Gesetzlich verpflichtet sind die Gemeinden, sich von Anteilen an defizitären Gesellschaften zu trennen. Die Gemeinde Graun ist mit 58,65 Prozent an der Haider AG beteiligt, welche das Skigebiet Haideralm betreibt. 7,9 Prozent sind in Eigentum der Fraktion St. Valentin und die restlichen Aktien sind vor allem unter den Wirtschaftstreibenden von St. Valentin aufgeteilt. Die Gemeinde Graun hat Vorbereitungen getroffen, sich von den Anteilen zu trennen. Dazu gehört eine Bewertung des Gesellschaftsanteils der Gemeinde Graun an der Haider AG. Der Auftrag dafür wurde bereits vom Gemeindeausschuss im September 2013 erteilt, jedoch nie durchgeführt. Im Mai 2016 hat die Gemeinde für diese Bewertung den Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Georg Hesse vom Büro Hesse Baldessarelli & Partner aus Meran beauftragt. Die Ergebnisse werden für Mitte August erwartet.
Derweil hat die Gemeinde Graun auch ein „Investoren-Dossier“ in Auftrag gegeben. Der Meraner Strategieentwickler Matthias Theiner hat dieses Dossier am 21. Juli 2016 im Vereinshaus von St. Valentin den Aktionären und interessierten Bürgern vorgestellt. Das Ziel sei es, möglichst viel von den vorhandenen Strukturen zu erhalten und möglichst viele Optionen zu generieren.
Die „Braut - Haideralm“ sucht also einen Investor. Dass in St. Valentin der älteste Skiclub Südtirols beheimatet ist, dass die Umlaufbahn direkt vom Dorf aus startet, sind Fakten, die für die Braut sprechen. Dass ein künftiger Investor aufgrund der Inanspruchnahme von Beitragsgeldern für die Revision eine Betriebsverpflichtung von 5 Jahren eingehen muss, ist klar. Die Perspektiven für die Haideralm seien zwischen Vernetzung bzw. Anbindung an Schöneben oder „stand alone“. Die Schönebner wollen für eine Fusion mit der Haideralm einen Teilabbau vorhandener Lifte. Weil eine Fusion noch nicht spruchreif sei, werden auch andere Optionen aufgezeigt: Profilschärfung, erhöhte Ganzjahresauslastung, der Berggasthof habe Potenzial...
Jedenfalls haben die Haider bereits ihre Fühler nach potenziellen Investoren ausgestreckt und der Aufruf an die Aktionäre, ihre Kontakte zu möglichen Investoren aufzunehmen, war eindringlich.
Und falls der Verkauf schiefläuft? Dann stünde, so Theiner, möglicherweise die Liquidierung an.
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