Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau
von Karin Thöni
Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes Menschen erhöht sich kontinuierlich. Gletscher gehen zurück, Schnee als Wasserspeicher wird dürftiger. Doch ohne Wasser kein Leben.
Die Menschen im Vinschgau wussten schon immer mit dem knappen Gut zu haushalten. Machen wir uns auf den Weg des Wassers in unserem Tal.
Sizilianische Trockenheit. Der Vinschgau ist umgeben von einer Vielzahl an Dreitausendern, hohe Gebirgsketten schirmen das weite Tal gen vielen Himmelsrichtungen ab. Sie wirken wie riesige Regenschirme und viele Tiefs regnen sich an den Hängen schon weit vor dem Vinschgau ab. Das Tal wird treffend als „inneralpine Trockeninsel“ bezeichnet, mit weniger als 500 Millimeter Niederschlag im Jahr und fast 300 Sonnentagen. So ist es im Vinschgau ähnlich trocken wie in Sizilien. Fünfzig Grad Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sind an den Sonnenhängen keine Seltenheit. Die Natur hat sich daran meisterhaft angepasst.
An diesen Südhängen, dem Sonnenberg, wachsen nicht umsonst mediterrane und zentralasiatische Pflanzen: Robinien, Flaumeichen, Kastanien, Eschen, Berberitzen- Sanddorn- und Wacholdersträucher… und doch mussten die Kulturpflanzen, mussten Äcker mit Getreide und Buchweizen, mit Flachs und Kartoffeln bewässert werden.
Wasser- Waale. Not machte erfinderisch und so durchzieht den Vinschgau noch heute ein ansehnliches Netz an Waalwegen. Uns dienen sie heute zum Wandern und natürlich sind sie auch schön anzusehen, doch für die Bergbauern waren sie das Ergebnis der blanken Not. Die bäuerliche Bevölkerung legte die kilometerlangen Waalwege ab dem 13. Jahrhundert zur Bewässerung von Wiesen und Äckern an, denn ohne kontinuierliche Bewässerung keine Ernte. Manche Streckenführung mutet heute sonderbar an, manche ist spektakulär, aber jede erfüllt ihren Zweck. Das wertvolle Nass zweigte man von Bächen hoch oben in den Bergen ab und leitete es in die Waale ein. So geschieht das auch heute noch.
Wertvolle Auen. Die junge Etsch entwässert den Vinschgau, schlängelt sich von Reschen durch das Etschtal hinunter nach Trient, Verona und mündet dann südlich von Chioggia in das Adriatische Meer. In weiten Teilen hat man der Etsch ihre Wildheit genommen und Auen und Schwemmland trocken gelegt. Doch es gibt noch Ecken, an denen sich das Früher erahnen lässt. So kann man in den Schludernser Auen einiges erfahren und sehen: besondere Tiere, Aupflanzen, Sagen und Geschichten rund um das jetzige Biotop. Auch die Prader Sand, ein Biotop am Fuße des Stilfserjochs, ist eine der letzten Auenlandstriche in Südtirol. Durch ihn führen drei Wanderwege.
Familientipp. Du suchst einen gemütlichen Rundweg mit Lerneffekt? Seit diesem Frühjahr ist der Natur- Erlebnispfad im Biotop unterhalb von Schluderns eröffnet worden. 15 Schautafeln geben Informationen über die Lebensräume des Auwaldes, ein Forschungsrucksack und Spiele am Wegesrand machen die Runde auch für Kinder spannend. Mehr dazu in den Büros der Ferienregion Obervinschgau.
Kristallklare Bergseen. Verfolgt man den Weg des Wasser weiter von unten nach oben, dann stößt man über kurz oder lang auf die vielen Seen des Tales: Stauseen, Naturseen im Talboden und eine Vielzahl von Bergseen in allen Größen, Formen und Farben.
Viele Gebirgsseen sind bekannt und beliebt, viele noch ein Geheimtipp oder schwerer zu erreichen.
Jedes Seitental und -tälchen hat seinen Bergsee oder gar mehrere. Die allermeisten dieser Seen sind durch Gletscher entstanden, die in den Fels Eintiefungen auswuschen, sogenannte Kare. Oder es staut sich nach dem Gletscherrückzug das Wasser hinter einer Endmoräne auf und ein See entsteht. Jedenfalls bilden sich immer mehr Gletscherseen, auch eine Folge des Gletscherschwundes. Einige bleiben über den Sommer erhalten, einige trocknen aus und füllen sich erst wieder zur nächsten Schneeschmelze.
Aber warum sind die meisten Bergseen so außergewöhnlich klar? Seen auf dieser Höhe sind sehr kalt und häufig nährstoffarm und deshalb meist ungetrübt. Fische haben hier kaum eine Chance.
Doch Bergseen sind nicht immer nur klar und strahlend blau, es gibt auch die milchig matt-türkisen Varianten.
Gletschermilch? Hier hat das Gletscher-Schmelzwasser seine Hände im Spiel: wie ein riesiges Schleifpapier trägt der Gletscher Gesteinspartikel ab und dieses „Gletschermehl“ gelangt mit dem Schmelzwasser in den See. Halten sich die Partikel wegen geringem Zu- oder Ablauf nicht so lange im Wasser, erscheint der See in einem kristallklarem Türkis. Bei mehr Bewegung bleiben die Partikel in der Schwebe und der See erscheint milchig und matt, aber immer noch türkis, Gletschermilch eben.
Die Farbe sagt also viel über den See aus. Aber auch andere Faktoren spielen mit: Tiefe, Umgebung, Bewölkung, Algenanteil und das Licht.
Buchtipp. Ein überaus schönes Buch über Bergseen in den Alpen ist „Lagunen der Alpen“ von Thomas Kargl. Die Schönheit der Alpengewässer wird in Bildern festgehalten, auch beantwortet das Buch viele Fragen über Hochgebirgsseen und ihre Farben.
Seen- Wandertipps.
Im Vinschgau hat man so die Qual der Wahl, denn Bergseen gibt es jede Menge:
- der unbekannte Kappler Schwemmsee (2599 m) in Langtaufers
- der leicht über den Watleslift zu erreichende Pfaffensee (2240 m)
- der kristallklare Upisee (2550 m) in einem Seitental des Matschertales
- der Furkelsee (2770 m) oberhalb der Sesvennahütte in Schlinig
- die Saldurseen (von 2500 m bis 2900 m), dem höchst gelegenen Seenplateau der Alpen, fünf Seen in allen Farben
- der Matscherjochsee (3188 m) als höchst gelegener Bergsee der Alpen
- die Litzer Seen (2674 m) hoch über Alitz und Tanas
- der Göflaner See (2525 m) am Vinschger Nörderberg
- die Flimseen (2792 m) und der Grün- und Gelbsee (2740 m) im Martelltal
- der Tarscher See (1921 m) inmitten dem Tarscher Almwald
- der selten besuchte Hungerschartensee (2713 m) im Schnalstal
- der Kortscher See (2511 m) im malerischen Schlandrauntal
- der Zirmtalsee (2115 m) von Freiberg aus bei Kastelbell direkt an der Zirmtaler Alm
- die farbenfrohen Spronser Seen (von 2117 m bis 2589 m) in der Texelgruppe oberhalb von Partschins
Und auch hier gilt: Rücksicht nehmen auf die Natur und das empfindliche Ökosystem- auch wenn der Sprung in den kalten Bergsee im Moment Instagram tauglich ist.
Museumstipp.
Du möchtest mehr mehr über die Waalwege, das „Wasserwosser“ und den Waaler wissen? Ein Besuch im Vintschger Museum in Schluderns ist einen Umweg wert. Hier kannst du den Vinschgau und seine Bevölkerung verstehen lernen: Waale, Räter, Römer, Schwabenkinder und Haflingerpferde. Aufschlussreich und unterhaltsam präsentiert sich das Museum der Vinschger. Mehr Infos:
Musui.it/vuseum
L'acqua in Val Venosta
La Val Venosta è circondata da una moltitudine di cime di tremila metri, alte catene montuose che schermano l'ampia valle in molte direzioni. Esse agiscono come giganteschi ombrelli e molti sistemi di bassa pressione piovono sui pendii molto prima della Val Venosta. La valle è giustamente descritta come un'“isola secca delle Alpi interne”, con meno di 500 millimetri di precipitazioni all'anno e quasi 300 giorni di sole.
Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg.
von Maria Raffeiner
Genüsslich durch die Landschaft rollen und sich den Wind um die Nase wehen lassen: Ganz egal, ob Sie motorunterstützt oder durch die pure Muskelkraft vorwärtskommen, Hauptsache, Sie haben Spaß dabei und Freude daran. In drei Jahreszeiten treten Tausende im Vinschgau in die Pedale, mancherorts lässt sich sogar im Winter Rad fahren. Die Radler:innen sind am Vinschger Radweg anzutreffen, der als Teilstück der Via Claudia Augusta Reschen mit Meran verbindet. Um die flachen oder abwärtsfallenden Etappen anspruchsvoller zu gestalten, können Sie ausscheren und sich Dörfer oder Aussichtspunkte erarbeiten, die abseits vom Radweg gelegen sind. Auch Mountainbiker:innen kommen auf ihre Kosten, denn höher gelegene Touren und Trails zum Runterbrettern gibt es im Vinschgau in allen Schwierigkeitsgraden. Im Wald und an der Etsch begegnen sich Gäste und Einheimische. Was auffällt: Klapprige Fahrräder waren gestern. Heute gibt die feinste Technik den Ton an. Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad: Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel. Rund um den boomenden Tourismuszweig entstehen Bike-Hotels, es bieten Shuttles und ausgebildete Bike-Guides ihre Begleitung an, und wer ohne Fahrrad reist, findet an Rad-Verleihstationen, im Hotel oder in Bikeschulen das passende Exemplar. Dem Aktivurlaub steht nichts im Wege, nicht einmal eine kräftige Brise Vinschgerwind. Sichere Fahrt!
Info:
- Kombiticket „bikemobilcard“: unbegrenzte Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln + ein Leihrad für einen Tag (exkl. Transport des Fahrrades!) Verleihstationen an Vinschger Bahnhöfen: Südtirol Rad/Papin Sport/Südtirolbike
- Hoch hinaus im Dreiländereck
am Reschenpass:
https://www.peak3.eu
- Bikeschule „vinschgauBIKE“, Goldrain:
https://vinschgaubike.com
- Zusammenschluss von Betrieben und Bikeprofis, Latsch:
www.bikereldorado.com
- Ötzi Bike Academy, Naturns: https://vinschgaubike.com
„Angenehmes Unterwegssein“
In der Nähe von Gottfrieding liegt Dingolfing, bekannt für sein BMW-Werk. Doch Autos waren für das Ehepaar an diesem Wochenende unwichtig, lieber schwang es sich in den Sattel. Los ging es am Fuße der Zugspitze, im österreischischen Ehrwald. Der antiken Handelsroute Via Claudia Augusta folgend, peilten sie die Alpenüberquerung an und radelten, umgeben von den Tiroler Bergen, über Ried bis nach Südtirol. Mit dem Wetter hatten sie „super Glück“. Gerastet wurde diesseits des Reschenpasses in Burgeis. Heute führt sie die Zieletappe bei strahlendem Wetter nach Meran. Der für morgen angekündigte Regen macht ihnen zwar einen Strich durch die Rechnung, doch sie nehmen es gelassen: „Die Hotels sind gebucht, wird ziehen das durch.“ Retour geht es nämlich auch per Fahrrad, einzig von Meran nach Mals steigen sie auf die Bahn um. Danach pedalieren sie zurück bis Ehrwald. Den Vinschgau kennen die Radreisenden schon, er sei nicht überlaufen und gerade mit dem Rad ließe sich die schöne Landschaft intensiv erleben. Längere Radtouren mit Packtaschen unternehmen sie öfters, wobei die E-Bikes etwas gemütlicheren Fahrspaß ermöglichen. „Größere Steigungen sind jetzt kein Problem mehr“, schmunzelt Erich, „im Gegensatz zu früher, als wir uns noch raufbeißen mussten.“ Zuhause sind sie Teil einer Radlergruppe, mit der sie gerne unterwegs sind. Von drei Gegenständen möchten sie sich bei ihrer Radreise nicht trennen: Regenjacke, Ladegerät und Packtaschen.
Erich und Beate Nunweiler aus Gottfrieding, Niederbayern
„Sport kombiniert mit Ausflugserlebnis“
Eigentlich erzählt schon die schlammbespritzte Ausrüstung der drei Freunde einiges vom gerade erlebten Abenteuer. Bei einer Pause in der Bar berichten sie: „Wir sind spezifisch zum Biken hergekommen.“ Den anspruchsvollen „Propain Trail“ am Schlanderser Sonnenberg haben sie heute schon gerockt. Sie geben sich bescheiden, später lese ich, dass „enge Kehren die Fahrtechnik fordern“. Danach hatten sie die Talseite gewechselt und sich vom Shuttle zum Startpunkt des „Holy Hansen Trails“ bringen lassen, um dessen Flow zu erleben. Daheim wie im Urlaub fühlen sich die Downhiller:innen vom Fahrgefühl und der Freiheit angezogen, dazu komme man bei dieser Sportart raus in die Natur. Die Vinschger Trails finden sie gut angelegt, wobei sie sich wundern, dass nicht noch mehr los sei. „Dafür, dass es hier so cool ist, treffen wir nicht so viele Biker:innen. Positiv sahen wir das Miteinander von Wanderern und uns auf dem Bike. Entweder haben wir angehalten oder sie, immer war es total freundlich und es ist schön, dass beide da sein dürfen.“ Als Unterkunft haben die drei den Camping Vogelsang in Schlanders ausgewählt, ein passender Startpunkt für ihre Touren, die sie bis nach St. Martin und auf die Tarscher Alm führten. Anna fasst zusammen: „Wir sind drei Tage durchgefahren, jetzt sind wir fertig.“
Elen, Anna, Philip aus Ravensburg
„Rad fahren ist Entspannung pur“
Schon als Kind ist Siwan zur Schule geradelt, als Abiturientin zur „Penne“, als Studentin zur Uni. An eine Radreise erinnert sie sich besonders gut, sie verlief von Bremen nach Amsterdam und retour. Nicht an allen Wohnorten klappte das Fahrradfahren zur Arbeitsstelle gleich gut, etwa in Madrid sei es nur etwas „für Lebensmüde oder besonders Wagemutige“ gewesen. Doch in Dresden, Berlin und Brixen habe sich prima radeln lassen. Als sie im Vinschgau ankam, genauer in Stilfser Brücke, war für ein paar Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ans Fahrrad zu denken. „Zu viel Berg für einen Menschen mit körperlichen Einschränkungen.“ Mit dem Umzug nach Eyrs änderte sich das, die Freizeit verbrachte sie in der Talsohle von nun an oft auf dem Fahrrad. Dank E-Bike legt Sivan den Weg zur Arbeitsstelle, die Strecke Eyrs-Mals, beschwingt auf dem Rad zurück, sofern das Wetter es zulässt. Gelegen kam ihr das Projekt „Nui denkn - ebike2work“ der Gemeinde Mals. Bürger:innen bzw. Einpendler:innen bekommen gegen eine Leihgebühr ein E-Bike für ein Jahr. Das nutzte sie und „die Strecke wird kürzer, je öfter ich fahre.“ Dazu kommt der Genuss der Landschaft: „Ich kann die Vögel beobachten, Nebel aus den Wiesen steigen sehen, den Fluss plätschern hören“, schwärmt sie, „auch mal anhalten oder eine andere Variante fahren. Morgens seien nicht viele Menschen auf dem Radweg unterwegs. Im Frühjahr und im Herbst bleibe es auch gegen Mittag/Nachmittag ruhig. Erst wenn es wärmer wird, treffe man auch mal Sportler oder Radtouristen. Die neue Entwicklung der E-Bikes mache sie froh, da sie besonders Menschen mit Einschränkungen enorm dabei unterstützt, mobil zu bleiben oder zu werden. Daher steht fest: „Wenn ich alt bin, möchte ich ein E-Dreiradl, stecke einen Wimpel auf wie früher und dann ab zur Eisdiele.“
Sivan Schewitza, Eyrs
„Eine andere Perspektive“
Die roten Fahrradtaschen stecken schon von Weitem ins Auge. Da ist jemand vollbepackt, noch dazu arbeitet er sich auf einem herkömmlichen Fahrrad voran. Gestern in Innsbruck gestartet, verlief die Reise über den Brenner nach Bozen. Nach einer Übernachtung im Freien radelt der Tiroler Krankenpfleger heute der Etsch entlang, erstmals trägt ihn sein Rad in den mittleren Vinschgau. Noch weiter hinauf soll es heute gehen, bis nach Glurns. Morgen steuert er wieder Innsbruck an. Bei einer kleinen Verschnaufpause zieht er ein Zwischenresümee über dieTour: „Überrascht bin ich von den schönen Rastplätzen. Viele Radwege sind mir in Erinnerung, die nicht einmal Wasserstellen bieten. Das ist hier anders.“ Landschaftlich fielen ihm im Unterschied zu Nordtirol die vielen Apfelbäume auf. Was sich dem Radreisenden noch biete? „Eine andere Perspektive. An so ein schönes Plätzchen [Fischteich Brugg] komme ich gar nicht, wenn ich den Vinschgau mit dem Auto passiere. Ich würde es nicht wahrnehmen.“ Österreich hat sich Christian Prem schon erradelt, der Mur, Enns, Donau, Drau entlang. Zu seinen schönsten Raderfahrungen zählen Touren auf Korsika. Dankbar ist er für die gute Übersetzung bei seinem Rad, das erleichtere die Fahrt enorm. Normalerweise führe er mehr Reparaturmaterial mit, diesmal komme er mit wenig aus. Wo wolle er denn noch mehr Zeug transportieren, frage ich ihn ungläubig. Das Gewicht, das er mitführt, dürfte nicht gering sein. „Ich habe alles dabei, um jederzeit dort zu bleiben, wo es mir gefällt.“ Er deutet auf die wasserdichten Taschen, in denen Zelt, Kleidung, Kochtöpfe verstaut sind. „Was heißt denn forza?“, fragt er mich. Ein italienischsprachiger Radlerkollege hat ihm heute wohl anerkennend viel Kraft und einen guten Tourenverlauf gewünscht.
Christian Prem, Jenbach
„Fans vom Vinschger Radweg“
Schon auf den ersten Blick erscheinen Stefan und Irene durchtrainiert. Sie könnten für die vielen Sportler:innen stehen, die mir heute beim rasanten Training auf ihren Rennrädern begegnet sind. Da es unmöglich ist, sie in voller Fahrt zu bremsen und um ein Gespräch zu bitten, bin ich froh, die beiden bei einer entspannten Trinkpause im „Vis á Vis/Bamboo“ in Goldrain anzutreffen. Welche Größen sie im Sport waren und sind – Disziplin Berglauf – wird mir erst etwas später klar. Auf ihrem Montainbike mit Slickreifen bzw. seinem Gravelbike haben sie heute die Strecke Lana-Goldrain zurückgelegt. Ihre Begeisterung für den Sport wirkt sofort ansteckend. Vom klassischen Vinschger Radweg sind sie überzeugt. „Die Landschaft ist toll, der Weg ist geradlinig, jedoch ohne langweilig zu werden, einfach ein guter Mix,“ findet Irene. Für Stefan soll ein guter Radweg vor allem auch für Berufstätige nutzbar sein, daher sollte er nicht zu viel in die einzelnen Dörfer führen. Man könne dorthin, wenn man aus Freizeitgründen wolle, doch um den Verkehr zu reduzieren und Menschen aufs Rad zu bewegen, brauche es gut durchdachte Radwege. Irene schätzt an den Radwegen, wenn mit kommuniziert wird, was es abseits der Strecke zu entdecken wird, denn dann kehre man gerne ein. Auf einen Tourentipp angesprochen, kommen die beiden auf das Stilfser Joch zu sprechen, und zwar empfehlen sie den autofreien Tag, an dem die Passstraße auf der Bormianer Seite den Biker:innen gehört. (Heuer: 14. Juli!) Dementsprechend wenig los sei dann verkehrstechnisch auf der Südtiroler Seite. Indem Stefan auf sein Radtrikot weist, schwärmt er von einer weiteren unvergesslichen Tour, der Tour D'Ortles. Frei von Wettkampfgedanken und organisiert vom athletic club merano findet sie heuer zum 33. Mal statt. Freilich ist auch dieses alpine Bikeerlebnis nur etwas für trainierte Waden ohne E-Unterstützung: 250 km, 4 Pässe, 5700 Höhenmeter. Gestartet wird das anspruchsvolle Randonnèe in Meran, durch den Vinschgau führt die Route aufs Stilfserjoch, dann über Gavia und Tonale Pass über den Gampen wieder nach Meran. „Eine total schöne Idee,“ findet Irene, doch Stefan legt als Finisher nach, es sei „auch kein Honigschlecken.“ Unser Gespräch könnte sich noch lange fortsetzen, denn Sport, vermengt mit Emotion und sprühender Energie, bietet viele Geschichten. Hike & Bike wäre noch so ein Thema, also die Mischung von Mountainbiken und Wandern. Dafür braucht es im Idealfall kein Auto. Zu Blechlawinen und aus dem Ruder gelaufenem Tourismus weiß Stefan als gebürtiger Sextner einiges zu berichten. Im Vergleich dazu gebe es im Vinschgau kein Zuviel an Gästen und Strukturen. So darf es gerne bleiben, damit weiterhin alle auf ihre Kosten kommen.
Stefan Tschurtschenthaler, Sexten, und Irene Senfter, Lana
Gemütlich einkehren
Während oder nach der Radtour laden gemütliche Dorfcafés oder Lokale in der Nähe des Vinschger Radwegs zum Verweilen ein. Besonders nah liegt das „Restaurant am Teich“ am lauschigen Prader Fischerteich in Spondinig, das Restaurant„Fischteich Brugg“ zwischen Laas und Göflan, die „Platzl Bar“ in Göflan an der rauschenden Etsch und die „Radbar“ zwischen Staben und Naturns. Empfehlenswert ist der ein oder andere Abstecher in die Ortszentren, die meist nur einige Minuten vom Radweg entfernt liegen. Umwege werden mit kulturellen Besonderheiten in schmucken Dörfern belohnt – vielleicht entdecken Sie bei einem Schlenker gar eine Eisdiele oder
Konditorei? Viel Vergnügen bei Ihren Erkundungstouren auf zwei Rädern.
Tipps
- Der klassische Etsch Radweg:
80 km vom Reschenpass nach Meran oder weiter bis Bozen, Trient oder gar Verona. Genuss pur! In kleineren Etappen gut machbar.
- Mals-Müstair: Dem sprudelnden Rambach entlang hinein in die Schweiz - mit Blick auf kunsthistorische Perlen!
- Mit dem MTB oder E-MTB auf die Almen: Über die „Bike Highline Meran“ fahren Sie von der Marzoner Alm bis zum Vigiljoch quer über den Nörderberg. Talwärts geht’s über knackige Trails oder Forststraßen. Für geübte Höhenbiker:innen, ca. 20 km.
- Holy Hansen Trail, Göflan: Adrenalin garantiert – für erfahrene und gut geschützte Trailfans! 9 km, 950 Höhenmeter vom Haslhof bis Göflan. Versprochen wird: Flow pur. Gebaut von vinschgauBIKE!
- Bike & Hike: Ins malerische Schlandrauntal radeln und dann, kurz vor dem Talschluss, das Rad absperren und per pedes zum Kortscher See aufsteigen. Socken aus, Füße rein, herrlich!
- Stadt & Fahrrad: Urlaub und Drahtesel gehören für mich eng zusammen. Nicht wegen der sportlichen Herausforderung, sondern wegen der ungewöhnlichen Perspektive, die eine Stadt schneller begreifen und tiefer ergründen lässt. Kreuz und quer durch München, Wien, Linz, Ljubljana, Ferrara …, einfache Touren auf Elba, Sardinien oder in Kroatien: Man ist schneller als zu Fuß, wachsamer als in den Öffis, erkennt gute Radstrukturen, bekommt immer einen guten Tipp von freundlichen Einheimischen und ist irgendwann so weit: Nicht ohne mein Bike! Diese Er-Fahrung klappt auch vorzüglich in Meran, Bozen oder Brixen!
Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair
von Christine Weithaler
Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November 2023 in der Züricher Kronenhalle zum Historisches Hotel 2024 ausgezeichnet. Damit würdigte ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) den 1254 erstmals erwähnten Gasthof. Das fast 770 Jahre alte Hotel an der Verbindungsachse Ofenpass Graubünden und Südtirol blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.
Benedikt Fontana, ein Bündner Vogt und Ministerialer, schwor seine Truppen vom Balkon des Hotels 1499 für die Calvenschlacht (Battaglia da Chalavaina) ein.
Nach der Wiedereröffnung als Hotel in den 1960er Jahren suchte Eigentümer und Gastgeber Jon Baptista Fasser 2021 eine Nachfolge. Es wurde die Stiftung Chasa Chalavaina mit Giorgio Gadola als Präsident gegründet. Diese übernahm 2022 das Hotel und wollte bei den Umbauarbeiten den ursprünglichen Charakter der 18 individuelle gestalteten Gästezimmern, der Gaststube aus Arvenholz, der von Ruß schwarz gefärbten Küche und dem großen Garten hinter dem Haus bewahren.
Auch die benachbarte Stiftung Pro Kloster St. Johann mit Walter Anderau als Präsident und Uli Veit als Geschäftsführer setzte alles daran, das Ensemble von Kloster und Hotel um den Plaz Grond zu erhalten.
Das Benediktinerinnenkloster St. Johann gilt seit 1983 als Welterbe der UNESCO. In den Führungen erfahren wir 1200 Jahre Kloster-, Kunst- und Baugeschichte. Die Benediktinerschwestern gewähren Einblick in ihr Kloster und Leben einst und heute.
An der Rezeption des Hotels begrüßen uns neue Möbel, ein wunderschön gewebter Teppich und ein freundliches Lächeln. Wenig Kunst ist an den Wänden perfekt platziert. Uli Veith, Quereinsteiger in der Hotellerie, führt das Hotel stilsicher und mit Liebe an den Menschen. Er wollte die alten Räume sanft renovieren, weg nehmen was zu viel war und wesentliches belassen. Aus alten Leinen wurden neue Vorhänge genäht.
Die Tischwäsche und die Schürzen für die Mitarbeitenden sind in der Handweberei Tessanda im nahen Santa Maria entstanden. Der 1928 gegründete Handwerksbetrieb stellt Gewebe auf den traditionellen hölzernen über hundertjährigen Webstühlen her. Die Weberei und das dazugehörige Geschäft sind einen Besuch wert.
Ottavia’s Zimmer, der bereits verstorbenen Schwester von Jon Fasser, mit der er das Hotel in zweiter Generation führte, wurde ein wunderschöner Aufenthaltsraum.
Die Holzböden wurden geschliffen und es riecht nach den einladenden Gerichten der ständig wechselnden kleinen Karte. Der Südtiroler Chefkoch Oliver Thialer, kocht mit den Zutaten die da sind, nachhaltig, regional und innovativ.
Im Hotel, um Haus und Garten sehen wir die Geschicke vieler fleißiger Hände. Der weitläufige Garten hinter dem Haus ist mit seinem Sommerflor und der Stille des Ortes ein Rückzugsort für jede:n.
Das reichhaltige Frühstück und die abwechslungsreiche Abendkarte können auch Gäste von außerhalb des Hotels mittels Vorbestellung genießen.
Die Küche verwendet Kräuter, Obst und Gemüse die im Garten wachsen, was sie sonst noch benötigt findet sich im Tal.
Johannes Fallet, der Pächter des Hofes des Benediktinerinnenklosters St. Johann baut Bergroggen, Gerste, Weizen und Hafer an. Ein Teil der Heumilch verarbeitet die Molkerei Chascharia Müstair zu Käse, der im Klosterkeller reift und von Uli Veith gepflegt und affiniert wird. Der Käse kann im Hotel genossen und im Klosterladen gekauft werden. Der Hof liefert Frischfleisch wie auch die Bio- Generationengemeinschaft Lamprecht Rico und Reto, welche auf ihren beiden Bio-Höfen Mutterkuhhaltung betreiben. Carmen und Reta Lamprecht liefern das Fleisch des schwarzen Alpenschweins. Landwirt Sebastian Althaus vom Hof Sur Fuldera produziert Bio Natura Beef wie auch Landwirt Isidor Sepp und seine Frau vom Pauraria Puntetta. Aus deren Garten kommt auch Gemüse und Salat. Eier, Fleisch vom Kitz kommen vom Hof Bain Bun von Janic Andrin Spinnler und Maisha Joss. Die Destillate entstehen in der Manufaktur der Familie Beretta. Die Weine stammen aus der Bündner Herrschaft oder dem Südtirol, das Bier von der Brauerei Tschlin. Zudem wird frisches Biosfera Wasser serviert. Brot, Honig und süße Aufstriche haben ihren Ursprung ebenfalls im Tal.
Alle Lieferanten produzieren mit Respekt vor Menschen, Tieren, Boden und der Natur. Das Wissen, die Erfahrung und Leidenschaft über die Produkte der Lieferanten und die Geschichte rund um das Hotel und Kloster wird mit den Angestellten des Hotels geteilt. Saisonal und regional bekommt hier eine weiterführende sinnhafte Bedeutung.
von Annelise Albertin
Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc Naziunal Svizzer“, und dem Vinschgau. Zusammen mit dem Nationalpark und Teilen der Gemeinde Scuol bildet es das erste hochalpine UNESCO Biosphärenreservat der Schweiz und wurde als Naturpark von nationaler Bedeutung ausgezeichnet.
Mit dem UNESCO Welterbe Kloster
St. Johann in Müstair beherbergt es zudem ein kulturelles Juwel, welches ihm internationalen Ruhm beschert. Hier begegnen sich benediktinischer Alltag, Kulturpflege, Kunst und Forschung. Die Klosterkirche weist den grössten frühmittelalterlichen Freskenzyklus der Welt auf und im Klostermuseum wird 1200-jährige Geschichte lebendig. Das Kloster St. Johann wird immer noch von einer kleinen Gruppe von Benediktinerinnen bewohnt, die in seinen Mauern ihren klösterlichen Alltag leben.
Natur pur auf vielseitige Art erleben
Hier in diesem Bergtal, abseits der grossen Touristenmetropolen, kommt keine Langeweile auf. Eine Vielzahl von Natur- und Kulturerlebnissen, die mit einheimischen Guides oder auf eigene Faust unternommen werden können, machen jeden Aufenthalt zu etwas Besonderem.
Das gut markierte Wanderwegnetz lässt keine Wünsche offen. Von der anspruchsvollen Gipfelbesteigung bis zur leichten Talwanderung findet jeder Gast die passende Tour. Zu den nennenswerten Highlights zählen neben vielen anderen Routen das Hochtal „Val Mora“, der Bergsee „Lai da Rims“ und der Höhenweg „senda Val Müstair“. Themenwanderungen und Wanderungen im Schweizerischen Nationalpark, wo Wildtiere in ihrem Lebensraum beobachtet werden können, sind abwechslungsreich und besonders auch bei Familien beliebt (val-muestair.ch/wandern).
Auf barrierefreien und kinderwagentauglichen Wegen kann die Naturlandschaft problemlos auch auf Rädern erkundet werden (val-muestair.ch/barrierefrei).
Mountainbikerinnen und Mountainbiker kennen und lieben das Val Müstair, handeln es aber gerne als Geheimtipp unter sich. 150 Bikekilometer zwischen Himmel und Nationalpark. Das gelbe PostAuto stellt die lückenlose Erschliessung sicher (val-muestair.ch/mountainbiken).
Wussten Sie, dass sich im Val Müstair jedes Jahr die Schmetterlinge zu ihrem „summer of love“ treffen? Denn die Farbenpracht der Blumenwiesen im Tal in ihrer seltenen Artenvielfalt und die voll erblühten Alpweiden sind nicht nur für Botaniker und Blumenliebhaber ein Anziehungspunkt. Hier gedeihen noch Blumen und Pflanzen, seltene Orchisarten und Kräuter, die andernorts kaum mehr zu finden sind.
Ausgewählte Tipps für Ihre Ferien
Der Naturpark Biosfera Val Müstair hält für seine Gäste ein abwechslungsreiches Angebot an Ferienerlebnissen bereit, die von ausgebildeten Guides geführt werden (val-muestair.ch/ferientipps).
Sommerevents wie der kleine aber feine wöchentliche Sommermarkt in Sta. Maria mit einheimischen Produkten, kulturelle Veranstaltungen und Konzerte sorgen für unvergessliche Ferienmomente.
Das Tal ist nicht nur reich an Naturschätzen, es hat auch etliche kulturelle Perlen und Sehenswürdigkeiten in allen Dörfern zu bieten wie das Museum im Kloster St. Johann in Müstair, die Mühle Mall in Sta. Maria, eine der ältesten funktionstüchtigen Mühlen in der Schweiz, die Handweberei Tessanda in Sta. Maria, das Museum 14/18 verbunden mit dem militärhistorischen Wanderweg Umbrail/Stelvio, das Museum Chasa Jaura in Valchava und nicht zuletzt die Ortschaften selber mit ihren sgrafittiverzierten Häusern.
Erntedankfest – Festa da la racolta Val Müstair – 500 Jahre Graubünden
Traditionell wird am 1. Sonntag im Oktober in Valchava das Erntedankfest gefeiert. Das diesjährige Fest ist dem Thema «500 Jahre Freistaat der Drei Bünde» gewidmet, dem mit einem Theater und einem Festakt zum Jubiläum besondere Beachtung zukommt. Ein ökumenischer Gottesdienst im Freien macht den Auftakt gefolgt von einem bunten Festumzug und fröhlichem Markttreiben im ganzen Dorf, wobei auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen. Gäste aus Nah und Fern lieben das Erntedankfest und besuchen es immer wieder.
Info:
Es hat Platz genug - man muss ihn nur machen. Damit Wanderer und Biker einen toleranten Umgang untereinander pflegen, gelten im Val Müstair folgende Verhaltensregeln:
Unterwegs auf Rädern…
- machen Sie sich mit der Glocke frühzeitig bemerkbar.
- lassen Sie den Wandernden immer den Vortritt.
- passieren Sie im Schritttempo oder steigen Sie kurz ab.
Zu Fuss unterwegs…
- wissen Sie, dass Sie Vortritt haben.
- gehen Sie zur Seite, wenn genug Platz vorhanden ist.
- behindern Sie die Bikenden nicht unnötig.
Informationen zu allen Angeboten, Dokumentationen und Wanderkarten:
Gäste-Information Val Müstair,
Tel. +41 81 861 88 40, www.val-muestair.ch,
info@val-muestair.ch
Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in cemento e da teli antigrandine a scandire buona parte del paesaggio venostano. Ma fino a pochi decenni fa si alternavano prati, vigneti, albicocchi ed estesi campi di cereali: la Val Venosta era il granaio del Tirolo e la segale era l’autentico cereale di montagna. Era resistente alle intemperie, si accontentava di terreni poveri e di poca acqua: insomma la coltivazione ideale per questa vallata alpina. Con la segale si preparava buona parte del pane (nero) per la popolazione, mentre con il frumento si cuoceva il pane (bianco) delle famiglie patrizie. In ogni caso la tradizione cerealicola in Val Venosta è antichissima: in diversi siti archeologici sono venute alla luce notevoli quantità di cereali, di macine e di falcetti risalenti ad oltre 3000 anni fa, ma il rinvenimento più sensazionale è stato quello di Ötzi, la famosa mummia venuta dal ghiaccio risalente a 5.300 anni fa: impigliati nei suoi vestiti sono stati rinvenuti alcuni di chicchi di grano! Il clima particolare di questa valle ha permesso la coltura di cereali a quote impensabili in altre regioni alpine: il maso di Finale a 1950 metri in Val Senales, ed il maso di Stallwies a 1931 metri in Val Martello hanno prodotto fino a pochi anni fa la segale. Oggi sono rimasti pochi campi di cereali, soprattutto in alta valle, e alcuni panettieri producono ancora il saporito pane di segale che abbinato a del burro di malga e alla marmellata di albicocche rappresenta la migliore merenda venostana, a chilometro zero!
Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst.
von Peter Tscholl
Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch und Goldrain/Morter öffneten am 1. Mai das Tor zur Anlage und Dr. Leo Andergassen führte die zahlreich erschienenen Besucher:innen zum Fundort des "Latscher Nibelungenliedes". Das Interesse war sehr groß. Es wurden vier Führungen angeboten, nur so konnte der starke Andrang bewältigt werden. 160 Besucher:innen nahmen insgesamt an den Führungen teil.
Was das Nibelungenlied und mit ihr die Burg Obermontani zur Zeit so attraktiv macht, hängt mit der Ausstellung "IMAGINE WORLDS damals, später, heute" zusammen. Im Kunsthaus Meran war die Latscher Nibelungenhandschrift I, Signatur mgf 474, bis zum 19. Mai ausgestellt. Die Handschrift war schon 1995 im Rahmen der Ausstellung Meinhard II. auf Schloss Tirol zu sehen. Damals wurde jedoch kaum Notiz von ihr genommen. Das Kunsthaus Meran hat es jetzt zustande gebracht, dass das Interesse an dieser Handschrift und an deren Auffindungsort neu entfacht wurde.
Die Geschichte von Montani
Dr. Leo Andergassen gab bei seiner Führung zunächst einen Überblick über die Geschichte der Burg Obermontani. Als Erstnennung datiert das Jahr 1228. Die Bischöfe von Chur übergaben am Martinstag 1228 die Burg "Montania" den Grafen von Tirol. Bei den Grafen von Tirol verblieb die Burg bis 1363. Mit dem Übergang Tirols an die Habsburger übernahmen diese die Herrschaft des Landes. Montani wurde einem gewissen Matthäus verliehen und es entwickelte sich ein eigenes Geschlecht, die Herren von Montani. Die Herren von Montani bestimmten die Geschicke der Anlage über 250 Jahre lang. Mit Balthasar von Montani erlosch das Geschlecht und die Grafen von Mohr kauften die Burg. Maximilian von Mohr, der 1647 die Burg übernahm, erwarb aus dem Erbteil seiner Mutter Susanne Freiin von Annenberg eine überaus umfangreiche Bibliothek. Darunter befand sich auch die Nibelungenhandschrift. Als mit dem Tod von Josef Alois Anton Carl Graf Mohr im Jahr 1833 auch die Linie der Grafen von Mohr erlischt, verkommen Burg und Bibliothek.
Der Geist von Montani
Die Spannung war groß, als Leo Andergassen die vielen Besucher:innen in das Innere der Burganlage führte. Man wurde positiv überrascht, erstens von der Größe und dem noch relativ gut erhaltenen Zustand der Anlage und zweitens von den vielen Details. So zum Beispiel von dem runden Wappenstein des Viktor von Montani und der Margaretha von Schrofenstein über der spätgotischen Loggia im Innenhof. Nach 1520 wurden die Burgen des Adels zu Wohnschlössern umgebaut und häufig wurden an diesen Umbauten Reliefs mit den Wappen der Bauherrn angebracht. Der Bildhauer des Wappensteins über der spätgotischen Loggia war wahrscheinlich Wolfgang Taschner, ein spätgotischer Baumeister, der in der Gegend des mittleren Vinschgau aktiv war. Es ist schon beachtlich, was auf Montani geschaffen worden ist. Man spürt heute noch den Geist des Kreativen, den Geist des Schaffens, des Wohnraumschaffens. Die Burg muss stark bewohnt gewesen sein. Jede Generation hatte ihren Winkel für sich geschaffen, was an den verschiedenen Wohnebenen, den Räumen zur Aufbewahrung von Speisen und Getränken und den zwei Backöfen deutlich wird. Man kann sich gut vorstellen, wie Menschen hier gelebt und wie sie hier gewohnt haben. Was auf Obermontani vermittelt wird, ist ein Stück Wohnkultur. Man spürt noch den Geist des Lebens, den Geist von Montani. Die Burgruine Obermontani ist von Bedeutung, weil sie eine Brücke zur Geschichte darstellt, eine Brücke zu dem, was sonst nur theoretisch vermittelt wird.
Es war spannend und interessant die Burgruine Obermontani zu besichtigen, die so reich an Geschichte und Kultur ist. Besonders erfreulich war es, dass so viele Menschen Interesse gezeigt und an der Führung teilgenommen haben.
Das Nibelungenlied
1834 kam der Benediktiner P. Beda Weber auf Burg Obermontani und fand "unter zerstörten Fetzen von Büchern" die um 1320 entstandene, noch fast vollständig erhaltene Nibelungenhandschrift. Er erkannte sofort ihren Wert und erwarb sie zusammen mit anderen Schriften für 10 Gulden. Er verkaufte die Handschrift dann um das 20fache weiter und schließlich gelangte sie nach einigen Umwegen an die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz nach Berlin. Gottseidank muss man heute sagen, denn wäre sie auf Montani geblieben, wäre sie wahrscheinlich verloren gegangen.
Über viele Jahrhunderte hinweg wurde das Nibelungenlied mündlich überliefert. Aus früheren Zeiten ist nichts schriftlich überliefert. Erst ab etwa 1200 wurde es dann mehrfach aufgeschrieben. Inhaltlich kommen zum Teil Geschichten aus der altnordischen Überlieferung "Edda" vor, die von skandinavischen Götter- und Heldensagen erzählt.
Das Nibelungenlied wurde vergessen und wiederentdeckt. Die Wiederentdeckung fällt etwa in die Zeit der deutschen Romantik. Es tauchte bald das Schlagwort der deutschen Ilias auf. Da die deutsche Nation auf der Suche nach Selbstfindung war, stürzte man sich auf das Nibelungenlied. Man glaubte, mit ihm einen identitätsstiftenden Text für sich gefunden zu haben. Das Nibelungenlied wurde so etwas wie der Gründungsmythos der Nation Deutschland, der germanische Urmythos. Leider wurde es dann von den Nationalsozialisten Deutschlands mißbraucht. Inzwischen sind die drei vollständigen Nibelungenlied- Handschriften des 13. Jahrhunderts zum Weltkulturerbe ernannt worden.
Burgkapelle St. Stephan
Im Anschluß an die Führung von Leo Andergassen konnte man noch die Burgkapelle St. Stephan besichtigen. Auch sie erinnert, wie die nahegelegene Burg, an die Bischöfe von Chur. Auch in Chur gab es eine alte Stephanus Kirche und so übertrug man das Stephanus Patrozinium wahrscheinlich auch auf die churische Kapelle auf Montani. Die Burgkapelle St. Stephan mit ihren einzigartigen Wandmalereien wird auch als die "Sixtinische Kapelle des Vinschgau" bezeichnet. Aber die Wandmalereien alleine machen nicht das Besondere der Kapelle aus. Auffallend sind die vielen Kritzeleien in den Wandmalereien. Die älteste Datierung geht auf das Jahr 1458 zurück. Neben den Signaturen von Burginhabern finden sich auch Inschriften prominenter Adeliger, von Richtern, Geschichtsschreibern, Geistlichen und Lehrpersonen. Es gibt in Südtirol kaum einen sakralen Raum, der derart viele solcher historischer Graffitis aufweist, wie die Burgkapelle auf Montani. Man könnte sich tagelang darin aufhalten und sich damit beschäftigen. Die Burgkapelle ist zugänglich Freitag und Samstag von 14:30 bis 17:30 Uhr.
Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.
von Erwin Bernhart
Der Jörg muss so etwas wie ein lokaler Star seiner Zeit gewesen sein. Jedenfalls hatte er im Vinschgau viel zu tun, viele Flügelaltäre in seiner unvergleichlichen Holzschnitzart sind entstanden und einige stehen heute noch in den Kirchen des Vinschgau. Andere wurden verkauft, die holzgeschnitzten Figuren aus dem Kontext genommen. Der Meister Jörg lebte in Füssen und in Kaufbeuren, wurde 80 Jahre alt und starb 1550. Lederers Zeit fällt in die von Kunsthistorikern so eingeteilte Spätgotik, die viele Spuren im Vinschgau hinterlassen hat. Lederer war Zeitgenosse von Albrecht Dürer und von Kaiser Maximilian I.
Das Benediktinerkloster St. Mang in Füssen besaß Weingüter im Vinschgau. Möglicherweise war dieser Umstand mit den entsprechenden Beziehungen der Türöffner für den Holzschnitzmeister Jörg Lederer in den Vinschgau.
Eine Vinschgautour auf den Spuren von Jörg Lederer beginnt in Partschins. Die Partschinser haben den Meister Jörg mit einem prächtigen Flügelaltar beauftragt, den er zwischen 1524 und 1529 auch ausgeführt hat. In der Urkunde Nr. 32 aus dem Pfarrarchiv finden sich die Vertragsbedingungen, "aufgesetzt zwischen Meister Jörg Lederer und der ehrsamen Nachbarschaft von Partschins". Der Meister bekam mit 725 Rheinischen Gulden einen Haufen Geld und mit 15 Yhrn Wein ( 1 Yhrn entspricht rund 80 Liter) dazu noch eine Menge Wein. In Jörgs Werkstatt herrschte Durst. Am 3. Mai 1529 hat Jörg Lederer den Partschinser "dass die Vertragsbedingungen völliglich erfüllt wurden" schriftlich bestätigt. Die Urkunde ist von unschätzbarem Wert, weil Schriftliches von Jörgs Werken kaum vorhanden ist. Man hat sich den berühmten Meister geleistet, denn nach einem Umbau der Kirche in ein stattliches gotisches Gotteshaus, wurde die Kirche vom Generalvikar des Bischofs von Chur am 25. Mai 1521 zusammen mit zwei Seitenaltären geweiht. Der Jörg muss sich wohl vom Haufendorf Partschins inspiriert haben lassen, denn die Darstellung der "Figurengruppe des Marientodes" erinnert an ein Haufendorf. Jedenfalls sind die Apostel eng um die hl. Maria angeordnet Un der Johannes und der Petrus stützen sie. Diese Gruppe, die sich in der Pfarrkirche zu Peter und Paul (aus einem alten hl.-Nikolaus-Patrozinium entstanden) oberhalb des Eingangs zur Sakristei befindet, ist der Pfarre Partschins vom ehemaligen Lederer-Altar erhalten geblieben. Ein Teil ist nach Meran verkauft worden. Die Flügelreliefs von Jörg Lederer sind in der Spitalkirche zum Heiligen Geist in Untermais gelandet und dort von Franz Xaver Pendl Ende des 19. Jahrhunderts in einem neugotischen Flügelaltar verbaut worden. Die Partschinser müssen wohl ihres Lederer-Altars überdrüssig geworden sein.
Im Zuge der Barockisierung mussten vielerorts Holzaltäre den Marmoraltären mit gemalten Altarblättern weichen. Immerhin: Die Urkunde mit den Vertragsbedinungen ist in Partschins erhalten geblieben.
Weiter das Tal aufwärts finden wir eine Lederer Statue des hl. Martin in der Pfarrkirche von Tschars.
Die volle Pracht, die die Lederer-Werkstatt drauf hatte, ist in der Spitalskirche von Latsch zu bewundern. Der vollständige Flügelaltar dort mit seinen schön ausgearbeiteten Details lockt viele Kunstinteressierte nach Latsch. Die Latscher waren anders aufgestellt, denn sie waren ein Knotenpunkt für Pilger und mit Stiftungen gesegnet.
Auch deshalb gibt es in Latsch zahlreiche Kirchen, so dass der Lederer-Altar nicht, wie in Partschins, einer Barockisierung weichen musste. "Beeindruckend in seiner Gesamtkomposition und überraschend in den Details entfaltet der prachtvolle Flügelaltar im Chor seine ganze Schönheit und Dramatik", schreibt der Kunsthistoriker Sebastian Marseiler in seinem "Kunstführer Südtirol" mit gebotener Ehrfurcht und mit Staunen.
Göflan ist das nächste Ziel. In der dortigen St. Martins-Kirche steht ein kleinerer Flügelaltar aus der Werkstatt Jörg Lederers. Der Schrein ist erhalten, die Predella verloren.
In Hinterkirch in Langtaufers wäre die nächste Station unser Lederer-Tour. Allerdings hat der dortige Flügelaltar Flügel bekommen und ist in Budapest gelandet. Im "Museum of Fine Arts", im Museum der schönen Künste dort, sind sogar zwei Lederer-Altäre aus dem Vinschgau ausgestellt. Ein kleinerer, der ehemals als Seitenaltar in der Spitalskirche in Latsch Verwendung gefunden hat und der prächtige Flügelaltar aus Hinterkirch in Langtaufers. Ausgestellt sind sie im Museum durch ein Stockwerk getrennt und den Latscher Altar findet man nur mit Mühe, während der Flügelaltar aus Hinterkirch prominent ausgestellt ist.
Die Sammlung von holzgeschnitzten Flügelaltären aus Bayern, Böhmen, Tirol, Rumänien und Bulgarien im Museum der schönen Künste in Budapest ist sehenswert. Aber da schweifen wir aus dem Vinschgau weit hinaus. Auch Langtaufers ist eine Reise wert und eine Wanderung dort lohnenswert.
Der Meister Jörg und seine Werke können also eine kunstgeschichtliche Klammer durch den Vinschgau bilden und als Inspiration für eine Vinschgautour dienen.
Jörg Lederer
Jörg Lederer doveva essere una specie di star locale del suo tempo. In ogni caso, ha avuto molto da fare in Val Venosta, sono stati creati molti altari alati nel suo incomparabile stile di intaglio del legno e alcuni si trovano ancora oggi nelle chiese della Val Venosta.
Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina lunga 350 miglia (520 chilometri) collegava la pianura Padana a quella germanica, valicando le Alpi proprio attraverso la val Venosta. ”Dal Po al Danubio”, come si può leggere sul cippo miliare in marmo di Rablà (presso Naturno), scoperto nel 1522. Si hanno notizie di un altro cippo miliare scoperto a Oris, presso Lasa, nel 1850, ma il manufatto marmoreo ricoperto da una iscrizione venne scalpellato e trasformato in una lapide cimiteriale! Della via Claudia Augusta che attraversava la Val Venosta da Tell a Resia non sono rimasti tratti del basolato, probabilmente riutilizzati o ricoperti da strade successive, ma in diversi paesi della valle sono venuti alla luce alcuni edifici romani che permettono di ricostruire idealmente l’antico tracciato: a Stava, Silandro, Sluderno, Malles. Numerosi sono i reperti romani recuperati: monete, oggetti in metallo e ceramica e frammenti di statue in marmo, come la raffinata testa della cosiddetta Venere, ritrovata a Malles. Alcune di queste preziose testimonianze sono attualmente esposte nel Museo della Val Venosta, a Sluderno e ci permettono di fare un tuffo nel passato di questa valle. Possiamo invece fare un tuffo, o meglio una pedalata nel presente, percorrendo magari un tratto della pista ciclabile intitolata Via Claudia Augusta che collega tuttora la pianura Padana a quella germanica unendo Italia, Austria e Germania.
Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers i. M. und Graun. Für Kunstinteressierte gibt außergewöhnliche Kostbarkeiten zu entdecken.
von Magdalena Dietl Sapelza
Als Kulturregion im Westen von Südtirol hat der Vinschgau seinen ganz besonderen Reiz. Für Kunst- und Kulturinteressierte gibt es unzählige kleine, bislang teils unbekannte, Kleinode zu entdecken. Mit einem Kooperationsprojekt auf Initiative des verantwortlichen Präsidenten im Vintschger Museum VUSEUM in Schluderns, Toni Patscheider, ist kürzlich ein gemeinsamer Auftritt der Kleinmuseen gelungen, der sich den Namen MU.SUI gegeben hat. MU steht für das Wort Museum. SUI ist ein typisches Vinschger Dialektwort mit der Bedeutung „sie, diese, jene, die anderen“. „Sui gean haint ins Museum“, heißt: „Sie gehen heute ins Museum.“ Bei der Aussage „Sui sain jo a Lait“, ist gemeint: „Die Anderen sind ja auch Menschen.“
Der ehrenamtlich tätige Präsident vom Vintschger Museum VUSEUM in Schluderns Toni Patscheider hatte seit Jahren darauf hingewiesen, dass das Ehrenamt angesichts der ständig steigenden bürokratischen Anforderungen an seine Grenzen stößt. Es werde immer schwieriger Menschen zu finden, die unentgeltlich Verantwortung für Museen übernehmen. Patscheider wurde auch auf politischer Ebene aktiv. Er schlug ein Kooperationsprojekt zwischen VUSEUM und den Kleinmuseen im Obervinschgau vor, um in diesem Rahmen eine Fachkraft bezahlen zu können, die sich um die unterschiedlichen Belange kümmert.
"Es geht darum, dass jemand den vielen Ehrenamtlichen im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses unterstützend zur Seite steht", erklärt Patscheider.
Er konnte den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher vom Kooperationsprojekt überzeugen. Kompatscher sagte schließlich auch die entsprechende Finanzierung zu.
Toni Patscheider gelang es daraufhin, die Verantwortlichen folgender Museen für das Projekt zu gewinnen: St. Johann und St. Michael in Taufers i. M., Museum Vinschger Oberland in Graun, Kulturverein Oculus mit Bunkeranlage in Reschen und Heimatmuseum in Laatsch.
„In diesem Projekt geht es darum, alle einzubinden und sie nach Möglichkeit zu unterstützen“, erklärt Patscheider.
„Alexander Lutt ist seit Juli 2023 die neue Kraft und dafür verantwortlich, das Pilotprojekt, das bis 2025 läuft, mit Leben zu füllen. Die einzelnen Museen bleiben wie bisher eigenständig. Ein Folder verbindet die Einrichtungen als Wegweiser. Das Ziel des Kooperationsprojektes ist es, die Museumsarbeit langfristig zu institutionalisieren. 80 Prozent der Kosten übernimmt das Land, 20 Prozent die Gemeinden.
Cooperazione dei Musei
La Val Venosta, regione culturale dell'Alto Adige occidentale, ha un fascino del tutto particolare. Per gli amanti dell'arte ci sono innumerevoli piccoli gioielli da scoprire, alcuni dei quali ancora sconosciuti. I musei dell'Alta Val Venosta hanno unito le forze per creare una maggiore visibilità e accessibilità. Questa cooperazione si chiama MU.SUI. Benvenuti nei musei.
Im Sinn des Forstgesetzes führt der Forstdienst Arbeiten in Eigenregie durch. Die Landesregierung hat eine neue Vereinbarung mit den Gemeinden genehmigt: Damit wird der Bürokratieaufwand verringert.
Im Jahr 2023 belief sich der finanzielle Gesamtumfang für die 505 Einzelprojekte in Eigenregie der Abteilung Forstdienst auf 15.150.200 Euro, davon sind 11.169.680 Euro von der Landesverwaltung finanziert worden, die verbleibenden 3.980.520 Euro sind von Dritten (Privaten, Gemeinden, Interessentschaften) bezahlt worden. Zu den Arbeiten gehören Waldverbesserungen wie Aufforstungen und Waldpflegemaßnahmen, ingenieurbiologische Maßnahmen zur Stabilisierung von Rutschungen und für eine geordnete Wasserableitung, Lawinenverbauungenzum Schutz von Infrastrukturen, den Bau von Hofzufahrten, den Bau von Wald- und Almerschließungswegen oder von Steigen, Arbeiten zum Schutz des Waldes vor biotischen und abiotischen Schäden, Vorbeugemaßnahmen von Waldbrand, Wald-Weidetrennung und Weideverbesserungsmaßnahmen, Revitalisierung von Niederwäldern und Kastanienhainen, Verbesserung und Wiederherstellung von wertvollen Lebensräumen, Sofortmaßnahmen zur Behebung von Unwetterschäden (insgesamt 864.800 Euro). Ebenso zu den Arbeiten in Eigenregie gehört die außerordentliche Instandhaltung der Wanderwege.
"Das Forstgesetz sieht im Detail vor, welche Arbeiten als Eigenregie-Arbeiten zugelassen sind, um nicht Dienstleistern auf dem Markt Konkurrenz zu machen. Die Arbeiten werden von Mitarbeitern des Forstdienstes projektiert, sie übernehmen die Bauleitung und auch die Abnahme der Arbeiten, es gibt keine Gewinnabsicht. Einige Leistungen werden natürlich nach außen gegeben", erklärt der Landesrat für Forstwirtschaft, Luis Walcher. Neben der Abteilung Forstdienst führt auch der Sonderbetrieb Wildbachverbauung Projekte in Eigenregie durch.
Die Landesregierung hat am Dienstag (11. Juni) den Vergabeverlauf vereinfacht. Seit vergangenem Jahr gilt nämlich ein verschärftes Staatsgesetz zur Vergabe. Damit die öffentlichen Körperschaften nicht über das Vergabeportal für die Beauftragung der Arbeiten an den Südtiroler Forstdienst gehen müssen, kann auf einen Passus im Vergabegesetz zurückgegriffen werden, der eine Vereinbarung im Vorfeld zwischen einer Gemeinde und dem Forstdienst vorsieht. Dieses Prozedere wurde von der Landesregierung nach Rückmeldung beim Gemeindeverband genehmigt. Somit wird ermöglicht, dass die bewährte Vorgehensweise beibehalten werden kann: Eine Fachkommission (unter dem Vorsitz von Günther Unterthiner, Abteilungsdirektor Forstdienst) begutachtet die Projekte technisch und landschaftsrechtlich.
uli