Dienstag, 26 April 2016 12:00

Gemeinsamer Erfolg

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s5 4519Schlinig - Vor rund 10 Jahren keimte in Schlinig der Gedanke für ein Fernwärmeheizwerk auf. Aus dieser Idee wurde auch auf Wunsch der Bauern eine Biogasanlage. Mit Genugtuung konnte bei der 9. Vollversammlung der BEGS, der Bioenergiegenossenschaft Schlinig, auf Vergangenheit und Gegenwart geblickt werden.

von Erwin Bernhart

Bei der 9. Vollversammlung der BEGS im Schulhaus von Schlinig am 20. April 2016 blickte Obmann Egon Bernhart auch auf die vergangenen 10 Jahre zurück. Aus Wirtshausgesprächen vor 10 Jahren habe sich die Idee einer Biogasanlage herauskristallisiert.

Rat hat sich Egon Bernhart gemeinsam mit Ambros Peer beim Prader Energie-Fachmann Georg Wunderer geholt. Mit dem Ingenieur Benno Tibolla konnte man zudem einen kompetenten Techniker zu Rate ziehen. Nach mehreren Informationsabenden ist man durchgestartet und hat am 11. Dezember 2006 die Genossenschaft BEGS gegründet.  Dann ging es Schlag auf Schlag: Im Frühjahr 2007 wurde mit den Arbeiten für die Fernwärmeleitung und für die Gülleleitung begonnen, am 19. Dezember 2007 kam die erste Wärme ins Dorf; am 23. Oktober 2008 ging die Biogasanlage und am 23. Jänner 2009 das kleine E-Werk in Betrieb. Die anfänglichen Schwierigkeiten konnte man meistern. Der Aufwand hat sich gelohnt, die Schliniger stehen hinter ihrer Bioenergie, die mit einer Hackschnitzelanlage, der Biogasanalge und dem E-Werk sicher auf drei Beinen steht. In Südtirol gebe es, so Bernhart, 32 Biogasanlagen und eine davon läuft in Schlinig. Und zwar erfolgreich: günstige saubere Energie und ein sauberes Dorf.
Die 320 Großvieheinheiten (GVE) lieferen pro Jahr rund 5.500 m3 Gülle. Bei deren Vergärung entsteht Biogas, welches in einem Blockheizmotor verbrannt und so 350.000 Kilowattstunden elektrische Energie und 520.000 kWh thermische Energie liefert. Die Hackschnitzelanlage liefert mit einem Verbrauch von 650 Schüttraummeter 412.000 kWh Wärme und das E-Werk bringt 170.000 kWh Strom. Alle drei Säulen ermöglichen eine ausgegeglichene Bilanz mit einem kleinen Plus. Die Bilanz 2015 stellte Hansjörg Eberhöfer vor.
Bei den Neuwahlen des Verwaltungsrates wurde der amtierende Ausschuss bestätigt. Mit Ausnahme von Thomas Moriggl ist der Verwaltungsrat seit 10 Jahren gleich geblieben. Das deute darauf hin, dass es gut klappt, lobte Klara Angerer. Viel Lob erhielt Egon Bernhart für die geleistete Arbeit. Dieser gab das Lob an die Mitglieder zurück, denn eine Genossenschaft funktioniere nur mit den Mitgliedern.
VEK-Obmann Alexander Telser klärte über die Arbeiten und Ziele der neuen Strommarke VION auf und in der Diskussion wurde Kritik an die lokale Politik laut, die sich zu wenig für die Rückholung der Stromproduktion im Vinschgau einsetze.

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