Tschengls - Verkehrstechnisch erwarten sich die Wirtschaftstreibenden im Vinschgau für 2025 ein „Desasterjahr“. LR Daniel Alfreider informierte am 22. November in der Zimmerei von Konrad Blaas in Tschengls über die Vorhaben auf Straße und Schiene.
von Erwin Bernhart
Auf Einladung des Südtiroler Wirtschaftsrings (SWR) als Plattform der maßgeblichen Wirtschaftsverbände unter der Bezirkspräsidentin Rita Egger und unter Präsident Sandro Pellegrini informierte LR Daniel Alfreider vor einer gut besetzten Zimmereihalle über die „Drehscheibe Mobilität“. Die einzige Chance sei der Zug. „Wir wollen den Westen öffentlich gut vernetzen“, sagte Alfreider und wies auf die Elektrifizierung der Vinschgerbahn hin. Die Vinschgerbahn ist bisher „disconnectet“, also nicht ins internationale Zuggeschehen eingebunden. Das will man ändern. Ab Mai 2026 werde eine neue Ära der Vinschgerbahn beginnen. Bis dahin gibt es Ungemach. Denn die Sperre der Bahnstrecke (ab Februar Mals-Eyrs und ab Herbst Mals-Meran) rief in der Diskussion großes Unbehagen hervor. So sprach etwa der Direktor der Ferienregion Reschensee von einem aufkommenden Desaster, auch im Hinblick auf die Baustellen. Denn mit den Baustellen für den Kreisverkehr auf der Töll, mit der dortigen Radunterführung werde der Verkehr nicht flüssiger. Und man möge sich um eine Bahnweiterführung in Richtung Schweiz bemühen. Komplimente gab es für den Schnellbus Mals-Landeck.
Alfreider wies darauf hin, dass Ende 2025 mit der Eröffnung der Kastelbeller Umfahrung zu rechnen sei, dass der Lawinenschutz in Schnals angegangen werde, dass die Trasse für die Untertunnelung in Rabland feststehe und dass die Steinschlagverbauung in der Latschander höchste Priorität habe. Genau an der Latschander möge man dranbleiben, forderten Raimund Prugger und HGV-Chef Manfred Pinzger und man möge auch eine Traktorspur einplanen. Auf die Frage, wie man den Transit durch den Vinschgau aufgrund der Sperre der Luegbrücke verhindere, antwortete Alfreider, man antworte mit Baustellen. Aus dem Publikum kam die Anregung, dass man sich bemühen solle, den Zebrastreifen auf der Forst wegzubekommen.
Auf die Frage, wie es mit einer Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals ausschaue, sagte Alfreider: „Wir sind dabei, alle Pläne im Obervinschgau zu sammeln und schauen, wo Konsens geherrscht hat. Dann werden wir unsere Überlegungen anstellen.“ Die Laaser BMin Verena Tröger brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass in zwei drei Jahren hoffentlich eine gute Situation im Vinschgau vorzufinden sei.