Kein Windpark auf der Malser Haide!
Im Jahre 2003 begann das Projekt Leitwind. Die Zusage, das Windrad nach einer Erprobungsphase wieder abzubauen, sollten sich die Bürger immer noch dagegen aussprechen, ließ kritische Stimmen verstummen. Zwei Jahre später stand das zweite Windrad. Vom Abmontieren redete niemand mehr.
2010 wurden bereits konkrete Schritte für die Realisierung eines Windparks gesetzt. Die Bevölkerung wurde nicht gefragt.
Fachleute im Bereich alternativer Energiegewinnung wissen es besser.
Sie wissen viele Menschen zu überzeugen, kennen vor allem die Vorteile und wissen um die Geldsummen, die erwirtschaftet werden.
Keine Frage, für viele Menschen ist dieser - zumindest bei uns hier neue Wirtschaftssektor - ein riesiges Gewinnpotential, Arbeitsbeschaffung und sogenannte saubere Energie.
Es ist nicht allzu schwer, Nichtkennern der Materie mehr zu erzählen und zu versprechen, als in Wirklichkeit eigentlich der Fall ist. Die Vorteile von Windanlagen werden höher gehoben, als sie sind.
Doch die vielen Nachteile, die Windräder auch mit sich bringen, werden nicht gerne genannt.
Das Landschaftsbild stört anscheinend nur die direkt Betroffenen. Dass auch der Tourismus in diesem Gebiet nachhaltig darunter leiden wird, wird als unglaubhaft abgetan.
Dass kleine Alpenregionen bei Weitem mehr an den Auswirkungen durch die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zu leiden haben als zum Beispiel menschenleere Gebiete am Meer, wird vergessen.
Dass von den akustischen Auswirkungen der Windräder Nachteile für die Gesundheit des Menschen befürchtet werden, stört anscheinend auch nicht. Betroffene Bewohner von Alsack oder Ulten sprechen hier von mehr als nur einem Ärgernis. Dass mehrere Windräder oder ein ganzer Windpark dann eine unzumutbare Lärmbelästigung darstellen können, scheint verständlich.
Dass die Gemeinde Graun seit über 60 Jahren an den Auswirkungen des Stausees leidet und der einzelne Bürger bis heute wenig von den immensen Geldsummen gespürt hat, die durch den Stausee erwirtschaftet wurden, ist Tatsache.
Und der geplante Windpark wäre das nächste Projekt, wo die Bürger durch die Finger schauen werden.
Die vielen Gegenstimmen der letzten Wochen zeigen, dass die Bürger sich sehr wohl mit dem Thema auseinandersetzen! Ich für meinen Teil bedaure es, nicht an der Befragung zum Windpark auf der Malser Haide teilnehmen zu können!
Paulmichl Valentin, Grundschullehrer in Graun
http://www.abu-naturschutz.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1025&Itemid=159
Erreichbarkeit – vom „Zukunftsfaktor“ zum „Unwort“!
Mit Freude vernehmen wir, dass „Erreichbarkeit“ als Unwort des Jahres gewählt worden ist.
Mit Freude, weil wir Grüne seit Monaten darauf aufmerksam machen, dass es diesen Erreichbarkeitsnotstand, wie er von der Handelskammer und Michl Ebner ausgerufen und vom Unternehmerverband weitergebetet wurde, nicht gibt.
Vielmehr soll mit viel Medienaufwand bewiesen werden, dass wir unerreichbar sind und dass es somit unbedingt den Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen braucht - insbesondere die Autobahn- und Flughafenerweiterungen und der BBT.
Den Ruf nach neuen Haltestellen, nach Tramlösungen, nach sanften und nachhaltigen Verkehrslösungen vermissen wir seitens der „Wirtschaft“, die doch andererseits den „Zukunftsfaktor Erreichbarkeit“ (Titel der Handelskammer-Broschüre) in den Mittelpunkt ihrer Forderungen stellt.
In derselben Broschüre erfährt man übrigens auch, dass Bozen in etwa dieselbe globale Erreichbarkeit hat wie die Hafenstadt Triest – nur knapp hinter der Industriestadt Genua im „Triangolo industriale“ Norditaliens und durchaus vergleichbar mit Bologna oder Venedig. Es liegt also überhaupt keine dramatische Sachlage vor, auch wenn man sie noch so sehr herbeizureden versucht.
Das haben die aufmerksamen SüdtirolerInnen wohl verstanden und aus dem eigentlich positiven Wort das „Unwort“ des Jahres gewählt. Weil sie’s, wie wir, einfach nicht mehr hören können.
Brigitte Foppa und Sepp Kusstatscher, Co-Landesvorsitzende Verdi Grüne Verc
„From Italian Alps“
„Wer nicht wirbt, der stirbt“, aber auf das Wie kommt es an. Ich lese im Tiroler Bauernkalender 2011: „Gelungener Markteinstieg“ über den Verkauf Südtiroler (VOG und VI.P) und Trentiner Äpfel in Russland. Dann sehe ich das dafür entwickelte Logo: „From Italien Alps“. Der unkritische Beitrag überschlägt sich in gespielter Marktbegeisterung: „Aus den italienischen Alpen“, das „verweist klar auf die Herkunft“. Da läuft der falsche Film, Hauptsache der Rubel rollt!
Der italienische Verkaufsleiter gibt die politische Absicht offen zu:“Es ist unsere Absicht, genau diesen Umstand im Kopf der Konsumenten zu verankern.“ Eine irreführende Parole und ein Missbrauch des Bauernstandes. Mit Alpen verbindet man zu allererst (auch in Russland) Österreich, die Schweiz und auch Tirol an sich. Warum kann man deshalb nicht mit „Aus den Alpen“ oder „Aus den (Süd)Tiroler Alpen“ werben. Mit Sicherheit würde es den Verkauf nicht hemmen, ganz im Gegenteil!
Dietmar Weithaler,
Partschins