Val Müstair - Mit dem Dreikönigsrennen am 4. Januar 2025 in Minschuns startete der Dynafit Vinschgau Cup eindrucksvoll in die neue Rennserie.
Bereits zum 8. Mal organisierte der TTUmbrail das Dreikönigsrennen in Minschuns. 150 Tourenskiläufer und Schneeschuhwanderer nahmen die Herausforderung an und gingen in Tschierv an den Start. Die Rennstrecke hinauf zur Alp da Munt in Minschuns zieht sich über 4,4 km und 530 hm. Neu ist das Rennen Teil des Dynafit Vinschgau Cups und wird grenzüberschreitend organisiert. Die Funktionäre sind sich einig: Die Zusammenarbeit war hervorragend und ein weiterer Beweis für gut funktionierendes freundschaftliches Wirken über die Grenzen hinweg.
Nebst den einheimischen Rennläuferinnen und Rennläufern, darunter auch die Junioren von J&S (Jugend und Sport) aus dem Val Müstair, reisten die Teilnehmenden aus dem Engadin, der Ostschweiz, dem Vinschgau, Livigno, Bormio und Deutschland explizit für dieses Rennen an. Auch Elite-Läufer wie Patrick Perreten (U23 Europameister), Arno Lietha (Weltmeister, Schweizermeister) und Arina Riatsch aus dem Engadin gingen an den Start. Patrick Perreten stellte auf den Tourenskis einen Streckenrekord von 28:59 (Minuten/Sekunden) auf und Arina Riatsch bei den Damen den Streckenrekord von 34:14.
Annelise Albertin
Prad - Kurz vor dem Jahreswechsel besuchten die jungen Fußballspieler der U13 im ASV Prad die alten Menschen in der Seniorenstruktur St. Antonius. Es handelt sich um eine betreute Wohngemeinschaft, in der die Menschen in ihren Wohnungen, so gut es geht, eigenständig leben können. Begleitet wurden die Fußballspieler von ihrem Trainer Umberto Ghitti, dem Tormanntrainer Helmut Zoderer, dem Betreuer Patrizio Bertoldin und dem Präsidenten des ASV Prad Josef Telser. Der Besuch hatte zum einen das Ziel, den alten Menschen eine Freude zu machen und zum anderen, den Jugendlichen den Lauf des Lebens bewusst zu machen. „Die Jungen sollen sehen, wie die Seniorinnen und Senioren leben. Sie sollen ihnen mit Respekt begegnen und ihnen Hilfen anbieten“, betont Ghitti. Die Sportlergruppe schenkte den alten Menschen kleine „Panettone“. Sie suchten sie in ihren Wohnungen auf, oder setzten sich im Aufenthaltsraum zu ihnen an die Tische, wo sich bei einer Tasse Tee lebhafte Gespräche entwickelten. Die Seniorinnen und Senioren freuten sich über die willkommene Abwechslung, und die jungen Fußballspieler lernten etwas fürs Leben. Das Geld für die Süßigkeiten hatten sie bei einem gemeinsamen Grillfest im vergangenen Herbst gesammelt. Im Anschluss an den Besuch bei den Senioren folgten eine Trainingsstunde auf dem Sportplatz und ein Pizzaessen. (mds)
Prad - Am zweiten Weihnachtsfeiertag begann die Sektion Langlauf mit dem alljährlichen Langlauf-Weihnachtskurs für Kinder ab fünf Jahren. An sechs Terminen, die gestaffelt bis zum 3. Januar stattfanden, durften 22 Kinder unter der Betreuung von Trainern der ASV Prad Sektion Langlauf ein paar schöne Stunden an der frischen Luft im Schnee in Sulden verbringen.
Fast vollzählig anwesend konnten die Weihnachtskursler am letzten Kurstag bei einem spielerischem Abschlussrennen mitmachen, wo eine kleine Anerkennung nach getaner Arbeit nicht fehlen durfte.
Interessierte werden nun die Möglichkeit haben an ein paar Samstagen die Langlaufschritte vertiefen zu können.
Die Sektion Langlauf mit den Kursleitern Simone, Sara, Eva, Martina, Manuel und Peter dankt allen teilnehmenden Kindern sowie den Eltern, die ihre Kinder fleißig zum Kurs nach Sulden gebracht haben.
Für die Sektion Langlauf
Peter Pfeifer
Naturbahnrodeln - Am 14. und 15. Februar finden in Latsch auf der „Gumpfrei-Rodelbahn“ die Junioren-Europameisterschaften der Naturbahnrodler statt. Die Entscheidungen fallen dabei in einem Nachtlauf. Den Auftakt der EM machen die Trainings der Einsitzer am Freitag ab 16 Uhr. Um 19 Uhr beginnt das Training für die Doppelsitzer, für die es dann nur eine Stunde später ab 20 Uhr um die EM-Medaillen geht. Die Medaillen der Einsitzer werden am Samstag vergeben. Um 17 Uhr finden die ersten Wertungsläufe der Damen sowie der Herren statt, ab 18.30 Uhr geht es im finalen Lauf um den EM-Titel. Den Abschluss der diesjährigen Junioren-Europameisterschaften bildet er Teambewerb, der ab 20.30 Uhr auf dem Programm steht. (sam)
Am ersten Wochenende des neuen Jahres fand in Laas der dritte FIL Weltcup im Naturbahnrodeln statt, an dem die Elite des Naturbahn-Rodelsports teilnahm. Zwei Vinschger Athleten sorgten auf ihrer „Heimbahn“ für Top-Platzierungen: Daniel Gruber und Nadine Staffler erklommen das Podest.
Von Sarah Mitterer
Ein Jahr nach seinem ersten Weltcupsieg in Laas kehrte der Schleiser Daniel Gruber auf die „Gafair“-Bahn zurück. Auch 2025 gehörte er zu den Favoriten. Am Ende hätte auch nicht viel gefehlt und Gruber hätte beinahe seinen Coup aus dem Jahr 2024 wiederholt, doch ausgerechnet der Premierensieg eines erfahrenen Naturbahnrodlers verhinderte den zweiten Weltcupsieg des Schleisers. In den Trainings hielt sich Gruber noch zurück und fand sich in den Ergebnislisten außerhalb der Top 10 wieder, doch als schließlich das Rennen begann, drehte er mächtig auf. Nach dem ersten Wertungslauf belegte er mit 22/100 Rückstand auf den Halbzeitführenden Patrick Pigneter Platz 3. Im zweiten Lauf fuhr Gruber die zweitschnellste Zeit. Nur Florian Clara, der nach knapp zwanzig Jahren im Weltcup erstmals ein Rennen gewinnen konnte, war an diesem Tag zwei Mal schneller als Gruber. Am Ende fehlten dem Vinschger 41 Hundertstel auf den Sieg.
Ähnlich wie Gruber konnte sich auch Nadine Staffler im zweiten Durchgang steigern. Nach dem ersten Wertungslauf lag sie mit über einer Sekunde Rückstand auf Rodelkönigin Evelin Lanthaler auf Platz vier, doch das Podium lag noch in Griffweite: 15 Hundertstel fehlten Staffler zu Platz 3. Im zweiten Wertungslauf bewies die 24-Jährige Nervenstärke, nutzte ihren „Heimvorteil“ aus und schob sich auf Platz 3 vor. Damit wiederholte sie ihre Leistung vom Vorjahr, denn auch 2024 landete sie in Laas auf der dritten Position. Für die junge Rodlerin war es bereits der zweite Podestplatz der Saison, nachdem sie sich beim Saisonauftakt in Winterleiten ebenfalls den dritten Platz gesichert hatte.
Über den 5. Platz durfte sich Jenny Castiglioni freuen, die zu den stärksten Juniorinnen im Weltcup zählt.
Für Alex Oberhofer lief es bei seinem Heimrennen nicht nach Wunsch. Der 19-Jährige, der in den ersten beiden Weltcuprennen in Winterleiten zwei Mal den zweiten Platz belegte, musste seine Podest-Hoffnungen bereits nach dem ersten Wertungslauf mit der zwischenzeitlichen achten Position begraben. Im zweiten Lauf konnte er sich mit der drittschnellsten Zeit noch auf Platz 7 verbessern. Doch vor allem im Juniorenweltcup beweist Oberhofer, der bereits in der vergangenen Saison den Gesamtweltcup der Junioren gewinnen konnte, dass er derzeit der beste Nachwuchsrodler ist. Alle drei Rennen konnte er in diesem Winter für sich entscheiden. Anfang Februar findet in Laas die letzte Station der Junioren statt. Mit einem dritten Platz würde er seinen Gesamtweltcupsieg vom Vorjahr wiederholen.
Naturbahnrodeln - Am 1. und 2. Februar sind in Laas die weltbesten Junioren der Naturbahnrodler zu Gast. Dort findet das diesjährige Finale des Juniorenweltcups statt und die Vinschger Nachwuchsathleten spielen im Kampf um den Gesamtsieg eine Hauptrolle. (sam)
Naturbahnrodeln - Bei den Juniorinnen kommt es beim Finale in Laas Anfang Februar zum finalen Showdown um den Gesamtweltcupsieg. Auch zwei Vinschger Schwestern dürfen sich noch Hoffnungen auf den Sieg machen. Jenny Castiglioni liegt aktuell auf Platz 2 im Gesamtweltcup und hat nur 15 Punkte Rückstand auf die Führende Lotte Mulser. Jennys jüngerer Schwester Nina fehlen auf die Spitze 35 Zähler. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Remigius, 13. Jänner 2025
Im heurigen Sommer sind am Inn mitten im Innsbrucker Stadtgebiet spitz angenagte Baumstämme aufgefallen, die an ihrer Basis kegelförmig verbissen waren. Solche Nagespuren belegen eindeutig den Biber (Castor fiber). Die Innsbrucker Beobachtung ist mir Anlass für diesen Zeitungsbeitrag.
Ein Nagetier
Der Biber ist der größte Nager in der europäischen Fauna. Er ist groß und massig gebaut bei einer Körperrumpflänge bis zu 100 Zentimetern und einem flachen, ruderförmigen Schwanz von bis zu 30 cm Länge. Die Hinterfüße haben Schwimmhäute zwischen den Zehen, die Vorderfüße sind klein und als hervorragende Greifwerkzeuge ausgebildet. Die Füße sind fünfzehig mit kräftigen Nägeln. Die zweite Hinterfußzehe trägt eine schwächere Doppelkralle, die zum Putzen des Felles ausgebildet ist. Der Biberpelz weist kräftiges Grannenhaar und dicht ge-
kräuseltes Wollhaar auf. Biber haben zwanzig wurzellose Zähne, die ständig nachwachsen. Die rotorange Färbung der Schmelzschicht in den meißelartigen Schneidezähnen stammt von Eiseneinlagerungen. Diese Einlagerungen erhöhen die Bisskraft der Zähne.
Pelz, Fleisch und Sekret als Ausrottungsgründe
Der Biber war in den vergangenen Jahrhunderten aus mehreren Gründen eine begehrte Jagdbeute. Der kostbare Biberpelz war einer der Gründe für die Ausrottung des Bibers in Europa. In der Blütezeit der Hanse gehörten Biberfelle zu den wichtigsten Handelsgütern dieses Städtebundes. Aus Nordamerika werden in der Literatur folgende Zahlen kolportiert: Um 1600 lebten dort 60 – 100 Millionen Biber, die von den Indianern zwar bejagt, aber auch verehrt wurden. Gegen den Willen der Indianer exportierten die Europäer bis 1800 jährlich 50.000 Biberfelle nach Übersee. Die Biberpelzausfuhr der Hudson Bay Company erreichte 1875 mit dem Verkauf von 270.903 Biberfellen ihren Höhepunkt. Dann aber ging es schnell bergab mit den Beständen und um 1900 waren die Biber in den Vereinigten Staaten fast ganz ausgerottet, aus großen Teilen Kanadas waren sie völlig verschwunden.
Gejagt wurde der Biber nicht nur wegen seines Fells, sondern auch wegen seines Fleisches und seines Drüsensekrets (Castoreum). Das Sekret wurde zur Behandlung von Kopfschmerzen, Schmerzen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Neben Bejagung kam für den Rückgang und das Aussterben des Bibers noch der großflächige Verlust von geeigneten Lebensräumen durch Trockenlegung von Feuchtgebieten und Abholzung von Wäldern hinzu.
Castoreum
Das Bibergeil oder das Castoreum ist ein Sekret aus paarigen Beuteln unter dem Schambein des Bibers. Das moschusähnliche Sekret besteht aus mehreren chemischen Verbindungen, die wahrscheinlich als Sekundärmetaboliten des Urins gebildet werden. Der Biber nutzt das talgartige Sekret zur Fellpflege, zur Duftmarkierung gegenüber Artgenossen und zum Markieren seines Territoriums. In der Medizin wurde Bibergeil bis ins 19. Jahrhundert gegen Gicht sowie gegen Krämpfe, hysterische Anfälle, Nervosität und vieles mehr eingesetzt. Das 1679 in Frankfurt erschienen „Kreuterbuch“ von Lonicerus enthält eine Fülle von Anwendungsvorschriften dieser „Wundermedizin“ gegen ziemlich alle Krankheiten vom Kopfweh bis zur Wassersucht. Marius und Frank veröffentlichten 1685 zu Augsburg eine „Castrologia“ mit über zweihundert verschiedenen Rezepten. Die Heilwirkung beruht auf der entzündungshemmenden Wirkung der Salizylsäure aus der Weidenrinde und aus Mädesüß als Nahrungsmittel des Bibers. Synthetisch produziert ist die Salizylsäure der Wirkstoff unserer Aspirin-Tabletten.
Der Schwanz machte den Biber zum Fisch
Der Schwanz des Bibers trägt Schuppen. Deswegen wurde er früher zu den Fischen gerechnet und sein Fleisch galt als besondere Delikatesse. Es durfte auch in der Fastenzeit gegessen werden, weil es nicht zum Fleisch, sondern zum Fisch gezählt wurde. Der Jesuitenpater Charlevoix schrieb noch 1754: „Bezüglich seines Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und in Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch an Fastentagen gegessen werden darf.“
Zoologische Systematik
Der Biber gehört zoologisch zu den Nagetieren (Rodentia). Die Nagetiere sind eine Ordnung der Säugetiere und umfassen 2.500 – 2.600 Arten. Mit dieser Artenfülle stellen die Nagetiere rund 40% aller Säugetierarten und sind somit die bei weitem artenreichste Ordnung dieser Gruppe. Innerhalb der Nagetiere bilden die Biber eine eigene Familie mit nur zwei Arten: dem Eurasischen Biber (Castor fiber) und dem Kanadischen Biber (Castor canadensis).
Lebensraum und Verbreitung
Das Lebenselement des Bibers ist das Wasser. Der Biber bewohnt große, vegetationsreiche Flussauen und urwüchsige Altarme von langsam fließenden Flüssen, welche von natürlichem Auwald umgeben sind. Außerdem auch Vorfluter in den Feldfluren, Seen, Teiche und Gräben, sofern Weichhölzer wie Weiden und Pappeln als begehrte Nahrungspflanzen, ausreichende Wasserführung und für das Anlegen von Bauen geeignete Ufer vorhanden sind.
Der Biber ist reiner Pflanzenfresser. Wie kein anderes Ter gestaltet der Biber die Landschaft nach seinen Ansprüchen. Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf. Dadurch schafft er nicht nur für sich, sondern auch für viele Pflanzen und Tiere einen geeigneten Lebensraum.
Bekannt sind die Biberburgen aus gefällten Weichhölzern an Flüssen und Bächen zum Verlangsamen der Fließgeschwindigkeit des Gewässers und zum Schutz vor Fressfeinden. Der Eingang in die Biberburg mit mehreren Kammern liegt immer unter Wasser. Im Bau wird nie gekotet. Der Biber hält keinen Winterschlaf, verweilt im Winter aber oft mehrere Wochen innerhalb in seiner Burg. Aus Ästen und Zweigen legt er Nahrungsvorräte an.
Die (spontane) Rückkehr
Im Internet findet sich eine Notiz des Südtiroler Jagdverbandes vom 10. November 2020: Dem Jagdaufseher Reinhard Pipperger ist mit angenagten Bäumen nach über 400 Jahren der Nachweis von Biberspuren im mittleren Pustertal gelungen. Der letzte Biber soll in Südtirol nämlich 1594 bei Obervierschach erlegt worden sein. Er brachte stolze 25 Kilogramm auf die Waage.
Der Innsbrucker Biber könnte aus der Donau in den Inn zurückgekehrt sein. Er könnte aber ebenso auch Inn abwärts gewandert sein. Dem Jahresbericht des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden 2023 kann man nämlich folgende Informationen entnehmen: Der Bestand an Bibern hat sich in Graubünden seit 2008 von einem Einzelrevier im Engadin auf 32 Reviere mit geschätzten 104 Bibern vergrößert hat. Der Alpenrhein von der Kantonsgrenze bis nach Reichenau zeigt sich heute komplett besiedelt. Hier reiht sich ein Biberrevier an das nächste. Auch den Vorder- und Hinterrhein haben sich die Biber zurückerobert. In Südbünden liegt der Schwerpunkt der Biberverbreitung in Unterengadin entlang des Inns zwischen Martina und Scuol. Dass Biberreviere auch weit entfernt von Verbreitungsschwerpunkten entstehen können, haben mehrere Beispiele aus Graubünden bestätigt. So wanderte 2016 ein Einzeltier aus dem Unterengadin bis nach Samedan ab (rund 40 km Luftlinie!) und etablierte dort auf 1.700 m Meereshöhe das bisher höchstgelegene Biberrevier Europas.
In der Lombardei ist der erste Biber erst in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2023 im Naturschutzgebiet Fondotoce bei Verbania in eine Fotofalle getappt. Es ist dies die erste, rezente Beobachtung in den Westalpen seit der Ausrottung des Bibers.
In das Friaul ist der Biber 2018 nach fast 500 Jahren an die Laghi di Fusine bei Tarvis zurückgekehrt. Italienische Zoologen gehen davon aus, dass der Pustertaler Biber von 2020 über Kärnten und das Osttiroler Gailtal aus dem Friaul eingewandert ist.
Steckbrief
Eurasischer Biber (Castor fiber)
Verwandtschaft: Nagetiere. Familie Biber (Castoridae) mit zwei Arten
Gewicht: Zwischen 15-20 kg (selten 30-340 kg)
Besonderheit: Drittgrößtes Nagetier nach Wasserschweinen und Kanadischem Biber
Soziale Organisation: Lebt monogam. Biberpaare bleiben lebenslang zusammen. Fa-milienverbände mit zwei Jungtiergenerationen.
Fortpflanzung: Paarungszeit zwischen Dezember und Mai, Höhepunkt im Jänner/Februar. Geburt im Frühjahr oder Frühsommer. 1-6 Jungtiere, im Durchschnitt 2. Kleine Biber werden schon sehend und behaart geboren.
Geographische Verbreitung: Weite Teile Europas und Asiens von Frankreich im Westen (Rhone-Biber) über die Skandinavischen Länder im Norden und die Schweiz und Slowenien im Süden bis nach Russland, in die Mongolei und nach China im Osten.
Schutzstatus: Nicht gefährdet (IUCN).
Stammesgeschichtliche Herkunft: Die Biber leiten sich evolutionär von den sogenannten Paramyden ab. Die ältesten Formen sind der Steneofiber aus dem europäischen und Agnotocastor aus dem nordamerikanischen Oligozän vor etwa 40 -35 Millionen Jahren. Im Eiszeitalter gab es Riesenbiber (Trogontherium und Castoroides), welche die Größe kleiner Bären erreichten.
Das Gasthaus Lamm in Laatsch hat einen unvergleichlichen Charme
und steht für Tradition. Verantwortlich dafür ist die Gastwirtsfamilie Wallnöfer.
Der „Mala-Ossi“, der Oswald Wallnöfer hat gleich eine doppelte Erbschaft angetreten, die er mit seiner Frau Brigitte mit einer leichten Selbstverständlichkeit lebt: ein Gasthaus, welches in urkundlichen Erwähnungen aus dem 14. Jahrhundert geschichtsträchtiger nicht sein kann - und jenes gastwirtliche Temperament von seinem Vater, dem „Mala-Peppi“, der sich 2008 aus dem Leben verabschiedet hat, und von seiner Mutter Rosa, die jahrzehntelang für die weitum bekannten und geschätzten Gerichte auf den Tellern im Gasthaus Lamm gesorgt hat.
Ein Weiterbauen, ein behutsames und umsichtiges Modernisieren des Gasthaues ist ebenso eine Erbschaft wie eine Notwendigkeit. Oswald Wallnöfer erzählt, dass seine Eltern gleich nach ihrer Hochzeit mit Umbauarbeiten und Adaptierungen begonnen haben, dass sie sogar im August auf der Terrasse übernachtet und ihr Ehezimmer vermietet haben. Die ersten Übernachtungsgäste sind noch über eine Schotterpiste nach Laatsch gefahren. Ende der 60iger Jahre wurden mit der Verlegung des Stalles und des hauseigenen Ladens interne Umsiedlungen vorgenommen. Die Zimmer im Obergeschoss wurden sukzessive aus- und zugebaut. Zu Beginn der 80er wurden Stall und Stadel ausgesiedelt und im ehemaligen Stadel fanden Gästezimmer ihren Platz. Mitte der 90er Jahre wurden die Zimmer wiederum renoviert und modernisiert. An den Umbauten im Laufe der Jahre lässt sich die Entwicklung des Tourismus in der Gemeinde Mals gut ablesen. Konstant geblieben ist immer der Charme des Gasthauses, die gute Küche, das Willkommen für Einheimische und Gäste. Mit dem hausinternen Wohnungsumbau haben sich Oswald und Brigitte ihr Nest gebaut und ab dieser Zeit auch Schritt für Schritt den Betrieb übernommen. Für die junge Familie mit den Kindern Lea und Jakob alles andere als ein leichtes Unterfangen. Nach Peppi’s Tod stand die Entscheidung an, was mit dem kleinen Laden passieren soll. Sonja Wallnöfer hat dann zusammen mit der Familie 2011 daraus den Dorfladen aus- und umgebaut, wo man vom Bindfaden bis zum frischen Gemüse alles beziehen kann, das die Dorfbevölkerung und auch viele Hausfrauen von nah und fern sehr zu schätzen wissen.
Im vergangenen Jahr haben sich Brigitte und Oswald ein weiteres Mal zu Umbauarbeiten ein Herz gefasst und im Laufe des Herbstes einiges umgestellt: für Einheimische und Hausgäste kaum sichtbar, aber für die internen Arbeitsabläufe von großer Bedeutung wurde eine neue Küche angeschafft, einige Bodenbelege neu ausgefliest, ein neues Beleuchtungskonzept installiert. Räume wurde so neu abgegrenzt, dass elegante Buffetsituationen entstanden sind. Die neue Spielecke wurde im Kellerstiegenhaus eingerichtet.
Der große Speisesaal, der zu Beginn der 70er Jahre für gesellschaftliche Ereignisse wie Hochzeiten, Taufen, Versammlungen usw. hergerichtet worden ist, um einen Eck verkleinert und dafür mit neuem Beleuchtungsdesign optisch vergrößert. Große Feiern samt Tanzen haben dort weiterhin Platz. Beliebt und voll gefüllt ist der Saal für den Musikanten-Hoangert und für spontane Musikeinlagen.
Die einheimischen Handwerker, in ihrer Profession allesamt Spezialisten, benötigten für den gesamten Umbau etwas mehr als 2 Monate - alte Küche und das Mobiliar in den Speisezimmern raus, neue Elektroleitungen, neue Böden, neue Küche und das Mobiliar wieder rein. Ausspachteln, ausmalen, neue Buffetsituationen samt Mobiliar. Neue Kühlzellen im Keller, neues Bussystem für die gesamte Elektroinstallation, neue Brandschutzanlage samt Versetzung der Haustür, neue Computertechnologie auf allen Ebenen. Was so locker klingt, war für die Handwerker logistisch und handwerklich eine Riesenherausforderung. Es hat gewuselt, gestaubt, gerattert, geklopft und gesurrt. Aber ebenso eine Herausforderung war es für die Gastgeberfamilie Wallnöfer. Alles, was im Bereich des Möglichen lag, wurde von einheimischen, lokalen Handwerkern erledigt. Auch das war der Familie Wallnöfer wichtig. Der Rest, die Küche etwa, kam von auswärts.
Am 27. Dezember 2024 war Neueröffnung. Zum Santa Honztog, zur traditionellen Weinsegnung, schmunzelt Oswald Wallnöfer. Der bekannte und viele Instrumente spielende Komponist Gernot Niederfriniger, gern gesehener musikalischer Stammgast im Gasthof Lamm, ist mit Musikfreunden gekommen und hat sehr zum Gaudium der Gäste aufgespielt.
Aus der kirchlichen Segnung, zu der Dekan Stefan Hainz geladen war, ist ein familiäres „Kinirachen“ geworden. Dem Dekan und der Familie Wallnöfer hat’s gefreut. Der Familie Wallnöfer sind Traditionen, auch kirchliche, wichtig.
Von den Gästen kommen sehr positive Rückmeldungen über die Umgestaltungen, sagen Brigitte und Oswald Wallnöfer. Die neue Umgebung wirkt sich auch als Motivationsschwung auf die Gastgeberfamilie und deren Mitarbeiter aus. Die neue Küche mit modernen Induktionskochstellen bietet dem Koch und den Angestellten fluffigere Arbeitsabläufe und nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auch neuen Raum für Entfaltung. Der junge Wallnöfer, der Jakob, ist als Koch noch einige Zeit auf der „Walz“, um die Welt zu sehen, um zu lernen, um Abläufe kennen zu lernen. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Jakob künftig am Herd steht und in die Nachfolge von Oma Rosa tritt.
Eines kann man sagen: das klassische Dorfgasthaus ist als solches nicht angetastet und für eine längere Zukunft gesichert. Die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit im Haus bleiben bestehen. Denn beim „Mala-Ossi“ und bei der Brigitte kehren die Leute gerne ein, die Arbeiter zu Mittag ebenso gerne wie die einheimischen Gäste, die sich an der herzhaften Tiroler und mediterrane Küche erfreuen und Gutes aus eigener Herstellung genießen können. Und auch die Feriengäste und die Gäste aus der nahe gelegenen Schweiz, die Authentisches zu schätzen wissen und das Gasthaus Lamm gerne aufsuchen, kommen mit der Gewissheit, Tiroler Gastfreundschaft und gute Küche genossen zu haben, immer wieder.
Das Flair der alten Gaststube mit der Jahrhunderte alten Vertäfelung, das Flair der Bar mit dem Geschichten erzählenden Budel bleibt und die Stammgäste debatttieren bei Bier und Wein zwar unter neuer Beleuchtung aber in gewohnter Umgebung munter über Gott und die Welt.
„Es ist alles so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe“, sagt Brigitte Wallnöfer. Und so langsam geselle sich die Freude über die neuen Arbeitsabläufe, über das neue Mobiliar hinzu.
Die Atmosphäre im Ganzjahresgasthaus hat sich mit dem Umbau und dem neuen schön gestalteten Interieur dem Gemüt und dem Temperament der Gastgeber angenähert: freundlich, ehrlich, herzlich.
Die Familie Wallnöfer mit Mitarbeitern heißt Sie
herzlich Willkommen.
TFO Schlanders - Die TFO Schlanders organisiert jedes Jahr für die gesamte Schule die Techniktage. Im November fand der erste Teil dieser Techniktage statt. An zwei Tagen konnten alle Schüler und Schülerinnen Einblicke in verschiedene Betriebe erhalten. Jede Schulstufe beschäftigte sich mit einem anderen Schwerpunkt. Die ersten Klassen besuchten Betriebe der Lebensmittelproduktion und besuchten die Obstgenossenschaft Juval, einen Vortrag der OEW und das Geschäft „Venustis“ in Laas. Die zweiten Klassen setzten sich mit dem Schwerpunkt „Erneuerbare Energiesysteme“ auseinander und besuchten das Fernheizwerk Schlanders und das Wasserkraftwerk Priel. In den dritten Klassen ging es um das Thema Informatik – sie besuchten das Rechenzentrum Infranet und die Firma Vion in Glurns. Die vierten Klassen erhielten einen Einblick in die Welt der Mechanik. Sie konnten die Funktionsweise der Seilbahn St. Martin im Kofel kennenlernen. Die fünften Klassen besichtigten das E-Werk St. Anton bei Bozen und die Firma Pedross. Ihr Schwerpunkt lag beim Thema Mechatronik. Der Schüler Adrian Pinggera schildert seine Erfahrungen wie folgt: „Am Techniktag hatten wir, die Klasse 2b der TFO, die besondere Gelegenheit, das Wasserwerk in Schlanders zu besuchen. Begleitet wurden wir von unseren Lehrern Siller Inge und Donner Michael. Unsere Führung begann um 10:10 Uhr, und schon beim ersten Blick auf die Anlage wurde klar, wie wichtig das Wasserwerk für die Region ist. Während der Führung erfuhren wir, wie das Wasser aus der Umgebung gesammelt, gefiltert und aufbereitet wird, bevor es zu den Haushalten gelangt. Besonders spannend fanden wir die riesigen Turbinen und die Düsen, die mit enormem Druck arbeiten. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Energie durch Wasserkraft erzeugt werden kann und wie diese Technologie nachhaltig genutzt wird. Es war beeindruckend zu erfahren, wie viel Technik und Planung notwendig sind, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Gleichzeitig wurde uns bewusst, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit dieser wertvollen Ressource ist. Der Techniktag war für uns nicht nur lehrreich, sondern auch eine spannende Erfahrung, die uns gezeigt hat, wie eng Technik und Umweltschutz miteinander verbunden sind. Wir danken allen, die diese Führung möglich gemacht haben, und können sie zukünftigen Klassen nur empfehlen!“