Prad -Ein verdammt heißes Eisen wurde bei der Prader Gemeinderatssitzung am 19. Juni 2023 angerissen. Und dieses heiße Eisen gilt nicht nur für Prad.
Es war Karl Bernhart von der Liste Gemeinsam Für Prad, der unter Allfälliges das Beregnungswasser für die Gärten in den Raum warf. Das Gespräch mit dem Bonifizierungskonsortium sei ergebnislos verlaufen. BM Rafael Alber verwies auf die informelle Sitzung des Gemeinderates mit Vertretern der Bonifizierung, darunter auch Bonifizierungs-Direktor Gottfried Niedermair. Dort sei klar und deutlich gesagt worden, dass es kein Beregnungswasser für Private geben könne. Das sei rein gesetzlich nicht möglich.
Bernhart zeigte sich über den mangelnden Einsatz des Gemeindeausschusses enttäuscht. Es seien Gründe der Haftung und überlastete Leitungen zur Sprache gekommen. Allerdings habe sich die Gemeinde bei ihrer Versicherung nicht informiert. Schließlich gebe es in Prad jede Menge Leute, die mit Beregnungswasser ihre Gärten bewässern. Da entstehe eine große Ungerechtigkeit. Die Gemeinde müsse ein Interesse daran haben, dieser Ungerechtigkeit entgegenzutreten. Dem pflichtete Wunibald Wallnöfer bei.
Landwirtschaftsrefernt Roman Stecher verwies ebenfalls darauf, dass in der Sitzung mit den Bonifizierungsvertretern auf die rechtliche Unmöglichkeit der privaten Beregnungsanschlüsse hingewiesen worden sei. Die Frage sei, so Stecher, ob man illegale Anschlüsse überhaupt versichern könne. Die Diskussion nahm an Heftigkeit zu. Karl Bernhart sagte, redets doch mit Leuten, die etwas verstehen. Er wolle konstruktiv an einer Lösung beitragen. Ein Zusammenkommen mit den Bonifizierungsleuten sei einfach zu wenig.
Den Vorwurf, dass der Ausschuss nichts getan habe, ließ BM Alber nicht gelten. Udo Thoma von Gemeinsam für Prad verteidigte Karl Bernhart. Es handle sich um ein Haftungsproblem, das lösbar sei. Die SVP solle Verantwortung übernehmen, denn „ihr wolltets ja allein regieren“. Das Problem werde kommen, wenn die Gärten alle mit Trinkwasser bewässert werden müssen. Da werde man eben Wasser sparen müssen, erwiderte BM Alber. Es gehe darum, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden, hakte Bernhart nach. Es sollte zumindest einmal die Woche Beregnungswasser geben, regte Alfred Theiner an.
BM Albers Resümee: „Das alte Netz ist zu sanieren, das Bonifizierungskonsortium tut das nicht. Die Ungerechtigkeiten werden wir nicht lösen können.“ (eb)
Vom Wind gefunden - In Italien und Schweden gilt seit 2005 in allen öffentlichen Gebäuden sowie Gaststätten und Büros ein striktes Rauchverbot. Im Jahr 2019 führte die Schwedische Regierung strenge Regeln zum Rauchen in der Öffentlichkeit ein. Damit soll das passive Rauchen minimiert und andererseits Schweden bis 2025 rauchfrei werden. Das Rauchen ist seitdem auch in Außenbereichen von Restaurants und Bars verboten, außerdem an den meisten öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen, Bushaltestellen und Spielplätzen. Alle Bestimmungen gelten ebenfalls für E-Zigaretten. Nun kann das skandinavische Land das Ziel sogar schon zwei Jahre früher erreichen. Gemäß der üblichen Definition darf sich ein Land als rauchfrei bezeichnen, wenn weniger als fünf Prozent der Bevölkerung zur Zigarette, zur Zigarre oder zur Pfeife greifen. Das war bisher noch nirgendwo der Fall. Aber Schweden nähert sich der Marke rapide: Nur noch 5,6 Prozent der Schwedinnen und Schweden konsumieren ihren Tabak rauchend. In Südtirol sind es 16 Prozent. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2040 rauchfrei zu werden. Neben den strengen Gesetzen spielt auch die Aufklärung eine große Rolle. Daneben unterstützt Schweden den Wechsel auf Alternativen wie Nikotin-Pflaster, Vaping oder den Schnupftabak „Snus“. Letzterer ist in den meisten europäischen Ländern allerdings verboten. Der positive Effekt: Schweden weist die geringste Rate an Erkrankungen im Zusammenhang mit Tabakkonsum wie chronische Bronchitis, Herz- und Lungenerkrankungen auf. Im EU-Vergleich gibt es dort eine um 41 % niedrigere Krebsrate. (hzg)
Laas/Vinschgau - Die Disco Fix soll zum Verkauf ausgeschrieben werden. Das ist im Laaser Gemeinderat besprochen, aber noch nicht beschlossen worden. „In der Ausschreibung soll als Auftrag die Weiterführung als Disco stehen. Wie wir das formulieren müssen wir mit dem Sekretär schauen“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger auf Nachfrage zum Vinschgerwind. In der Laaser Gemeindestube scheint damit ein Umdenken und ein Bewusstsein dafür eingetreten zu sein, wie wichtig dieses Angebot für die Jugendlichen im Vinschgau ist. Auch vor dem Hintergrund von „massiven Diskussionen im gesamten Vinschgau rund um das Thema Erhalt der Disco Fix.“ Der bisherige Betreiber Thomas Ramoser hat mit 3. Juni die Tore der Disco Fix mit einer dreitägigen Closing-Fete geschlossen. Wann die Tore wieder geöffnet werden können, ist noch völlig offen. Einem Gemeinderatsbeschluss folgen Ausschreibung und Verkauf mit Fristen, die einzuhalten sind. Entscheidend dürfte auch der Preis sein, denn die Gemeinde verlangen wird. Fakt ist: Die Zeit drängt. Denn mit jedem Tag, an dem die Tore geschlossen sind, fehlt der Jugend ein wichtiges Angebot. (ap)
Mals/Bozen: Die Landesregierung hat am 20. Juni 2023 den neuen Kostenrahmen für das Schülerheim in Mals beschlossen: insg. 19 Millionen Euro.
von Erwin Bernhart
Es ist knapp 15 Jahre her, als der Vinschgerwind titelte: „Schulen suchen Schülerheime“. Die Fürstenburg und die Oberschulen in Mals waren damals verzweifelt auf der Suche nach der Verwirklichung von je einem Schülerheim. Jenes der Fürstenburg ist im November 2019 in Burgeis eröffnet worden, gebaut im Rahmen eines PPP-Projektes von der „Fürstenburg GmbH“ um Ingenieur Siegfried Pohl.
Für das Schülerheim in Mals wurden von der Landesregierung im Jahr 2010 die Eigenschaften für das Heim festgelegt und der finanzielle Rahmen auf rund 10 Millionen Euro geschätzt. 2014 wurde nach einem Planungswettbewerb als Siegerprojekt jenes vom Architekten Agostino Cangemi aus Palermo gekürt. Die Landespresseagentur hat damals verkündet: „Für die Sportoberschüler in Mals wird es bald ein neues Schülerheim geben ...“ Passiert ist dann - politisch - lange Zeit gar nichts. Die Forderung nach einem Heim in Mals blieb, kam über die Jahre immer wieder zur Sprache - letztlich ohne Erfolg.
Dass die Landesregierung auf Druck der SVP im Vinschgau, auf Druck der Oberschule in Mals und auf Druck von LH Arno Kompatscher am 20. Juni 2023 nun beschlossen hat, die Kosten des damaligen Siegerprojektes auf insgesamt rund 19 Millionen Euro nachzubessern und die Abteilung Hochbau mit den nächsten Phasen der Projektierung voranzutreiben, dürfte - neben der Freude in Mals - kurz vor den Landtagswahlen im Herbst auch politischen Auftrieb geben. Die Väter für diesen Erfolg dürften dann zahlreich sein.
Die quasi Verdoppelung der Kosten zur vollen Finanzierung des Bauvorhabens ist der enormen Preissteigerung für die Arbeiten und infolge der Genehmigung neuer technischer Normen geschuldet. Das Projekt von Architekt Agostino Cangemi ist nach wie vor gültig.
Für den Zeitraum der Verwirklichung haben sich Landesregierung und Abteilung Hochbau einen dehnbaren Spielraum gegeben. Denn als Zeitspanne sind der Verwaltungshaushalt 2023 – 2025 und 2026 – 2029 vorgesehen. Eine rasche Verwirklichung bedarf also weiterhin politischen Druck von allen Seiten.
Am 24. Juni fand die feierliche Übergabe des „Bernardin- Astfäller- Platzes“ am neuen Naturparkhaus Texelgruppe in Naturns an die Dorfbevölkerung statt. „Es ist ein Ort der Begegnung und des Austausches, aber gleichzeitig auch der Ruhe und des Ausgleichs, ein neuer wichtiger Resonanzraum für unsere Gemeinschaft“, hob Bürgermeister Zeno Christanell hervor. Ein gemütliches Zusammensein beim ebenfalls neu gestalteten Naturnser Würstelstand bei Speis, Trank und Musik rundete die Feierlichkeiten ab.
Morter/Bozen - Der in Morter mitten im Dorf gefällte Palabirnbaum (Vinschgferwind 9/2023) hat ein politisches Nachspiel. Hanspeter Staffler von den Grünen lancierte eine diesbezügliche Landtagsanfrage an LR Arnold Schuler. Die Frage, ob die Forstbehörde in Kenntnis „dieser illegalen Schlägerung“ war, beantwortete der Amtsdirektor im Forstinspektorat Georg Pircher mit: „Nein, die zuständige Forstbehörde war über die genannte Schlägerung des Palabirnenbaumes in Morter weder in Kenntnis gesetzt worden noch wurde der Baum von der Forstbehörde ausgezeigt (...)“ Pircher schreibt, dass da die Gemeinde zuständig sei. Auf Stafflers Frage, ob die Forstbehörde rechtliche Schritte unternehme, antwortet Pircher: „Da die Gemeinde selbst für eine evnentuelle Ermächtigung zuständig ist und diese im gegebenen Fall, laut zitiertem Artikel (aus dem Vinschgerwind Anm. d. Red.), Kenntnis davon hat und mit Bauamt und Ortspolizei über geeignete Strukturen zur Ahndung verfügt, sehen wir die Zuständigkeit bei der Gemeinde Latsch.“ Staffler meint dazu: „Wir haben es weit gebracht in diesem Land: die Forstbehörde, die sich mit Bäumen und deren Wichtigkeit fachlich auskennt, schaut wegen rechtlicher Inkompetenz nicht hin und die Gemeindebehörden, die sich verständlicherweise fachlich nicht auskennen, schauen wegen fachlicher Inkompetenz nicht hin. Also niemand schaut hin. Wilder Westen!“ (eb)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ein dringend benötigtes neues Schülerheim in Mals scheint der Verwirklichung einen Schritt näher. Halleluja. Die Schwangerschaft beträgt mehr als 15 Jahre und dies ist einem Oberschulzentrum und vor allem einer Sportoberschule, die weit über die Grenzen Südtirols hinausstrahlt, nicht würdig. Die jeweiligen Schul- und Hochbaulandesräte in Gegenwart und in der Vergangenheit in Bozen sollen sich schämen. Diese Erbsenzähler. Für die Peripherie und für den Vinschgau hatten die bisher kaum etwas übrig. Ihr Einsatz war höchstens einer Randnotiz gleich. Fleischtöpfe für Bozen und für das Pustertal und nicht einmal Brosamen für den oberen Vinschgau. 15 Jahre lang Hin und Her spricht aber auch nicht für die Durchschlagskraft im Vinschgau und auch nicht für ein glaubwürdig geballtes Auftreten der politischen Verwalter der Marktgemeinde Mals, in der sich ja die nach einem Heim darbenden Schulen befinden. Einige davon hatten anderes und letztlich für ein Schülerheim gar Hinderliches im Sinne.
Im Übrigen sind auch noch die Tiefbauhalle in Schlanders und eine nötige Turnhalle bei der Fürstenburg in der Warteschleife. Geballtes und zielgerichtetes Auftreten aus dem Vinschgau ist jedenfalls allerorts gefragt. Ob so etwas bei den Landtagswahlen im Herbst herbeigeführt werden kann?
Aber genug der rückblickenden Rügen. Es soll Freude darüber überwiegen, dass die Verwirklichung des Heimes nun in die Gänge kommt und eine Geburt absehbar ist und rasch erfolgen soll. Und damit der Unterkunftsnot der Oberschüler in Mals eine Ende gesetzt werden kann. Und damit die Strahlkraft der Oberschulen in Mals und der Sportoberschule im Besonderen gestärkt wird.
Hoch über dem Haidersee thront die Seebodenspitze, der Hausberg der Haider Alm. Die Wanderung auf die Seebodenspitze ist eine leichte und erlebnisreiche. Der Gipfel bietet einmaligen Ausblick zur Ortlergruppe, die Bergketten des Engadin und die Ötztaler Alpen.
TOURENINFO: Von St. Valentin auf der Haide (1.460m) geht es zunächst mit der Umlaufbahn (großer Parkplatz) zur Bergstation der Haider Alm auf 2.120m. Von dort startet die Bergtour in westliche Richtung anfangs über die mit Gras bewachsenen Hänge, über das Weidegebiet der Haider Alm stets der Beschilderung Nr. 16 „Grünsee“ folgend vorbei an einer Schlepplift-Bergstation. Weiter geht es in nordwestliche Richtung und bald erreicht man den „Grünsee“ auf 2.441 Meter. Nun weiter in südöstliche Richtung über einen Schutthang zum breiten Südostrücken bis zum großen Steinmann des Seeköpfls auf 2.635 Meter, wo man herrliche Ausblicke auch auf die benachbarte Schweizer Bergkulisse genießt. Weiter geht es vorerst über den breiten Rücken der Seeböden immer steiler werdend zum schönen Gipfelkreuz der Seebodenspitze auf 2.859 Meter.
Der Abstieg erfolgt ein kurzes Stück über die Aufstiegsroute bis zur Weggabelung und über Weg Nr. 10 bzw. 10a gelangt man zu den „Drei Seen“. Gemütlich vorbei an den kleinen Bergseen geht es hinunter zum Aussichtspunkt mit Sitzbänken „Roter Eck“. Von hier weiter auf Weg Nr. 9 in westliche Richtung in gut 20 Minuten bis zum Ausgangspunkt am Bergrestaurant der Haider Alm. (ap)
Maximale Höhe: 2.859 m
Höhenmeter: 790 m
Strecke: 8,2 km
Gesamtgehzeit: 4 – 5 Stunden
Mals - Für die Schüler der FOWI-Schwerpunkt Fußball im Oberschulzentrum Mals werden laufend Testspiele mit Vereinen in Südtirol, Trentino und Nordtirol organisiert. Dabei sind die Trainer und das Schulpersonal auf die Hilfe von ehrenamtlichen „Busfahrern“ angewiesen. Bei einer kleinen Grillfeier wurden diese von Direktor Werner Oberhofer für diesen Dienst im Schuljahr 2022-2023 gedankt. Sie bilden ein Mosaikstein für den sportlichen Erfolg der Fußballklassen im Oberschulzentrum, dessen Fußballbegeisterte Schüler in den oberen Amateurligen des Landes schon in ihren jungen Jahren Stammspieler sind. (lu)
Schluderns - Mit dem heurigen Titel haben sich die Altherren des ASV Schluderns zum zweiten Mal die Trophäe in der 19. Ausgabe der VSS/Raiffeissen Kleinfeld Meisterschaft gesichert. Am 27. Mai wurde in Schenna der letzte Spieltag für alle Mannschaften ausgetragen. Der ASV Schluderns stand dem SV Latsch gegenüber, von dem er durch zwei Zähler getrennt war.
Das von zahlreichen Zuscheuern angefeuerte Spiel war spannend. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Dann ging der SV Latsch Mitte der zweiten Hälfte durch ein Tor ihres Torschützenkönigs Martin Telka (28 Saisontore) in Führung. Latsch war somit kurzzeitig auf dem ersten Tabellenplatz. Nach mehreren Torchancen und einem Lattentreffer schaffte es der ASV Schluderns in der Nachspielzeit durch Sandro Kofler (Geburtstagskind) auszugleichen und sicherte sich so quasi mit dem Schlusspfiff der Spielsaison die Meisterkrone der Landesmeisterschaft VSS/Raiffeisen Altherren Kleinfeld. Bevor die Feier so richtig losging, überreichte der Bezirksleiter des Burggrafenamts Josef Schermer an den Kapitän Peter Sapelza die wohlverdiente Trophäe und die neuen Mannschaftsdressen.
In einer „dritten Halbzeit“, die bei Spielen der Altherren nicht fehlen darf, feierten Spieler, Schiedsrichter, Fans und Familiemitglieder diesen Sieg bei Speis und Trank.
Abschlusstabelle:
ASV Schluderns (31 Punkte)
SV Latsch (29),
Holzersond Martin (20),
ASV Prad (15),
ASC Schenna (13),
ASV Laas (9)
MFC Optimal Service Meran (4)