Vor dem Winterschlaf. Mutter Erde, mit vielen Hilfsmitteln, hat alles gegeben. Jetzt darf sie sich bis ins Frühjahr erholen und ausruhen. Schön wäre, wenn es auch für uns Menschen so etwas gebe.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Gegendarstellung zum Leserbrief „Hochalpines aus Langtaufers“
In der Ausgabe Nr. 21/2019 des Vinschgerwind scheut Sebastian Felderer nicht davor zurück, mir Plangger Josef in meinem langjährigen ehrlichen Engagement für eine Verlegung des Standortes der Weißkugelhütte zu Unrecht niedrige Beweggründe wie „Neid, Hass und Bosheit“ sowie „Ellenbogen-Denken“ zu unterstellen. Felderer Sebastian identifiziert mich klar und für jeden erkennbar als Bergführer und Bruder des Bergführers und Hüttenwirts der Weißkugelhütte Plangger Stefan.
Diese schwer beleidigenden und ehrrührigen Ausführungen finden ihre Fortführung in den nachfolgenden Anschuldigungen, welche ich ebenso keinesfalls stehen lassen kann und will, da sie mich nicht nur in meiner Ehre und Würde als Mensch, sondern auch in meinem Ansehen als Bergführer und Langtauferer verletzen und schädigen. Auch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung hat seine Grenzen und die entsprechende Verantwortung liegt bei demjenigen, der diese Grenzen überschreitet.
Felderer Sebastian unterstellt mir, ich hätte einem Bergführerkollegen davon abgeraten, mit einer Gruppe die Weißkugelhütte anzusteuern, weil der Weg dorthin in einem erbärmlichen Zustand sei. Diese Behauptung ist unwahr und entspricht nicht den Tatsachen. Ich habe auch zu keinem Moment, wie Sebastian Felderer zu Unrecht behauptet, jemanden (weder meine Kunden noch sonstige Personen) davon abwendig gemacht und diesen schon gar nicht verboten, bei der Weißkugelhütte einzukehren oder dorthin zu gehen.
Umso schwerwiegender ist es daher, wenn mein Onkel Sebastian Felderer in seinem Leserbrief aufgrund einer erfundenen „Falschinformation eines Bergführers zum Schaden einer Schutzhütte“ meinen „Ausschluss“ vom Verband der Bergführer fordert, mich als „Dickschädel“ und „unprofessionellen Alpinisten“ bezeichnet, mir meine Qualifikation als Bergführer abspricht und meine Bestrafung fordert.
In Linie mit diesen falschen Behauptungen ist auch die weitere im Leserbrief enthaltene Unterstellung, ich hätte die Entscheidungen der Gemeindeverwaltung mit „eklatanten Falschinformationen“ und aus „Eigeninteresse“ gestützt. Wie vielen sicherlich bekannt ist, war ich im Jahre 2010 der Impulsgeber für die Standortverlegung der Weißkugelhütte auf die andere Talseite und schlussendlich auf das „Bergl“, wobei ich immer auch für die Weiternutzung der alten Schutzhütte eintrat. Von dieser meiner Position bin ich seither nie abgewichen. Es ist mein gutes demokratisches Recht, zu meiner Überzeugung zu stehen, die auf vielen objektiven Vorteilen gründet und bei der ich immer nur das Allgemeinwohl und die alpinistische Aufwertung unserer Region vor Augen hatte und niemals Eigeninteressen verfolgte. Die erst später gefallene Entscheidung über die Standortverlegung erfüllte mich mit Freude. Dieser Entscheidung ging jedoch eine breite Meinungsfindung voraus, zu der ich sicherlich meinen Beitrag leisten konnte, aber wohl nicht ausschlaggebend war. Gemeinde, Fraktion und Landesverwaltung konnten ihre Entscheidungen auf der Grundlage von fundierten fachlichen Gutachten treffen.
Bis heute hat man in dieser Presse leider nicht die Gelegenheit genutzt, auf der Grundlage einer fundierten Recherche die Vor- und Nachteile der beiden Standortvarianten für den Neubau aufzuzeigen und gegenüberzustellen, um solchen haltlosen Vorwürfen von Steuerverschwendung, wie sie Felderer erhebt, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Stattdessen gab man dem aktuellen Hüttenwirt der Weißkugelhütte, dessen Eigeninteresse an der Beibehaltung des derzeitigen Standorts offensichtlich ist, in einem Artikel (wohlgemerkt nicht in einem Leserbrief) breiten Raum für seine jederzeit widerlegbaren Argumente zugunsten der Beibehaltung des alten Standorts. Dieser Leserbrief gestattet es mir nicht, zum Thema weiter ins Detail zu gehen. Gerne bin ich aber bereit, meinen Beitrag zu einer objektiven und ausgewogenen Aufklärung zu leisten, die dann jedenfalls aufzeigen würde, dass jeder Cent für die neue Weißkugelhütte am „Bergl“ gut investiertes Steuergeld sein wird!
Plangger Josef, Bergführer in Langtaufers
Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal - Und täglich grüßt das Murmeltier
Im vergangenen Oktober haben sich die Südtiroler Grünen bereits zum zweiten Mal bei Landesrätin Hochgruber-Kuenzer erkundigt, wie es mit dem Projekt des Zusammenschlusses Langtaufers-Kaunertal weitergehen soll.
Der Umweltbeirat hat bereits zweimal nein gesagt, die von der Landesregierung eingesetzte sozio-ökonomische Kommission hat überraschenderweise auch nein gesagt und doch will die Landesregierung, nochmals über das Projekt nachdenken, nachdem eine zweite sozio-ökonomische Kommission eingesetzt wurde.
„Es drängt sich der Verdacht auf, dass das Projekt von der Landesregierung solange an den Ausgangspunkt zurückgeschickt wird und die Kommissionen so lange mit neuen Personen besetzt werden, bis endlich ein Gutachten positiv ausfallen wird“ sagt der Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre die Vorgangsweise beispiellos und skandalös.
Der Zusammenschluss von den Schigebieten Haideralm und Schöneben kostete über 20 Millionen Euro und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern von Graun gebilligt in der Annahme, dass damit der Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal endlich vom Tisch sei. Wie es scheint ein Irrtum. Trotz Klimakrise, negativer Umweltgutachten und ablehnender Haltung von großen Teilen der Bevölkerung hält sich die Landesregierung bedeckt.
Die Südtiroler Grünen sprechen sich strikt gegen das Projekt des Zusammenschlusses aus, weil es die Landschaft verschandelt, sensible Lebensräume zerstört, Verkehr anzieht und den bestehenden sanften Tourismus in Langtaufers zunichte macht.
Zudem läuft das Schigebiet Schöneben-Haideralm Gefahr, vor der eigenen Haustür Konkurrenz zu bekommen, was sich als betriebswirtschaftlicher Schaden erweisen kann.
Landtagsabgeordneter
Hanspeter Staffler
„...die Raserei!“
Ich war letzte Woche 3 Tage im MALSER Tal, schööön. Ich ließ mein Auto stehen es gab ja über die Urlaubstaxe den kostenlosen kl. Gelben Bus. Hab ihn sehr viel genutzt, bin aber auch viel gewandert. Das letzte Dorf war Laatsch, es war sehr warm, ich hatte kein Wasser dabei, ich war müde, wie komm ich nun nach Mals und weiter? Ich bin 74 J. und das Wandern und Auto anhalten gewohnt. Also versuchte ich es und es klappte auf Anhieb. Eine junge Frau (hochschwanger) hielt und brachte mich sogar bis Burgeis, wo ich wohnte. FÜGUNG! Dann erzählte sie mir von ihrem Busproblem, was ich auch hatte und das bei allen Fahrten. An einer Bushaltestelle sagte sie dem Fahrer: „Wenn Sie nicht langsamer (angepasster) fahren, rufe ich die Polizei!“ Sie konnte natürlich italienisch, ich nicht... und so hieß es für alle Fragen nach...wann, wo, wie...: nur italienisch.
In Glurns stand ich an der Halte alleine, kein Bus da, wo ich ausstieg, im Cafe dann gefragt: na draußen vor dem großen Tor. Danke. Das Übelste, was auch die junge Frau betraf... die Raserei! Das zu abrupte Bremsen, obwohl das Hindernis lange schon zu sehen war. Mir wurde jedes Mal etwas übel wegen der Schaukelei, durch die Altstadtstraßen. Vinschgau ist Urlaubsland und somit vielsprachig, die Männer sollten sich auch etwas anpassen. Müssen unsere Flüchtlinge auch. Oder die Gemeinde hat doch ein paar Fahrer, die im Wechsel arbeiten könnten. Soviel zum Leserbrief von Süd-Tiroler-Freiheit-Landtagsklub, als eine betroffene Gästin.
Gila del Fabro, Dietingen, Deutschland
P.S. ich möchte nächstes Jahr wieder kommen
Es gibt Alternativen
Jetzt vor Beginn der Adventszeit hängen an vielen Orten die Plakate der AKtion „Weihnachten im Schuhkarton“. Armen Kindern eine Weihnachtsfreude zu bereiten, das ist für alle von uns ganz offensichtlich eine gute Sache. Wie bei vielem sollte man sich jedoch die Mühe machen, die Aktion auch einmal kritisch zu hinterfragen. Verbessert diese Aktion die Lebensumstände der Beschenkten nachhaltig? Oder bewirkt sie nicht vielleicht nur ein kurzfristiges Weihnachtsmann-Gefühl im Ego von uns reichen Gabenverteilern?
Im Internet lässt sich dazu eine klare Meinung finden: „Dr. Eckhard Türk ist Beauftragter für Religion- und Weltanschauungsfragen des Bistums Mainz. Er sagt: „Die Kinder dort brauchen keine kostenlosen Spielsachen, die Kinder brauchen was ganz anderes: Bildung und Zugang zu ärztlicher Versorgung.“ Er kritisiert, dass wir unsere westliche Wertvorstellungen transportieren, ohne wirklich zu wissen, an was es dort wirklich mangelt.
Einfluss nehmen auf fremde Kulturen ist der eine Kritikpunkt. Zum anderen die wirtschaftliche Dimension. „Wenn ganze Regionen mit Spielsachen und Hygieneartikeln überschwemmt werden, wie Haarbürsten und Haarspangen, leidet die eh schon marode Wirtschaft, die diese Produkte auch vor Ort herstellt“, erklärt Türk. Das sei nicht die Art von Entwicklungshilfe, die die katholische Kirche vertritt: nämlich Hilfe zur Selbsthilfe.“
Weiter steht auf der Internetseite des Bistums Trier dazu: „“Weihnachten im Schuhkarton“ leistet keine nachhaltige Entwicklungshilfe für Kinder in Not. Die Aktion bewirkt keine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen notleidender Kinder. Diese Aktion verbessert die Lebensbedingungen der Kinder in Not nicht; weder verändert sich die Ernährungssituation nachhaltig noch entwickeln sich die medizinische Versorgung, die Wohnverhältnisse oder die Möglichkeiten weiter, eine Schul- oder Berufsausbildung zu erhalten. Auch die Wirtschaft in den Empfängerländern profitiert nicht von der Aktion. Der weltweite Transport der Kartons über Tausende von Kilometern ist auch aus ökologischen Gründen problematisch.““
Mit der Spende, die „Weihnachten im Schuhkarton“ dann noch zusätzlich für die Deckung der Transportkosten erbittet, könnten Familien in Osteuropa, wo viele der Schuhkartons landen, sicher viele Kilo Brot und andere Lebensmittel bezahlen. So wird dieses Geld wohl hauptsächlich für die Spritkosten verwendet. Schade.
Auf der Homepage der Caritas der Diözese Bozen-Brixen gibt es eine schöne und nachhaltige Alternative: „Schenken mit Sinn“ ermöglicht es z.B. einem Kind in Afrika mit einer einmaligen Spende von 10 Euro ein ganzes Jahr lang den Schulbesuch zu finanzieren.
Katja Maucher, Taufers im Münstertal
Geldverschwendung
Das ist Geldverschwendung und die Leute werden als dumm angesehen. Für Leute mit Hausverstand ist es mehr als befremdlich, wenn vor einer Sitzgelegenheit mit einem teuren Schild auf diese Sitzgelegenheit hingewiesen wird. Entlang des Vinschger Radweges gibt es unzählige solcher sinnloser Hinweisschilder.
Oskar Reisinger, Laas
Vinschgau - Bürgermeister/in aus dem Vinschgau und Vertreter der LAG des LEADER Gebiet Vinschgaus wurden vom 25. bis 27. Oktober zu Besuch in die Kulturregion Ampertal geladen. „Interkommunale Zusammenarbeit und Regionalentwicklung“ waren die Themen. Basiswissen dazu vermittelten Rupert Popp (BM von Allershausen), Konrad Springer (AltBM von Freising) und Guido Romor vom Amt für ländliche Entwicklung.
Im Ampertal im nördlichen Landkreis Freising arbeiten 12 Kommunen interkommunal zusammen. Grundlage dafür ist ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILE). Das Aktionsgebiet der ILE Ampertal liegt etwa 40 km nördlich von München im Landkreis Freising in Oberbayern. Die Verkehrsanbindung durch die A9, die A92 sowie die Nähe zum Flughafen wirken sich positiv auf die Region aus, bringen jedoch eine erhöhte Verkehrsbelastung mit sich. Das Ampertal ist gekennzeichnet von Zuzug, starkem Wachstum und geringer Arbeitslosigkeit.
Basis für diese Zusammenarbeit ist die Suche nach einem gemeinsamen Lösungsansatz für die Verkehrsprobleme, eine gemeinsame Gewerbeansiedlungspolitik, die Sicherung des Naherholungsraumes des Ampertals, sowie die Stärkung der Kulturlandschaft. Dazu gibt es Projekte wie Mobilitätskonzepte, Öko-Modellregion und Energiekonzepte.
Die „Vinschger“ durften dazu verschieden Betriebe besichtigen und Projekte der ILE besuchen. Ein Highlight war der Hochwasserschutz der Gemeinde Hirschbach die mit sog. Rückhaltebecken verhindern, dass der Ort bei Starkregen überflutet wird.
Ein kulturelles Highlight war der Dom von Freising, der als Mittelpunkt über die umgebenden Gebäude herausragt.
Die Vertreter aus dem Vinschgau wurden herzlich empfangen und durch die beeindruckenden Betriebe geführt. Ersichtlich wurde, dass durch gemeinsames Handeln vieles möglich wird. Die 12 Kommunen haben den Entschluss gefasst, die Zukunftsentwicklung gemeinsam zu gestalten. Die regionalen Herausforderungen werden gemeinsam gemeistert und Kulturlandschaften die eine große Bedeutung für den Kulturraum haben, geschützt.
28 Absolventen des Lehrgangs zum Erlangen der beruflichen Qualifikation „Fenstermonteur“ an der Landesberufsschule Schlanders erhielten am 23. Oktober ihre Zertifikate durch Landesrat Achammer, Berufsschuldirektorin Virginia Maria Tanzer, Andreas Franzelin (Vorsitzender Arbeitsgruppe Climabau) und Christian Tecini (Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung).
Die heutigen Fenster sind Qualitäts-Produkte. Sie schöpfen ihre Funktionalität jedoch nur voll aus, wenn sie fachgerecht montiert sind. Aus diesem Grund haben Fensterproduzenten, Unternehmerverband, Landesberufsschulen und die Koordinationsstelle Berufliche Weiterbildung ein Qualifizierungspaket geschnürt, um Fenstermonteure technisch auf den letzten Stand zu bringen. Das Ergebnis ist eine neue berufliche Qualifikation der Weiterbildung, die nach Besuch eines Lehrgangs und einer Zertifizierungsprüfung erworben werden kann. Der Lehrgang „Fenstermonteur“ wird seit 2016 von Peter Spechtenhauser, dem Weiterbildungsbeauftragten der Landesberufsschule Schlanders und Andreas Franzelin von der Firma Finstral organisiert und koordiniert.
Virginia Maria Tanzer, Direktorin der Landesberufsschule Schlanders ist erfreut über das gelungene Bildungsprojekt: „Seit der ersten Idee für den Lehrgang im Jahr 2014 wurden bereits vier Grund- und drei Aufbaukurse in Schlanders abgehalten, die nächsten Kurse sollen mit Januar 2020 beginnen und es gibt bereits viele Nachfragen. Das freut uns sehr, denn es ist wichtig, sich auch im Erwachsenenleben weiterzubilden.“.
„Berufliche Qualifikationen wie diese sind für uns und Südtirol als Wirtschafsstandort gerade in Zeiten des Fachkräftemangels enorm wichtig. Wir brauchen Menschen wie Sie, die in der Lage sind, eine fachgerechte Montage durchzuführen, Sie sind wichtige Testimonials für das Praktische.“, so Landesrat Achammer bei der Zertifikatsübergabe. „Diese Bildungsmaßnahme entspricht sehr dem Bedarf unserer lokalen Wirtschaft, wie das große Interesse zeigt. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis zahlreicher Besprechungen mit den verschiedenen Ansprechpartnern, die der Unternehmerverband im Laufe der vergangenen sechs Jahre organisiert hat“, erläutert Andreas Franzelin, Finstral von der Arbeitsgruppe Climabau im Unternehmerverband den Werdegang des Projekts.
Peter Spechtenhauser betonte die professionelle und angenehme Arbeit der mit Dekret des Landes eingesetzten Prüfungskommission bestehend aus Kurt Messner (Finstral, Montagetechnik) als Vertreter der Lehrgangsreferenten sowie Fachleuten der Wirtschaft.
Zertifikate erhielten Mitarbeiter der Firmen: Finstral, Alpi, Vitralux, Josef Johann Moser, Heiss, Wolf, Pichler Stahlbau, Nordfenster.
Die rechtliche Basis für die berufliche Qualifikation wurde im Juli 2018 mit dem Beschluss Nr. 651 der Landesregierung geschaffen, die erste Zertifizierungsprüfung fand im Mai 2019 statt. Dabei wurden die für die berufliche Qualifikation „Fenstermonteur“ relevanten und im Rahmen des Lehrgangs entwickelten Kompetenzen auf theoretischer und praktischer Ebene überprüft.
Glurns/Vinschgau - Der „Glurnser Sealmorkt“ war bis in die 1960/70er Jahre nicht nur ein Krämer- sondern auch ein gut besuchter Viehmarkt. In den 1980/90er Jahren gab es kaum noch Tiere zu sehen. Das änderte sich in den 2.000er Jahren auf Initiative des rührigen Obmannes vom Vinschger Fleckviehzuchtverein Walter Klotz aus Schluderns. „A Morkt ohne Viecher isch koa Markt“, betont er. In Absprache mit seinem Vorstandsteam sorgte er für den Aufbau eines Fleckvieh-Standes beim Traditionsmarkt in Glurns. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Es geat miar in erschter Linie um di olte Markttradition und nit umma Viechhandlan“, meint er. Mit Überzeugungsarbeit gelingt es ihm alle Jahre wieder, seiner Fleckviehzüchter im Verein zu überzeugen, einige Tiere zum Markt zu bringen, wo sie für einige Stunden unter artgerechten Bedingungen die Besucherinnen und Besucher erfreuen. Sechs Tiere waren es in diesem Jahr. Und unzählige Besucherinnen und Besucher hatten ihre Freude daran.
Viele Betrachter suchten auch die Geselligkeit am Versorgungsstand. Dort wurde bei Speis und Trank fachgesimpelt. Zuchtwart Wilfied Kritzinger, der aus Bozen angereist war, informierte dort beispielsweise über die unterschiedlichen Zuchtstiere. Großer Andrang herrschte beim Schätzspiel, bei dem das Gewicht des 97,5 kg schweren Ziegenbocks mit prächtigen Hörnern geschätzt werden konnte. Jene, die der Gewichtszahl am nächsten waren, erhielten Preise überreicht. Der Bock kehrte dann wieder in den Stall von Klotz zurück. Der Fleckviehzuchtverein Vinschgau wurde vor 24 Jahren in kleinem Kreis gegründet und ist ständig gewachsen. Die Fleckviehrasse punktet durch ihre Doppelnutzung. Neben der Milchleistung sind die Kühe auch für die Fleischproduktion interessant. Im Vinschgau gibt es derzeit zirka 3.000 Kontrollkühe. (mds)
von Albrecht Plangger - In der Regierungsarbeit kommt immer noch keine Ruhe hinein. Auf einer Seite legt sich der Ex-Ministerpräsident mit seiner neuen Kleinpartei „Italia Viva“ immer wieder quer, um für seine Partei Sichtbarkeit in der Presse zu erhalten, auf der anderen Seite fehlt einfach das Geld um einen Haushalt 2020 zu schnüren, der nicht zu weiteren Steuererhöhungen sondern zu Wirtschaftswachstum führt.
Bei Quote 100 und dem sog. „reddito di cittadinanza“ wollte man nicht ansetzen, daher mussten nun wohl neue Steuern auf Zucker, Plastik, Betriebsautos usw. erfunden werden. Hoffentlich kommt endlich etwas mehr Sachlichkeit in die Diskussion um diese neue Steuern, damit diese letztendlich nicht mehr Schaden anrichten als Nutzen. So wie auch bei dem Stahlkonzern ILVA in Taranto – der mit seinen 16.000 Mitarbeitern der größte Industriebetrieb im Süden ist. Was die beiden Conte-Regierungen diesbezüglich in den vergangenen Jahren aufgeführt haben, ist aus meiner Sicht reiner Wahnsinn. Da finde ich die von der Lega gestellte Forderung an die 5 Sterne Bewegung („a casa voi e non i lavoratori ILVA“) mehr als angebracht. Ein weiterer „Notfall“ ist der Erdbeben Wiederaufbau in Mittelitalien. Mehr als 3 Jahre nach dem großen Erdbeben steht der Wiederaufbau immer noch still. Massive Probleme gibt es auch mit dem als Soforthilfe zugestandenen Steueraufschub, der nun von den meisten Bürgern mit Steuerbefreiung interpretiert wird. Viel konnte Italien von Südtirol diesbezüglich lernen. 3 Gesetze wurden in den letzten Jahren gemacht, die allesamt das Ziel des Wiederaufbaus verfehlt haben. Nun haben wir gerade Gesetz Nr.4 in meiner Kommission.
Der große Unterschied zu Südtirol: alles wird auf die öffentliche Verwaltung und den Staat verschoben. Eigenverantwortung und Eigeninitiative der Betroffenen sind nicht gefragt. Das Beispiel Südtirol beweist aber, daß es ohne Eigeninitiative und Eigenverantwortung im Zivilschutz nicht geht. Schauen wir uns die „leuchtenden“ Beispiele rund um die Aufräumungs- und Sicherungsmaßnahmen in Langtaufers nach den außerordentlichen Lawinenereignissen des Vorjahrs an oder vor Jahren den Neubau – innert wenigen Wochen – einer gänzlich neuen Straße – samt Brücke über den Rambach - nach Taufers in Münstertal.
Chronik macht Schule: Zu diesem Motto diskutierten heute die Südtiroler Chronistinnen und Chronisten. Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer unterstrich den Wert dieses Ehrenamtes in den Ortschaften.
Welchen Wert die Chronistentätigkeit in Südtirol hat, darauf ging Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer beim heutigen Tag der Chronisten im Landhaus 1 in Bozen ein: "Die rund 300 Chronistinnen und Chronisten stehen immer inmitten des Geschehens ihres Ortes. Sie erbringen ehrenamtlich eine Leistung, die jeder Ort braucht: Denn Chroniken knüpfen die Verbindung zwischen den Generationen und sorgen für die zwischenmenschliche Verständigung vor Ort." Beides diene als Grundlage jeder Gemeinschaft. Als entsprechend wertvoll bezeichnete Landesrätin Hochgruber Kuenzer die Chronistentätigkeit: das Beobachten, Auswählen und Festhalten von Ereignissen.
Ein Schwerpunkt des Tages lautete Chronik macht Schule. Der Inspektor des deutschen Bildungsressorts Christian Walcherbezeichnete die Gegenwart "Eisberg auf dem Fundament der Geschichte." Laut Walcher haben Chronistentätigkeit und Schule vieles gemeinsam: „Ereignisse zu sehen und sie zu hinterfragen, bedeutet, sie zu vertiefen und ständig an den eigenen Kompetenzen zu arbeiten.“
Christine Roilo ist Amtsdirektorin des Südtiroler Landesarchivs, das die Südtiroler Chronisten koordiniert. Sie wünscht sich „viele begeisterte junge Mitwirkende im Südtiroler Chronistenwesen, damit wir auch in Zukunft Chroniken haben werden.“
Wie man die Jugend erreicht
Wie aber erreicht man die Jugend? Dieser Frage ging der Direktor der Mittelpunktbibliothek in Schlanders, Raimund Rechenmacher am Beispiel Schlanders auf den Grund. Unter anderem können man das Interesse von Jugendlichen für das eigene Dorf mit modernen Mitteln wecken: Rechenmacher stellte eine Chronisten-App vor, die den Nutzern der Bibliothek zur Verfügung steht: Actionbound bietet den Chronisten auf digitalem Weg die Gelegenheit, ihr Dorfwissen als Fragen einzutragen. Schülerinnen und Schülern können in unterschiedlichen Themenfeldern ihr Wissen trainieren. „Die Jugendlichen sind begeisterte Nutzer dieser App,“ sagte Rechenmacher, der selbst als Chronist tätig ist.
In Gegenwart für Zukunft arbeiten
Auch Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ermutigt die Südtiroler Schülerinnen, den Wert der Chronistenarbeit zu erkennen: „In der Gegenwart wird dafür gesorgt, dass die Geschichte des Ortes in der Zukunft nicht vergessen wird.“
LPA/gst
Die öffentlichen Anteilseigner der Brennerautobahn bei Verkehrsministerin De Micheli: Zwei Vorschläge für den Erlass der Konzession liegen vor, das Ministerium will sie in den nächsten Tagen prüfen.
Landeshauptmann Arno Kompatscher ist heute (7. November) in Rom mit den 16 öffentlichen Teilhabern der Brennerautobahn-Gesellschaft mit Verkehrs- und Infrastrukturministerin Paola De Micheli zusammengetroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die nächsten Schritte für die Erteilung der Konzession des Autobahnabschnitts Brenner- Modena an die Gebietskörperschaften, nachdem der Rechnungshof Ende September den Beschluss des Interministeriellen Ausschusses für Wirtschaftsplanung (CIPE) vom 20. Mai 2019 registriert hatte.
Kompatscher brachte der Ministerin im Namen der öffentlichen Anteilseigner zwei konkrete Vorschläge vor, um so rasch wie möglich den Erlass der dreißigjährigen Konzession für die Führung der A22 zugunsten einer Inhouse-Gesellschaft zu erreichen. Er bat um eine Prüfung beider Vorschläge. Ziel solle es sein, jene Lösung weiterzuverfolgen, mit der die Opertation schnellstmöglich abgeschlossen werden könne.
Die erste Lösung sieht eine künftige Betreibergesellschaft mit ausschließlich öffentlichen Anteilseignern vor, gemäß den gesetzlichen Bestimmungen. Es soll eine Methode gefunden werden, um den juridischen Status des so genannten "Fondo ferrovia" mit Sicherheit bestimmen zu können, um die Auszahlung der privaten Anteilseigner zu ermöglichen.
Der zweite Vorschlag sieht die Beibehaltung der privaten Anteilseigner in der Gesellschaft vor. In diesem Fall sei das grüne Licht der Europäischen Kommission nötig, die das Übereinstimmen der Operation mit den europäischen Bestimmungen bestätigen müsste.
Alle öffentlichen Anteilseigner wiesen im Rahmen des Treffens auf die Notwendigkeit hin, rasch zu einer Lösung zu kommen sowie eine Ausschreibung der Konzession zu vermeiden, um mit den im Wirtschafts- und Finanzplan vorgesehenen, bedeutenden Investitionen längs der Brennerachse beginnen zu können: Diese reichen von den 1,7 Milliarden Euro für die BBT-Zulaufstrecken bis zu den 4,1 Millarden Euro für verschiedenste Verkehrs-und Verbesserungsprojekte an der Brennerautobahn.
Abschließend erklärte das Verkehrsministerium, die technisch-juridische Machbarkeit der beiden Vorschläge in den nächsten Tagen prüfen und sich eventuell auch auf europäischer Ebene absprechen zu wollen.
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Treffen im Verkehrsministerium
LPA/sf/mpi
Ab morgen (Donnerstag, 7. November) Abend bis Samstag Mittag gilt angesichts der bevorstehenden ergiebigen Niederschläge der Zivilschutzstatus Alfa.
Bei einer Sitzung der Bewertungsgruppe im Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz wurde heute (6. November) Mittag beschlossen, ab dem morgigen Donnerstag um 19 Uhr bis Samstag (9. November) um 12 Uhr landesweit die Aufmerksamkeitsstufe auszurufen.
Von Zero auf Alfa
Damit, erklärt der Vorsitzende der Bewertungskonferenz und Koordinator des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer, wird der Zivilschutzstatus von Zero (Normalstatus) auf Alfa (Aufmerksamkeitsstatus) gesetzt. Das bedeutet, dass ein aus Sicht des Zivilschutzes relevantes Ereignis bevorsteht und eine eingehende Beobachtung erfordert. Alle Beteiligten werden vorgewarnt und können die notwendigen Vorkehrungen treffen. Auch die Bevölkerung wird auf das bevorstehende Ereignis hingewiesen, damit es sie nicht unvorbereitet trifft.
Ergiebige Niederschläge, besonders in Südstaulagen
Für den übermorgigen Freitag sagt der Landeswetterdienst im HydrographischenLandesamt ergiebige Niederschläge von rund 40 Millimetern pro Quadratmeter voraus sowie in den Südstaulagen und im Dolomitenbereich bis zu 70 Millimeter pro Quadratmeter. Die Schneefallgrenze sinkt auf 1000 Meter Meereshöhe.
Neben dem Landeswetterdienst waren bei der Bewertungskonferenz dabei: Vertreter des Lawinenwarndienstes, des Bereich Hydrographie des Hydrographischen Amtes, der Wildbachverbauung, der Landesforstabteilung, des Landesamtes für Geologie, der Berufsfeuerwehr und der Landesverkehrsmeldezentrale.
Die Experten mahnen zu erhöhter Vorsicht aufgrund von möglichen Steinschlägen, Hangrutschungen oder wegen des Schneefalls umstürzenden Bäumen und Gleitschneerutschungen. Die Verkehrsteilnehmer werden aufgefordert, darauf zu achten, dass ihre Fahrzeuge mit Winterausrüstung ausgestattet sind.
Der Zivilschutzstatus findet sich auf der Homepage Sicherheit & Zivilschutz der Agentur für Bevölkerungsschutz.
LPA/mac
Das Land fördert die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern weiterhin mit 70 Prozent der anerkannten Kosten. Beitragsgesuche können ab 1. Jänner 2020 eingereicht werden.
Ab 1. Jänner 2020 kann beim Landesamt für Energie und Klimaschutz wieder um Beiträge für die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern angesucht werden. Der Fördersatz dafür beträgt 70 Prozent der anerkannten Kosten bei Sanierungen auf mindestens Standard KlimaHaus C oder R. Wie der zuständige Landesrat Giuliano Vettorato betont, liegt "in der energetischen Gesamtsanierung von Gebäuden, insbesondere auch von Mehrfamilienhäusern, ein hohes Einsparpotenzial. Heizung und Warmwasser in Gebäuden sind nämlich für fast die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in Südtirol verantwortlich." Weniger Energie zu verbrauchen bedeute aber auch eine geringere Umweltbelastung und eine bessere Luftqualität und sei somit ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Aus den Zahlen der KlimaHaus-Agentur geht hervor, dass in Südtirol alljährlich rund 500 bis 600 Gebäude einer Sanierung unterzogen werden. Die Art der KlimaHaus-Zertifizierungen lässt zudem darauf schließen, dass die Bürger immer mehr Wert auf eine qualitätsvolle Gebäudesanierung legen, die mittlerweile in den meisten Fällen den Mindeststandard C erreicht.
Sanierung wirtschaftlich interessant
"Durch den Fördersatz von 70 Prozent amortisiert sich die Investition in vielen Fällen schon innerhalb von zehn Jahren", erklärt Petra Seppi, Direktorin des Landesamtes für Energie und Klimaschutz. „Zudem lassen sich Heizkosten durch eine energetische Sanierung um bis zur Hälfte reduzieren.” Weitere Vorteile der Sanierung seien die Wertsteigerung der Immobilie, wenn das Kondominium mindestens die Zertifizierung KlimaHaus C oder R erreicht, sowie ein höherer Wohnkomfort. Viele Besitzer von Mehrfamilienhäusern hätten diese Vorteile erkannt. "Durch die erhöhte Förderung wird eine Sanierung von Mehrfamilienhäusern für die Wohnungseigentümer auch wirtschaftlich interessanter", fährt Seppi fort.
Gesuche ab 1. Jänner 2020 einreichen
Die 70-prozentige Förderung gilt nur für Maßnahmen, die in Mehrfamilienhäusern mit mindestens fünf Baueinheiten und fünf Eigentümern durchgeführt werden. Eigentümer müssen natürliche Personen, öffentliche Verwaltungen oder Körperschaften ohne Gewinnabsicht sein, die keine wirtschaftliche Tätigkeit ausführen. Die Beitragsanträgemüssen vor Beginn der Arbeiten gestellt und können ab 1. Jänner 2020 beim Landesamt für Energie und Klimaschutz (energie@provinz.bz.it, Tel. 0471/414720) eingereicht werden. Konkrete Einspar-Beispiele und viele nützliche Informationen dazu finden sich auf dem Webportal des Landes zum Thema Umwelt im Bereich Energie. Dort kann man auch die Formulare für die Beitragsansuchen herunterladen.
Info-Kampagne der Landesumweltagentur
Um die Vorteile der energetischen Sanierung von Mehrfamilienhäusern bekannt zu machen, ist in diesen Tagen erneut die Informationskampagne Zu kalt? der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz angelaufen. Plakate an den Bushaltestellen im ganzen Land, Video-Spots, Infobroschüren und vieles mehr machen auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Das Video zur Kampagne Zu kalt? ist zudem auf dem Youtube-Kanal des Landes Südtirol abrufbar.
LPA/mb/mpi