Jugendclub Taifun Martell - Am Freitag, den 26.05.2023 um 19:00 Uhr versammelten sich die Mitglieder des „Jugendclub Taifun Martell EO“ zur jährlichen Vollversammlung. Nach der Begrüßung des Präsidenten Andreas Rieder, wurden das Protokoll der letzten Vollversammlung am 14.05.2023, die Abschlussrechnung 2022 und der Haushaltsvoranschlag für 2024 einstimmig genehmigt. Die Rechnungsrevisoren Sabine Fleischmann und Christian Gurschler befanden den Abschlussbericht 2022 und die Rechnungslegung für ordnungsgemäß und richtig und konnten den Vorstand somit entlasten.
Anschließend kam es zur Wahl des neuen Vorstandes. Julia Trafoier, Gabriel Götsch, Georg Preims und Andreas Rieder wurden als Vorstandsmitglieder gewählt. Kathrin Fleischmann und Patrick Kuenz erklärten sich bereit, als beratende Vorstandsmitglieder weiter zur Verfügung zu stehen. Nach einem Rückblick auf das vergangene Jahr und der Planung für kommende Aktivitäten, ließen die Anwesenden bei Pizza, Snacks und Getränken den Abend ausklingen. Dem neuen Vorstand wünschen wir alles Gute und eine konstruktive Zusammenarbeit!
Jugendtreff fResch Reschen und Juze Hoad - Beim „Skateday“ Anfang Juni, welcher von aktiven Mitgliedern des KFS Reschen organisiert wurde, waren die Jugendtreffs fResch Reschen und der Juze Hoad dabei. Interessierte Kinder und Jugendliche lernten von Mitgliedern der „Yamama Skate-undSnow-Gruppe“ Tipps und Tricks zum Skateboarden und probierten diese auch auf dem neuen Dorfplatz in Reschen aus. Madlan und Buabn der beiden Jugendtreffs boten selbstgemachte gebrannte Mandeln, Muffins und alkoholfreie Cocktails an.
Die zweite Aktion, welche eine Woche später stattfand, stand ganz unter dem Motto „Treffbesuche“. Jugendliche aus Reschen, Graun, Langtaufers und St. Valentin gingen gemeinsam mit Jugendlichen aus Glurns und Stilfs auf die Reise. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln besuchten sie mit ihren Jugendarbeiterinnen die Treffs in Glurns, Prad, St. Valentin und Reschen. Auch beim Jugendzentrum in Mals legten sie einen Zwischenstopp ein. Das Mittag- und Abendessen sowie leckere Mocktails bereiteten sie ebenfalls in den unterschiedlichen Treffs zu und verkosteten diese.
Lichtenberg - Das Schloss Lichtenberg steht nach der Sanierung der Öffentlichkeit für Veranstaltungen offen. Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenberg waren die ersten, die 2017 auf dem Areal der Schlossruine Lichtenberg ein Fest für die Dorfgemeinschaft veranstaltet haben. Und sie haben sich auch heuer in fünfter Auflage wieder mächtig ins Zeug gelegt, um für Jung und Alt etwas Interessantes auf die Beine zu stellen. Das diesjährige Fest unter dem Motto „Licht & Berg Festival“ findet am Samstag, 15. und am Sonntag, 16. Juli 20123 statt. Der Samstag steht ganz im Zeichen der Schlossparty mit den DJ‘s Patex, LR, und die Liveband Set up. Beginn ist 18.00 Uhr. Eintritt ist ab 18 Jahre. Am Sonntag wird von 11.00 bis 18.00 Uhr das Familienschlossfest gefeiert, mit Musik und Gesang. Es singen zum Beispiel die Saängerinnen und Sänger der Gruppe „Flouraschworz“. Geboten werden ein Kinderprogramm und kulinarische Köstlichkeiten aus der Schlossküche, zubereitet von einem Spitzenkoch.
„Obwohl es für uns einen riesigen Aufwand darstellt, alles, was benötigt wird, auf den Burghügel hinaufzubringen, sind wir motiviert auch künftige Feste zu organisierem, um für Leben im Schloss zu sorgen“, sagen der Kommandant der FF Peter Ortler und seine Vorstandsmitglieder Anton Frank und Thomas Warger unisono.
Die Schlossruine Lichtenberg ist in den vergangenen Jahren saniert worden. Triebfedern waren Mitglieder das im Jahre 1993 gegründete „KuratoriumSchloss Lichtenberg“ unter dem Präsidenten Kurt Stecher, dem es gelungen ist, die Ruine vor dem Verfall zu retten. Die finanziellen Mittel kamen aus dem EU-Topf des Interreg Programms vom Land Südtirol und der Gemeinde Prad. Das Gelände ist mittlerweile für Feste, kulturelle Veranstaltungen, für Ausstellungen, Konzerte, Freilichttheater und anderes adaptiert worden. Die Besitzer des Schlosses, die Familie der Grafen Khuen-Belasi ermöglichen die Nutzung. Schlossführungen finden jeden Mittwoch und Samstag statt. Diese können über die Ferienregion Ortlergebiet gebucht werden. Sieben Führerinnen und Führer haben jüngst die Ausbildung absolviert. (mds)
Franz-Tumler-Literaturpreis – Die Nominierungen: Teil 1
Magdalena Saiger:
Was ihr nicht seht.
Edition Nautilus, Hamburg 2023.
Diesen Text wird nie jemand lesen“ - heißt es gleich im ersten Satz des Romans. Ein spannender Einstieg in die Geschichte des namenlosen Erzählers, der der Zivilisation den Rücken kehrt, seine geschneiderte Geschäftskleidung an den Nagel hängt und einen Ausstieg aus dem elitären und lukrativen Kunstbetrieb wagt. In einer verlassenen Lagerhalle, im Hinterland bei der Autobahn, beginnt er nach präziser Planung und gewissenhafter Materialiensuche ein Kunstwerk zu erschaffen, das nie jemand sehen wird. Sein Vorhaben verwirklicht er mit bemerkenswerter Entschlossenheit. Eines Tages taucht eine weitere Figur auf, die vom Erzähler Giacometti genannt wird. Auch dieser widersetzt sich dem Lauf der Dinge auf seine eigene Art und Weise. Trotz des distanzierten Verhältnisses halten sie als Verbündete zusammen, vor allem gegen Anfeindungen von außen. Giacometti wird nicht der einzige Kontakt zur Außenwelt bleiben. In einer Sprache, die sachlich, trocken und mitreißend zugleich ist, beschreibt Magdalena Saiger das Künstlerleben des Erzählers, der abwechselnd wütend, philosophisch und ironisch zu den Leser:innen spricht. Saigers Debüt ist ein intensiver und komplexer Roman, der die Verwundbarkeit, Verlorenheit, Wut, aber auch innere Stärke des Erzählers thematisiert. Eine „Reise ins Labyrinth“, auf der Suche nach Wahrhaftigkeit.
Anna Alber
Über die Autorin
Magdalena Saiger ist 1985 geboren und lebt in Hamburg. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Madrid und promovierte an der Universität Hamburg in Geschichte. Mit dem Manuskript ihres Debütromans war Magdalena Saiger Preisträgerin des Hamburger Literaturpreises 2020 und ist nun für den Franz-Tumler-Literaturpreis 2023 nominiert.
Naturns - Die Gemeinde Naturns hat den Ortsteil Kompatsch mit einer neuen Radspur sicherer an das Dorfzentrum angebunden. Dadurch erwartet sich die Verwaltung, dass immer mehr Verkehrsteilnehmer dazu bereit sind, den innerörtlichen Zielverkehr vom Auto auf das Rad zu verlegen.
Kompatsch ist ein dichtbewohnter Ortsteil der Gemeinde Naturns, welcher bereits durch mehrere Fuß- und Radwege an das Dorfzentrum angebunden ist. Um für die Radfahrer aber die Wege noch kürzer und sicherer zu machen, hat der Gemeinderat entschieden, auf der Hauptstraße zwei neue Radspuren zu je 1,5 Metern Breite vorzusehen. Zudem wurde die Zone 30 bis zum neuen Naturparkhaus verlängert und der Gehsteig inklusive Zaun und Beleuchtung neugestaltet. Mit all diesen Maßnahmen möchte die Gemeindeverwaltung erreichen, dass rücksichtsvoller gefahren wird und vor allem, dass noch mehr Verkehrsteilnehmer bereit sind, die kurzen Strecken innerhalb des Dorfes wenn möglich mit dem Rad zurückzulegen. „Radfahren ist gesund, umweltfreundlich und auch viel sozialer als Autofahren“, unterstreicht Umweltreferent Florian Gruber. Durch den neuen Park, den Bernardin-Astfäller-Platz, die Würstelbude und das Besucherzentrum Texelgruppe ist Naturns noch mehr zusammengewachsen und der urbane Bereich hat sich spürbar Richtung Westen verschoben. „Durch die gezielte Aufwertung der schwächeren Verkehrsteilnehmer wollen wir ein deutliches Zeichen setzen, dass die Lebens- und Aufenthaltsqualität innerhalb des Dorfes klare Priorität hat“, unterstreicht auch Bürgermeister Zeno Christanell. Gemeindereferent Helmut Müller, der das Projekt betreut hat, weist auf die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger aus der „Vision 2030+“ hin. „Es hat geheißen, dass wir zwischen Kompatsch und Naturns eine grüne Lunge schaffen sollen. Mit dem großzügigen Park, dem neugestalteten Rückhaltebecken und nun der Verkehrsberuhigung haben wir wichtige Schritte umgesetzt“, ist sich Müller sicher. Einen großen Dank für die professionelle Arbeit spricht er den beteiligten Firmen Gögele und Varesco, sowie dem Beschilderungsdienst Sanin, der Ortspolizei und dem Ingenieurbüro Hartmann aus. Ebenso bedankt sich die Gemeindeverwaltung für das große Verständnis und die Geduld der Anrainer und Verkehrsteilnehmer während der Bauphase.
Latsch - Am Mittwoch, den 28. Juni 2023 luden das Südtiroler Kultursinstitut, Ö.B.P.B. Spitalfond zur Hl. Dreifaltigkeit, Marktgemeinde Latsch und Raiffeisenkasse Latsch zur Buchvorstellung „Das Heiliggeistspital in Latsch“.
von Peter Tscholl
Das Buch ist Band 14 aus der Schriftenreihe zur Kulturgeschichte des Landes und beschäftigt sich mit dem Spital Latsch und dem Lederer-Altar. Den Anlass zu diesem Buch hat das Jahr 2022 gegeben, weil dieses einen Bezug zur Datierung von 1522 am Seitenaltar (Magdalenenaltar) in der Spitalskirche geschaffen hat. Vor 500 Jahren lieferte der schwäbische Meister Jörg Lederer drei Altäre, darunter den Hochaltar, dem die Spitalskirche heute ihren Ruf als Kunstdenkmal ersten Ranges verdankt.
Gruß- und Dankesworte kamen vom Präsidenten des Ö.B.P.B. Spitalfonds zur Hl. Dreifaltigkeit Alexander Janser, vom Vorsitzenden des Südtiroler Kulturinstituts Hans-Christoph von Hohenbühel, dem Bürgermeister von Latsch Mauro Dalla Barba und von Albert Platzgummer, dem Vizeobmann der Raiffeisenkasse Latsch. Besonders gedankt wurde dem Initiator und Koordinator Herbert Raffeiner, „demjenigen, der alles angestoßen und ermöglicht hat“. Die drei Autoren, David Fliri, Hermann Theiner und Leo Andergassen stellten das Buch vor.
David Fliri aus Taufers i. Münstertal ging in seiner Rede vor allem auf die Gründung des Spitals durch Heinrich von Annenberg, „einem weisen Mann, der einen guten Draht zu den Herrschenden im Land hatte“ und auf die Geschichte des Spitals als geistig-karitative Einrichtung ein. Fliri erstellte für das Buch erstmals einen Stammbaum der frühen Annenberger, von ihren Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu ihrem Aussterben an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.
Hermann Theiner aus Latsch, erzählte die Geschichte von den neuzeitlichen Entwicklungen, vom Übergang des Spitals von den Stiftern auf die Grafen Mohr und dann auf die Gemeinde Latsch. Weiters berichtete er von der Bearbeitung der Güter durch die Spitaler, von der Seelsorge und von der Betreuung der Armen und Kranken im Laufe der wechselvollen Zeiten. Mit einem etwas ironischen Unterton fügte er hinzu: „Das Buch müssen Sie selber lesen“.
Der bekannte Südtiroler Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Leo Andergassen erzählte von der Ausstattung der Spitalskirche, insbesondere vom Hochaltar, der seiner Meinung nach „vom künstlerischen Standpunkt aus der Schönste in Südtirol ist“. Andergassen ergänzt im Buch allerdings: „Das kunsthistorische Interesse allein auf den Schnitzaltar von Jörg Lederer zu fixieren, würde die kulturgeschichtliche Bedeutung des Gesamtkunstwerkes einschränken, wenn nicht gar verzerren. Trotzdem bildet der Schnitzalter, einer der kulturhistorisch bedeutensten und zugleich formschönsten im historischen Tirol, das geistige Zentrum der Anlage. Als einer der wenigen noch an Ort und Stelle verbliebenen spätgotischen Flügelretabel bezeugt er eingehender als vergleichbare Artefakte den qualitätsvollen Anspruch der Spitalsherren“ (aus „Das Heiliggeistspital in Latsch, Die Spitalskirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Latsch, Kunst und Memoria, Seite 115).
Für die musikalische Untermalung der Buchpräsentation sorgte die Organistin Agnes Trafoier an der Orgel aus dem Jahre 1741 von Andreas Jäger (Füssen). Der Abend endete bei einem guten Glasl Wein im Hof des Annenbergheimes.