Großes Interesse vor allem aus dem Ausland

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Kurt Raffls System ist umweltfreundlich Kurt Raffls System ist umweltfreundlich

Naturns - Mit den Tagen der offenen Tür im November hat Kurt Raffl einen Volltreffer gelandet. Vor allem Bauern aus der Gegend rund um den Bodensee haben sich am Haflingerhof oberhalb von Naturns für das von Raffl erdachte Photovoltaiksystem und vor allem für das „Adlerkurtsystem“ interessiert. Kurt Raffl hat Photovoltaikplatten oberhalb der Apfelbaumkronen vorgesehen und ausfahrbare Hagelschutzplanen. Die schützen nicht nur vor Hagel, so sagt es Raffl, sondern können auch für große Einsparungen beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln sorgen. Ebenso schützen die „Flügel“ vor Austrocknungen und vor Sonnenbrand bei den Äpfeln. Das System kann für alle anderen Kulturen, bei Kirschen etwa oder im Beerenanbau zur Anwendung gebracht werden.
Seinem System hat Kurt Raffl mit Hilfe von holländischen Technikern ein Sprühnebelsystem hinzugefügt. Sprühnebel kann vor allem anstelle der üblichen Oberkronen-Frostberegnung eingsesetzt und damit eine Menge Wasser eingespart werden. Denn der Sprühnebel ist so gesteuert, dass immer nur eine kleine Schicht Wasser bzw. Sprühnebel auf die empfindlichen Blüten aufgebracht und damit Schritt für Schritt eine schützende Eisschicht gebildet wird. Im Sommer dient der Sprühnebel bei Bedarf als Kühlsystem. Und noch etwas: Über dieses System könnten Blattdünger und andere Pflanzenschutzmittel appliziert werden. Mit dieser Sprühnebelmethode könnten die Diskussionen um größere Speicherbecken anders verlaufen als bisher.
Raffl hat seine Tage der offenen Tür „Internaturnso“ genannt, in augenzwinkernder Anlehnung an die Interpoma, dafür mit dem Besuch von Delegationen aus dem Bodenseeraum ebenso international. Die Obstbauern hätten sich , so Raffl, für die Agriphotovoltaik und eben vor allem für die ausfahrbaren Planen interessiert. Denn die derzeitigen Versuche mit den vollflächigen und unbeweglichen und teuren Photovoltaikplatten oberhalb der Anlagen seien nicht sonderlich befriedigend, sagen die Bauern. Raffl sagt, dass seine Photovoltaikplatten so beschichtet seien, dass sie keine störenden Reflexionen erzeugen.
Mit 20 % der Fläche auf einen Hektar bringen die Photovoltaikplatten des „Agrarkurtsystem“ eine Leistung von 400 Kilowatt. Photovoltaikplatten, ausfahrbare Schutzplanen samt Gerüstsystem kosten pro Hektar um die 380.000 Euro. Für die Option auf eine Sprühnebelanlage kommen rund 60.000 Euro hinzu. Raffl ist in der Agriphotovoltaikszene in Europa gut vernetzt. In Italien und auch in Südtirol ist Agriphotovoltaik gesetzlich (noch) nicht erlaubt. Deshalb trifft auf Raffl der Ausspruch zu: „Nemo propheta in patria“ (eb)

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