Vinschgau/Schlanders/Prad - Viele Bräuche, kirchliche und weltliche Feste, können wegen der Corona Pandemie nicht durchgeführt werden. Bei den Goaßlschnöllern sorgt ihr Werkzeug, die Peitsche, für eine klare Distanz und somit wurde in mehreren Gemeinden auch das traditionelle Maienschnölln bzw. Mai-Innschnelln durchgeführt. Es geht bei diesem Brauch darum den Wonnemonat Mai zu wecken und endlich den Langes (das Frühjahr) aus dem langen Winterschlaf zu befreien. Das Maiinschnölln findet in Prad, genauso wie in allen Dörfern von Laas aufwärts in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai statt. In Prad trafen sich die Goaßlschnöller abends mit dem Vereinsobmann Gilbert Stillebacher bei der St. Johann Kirche, wo verteilt auf den Wiesen das erste Gaoßlschnölln stattfand. Danach gingen die Goaßlschnöller und die Zuschauer auf die Theinen- und Laschaur-Wiesen, um dort ihre Goaßlan zu schwingen und in der Abendstimmung erklingen zu lassen. Später wurde in den Straßen bzw. auf den Plätzen im Dorf geschnöllt. In früheren Jahren ließ man bis in den frühen Morgenstunden die Peitschen erklingen, dieses Jahr wurde die Ausgangssperre selbstverständlich beachtet und bereits am Abend der alte Brauch beendet. In allen Dörfern des Mittel- und Untervinschgau, von Kortsch abwärts, wird das Maienschnölln am 1. Mai durchgeführt. In Schlanders begannen die Goaßlschnöller und einige Kinder, zusammen mit ihrem Obmann Patrick Breitenberger, mit dem Maienschnölln am Vormittag auf dem Kulturhausplatz. Später zogen sie zum Plawennpark und dann in die Fußgängerzone, um zu zweit, zu dritt oder zu viert ihre Peitschen zu schwingen und mit einem lauten Knall die Frühjahrsgeister zu wecken, damit alles gedeiht und wächst. (hzg)