in Interessentschaften, in Genossenschaften, in den Fraktionen und in den Vereinen einbringen.
Kolping im Vinschgau - Das Internationale Kolpingwerk hat einen neuen Leiter= Generalpräses. Christoph HUBER (53), Landespräses im Kolpingwerk in Bayern, ist neuer Generalpräses des weltweit tätigen katholischen Sozialverbands. Er wurde am 31.10. beim Generalrat mit großer Mehrheit von 37 Delegierten aus 35 Ländern, in einer Videokonferenz, für zehn Jahre zum obersten Repräsentanten des Internationalen Kolpingwerkes gewählt. Bei der Konferenz war auch Südtirol mit einem Vertreter dabei. Damit ist Huber der zehnte Nachfolger Adolph Kolpings, der den Verband vor 170 Jahren gründete. Amtssitz des Generalpräses ist Köln.
Huber folgt auf Ottmar Dillenburg, der nach Ablauf seiner zehnjährigen Amtszeit nicht erneut als Generalpräses kandidierte. Er kehrt in seine Heimatdiözese Trier zurück.
Hubers offizielle Amtseinführung erfolgt am 4. Dezember, dem Kolping Todesgedenktag, mit einem Festgottesdienst in der Kölner Minoritenkirche, Grabeskirche von Kolping
Kolping International hat rund 450.000 Mitglieder in 60 Ländern der Welt, darunter auch, wie bekannt, Südtirol mit etwa 1500 Mitgliedern.
„Es ist mir eine Freude und Ehre, den Kolpinggeschwistern weltweit als Generalpräses zu dienen“, erklärte Huber, „und dabei möchte ich den Wert der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellen, die ich bei Kolping immer erlebe. Wir sind Kolping- alle miteinander. Dies zu fördern, müsse das erste Ziel sein. Und aus der Gemeinschaft erwächst unsere Wirksamkeit in Projekten und Aktionen, wenn wir eng zusammenstehen“, so Huber.
Otto von Dellemann
Wenn Frau Josefa Mall - Zegg, genannt „Dori Sefa“, von der eisigen Kälte in ihrer einstigen Schlafkammer im heimatlichen „Dorihof“ in Reschen erzählt, überkommt sie noch heute das Frösteln. Eingewickelt in einem Stück zeschlissenen Schultertuch ihrer Mutter vergrub sie sich unter dem Federbett.
von Magdalena Dietl Sapelza
Gegen Morgen war das Federbett mit Raureif belegt und Eisblumen zierten die Fensterscheiben. „Miar hobm olm a kolts Haus kett“, erinnert sie sich. Warm war es nur am Herd in der Küche und auf der Ofendörre, auf der sie sich oft ein Plätzchen suchte. Sefa wuchs mit fünf Geschwistern auf. Sie besaß ein einfaches Gewand aus Loden für den Werktag und eines aus feinerem Stoff für den Sonntag. Sie musste die Kleidungsüberbleibsel ihrer vier älteren Schwestern übernehmen. „Nuis hon i seltn kriag“, erinnert sie sich. „Alz Vorleschte hon i olz auftrogn gmiaßt.“ Einzig neue Strümpfe bekam sie, die ihre Mutter aus brauner Schafwolle strickte. „Di melierte Woll fa di elbata Schouf hot weanigr krotzt“, verrät sie. Die Familie hielt selbst Schafe und ernährte sich von einer kleinen Landwirtschaft. Sefa erlebte den faschistischen Italienischunterricht und den nationalsozialistischen Deutschunterricht. „Miar hobm schlechta Schualan kett“, betont sie. Bei der Option zählte ihre Familie zu den Dableibern. Das brachte den Eltern und Kindern so manche verachtenden Blicke ein. Als 15-Jährige verdiente sich Sefa ihr erstes Geld als Hausmädchen in einer Lehrerfamilie in Reschen. In der „Pfarrer Villa“ (heute Waldkönigin) in St. Valentin auf der Haide lernte sie kochen. Dann wechselte sie in den Haushalt einer Unternehmerfamilie mit vier Kindern in Meran. Vieles dort war über ihre Kräfte.
„I hon di jüngschtn Kindr olm wechslan gmiaßt unt bin selbr nou a Kind gwesn“, erklärt sie. Nach einem Jahr fand sie eine Stelle als „Mädchen für alles“ in einer Weinstube in Obermais, in der ihre Schwester arbeitete. Bei ihren Besuchen daheim in Reschen spürte sie in dieser Zeit große Traurigkeit. Die Stimmung war bedrückend. Die Arbeiten zur Seestauung hatten begonnen, und Sefas Eltern wussten, dass ihr Hof und eine ihrer Wiesen in den Fluten versinken würden. Die meisten ihrer Felder lagen zu ihrem Glück in Rojen und Nauders. Deshalb konnte die Familie auch weiterhin in Reschen Landwirtschaft betreiben und musste nicht abwandern, wie viele andere. „Selm isch viel tauscht gwortn unt a bschissn“, betont sie. In aller Eile bauten die Eltern eine neue Hofstelle auf einem hofeigenen Grundstück am Hang. Sefa unterstützte den Bau mit ihrem Lohn, genauso wie ihre Schwestern. Kurz vor der Sprengung des Heimathofes 1950, der bereits knöchelhoch im Wasser stand, holte sie mit ihrer Schwester noch schnell Christbaumschmuck vom Dachboden. Kurz darauf zündete die Lunte und das Gemäuer fiel in sich zusammen. „Di Muatr hot bittermord greart“, erinnert sich Sefa. „In nuien Haus hots drnoch nou long nit ghoamalat.“ Ihr Weg führte sie kurz darauf in die Schweiz. Sie führte den Haushalt in einem großen Bauernhof in Aargau. Dort ereilte sie 1951 die Nachricht vom Busunglück am Reschensee. Unter den 22 Todesopfern befand sich eine Freundin. Großes Lob erhielt Sefa für ihre Kochkünste und speziell für die Südtiroler Gerichte. „Deswegn hat i selm gsollt oan fa di drei Söhne heiratn“, lacht sie. Sie lehnte ab, denn sie war in den Förster Alois Zegg aus Reschen verliebt. Während ihrer Aufenthalte daheim hatte sie mit ihm auf dem Kirchtagsball in Langtaufers getanzt und das Kino in Mals besucht. „Miar sein oft asanond unt obr zammakemman“, verrät sie. Sie verließ die Schweiz und wurde Serviererin im „Hotel Post“ in Fondo. Dort bekam sie nicht nur Besuch von Luis, sondern auch von ausgesiedelten Graunern, die am Nonsberg eine neue Heimat gefunden hatten. Im Oktober 1960 heirateten Sefa und Luis in der Wallfahrtskirche von Trens. „In Tog vorher hobmer nou di Erdäpfl assn Schnea außikrahlt“, erinnert sie sich. Sefa hatte inzwischen den Heimathof übernommen und zog mit ihrem Mann dort ein. Ihre Schwestern waren weggezogen und ihr jüngerer Bruder konnte nicht übernehmen, weil er von der Kinderlähmung gezeichnet war. Er blieb zeitlebens auf dem Hof. Luis ging seiner Arbeit im Wald nach und Sefa kümmerte sich um den Hof und schon bald auch um die drei Kinder. Mit dem Kuhgespann und den Kleinen auf dem Leiterwagen zog sie über die Grenze, um auf den Wiesen bei Nauders Heu zu holen. Oft musste sie vor dem Ziel umdrehen, weil es plötzlich regnete. „Gregnet hots meischtns a, wenn mei Monn Urlaub kopp hot“, lacht Sefa. Ein Zubrot verdiente sie sich als Serviererin im nahen „Seehotel“. Sie vermietete auch zwei Ferienwohnungen, die sie im Hof eingerichtet hatte.Die Jahre vergingen, die Kinder gründeten eigene Familien. Ihr Mann starb 2016.
Frau Sefa führt ihren kleinen Haushalt eigenständig. Sie kocht gerne, bäckt sich ihr Brot selbst und verbringt viel Zeit beim Lesen. Beweglich hält sie sich mit Turnübungen und auf ihrem Heimtrainer.
Gerne nimmt sie die Angebote des neuen Projektes „Sonnenstrahl“ in Anspruch und freut sich über jeden Besuch der Mitarbeiterinnen. „Dia sein do, wenn i a Visite brauch, oder a lei a Aussproch“, meint sie. Sehr dankbar ist sie, dass sie heute nie frieren muss und in ihren vier Wänden die wohlige Wärme genießen kann.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Azzurro Italopop Musicalkomödie – zweiter Teil
von Stefan Tilch und I Dolci Signori
Bereits im Herbst 2018 waren die Musiker und Schauspieler mit dem Stück AZZURRO im Kulturhaus von Schlanders zu Gast und das Publikum war begeistert. Mit AzzurroDue geht es in die nächste Runde purer italienischer Lebensfreude mit einem neuen amüsanten Abenteuer, mit viel Schwung und guter Laune. Songs wie „Volare“, „Bello e impossibile“ oder „Felicità“ werden gekonnt in die Handlungen eingebaut und laden zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Die erfolgreiche deutsch-italienische Band „I Dolci Signori“ spielt die Hits live und trägt so zu einem unterhaltsamen und beschwingten Musical-Abend bei.
Vormerkungen erforderlich: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, der Fa. Pedross Sockelleisten und Parkhotel „Zur Linde“.
Aus dem Gerichtssaal - Nach zwei ausgefallenen Saisonen schien der Weg für einen sorglosen Skibetrieb im heurigen Winter geebnet. Doch lange bevor die ersten Schneeflocken die Hänge zierten, gab es neuen Gegenwind für die coronabedingt stark gebeutelten Betreiber. Während andere Staaten des Alpenraumes keine gesetzlichen Regelungen für notwendig erachten, wurde in Italien mit dem gesetzgebenden Dekret Nr. 40/2021 (Gesetzliche Maßnahmen zur Sicherheit der Wintersportaktivitäten) nach 2003 bereits die zweite Version eines Skipistengesetzes verabschiedet, welche zunächst erst zum 31.12.2023 in Kraft hätte treten sollen. Dieser Stichtag wurde nun auf den 1. Januar 2022 vorgezogen, womit eine zweijährige Übergangszeit beginnt, innerhalb welcher die Bertreiber ihre Pisten und Aufstiegsanlagen an das neue Staatsgesetz anpassen müssen. Das Gesetz befasst sich -offensichtlich beseelt von einem ausufernden Reglementierungswahn - nicht nur mit dem Ski- oder Snowboardfahren, sondern auch mit Variantenfahren, Langlaufen, Rodeln und Skitourengehen auf oder neben präparierten Pisten, ja sogar mit der Farbe und der biologischen Abbaubarkeit der Pistenmarkierungen.
Sollte nicht in letzter Minute noch ein Aufschub gewährt werden, dann müsste es ab dem kommenden Jahr in jedem Skigebiet die neue Figur des sogenannten Pistendirektors geben, welcher für sämtliche sicherheitsrelevanten Fragen in einem Skigebiet zuständig ist. Dies obwohl noch einige Durchführungsbestimmungen der Regionen bzw. des Landes ausstehen, denn die zweijährige Schonfrist gilt nur für die technische Anpassung der Skipisten, nicht jedoch für die Organisation des Sicherheitsapparats. Auch wurde nicht explizit dieselbe Frist für die Anpassung der Rodelbahnen gewährt, was wohl auf einen Flüchtigkeitsfehler zurückzuführen ist.
Die „Rodelpisten“ müssten in Zukunft mindestens sechs Meter breit sein, womit sich die Frage stellt, welche heute bestehende Bahn im engeren Sinn diese Auflagen erfüllen kann. Genauso wenig ist klar, ob diese Bestimmung nur die Schlitten vorbehaltenen Skipistenteile betrifft, bzw. ob die neuen Normen auch für Rodelwege außerhalb von Skigebieten oder für nicht durch Aufstiegsanlagen unterstützte Bahnen gelten.
Jedenfalls treten aus heutiger Sicht bereits im Laufe dieses Winters sämtliche Bestimmungen zum Verhalten des einzelnen Wintersportlers in Kraft, insbesondere die Helmpflicht für alle Minderjährigen, die obligate Versicherung für jeden Pistennutzer und das Verbot unter Alkoholeinfluss skizufahren. Bezüglich des Alkoholverbotes war einigen Medienberichten zu entnehmen, dass eine Zuwiderhandlung bei mehr als 0,8 Promille eine Straftat darstellen würde, was allerdings nicht zutrifft: eingeführt wurde lediglich ein Verwaltungsvergehen, mit einer Geldstrafe von 250 bis 1.000 Euro. Es fehlt gleichwohl die Definition eines Schwellenwertes, weshalb es Auslegungssache bleibt, ob ein Blutalkohol von weniger als 0,5 g/l als Trunkenheit bewertet wird.
Christoph Tappeiner
www.rechtsanwalt-tappeiner.it
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Eine Delegation von Mitgliedern des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) des EU-Parlaments hat kürzlich Südtirol besucht. VOG, ViP und VOG Products präsentierten Struktur, Strategie und Herausforderungen der Südtiroler Obstwirtschaft. Der Austausch fand bei der Erzeugerorganisation VOG Products in Leifers statt.
Die Delegation wurde vom Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und vom Vorsitzenden des Ausschusses Norbert Lins angeführt – die Parlamentarier wurden von VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier, VOG-Obmann Georg Kössler und ViP-Obmann Thomas Oberhofer willkommen geheißen.
Besonderes Interesse zeigten die Parlamentarier für die Zusammenarbeit der Erzeugerorganisationen, was die Vermarktung der Tafelware (VOG und ViP) und die Weiterverarbeitung (VOG Products) angeht. Das genossenschaftliche System und die Eigentümerstrukturen der Erzeugerorganisationen in Südtirol sind eine europäische Besonderheit. So wird z.B. VOG Products nicht nur mit Rohware aus Südtirol und dem Trentino beliefert, sondern steht auch im Eigentum von Südtiroler und Trentiner Erzeugerorganisationen.
„Jeder fünfte Apfel, der im Einzugsgebiet geerntet wird, wird von VOG Products veredelt und die Verarbeitungsmengen werden in Zukunft weiter steigen. Die Wertschöpfung von VOG Products kommt in Form der Auszahlungspreise wiederum den Eigentümern – bzw. den rund 10.000 Obstbauern und deren Familien in Südtirol und in Trentino – zugute. Längst ist das Unternehmen bei internationalen Kunden der Lebensmittelindustrie anerkannt: Unsere Exportquote beträgt rund 90 %“, sagte VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier.
„Dieser Besuch hat uns die Möglichkeit geboten, das Apfelland Südtirol und unser besonderes Vermarktungssystem wichtigen Entscheidungsträgern der EU in Brüssel näher zu bringen“, so VOG-Obmann Georg Kössler.
ViP-Obmann Thomas Oberhofer sagte: „Im Südtiroler Obstbau hat sich in den letzten Jahrzehnten ein breites Netzwerk entwickelt, angefangen von der Forschung über Beratung bis hin zur Verarbeitung und Vermarktung. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die kleinstrukturierten Familienbetriebe überlebensfähig sind. Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass dies ganz im Sinne der Europäischen Agrarpolitik ist.“
Im Rahmen eines Rundgangs durch VOG Products konnten sich die Parlamentarier davon überzeugen, wie das Unternehmen Marktführer in der Veredelung der Äpfel und der größte Hersteller von Apfelsaft an einem Standort weltweit geworden ist (laut Pressleistung).
Positiv wurde angemerkt, dass der „Green Deal“ und die „Farm to fork“-Strategie der EU bei VOG, ViP und VOG Products Niederschlag findet: Die Südtiroler Obstwirtschaft ist bemüht, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, den wachsenden Bio-Anteil an den Märkten zu platzieren und unverfälschte, naturbelassene Produkte herzustellen.
Norbert Lins, der Vorsitzende des AGRI-Ausschusses, der selbst aus einem wichtigen Apfelanbaugebiet (Bodensee) kommt, zeigte sich angetan von der Zusammenarbeit innerhalb der Südtiroler Obstwirtschaft: „Auf die europäische Landwirtschaft werden in Zukunft große Veränderungen zukommen. Die Südtiroler Obstwirtschaft zeigt modellhaft auf, wie Zusammenarbeit, Produktion und Innovation gut funktionieren kann und wie man sich im Netzwerk weltweit behaupten kann.“
Sie gehen in die Schweiz!
In Südtirol wurden laut Sanitätsdirektors Florian Zerzer bis Anfang November 368 MitarbeiterInnen des Sanitätsbetriebes wegen des fehlenden Impfnachweises suspendiert. Bereits jetzt wird die Situation in den Krankenhäusern kritisch, mehrere hundert Betten mussten reduziert werden. Weitere 500 Suspendierungen sollen folgen, denn die Südtiroler Ärztekammer fordert vom Sanitätsbetrieb die Namen der ungeimpften Ärzte und deren Suspendierung. Und das in einem Moment, in dem die Zahl der Covid 19 - Patienten steigt und die üblichen Knochenbrüche der Skisaison noch bevorstehen. Nicht zu vergessen, dass schon vor der Pandemie in Südtirol mehre Hundert Ärzte fehlten, wie Gesundheitslandesrat Widmann zugab. Welch enormer Druck nun auf dem verbleibenden Personal lastet, kann man sich leicht ausmalen. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Sanitätspersonal aus Südtirol in die Schweiz abwandert, wo es mit offenen Armen empfangen wird. Der Leserbrief vom 4. 11. 2021 im Vinschger Wind, „Kommt doch in die Schweiz!“ spricht Klartext. Die Schuld für diese dramatische Situation dem ungeimpften Sanitätspersonal in die Schuhe zu schieben, wie es dauernd geschieht, greift zu kurz. Denn:
Warum ist es dem Gesundheitspersonal untersagt - so wie es alle anderen Berufskategorien machen können - sich alle 48 Stunden einem Test zu unterziehen? Wieso gibt es für diese Berufsgruppe nur die Option Impfen oder Suspendierung, wo immer deutlicher wird, dass auch Geimpfte sich infizieren und das Virus unbemerkt weitergeben können? Wo ist der Südtiroler Sonderweg geblieben, der für die Tourismusbetriebe gegangen wurde? Welchen Sinn macht es, auf der einen Seite viel Geld für eine Medizinuniversität in Bozen für 50 Studenten zu investieren und auf der anderen Seite Hunderte von Ärzten und Pflegern zu suspendieren? Gibt es in diesem Land noch Politiker und Verwalter, die dieser unakzeptablen Situation ein Ende setzen, oder soll das ganze Gesundheitssystem an die Wand gefahren werden?
Eva Prantl, Tschars
Landeshauptmann besucht Vinschger Bürgermeisterrunde
Dabei wurden über aktuelle Themen von Bezirksinteresse wie das Gemeindeentwicklungsprogramm, die Geldmittel aus dem Recoveryfonds, die Gemeindenfinanzierung, das Hochbauprogramm des Landes für den Vinschgau, der Nationalpark Stilfser Joch, Mobilität, die Unterstützung des Ehrenamtes bei der Führung von Museen, das Gesundheitswesen und die Versorgung mit Breitband für den ländlichen Raum diskutiert. Bezirkspräsident und Bürgermeister Dieter Pinggera betonte, dass die Landesregierung in den letzten Jahren einige wichtige Punkte für den Vinschgau umgesetzt hat und hob dabei lobend die Stärkung des Krankenhauses Schlanders, die Umsetzung des 1. Bauloses zur Sicherung der „Latschander“ hervor. Der Landeshauptmann: Elektrifizierung Vinschger Bahn - wird innerhalb 2024 abgeschlossen; Gemeindenfinanzierung – trotz Sparmaßnahmen werden die Finanzmittel für die Gemeinden in den nächsten Jahren nicht gekürzt; Staatsstraße – für das Projekt „Galerien Graun – St. Valentin“ ist die Entscheidung gefallen, es wird die Straße verlegt; für die Sicherung der „Latschander“ wird mit dem 2. Baulos eine Galerie errichtet. Die Bürgermeister drängen auf eine Entscheidung in Sachen Schülerheim Mals, die Gründung der Gesellschaft zur Aufwertung des Stilfserjochs, die Verabschiedung des Parkplanes und für mehr Geld für den Ausbau des Breitbandes im ländlichen Raum. Der Landeshauptmann berichtet vom bereits geplanten Termin für die Unterzeichnung des Gründungsvertrages der Gesellschaft und über kleine Fortschritte bei der Genehmigung der Grundsätze des Parkplanes. Im Fonds für den Neustart (PNRR) ist die Investition ins Breitbandnetz enthalten. Zudem ersucht er die Gemeinden etzt die Vorbereitungen für Investitionen, die in die Bereiche des PNRR fallen zu treffen, denn die Mittel müssen innerhalb 2023 verpflichtet und innerhalb 2026 abgerechnet werden.
Reschenbahn – massiver Eingriff in die Malser Haide
Die Initiativgruppe „ pro Reschenbahn“ sieht die Reschenbahn als die einzig machbare Bahnverbindung im Dreiländereck an. Der Projektbeschreibung ist zu entnehmen, dass die Bahnlinie die Malser Haide mehrmals durchqueren würde. Für den Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau stellt dieses Projekt einen massiven, unverantwortlichen Eingriff in die kulturell und ökologisch wertvolle Malser Haide dar und begründet dies wie folgt:
•Dass der Artenschwund auch in Südtirol ungebremst weiter voranschreitet, ist unbestritten. Für die Wiesenbrüter gibt es hierzulande kaum noch Lebensräume, einer der letzten ist die Malser Haide. Nach erheblichen Anstrengungen ist es gelungen das Projekt „Wiesenbrüter“ zu etablieren, an dem über 70 landwirtschaftliche Betriebe teilnehmen. Die Landesregierung fördert dieses Vorhaben durch Ausgleichszahlungen an die Landwirte. Dieses Projekt darf nicht zunichte gemacht oder in Gefahr gebracht werden!
• Die Spinei, eine ökologisch wertvolle Zone mit artenreichen Wiesen und Weiden - unlängst von der Landesregierung als Biotop ausgewiesen – würde von dieser Verkehrsinfrastruktur in Mitleidenschaft gezogen.
• Der Obervinschgau hat bereits beim Bau des Reschen - Stausees viel von seiner Fauna und Flora eingebüßt, eine weitere Dezimierung wäre die unvermeidbare Konsequenz der Reschenbahn.
• Das traditionelle noch funktionsfähige Waalsystem auf der Malser Haider soll auch für die Zukunft erhalten bleiben und darf keinen Schaden nehmen.
• Die Bahnlinie verläuft laut Projekt am Westufer des Haidersees entlang, beide Seeufer wären damit von Verkehrsinfrastrukturen belastet. Auch der Radweg müsste verlegt werden.
• Da die Reschenbahn am Westufer verläuft, ist eine Anbindung des Dorfes Graun nicht vorgesehen, Graun bliebe außen vor.
• Durch die Kleinparzellierung der landwirtschaftlichen Flächen im Obervinschgau werden weitere Fragen aufgeworfen. Wie soll die Bewirtschaftung dieser Grundstücke vonstatten gehen, wenn sie von der Bahnlinie durchschnitten werden?
• Laut Projekt verläuft die Bahnlinie auf einer Länge von ca. 2 km am Westufer des Haidersees auf dem Druckstollen der Alperia. Was geschieht, wenn es zu einer Beeinträchtigung des Druckstollens kommt?
Wir wissen, dass die Mobilität in ihrer heutigen Form nicht nachhaltig ist und maßgeblich zur Klimakrise beiträgt. Deshalb ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs ein Gebot der Stunde. Mehrere Varianten eines Ausbaus der Bahnverbindungen im Dreiländereck werden zurzeit diskutiert. Für die Umweltschutzgruppe Vinschgau stellt die Verbindung Mals - Scuol eine ökologisch vertretbare Alternative zur Reschenbahn dar.
Der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau
HAIKU
DES MONATS OKTOBER 2021
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Ein Birkenblatt hängt
zitternd im Spinnennetz
und eine Fliege.
Helmut Zischg, Mals
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
„Wind“-Gespräch mit Daria Habicher, einer jungen Vinschger Forscherin der EURAC Bozen
Vinschgerwind: Warum sind unser Lebensstil und unsere Wirtschaftsweise nicht nachhaltig?
Daria Habicher: Unsere Lebens- und Arbeitsweise, so wie wir produzieren, konsumieren, uns fortbewegen, reisen, all das sollte überdacht werden, weil wir als Menschheit gerade dabei sind, die Belastungsgrenzen unseres Planeten zu überschreiten. Uns muss klar werden, dass wir nicht nur auf die zahlreichen natürlichen Rohstoffe, sondern auf das Funktionieren dieses komplexen Ökosystems Erde angewiesen sind. Gerät dieses Gleichgewicht aus den Fugen, dann passieren Dinge, wie wir sie immer häufiger erleben: Extremwetterereignisse, Überschwemmungen, Dürren, Tsunamis und die Ozeanversauerung und der Biodiversitätsverlust. Wir brauchen die natürlichen Ressourcen als Lebensgrundlagen. Dazu kommen noch weitere gesellschaftspolitische Faktoren: soziale Ungleichheit, geopolitische Spannungen, Polarisierung, aber auch gesundheitliche Probleme. Covid-19 hat uns gelehrt, dass wir uns wieder verstärkt auf das Wesentliche konzentrieren müssen.
Vinschgerwind: Früher ging es um Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit. Spielt das keine Rolle mehr?
Daria Habicher: Doch, aber die Prioritäten haben sich verschoben. Einige dieser Aspekte werden heutzutage kritisch diskutiert, wiederum andere kommen neu hinzu. Insgesamt, so würde ich behaupten, wächst das Bewusstsein darüber, dass wir vor allem das Wachstumscredo, das Streben nach immer mehr, weiter und schneller in Frage stellen müssen. Zumal sich herausgestellt hat, dass Wachstum – gesprochen vom Bruttoinlandsprodukt – zwar global gesehen zu einer Wohlstandssteigerung geführt hat, es aber nach wie vor große Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten – global und lokal – gibt. Auch ist es trotz Wirtschaftswachstum, neuer Technologien und erhöhter Vernetzung – wie lange geglaubt und prophezeit – nicht gelungen, gegen die Klimakrise anzukämpfen. Viele Menschen haben erkannt, dass es längst an der Zeit ist, neue Wege einzuschlagen.
Vinschgerwind: Sie haben als Projektleiterin zusammen mit anderen Forscher:innen im Auftrag der Südtiroler Landesregierung vier Zukunftsszenarien für ein nachhaltiges Südtirol ausgearbeitet. Südtirol muss aber auch globale Megatrends berücksichtigen. Welche sind dies?
Daria Habicher: Zu den wichtigsten Megatrends gehören etwa Globalisierung, Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel, Urbanisierung und Migration. All das sind nicht aufhaltbare und komplexe Entwicklungen, die unmittelbare Auswirkungen auch auf Südtirol haben. Wichtig wäre es, diese Trends zu erkennen und bedacht darauf zu reagieren. Wie wirken sich solche Megatrends auf Südtirol aus? Wie können wir diese Trends zu unseren Gunsten nutzen? All das sind Fragen, die wir diskutieren sollten.
Vinschgerwind: Bei den Zukunftsszenarien spielen der Grad der Zusammenarbeit und der Grad der Transformation eine zentrale Rolle. Was ist damit gemeint?
Daria Habicher: Diese beiden Achsen wurden ausgewählt, weil sie zentrale und bestimmende Faktoren für die zukünftige Entwicklung Südtirols in Hinblick auf die Nachhaltigkeit sind. Wollen wir den großen Herausforderungen reformartig, Schritt für Schritt annähern oder bevorzugen wir bereichsspezifisch oder insgesamt eine systemische, tiefgreifende Veränderung? Es geht nicht darum, ein Szenario mit dessen Entwicklungspfaden auszuwählen, sondern vielmehr sollte gemeinsam überlegt werden, wie sich einzelne Bereiche, seien es die Landwirtschaft, die Mobilität, die Altersfürsorge oder politische Entscheidungsfindungen, entwickeln sollen – und welche Entwicklungen wir uns gerade nicht wünschen.
Vinschgerwind: Was sind die größten Herausforderungen, die zentralen Fragen für die zukünftige Entwicklung Südtirols?
Daria Habicher: Es gibt drei zentrale Herausforderungen: Erstens sollten wir vom Reden ins Tun kommen. Südtirol will sich mit großen Schritten in Richtung mehr Nachhaltigkeit bewegen, so die Landesregierung. Das bedeutet für mich, dass es eine ehrliche und stringente Politik, ein Neu-Denken vieler Bereiche und Prozesse braucht und es dann auch zu einer zeitnahen Umsetzung kommen muss. Zweitens müssen wir Umweltproblemen verstärkt entgegenwirken, global und lokal. Wir müssen Adaptions- und Präventionsmaßnahmen ergreifen und unseren ökologischen Fußabdruck als Provinz verringern. Zu guter Letzt bin ich der Überzeugung, dass Südtirol mehr dafür tun muss, um junge und motivierte Südtiroler:innen für das eigene Land und dessen Entwicklung zu begeistern. Dazu gehört es, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, Mobilität und Erreichbarkeit auf Vordermann/frau zu bringen, leistbares Wohnen voranzutreiben und vieles mehr.
Vinschgerwind: Seit dem 22. Juli präsentiert Eurac Research, gemeinsam mit anderen Partnern, in mehreren Orten im Vinschgau das Tiny FOP MOB, ein rollendes Forschungs- und Praxismobil aus Holz und Hanf. Auch da geht es um Nachhaltigkeit. Wie waren die Reaktionen der Bevölkerung?
Daria Habicher: Ich muss sagen, dass die Reaktionen bislang sehr positiv ausgefallen sind. Wir konnten bereits sehr viele Menschen, von Jung bis Alt erreichen, sensibilisieren, informieren und zum Nachdenken anregen. Die Veranstaltungen wurden bzw. werden gut besucht. Es kommen wichtige Diskussionen zustande und man/frau merkt, dass die Menschen sich im Grunde alle mit ähnlichen Fragen beschäftigen. Zum Abschluss geht es für uns an die Datenauswertung und das Zusammentragen von Erkenntnissen, die wir zu Projektende veröffentlichen werden.
Vinschgerwind: Sie haben ein besonderes Hobby. Was hat das mit ihrem Leben und ihrer Arbeit zu tun?
Daria Habicher: Es ist mehr als ein Hobby. Das Tauchen ist, neben der Projektarbeit, meine große Leidenschaft und mein zweiter Job. Ich biete regelmäßig Tauchtrainings und diverse Kurse an, auch im Vinschgau. Mein Leitsatz bei all meinen Aktivitäten ist „Change above and below“, also Veränderung oberhalb und unterhalb der Oberfläche – was man/frau auf verschiedenste Weise interpretieren kann. Mir macht es Spaß, Denk- und Veränderungsprozesse anzustoßen, den Menschen Mut zu machen, an sich selbst zu arbeiten, die eigenen Grenzen auszuloten oder für Veränderung einzustehen, wenn ihnen danach ist.
Interview: Heinrich Zoderer
Planeil/Langtaufers - Zwanzig Studentinnen und Studenten der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Baden Württemberg - alles Lehramtsstudierende - besuchten kürzlich die Grundschule in Planeil. Und sie waren begeistert. In einem Mail bedankte sich Prof. Martin Weingardt von der Hochschule bei der Direktorin des Schulsprengel Mals, Doris Schönthaler mit folgenden Worten: „Meine Studenten waren tatsächlich sehr angetan vom Konzept der Schule in Planeil, die das Lernen der Kinder ja in vielfältiger Weise mit Orten und Menschen, Festen und anderen Geschehnissen im Dorf verbindet. Zunächst konnten wir geführt von Norbert Punter und Florian Thaler durchs Dorf gehen und von der Anhöhe auf den Ort blicken, in dessen Mitte die Schule ja liegt. Die anschließende Verdeutlichung der vielen Anlässe für ein nach außen zur schulumgebenden Wirklichkeit hin ausgerichtetes Lernen, wie wir sie durch Florian Thaler in der Schule erhielten, wurden von meinen angehenden Lehrkräften aufmerksam zur Kenntnis genommen.“ Die 10 Kinder der vier Jahrgangsstufen (die 3. Klasse fehlt) in der Grundschule Planeil werden von den Lehrpersonen Thaler, Anna Platter und Gianni Grieco mit viel Empathie und Herzblut unterrichtet. Die regelmäßige Einbindung der Eltern, der Bewohner:innen, der Paten und der ehrenamtlichen Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen des Lebens in das Schulgeschehen sorgt für ein lebendiges und für alle bereicherndes Miteinander im Ort.
Die Studierenden waren im Rahmen eines Kompaktseminars nach Langtaufers gekommen, mit dem Ziel, interessante Schulen im Alpenraum und deren Konzepte kennenzulernen. Dort beleuchteten sie das Konzept der Erlebnisschule, das sie ebenfalls begeisterte und überzeugte. Untergebracht waren sie auf Bergbauernhöfen. Den Tipp, auch die Bergschule in Planeil zu besuchen, hatte Weingardt von Prof. Annemarie Augschöll Blasbichler von der Universität Bozen erhalten, die ebenfalls in der Lehrer:innen-Ausbildung tätig ist. „Und ich muss sagen, dass dieser Tipp wirklich gut war“, schreibt Weingardt. (mds)
Landesberufsschule Schlanders -Die Metall-Fachschüler verfügen über modernste Übungsgeräte und werden fit gemacht für die digitalisierte Wirtschaftswelt der Zukunft.
von Magdalena Dietl Sapelza
Aus der Metallfachschule an der Landesberufsschule in Schlanders ist mit dem diesjährigen Schuljahr die „Berufsfachschule für Metalltechnik und Robotik“ geworden. Damit wird der Blick gezielt auf die digitale Welt der Zukunft gerichtet. Die traditionelle Ausbildung in den unterschiedlichen Bereichen der Metall-Verarbeitung geht nun systematisch mit den Bereichen der Digitalisierung eine Symbiose ein. „Wir verbinden Tradition mit Moderne und reagieren so auf die Anforderungen der Wirtschaft, in der Digitalisierung eine immer größere Rolle spielt“, erklärt Direktorin Virginia Tanzer. Speziell der Robotik und dem Programmieren der modernen computergesteuerten Arbeitsgeräte wird viel Zeit eingeräumt. Die jungen Fachkräfte werden so für die moderne Arbeitswelt fit gemacht, so wie es das Projekt „Industrie 4. 0“ (Bezeichnung für ein Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, um sie für die Zukunft besser zu rüsten). Das Ziel ist es, eine autonome Produktion zu schaffen, bei der Menschen, Maschinen, Anlagen und Produkte selbstständig miteinander kommunizieren. Sogenannte cyber-physische Systeme machen die Produktion flexibler und effizienter. Gute Computer- und Programmierkenntnisse gepaart mit handwerklichen Fertigkeiten schaffen also die besten Voraussetzungen für den Erfolg am künftigen Arbeitsplatz. Und gut ausgebildeten Fachkräfte sind mehr denn je gefragt. Der Unterricht wird praxisnah und innovativ gestaltet. Den Auszubildenden steht seit kurzem beispielsweise ein moderner Schweißroboter zur Verfügung, den sie programmieren können und der ihnen dann punktgenau die gewünschten Metallteile verschweißt. Zum Üben bereit stehen auch Fräsmaschinen der neuesten Generation. Natürlich werden nach wie vor die Grundkenntnisse wie Drehen, Fräsen und die Schweißverfahren wie das Lichtbogenhand-, MAG- und WIG- Schweißen vermittelt. Diese Grundkenntnisse sind die Voraussetzung, dass die Symbiose auch erfolgreich sein kann. Die neue Ausbildungsoffensive an der Landesberufsschule ist eine Win-win-Situation für Schüler:innen und für Unternehmer:innen.
Im Hotel „Post“ in Sulden wurde anlässlich der Ortsversammlung des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) Patrizia Reinstadler vom Hotel „Bambi“ in Sulden in ihrem Amt als Ortsobfrau der Ortsgruppe in der Gemeinde Stilfs einstimmig wieder gewählt. Im neu gewählten Ortsausschuss werden ihr Lukas Wallnöfer vom Hotel „Paradies“, Veronika Reinstadler von der „Düsseldorfer Hütte“, Mathias Gapp vom Hotel „Nives“ und Fabian Wieser vom Hotel „Mignon“ zur Seite stehen.
von Albrecht Plangger - Der Entwurf für das Haushaltsgesetz 2022 ist nun da. Der Senat wird sich damit in erster Lesung befassen, sodass wir in der Abgeordnetenkammer das „wichtigste“ Gesetz des Jahres wohl nur mit einer Vertrauensabstimmung durchwinken werden können. Als Ersatz behandeln wir in den nächsten Wochen ein Gesetzesdekret mit Sonderbestimmungen zur Umsetzung des „Recovery Plans“. So langsam tauchen nun die konkreten Maßnahmen auf, welche mit dem EU Aufbauprogramm massiv gefördert werden sollen, wie z.B. bei den großen Beregnungsleitungen in der Landwirtschaft, wo auch Südtirol eine sehr gute Berücksichtigung findet. Förderprogramme gibt es auch im Tourismus. Da ist auch das neue Wettbewerbsgesetz. Es zählt zu den Reformgesetzen, die die neue Regierung Draghi zum Erhalt der EU-Finanzierungen für das Wiederaufbauprogramm „Recovery Plan“ über die Bühne bringen muss. Mit dem neuen Gesetz soll mehr Konkurrenz in Sachen Telekommunikation, lokalen Dienstleistungen, große Wasserableitungen, Taxidienste und Transparenz bei Ausschreibungen für Gaslieferungen garantiert werden. Abseits der Abgeordnetenkammer geht es in den nächsten Wochen um die prekäre Personalsituation in den Staatsämtern der Provinz Bozen. In allen Staatsämtern, vom Amt für Staatsimmobilien zum Staatsarchiv, vom Staatsbauamt bis zu den Steuerkommissionen, ist die Personal-Decke schon längst zu kurz, um dem öffentlichen Auftrag gerecht zu werden. Höchst aufschlussreich, wie man im neuen Umwelt-Ministerium MITE (Ministero della transizione ecologica) zum Nationalpark Stilfserjoch steht, war für mich ein Treffen in Rom letzthin mit der Landesrätin Hochgruber Kuenzer und dem Führungsausschuss-Präsidenten und Marteller Bürgermeister Altstätter. Aus der Reaktion des Ministeriums auf dieses Treffen und den aufgeworfenen Fragen, wird sich innert wenigen Wochen zeigen, welches Interesse das Umweltministerium am Stilfserjoch Nationalpark hat. Danach sollten wir unsere Strategie und politische Entscheidung ausrichten.