Vinschgau - Über die vielen neuen Getreidefelder im Vinschgau freuen sich alle, denen die Vielfalt der Kulturlandschaft wichtig ist. Grund für den Anbau-Boom ist neben dem landesweit erfolgreichen Projekt „Regiokorn“ vor allem die Offensive der „Kornkammer Vinschgau“. Doch nun sitzen viele „Kornkammer-Bauern“ auf ihren gefüllten Säcken und werden das Getreide nicht los.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
St. Martin im kofl
Im letzten Jahr wurde wenig Wild am Latscher Sonnenberg entnommen, heuer tut sich deshalb eine vergrößerte Population an Rotwild in den Wiesen gütlich: Der Pofl wird derzeit gefressen. Täglich und immer mehr. Bei Heu und Grummet haben die Bauern die Schäden aufgrund des üppigen Wachstums nicht so sehr wahrgenommen. „Auf den rund neun Hektar Wiesen, die nicht eingezäunt sind, machen es sich die Hirsche gemütlich“, sagt Werner Perkmann vom Ratschillhof. Er schätzt allein den Schaden auf seinem Grund auf rund 1500 Euro. Wenn die Jägerschaft sich nicht akribisch bemühe, bleibe das Einzäunen die einzige Lösung, sagt Perkmann. Betroffen seien vor allem die Wiesen am Waldrand, in die das Wild drückt. Viele meinen, Hirsche gebe es nur im Nationalpark, aber am Sonnenberg sei man jährlich vom Wilddruck betroffen. Heuer mehr. Perkmann verliert darob allerdings seinen Humor nicht. „Ich würde den Jägern sogar eine Marende spendieren, wenn sie die Hirsche entnehmen“, lacht Perkmann. (eb)
Schlanders
Die Steuerbelastung in der Gemeinde Schlanders hat sich mit der IMU vervierfacht. 2,4 Millionen Euro sind’s insgesamt. 1,2 Millionen davon gehen direkt an den Staat, die andere Hälfte fließt in das Gemeindesäckel. Weil im laufenden Haushalt bereits rund 600.000 Euro einkalkuliert und damit ausgegeben sind, reduzieren sich die 1,2 Millionen auf 600.000 Euro. Das wäre jene Summe gewesen, um die man Befreiungen und Reduzierungen hätte vornehmen können. Hätte deshalb, weil vor zwei Wochen die Forderung von weiteren 560.000 Euro vom Staat eingegangen ist. Bleibt unterm Strich ein Spielraum von 40.000 Euro. BM Dieter Pinggera (i. Bild) ist realistisch: „Der Spielraum hat sich damit dramatisch verkleinert.“ Während dieser IMU-Spielraum im Oktober ausgelotet wird, hat der Schlanderser Gemeinderat die IMU auf landwirtschaftliche Gebäude (2 Promille) – Genossenschaften, Urlaub auf dem Bauernhof, Klauberwohnungen und Büros für die Landwirtschaft – vor einer Woche eingeführt. Rund 45.000 Euro „macht die Besteuerung dieser vier Typen aus.“ Zum Vergleich: Der Schlanderser Betrieb Recla zahlte allein bei der ersten IMU-Rate im Juni über 50.000 Euro, also mehr als GEOS und alle Bauern in Schlanders zusammen im ganzen Jahr. (ap)
Schlanders
Georg Sagmeister, Generalsekretär von Schlanders und Stadtsekretär von Glurns, bleibt Doppelsekretär. Seine Doppelfunktion hat er sich vor einer Woche von den Schlanderser Gemeinderäten per Beschluss – auf unbestimmte Zeit - absichern lassen. Ging die Zustimmung auch geräuschlos über die Bühne, so herrschte doch Rätselraten: „Entweder man braucht keinen Vollzeitsekretär, wenn man einen Vollzeitbürgermeister hat“ (Martin Daniel, Für Schlanders-Per Silandro) oder aber „das Ganze spricht für den gegenwärtigen Generalsekretär und gegen die anderen Sekretäre im Vinschgau.“ (Monika Wielander-Habicher, SVP)
Schlanders
Die Kritik sei nicht gegen Karl Grasser, Dekan Josef Mair und Heinrich Kofler gerichtet, das wollte man verstanden wissen. Vielmehr, so die Opposition im Schlanderser Gemeinderat, habe man mit dem Thema Ehrenbürgerschaft an sich zu hadern. Grundsätzlich. Grasser, Mair und Kofler werden im November zu Ehrenbürgern der Gemeinde Schlanders ernannt, den Beschluss dazu fassten die Schlanderser Gemeinderäte vor einer Woche. BM Dieter Pinggera sparte mit Lob nicht: „Alle drei Persönlichkeiten haben die Geschichte von Schlanders und darüber hinaus entscheidend mitgeprägt.“ Außerdem seien die letzten Ehrenbürgerschaften, die an Erich Müller und Hans von Elzenbaum ergingen, 20 Jahre her. Eine halbe Ewigkeit.
Die Opposition ließ sich davon nicht beeindrucken. „Eine heikle Geschichte seien diese Ehrenbürgerschaften“, sagte etwa Erhard Alber (Südtiroler Freiheit). Martin Daniel (Für Schlanders-Per Silandro) verlas eine schriftliche Stellungnahme: „Meist reichen Leistungen für das Gemeinwohl alleine für eine solche Auszeichnung nicht aus, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten politischen Richtung oder zumindest eine diesbezügliche Unbescholtenheit sind oft Voraussetzung.“ Daniel und Gluderer verließen – im Sinne der Einigkeit – bei der Abstimmung den Saal. Die restlichen Kritiker stimmten – ebenso im Sinne der Einigkeit – für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft. Nach außen mimte man demnach, was eigentlich frommer Wunsch blieb: tadellose Geschlossenheit und selige Einigkeit. (ap)
Taufers/Mals
Am Dienstag vor einer Woche hat der Gemeinderat inTaufers in der Causa Rambach mit der Gemeinde Mals gleichgezogen. Es soll eine Bürgerbefragung abgehalten werden mit der Fragestellung „Sind Sie für die Errichtung eines Kleinkraftwerkes mit einer maximalen Nennleistung von drei Megawatt am Rambach?“ In der Gemeinde Taufers ist ein Quorum von 30 Prozent vorgesehen und die Volksbefragung ist bindend.
Ein genialer Schachzug: Das Gesetz zur Ortsnamensregelung zerschlägt einen gordischen Knoten. Endlich. Da muss man die Strategen in der SVP loben. Bei der Änderung der Geschäftsordnung des Landtages angefangen. Weil der Koalitionspartner, der Partito Democratio (PD), mitgestimmt hat, bekommt das Gesetz einen sprachenübergreifenden Anstrich. Nun sollen die Bezirksgemeinschaften ran an die Flurnamen, an die Namen von Örtlichkeiten und Vorschläge einer paritätischen Kommission (je zwei Vertreter der deutschen, der italienischen und der ladinischen Sprachgruppe) unterbreiten. Auf diesem Weg könnten viele gebräuchliche Namen amtlich werden. Ausgenommen sind die Namen der Gemeinden und der Orte - dafür ist der Regionalrat zuständig. Die deutsche und die italienische Opposition hat getobt: Eva Klotz von der Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet die Regelung als „Kniefall vor den italienischen Parteien“ und befürchtet, dass „so gut wie alle faschistischen Namen erhalten bleiben“. Alessandro Urzí (PdL) fürchtet das Gegenteil: „Eine ethnische Säuberung der italienischen Namen“. Pius Leitner von den Freiheitlichen nennt die Aktion einen klassischen Kuhhandel und dass „eine rein parteipolitische Lösung jegliche Wissenschaftlichkeit aus dem Feld geschlagen hat“. Die Schützen haben, als außerparlamentarische Opposition, mehrere Dörfer trauerbeflaggt.
Zoff hätte es so oder so gegeben. Eine für alle zufriedenstellende Lösung gibt es nicht. Eines der letzten Paketbestimmungen ist vorläufig mit Inhalt gefüllt. Zu einer Zeit, in der die SVP noch nicht übermäßig erpressbar ist. Noch verfügt sie über die absolute Mehrheit von 18 Sitzen (von 35) im Landtag. Verliert sie diese Mehrheit, was ab Herbst 2013 nicht unwahrscheinlich ist, wird sich das Polit-Klima in Südtirol wohl grundlegend ändern.
LAC Vinschgau Raiffeisen
Zu den größten Bahnlaufveranstaltungen Italiens zählt der Gran Premio estivo, der in drei Durchgängen auf der Leichtathletikanlage in Trient stattfindet. Mehr als 500 aktive Läufer aus dem oberitalienischen Raum kämpften in der Abenddämmerung auf der Rundbahn um neue persönliche Bestleistungen. Zwei Gruppensiege wurden von Mirko Lepir und Michaela Patscheider in den Vinschgau geholt. Beide gewannen ihren Lauf über 600m. Beim zweiten Durchgang über die 1000m Strecke erzielte der 12 Jahre alte Prader Moritz Graf mit einem gebissenen Endspurt gute 3,21 Minuten. Michaela Patscheider aus Burgeis kam mit 3,14 auf Rang acht. Schlussendlich platzierten sich Michaela auf dem vierten Gesamtplatz und Moritz auf dem 11. (ah)
Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen
Mit einem Trainingslager starteten die Schwimmerinnen und Schwimmer des Schwimmclub Vinschgau/Raiffeisen und des SSV Naturns in die neue Schwimmsaison 2012/13. Vom 30. August bis 2. September waren 26 Vinschger, darunter Athleten und Eltern, am Gardasee und trainierten im Sportzentrum „Ai Borghi“ täglich mehrere Stunden. Das Schwimmtraining fand sowohl im Freibad der Anlage als auch im Hallenbad „Piscine di Peschiera“ statt. Das Training, das aus Wassertraining und Trockenübungen bestand, wurde von Christine Garber geleitet. Neben dem Schwimmsport konnten die Athleten in ihrer Freizeit auch andere Sportarten wie z.B. Volleyball ausprobieren.
Nach der Rückkehr vom Camp begann für die Athleten auch schon das Training im heimischen Schwimmbecken. Drei Mal in der Woche trainieren die Schwimmer im AquaForum, um ihre Leistungen zu verbessern und erfolgreich an Wettkämpfen teilzunehmen.
Auf diesem Weg bedankt sich der Verein bei seinem Hauptsponsor, den Raiffeisenkassen des gesamten Vinschgaus, für die Unterstützung. (sam)
Neueinschreibungen: Einschreibungen für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene, die ihren Schwimmstil verbessern möchten, können mit einer E-Mail
an schwimmclub.vinschgau@rolmail.net geschickt werden. Weitere Informationen sind auch an der Anschlagtafel im AquaForum zu finden.
Hansi-Dorfner-Fußballcamp in Mals – 100 Kinder
Bei strahlendem Wetter fand vom 17.-19.August in Mals das Hansi-Dorfner-Fußballcamp für Jugendliche aus der Umgebung statt. Sage und schreibe 100! Kinder aus dem Obervinschgau und der nahe gelegenen Schweiz meldeten sich für das Fußballcamp an! Bei besten Bedingungen auf den Malser Sportanlagen wurde 2x täglich trainiert, es wurde viel mit dem Ball gespielt, Koordination trainiert, aber auch spielerische Akzente wurden durch die Trainer gesetzt, so dass die Trainings abwechslungsreich und lehrhaft waren. Die 7 Trainer der Fußballschule zeigten sich von der spielerischen Qualität der Kinder überrascht und waren sehr zufrieden mit den Rahmenbedingungen, welche sie in Mals vorfanden. Die Koordination des Camps sowie die Verköstigung der Kinder übernahm wie immer die Sektion Fußball des ASV Mals. Am wichtigsten aber ist, dass es den Kindern gefallen hat, und das steht außer Frage: Müde, aber happy erhielt jedes Kind am letzten Tag eine Anerkennungsurkunde und ein Geschenk von der Dorfner-Fußballschule.
Martin Noggler
Monza/Vinschgau
Seit 40 Jahren ist Heinz Unterholzer (im Bild an der Ferrari-Box) technischer Kommissar im Automobilsport. Seit 3 Jahren ist Unterholzer Kommissar in der Formel 1. Seine Aufgabe besteht darin, im Vorfeld die Fahrzeuge auf die gesamten Sicherheits-vorschriften hin zu kontrollieren und während der Trainings und der Rennen die Arbeiten in den Boxen zu überwachen. (lp)
Stilfserjoch-Radtag
Das kaprizierte Wetter mit bis zu 20 Zentimetern Schnee zwang die Organisatoren, den Stilfserjoch-Radtag bis Franzenshöhe (2188m) durchführen zu lassen. Der Organisationsleiter Hanspeter Gunsch unterstreicht, dass trotz des außerordentlich schlechten Wetters die von 1671 Fahrern besuchte Veranstaltung erfolgrich über die Bühne gegangen sei. (lp) (Foto Wieser Schlanders)
SSV Naturns Raiffeisen Industriepool
Wenn die Naturnser Mannschaft weiterhin im Stande ist, derart spektakulär und mit Charakter zu spielen, wie im Spiel gegen Eppan, dann kann man wirklich für eine positive Zukunft in der Oberliga hoffen. Das Spiel hatte so begonnen, dass in der ersten Halbzeit die Gäste die Initiative hatten gegen eine ziemlich farblose Naturnser Mannschaft und die 2:0 Führung von Eppan gerechtfertigt war. Es schien, dass die Eppaner einen kämpferischen Geist, wie die Ritter aus Eppan bei den Ritterspielen, auch im Fußball besaßen. Eppans Präsident Michael Walcher, schon im Vinschgau mit dem VSS und bei der Mini-EM, wünschte sich eine solche ritterliche Kampfkraft. Hätte das Spiel so geendet, hätte Naturns kaum eine Zukunft in der Oberliga. Kurz nach der Pause blieben die Naturnser zu 10., wegen Doppelgelb an Damian Huber. Entgegen jeder Erwartung reagierten die Jungen von Grünfelder sehr überzeugt und innerhalb von 6 Minuten schoss Felix Rungg die 2 Tore eines neuen Unentschieden. Ab der 78. Minute waren die Naturnser zu 9., wegen eines weiteren Doppelgelbs an Stephan Götsch und gingen sensationell nach 4 Minuten sogar in Führung. Erst in der 94. Minute konnten die sichtlich schockierten Eppaner das 3:3 Unentschieden erreichen. (lp)
Plaus
Wir sind stolz auf dich“, so der Tenor aller Gratulanten beim Überraschungsempfang für Claudia Schuler am Dienstag, 11. September in Plaus. Um 19 Uhr versammelten sich dort Fans und Familie der Handbikerin, darunter auch ihre Freunde der Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirol, sowie Vertreter aus Politik, Sport und Wirtschaft.
Alle gratulierten ihr zu den Ergebnissen bei den Paralympics 2012 in London, bei denen Claudia Schuler beim Einzelzeitfahren über 16 Kilometer den sechsten Rang, und beim Straßenrennen über 49 Kilometer den neunten Rang erzielte.
Heinrich Kainz, als Organisator der Feier, betonte: „ Claudia, du hast uns träumen lassen und du hast uns nicht enttäuscht.“
Dem schlossen sich die zahlreichen weiteren Redner an und Claudia Schuler resümierte im abschließenden Interview: „Das Dabeisein war mein Traum und der hat sich erfüllt. Rio 2016 kann kommen!“ (ria)
Graun/Reschensee
Die „1. Südtiroler HochseeTurm Regatta“ auf dem Reschensee zog kürzlich bei Kaiserwetter zahlreiche Schaulustige an.
Acht Mannschaften zu je zwei bis drei Seglern aus Kaltern (2), Brixen (2), Gröden/Pustertal Reschen (2) und Prad zeigten ihr Können bei besten Windverhältnissen mit 13 bis 15 Knoten. Die Vinschger Skipper konnten mit der Konkurrenz aus den anderen Landesteilen mithalten. Vier Boote traten gegeneinander an.
Vinschgau
Nach zahlreichen nationalen und internationalen Rennen ist nun die Rennsaison für die Athelten des ötzi bike teams vorbei.
Auch bei den letzten VSS und SüdtirolCup Rennen zeigten unsere Athleten, dass sie im Feld sehr gut mithalten konnten. Am 05.08.2012 gingen die Athelten in St. Lorenzen an den Start. Steile Anstiege, schnelle Abfahrten und ein launisches Wetter kennzeichneten das Rennen. Trotzdem konnten alle gute Ergebnisse einfahren. Am 19.08.2012 fand in Bruneck ein weiteres SüdtirolCup Rennen statt. Lutz Carolin konnte an ihren tollen Leistungen festhalten und beendete ihr Rennen auf Platz 3. Breitenberger Roman belegte Position 11, Hannes Gemassmer schaffte es in seiner Kategorie auf Platz 5, Daniel Satto auf 7. Stefan Markt zeigte ebenfalls eine gute Leistung und beendete sein Rennen im Mittelfeld auf Position 7. Greta Weithaler zeigte trotz technischen Defektes großen Kampfgeist und beendete das Rennen auf Position 3. Manuel Zwischenbrugger belegte in seiner Kategorie Platz 5 und David Elsler Position 7. Am 02.09.2012 gingen unsere Biker das letzte Mal in der Saison 2012 an den Start. Das letzte Mal volle Konzentration, das letzte Mal volle Leistung dem Ziel entgegen. Neben den VSS Bewerben wurde ein weiteres Südtirol Cup Rennen abgehalten. Bei den VSS Rennen zeigte Matthias Illmer, dass er ganz vorne mitmischen kann. Beim Easy Down belegte Matthias Position 6 und beim Dual Slalom Rang 2. Beim Cross Country Wettbewerb ließ er nichts mehr anbrennen, zeigte ein Start-Ziel Sieg und konnte sich somit über seinen ersten Landesmeistertitel freuen. Auch die anderen Athleten zeigten, dass sie noch immer gut in Form sind. Beim Südtirolcup Rennen belegte Lutz Carolin einen Podestplatz (2. Rang), Satto Daniel 4, Gemassmer Hannes 6, Greta Weithaler 1, Illmer Dennis 12, Elsler David 16 und Zwischenbrugger Patrick 9.. Der Ausschuss gratuliert allen Athleten zu ihren tollen Ergebnissen und wünscht ihnen alles Gute für die kommende Saison. Macht weiter so Jungs und Mädls!
Martin Pixner
Weitere Infos unter: www.oetzi-bike-team.com
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Hildegard von Bingen, 17. September 2012
Die Alpenkonvention ist ein internationales Abkommen, das die acht Alpenstaaten (Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz und Slowenien) sowie die Europäische Union verbindet. Die Alpenkonvention hat die nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes zum Ziel, ebenso den Schutz der Interessen der ansässigen Wohnbevölkerung. Der Ansatz der Alpenkonvention ist ein ganzheitlicher und umfassender und schließt die ökologische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Dimension in die Entwicklung ein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden von den Mitgliedsstaaten eine Rahmenkonvention und acht Protokolle zu verschiedenen Sachbereichen angenommen. Die Themen umfassen die Raumplanung, Landwirtschaft, Wald, Natur und Landschaft, Energie, Boden, Tourismus und Verkehr. Nicht alle Protokolle wurden bisher von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert. So hat das italienische Parlament erst in den letzten Wochen erneut das Verkehrsprotokoll nicht verabschiedet.
von Angelika Ploner
Mit welchen Farben und Modellen die Mode im Herbst und im Winter aufwartet, hat der Vinschgerwind in Zusammenarbeit mit Vinschger Modegeschäften hier zusammengestellt.
Es ist, als ob die Natur selbst ihren Malkasten ausgepackt und die neue Herbst- und Wintermode angepinselt hätte. Denn die erdig-warmen Töne erinnern an buntes Herbstlaub und wirken mit den richtigen Accessoires unschlagbar elegant.
Modetipp von Marions Fashion, Latsch.
Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an, schwarz und weiß sind so ein Gegensatz und ergeben in der Mode ganz nebenbei tolle Muster. Keine eintönige Schwarz-weiß-Malerei, kontrastreicher Mode in schwarz-weiß gehört im heurigen Herbst und Winter die Aufmerksamkeit.
Tipp von Helga exklusiv in Schlanders
Diese Sonnenbrille stammt aus der „Minimal-Baroque“-Kollektion aus dem Hause Prada. Mit verschnörkelten Bügeln und üppiger Fassung hat Prada ein kleines Kunstwerk kreiert, das luxuriös anmutet und jedem weiblichen Gesicht schmeichelt.
Modetipp von Optik Wohlfarter, Naturns
Taschen haben in diesem Herbst und Winter ihren großen Auftritt.
Mit einem Kaleidoskop an Farben werden die Kundinnen überrascht.
Modetipp von Schuhe Reporter, Schluderns.
Schräg ist dieser Pulli im wahrsten Sinne des Wortes. Die Asymmetrie steht auf der Trendliste ganz oben, auch in diesem Herbst und Winter. Wenn asymmetrische Schnitte Farbe bekennen, dann ist das Ergebnis mit Sicherheit eines: auffällig und trendig. Für Abwechslung ist in jedem Fall gesorgt.
Modetipp von Boutique Magic, Schlanders.
Marions Fashion in Latsch ist umgezogen, genauer gesagt ums Eck gezogen. Denn die neue Adresse des Modegeschäftes liegt nur einen Steinwurf vom alten Geschäftssitz entfernt, direkt an der angrenzenden Hauptstraße. Marion De Bon bleibt ihrem hohen Qualitätsbewusstsein treu: Im größeren und hellen Geschäft hängt ausnahmslos das, was von den etablierten Marken Gaudí Jeans, Denny Rose, Christina Gavioli, Kontatto, Queen of Love, Mamaquevo, Cyberg, Rebecca kommt, Feminines, an dem man länger als nur eine Saison seine Freude hat. Wo es in diesem Herbst modisch langgeht, zeigt ein Blick ins Geschäft: Die neue Herbst- und Wintermode ist bunt. Neu bei Marions Fashion: Herrenmode von Fred Melio und Reign Jeans.
von Angelika Ploner (Quelle: Internet)
Heizöl, Pellets oder eine Wärmepumpe? Soll der Energieträger Holz, Sonne oder Erdwärme heißen? Die Möglichkeiten, im Winter Wärme ins Haus zu bringen sind vielfältiger geworden. Zu Heizöl und Holz, den gebräuchlichsten Energieträgern für Heizungen, gesellen sich die Sonne oder die Erdwärme und ziehen als umweltfreundliche und kostengünstige Energielieferanten die Aufmerksamkeit auf sich. Natürlich ist jedes Heizsystem mit Vor- oder Nachteilen verbunden und die gilt es abzuwägen, Energieeffizienz, Kosten und Umweltschutz gilt es auf die Waage zu legen. Fest steht: Energie wird sich in Zukunft weiter verteuern. Denn die Energievorräte werden von Jahr zu Jahr knapper, in 40 bis 50 Jahren dürfte das Erdöl aufgebraucht sein, Erdgas schätzungsweise in 80 Jahren. Deshalb ist die Entscheidung, woher die Wärme für das eigene Haus kommen soll, nicht unbedeutend. Nicht vergessen werden darf aber: Wer eine neue Heizung braucht, sollte auch die Außenhülle seines Hauses sanieren. Denn bessere Wärmedämmung und dichtere Fenster sparen eine Menge an Heizkosten. Dann kann die neue Heizung wesentlich kleiner dimensioniert werden und der Wechsel auf erneuerbare Energie lohnt sich langfristig gerechnet nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Brieftasche.
Welches Heizsystem?
Auch der Platzbedarf entscheidet über die Wahl des Heizsystems. Ölheizungen benötigen einen Ölbehälter und Holzfeuerungen einen Lagerraum für den Brennstoff. Bei anderen Heizsystemen entfällt dies. Wird also zum Beispiel eine Ölheizung durch eine Wärmepumpe oder Gasheizung ersetzt, wird zusätzlicher Raum frei.
Heizen mit Fernwärme.
Fernwärmenetze umfassen größere Regionen oder Dörfer und funktionieren wie eine große Zentralheizung. Das bedeutet: Die Wärmeproduktion geschieht nicht unmittelbar am Ort des Verbrauchs, sondern zentral und die Wärme für die Heizung und das Warmwasser wird über ein gut isoliertes Leitungsnetz zu den Verbrauchern geführt. Fernwärmestationen sorgen dafür, dass die Energie sicher und komfortabel vom Fernwärmenetz ins Gebäude gelangt. Die Fernwärmestation ist das eigentliche Bindeglied zwischen Fernwärmenetz und Wärmeverteilnetz im Haus. Ein Tank und ein Heizkessel werden nicht benötigt, was die Investitionskosten reduziert. Einmal installiert arbeiten die Übergabestationen vollautomatisch und weitgehend wartungsfrei.
Heizen mit Holz.
Jahrtausende lang war Holz die einzige aktiv genutzte Energie des Menschen. Erst seit der industriellen Revolution erlangten fossile Energien – zunächst die Kohle, später Erdöl und Erdgas – sowie die Elektrizität eine immer größere Bedeutung. In jüngster Vergangenheit rückt Holz wieder in den Mittelpunkt, wenns ums Heizen geht. Der Grund sind die Umwelt und die Ressourcen, die geschont sein wollen. Mit Omas von Hand befeuertem Holzofen haben die neuen Holz-Heizsysteme nur mehr wenig zu tun, vielmehr haben sich daraus hochmoderne Holzfeuerungsanlagen entwickelt, die als CO2-neutral gelten. Das bedeutet, dass das geschlagene Holz nachwächst und dabei gleichviel CO2 bindet, wie bei seiner Verbrennung freigesetzt wird. Mit anderen Worten: Mit Holz heizen ist klimaneutral. Befeuert werden kann mit dreierlei: Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets. Scheitholz hat im privaten Bereich eine lange Tradition und wird hauptsächlich für die Kaminfeuerung verwendet. Das luftgetrocknete Holz besitzt einen durchschnittlichen Energiewert von 4 kWh/kg und sollte idealerweise zwei Jahre gelagert worden sein. Holzhackschnitzel sind maschinell zerkleinerte Holzstücke und werden aus Wald- oder Industrierestholz produziert. Dritte im Bunde sind die Holzpellets, kleine, zylindrische Presslinge aus getrocknetem und naturbelassenem Holz. Sie verfügen über einen Energiewert von 4,9 kWh/kg – damit entsprechen 2 kg Pellets etwa einem Liter Heizöl.
Heizen mit der Sonne.
Die Sonne liefert jeden Tag Energie frei Haus. Und: Sonnenenergie bleibt im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen für die nächsten Milliarden Jahre unerschöpflich. Die Sonne strahlt binnen einer halben Stunde jen Energiemenge auf die Erde ab, die die Weltbevölkerung derzeit jährlich verbraucht. Sonnenenergie ist umweltfreundlich und kostenlos. Selbst an bedeckten Tagen strahlt die Sonne noch ausreichend Energie ab, um warmes Wasser und komfortable Wohnwärme für das Eigenheim zu produzieren.
Das Prinzip der Solarthermie. Für die Beheizung des Hauses mit Sonnenwärme werden auf dem Dach Sonnenkollektoren installiert. Die Dachfläche muss nicht exakt nach Süden ausgerichtet sein, Abweichungen von bis zu 30 Grad führen nur zu geringen Einbußen. Solarthermie ist sehr einfach erklärt, das Prinzip kennt jeder von einem Gartenschlauch im Sommer: Der Schlauch liegt in der prallen Sonne, das Wasser im Schlauch ist nach kurzer Zeit sehr heiß. Solarthermie-Kollektoren nutzen und verbessern genau dieses Prinzip: Sie sind schwarz und ziehen die Sonne stark an, außerdem fließt in ihnen eine spezielle Flüssigkeit im Kreislauf, welche die Sonnenwärme an einen Speicher abgibt: den Solarspeicher. Der Solarspeicher, auch Pufferspeicher genannt, dient dazu, dass man auch abends duschen und heizen kann.
Heizen mit Erdwärme.
Direkt unter uns schlummert ein riesiges, beinahe unerschöpfliches Energiepotenzial: die Erdwärme. Heizungen mit Erdwärme machen sich die Wärme aus dem Erdreich zunutze. Eine Wärmepumpenheizung entzieht der Umwelt (der umgebenden Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich) Wärmeenergie und hebt diese mittels einer Wärmepumpe auf ein verwertbares höheres Temperaturniveau an, um damit heizen zu können. Mit 75 Prozent kostenloser Umweltwärme und 25 % eingesetzter Antriebsenergie können 100 Prozent Heizwärme erzeugt werden. Die Wärmepumpe ist eine einfache, technisch robuste und zudem kostengünstige Heizung.
Das Prinzip der Wärmepumpe. Die Wärmepumpe lässt sich mit einem Kühlschrank vergleichen, der innen kühlt und außen heizt. Sie entzieht, wie bereits erwähnt der Umwelt – dem Boden, dem Wasser oder der Luft – Wärmeenergie. Die Investitionskosten von Wärmepumpen sind zwar vergleichsweise hoch, ihr Betrieb aber günstig. Der Grund: Sie entziehen einen Großteil der benötigten Energie der Umwelt und brauchen als Antriebsenergie kein Öl oder Gas. Außerdem kann Erdwärme – im Gegensatz zu Wind-, Wasser- und Solarenergie – zu jeder Zeit und jedem Wetter genutzt werden. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Und: Erdwärme kann nicht versiegen. Entscheidend für die Ausbeute ist, neben einer tiefen Heiztemperatur die Wärmequelle. Es gibt nämlich drei Möglichkeiten, eine Wärmepumpe mit Wärmeenergie zu versorgen: gespeicherte Umweltwärme im Erdreich, im Grundwasser und in der Luft. Die gebräuchlichste ist jene, die sich die Umweltwärme im Erdreich zu Nutze macht.
Heizen mit Öl.
Heizöl war jahrzehntelang der klassische Energieträger für Heizungsanlagen. In den letzten Jahren ist der Anteil kontinuierlich zurückgegangen. Die Gründe: hohe Energiepreise und schwindende Energiereserven. Wie abhängig der Ölpreis von Umweltkatastrophen oder politischen Auseinandersetzungen ist, haben gerade die vergangenen Jahre deutlich vor Augen geführt. Nichtsdestotrotz hat Öl auch Vorteile. Dazu zählen niedrige Anschaffungskosten und die gute Lagerfähigkeit.
Das Prinzip der Ölheizung. Ein Heizkessel, ein Ölbrenner, eine Pumpe und ein Tank sind die Bestandteile, die zu einer Ölheizung gehören. Das Herzstück einer Ölheizung ist der mit Öl betriebene Heizkessel. Dort wird das Wasser erhitzt und erreicht Temperaturen, die zwischen 30 Grad Celsius und 100 Grad Celsius liegen. Das heiße Wasser wird über ein Rohrsystem in die Heizkörper gepumpt, wo Wärme abgegeben wird. Abgekühlt fließt das Wasser in einem zweiten Moment zum Kessel zurück, wo der Kreislauf geschlossen und das Wasser erneut erhitzt wird. Beschleunigt wird dieser Prozess durch eine sogenannte Umwälzpumpe. Die durch die Ölverbrennung entstandenen Abgase entweichen durch den Kamin.
Heizen mit Infrarot.
Die Infrarotheizung benötigt als Energieträger Strom. Vorteile gibt es mehrere: Sie ist wirkungsvoll und enorm energiesparend, gleichzeitig Platz sparend, da es sich um flache Platten handelt und schnell in Betrieb, weil es dazu nur einer Steckdose bedarf. Die Idee dahinter ist einfach und genial zugleich - das Vorbild liefert die Natur. Sonnenstrahlen transportieren nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Die Infrarot-Heizungen arbeiten nach dem Prinzip der Sonne und erzeugen behagliche Strahlungswärme. Die Wärmewellen wirken genau wie die Sonnenstrahlen, jedoch ohne die für uns Menschen schädlichen UV-Strahlen. Dieses auf Wärmewellen basierende Heizen ist schon seit den alten Römern bekannt: Stein, Lehm und seit einigen Jahrhunderten Kachelöfen spenden bis heute behagliche und gesundheitsfördernde Wärme. Ein weiterer, jedoch spielerischer Aspekt ist die Gestaltung einer solchen Heizanlage. Den Designmöglichkeiten sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Ein Beispiel: Als Bildheizung kann eine Infrarotheizung in die Wand eingebaut werden, als Heizkugel oder als Heizsäule in der Wohnung auftreten.
Der Vinschgerwind zeigt das Neueste auf dem Heizmarkt, mit dem der Winter problemlos kommen kann.
von Angelika Ploner
Wärme und Wasser im grünen Bereich mit WPL ACS.
Die Luft-, Wasser-Wärmepumpe WPL ASC lässt sich mit ihren verschiedenen Modulen präzise auf die jeweiligen Bedürfnisse zuschneiden. So übernimmt sie in Kombination mit dem Speichermodul inklusive 200-Liter-Trinkwasserspeicher die Warmwasserzubereitung und Heizung sowie die Kühlung im Sommer.
Die Vorteile auf einen Blick:
-optimal geeignet für den Neubau
- geringer Platzbedarf
- aktive Kühlung durch Kreislaufumkehr
- mit Hydraulik- oder Speichermodul kombinierbar
-elektronisches Expansionsventil
Heiztipp von Ebensperger, Prad am Stilfserjoch
Taufers i.M.
Basteln mit Materialien aus der Natur, Papierschöpfen aus Altpapier, Filzen von Dekorationsgegenständen waren die Aktivitäten der Kinder im Grundschulalter bei den Kreativtagen im Wald. Auf Initiative der Bibliothek Taufers i. M. veranstaltete die Erlebnispädagogin Christiane Pircher zwei Kreativnachmittage auf dem Festplatz von Taufers. 16 Kinder meldeten sich für die Kurse an. Mit Spielen leiteten die Referentin und die BibliothekarInnen die Nachmittage ein. Aus Findlingen des Waldes, Draht und Schere entstanden Dekorationselemente, beim Filzen und Papierschöpfen waren Geduld und Ausdauer gefragt, der Phantasie waren keine Grenze gesetzt. Mit dem selbst geschöpften Papier fertigten die Kinder Glückwunschkarten an, Schmuck und Schlüsselanhänger wurden gefertigt. Um Ideen zu bekommen, fanden die Bastelbücher aus den Regalen der Gemeindebibliothek ihre Verwendung. Durch finanzielle Unterstützung der Raiffeisenkasse Prad/Taufers i. M. konnten die Kreativnachmittage stattfinden. Die Bastelnachmittage erfreuen sich großer Beliebtheit, weshalb die Bibliothek Taufers i. M. auch in Zukunft diese anbieten wird. (bbt)
Schlanders
Traditionell im August lädt der VKE Schlanders zum Familienspiele-Fest in die Matscher Au. Fragt man Elke Kofler, wie oft es denn nun stattgefunden habe, kommt sie selber ins Grübeln. Seit 13 Jahren organisiert die VKE Gruppe dieses Fest und mittlerweile ist es zum fixen Bestandteil ihres Jahresprogramms geworden. Die Besucherzahlen und besonders die fröhlichen Kindergesichter sprechen für sich und bestätigen den Erfolg, es ist eben ein Radau der besonderen Art. Nicht nur Familien aus Schlanders, sondern auch aus den Nachbargemeinden kommen immer wieder gerne und nutzen die vielen Angebote. Das Fest hat treue Besucher und treue, engagierte Helfer, die gemeinsam diese beiden erlebnisreichen Nachmittage ermöglichen. Die Sommermonate sind lang und ein solches Familienfest bietet eine tolle Abwechslung und Bereicherung.
Am 22. und am 23. August wurde am Nachmittag der Schlanderser Festplatz in eine große kreative Spielwiese für Groß und Klein verwandelt. Die heurige Ausgabe stand unter dem Motto Mittelalter, dazu wurde gebastelt, getischlert, gemalt, genäht, gefilzt und natürlich gespielt. So verließ am Abend so mancher Ritter mit Helm und Steckenpferd und so manches hübsche Burgfräulein den Platz. Doch das Fest lebt vor allem auch von seinen traditionellen Angeboten, der Rollrutsche, der Wasserrutsche und dem Fuhrpark, der auch schon mal Erwachsene zu einer Spritztour einlädt. Stockbrot und gebratener Mais am Spieß locken die Kinder ans Lagerfeuer und bieten eine ganz besondere Atmosphäre. (bw)
Burgeis
Täglich hallte und schallte es in der dritten Augustwoche bei der Jungbläserwoche des VSM Bezirkes Schlanders durch die alten Mauern der Fürstenburg in Burgeis. Insgesamt 66 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, die seit mindestens zwei Jahren ein Musikinstrument spielen, nahmen daran teil. Sie wurden von 12 Lehrern/Lehrerinnen in Register-, Ensemble- und Orchesterspiel unterrichtet. Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss der Jungbläsertage 2012 war das gemeinsame Abschlusskonzert im Innenhof der mittelalterlichen Burganlage. Während der intensiven Woche, bei der täglich fünf bis sechs Stunden gespielt wurde, kam aber auch das Unterhaltungsprogramm für die jungen Musiker nicht zu kurz. Sogar eine Olympiade wurde organisiert. Die TeilnehmerInnen genossen die Tage, an denen sie fürstlich residieren konnten. Beim Abschlusskonzert dankte Kursleiter Benjamin Blaas dem Team der Fürstenburg mit Direktorin Monika Aondio an der Spitze für die hervorragende Verpflegung und Unterbringung. Auch die Raiffeisenkassen des Tales unterstützten die Jungbläserwoche wieder finanziell. (pa)
JuZe Freiraum
Da nun der Sommer zu Ende gegangen ist und die Schule wieder begonnen hat, kehren viele wieder in den gewohnten Alltag zurück. Aber macht euch keine Sorgen, das Team „Freiraum“ hat bereits neue Ideen, um sicherzustellen, dass ihr euch nicht langweilt. Am 22. September werden wir durch die Bäume im Waldseilgarten von Allitz klettern. Am 25. September sind die Mädchen herzlich zum Nageldesign Workshop eingeladen. Am 6. Oktober findet ein interessanter Workshop über Körper, Beziehungen und Sexualität statt. Für diejenigen, die tanzen, Musik und Kostümpartys lieben, werden wir im Oktober ein Konzert und eine Halloweenparty veranstalten. Die Jugendlichen, die die Natur lieben, laden wir von 19. bis 21. Oktober ins Martelltal ein, um mit uns die Zeit zu verbringen. Wir werden kochen, inlineskaten und viele andere Sachen unternehmen. Zusätzlich veranstalten wir auch wöchentliche Aktivitäten, wie Spielnachmittage, Kinoabende, Kochkurse und vieles mehr.
Wir freuen uns auf euch.
Für Infos und Anmeldungen könnt ihr uns im Jugendzentrum Freiraum besuchen oder ihr meldet euch telefonisch unter: Büro: 0473 732 252;
Kathrin: 339 8815119; Ugo: 329 8547070
Gerne könnt ihr uns auch eine Nachricht unter folgender E-Mai Adresse schicken:
Facebook: Jugendzentrum Freiraum
JUMA/Tarrenz
Am Samstag, 8. September ging es mit 18 Jugendlichen nach Tarrenz bei Imst zur Go Kart Bahn „driving village“. Einmal was anderes, im Freien mit den Go Karts über die Piste zu rasen- die Sonne wärmte auf, was der Gegenwind kühlte. Bisher gingen die Ausflüge immer ins Ötztal zur Motorarena, wo die Strecke in einer alten Lagerhalle liegt, somit auch im Winter in Betrieb ist.
Der Ausflug wurde vom JuMa in Zusammenarbeit mit der bank4fun organisiert, so waren nicht nur Jugendliche aus dem Vinschgau, sogar Jugendliche aus Brixen mit dabei.
JuZE Naturns
So wie in den letzten Jahren, organisierte das JuZe Naturns auch diesen Sommer eine Skatetour. Ein Ausflug für junge Skateboarder und Inline Skater.
Vom 02.07. – 05.07.12 steuerte der Jugendarbeiter Luk den JuZe Bus das Inntal östlich von Innsbruck auf und ab. Immer auf der Suche nach einem neuen oder überdachten Skatepark. Das Basislager der achtköpfigen Gruppe war wieder das Jugendzentrum Park In in Hall in Tirol. Das Wetter hielt die Gruppe immer in Bewegung, und wenn der JuZe Bus zu langsam war, schalteten die Jungs die imaginäre Nitro-Einspritzung ein. Bei Regen fuhr man in die Wub Skatehalle nach Innsbruck oder zum überdachten Skatepark nach Jenbach. Bei trockenem Wetter hatte man die Qual der Wahl. Landhausplatz Innsbruck, Tivoli Skatepark, Park In Skatepark, Cradle Skatepark, Wörgl Skatepark. Neben dem Skaten beschäftigten sich die Jugendlichen noch mit Essen, Trinken, Musikhören, aus dem JuZe Bus Schreien, Schlafen, und andere beim Schlafen hindern. Am 05.07.12 kamen alle wieder unverletzt, zufrieden, und müde nach Hause.
Phönix Schluderns/Citytreff Glurns
Das Jugendhaus Phönix in Schluderns wird jetzt jeden Mittwoch von 15.00 – 17.00 Uhr für Mittelschüler geöffnet. Und auch im Citytreff in Glurns gibt es am Freitag von 15.00 bis 18.00 Uhr neue Öffnungszeiten. Dabei werden Aktivitäten und Veranstaltungen für euch angeboten, wie Musik –Kreativ und Tanzworkshops, Billard- oder Calcettoturniere, Filmnachmittage,… oder ihr könnt einfach eure freie Zeit im Jugendhaus verbringen. Damit aber auch für jede und jeden das Richtige dabei ist, werden wir das Monatsprogramm gemeinsam gestalten und dort versuchen, eure Wünsche und Ideen einzubringen.
Am Freitag, den 5. Oktober seid ihr alle zur Opening Party ab 19.00 Uhr im Citytreff in Glurns eingeladen.
Schlanders
Das Bühnenbild ändert sich während der fünf Szenenbilder kaum. Dafür aber die Stimmungen: jene von Norman, von Andy und Sophie Meyer. Denn die „körperliche Anziehungskraft trifft einen plötzlich und ohne Vorwarnung und es bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten bis diese Anziehungskraft wieder vorbei ist“. Man darf getrost das Wort Schwerarbeit in den Mund nehmen, wenn drei Theaterspieler zwei Stunden lang mit spürbarer Spielfreude die Bühne bespielen und das Publikum unterhalten. Textsicherheit und „Hochdeutsch“ inklusive. Hervorragend hat die Regisseurin Daniela Alber-Montini die unterschiedlichen Charaktere, den talentierten und gleichzeitig naiven Norman von Jürgen Tonezzer, den geduldigen Andy von Stefano Tarquini und die „Landpomeranze“ Sophie von Christine Moser besetzt. Dass der Theaterverein Schlanders mit drei Vorstellungen von „Andy & Norman“ anfangs September das Publikum beehrte, hat mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Jürgen Tonezzer im Frühjahr bei den Schlanderser Theatertagen zu tun. Weil man da die geplanten Aufführungen absagen musste, wurden sie nun – mit Erfolg - nachgeholt. (ap)
Schluderns/Vinschgau
Die Umfrage auf der Homepage vinschgerwind.it war neben der Frage zur Selbstbestimmung und der Toponomastik ein viel diskutiertes Thema beim Frühschoppen mit Grillmeister Konrad Hauser vor der Bar Prisca in Schluderns. Auf die Frage „Wenn am Sonntag Wahlen wären, welcher Partei würden Sie ihre Stimme geben“, haben 42 Prozent die „Südtiroler Freiheit“ angeklickt. Wenn das Ganze auch nicht repräsentativ ist, so ist die Freude doch groß. Der Frühschoppen bot Mitgliedern und Sympathisanten die Gelegenheit, die Spitzenriege um die Landtagsabgeordneten Eva Klotz und Sven Knoll zu treffen. Beide werden zusammen mit einem jungen Team wieder kandidieren. „Solange ich gesund bin, bleibe ich, wenn mich der Toni Ebner auch wegschreiben will“, erklärt Klotz. Chef im Bezirk Vinschgau mit 253 Mitgliedern ist der Prader Tierarzt Alfred Theiner. Bei der vergangenen Landtagswahl erhielt die Partei 1.379 Stimmen. Und die nächste Wahl steht bevor. Dann wird sich zeigen, ob sich das Umfrageergebnis auch im Wahlergebnis niederschlägt. (mds)
Mals/Prad
Ein neues Kursangebot der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung bietet Eltern und Kleinkindern die Gelegenheit mit der Musikpädagogin Martina Wienchol gemeinsam Musik zu machen und neue Lieder kennen zu lernen. Zudem können elementare Erfahrungen mit Rhythmus und Melodie gemacht werden. Da Kinder besonders in den ersten Lebensjahren sehr stark auf Musik reagieren, trägt dieses Angebot dazu bei, über Musik und Bewegung das Sprechen, die Motorik und das soziale Verhalten spielerisch zu entfalten. Ideales Einstiegsalter ist das Jahr vor dem Kindergarteneintritt. Einmal wöchentlich treffen sich die Kinder mit einer erwachsenen Begleitperson für 45 Minuten, in der Regel ist das die Mama, aber auch Papas, Tanten, Onkels, Omas oder Opas können mitkommen. Die dabei erlernten Lieder, Verse und Fingerspiele lassen sich auch zu Hause gut in den Familienalltag integrieren. Die Kinder machen ihre ersten Gruppenerfahrungen und können als Vorbereitung auf den Kindergarteneintritt Ruhe und Konzentration üben. Für die Eltern besteht die Möglichkeit neue Kontakte im Dorf zu knüpfen und gegenseitig zu lernen. Musik entwickelt sich so zu einem wichtigen Begleiter und Unterstützer im Entwicklungsprozess des Kindes. Die Kurse finden ab 03. Oktober in Mals und ab 04. Oktober in Prad statt. (lu)
Näheres können sie im Inserat der GWR im Kleinanzeiger dieser Ausgabe oder unter
www.gwr.it erfahren.
Vinschgau
Die Freiwilligen nehmen seit Jahren einen ganz besonderen Platz in den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein. Sie sind eine große Stütze für die Hauspflege beim Verteilen der Essen auf Rädern. Circa 100 Freiwillige verteilen ehrenamtlich insgesamt über 16.000 Essen im Jahr im ganzen Vinschgau. Genauso wichtig ist die Tätigkeit der Freiwilligen, welche beim Verteilen der Essen in der Seniorenmensa helfen oder in den Tagespflegeheimen mit den betreuten Personen Spaziergänge unternehmen. Als Dankeschön für diese wertvolle und unbezahlte Tätigkeit wird jährlich ein Sommerfest für sie veranstaltet. Dieses wird abwechselnd von den Gemeinden des Einzugsgebietes organisiert. In diesem Jahr war im Mittelvinschgau die Gemeinde Kastelbell-Tschars und im Obervinschgau die Gemeinde Taufers am Zug. Die jeweiligen Sozialreferentinnen bereiteten mit den Einsatzleiterinnen der Hauspflege das Fest im Gstirnerkeller in Kastelbell bzw. auf dem Festplatz in Taufers vor. Beim Sommerfest selbst wurde Rückblick gehalten und den Ehrenamtlichen von Seiten der Gemeinde und der Bezirksgemeinschaft gedankt. Der Bürgermeister der Gemeinde Kastelbell, Gustav Tappeiner und die Sozialreferentin der Gemeinde Taufers, Roselinde Gunsch Koch, betonten die Wichtigkeit der Tätigkeit der Freiwilligen als Ausdruck gelebter Solidarität in der Bevölkerung, nicht nur das Essen sei wichtig, sondern auch das Gespräch und die Begegnung zwischen Menschen.
Bei Speis und Trank und dem einen oder anderen „Korter“ verbrachten die Freiwilligen einen feinen Nachmittag im Zeichen des Dankes und der Begegnung.
Burgeis
Margarethe Maultasch in Bronze, geschaffen von der Künstlerin Irma Hölzl (links neben Monika Aondio und Ilse Thuile), steht als Leihgabe in der Fürstenburg. Die Figur war von Karthaus in die Burg gekommen. Die Tiroler Landesfürstin hatte einst gegen Verleumdungen zu kämpfen. Schriftzüge auf dem Glaskubus unterstreichen das und regen zum Nachdenken an. „Die Figur könnte den Schülern und Lehrern den Anreiz bieten, sich mit der Lebensgeschichte der Figur auseinanderzusetzen“, sagt Direktorin Aondio. Weitere Werke der Meraner Künstlerin sind im „Spazio Rizzi“ in Latsch zu sehen. (mds)
Laas
Vogeltränken, Skulpturen für den Garten, Tafeln mit Hausnummern, Halbkugeln und sogar Weihwasserbecken aus Laaser Marmor stellten Jugendliche im Rahmen einer Marmorwoche auf dem Werksgelände der „Lasamarmo“ her. Dabei ging es vordergründig nicht um ein möglichst perfektes Endprodukt, sondern um eine kreative, gestalterische Sommer-Freizeitbeschäftigung für Jugendliche, welche von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig unter der Leitung von Martina Thanei angeboten wurde. Doch die Begeisterung und Motivation der Teilnehmer war so hoch, dass sie bei ihren ersten Erfahrungen mit Meisel und Hammer zwar mit der Härte und Konsistenz des Marmors Bekanntschaft machten, aber auch mit selbst hergestellten Kunstwerken aufwarten konnten. Zudem vermittelte Kursleiter Torsten Anders am Beispiel von Michelangelo und seinem Werk „David“ Wissenswertes über das Arbeiten von Steinmetzen früher und heute. Die „Lasamarmo“ stellte den Marmor kostenlos zur Verfügung, die Raiffeisenkasse Laas sorgte für die schattenspendenden Überdachungen. (lu)
Haushaltsmischungen und Tiroler Tee
Die Jahreszeit ist warm. Kinder trinken Sirupe oder Eistee. Erwachsene vielleicht eher Bier und Mineralwasser. An diesen heißen Tagen ist ein Tee jedoch sehr bekömmlich und gesund.
Ein „Tiroler Hirtentee“ dürfte auch hierzulande nicht mehr sehr bekannt sein. Dabei finde ich die Zusammensetzung sehr originell und „einheimisch“. Das Rezept: 4 T. Schafgarbe, 1 T. Vogelknöterich, 3 T. Waldbergminze, 2 T. Wachholderbeeren, 2 T. Waldehrenpreis, 3 T. Goldrute, 4 T. Walderdbeerblätter. Gerade in dieser Mischung sieht man die große „Harmonie-Wirkung“. Schafgarbe für Magen und Verdauung, Goldrute für die Wasserwege (Niere & Blase), dann die Waldbergminze für die Leber, Wachholder für das „Giftige“ im Körper, der Vogelknöterich für Schleimhäute und Atemwege, die Walderdbeerblätter schließlich für fast alle inneren Prozesse. Ein großer Sommertee.
Eine andere Teemischung ist der Alpenland-Tee, welcher sehr gut bei sommerlichen Erkältungskrankheiten wirkt. Gemischt werden folgende Pflanzen zu gleichen Teilen: Je 4 T. Schlüsselblume, Silbermantel, Moschus Schafgarbe, Isländische Moosflechte und Spitzwegerich. Darunter mischen kann man noch 2 T. Bärentraubenblätter und 6 T. Queckenwurzeln (Schließgras).
Beide Teemischungen kann man mit frischen Pflanzen machen. Ein Kräuterbuch hilft Ihnen dabei.
Mit diesen beiden Mischungen wünscht der Autor allen Leserinnen und Lesern einen schönen und gesegneten Spätsommer.
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Autor: juerg.baeder@bluewin.ch
Geboren wurde Elmar Kopp 1929 in Imst, im Oberinntal; dort steht seit 1956 sein Atelier. 1960 erhielt er den ersten öffentlichen Auftrag; jetzt zeigt der Maler und Bildhauer auf Schloss Kastelbell Ölbilder, Aquarelle und Buntstiftzeichnungen. Seine zahlreichen Ausstellungen wurden meist so eingeschätzt: Kunst ohne Spektakel.
Wie ist das möglich, heute, wo fast alles nur mehr durch Sensation funktioniert? Der Elmar sitzt im Kreise einiger Kunstschüler am Wegrand, nicht weit entfernt entdecke ich den Karl Grasser, ebenfalls mit Kunstadepten. Sie zeichnen Sonnenberghöfe bei Allitz, Bäume, Berge, das Tal. Sie malen, als kämen sie aus dem vorigen, besser gesagt: aus dem vorvorigen Jahrhundert. Aber was hat das mit Politik zu tun?
Es hat in Südtirol eine Zeit gegeben - und sie ist noch gar nicht so lange her -, da waren Ausstellungen von „Ausländern“ gar nicht gerne gesehen. Und wenn man Kunstaktionen auch nicht gerade verhindern konnte - immer wieder wurden alle möglichen Schwierigkeiten gemacht. Es gab ja noch Grenzen!
Das war zwar lästig, aber die Künstler ließen sich davon nicht abschrecken. Während auf vielen anderen Gebieten, so im Handwerk oder im Handel, der einst rege Austausch mit den Tiroler Nachbarn fast zum Erliegen kam, bildeten die Künstler eine unerschütterliche Brücke, eine Verbindung zwischen dem geteilten Tirol und Österreich. Generationen von Künstlern wurden in Wien ausgebildet. Kunstexperten behaupten zu erkennen, dass dieser Wiener Stil überall durchscheint, wie eine dialektgefärbte Sprache.
Heute ist das alles viel mehr gestreut, auf viel mehr Regionen verteilt und gerade deshalb suchen wir nach einem Halt, den uns vor allem Künstler bieten, die ohne Spektakel auskommen.
Zu denen gehörte auch der 2011 verstorbene Professor Herbert Danler (1928- 2011), der als Lehrer in Landeck ebenfalls dem Oberinntaler Künstlerkreis nahestand und wegen seiner großen Liebe zum Vinschgau den Ehrentitel „Vinschgaumaler“ erhielt. Auch er hat bereits auf dem Schloss Kastelbell ausgestellt, wie viele andere aus dem Nachbartal und gehört auch zu den großen Lehrern, was die Schule des Sehens betrifft. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als man Danlers „Abstraktionen“ als irritierend empfand, fast als beleidigend: So sind doch unsere Bauernhöfe nie gewesen! Krumme Mauern, öde Flächen, keine Farbe... Heute wird plötzlich alles anders gesehen, so als wäre das Gehirn der Menschen ausgetauscht. Plötzlich sind die Verzerrungen schöne Strukturen und Farben leuchten überall auf, sogar im Schwarz und Braun.
Gedacht wird aber hier des Künstlers Danler im Sinne eines Nachrufes. Weil er den Vinschgern ihre eigenen Werte erklärt hat und weil er - und damit bin ich wieder bei der Politik- ein großer Europäer war. All die Schikanen, die auch Studierende und viele andere erdulden mussten, würden einen amüsanten „Grenzroman“ mit verrückten Anekdoten ergeben; das ist aber, wie schon gesagt, Vergangenheit. Mit Humor und Freundlichkeit konnte Danler schon immer alle Hindernisse überwinden. Dabei half ihm seine Weltoffenheit, seine Liebe zu Italien, die für ihn ganz selbstverständlich war. Auch damit hat er die Italien beschimpfenden, verbissenen Vinschger belehrt und den Fanatismus relativiert. Seine umfangreiche Bildung hatte etwas Sonniges, Tröstendes, Freudiges.
In diesem Sinne - und mit diesen Künstlern - machen die Kastelbeller Politik, jedenfalls Kulturpolitik, wobei zu erwarten ist, dass der Kreis der Geladenen sich weiter ausdehnt, auch in Richtung Veltlin, also ins Lombardische nach Bormio, zu unseren Nachbarn im Münstertal und Engadin.
Das Schloss atmet wieder und atmet Europa.
Hans Wielander
Portrait Wolfgang Schöpf, Laatsch
Elf Jahre lang war Wolfgang Mesner in der Laatscher Pfarrkirche St. Luzius tätig. Oft verfasste er Fürbitten, Lieder und sogar Messen, die Dekan Hans Pamer dann überprüfte, bevor sie vorgetragen oder gesungen werden durften. Einmal überraschte Wolfgang den Dekan mit dem Lied „Di Bergschuach fa mein Neina“. Pamer, der von Wolfgang regelmäßig musikalische Ständchen serviert bekam, schmunzelte und meinte schelmisch, er solle ihm diese Bergschuhe dann beim traditionellen „Schöpsernenessen“ auch zeigen.
Schlinig
Andi Pobitzer, Juniorchef auf der Sesvenna Hütte und seine drei Begleiter waren am Montag, den 6. Februar, auf dem Weg zur Sesvenna Hütte, um diese für Tourengeher zu öffnen. Sie befanden sich im Steilstück neben der schwarzen Wand, als sie plötzlich donnernde Geräusche vernahmen. Und schon stürzte ein Schneebrett auf die jungen Männer herab und riss sie mit in die Tiefe. Gedanken schossen ihnen in Sekundenbruchteilen durch den Kopf, voller Todesangst und der Hoffnung zu überleben. Andi dachte an seine Frau Tamara, die hochschwanger war. Unter größter Anstrengung gelang es ihm, sich zu befreien. Er schaute sich um und war erleichtert, als er auch die drei Kollegen entdeckte, die mit der weißen Masse kämpften. Er allarmierte zuerst die Bergrettung, dann rief er seine Frau an, erzählte ihr vom Schneebrett und beruhigte sie vorbeugend: „Olz isch hoal, lai a bissl Orschwea hon i“. Die vier Bergfreunde kamen mehr oder weniger mit Prellungen davon. Sie hatten riesiges Glück gehabt. In Erinnerung an dieses Ereignis und als Dank für die Rettung wird am 22.September um 14.30 Uhr an der Unglücksstelle die „Amann Säule“ gesegnet. Seniorchef Luis Pobitzer hat sie beim Künstler Raimund Spiess in Auftrag gegeben. Dieser hatte Gestaltungsfreiheit und schuf mit der Motorsäge eine Figur aus Zirbenholz, die den beschützenden Christus und die vier mit den Naturgewalten kämpfenden Männer zeigt. Die Gnadenlosigkeit und die Schönheit der Natur werden gleichermaßen dargestellt. Das Werk hat eine abstrakte und eine naturalistische Seite, ein Hinweis auf den Dualismus des Menschseins mit Licht und Schatten mit Leben und Tod. Die „Amannsäule“ soll Wanderer anregen, innezuhalten. Zur Säule ist eine Broschüre erschienen, die nach der Segnung verteilt wird. Andi Pobitzer und seine drei Kollegen wollen das Wegkreuz nahe der Unglücksstelle restaurieren. Und am 6. Februar feiern sie ihren zweiten Geburtstag. (mds)
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Nach einer längeren Sommerpause eröffnen wir diese Rubrik mit einem spritzigen Longdrink. Wir denken dabei an ein Mixgetränk aus Prosecco, Soda und Zitronenmelisse, garniert mit frischer Minze und einer halben Zitronenscheibe. Sie werden sich fragen, was dieser Drink im Gerichtssaal verloren hat. Nun, dessen Entstehungsgeschichte war dem deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vor ein paar Wochen eine ganze Seite wert. Demnach braute der aus Schlanders stammende Roland Gruber vor etwa sieben Jahren in der Cocktailbar „Sanzeno“ in Naturns als erster dieses prickelnde Sommergetränk. Den Gästen mundete der Drink so sehr, dass sie ihn zusammen mit dem Barkeeper Gruber offiziell aus der Taufe hoben und ihm den Namen „Hugo“ verpassten. Unter dieser Bezeichnung wanderte die von Gruber kreierte Mischung von Südtirol über Innsbruck nach München, wo sie in den schicken Bars regen Zuspruch fand. Der „Spiegel“ weiß, dass der Drink mittlerweile die Bars von Berlin und Hamburg erobert hat und nunmehr sogar in Sylt angekommen ist.
Also eine tolle Erfolgsgeschichte für ein hier im Vinschgau geborenes Getränk. Nur dem Geburtshelfer Gruber hat dies zumindest bisher noch keine Anerkennung, geschweige denn einen Verdienst gebracht. Es stellt sich daher die Frage, was er hätte unternehmen können bzw. wie er es jetzt anstellen müsste, um von seiner Kreation auch selber profitieren zu können, zumal es inzwischen schon fertige Mixgetränke mit diesem Namen gibt und in Wien sogar ein Eis mit Hugo-Geschmack. Nun, er müsste seine Schöpfung und deren Namen markenrechtlich schützen. Dazu müsste er die Marke beim Patentamt registrieren. Voraussetzung dafür ist der Nachweis, dass es sich dabei um ein absolut neues und originelles Produkt handelt, das sich durch seine Besonderheit von anderen unterscheidet. Nachdem Hugo im Zuge seiner Wanderschaft mittlerweile weit herumgekommen ist, würde eine Anerkennung durch das italienische Patentamt nicht mehr genügen. Es müsste vielmehr ein internationaler Markenschutz erwirkt werden. Roland Gruber hat also einen steinigen und mühseligen Weg vor sich, auf dem er noch viele erfrischende Hugos benötigen wird!
Tappeiner Peter, Rechtsanwalt
Laatsch.
Lange Nacht der Museen - Auch heuer wieder beteiligt sich das Heimatmuseum Laatsch an der landesweiten Aktion „Lange Nacht der Museen“. Am Samstag, 22. September ist es so weit. Von 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr öffnet das Museum seine Tore. Das Motto des Abends lautet „Küche und Kost – Wissenswertes und Kurioses aus der Zeit unserer Vorfahren.“ Der Malser Ernst Thoma konnte für dieses Thema begeistert und gewonnen werden. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Verkostet werden kann auch eine „Brennsupp“, „Eartepflriebl mit Epflmuas“ und hausgemachter „Schworzplentaturt“.
Vinschgau/Laas.
Die Architekturstiftung Südtirol versucht vermehrt, die Bevölkerung des Landes für das Thema „Baukultur“ zu sensibilisieren.
„Alte Bausubstanz und neue Wege der zeitgenössischen Architektur“ ist das Thema, welches im Vinschgau am 29.09.2012 besprochen werden soll.
Dazu wird es eine Diskussionsrunde in der Markuskirche in Laas ab 17.30 Uhr geben:
Einführung durch Susanne Waiz, Architektin.
Weitere Teilnehmer:
Leo Andergassen, Direktor der Abteilung Denkmalpflege,
Evi Keifl, Moderatorin, Buch- und Filmautorin,
Manfred Alois Mayr, Künstler,
Stephan Marx, Architekt,
Dieter Pinggera, Bürgermeister von Schlanders,
Walter Rizzi, Unternehmer und Kunstmäzen.
Moderation: Gerhard Glüher, Dekan der Fakultät für Design und Kunst, freie Universität Bozen.
Die Diskussion in Laas bildet den Abschluss einer Besichtigungstour architektonischer Besonderheiten im Vinschgau:
Die Pfarrei Tabland (9.15 Uhr) bildet den Auftakt, das Haus Knoll-Thuille in Galsaun, die Grundschule Schlanders, die „überdachte Mistlege“ in Laas (13.45 Uhr), das Zugdepot in Mals und Marienberg werden besichtigt.
Schlanders
Die Gastveranstaltungen des Südtiroler Kulturinstituts im Kulturhaus Schlanders werden auch heuer vier sein. „Weltenräume“ sollen dem Publikum geöffnet werden, „die Welt als Raum, der Raum drei Wände, die vierte offen zum Publikum“, sagte Marjan Cescutti bei der Vorstellung. Keine Konkurrenz zu den heimischen Bühnen wolle man schaffen, sondern reizvolle Begegnungen. Diese wird es heuer in Schlanders mit dem Burgtheater Wien, dem Münchner Volkstheater, dem Heimathafen Neukölln, Berlin und dem Nationaltheater Mannheim geben. Der Auftakt gehört Joachim Meyerhoff, dem Preisträger des Franz-Tumler-Literaturpreises 2011, der mit „Alle Toten fliegen hoch“ sein Leben in einem autobiografischen Theater auf die Bühne bringen wird. Dass Meyerhoff nach Schlanders kommt, ist auch der Kulturreferentin der Gemeinde Laas Verena Tröger zu verdanken. „Felix Krull“ von Thomas Mann wird Ende November folgen, „ArabQueen oder Das andere Leben“ Ende Jänner und „Die ganze Welt“ Ende April. Den Förderern der Kulturveranstaltungen galt der Dank von Cescutti (Vorsitzender), Peter Silbernagl (Direktor) und Martin Trafoier (Präsident Kulturhaus), zu diesen Förderern gehören in Schlanders stolze neun Unternehmer. Dass im vergangenen Jahr alle vier Veranstaltungen ausverkauft waren, ist zum einen auf die vergünstigten Abos zurückzuführen (noch heute und morgen unter www.kulturinstitut.org) und zum anderen auf den kostenlosen Kulturbus Obervinschgau von Reschen nach Schlanders, der auch heuer wieder verkehren wird. (ap)
Die Schule des Sehens.
Auf dem Weg zur Schlanderser Bibliothek ziehe ich oft an der kleinen Kapelle, die „Johann von Nepomuk“ geweiht ist, vorbei. Eigentlich habe ich sie nie wahrgenommen, bis zu dem Tag, an dem ich meine Kamera mithatte. Da musste ich innehalten und mich auseinandersetzen... Auch unscheinbare Dinge können wichtig werden.
Foto und Text: Gianni Bodini
Klarstellung Neubau Weißkugelhütte
Nachdem mich diesen Sommer immer wieder Einheimische und Gäste bezüglich des Neubaus der Weißkugelhütte angesprochen oder angestachelt haben und die verschiedensten Geschichten darüber entstanden sind, möchte ich hiermit ein letztes Mal in diesem Zusammenhang aus meiner ganz persönlichen Sichtweite bestimmte Punkte für alle ganz klar darlegen.
Mittlerweile kann ich auf 30 Jahre Bergerfahrung und 20 Jahre als Berg- und Skiführer im gesamten Alpenbogen zurückblicken und habe mich speziell in den Jahren als Bergführer sehr intensiv mit der Natur, der Bergwelt und ihren Gegebenheiten auseinandergesetzt und wenige sind vergleichbar viel das Jahr über dort unterwegs. Habe einige Veränderungen in allen Bereichen miterlebt, aber so einen Sommer, wie 2012 habe ich noch nie erlebt und er hat mich einiges mehr gelehrt und bestätigt. Noch nie in meinem Leben musste ich gezwungener Maßen ab Anfang August, um auf die Weißkugel zu steigen, aus Sicherheitsgründen wohlgemerkt, Steinschlag, Blankeis, Spalten usw. in ein anderes Tal fahren. Noch nie habe ich so viel Gletschereis den Bach hinunter fließen sehen, Steinschlaggefahr an allen Steilhängen, z.B. Richtersteig zur Weißseespitze und an eine Besteigung der Langtauferer Spitze gar nicht zu denken. So oder ähnlich könnten die Sommer auch in Zukunft an der Weißkugelhütte aussehen. Die Nachbartäler haben das Glück, dass die verschiedensten Gipfelanstiege nicht so markant, steil und lang sind.
Trotz allem will die Mehrheit der verschiedensten Volksvertreter in unserer Gemeinde Graun felsenfest die neue Hütte für die nächsten 100 Jahre am selbigen Standort aufbauen, dort wo sie mittlerweile schon für die Sommertouren sehr ungünstig , aber vor allem für den Wintertourismus völlig wertlos, fehl am Platz, unbedeutend und wegen Lawinengefahr kaum erreichbar ist. Zwei tote Fliegen also mit einem Streich?
Ich bin der Meinung, dass eine Schutzhütte in erster Linie den Bergsteigern und Skitourengehern ein optimaler Ausgangspunkt sein sollte. Die Skitourensaison ist mitunter doppelt so lang wie die Sommersaison! In zweiter Linie soll sie auch den Wanderern als „Tankstelle“ und Ausflugsziel dienen.
Wenn man all diese Argumente unter einen Hut bringen möchte, dann gibt es für mich persönlich keine bessere Lösung, als die neue Hütte auf die gegenüberliegende Talseite zu verlegen. Dort wären verschiedene Standorte zur Auswahl, die Wasser und Lawinensicherheit bieten. Diese Meinung teilen mit mir alle Alpinisten, mit denen ich darüber gesprochen habe und der Südtiroler Berg- und Skiführer Verband steht ebenfalls geschlossen dafür! Nur in der eigenen Gemeinde weht mir ein eisiger Wind ins Gesicht, angetrieben von bestimmten Personen, die ihre Fühler sehr weit ausstrecken, sehr engstirnig, eigennützig und kurzfristig agieren. Die wenigsten davon können mit dem Thema Bergsteigen überhaupt etwas anfangen. Der Bürgermeister konnte diese leider auch nicht überzeugen.
Weil mir das Heimattal und seine Zukunft sehr am Herzen liegen, bin ich bestrebt etwas Positives, sofern es auf Augenhöhe ist, beizutragen. Wenn man dann aber erleben muss, dass Personen, die nicht wissen, wie ein Steigeisen oder ein Tourenski aussieht, alles besser verstehen und mich eines anderen belehren wollen, dann stimmt das einen sehr traurig und bedenklich. Bei der Lawinenkommission hingegen sind selbige froh und dankbar für meine und unsere Ratschläge.
Der Verein „Oculus“ könnte sich um die Erhaltung der mittlerweile aus alpin historischer Sicht sehr wertvollen „alten Weißkugelhütte“ kümmern. Schade, wenn ein solch geschichtsträchtiges und gut erhaltenes Objekt einfach abgerissen wird und für immer verschwindet, da es im Umkreis nichts Vergleichbares mehr gibt.
Es ist sehr lobenswert, wenn uns die Landesregierung eine neue Hütte schenkt. Sie haben uns auch, auf mein Einwirken hin, die freie Wahl des Standortes überlassen. Wie die neue Hütte aussieht, kann ich akzeptieren, wenn der Rest den Anforderungen entspricht. Davon habe ich bisher leider noch zu wenig gesehen. Allein, die neu angepeilte südwestliche Terrasse kann sich als sehr windig bewahrheiten. Vielleicht mitunter einer der Gründe, warum bisher kein einziger Tisch dort aufgestellt wurde. Die Verlegung des Personalbereichs in das Tiefparterre ist mir auf keiner weiteren Hütte bekannt, auch nicht auf der Monte Rosa Hütte. Dort befinden sich meistens Abstell-, Heiz- und Maschinenräume, sanitäre Anlagen, Schuh-, Ski-, Trocken- und Winterräume. Aber vielleicht hat man hier ebenfalls einmal mehr die Nase vorn und setzt wiederum ganz neue Maßstäbe.
So wird es also kommen, dass sich die Bergsteiger in Zukunft andere Hütten, Sommer wie Winter, suchen werden. Wie schon auf verschiedenen Internetplattformen hingewiesen wird, dass man den Aufstieg über die Weißkugelhütte meiden sollte, da die Hütte durch den enormen Gletscherrückgang viel zu abseits liegt. Dabei hätten wir die einmalige Chance gehabt, südtirolweit und weit darüber hinaus ein Aushängeschild ähnlich der Zufallhütte im Martelltal zu bekommen. Für die Wanderer hätte man mit der Melager Alm, dem Atlantis der Berge in Maseben, zukünftig weitere 4 Almen ins Angebot aufnehmen können. Nur weil ein, aus meiner Sicht, relativ unglücklich angelegter Gletscherle(h)erpfad zur Hütte führt, über den zu viele Wanderer die Hütte gar nie erreichen und bei dem nach jedem Gewitter Teilstücke nicht begehbar sind, muss man nicht unbedingt die Hütte wiederum dort bauen. Langtaufers hat somit das reichlich vorhandene Potential nicht optimal genützt und in der gesamten Region bleibt eine große alpinistische Leere, denn sowohl bei der Oberettes-als auch bei der Schöne Aussicht Hütte ist der Standpunkt nicht mehr der idealste.
Ich bedanke mich bei allen, die mich in diesen bitteren Tagen moralisch unterstützt haben und dem Rest wünsche ich mehr Sachlichkeit, weniger Überheblichkeit und viel Freude und Erholung bei den zukünftigen Wanderungen.
Josef Plangger Berg- und Skiführer Melag/Langtaufers
„..ganz vorn dabei!“
Ich fahre wieder einmal ins Oberland, dienstlich. Vorbei an dem gewohnten Bild der Windräder. Ein riesiger Grabhügel am Fuß des Langkreuzes, oberhalb der Eingangstür am mächtigen Windradmasten ein schwarzer Trauerflor. Das kalte windige Herbstwetter, am Tag vor Heilig Kreuz (Fest Kreuzerhöhung 14. Sept.) untermalt die Abschiedsstimmung, verbreitet Begräbnisstimmung. Vor zehn Jahren wurde das Windrad aufgestellt, Zeltfeststimmung, Anbruch einer neuen Ära am Himmel der regenerativen Energie in Südtirol. Und wir Vinschger ganz vorn dabei!
Vor vielen Jahren las ich in der Zeitschrift „Merian“in einem Beitrag über den Vinschgau den Satz: „Die Vinschger, stolz darauf, anders zu sein“. Die Vinschger sind anders, nur angesichts des Windraddebakels haben sie keinen Grund, stolz darauf zu sein.
Wolfgang Kapeller, Taufers
Der Prediger...
Seit 7 Jahren predige ich speziell an die BM und Gemeinderäte von Mals. Meine diesbezüglichen Bemühungen blieben bis heute fruchtlos.
1. Der Matscher Weg, ausgehend von Mals, welcher etwa für 20 ha Felder dient und heute durch die definierte Biosfera „Hoache“ führt und deshalb noch mehr als Wanderweg benützt wird, wurde vor 3 Monaten gegen den Willen der Umweltfreunde, zu denen jedermann gehören sollte, mit Umweltgeldern asphaltiert.
Wie kann dies das Umweltassessorat hinnehmen und abnehmen?
2. Nichts versteht dieser Gemeinderat z.B. auch von Bänken, welche unter freiem Himmel aufgestellt werden. Siehe Fußgängerzone. Dort wurden vereinzelt mitten auf dem kleinen Hauptplatz und in der engen Straße rund 10 massiv-hölzerne Stühle und Bänke fix montiert. Selbst den Fußgängern sind diese unzweckmäßigen Stühle im Weg. Es sieht danach aus, als ob Narren hier saßen und Stubenstühle zurückließen, weil sie zu Fasching wiederkehren, um eine Sitzungs-Show zu veranstalten. Diese komplette Narretei kostete 13.000 Euro.
3. Nichts hat der Gemeinderat – Verrat gegen die Invasion der Monokulturen, speziell der Apfelstauden getan. GR Josef Thurner, welcher zur Initiativgruppe der Apfelstaudengegner „Adam und Epfel“ gehört, stand breitbeinig, aber wortlos bei der Protestaktion gegen – für? den Apfelstaudenmarsch der Laimburg. Nun war er bekannt geworden genug und ließ sich als Obmann in die SVP-Parteihöhle wählen.
4. Die Gemeindevorsteher haben von A-Z alle Unannehmlichkeiten mit den Windrädern getrieben. Diesbezüglichen Gesinnungswandel, wie ich ihn vorgeschlagen habe – Leserbrief vom 31.05.2012 blieb anscheinend bis heute ungehört.
5. BM Ulrich Veith, nachdem er sich wählen ließ, - er hat sich von der größten Parteihöhle heraus dem Volk aufgedrängt, d.h. das Volk hatte ja keine Wahl – hat sich als Schuhmanager einstellen lassen, um in den Wartestand zu treten. Durch dieses Manöver erreichte er, dass aus der Gemeindekasse 65.000 Euro für ihn an die INPS bezahlt wurden. Ist das illegal, muss er sofort den Posten räumen. Allemal muss er sich bis in den Boden hinein schämen. Solche Leute wollen dem Volk vorstehen und es führen? Wussten die Gemeinderäte nichts davon, oder wussten sie davon? Ihr Interesse am Gemeinwohl liegt ihnen so oder anders nicht am Herzen. Sie alle sollen zurücktreten! Nun aber, was kommt Gutes aus Parteihöhlen nach? Ein neues gerechtes Wahlsystem muss geboren werden (sh. mein Leserbrief 17. Mai 2012).
Paul Gruber, Mals
Latsch
In Sachen Mountainbike-Leitsystem und Grundnutzungsvereinbarung haben die Gemeinde und der Tourismusverein Latsch, Bikehoteliers und Vinschgau Marketing mit seinen Bikeregionen und -guides in Abstimmung mit den Interessensgruppen eine Vorreiterrolle in Südtirol übernommen.
Ende Mai wurden in Latsch nach viermonatiger Vorbereitungs- und Abstimmungsarbeit die ersten Strecken mit dem ausgearbeiteten Testsystem beschildert. Auf Basis der gemachten Erfahrungen wurde das System adaptiert.
Vinschgau/Brixen
Erfolgreich in ganz Europa. Einzigartig durch seine Duschkabinen auf Maß. Das ist das Unternehmen duka, das zur Haka-Gruppe gehört. Seit kurzem verfügt die Gruppe über ein eigenes Kompetenzzentrum in Pairdorf oberhalb von Brixen, wo Wissenschaft tagtäglich auf Praxis trifft. Grund genug für den Südtiroler Wirtschaftsring (SWR), eine Betriebsbesichtigung zu organisieren. Auch Vertreter aus dem Vinschgau waren mit von der Partie.
Heute exportiert duka knapp 80% seiner Duschkabinen in die fünf Hauptmärkte Italien, Deutschland, Holland, Österreich und die Schweiz. Knapp 200 Mitarbeiter produzieren täglich zwischen 800 und 1.200 Duschkabinen.
Trafoi - Hl. Drei Brunnen
In der Nacht vom 25. zum 26. August donnerte nahe der Hl. 3 Brunnen eine gewaltige Gerölllawine über die seitliche Rinne des Pleißhorns zu Tale.
Dem Besucher bot sich am Sonntagmorgen ein Bild der Verwüstung. Das Wallfahrtskirchlein blieb unerreichbar, da die Brücke dieser Naturgewalt Tribut zollen musste und den immensen Wasser- und Geröllmassen nicht standhalten konnte. „Selbst der Wallfahrtsort war in Gefahr, denn die Mure hatte das Bachbett so verlegt, dass ein Rückstau des Wassers drohte, da auch die nahen Wasserfälle für beträchtlichen Zustrom sorgten. Das hätte für diesen einzigartigen Ort fatale Folgen gehabt“, gibt BM Hartwig Tschenett zu bedenken. Deshalb war es von enormer Wichtigkeit, dass die Wildbachverbauung bereits am Sonntagmorgen mit 2 Baggern an Ort und Stelle anrückte und durch kompetentes Eingreifen Schlimmeres verhinderte. An die 200.000 m³ Geröll und Gestein sind laut dem Direktor des Landesamts für Wildbach- und Lawinenverbauung West Mauro Spagnolo abgerutscht. An die einstige Brücke erinnert nur mehr das stählerne Fundament. Nichtsdestotrotz ist es bereits 10 Tage nach dem Unwetter mittels einer Behelfsbrücke gelungen, das Wallfahrtskirchlein wieder zugänglich zu machen. „An Werktagen ist es aber so, dass mit bis zu zehn Lastwagen rund um die Uhr Material mit Destination Prader Sand abtransportiert wird. Aus diesem Grunde werden Besucher der Hl. 3 Brunnen angehalten, ihr Auto bereits in Trafoi oder an der Abzweigung zum Campingplatz zu parken, um die Aufräumarbeiten nicht unnötig zu behindern“, bittet BM Tschenett um Verständnis. (re)
Val Müstair/Vinschgau
Ab Sommer 2013 sollen die Abwässer aus der Gemeinde Val Müstair mit ihren 1600 Einwohnern in Glurns geklärt werden. Eine diesbezügliche Vereinbarung zwischen der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Gemeinde Val Müstair wurde am vergangenen Donnerstag in Schlanders unterschrieben. Es ist eine klassische win-win-Sitaution, das heißt, beide Seiten profitieren von diesem Abkommen. Wie der Gemeindepräsident von Müstair ausführte, stehen die Schweizer seit geraumer Zeit vor der Entscheidung, ihre Kläranlage um rund 3 Millionen Schweizer Franken auf den neuesten Stand zu bringen und dies ohne Subventionen des Kantons und der Eidgenossenschaft. Deshalb hat Lamprecht vor zwei Jahren in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau nachgefragt, ob sich etwas mit der Kläranlage in Glurns machen ließe. Bezirkspräsident Andreas Tappeiner erinnerte an diese Anfrage und an das grundsätzliche Einverständnis von Vinschger Seite. Die formelle Anfrage aus der Schweiz kam dann im Februar 2011. Seither wurde gerechnet und Details besprochen. Unter der Federführung von Generalsekretär Konrad Raffeiner, mit Hilfe der Berechnungen von Robert Weiss und Hansjörg Dietrich, ist nun ein Vertrag entstanden, dessen Unterzeichnung Lamprecht als „Freudentag“ und als „vernünftige Lösung“ bezeichnete. 13,3 Prozent an der auf rund 10 Millionen Euro Restwert geschätzten Glurnser Kläranlage werden die Schweizer auf 30 Jahre Kubikmeter berechnet als Kapital einbringen. Die jährlichen Betriebskosten kommen dazu. Bis zum Sommer 2013 sollen die fehlenden Leitungsstücke auf Schweizer Seite und in Puntweil in Taufers bereitgestellt werden. (eb)