Prad - Die Gemeinde Prad deckt den Energiebedarf zu 100 Prozent eigenständig mit erneuerbaren Energieträgern. Strom und Wärme werden in vier kleinen Wasserkraftwerken, in Photovoltaik-Anlagen und zwei mit einheimischer Biomasse befeuerten Fernwärmeheizwerken produziert. Die Fäden laufen im genossenschaftlich geführten E-Werk (gegründet 1925) unter der Verantwortung von Georg Wunderer zusammen. „Ihm gilt unser Dank“, betonte BM Hubert Pinggera kürzlich vor Vertretern der italienischen Umweltorganisation Legambiente, im neuen Gemeindehaus in Prad. „Georg Wunderer hat seine Visionen seit den 1980er Jahren konsequent umgesetzt. Wir sind stolz auf unsere eigenständigen Energiestrukturen, und wir profitieren durch günstige Preise“, lobte BM Hubert Pinggera. Die Delegation von Legambiente hatte ein italienweites Besichtigungsprogramm in Toblach und Prad gestartet, als Teil des EU-Projektes „100% RES Communities“, finanziert von „Intelligent Energy Award 2013“. Von den 27 von Legambiente 2013 in Italien erhobenen „Comuni rinnovabili“ liegen immerhin 19 in Südtirol. Prad hat in Vergangenheit bereits mehrere Auszeichnungen von Legambiente erhalten und 2010 die „Champions League für erneuerbare Energien“ gewonnen. Und es ist deshalb kein Zufall, dass die Besichtigungstour hier begonnen hat. Dem E-Werk und der Gemeinde Prad wurden Tafeln übergeben, die auf die Selbstversorgung durch erneuerbare Energien hinweisen. „Es ist kaum zu glauben, was in Prad passiert ist“, erklärte Katiuscia Eroe. „Prad mit der genossenschaftlichen Energieversorgung ist ein Musterbeispiel, das eindrucksvoll aufzeigt, wie man im Bereich erneuerbarer Energie nachhaltig und effizient wirtschaften kann. Das soll andere Gemeinden anregen, diesen Weg zu gehen und sich von den fossilen Brennstoffen zu verabschieden.“ Die von Legambiente vergebenen Auszeichnungen an Südtiroler Gemeinden stützt die energiepolitische Vision des Südtiroler Energieverbandes SEV. (mds)