Vinschgau - Die Post hat Schwierigkeiten, Post und Zeitungen rechtzeitig zuzustellen, das ist bekannt. Vor allem in der Urlaubszeit. Weil auch im Vinschgau mehrere Postboten nicht aus dem Vinschgau kommen, sind die Schwierigkeiten doppelt so groß. Das Personalproblem ist eines und muss von poste italiane gelöst werden. Etwas anderes sind die genauen Adresssen. Uns wird immer wieder zugetragen, dass viele Leute keinen oder einen versteckten Postkasten haben oder nur eine ungenaue Adresse angegeben haben. Das funktioniert so lange gut, solange einheimische und ortskundige Briefträger die Post zustellen. Mancherorts ist es anders. Um den Dienst zumindest etwas zu erleichtern, fordern wir unsere Leser!nnen auf, ihre Vinschgerwind-Adressen genau zu kontrollieren und uns eventuelle Berichtigungen zukommen zu lassen. Genaue Adressen würde es auch auswärtigem Postpersonal leichter machen, die Post zu sortieren und dann zeitnahe zustellen zu können.
die Redaktion
Naturns - Der Gemeinderat von Naturns hat eine Fachkommission zur Überprüfung von Tourismuszonen eingesetzt (sh. Bericht Bürgernähe). Dies ist die erste konkrete Maßnahme, die sich aus den Diskussionen in den Arbeitsgruppen zur Vision Naturns 2030+ herauskristallisiert hat. Der Start der Kommission dürfte allerdings als holprig bezeichnet werden. Vorgesehen ist eigentlich, dass die Kommisssion nach Anfrage für einen Hotelneu- oder -anbau ein fachlich fundiertes Gutachten erstellen und dem Gemeinderat Bericht erstatten sollte. Erst danach soll das jeweilige Projekt von der Baukommission begutachtet und eventuelle Bauleitplanänderungen im Gemeindeausschuss beschlossen werden. Seit mehreren Jahren ist es das Bestreben, das Hotel „Nocturnes“ - unterhalb des Hotel Lindenhof - auszubauen. Die Gespräche sind weit fortgeschritten, das Projekt so gut wie spruch- und baureif. Deshalb soll die neu eingesetzte Kommission erst für die Beurteilung des Durchführungsplanes eingesetzt werden, also die Höhen, die Baudichte, die Zufahrten usw. überprüfen. Im Sinne der Erfinder ist diese Vorgangsweise nicht. (eb)
Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) veröffentlicht die Daten zu den Arbeitnehmern und Entlohnungen in der Südtiroler Privatwirtschaft im Jahr 2017. Laut Verwaltungsarchiv des NISF sind im Jahr 2017 in Südtirol 181.379 Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft beschäftigt, von denen 128.582 in Vollzeit und 52.797 in Teilzeit arbeiten. Die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung beläuft sich im Jahr 2017 auf 28.729 Euro und ist gegenüber 2016 um 1,3% gesunken. Die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung ist inflationsbereinigt um 2,0% gesunken.
Anja Schwarz, Karin Meister und Julia Hensel sind die Bewerberinnen für den Direktorenposten in der Ferienregion Mals. Ob es eine politische Entscheidung wird?
Reschen - 15,3 Kilometer laufen in der Finsternis – dieses einzigartige Spektakel erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Ausgabe des Reschenseelaufs, welcher zu seinem 20. Jubiläum als Nachtlauf ausgetragen wurde. Die Könige der Nacht stammen beide aus Deutschland. Konstantin Wedel sicherte sich den Sieg in einer neuen Rekordzeit, Simone Raatz gewann nach 2013 zum zweiten Mal.
Von Sarah Mitterer
Die Veranstalter hatten keine Kosten und Mühen gescheut, um das Jubiläum zu einer unvergesslichen Show zu machen. OK Präsident Gerald Burger und sein Team glänzten einmal mehr mit perfekter Organisation und hatten eine einzigartige Atmosphäre geschaffen, die unter den Teilnehmern und Zuschauern für viel Begeisterung sorgte.
Der Startschuss der Jubiläumsausgabe fiel um 21.30 Uhr, erstmals wurde das Rennen im Grauner Tunnel gestartet und die Athleten legten die ersten Kilometer auf der Staatsstraße zurück. Den hunderten Zuschauern bot sich beim Start ein einzigartiges Bild: Die meisten Teilnehmer hatten ihre Stirnlampen eingeschaltet und so verwandelte sich die Straße in ein riesiges Lichtermeer. Für eine besondere Atmosphäre auf der gesamten Strecke sorgten die 2000 Fackeln rund um den See, welche den Läuferinnen und Läufern den Weg wiesen.
Der schnellste „Nachtläufer“ war Konstantin Wedel. Der Deutsche umrundete den See in einer neuen Bestzeit. Er schraubte den Streckenrekord des Tschechen Milan Kocourek aus dem Jahre 2013 von 48:17 Minuten auf 47:23 Minuten und ist somit der neue Rekordmann des Reschenseelaufs. Für Wedel war es der erste Sieg am Reschen. Platz zwei ging an Jaiteh Ousman aus Gambia, Emanuele Repetto (Sieger 2017) belegte den dritten Platz. Bester Vinschger war Michael Burger auf Rang 21.
Bei den Damen siegte Simone Raatz. Die Deutsche, die sich bereits im Jahr 2013 in die Siegerliste eintragen konnte, überquerte die Ziellinie nach 56:08 Minuten und stieß nach ihrem Sieg einen lauten Jubelschrei aus. Mit 26 Sekunden Rückstand kam Kathrin Hanspeter ins Ziel (Siegerin 2014 und 2015). Das Podest komplettierte Anne Kesselring aus Deutschland. Gerlinde Baldauf belegte als beste Vinschgerin den 17. Platz.
Am Ende waren es über 4000 Teilnehmer, der Großteil für den Hauptlauf, die sich für die Jubiläumsausgabe angemeldet hatten. Neben dem Hauptbewerb gab es wieder das Rennen für die Handbiker, die Nordic Walker, die Special Olympics und einen Kinderlauf. Diese Bewerbe wurden ab 17 Uhr ausgetragen.
Nach dem Lauf wurde im Zielbereich gefeiert und das traditionelle Feuerwerk sorgte für das letzte Highlight der bis dato spektakulärsten Ausgabe des Reschenseelaufs.
Schlanders/Polen/Lausanne - Vorjahressieger in Schlanders und nun Träger des Weltmeistertitels. Der polnische Stabhochspringer Lisek konnte bei einem nervenaufreibenden Wettkampf den amtierenden Weltmeister Sam Kendricks vom Thron stürzen.
Beim Athletissima Diamond-League-Meeting in Lausanne sprang Lisek 6,01m und konnte den mitreißenden Wettkampf für sich entscheiden. Seinen Erfolg verdankt der Pole mitunter einer Wettkampfregel, welche es ermöglichte einen weiteren Sprung zu wagen. Da beide, Kendricks und Lisek, fehlerfrei bis 5,95m kamen und dreimal an den 6,01m scheiterten kam es in einer vierten Runde zum Stechen. Lisek übersprang und Kendricks scheiterte. Seine unglaubliche Nervenstärke bewies Lisek auch in Schlanders. Trotz einer eineinhalbstündigen Regenunterbrechung nahm er gegen Mitternacht selbstbewusst seinen Stab in die Hand und übersprang mühelos 5,81. Ob der amtierende Weltmeister heuer am 17. August wieder in den Vinschgau kommt, hängt noch von den Verhandlungen ab, teilte der Athleten Manager Erwin Schuster mit. Im Fokus stehen aktuell die Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Doha. Das ist ungewöhnlich spät für eine WM und bedeutet über lange Zeit in Form bleiben zu müssen. Schließlich macht aber genau das einen Weltmeister aus. (MT/lt)
Graun/Vinschgau - Bestens organisiert, erstklassige Leistungen und tolle Stimmung: Am Sonntag (06.07.) wurde der im zwei Jahresrhythmus stattfindende Obervinschger Nassbewerb von den Feuerwehren Graun und Langtaufers ausgetragen. Der Bewerbsplatz im Turmareal in Graun bietet dafür optimale Bedingungen sowohl für das Training als auch für Nassleistungsbewerbe. Solche Bewerbe, wie das auf gut österreichisch heißt, sind ein großer Ansporn für intensives Üben. Für die entsprechende Vorbereitung macht eine Gruppe wenigsten 40 bis 50 Übungen, bis jeder Griff sitzt. Das wirkt sich positiv auf die Schnelligkeit im Einsatz aus. „Die Bewerbe sind für alle Teilnehmer Tage der Kameradschaft und bieten Gelegenheit für einen auch grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch“ so Kommandant und Bewerter Johann Alois Spiess. 18 Gruppen aus Süd- und Nordtirol waren gekommen, um nicht nur - wie sonst in den Trockenbewerben – sich darin zu messen, Schläuche möglichst schnell aneinander zu kuppeln, sondern zu zeigen, wie Wasser tatsächlich von der Ansaugstelle mit genügend Druck durch die Saugleitung zur Pumpe und durch die Zubringerleitung den Verteiler erreicht. Dann durch zwei C-Rohre fließt, um schließlich die Strahlrohre so zu verlassen, dass der Kegel hinter dem Loch in der Spritzwand getroffen und runter gespritzt werden kann. Nur so wird die Angriffszeit gestoppt. Ein ausgeklügeltes Punktesystem berücksichtigt die unterschiedlichen Altersstufen, die Zeit und die verhängten Strafpunkte der teilnehmenden Mannschaften. Es gab zwei Wertungskategorien: Kategorie A ohne und B mit Alterspunkte. In der Kategorie A siegte Pichl-Gsies mit 453,23 Punkten vor Ladis mit 452,09 und Kappl1 mit 451,22 Punkten. In der Kategorie B behauptete sich Schluderns mit 455,68 Punkten vor Reschen1 mit 452,06 und Tartsch mit 441,23 Punkten. Unter den Augen vieler Zuschauer qualifizierten sich für den Parallelbewerb Pichl-Gsies, Ladis, Kappl1, Langtaufers, Schluderns, Kappl2, St.Valentin und Niederolang. Gewonnen hat schließlich Kappl1 vor Ladis und Pichl-Gsies. Für den fairen Ablauf des Bewerbes sorgte ein Bewerter-Team unter der Führung von Hauptbewerter Horrer Christian. (aw)
Handbike - Das Rennen der Handbiker wurde um 17 Uhr gestartet. Einmal mehr konnte der Schludernser Roland Ruepp den See als Schnellster umrunden und feierte einen weiteren Sieg am Reschensee. (sam)
Reschen - Neben dem sportlichen Blickpunkt war es auch wieder ein Fest für die ganze Familie. Bereits ab 10 Uhr konnte man über den Bauernmarkt schlendern sowie die Verkaufsstände von Sportartikeln besuchen und die Kinder wurden im Spielbereich unterhalten. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Maria Magdalena
22. Juli 2019. Annalina und Hans in St. Valentin a.d. Haide gewidmet
Der Vinschgau birgt landschaftlich und naturkundlich reizvolle Seitentäler auch außerhalb des Stilferjoch-Nationalparks: Rojen ist ein solches. Das Rojental ist das oberste orographisch rechte Seitental der jungen Etsch. Sein Pitzbach mündet in den Reschensee. Der Weiler Rojen ist auf seiner Höhenlage von 1.968 Metern eine der höchstgelegenen Dauersiedlungen der Ostalpen und schlägt Obergurgl im Ötzal (1.927 m), aber nicht Trepalle (2.105 m). Das kunstgeschichtliche Kleinod Rojens ist die
St. Nikolauskirche mit ihrem Freskenschmuck aus der sog. Meraner Schule, welcher mit Anfang 15. Jh. datiert wird. Die Kirche ist auch der Bezugspunkt für die Bergsonnenuhr von Zehner-, Elfer- und Zwölferkopf (2.614 – 2.760 m MH). Am Talschluss gabelt das Rojental in die zwei Seitenäste Fallung- und Griantal auf. Der Bergkamm taleinwärts rechts bildet die Grenze zum Engadin. Botanisch sind die Rojener Bergwiesen ein Hotspot der Biodiversität mit Feuchtstandorten und Magerwiesen. Die Heuschuppen als vormalige Sommerstadel und die Holzlattenzäune als Trennung zwischen Mähwiesen und Almweiden sind mustergültig restauriert worden und gottlob erhalten geblieben. In den Rojener Bergmahdern kann man pflanzliche Biodiversität erleben und meine Fotodokumentation auf der heutigen Doppelseite will eine kleine, wertschätzende Referenz an jene Rojener und Resch(n)er Bauern sein, welche diese Kleinode in der extensiven Form landschaftlich und naturkundlich erhalten, nutzen und pflegen.