Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein. Die Agentur für Bevölkerungsschutz mahnt zur Vorsicht.
Die ansteigenden Temperaturen dieser Tage sorgen dafür, dass die Tragfähigkeit von Eisflächen beeinflusst wird. Deshalb ist besondere Vorsicht beim Betreten von Eisflächen geboten. "Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten grundsätzlich gemieden werden", betont der Direktor des Landesamtes für öffentliches Wassergut in der Agentur für Bevölkerungsschutz Michael Gamper. Das Landesamt für öffentliches Wassergut verwaltet und schützt das Wassergut des Landes, das derzeit rund 5500 Hektar umfasst.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein, appelliert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger an die Eigenverantwortung: "Wer über oder auf das Eis gehen oder darauf Wintersport betreiben möchte, sollte sich gut bei Ortskundigen informieren und auf eventuelle Warnungen der örtlichen Behörden sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten, die an einigen Gewässern angebracht sind. Im Zweifel sollte aber auf jeden Fall vom Betreten der Eisflächen abgesehen werden."
"Wer beobachtet, wie jemand auf einer Eisfläche einbricht, sollte sofort geschulte und professionelle Hilfe über die Landesnotrufzentrale rufen. Auf keinen Fall sollte man in einer solchen Situation selbst die Eisfläche betreten, um zu vermeiden, gegebenenfalls vom Retter zum Opfer zu werden", unterstreicht der Präsident der Wasserrettung Südtirol Patrik König.
"Auch die örtliche Feuerwehr sowie die speziell ausgebildeten Wasserretter der Bootsgruppen der Freiwilligen Feuerwehren werden bei einer Eis- und Wasserrettung mitalarmiert", ergänzt der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp: "Viele Eisflächen üben im Winter eine große Anziehungskraft aus, besonders auch auf Kinder. Gefahren, die auf der Eisfläche lauern, werden in diesem Moment nicht erkannt, und eine viel zu dünne Eisdecke wird unterschätzt. Daher ist es auch besonders wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen und sie vor dem Betreten der Eisflächen warnen."
Auch innerhalb der Berufsfeuerwehr gibt es zusätzlich zur normalen Ausbildung die Spezialisierung zur Wasserrettung, jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin der Berufsfeuerwehr kann diese Qualifikation der Wasserrettung erlangen, sei es vom Boden wie vom Hubschrauber aus. Immer jeweils vier dieser spezialisierten Wasserretter sind bei der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr im Dienst. 60 Berufsfeuerwehrmänner verfügen derzeit über diese Spezialisierung, 30 davon auch hubschraubertauglich.
Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat ein Video mit dem Titel "Gefahren auf dem Eis" erstellt, um auf die Gefahren auf dem Eis hinzuweisen; es enthält auch Tipps und Hinweise zur Rettung.
Mehr Hinweise für das Betreten von Eisflächen gibt’s online auf dem Portal Sicherheit und Zivilschutz.
mac
Wandern am Fuße der Weißkugel
Im obersten Langtauferer Tal, zu Füßen der Weißkugel mit ihren Gletschern, liegt die Melager Alm.
Die Wanderung startet am Parkplatz in Melag, dem letzten Weiler in Langtaufers auf etwa 1.900 m Meereshöhe. Dann führt der Winterwanderweg durch die enge Gasse zwischen den Häusern auf den Weg über freies Gelände parallel zur Langlaufloipe taleinwärts. Von dort ist schon die Melager Alm - das Ziel - zu sehen.
Die leichte, familienfreundliche Wanderung bietet ein einmaliges Panorama mit schneebedeckten Hängen der mächtigen Dreitausender.
Der Winterwanderweg ist bestens markiert und unübersehbar. In ganz sanfter Steigung spaziert man taleinwärts bis zur Brücke des Karlinbaches. Von dort geht es in abschließender Steigung bis zur Alm. Im Talschluss ragen die verschneiten Gipfel rund um die Weißkugel auf, nach Norden und Süden flankieren eine ganze Reihe von weiteren Dreitausendern das Tal.
Die Melager Alm auf 1.970 m Meereshöhe empfängt die Besucher mit guter, traditioneller Küche.
Der 45 Minuten lange Rückweg erfolgt über die selbe Route. Als Alternative kann man diese Wanderung auch vom Weiler Kappl bei der ehemaligen Talstation des Maseben Lifts starten und dem Forstweg bis zur Melager Alm folgen.
Melager Alm
info@melageralm.it
+39 338 91 29 288 (WhatsApp)
Tischreservierung Mittags nicht möglich.
Reservierungsmöglichkeit am Abend für Gruppen ab 20 Personen möglich.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein. Die Agentur für Bevölkerungsschutz mahnt zur Vorsicht.
Die ansteigenden Temperaturen dieser Tage sorgen dafür, dass die Tragfähigkeit von Eisflächen beeinflusst wird. Deshalb ist besondere Vorsicht beim Betreten von Eisflächen geboten. "Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten grundsätzlich gemieden werden", betont der Direktor des Landesamtes für öffentliches Wassergut in der Agentur für Bevölkerungsschutz Michael Gamper. Das Landesamt für öffentliches Wassergut verwaltet und schützt das Wassergut des Landes, das derzeit rund 5500 Hektar umfasst.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein, appelliert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger an die Eigenverantwortung: "Wer über oder auf das Eis gehen oder darauf Wintersport betreiben möchte, sollte sich gut bei Ortskundigen informieren und auf eventuelle Warnungen der örtlichen Behörden sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten, die an einigen Gewässern angebracht sind. Im Zweifel sollte aber auf jeden Fall vom Betreten der Eisflächen abgesehen werden."
"Wer beobachtet, wie jemand auf einer Eisfläche einbricht, sollte sofort geschulte und professionelle Hilfe über die Landesnotrufzentrale rufen. Auf keinen Fall sollte man in einer solchen Situation selbst die Eisfläche betreten, um zu vermeiden, gegebenenfalls vom Retter zum Opfer zu werden", unterstreicht der Präsident der Wasserrettung Südtirol Patrik König.
"Auch die örtliche Feuerwehr sowie die speziell ausgebildeten Wasserretter der Bootsgruppen der Freiwilligen Feuerwehren werden bei einer Eis- und Wasserrettung mitalarmiert", ergänzt der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp: "Viele Eisflächen üben im Winter eine große Anziehungskraft aus, besonders auch auf Kinder. Gefahren, die auf der Eisfläche lauern, werden in diesem Moment nicht erkannt, und eine viel zu dünne Eisdecke wird unterschätzt. Daher ist es auch besonders wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen und sie vor dem Betreten der Eisflächen warnen."
Auch innerhalb der Berufsfeuerwehr gibt es zusätzlich zur normalen Ausbildung die Spezialisierung zur Wasserrettung, jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin der Berufsfeuerwehr kann diese Qualifikation der Wasserrettung erlangen, sei es vom Boden wie vom Hubschrauber aus. Immer jeweils vier dieser spezialisierten Wasserretter sind bei der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr im Dienst. 60 Berufsfeuerwehrmänner verfügen derzeit über diese Spezialisierung, 30 davon auch hubschraubertauglich.
Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat ein Video mit dem Titel "Gefahren auf dem Eis" erstellt, um auf die Gefahren auf dem Eis hinzuweisen; es enthält auch Tipps und Hinweise zur Rettung.
Mehr Hinweise für das Betreten von Eisflächen gibt’s online auf dem Portal Sicherheit und Zivilschutz.
mac
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der immer noch junge SVP-Parteiobmann Philipp Achammer hat angekündigt, für das Amt des Parteiobmannes nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Achammer hat nach der Niederlage der SVP bei den Landtagswahlen im Herbst 2023 mit seinem Rückzug so lange gewartet, bis die Landesregierung gewählt und mit seiner Beteiligung im Amt ist. Bei der Vollversammlung der SVP, der Termin steht noch nicht fest, soll also ein neuer Obmann-Obfrau gewählt werden. Achammer hat früh laut nachgedacht: Es könnte auch der LH Arno Parteiobmann machen. Eine Personalunion sei nicht falsch, sagt Achammer. Fasst man diese Aussage nicht als vergifteten Pfeil auf, dann wird man wohl auch im Vinschgau einen parteiinternen Wechsel wollen müssen. Denn die krachende Niederlage der Südtiroler Volkspartei bei den Landtagswahlen auf Landesebene war noch krachender im Vinschgau. Es stehen im Sommer EU-Wahlen und im kommenden Jahr Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen an.
Nun könnte man sagen, auf Gemeindebene hat Parteidenken an Stellenwert verloren. Eine kluge Bürgermeisterin oder ein kluger Bürgermeister mit ebenso klugen Gemeinderäten können eine Gemeinde tadellos verwalten - unabhängig von Parteizugehörigkeiten. Allerdings: Für die Landes-SVP wird es gefährlich, viel gefährlicher als bisher, wenn auf Gemeindeebene die Parteilogik völlig zerfallen würde. Den Zerfall aufzuhalten ist die bisherige SVP-Riege wohl kaum imstande. Also Wechsel.
Vinschgau-Schlanders - Bei der Bezirksversammlung des Bauernbundes hat der am 29 Jänner noch designierte neue Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher einen Satz rausgehauen, der aufhorchen und auf künftige Konfrontation schließen lässt. Der Wechsel in Politik und auf allen Bauernbundebenen wird so sichtbar.
von Erwin Bernhart
Dem neuen Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher dürften die Rösser durchgegangen sein, als er nach seinem kurzen und lauten Statement bei der BB-Bezirksversammlung am 29. Jänner im vollbesetzten Kulturhaus von Schlanders den Bäuerinnen und Bauern zufrief: „Wenn wir Bauern zusammenhalten, dann können die anderen lai kemmen.“ Der Spruch glich einer Kampfansage und zugleich einen Bruch bisheriger politischer Gepflogenheiten.
Denn der scheidende Landesrat Arnold Schuler, der vom neuen BB-Bezirksobmann Joachim Weiss zu einer eigentlich nicht vorgesehenen Rückblickrede in Schlanders zugelassen wurde, betont in seinen Abschiedsreden immer wieder, dass er immer die Auffassung vertreten habe, dass die Landwirtschaft in die Gesellschaft eingebettet zu sehen sei. Eine Art Gesellschaftsvertrag habe ihm vorgeschwebt, sagte er in Schlanders. Und das gerade auch im Hinblick auf die hitzig geführten Diskussionen um die Pflanzenschutzmittel. In der Verteidigungsphase sei damals von den Politikern weit und breit niemand zu sehen gewesen. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte auch etwas mit dem Anbau zu tun habe. Und dann sei die Stimmung irgendwann gekippt. Schuler meinte, dass im Obervinschgau „etwas zu machen sei“ und mahnte dort einen gemeinsamen Weg an. Auch erinnerte er an die Rahmenbedingungen in Sachen Wolf. Er habe den Weg vertreten, dass mögliche Abschüsse wenn überhaupt nur über eine entsprechende Dokumentation erreicht werden könnten. Wie diese auch bei Murmeltieren, Steinböcken und Kormoranen möglich seien. Der Bauernbund habe da nicht mitgespielt. Das vom Landtag mehrheitlich genehmigte Landesgesetz zum Wolfsschutz sei aufgrund der italienischen Justiz fraglich. Und überhaupt: Bei den Förderungen und Prämien sei in den vergangenen Jahren nicht nur mehr, sondern viel mehr Geld geflossen.
„Und jetzt Joachim bist du dran.“
Die Begrüßung und der Rückblick oblag dem scheidenden BB-Bezirksobmann Raimund Prugger. Prugger erhielt am Ende großen Applaus. Einen komprimierteren Jahresrückblick, wie ihn Raimung Prugger seit Jahren bringt, muss ihm erst einer einmal nachmachen. Für 2023: Futtermenge und - Qualität - gut. Preise für Zucht- und Nutztiere - gut. Der Milchpreis bei 70 Cent pro Kilo. Die Qualität von Almkäse und Butter ist bei den Wettbewerben in Galtür und in der Fürstenburg eindeutig belegt. Auf den 25 Milchalmen waren 2023 1386 Kühe und 370 Almfacken. 261 Geißen waren auf den drei Geißalmen. Über Leader 1 sei viel Geld geflossen und mittlerweile sei ein Drittel der Almen EU-zertifiziert.
Beim Obst habe es für Bioware eine Durststrecke gegeben, die integrierte Produktion habe sich gut verkauft. Beim Wein herrscht eine gute Stimmung, die sich auch im großen Interesse an den Pflanzrechten niederschlage. Beim Gemüse seien die Preise recht stabil geblieben. Die Euphorie beim Kirschenanbau sei gesunken. Prugger wörtlich: „Es ist eine schwache Perspektive, wenn man auf Ernteausfälle andernorts hoffen muss, um für die eigenen Produkte gute Preise erzielen zu können.“ Harte Zeiten für den Wald, aufgrund des Sturmtiefs Vaj, des Schneedruckes und des Borkenkäfers. Waren 2022 noch 600 Hektar im Vinschgau von Schäden betroffen, so seien 2023 300 Hektar hinzugekommen. Die Gemeinden Laas und Taufers seien am schwersten betroffen. Gute Erfolge haben man mit durch den Einsatz vom Präparat aus Bacillus thuringiensis erzielen können.
2023 sei ein gutes Honigjahr gewesen. 45 Millionen Euro habe man über die Marke Roter Hahn umsetzen können. Für das positive Gutachten für den Nationalparkplan bedankte sich Prugger ausdrücklich an den Marteller BM und Präsident des Führungsausschusses Georg Altstätter. Der Parkplan habe noch eine große Hürde - er müsse vom Ministerium genehmigt werden. Ad Wolf und Bär: Eine schleichende Auflösung der Almen sei nur sehr schwer rückgängig zu machen. Vinschgau Marketing sei wieder aktiv und bei Leader habe die neue Förderperiode begonnen. Sorgen bereite der Verkauf von geschlossenen Höfen. Und wer, formulierte es Prugger spitz, mache eigentlich den Bürokratieabbau.
In eigener Sache bedankte sich Prugger vor allem bei seiner Familie und bei seiner Frau. Dankesworte gingen auch an die Mitstreiter, an die Orts- und Bezirksbauernräte, an die Fürstenburg für Gastfreundschaft. Dann brandete der große Applaus auf.
Der neue BB-Bezirksobmann Joachim Weiss sagte, er wolle das Amt mit Demut antreten. Die Themen allerdings blieben: das Wassermanagement, das Großraubwild, das Tierwohl, die Energie, die Gentechnik, die Senioren, dann die EU-Wahlen im Sommer und die Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr. Weiss erinnerte an die Bauernproteste in Deutschland. Es seien Proteste für mehr Anerkennung. Da sehe er Parallelen zu Südtirol. Denn wenn man bis Ende des Jahres nur spesendeckend gearbeitet habe und auch von der Politik, bei der Hofschlachtung etwa, das Leben schwer gemacht werde, dann sei das alles andere als eine Anerkennung. Aber er sehe mit Zuversicht in die Zukunft.
Absage an den Green Deal
Weil die EU-Wahlen im Juni bevorstehen, habt auch der BB-Bezirk Vinschgau „seinen“ Kandidaten und derzeitigen EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann geladen. Dorfmann referierte über Versorgungssicherheit und verwies darauf, dass „wir auf den Welthandel nicht verzichten können und wollen.“ Denn für Äpfel und Wein aus Südtirol sei der Welthandel relevant. Eine Breitseite gab Dorfmann für den „Green Deal“. Denn weltweit sei die EU-Landwirtschaft höchstens mit 1 Prozent an den Treibhausgasen beteiligt. Eine Breitseite gab Dorfmann auch in Richtung Frans Timmermanns, den für den Green Deal verantwortlichen ehemaligen EU-Kommissar. Der sei ein, so Dorfmann, „grün-linker Ideologe und habe viel Unheil angerichtet. Eine entschärfte Variante des Green Deals werde für die Schlussbestimmungen im Parlament eine Mehrheit erhalten, aber für Südtirol wird das alles kaum spürbar werden.
Dorfmann sprach auch die Bestrebungen in der EU an, die neue Gentechnik (NGT) neu zu definieren. Als NGT1, so ein Vorschlag, werden jene genetisch veränderten Pflanzen (mit Hilfe der Genschere Chripr/Cas) bezeichnet, deren Änderungen auch als „Mutation in der Natur“ möglich wären. Ähnlich konventionellen Züchtungen. Als NGT2 würden gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnet. Was Dorfmann nicht gesagt hat, ist, dass das bleibende Gentechnikgesetz der EU mit den neuen Definitionen unterlaufen wird.
Zum Wolf sagte Dorfmann: Es gebe 20000 Wölfe in der EU. Der bisherig Schutzstatus sei so nicht mehr notwendig. Allerdings müsse dazu die Berner Konvention geändert werden, so dass der Schutzstatus von „stark geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft werden könnte. Einen Zeitplan dazu konnte Dorfmann nicht nennen.
Dann blickte auch der scheidende BB-Obmann Leo Tiefenthaler zurück. Tiefenthaler verwies unter anderem auf den EU-Wahltermin im Juni. Denn die politischen Entscheidungen würden vermehrt auch in Brüssel getroffen. Mit Herbert Dorfmann, der ehemals 10 Jahre lang Direktor des SBB war, habe man einen guten Kandidaten. In den Gemeinderäten sei man gut vertreten. Die Bauern und Bäuerinnen, die 7 % Anteil an der Bevölkerung hätten, sind mit 23 % der Gemeinderäte in diesen Gremien gut vertreten. Man solle sich aber früh genug Gedanken für die Gemeinderatswahlen 2025 machen.
In der Diskussion war es Anja Matscher vom Lechtlhof, die ihre großen Sorgen gegenüber der neuen Gentechnik äußerte. Sie bekam von anderen Bauern, von Karlheinz Stocker aus Prad etwa dafür Unterstüztung. Dorfmann hatte bereits den Saal verlassen und so nahm Schuler Stellung. Man solle die neue Gentechnik als Chance sehen, vor allem im Hinblick auf Einsparungen bei den Pflanzenschutzmitteln.
Georg Altstätter appellierte in Sachen Nationalpark an die Politik: „Das Spiel mit dem Park ist noch lange nicht fertig. Jetzt muss der Parkplan ins Ministerium. Und da wird es die ganze politische Kraft brauchen.“
Gemeinde Mals verliert vor dem Staatsrat
Am Rande wurde bereits bei dieser BB-Versammlung das Urteil des Staatsrates in Sachen Pestizidverbot in Mals angesprochen. Offiziell zugänglich war das Dokument dann ab Dienstag vormittag. Der Staatsrat hat den Rekurs der Gemeinde Mals abgewiesen. Die Gemeinde habe bei der Verankerung des Pestizidverbotes in ihrem Reglement gegen die Hierarchie der Gesetze verstoßen. Bekanntlich hatte die Gemeinde Mals in ihrem Reglement vorgesehen, dass „sehr giftige (T+)“ und „giftige (T)“ Pestizide auf Gemeindegebiet verboten seien. Das gehe nicht, so der Staatsrat, denn die Zulassung von Pestiziden geschehe in der EU und gelte für alle EU-Staaten. Auch die Abstandsregelungen können nicht gelten, weil eine Abstandsregelung bereits vom Land vorgesehen sei.
Latsch - Der Latscher BM Mauro Dalla Barba entwickelt sich zum despotischen Kontrollfreak. Anzeichen dafür konnten bei der Ratssitzung am 29. Jänner 2024 zum Punkt „Änderungen der Bauordnung der Gemeinde Latsch abgelesen werden. Man wolle eine hohe baukulturelle Qualität fördern, leitete Dalla Barba die Abänderungsvorschläge ein. Umfriedungsmauern sollen in gestockten und neue sandgestrahlten Beton ausgeführt sein. Oder es müssen vom Bauwerber Muster für Betonfarbe und Betonschalung vorgelegt werden. Wie das mit dem „leistbaren Wohnen“ unter einem Hut gebracht werden solle, kritisierte das Ratsmitglied Michele Modica. Auch bei Fotovoltaikpaneelen sollen die Latscher nur dunkle Rahmen verwenden dürfen. Man wolle damit dem Wildwuchs entgegenwirken. Im Rat entstand eine heftige Diskussion. Es gebe neueste Fotovoltaikformen, die an der Fassade angebracht werden können, warf etwa Martin Pirhofer ein. Und was solle denn mit den sogenannten Balkonkraftwerken geschehen. Schließlich wurde der Vorschlag dahingehend umgebogen, dass es farblich angepasste und das architektonische Konzept berücksichtigende Fotovoltaikanlagen sin dürfen. Der nächste Vorschlag wurde im Rat ebenso zerpflückt. Der bürgermeisterliche Vorschlag: Holzimitationen an Fassaden seien nicht zulässig. Man habe sehr schlechte Beispiele, so Dalla Barba und unterm Strich sei immer der BM verantwortlich. Weil mehrere Räte die Holzimitationen nicht so eng sehen wollten und weil es auch gutes Material gebe und weil viele Leute lieber Imitate als echtes Holz auf Balkone anbringen wollten, einigte man sich darauf, dass vor der Genehmigung Muster und Farbkonzept vorzulegen sind. Und, so ein weiterer Vorschlag, dem Bauakt solle eine Fotodokumentation vom fertigen Bau beigefügt werden. Das käme einer Art Selbstanzeige gleich, sagen Kritiker. Auch um die Höhe und Art von Grenzzäunen (1,8 Meter maximal) wurde lang diskutiert.
Dass in Latsch das Regenwasser auf eigenem Grund mit einer Sickergrube und mit einem Wassertank aufgefangen werden muss, sorgte ebenfalls für Diskussionen. „Wenn man all diese Maßnahmen berücksichtigt, da kommen ja locker bis zu 10.000 Euro Mehrkosten für einen Hausbauer dazu“, wies Modica auf Baukostensteigerungen hin. VizeBM Christian Stricker erläuterte die Regenwasserrückhaltung: „Wir haben im Weißwasserbereich überall Probleme. Am Unterrand des Dorfes füllen sich die Keller bei Platzregen, weil die Kanäle überall überlaufen.“ Man solle doch zuerst bei den vorhandenn Sickergruben eingreifen, regte Martin Pirhofer an. (eb)
Val Müstair - 136 Stimmberechtigte nahmen am 2.2.2024 an der Gemeindeversammlung in Sta. Maria teil, in welcher über das neue Programm des Naturparks abgestimmt wurde. Mit 136 Ja-Stimmen ist das Verdikt eindeutig. Die Bevölkerung des Val Müstair steht voll und ganz hinter der Biosfera Val Müstair und hat das «Gesuch um globale Finanzhilfen für den Betrieb eines Parks» gutgeheissen. Bund und Kanton beurteilen dieses Gesuch und finanzieren die dort enthaltenen Projekte für einen Zeitraum von vier Jahren – das ist die Programmperiode 2025-28. Der Erarbeitung des Programms ging ein breiter partizipativer Prozess voraus. Zahlreiche Münstertaler:innen haben vor einem Jahr an einer Umfrage teilgenommen, im Frühling an der «Ideenschmiede» ihre Ideen und Wünsche eingebracht und in Workshops neue und bestehende Projekte weiterentwickelt. Die verschiedenen Interessensgruppen und die Gemeinde Val Müstair wurden an Workshops und Sitzungen ebenfalls mit einbezogen. Im November wurde das neue Programm an der Veranstaltung «Nossa via» präsentiert und erneut mit der Bevölkerung diskutiert. Die zahlreichen Partizipationsformate führten dazu, dass der Naturpark ein breit abgestütztes Programm auf die Beine stellen konnte.
Vom Wind gefunden - Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie stark das Ökosystem und die natürlichen Ressourcen der Erde beansprucht werden. Dieses Anfang der 90er Jahre entwickelte Konzept des sogenannten CO2-Fußabdrucks soll die Treibhausgasemissionen eines Menschen anschaulich machen, die man durch Ernährung, Wohnen oder Verkehr verursacht. Je höher die Emissionen desto größer der sinnbildliche Fußabdruck. Um den persönlichen Fußabdruck zu ermitteln, gibt es online zahlreiche Rechner. Die meisten Rechner verbinden das jeweilige Ergebnis mit einer Aussage nach dem folgenden Muster: Hätten alle Erdenbürger:innen ihren Fußabdruck, bräuchten wir 3,15 Planeten, um allen den gleichen Zugriff auf Ressourcen und Energie zu ermöglichen. Die Botschaft beim Betrachten des eigenen Fußabdrucks lautet deshalb: Verzicht! Bei der Frage, wie die Gesellschaft auf den Klimawandel reagiert, spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle. Vermittelt sie negative Botschaften, ist das Ergebnis eher Lähmung als Motivation. Das neue Konzept des Handabdrucks erfasst nicht, wieviel Treibhausgase jemand verursacht, sondern wieviel er schon vermieden hat, entweder durch sein Verhalten, politisches Engagement oder durch berufliches Handeln in Entscheidungspositionen. Mit ihm wird berechnet, was man an ökologischen Fortschritten schon erreicht hat. Jede und jeder hat in diesem Konzept also die Möglichkeit, den eigenen CO2-Handabdruck zu vergrößern und zwar potenziell bis ins Unendliche. Durch den Handabdruck wird aufgezeigt, worauf wir stolz sein können. www.handabdruck.org/ (hzg)
Laas - Dieser politische Akt ist erstmalig in Südtirol: Auf dem Friedhof von Laas erinnert eine Gedenktafel an Hans Pircher - für seinen Einsatz gegen den Krieg und für den Frieden.
von Erwin Bernhart
Im Rahmen einer schlichten Feier auf dem Friedhof von Laas mit einer Ansprache vom Historiker Leopold Steurer wurde am 1. Februar Hans Pircher posthum geehrt. Mit der Gedenktafel, an der südöstlichen Eckmauer angebracht, und mit dieser Ehrung werde ein Schlussstein gesetzt, welche eine von mehreren Bürger:innen mitunterzeichnete Petition im Jahr 2021 an die Gemeinde Laas in Gang gebracht hat, sagte der Petitionsinitiator Peter Tappeiner. BMin Verena Tröger dankte den Initiatoren und rief in Erinnerung, dass es gerade in dieser Zeit auch der Kriege statthaft sei, an einen Hans Pircher zu erinnern, der sich letztlich für den Frieden eingesetzt habe.
Der bekannte Historiker Leopold Steurer, der Hans Pircher persönlich gekannt hat, erinnerte in seiner bemerkenswerten Gedenkrede an Hans Pircher, der einen wichtigen Beitrag für die Demokratie in Südtirol nach 1945 beigetragen habe. Die Kurzfassung Steurers Rede im Wortlaut: „Hannah Arendt versteht den Mut als die „früheste aller politischen Tugenden „ bei der Entstehung der Demokratie und er gehört noch heute „zu den wenigen Kardinaltugenden der Politik“, wenn nämlich der Mensch sich von seinem „privaten Dasein entfernt“, den öffentlichen Raum betritt und an der Gestaltung dieser „uns allen gemeinsamen Welt“ aktiv teilnimmt. Es handelt sich dabei um den Einsatz für die Verteidigung von allgemein gültigen Werten der Menschheit, verstanden als selbstgewählte moralische Verpflichtung, ohne Rücksicht auf die persönlichen Konsequenzen oder Gefahren, allein im Dienste der res publica.
Bei Hans Pircher war dies sein Einsatz gegen den Krieg und für den Frieden. Als aktiver Widerstandskämpfer im Dienste der alliierten Stellen in der Schweiz und des Andreas-Hofer-Bundes leistete er auch einen Beitrag zum Neubeginn des demokratischen Lebens in Südtirol 1945. Dass Hans Pircher dafür nach Kriegsende vom Gericht eines demokratischen Staates zu Unrecht verurteilt, von der öffentlichen Meinung in seiner Heimat ignoriert und im Stich gelassen wurde, gehört zur Tragik des Lebens dieses Mannes.
Diese heutige Ehrung, aus Anlass seines Geburtstages vor 100 Jahren durch seine Heimatgemeinde Laas, ist eine posthume Wiedergutmachung erlittenen Unrechts und eine Anerkennung seines Handelns als eines bleibenden Vorbildes im Heute und Morgen.“
Rund 40 Personen nahmen an der Ehrung teil und Ernst Thoma umrahmte sie musikalisch.
„Im Namen der Südtiroler Volkspartei ist es mir ein großes Anliegen Josef Noggler für seine Zeit als Landtagspräsident zu danken. Er hat diese Rolle erfolgreich und umsichtig ausgeübt und er war parteiübergreifend anerkannt“, betont SVP-Obmann Philipp Achammer. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher dankt Josef Noggler für die professionelle und gute Zusammenarbeit in den letzten Wochen und Jahren. Arnold Schuler sei ein würdiger Nachfolger, der den Landtag gut vertreten werde.