Ausgabe 12/2022

Ausgabe 12/2022 (65)

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Vinschgau - „MeWo - Mehr als Wohnen Vinschgau“ - mit diesem Projekttitel starten die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein ESF-Projekt. Der Titel ist ein Euphemismus - denn es geht um Wohnungssuche für und um Begleitung von Schutzbedürftigen - von Flüchtlingen, Migrant:innen, von Obdachlosen und von „Arbeitssklaven“.

von Erwin Bernhart

Rund 150 Leute suchen im Vinschgau eine Wohnung. Pro Woche wenden sich im Schnitt zwei Obdachlose oder Wohnungssuchende hilfesuchend an die Sozialdienste im Vinschgau. Der soziale Hintergrund der Wohnungssuchenden ist unterschiedlich: Flüchtlinge, vor allem Familien und Einzelpersonen, die die bisherigen Unterkünfte des staatlich unterstützen CAS verlassen müssen. Oder ukrainische Flüchtlinge - Frauen, auch mit Kindern. Einheimische Obdachlose oder - und das ist ein neues Phänomen, Leute, die eine befristete und damit prekäre Anstellung in Vinschger Industriebetrieben vorweisen können und auf Wohnungssuche sind.
Die Gemengelage auf dem winzigen Wohnungsmarkt im Vinschgau ist vor allem eine soziale Frage. Denn betroffen sind Menschen, die kulturell und sprachlich entwurzelt und in einer ökonomisch prekärsten Situation sind.
s7 8405Wären da nicht beherzte Vinschger:innen, die den Flüchtlingen und den Migrant:innen mit Nachbarschaftshilfe den einen oder anderen Dienst erweisen, die Situation wäre wohl noch viel dramatischer.
Die Dramatik der Wohnungsnot und auch die Schwierigkeiten in der Bewegungsfreiheit, die für Einheimische selbstverständlich sind - etwa ein Arztbesuch, ein Einkauf, ein Besorgen von Medikamenten und vieles mehr - machen die Sozialdienste Vinschgau nun sichtbar.

Alarmiert
Die Sozialdienste sind alarmiert. Die gehäuften Anfragen nach Hilfe und Wohnung haben dazu geführt, dass die Überlegungen gereift sind, die Dienste, die Betreuung, die Hilfestellungen bündeln zu wollen. Die Dienste professioneller anbieten zu können. Dass dies ohne finanzielle Absicherung nicht zu stemmen ist, ist selbstredend.
Die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau unter der Direktorin Karin Tschurtschenthaler haben ein Projekt entwickelt und beim Europäischen Sozialfonds (ESF) um Finanzierung angesucht. Für das Durchkämpfen durch den bürokratischen Dschungel hat man sich Hilfe bei der in ESF-Fragen erfahrenen Genossenschaft GRW - Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Sarntal - bei Josef Günther Mair geholt.
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde das Projekt kürzlich in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau vorgestellt. Projektleiterin ist Barbara Wopfner. Mit im Boot ist die Caritas Südtirol, vertreten von Leonhard Voltmer und das Monitoring des Projektes „MeWo“ übernimmt Johanna Mitterhofer von der EURAC.
Das Projekt „Mehr als Wohnen Vinschgau“ hat in der ESF-Bewertung sehr gut abgeschnitten und ist im Ranking der in Südtirol eingereichten ESF-Projekte auf dem 2. Platz. Das zeigt, dass die Ideen, die Zielsetzungen und die fachlichen Begleitungen gut ausgearbeitet und stimmig sind. So etwas wie Vorschusslorbeeren vom Europäischen Sozialfonds.
Mit 440.000 Euro und für ein Jahr ist das Projekt genehmigt und man ist gestartet.
Die Projektträger sprechen von einer „innovativen Sozialarbeit“.
Barbara Wopfner sagt, dass es darum gehe, Fragen wie „Wie suche ich eine Wohnung“, „Wie führe ich einen Haushalt“, „Was muss ich bei einer Mietwohnung berücksichtigen“, „Wie ist das Verhalten in einem Kondominium“ und viele, viele Fragen mehr zu beantworten. Der Hauptbereich werde also im Sprachenerwerb, im Beratungsdienst und im Begleitdienst liegen, Begleitung und Beratung bei Fragen um die Schule, um die Gesundheitsversorgung, um Sprachübersetzungen bei Ämtern. Angeboten werden auch Rechtsberatungen, psychologische Betreuung, sprachliche Weiterbildungen, Haushaltskurse. Hinzu kommen Arbeitssicherheitskurse, Arbeitstechnik, um Leute in die Lage versetzen zu können, auch eine entsprechende Arbeit annehmen zu können. Letzteres gilt vor allem auch für Flüchtlinge aus der Ukraine. Hilfestellungen beim Schreiben von Lebensläufen, Vorbereitungen auf Vorstellungsgespräche, Wohnungssuche, das Hinweisen auf die Eigenarten der lokalen Kultur, Rechte und Pflichten... Es geht um soziale Integration auf der einen und um Arbeitsintegration auf der anderen Seite. Und es geht um das Grundrecht auf Wohnen.

Herkulesaufgabe
Eine Herkulesaufgabe. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich eine Wohnungssuche als äußerst schwierig gestaltet. Das ist den Projektbetreibern durchaus bewusst und entsprechende Erfahrungen liegen längst vor. „Die Scheu der Wohnungsbesitzer ist groß, eine Wohnung an Leute mit fremder Hautfarbe, mit fremder Sprache, mit fremder Kultur zu vermieten“, sagt Karin Tschurtschenthaler. Auch schlechte Erfahrungen spielen eine Rolle. Dies werde respektiert und da sei es gut, wenn öffentliche Einrichtungen mitbegleiten. Vorgesehen ist, dass mit der Betreuung der Klienten, also der Hilfe- und Wohnungssuchenden, gleichzeitig eine Betreuung der Wohnungsbesitzer einhergeht. Die Wohnungsvermieter werden also nicht allein gelassen. Das dürfte ein entscheidender Punkt sein. „Es ist ein Glücksmoment, wenn private Wohnungsbesitzer einen Mietvertrag mit Schutzbedürftigen machen“, sagt Wopfner.
Wenn etwa die Anmietung einer Wohnung von der Caritas getätigt wird, wenn dies der betreffende Mieter aus verschiedenen Gründen nicht schafft, könnte die Hemmschwelle von Seiten der Wohnungsbesitzer überwunden werden. Auch ein solches Modell ist vorstellbar, sogar schon in Einzelfällen verwirklicht.
„Wir bringen viel Erfahrung in diesem Bereich mit“, sagt Leonhard Voltmer von der Caritas. Mit einer starken Finanzierung, wie es dieses ESF-Projekt sei, und mit der Zusammenarbeit mit Privaten sei dies eine innovative Sozialarbeit. „Wir haben direkten Kontakt mit allen Akteuren, vor allem mit den schutzbedürftigen Personen.“ Gut sei das Monitoring, das Begleiten von der Eurac.
Johanna Mitterhofer von der Eurac sagt, dass in Gesprächen mit allen Akteuren gezeigt werden könne, was gut funktioniere und dass man bei Bedarf die Zielsetzungen anpassen könne. Man werde Indikatoren entwickeln, um Erfolge der einzelnen Schritte messen zu können.
Tatsächlich muss jeder Schritt, jede Beratung, jeder Ämtergang mit Klienten genauestens dokumentiert werden. Das sagt Josef Günther Mair vom GRW Sarntal. Die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (ähnlich dem GWR in Spondinig), ist seit 2017 ESF akkreditiert und hat seither viel Erfahrung im Dickicht des ESF sammeln können. Mut, Risiko, Courage und Kompetenz gehören dazu, ein solches Projekt anzugehen, sagt Mair. Mit Beratungstätigkeiten, dem Organisieren von Dozenten und Orientierung gebend begleitet Mair das Vinschger Projekt. Man wolle damit ein stückweit raus aus dem Ehrenamt, die Beratungen materiell honorieren. Als Regionalentwickler sei es seine Aufgabe, mögliche EU-Gelder zu aktivieren.

Innovative Sozialarbeit
Für die 440.000 Euro wolle man 5 Vollzeitäquivalente schaffen und punktuell Mitarbeiter:innen mit Honorarnoten bezahlen. Eine Weiterührung des Projektes ist nicht ausgeschlossen. „Wir haben motivierte Mitarbeiter:innen“, sagt Karin Tschurtschenthaler. Man wolle die Problematik professionell angehen und damit auch öffentlich machen.
Denn an Wohnungen mangelt es im Vinschgau eigentlich nicht. In jeder Gemeinde gibt es ein Register, in dem alle konventionierten Wohnungen aufscheinen. Dieses Register ist jedes halbe Jahr von den Gemeinden zu aktualisieren. In diesem Register ist genau bezeichnet, welche Wohnungen besetzt sind und welche Wohnungen frei sind.
Allerdings sind diese konventionierten Wohnungen großteils weder für Einheimische und schon gar nicht für Schutz suchende Flüchtlinge zugänglich. Auch Wohnungen des Wohnbauinstitutes sind wegen der Ansässigkeitsklausel von 5 Jahren für Migranten kaum zugänglich. Ein Dilemma.
Ein neues Phänomen hält Einzug. Auch im Vinschgau. Und dieses bekommen die Sozialdienste bei Anfragen von Wohnungssuchenden unmittelbar mit. Es sind Arbeitsmigranten, aus dem italienischen Raum und darüber hinaus, die oftmals von Leihfirmen an die im Tal ansässigen Industriebetriebe vermittelt werden. Viele Betriebe suchen händeringend nach Arbeitskräften und kaufen diese am Arbeitsmarkt ein. Es werden Arbeitsmigranten in der Früh von Meran in die Betriebe und am Abend wieder retour nach Meran gebracht. „Arbeitskräfte sind willkommen, aber Wohnungen?“ bringt es Karin Tschurtschenthaler auf den Punkt.

Problematik ist allen bewusst
Tatsächlich habe man sich mit den großen Industriebetrieben Hoppe und Recla bereits an einen Tisch gesetzt. Die Problematik ist allen bewusst. Eine Lösung ist nicht in Sicht. In Meran und in Bozen gibt es Arbeiterheime. In Meran, so sagt es Barbara Wopfner, gebe es eine Wartezeit von 18 Monaten. Im Vinschgau gibt es (noch) kein Arbeiterheim. Während die Landwirtschaft per Gesetzt verpflichtet ist, für Zupfer und Klauber Wohnmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, während für die Tourismusbetriebe Ähnliches für ihre Angestellten gilt, gilt das für Industrie und Handwerk nicht. Vorstellbar ist es, dass sich der Arbeitsmarkt in Richtung Arbeitsmigration entwickeln wird. Auch im Vinschgau. Denn in den Ballungszentren Bozen und Meran ist Arbeitsmigration gang und gäbe.
Das Projekt „Mehr als Wohnen im Vinschgau“ macht demnach mehrere Ebenen auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt sichtbar und lässt wohl durch einen Spalt in die Zukunft blicken.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Naturns - Waren die Schritte hin zu einer Neugestaltung des Burggräflerplatzes in Naturns noch von Konsens getragen, gibt es über die jüngste Vorgangsweise Dissens. Zur Erinnerung: Unter der Schirmherrschaft des Bildungsausschusses Naturns und in Begleitung einer Arbeitsgruppe haben Student:innen der Uni Bozen in Umfragen Anregungen gesammelt und daraus eine „Manuale“ erarbeitet, welches als Grundlage einer Umgestaltungsplanung dienen sollte. Der Gemeindeausschuss hat die Architekten Zeno Bampi, Jürgen Wallnöfer und Hubert Schlögl eingeladen, das „Manuale“ grob skizziert und bepreist umzusetzen. Wallnöfer und Schlögl haben ihre Vorstellungen abgegeben und diese zwei Vorlagen sind in der Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von VizeBM Michl Ganthaler besprochen worden. Ab da beginnt der Dissens in Naturns. Denn ein Teil der Mitglieder der Arbeitsgruppe, nämlich Walli Alber, Erich Kofler Fuchsberg, Hartmann Raffeiner und Peter Erlacher haben in einer schriftlichen Stellungnahme an den Gemeindeausschuss und an den Gemeinderat auf die großen Unterschiede der beiden Projekte hingewiesen und sie sind zum Schluss gekommen, dass der Entwurf von Hubert Schlögl „kaum innovative Aspekte“ zeige (...) und „ignoriert den Großteil der Inhalte des „Manuale“, die als Basis der Umgestaltung in langer Vorarbeit bestimmt wurden...“ Wallnöfer hingegen gehe auf die Inhalte des Leitfadens ein...
Der Gemeindeausschuss hat sich, ohne dieses Gutachten der Arbeitsgruppe abzuwarten, für das Projekt von Hubert Schlögl entschieden und am 8. Juni zu einem „Abend der Arbeitsgruppen“ geladen. Alber, Raffeiner, Kofler Fuchsberg und Erlacher haben ihre Nichtteilnahme in einem geharnischten Brief verfasst: „(...) Wir sehen die Vorgangsweise der Gemeindevertreter daher als Geringschätzung und Marginalisierung unserer Arbeit wie auch jener der Studenten der Freien Universität Bozen und auch der Vereine und Bürger , welche am Leitfaden mitgearbeitet haben. Unter diesen Umständen können wir uns keine konstruktive Mitarbeit mehr vorstellen.“
BM Zeno Christanell sieht die Sache ganz anders. Zu 80 % hätten sich die beiden Projekte gedeckt und nur zu 20 % voneinander unterschieden. Es gehe um Ideen und nicht um Personen. Schlögl berücksichtige eben mehr Elemente. Hubert Schlögl bekomme, so habe es der Gemeindeausschuss einstimmig entschieden, einen vertiefenden Folgeauftrag. Das Projekt wird wohl erst bei der Haushaltserstellung im Gemeinderat öffentlich diskutiert werden. (eb)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Karthaus/Schnals - Wenn, dann halten die Schnalser zusammen. Es bildet sich in Schnals eine breite Front des Widerstandes gegen einen geplanten Steinbruch. Der Prader Unternehmer Klaus Mair hatte beim Land um die Eröffnung eines Steinbruches „Sellwand“ angesucht. Nahe der Ortschaft Karthaus am Eingang zum Pfossental möchte die Firma von Klaus Mair für 10 Jahre insgesamt rund 165.000 Kubikmeter Steine abtransportieren.
Der Steinbruch wurde zum Thema im SVP-Ortsausschuss von Karthaus mit dem neuen SVP-Ortsobmann Paul Schwienbacher. Schwienbacher hat dann Klärungen und Informationen bei der Bürgerversammlung in Anwesenheit von LH Arno Kompatscher gefordert.
Damit kam ein Stein ins Rollen, denn die Schnalser haben vom Ansinnen eines Steinbruches nichts gewusst. BM Karl Josef Rainer musste zugeben, dass von Seiten der Gemeinde keine Einwände gegen den Steinbruch vorgebracht worden sein, weil der Grundeigentümer mit dem Bruch einverstanden war, weil die Gutachten der jeweiligen Ämter alle positiv waren.
BM Karl Josef Rainer hatte offenbar kein politisches Gespür für das „Silentium“, welches gerade für das Klosterdorf Karthaus in den vergangenen Jahren eingeführt, gepflegt und mittlerweile zum Markenzeichen geworden ist: Die Ruhe ist es, die die Leute, die Gäste nach Karthaus lockt. Schwienbacher hatte eine Steinlawine losgelöst, die Stellungnahmen bei der Bürgerversammlung waren teils heftig. Der in Karthaus lebende und bekannte Glaziologe Georg Kaser bat den LH, den Steinbruch nicht zu genehmigen. Es war LH Kompatscher, der die Schnalser auf die Eingabefristen aufmerksam gemacht hat: Eingaben, Beschwerden und Stellungnahme seien innerhalb von 45 Tagen möglich.
Diese Tage nutzen derzeit die Schnalser auf allen Ebenen. Der SVP-Ortsuasschuss Karthaus kann auf die Unterstützung in der Mobilmachung gegen den Steinbruch auf die SVP-Ortsausschüsse Katharinaberg und Unser Frau zählen. In der Front gegen den Steinbruch finden sich der Tourismusverein und der HGV Schnals, der AVS ist alarmiert, der Kulturverein Schnals. Bereits gestartet ist eine Petition, also eine Unterschriftensammlung gegen den Steinbruch.
Schwienbacher sagt, dass man alle Argumente gegen den Steinbruch sammeln werde. Einige davon: Die Ruhe in Schnals sei dahin, das Markenzeichen „Silentium“ auf 10 Jahre ad absurdum geführt, die LKW-Belastung werde enorm, man schätzt knapp 2000 LKW pro Jahr, zusammengepresst auf die Sommermonate. Man habe sich in den vergangenen Jahren bemüht, die Schnalser Straße durch Galerien und Steinschlagnetze sicherer zu machen und durch Vibrationen werde diese Sicherheit mit Sicherheit beeinträchtigt. Einen Gefahrenzonenplan an sich gebe es noch nicht in Schnals.
Die Bevölkerung in Schnals ist jedenfalls aufgebracht und wird sich wohl vereint zu wehren wissen. Die Entscheidung für oder gegen die Genehmigung des Steinbruchs liegt bei der Landesregierung. (eb)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Latsch - Mit drei Anfragen scheuchte Sepp Kofler von der Liste Mitanond-Insieme den Gemeindeausschuss und den Gemeinderat auf und zwang das Latscher Gemeindeparlament zum Nachdenken. BM Mauro Dalla Barba ließ die Diskussion zu.

von Erwin Bernhart

Sepp Kofler sticht ins Wespennest. Ob eine formelle Plattform zwischen Gemeindeärzten und Gemeinde bestehe und wie sich der Gemeindeausschuss die Zukunft der Haus- und Kinderärzte in Latsch vorstelle, wollte Kofler in einer ersten Anfrage wissen. Die zuständige Sozialreferentin Gerda Gunsch musste ersteres verneinen, es gebe keine formelle Plattform. Die Gemeinde müsse den Ärzten die Ambulatorien unentgeltlich zur Verfügung stellen. Es gebe engagierte Ärzte in Latsch, aber die Bürger wünschten organisatorische Verbesserungen. Deshalb strebe die Gemeindeverwaltung eine konstruktive Zusammenarbeit an. Man wollte zuerst die Bürgerversammlungen hinter sich lassen, um mit den Ärzten einen Termin vereinbaren zu können. Die Aufrechterhaltung des Kinderarztdienstes nach der Pensionierung von Walter Tscholl habe der Sanitätsbetrieb zugesichert. Kofler, der sagte, dass er sich als Kummerkasten für die Bürger vorkomme, bedankte sich öffentlich bei den Ärzten für die erbrachten Leistungen. Er wolle, dass über die Probleme diskutiert werde.
Mit einer nächsten Interpellation stieß er dann eine rege Diskussion im Gemeinderat an. Kofler warf das Problem des Konfliktes zwischen Mountainbikern und Fußgängern auf, Haftungsfragen, Beschilderungen, Trends. Denn mit den E-Bikes dürfte sich die Problematik verschärfen. VizeBM Christian Stricker verwies in seiner schriftlichen Beantwortung auf die eigene und vor mehr als 10 Jahren für Südtirol wegweisende Beschilderung. Man habe keine Zählungen der Biker zur Hand, auch keine Analysen über Trends, aber mit 50.000 Euro sei der Tourismusverein für die Instandhaltung der Wander- und Bikewege zuständig. Stricker verwies auch auf die kürzlich ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Mobilität. Die Haftungs- und Versicherungsfragen habe man bereits 2011 klären können. Die Problemstellung untermalte Kofler mit eindrucksvollen Bildern von Bike- und Wanderwegen, die dermaßen ausgefahren waren, dass sie für Fußgänger nur mehr schwer benutzbar sind. Umgestürzte oder nicht vorhandene Schilder, Biker auf Waalwegen...
In der angeregten Diskussion gab Hotelier Martin Pirhofer („Ich habe rund 25% Biker im Haus“) einen Seitenhieb in Richtung Nationalpark. Als der Sitz noch in Bormio war, lief es besser. Nun passiere nichts mehr, obwohl der Park für gewisse Sachen zuständig sei.
Auf fruchtbaren Boden fiel die dritte Anfrage: die Bild- und Tonübertragung der Gemeinderatssitzungen. BM Dalla Barba ortete eine Mehrheit im Rat dafür und man werde die entsprechende Satzungsänderung vorbereiten und die technischen Voraussetzungen schaffen.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

s4 svpBei der kürzlichen SVP-Bezirksausschusssitzung der Generation 60+ wurden im Beisein des Landesvorsitzenden Otto von Dellemann, der LA Paula Bacher, der Bezirksobmann-Stellvertreterin Irmgard Gamper sowie des Altsenators Armin Pinggera, der bisherige Bezirksvorsitzende der Generation 60+ im Bezirk Vinschgau Johann Mitterer einstimmig bestätigt. Sein Stellvertreter bleibt weiterhin Franz Schuster. Die gewählten Mitglieder der Bezirksleitung der Generation 60+ sind zudem Konrad Gurschler, Heinrich Thöni und Roswitha Weissensteiner.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Unsren Sommerwind, der Ihnen diese Tage zugestellt worden ist oder wird, teilen unsere Vinschgerwind-Leser:innen mit unseren Gästen im Tal. Das ist Teil von unserer Philosophie, den Vinschgau mit dem Tourismus zu verflechten. Marktschreierisch soll das nicht geschehen, sondern bodenständig. Storytelling - wir machen das in den Sommerwinden schon seit Beginn des Vinschgerwind vor mehr als 17 Jahren. Längst bevor Tourismusmanager diesen Begriff und dessen Umsetzung für sich entdeckt haben. Wir sind der Meinung, was unsere Leser:innen interessiert, könnte auch unsere Gäste interessieren. Dabei sind wir auf den Nutzwert unseres Sommerwindes bedacht: Mit der beigehefteten wanderfuehrer 2022 coverWanderbroschüre inspirieren wir mit Wanderideen zu Aufbrüchen in die Naturwelten des Vinschgau.
Aktuelles lassen wir nicht außer Acht. Wir befragen den Alt-LH Luis Durnwalder zur Autonomie. Vor 50 Jahren trat das 2. Autonomiestatut in Kraft. Vor dem Paketabschluss 1969 sind Fetzen und Worte geflogen, „altroché heute“ sagt Durnwalder. Themen im Sommerwind sind auch der Vinschger Wein, der Lederer Altar und die Entdeckung des Menhir in Latsch, der faire Handel im Weltladen Latsch, der Vinschger Radweg, der Marmor in Laas, die Musikkapellen im Vinschgau, die Kite-Schule in Graun, St. Stefan bei Marienberg, das Wandern mit den Öffis in Mals, das Wandern von Bergsteigerdorf zu Bergsteigerdorf...

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Bozen/Schlanders - Hanspeter Staffler (Grüne, Bild) wies in der aktuellen Fragestunde im Landtag auf ein Fischsterben im Schlandraunbach hin. Der Schlandraunbach sei trockengefallen, weil sämtliches Wasser für Beregnungszwecke abgeleitet wurde. Kürzlich hat die Landesregierung im Beschluss 147/2022 verkündet, dass die ökologischen Ziele zur Verbesserung der Wasserführung des Schlandraunbaches „Gut und sehr gut erreicht“ worden seien. Kurze Zeit drauf fiel der Bach trocken mit einem massiven Fischsterben, berichtete Staffler und stellte dazu folgende Fragen an die Landesregierung: Wurde die Landesregierung über den Vorfall informiert? Falls ja, welche Sanktionen und Maßnahmen wurden umgesetzt? Wie kann es sein, dass zwischen dem Beschluss 147/2022 (guter ökologischer Zustand) und der Wirklichkeit (Fischsterben) eine dermaßen große Lücke klafft? Die bisherigen Maßnahmen reichen augenscheinlich nicht aus, um einen guten ökologischen Zustand des Schlandraunbaches zu garantieren. Welche zusätzlichen Maßnahmen plant die Landesregierung, um das Trockenfallen des Schlandraunbaches definitiv zu beenden?
LR Giuliano Vettorato dankte für die Anfrage, die Landesämter hätten nichts davon gewusst. Man habe nun Kontrollen vorgenommen. Die Konzessionäre hätten alle die Auflagen eingehalten, aber anscheinend habe jemand, wahrscheinlich im Mai, unerlaubt Wasser abgeleitet. Man werde alles tun, damit die Auflagen des Gewässerschutzplans eingehalten werden. Auch wenn es neue Konzessionen geben sollte, müsse immer ein bestimmter Wasserstand garantiert werden.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

ASV Latsch Raiffeisen - 100 Jahre ASV Latsch Raiffeisen – dies wurde nun endlich im Latscher Sportforum gefeiert. Eigentlich wäre die 100-Jahrfeier bereits im Jahr 2020 geplant gewesen, doch aufgrund der Coronapandemie mussten die Feierlichkeiten verschoben werden. Umso mehr freuten sich die Verantwortlichen darüber, dass die Feier nun endlich nachgeholt werden konnte. Zugleich wurde auch das neue Sportforum offiziell eingeweiht.
Man hatte sich einiges ausgedacht, um diesen besonderen Tag gebührend zu feiern. Zunächst machten sich die Verantwortlichen, Ehrengäste und Mitglieder der verschiedenen Sektionen des Sportvereins vom Lacus aus auf den Weg zum Latscher Sportplatz. Werner Kiem, Präsident des s48 100 Jahre ASV LatschASV Latsch Raiffeisen, eröffnete die Festlichkeiten. Nach der Feldmesse kamen unter anderem Sportreferent Manuel Platzgummer, die ehemalige Sportreferentin Sonja Platzer und der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba zu Wort. Unter den zahlreichen Ehrengästen war neben dem Altlandeshauptmann Luis Durnwalder auch der Latscher Bürger Josef Raffeiner, welcher genau so alt ist wie der ASV Latsch Raffeisen – nämlich 102 Jahre. Nicht schlecht staunten die Gäste als plötzlich ein Helikopter über den Sportplatz flog und „Fußbälle“ regnen ließ.
Zum Abschluss segnete Pfarrer Johan Lanpacher das Gelände und die Vereinsbusse.
Die Geschichte des ASV Latsch, der zu den ältesten Sportvereinen des Landes gehört und mittlerweile aus 13 verschiedenen Sektionen besteht, wurde in einem Buch zusammengefasst. Zudem gibt es einen Kurzfilm über den Verein, in welchem die einzelnen Sektionen vorgestellt werden. (sam)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Ortler Bike Marathon - Herrliches Bikewetter herrschte am 4. Juni bei der sechsten Ausgabe des Ortler Bike Marathons. 800 Bikerinnen und Biker aus elf verschiedenen Nationen waren bei der diesjährigen Ausgabe am Start und konnten zwischen vier verschiedenen Strecken auswählen: 110 Kilometer (Marathon), 69 Kilometer (Long), 46 Kilometer (Classic) und 29 Kilometer (Short). Um Punkt 8 Uhr fiel in Graun der Startschuss für die Teilnehmer der Marathonstrecke. Das Rennen war ein echter Krimi, der erst im Zielsprint entschieden wurde. Den Sieg sicherte sich ein zweifacher Weltmeister: der Kolumbianer Leonardo Paez überquerte nach 04:49.08,5 Stunden als Erster die Ziellinie und feierte seinen ersten Sieg im Vinschgau. Auf Samuele Porro, der den zweiten Platz holte, hatte Paez gerade einmal 3/10 Sekunden Vorsprung. Die schnellste Dame erreichte das Ziel s48 Paez Porronach 06:01.09 Stunden das Ziel. Claudia Peretti feierte einen souveränen Sieg und hatte knapp zehn Minuten Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin. Der Sieg auf der 69 kilometerlangen Strecke ging bei den Herren an Klaus Fontana, Sarah Marquardt gewann bei den Damen. Die Classic-Strecke, welche 46 Kilometer lang war, gewannen Hannes Spahn und Letizia Strimer. Auf der Classicstrecke siegten der Triathlet Hannes Spahn und die Schweizerin Letizia Strimer. Mit Tobias Zaros vom ASV Mals Triathlon gewann ein Vinschger das Rennen auf der Kurzstrecke (29 Kilometer). Der Vinschger erreichte nach 1:13.47,3 Stunden das Ziel und hatte fast sieben Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger. Anna Schmidt siegte bei den Damen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

LAC Vinschgau - Beim dritten Grand Prix in Santa Christina in Gröden gab es wieder tolle Ergebnisse für die Vinschger Athleten. Dabei stach vor allem Hannes Kaserer heraus. Nach drei Gold Medaillen in Brixen, kam er in Gröden auf zwei Goldene und eine Silberne. Gold gab es für ihn in den 100 m Hürden, wo er seine Bestleistung trotz 1,7 m/s Gegenwind auf 14,47 s verbesserte und im Weitsprung mit guten 5,45 m; Silber im Diskuswurf, wo er 25,47 m warf. Auch die anderen Athleten konnten mit tollen Ergebnissen aufhorchen lassen. Moriggl Jan kam im Hochsprung auf 1,40 m und Jakob Niederfriniger zeigte seine Vielseitigkeit mit folgenden Ergebnissen und Platzierungen auf: 3. Im Hochsprung mit 1,34 m, 5. Auf 60 m Hürden in 10,80 s, 7. In Ballwurf mit 34,38 m.
Bei der Regionalmeisterschaft eine Woche später machte Lukas Kofler seine erste Wettkampferfahrung auf die 100 m in 12,58 s und 400 m in 57,75 s. Lingg Lorena sprang einen Tag später in Cles 4,88 m im Weitsprung zu Silber und gewann die 200 m in 26,62 s

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Latsch - Im Jahr 2020 feierte der ASV Latsch sein 100-jähriges Bestehen. Allerdings konnte das wegen der Corona-Pandemie nicht zelebriert werden. Mit zwei Jahren Verspätung gab es nun eine gebührende Feier, und zwar mit den Jugend-Finalspielen der LEGA-Autonomes Komitee Bozen. Highlight war dabei das Finale der Junioren-Regionalmeisterschaft, in dem Virtus Bozen als Südtiroler Meister auf die Trentiner aus Mori Santo Stefano trafen. Die jungen Talferstädter konnten sich im Elfmeterschießen durchsetzen und sind somit Regionalmeister. Im B-Jugend-Finale behielt Frangart gegen Brixen ebenfalls im Elfmeterschießen die Oberhand. Platz 3 ging an Vahrn, das sich knapp gegen Laas durchsetzte. Bei der A-Jugend holten sich die Grün-Weißen aus Freienfeld den Meistertitel, welche das Dreierturnier gegen Eppan und der Mannschaft des ASV Latsch gewannen. Viele Funktionäre der LEGA waren nach Latsch gekommen, darunter Präsident Klaus Schuster. (lu) 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Stitch

Er ist kein Unbekannter: Marjan vom Piercingstudio ST!TCH im Dorfzentrum von Laas. Nachdem er in Wien seine Ausbildung zum Medizinischen Masseur erfolgreich abgeschlossen und zeitweise in diversen Hotels gearbeitet hat, übernahm er 2018 das Studio von „Piercing Max“, welcher selbst seit über 25 Jahren in diesem Beruf tätig war und dadurch sehr viel Erfahrung an Marjan weitergeben konnte. Durch den Umzug im Frühjahr 2022 in ein größeres Studio (Ex Taste of Ink Tattoo), eigentlich bloß eine Haustür weiter, ist das Angebot nun ausgedehnt worden: Piercings und Massagen teilen sich den Platz in den neuen Räumlichkeiten im Dorfzentrum von Laas. Sportmassagen, klassische Massagen, Hot-Stone-Massagen, Schröpf-Technik und spezielle Rückenmassagen mit Wärmekissen werden im neuen Massageraum angeboten und erweitern das Portefeuille von Marjan, zu dem natürlich Piercings aller Art oder Migränepiercing® naturgemäß zählen. Beratung und professionelles Arbeiten ist ihm stets wichtig und steht nach wie vor immer im Vordergrund.

Das Angebot auf einen Blick:
Piercings aller Art
Migräne-Piercing ®
Sportmassagen
Klassische Massagen
Hot-Stone-Massagen
Schröpf-Technik

 

Termine nach Vereinbarung:
Marjan – Tel. 327 533 16 93

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Laas/Obervinschgau - Die Lasa Marmo ist ein Hauptsponsor für die großen Sportevents im Oberen Vinschgau. Deshalb wurde am 24. Mai die Remise in der Lasa als Vorstellungsort der großen Events ausgewählt und der Marketingchef der Lasa Kurt Ratschiller wies darauf hin, dass die Trophäen aus Lasser Marmor gefertigt sind und sagte „Für die härtesten Athleten den härtesten Stein“. Gerald Burger erläuterte vor illustren Gästen, darunter die beiden BM Franz Prieth und Verena Tröger, die beiden Obmänner der Raika Obervinschgau Karl Schwabl und der Raika Prad-Taufers Karlheinz Kuntner, die Veranstaltungen, die ohne die Hilfe vieler Freiwilliger und ohne Sponsoren nicht möglich wären. Prieth und Tröger zeigten sich beeindruckt über die Organsisation. Zum Ortler Bike-Marathon (4.6.2022), zur Tour Transalp (19.06.2022), zum Reschenseelauf (17.07.) und zu anderen Veranstaltungen kommt heuer erstmals die 24-Stunden Trophy hinzu. Start und Ziel, sagte die Direktorin der Ferienregion Obervinschgau Katharina Fritz, werde am 8. und 9. Juli Burgeis sein. Mit Touren von 6, 12 und 24 Stunden ist diese Veranstaltung auf alle klassischen Wanderer ausgelegt, stresslos, ohne Wettkampf, mit Begleitung von Wanderführern und eine gute Verbinung von Natur, Kultur und Sport..
Neu wird auch „La Venosta Skiroll“ sein. Im Oktober werden die Radwege von Glurns nach Graun und dann nach Melag den Rollerskifahrern gehören. Der Vinschgau, sagt Gerald Burger „zeigt Flagge“ mit den Sportevents. Unterstützt werden diese von den 7 Gemeinden im oberen Vinschgau, von zahlreichen Sponsoren und mit Nauders auch grenzüberschreitend. „Es gibt im Tourismus keine Grenzen mehr“, sagte Burger. (eb)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Der ASV Prad ist Meister! Das Team sicherte sich im letzten Spiel der Saison den Titel in der 2. Amateurliga. Damit kehren die Prader in der kommenden Saison nach fast 25 Jahren wieder in die 1. Amateurliga zurück. Die beiden Titelfavoriten Kastelbell Tschars und Girlan, welche am letzten Spieltag aufeinandertrafen, beenden die Saison auf dem zweiten bzw. dritten Platz.

Von Sarah Mitterer

Es war ein Saisonfinale, das aus der Feder von Krimiautor Alfred Hitchcock hätte stammen können. Bis zum allerletzten Spieltag gab es in der 2. Amateurliga der Gruppe A einen Dreikampf um den Titel. Die drei Hauptdarsteller waren: Prad, Kastelbell Tschars und Girlan.
Kastelbell Tschars startete als Herbstmeister mit vier Punkten Vorsprung auf Girlan und Prad in die Rückrunde. Doch die Vinschger kassierten einige schmerzliche Niederlagen und mussten schließlich den Platz an der Sonne an die beiden Verfolger Girlan und Prad abgeben. Eine kleine Vorentscheidung fiel drei Spieltage vor dem Saisonende: In Prad kam es zum Spitzenspiel gegen Girlan, welches die Vinschger mit 4:2 gewannen, sich drei goldene Punkte im Kampf um die Meisterschaft sicherten und die Tabellenspitze eroberten. Die finale Entscheidung, wer von den drei Mannschaften den Pokal in die Höhe stemmen darf, fiel schließlich am allerletzten Spieltag. Es war der 29. Mai, welcher in die Geschichte des Vinschger Fußballes eingehen und den zahlreichen s46 prad goldrainFußballfans lange in Erinnerung bleiben wird. Prad empfing zu Hause Goldrain, Kastelbell Tschars kämpfte zu Hause gegen den dritten Titelkandidaten – das Team aus Girlan - um den Sieg. Die Ausgangslage war klar: Gewinnt Prad sein Heimmatch, so ist man Meister. Für Kastelbell Tschars galt es zu siegen und zugleich auf einen Prader Ausrutscher zu hoffen. Doch die Prader Fußballer hielten dem Druck stand: Vor einem Rekordpublikum besiegte man Goldrain mit 3:0. Nach dem Schlusspfiff gab es auf und neben dem Platz kein Halten mehr. Die Fußballer bejubelten den langersehnten Titel und die Prader Fans feierten „ihre“ Fußballhelden und das Prader „Fußballmärchen“.
Kastelbell Tschars erfüllte seine Pflicht, besiegte Girlan mit 1:0 und kletterte dadurch auf den zweiten Tabellenplatz nach vorne. Morter beendete die Saison auf dem starken fünften Platz, Mals belegt Rang 8, Goldrain Position 10 und der FC Oberland bildet das Schlusslicht in der Tabelle der 2. Amateurliga.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

2. Amateurliga
Der FC Oberland belegt in der Tabelle der 2. Amateurliga den letzten Platz und muss somit in die 3. Amateurliga absteigen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

s46 Jonas Gander2. Amateurliga
Jonas Gander sicherte sich mit 20 Toren die Torschützenkrone in der 2. Amateurliga. Auf Platz zwei landete Johannes Höllrigl vom ASV Morter, welcher 19 Treffer erzielte. (sam)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Antonius von Padua, 13. Juni 2022

Der Vinschger Sonnenberg ist ein uraltes Siedlungsgebiet. Zahlreiche frühgeschichtliche Funde und Ausgrabungen aus der jüngeren Steinzeit bestätigen ein Siedlungsalter von mindestens 4.000 Jahren. Nach dem Archäologen Hans Nothdurfter erfolgte die nacheiszeitliche Besiedlung des inneralpinen Raumes in einem Dreischritt Jäger - Hirte - Bauer. Zuerst streunten Jäger aus dem südalpinen Raum nur in den Sommermonaten in den Vinschgau ein, dann begannen die Menschen auch Haustiere zu zähmen und wurden zu nomadisierenden Hirten. Für ihre Tiere brauchten sie Weiden. In diese Zeit Jahrtausende vor Christi Geburt fällt die Entstehung der Vinschger Leiten am Sonnenberg: Als die alten Weiden durch Übernutzung karg fielen, brannten die Ureinwohner weiteren Wald ab, um neues Weideland zu gewinnen. Vegetationsgeschichtlich sind die Leiten also eine menschlich bedingte Sekundärsteppe.
Zu sesshaften Bauern wurden die Menschen erst durch den Anbau von Getreide, das Graben von Wohngruben und die Anlage von Wintervorräten.
Das heutige Vegetations- und Landschaftsbild des Vinschgauer Steppenhanges leitet sich ohne Zweifel von einer vormaligen Waldlandschaft her.
Diese Waldlandschaft wurde von den frühen Siedlern durch Rodung und übermäßige Beweidung auf den kargen Steppenrasengürtel herabgewirtschaftet. Autochthoner, bodenständiger Wald ist am Leitenhang nur der Lärchen-Zirbenwald oberhalb der Dauersiedlungsflächen der Höfe, die auf den Trogschultern der eiszeitlichen Gletscher entstanden sind.
Der Vinschgau ist eine inneralpine Trockeninsel, welche aus den Atlantiktiefs selten Regen bekommt, weil der Alpenhauptkamm wie ein riesiger Regenschirm wirkt und die Niederschläge im Oberinntal fallen. Da neben der Niederschlagsarmut auch die Beweidung der Leiten hauptsächlich durch Schafe seit Jahrtausenden anhält, hat sich nach der jungsteinzeitlichen Brandrodung kein park 2natürlicher Wald eingestellt, denn man für diesen Bereich der Alpen als Endstadium einer Vegetation erwarten könnte.

Von der Gras- zur Dornstrauchsteppe
Weil dornen- und stachelbewehrte Pflanzen wie Berberitze, Sanddorn, Wacholder, Hagebutte oder auch stark filzig behaarte Arten wie die Königskerzen oder Pflanzen mit Bitterstoffen wie der Wermuth von den Weidetieren nicht angenommen werden, die Gräser durch den alljährlichen Weidegang aber zurückgebissen werden, entwickeln sich die Leiten zunehmend von einer Grassteppe zu einer Dornstrauchsteppe.

Folgen erhöhter Erosion: Die Schuttkegel
Die Seitentäler an der Südabdachung der Ötztaler Alpen sind im Vergleich zu den nördlichen Seitentälern dieses Alpenabschnittes kurz und steil. Man vergleiche etwa die Länge des Schnalstales mit jener des Ötztales. Kurze, steile Seitentäler haben ein hohes Erosionspotential. Die Auftürmung der nacheiszeitlichen Schuttkegel im Vinschgauer Haupttal nach immer wiederkehrenden Murabgängen aus den Seitentälern ist das markante und auffälligste Landschaftselement Jahrtausende währender Erosionstätigkeit.

Schutz durch Aufforstung
Sehr früh gibt es in alten Dorfordnungen im Vinschgau Einschränkungen beispielsweise für die Ziegenweide, um Murbrüche und Bodenabtrag auf vegetationsoffenen Flächen etwa nach heftigen Gewittern mit hohen Regendichten möglichst zu unterbinden.
Allein in der neueren Zeit der letzten 150 Jahre sind vier Aufforstungsprogramme für den Vinschgauer Sonnenberg zu nennen. Das erste Aufforstungsprogramm wurde vor dem Ersten Weltkrieg um 1890 von ­Innsbruck aus gestartet, als Südtirol noch zu Österreich gehörte. Damals entscheidet man sich für die Schwarzföhre (Pinus nigra var. austriaca) als trockenresistente Baumart aus dem Pannonischen Raum.
Das zweite Aufforstungsprogramm wird mit finanziellen Mittel des italienischen Staates bestritten. Zeitlich wird es zwischen den zwei Weltkriegen umgesetzt.
Das dritte Aufforstungsprogramm wird ab den 1960er-Jahren vom Land Südtirol realisiert, als die Zuständigkeiten zur Forstwirtschaft noch bei der autonomen Region Trentino Südtirol lagen. Bis zu diesem Programm setzte man weiterhin auf die Schwarzföhre als Hauptbaum der Aufforstung.
Das vierte Aufforstungsprogramm ­Vinschgau lief in den 1980er-Jahren an. Das Land Südtirol erhielt dafür auch Finanzmittel aus der Europäischen Gemeinschaft. Inzwischen hat man die Anfälligkeit der Schwarzföhren-Monokulturen erkannt und setzt mit den sogenannten „Ökozellen“ auf Durchmischung und Umbau des Waldes zu einem Sekundärwald aus Laub- und Nadelhölzern. Vermehrt werden trockenresistente, standortgerechte Baumarten eingebracht wie etwa Flaumeiche, Bergahorn, Birke, Blumenesche, Vogelkirsche, Ulme, Lärche. Wo Wasserzufuhr möglich ist, wird der Anwuchserfolg in den Startjahren durch Bewässerung verbessert. Neue Flächen werden in den Leiten nicht mehr aufgeforstet. In der Fachwelt schätzt man den ökologischen Wert, den die wechselnden Landschaftselemente zwischen offener Steppenlandschaft und geschlossenem Wald für die Biodiversität von Lebensräumen und damit für den pflanzlichen und tierischen Artenreichtum darstellen.

Kiefernsterben
Vor allem seit dem Frühjahr 2017 sticht abschnittsweise eine flächige Braunfärbung des Föhrenwaldes in den Leiten in die Augen. Das Sterben der aufgeforsteten Schwarzföhren ist nicht allein auf den Prozessionsspinner (Thaumatopoea pityocampa) zurückzuführen. Es hat mehrere Ursachen:
• die wiederkehrende Winter- und Frühjahrstrockenheit;
• den Befall durch verschiedene Borkenkäferarten wie den Großen und Kleinen Waldgärtner (Thomicus spec.) und den Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips accuminatus);
• und eben den Befall mit dem Prozessionsspinner als Falter.
Der Kiefernprozessionsspinner hat sich als wärmeliebende Schmetterlingsart mit dem Klimawandel in seinem Areal ausgebreitet und ist von 900 Höhenmeter bis auf 1.300 Höhenmeter aufgestiegen.

Neophyten
Neophyten sind neu einwandernde Pflanzenarten. Thomas Wilhalm, der Kustos für Botanik am Südtiroler Naturmuseum hat für Südtirol zum Stand 2017 173 neu eingewanderte Pflanzenarten erfasst. Der Großteil dieser Pflanzenarten verhält sich unauffällig. Sieben Pflanzenarten sind in Südtirol als „Transformer“ eingestuft. Darunter versteht man Arten, welche Charakter, Lebensbedingungen und Ökologie in einem bedeutenden Teil des Ökosystems verändern. Eine solche Art ist das Schmalblättrige oder Südafrikanische Greiskraut (Senecio inaequidens). Nach ersten Beobachtungen in unserem Land im Jahr 1975 breitet sich dieser invasive Neophyt seit 2010 vermehrt aus. Auf trockenen und offenen Böden ist diese Art Greiskraut sehr konkurrenzstark. Die Vinschgauer Steppenrasen mit ihren warmen Sommern und kalten Wintern bieten ideale Vermehrungsbedingungen. Der Vermehrungszyklus der Pflanze dauert etwa 100 Tage. In einer Vegetationsperiode können zwei Generationen wachsen und reifen. Eine Pflanze kann zwischen 10.000 und 30.000 Samen erzeugen. Die Pflanze enthält Pyrolizidin-Alkaloide, welche für Säugetiere und Bienen bereits in kleinen Mengen hoch giftig sind.
Zur Bekämpfung des Südafrikanischen Greiskrautes wurde auf den Platzerböden (1.150 m MH) in den Leiten oberhalb von Latsch in den vier Jahren 2012-2015 ein Pilotversuch durchgeführt, wobei das Greiskraut abgemäht und ausgerissen wurde. Die Pflanze treibt unterhalb der Sensenführung aus unterirdischen Anteilen neu aus. Der Versuch hat ergeben, dass beim Ausreißen schon nach dem ersten Eingriff im Herbst 97 % der Pflanzen ausgerottet werden können, beim Abmähen 52 %. Ein Ausrotten dieses aggressiven Neophyten ist unrealistisch. Deshalb wird sich seine Bekämpfung auf Nutzstandorte wie Weiden und Kastanienhaine konzentrieren müssen.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Neuer Auftritt, neue Maßstäbe: Aus KFZ-Service Loos wird Welutec und von der Gewerbezone Laas ist man in die Industriezone Badl in Tschengls umgezogen. Einen maßgeschneiderten Baukörper hat Architekt Martin Stecher entworfen. Unverändert ist das kompetente Team von Welutec um Firmenchef Werner Staffler.

von Angelika Ploner

Neuer Name, neues Logo und neuer Firmensitz: Welutec ist der neue Name der Werkstätte Kfz-Service Loos. Zum einen. Zum anderen ist man von der Industriezone Laas in die Gewerbezone Badl in Tschengls umgesiedelt. Soviel sei vorneweg genommen.
Am Eingang der Gewerbezone Badl, dort wo sich seit Jahren gewerbliches Wachstum zeigt, steht nun die neue Betriebshalle von Welutec. Ein Quantensprung in vielerlei Hinsicht ist gelungen: in Größe, Raumangebot, Arbeitsabläufen und im Service. Auf Hochtouren wurde in den vergangenen Wochen gearbeitet und innerhalb kürzester Bauzeit die neue Betriebshalle realisiert. Architekt Martin Stecher hat einen modernen Funktionsbau für Welutec geplant. Stecher: „Nachdem die Räumlichkeiten in Laas zu klein, nicht mehr zeitgemäß aber auch nicht mehr den aktuellen sicherheitstechnischen Anforderungen entsprachen, wollte sich die Kfz-Service Loos in die Gewerbezone Badl von Tschengls umsiedeln.“ Die Ziele waren vor allem zwei: „Die Kundenzufriedenheit sicherzustellen und ein angenehmes optimiertes Arbeiten zu ermöglichen“, sagt Firmenschef Werner Staffler. Das ist zweifelsohne gelungen. Kurze Wege, viel Platz und ein übersichtliches Arbeiten zählen nun zu den Vorzügen, mit anderen Worten: Ein effizienter Betriebsablauf und eine optimale Logistik sind gelungen.

 

Apropos Logistik.

In der Betriebshalle befinden sich im Erdgeschoss die Werkstatt, das Öllager, die Lackiererei, und die Werkstatt für LKWs. Über eine Treppe gelangt man in das Obergeschoss mit Lagerflächen und der Heizanlage. Verbaut wurde eine Fläche von insgesamt ca. 1.600 Quadratmeter. Die Kapazitäten wurden ausgenutzt.

 

Betongebäude.
Die Gebäudehülle aus Beton, perfekt geschalt und mit einer glatten Oberfläche, erfüllt gleich mehrere Ansprüche: Robustheit, Tragfähigkeit und die ansprechende Optik eines Zweckbaus. Während sich die Bauform außen kompakt zeigt, ist der Auftritt im Inneren facettenreich. Entstanden ist ein Gebäude mit zwei - eigentlich drei - Nutzungen. Denn: Neben der KFZ-Werkstätte mitsamt Büro und einem umfassenden Dienstleistungsangebot, sind am neuen Betriebssitz auch eine Waschanlage mit zwei Waschplätzen und eine Bar untergebracht. Eine an die Bar vorgelagerte Terrasse wird in den nächsten Wochen gut sichtbar im Nordwesten positioniert werden und soll wartenden Kunden entgegenkommen. Das Büro ist zwischen Werkstatt und Bar positioniert und verbindet so beide Bereiche. Die Abläufe sind so aufeinander abgestimmt und stimmen logistisch überein.
Neben einem effizienten Betriebsablauf, stand natürlich auch die Energieeffizienz im Fokus. Martin Stecher: „Bei den Wänden, den Decken und Böden der Halle wurden die gesetzlichen Dämmwerte s43 welueingehalten. Das Büro und die Bar erhielten noch eine zusätzliche Dämmung bei den Wänden und der Decke gegen die Halle.“ In der Bar sorgt zudem eine kontrollierte Lüftungsanlage für eine optimale Raumluftqualität.

Außenbereich.
Die Außenanlagen werden begrünt, zudem sind genügend Parkplätze vorhanden – für Kunden und Mitarbeiter. Mehrere Einfahrten in die Halle bestimmen optisch das Erscheinungsbild. Diese werden mit einem auskragenden Vordach geschützt und betonen einmal mehr die Funktion. Eine Multifunktionsbau ist demnach entstanden mit bewusster Reduktion von Materialien und einem Quantensprung in Größe, Raumangebot, Arbeitsabläufen und im Service.

 

Serviceangebot.
s43 3329Welutec wartet mit einem vielseitigen Dienstleistungsangebot auf. Vor 11 Jahren wurde die Kfz-Werkstätte Loos als flexible, freie Autowerkstatt gegründet. Ob für PKW, LKW oder landwirtschaftliches Fahrzeug jeglicher Marke: Das Angebot umfasst neben der Reparatur und Lackierung sowie der Inspektion, der Hauptuntersuchung und dem Reifen-Service noch eine ganze Reihe weiterer Leistungen. Geschätzt und bekannt ist Welutec für einen exzellenten Service, gute Preise sowie kompetenter Beratung vom 8köpfigen Team.
Besondere Kompetenz hat sich Welutec im LKW-Service und im Service für landwirtschaftliche Maschinen angeeignet. Geringe Standzeiten zeichnen den Service aus, weil man weiß, wie wichtig s43 3355der tägliche Betrieb ist. Für LKWs wie für landwirtschaftliche Maschinen gleichermaßen. Deshalb werden Reparaturen, Instandhaltung und Wartung schnell und zuverlässig durchgeführt. Zum Service zählen außerdem: Bremsendienst und Reifenservice, kompletter Wartungsdienst, Reparatur und Umbau der Beleuchtung, ABS, Elektronik, elektronische Bremsen, Prüfung und Reparatur aller Systeme und Motoren-Instandsetzung.
Welutec ist auch eine bekannte und geschätzte Karosserie-Werkstätte. Repariert werden kleine Hagelschäden, Dellen, Kratzer und Beulen. Erledigt werden aber auch größere Lackierarbeiten bei Fahrzeugen mit einem Unfallschaden.
Und: Welutec bietet eine große Auswahl an Reifen führender Hersteller für PKWs, LKWs und Traktoren.

 

s40 welutec logo adresseInfos:
Neuer Name und neues Logo - Mit dem neuen Bau und der Betriebsumsiedlung hat Kfz-Service Loos nun auch einen neuen Auftritt.

Technische Daten: Neubau KFZ Betriebshalle samt Büro und Bar
überbaute Fläche: 887 Quadratmeter
Volumen oberirdisch: 5.861 Kubikmeter

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Tourismusverein Latsch-Martell

Das Martelltal steht wieder ganz im Zeichen der Erdbeere. Im Rahmen der „Marteller Erdbeertage“ vom 18. Juni bis 09. Juli 2022 können in verschiedenen Betrieben des Tales kulinarische Köstlichkeiten rund um die Erdbeere genossen werden.

Alles dreht sich dabei um die kleine, süße, rote Frucht.
Während der gesamten Erdbeertage erwartet Sie ein interessantes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bei dem Sie diese Beere genauer kennenlernen werden. Auf dem Programm stehen geführte Wanderungen auf dem Erdbeerweg, Kochkurs mir Bäuerin Monika vom Niederwieshof, geführte E-Bike Tour und der Weg der Erdbeere bis in das Geschäft in Zusammenarbeit mit der Marteller Erzeuger Genossenschaft.

Besonderes Highlight während der Erdbeertage ist die Beerenparty der Bauernjugend Martell am 25. Juni und der festliche Beerentag am 26. Juni im Freizeitzentrum Trattla. Den Besucher erwartet ein Markt mit heimischen Produzenten, Frühshoppen mit der Musikkapelle Martell, Spiel und Spaß für die kleinen Gäste, Unterhaltungsmusik am Nachmittag und eine Erdbeersorten Verkostung. An dem besonderen Tag ist auch die Kletterhalle im Freizeitzentrum Trattla geöffnet. Feiern Sie mit uns die Erdbeere bei diesem etwas anderen Erdbeerfest im Martelltal.

Auf ins Martelltal zu den Marteller Erdbeertagen!

 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Schnals - Wenn die Musik zum Gebet und Trost wird, der Lobpreis Wärme spendet und der treibende Puls der Zeit zu einem Moment des Zustandes der Zeitvergessenheit und der inneren Stille wird, lauschten Sie dem Konzert des Kirchenchors Schnals, welches in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Kulturverein im Rahmen des „Kulturlarch“ am Abend des 22. Mai 2022 in der Wallfahrtskirche von Unser Frau stattgefunden hat. In Gedenken und Ehren des letztlich aus unserer Welt entrissenen, begnadeten Künstlers und Chorsängers Hans Luis Platzgummer, nahm die Gemeinde einen gebührenden musikalischen Abschied, der unter der Leitung des Chorleiters Daniel Götsch stand. Dabei verstand es Götsch dem Chor präzise A-Cappella-Klänge im Piano zu entlocken, ihm aber auch im Tutti, im Klangbeet des musizierenden Orchesters und im Wechselspiel mit den Gesangssolisten, Stimmgewalt zu gewähren. Zentrales Hauptelement des Konzertes war die Missa in C, die Orgelsolomesse von Mozart, deren liturgischen Abschnitte sich, anders als üblich, gepaart mit weiteren Werken wie etwa mit jenem von „Chilcott“ im Titel erwähnten „So liebt Gott die Welt“ und weiteren wallfahrtskirchen-entsprechenden Marienliedern, wie jenes von „Biebl“, präsentierten. Namengebend der Messe ist die eigenständig-solistische Präsenz des Orgelinstruments, gespielt von Stefan Gstrein, während des „Benedictus“-Abschnittes, das in den vierstimmigen Solisten-Vokalsatz in konzertähnlicher Form eingearbeitet ist und unter grandioser Besetzung von Susanne Mittermair (Sopran), Laura Porretta (Alt), Jakob Raffeiner (Tenor) und Florian Colz (Bass) stand. Der durch Pauken, Trompeten Barock-Posaunen, Violinen und dem Cello entstandene erhabene Charakter der Messe, ließ so manchen Konzertbesucher die Tiefe der sakralen Musik erkennen und den heilenden Charakter derselben mit geschlossenen Augen erspüren.
Fabian Fleischmann

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Schlanders/Vogelmuseum - Bei einer kleinen Feier wurde am 11. Juni „avimundus“, eines der fünf Nationalparkmuseen, nach der Winterpause wieder eröffnet. Das Vogelmuseum in der Schlanderser Fußgängerzone wurde vor einem Jahr fertiggestellte und beherbergt über drei Stockwerke rund 300 Exponate verschiedener Vogelarten. BM Dieter Pinggera konnte bei der Eröffnung mit mehreren Neuigkeiten aufwarten. Birgith Unterthurner, Ornithologin und Wildtierökologin aus Rabland, ist die neue Leiterin des Vogelmuseums. Die junge Vogelexpertin hat nach dem Studium in Wien zuerst an der EURAC gearbeitet, dabei das Projekt „Landschaft im Visier“ betreut und in den letzten zwei Jahren beim Jagdverband die Umweltbildung aufgebaut. Vorgestellt wurde auch das von Wolfgang Platter verfasste Begleitbuch „avimundus“ zum Vogelmuseum. Ein Prachtexemplar von einem Bartgeier wurde vom Landesrat Arnold Schuler als Gratisnutzungsleihe an das Museum übergeben. Wie Hanspeter Gunsch, der Direktor des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch bei der Eröffnung mitteilte, ist das Vogelmuseum nun ganzjährig von Dienstag bis Samstag von 09:30 - 12:30 und von 14:30 - 18:00 geöffnet. Zu sehen sind in den Räumlichkeiten des Museums die bunte und vielfältige Welt der Vögel und ihre Lebensräume, das erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekt der Bartgeier und allgemeine Informationen über die Geschichte, Fauna, Flora und Geologie im Nationalpark Stilfserjoch. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Vinschgau - In Schlanders findet unter Federführung von Sabina Mair vom 25 August bis 30. August 2022 ein Workshop für StreicherInnen, InstrumentalistInnen und SängerInnen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene statt. Referenten sind die namhaften Musikdozenten und international bekannten Solisten Marcello Defant (Violine), Sebastiano Severi (Violoncello) und Giacomo Battarino s28 musik(Klavier). Begleitend dazu werden vier Konzerte, und zwar am 26. August 2022 um 20.00 Uhr im Dorf-Zentrum von Schlanders, am 28. August 2022 um 11.00 Uhr in der Musikschule und um 19.00 Uhr im Kulturhaus von Schlanders mit der Sängerinnen Ramona Zueck aus Laas und am Dienstag, den 30. August 2022 um20.30 Uhr im Schlosshof der Bibliothek Schlandersburg abgehalten. (lu)

Anmeldungen und weitere Infos sind bei
Sabina Mayr Handy. 347/0906463 (abends) erhältlich.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Vinschger Bäder

Nach zwei schwierigen Jahren, die von den Corona-Einschränkungen gekennzeichnet waren, kehrt seit einigen Wochen in allen Bereichen wieder so etwas wie Normalität ein. Besonders erfreut von dieser Rückkehr zum Alltag zeigen sich die Vinschger Schwimmbadbetreiber. Sie waren es, die mitunter die strengsten Corona-Beschränkungen erdulden mussten und dementsprechend ihren Gästen viele Auflagen vorgeben mussten. Umso mehr freut man sich jetzt im Erlebnisbad Naturns, im AquaForum Latsch und im Sportwell Mals, dass man endlich wieder mit einer „normalen“ Sommersaison planen kann.

Das Erlebnisbad Naturns ist bereits in die Sommersaison gestartet. Hallen- und Freibad sind täglich von 10:00 bis 19:30 Uhr geöffnet. Die Sauna ist immer am Mittwoch, Freitag und Sonntag von 16:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Der weitläufige Außenbereich mit den terrassenförmig angelegten Liegewiesen bietet viel Platz zum Sonnenliegen. Neu: das gemütlich eingerichtete Bistro Lido zusammen mit der neuen Sonnen-Lounge für Jedermann und -frau.

 

Am 18. Juni geht im AquaForum Latsch die Sommersaison los. Das Schwimmbad mit dem großzügigen Außenbereich ist dann täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, außer am Dienstag und Freitag wo verlängerte Öffnungszeiten gelten und jeweils von 10.00-22.00 Uhr offen ist. Die Sauna ist täglich von 13:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Auch hier gibt es immer am Dienstag und Freitag die verlängerten Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr. Für die Sommersaison gibt es wieder die beliebten Summercards (Punkte- oder Dauerkarten für die Sommersaison).

 

Am 17. Juni öffnet auch das Sport- und Gesundheitszentrum in Mals seine Tore für die Sommersaison. Schwimmbad und Außenbereich sind dann immer Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Im Zeitraum vom 17.07.22-21.08.22 gibt es keinen Ruhetag. Die Sauna bleibt in den Sommermonaten geschlossen. Die großzügige Liegewiese bietet genügend Raum um zu relaxen und um den Ausblick auf das Panorama der Ortlergruppe zu genießen. Für angenehme Abkühlung sorgen das Freibad mit Gegenstromanlage, der künstliche Wasserfall und die 50 Meter lange Wasserrutsche.

 

Wellness Card Vinschgau:

s35 wellnSeit einem halben Jahr gibt es eine gemeinsame Karte der drei Vinschger Bäder: die Wellness Card Vinschgau.

Bei der Wellness Card Vinschgau handelt es sich um eine Jahreskarte, mit welcher die Besucher alle drei Bäder inkl. Saunen nutzen können. Durch die Verknüpfung des Angebots kommen Kunden in den Genuss der Vorteile aller drei Strukturen und der damit verbundenen Abwechslung. Die Karte kann im Erlebnisbad Naturns, AquaForum Latsch und Sportwell Mals erworben werden.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

 Samstag, 2. Juli bis Donnerstag, 1. September 2022

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Freitag, 01. Juli 2022
um 20.30 Uhr

im Kulturhauses Schluderns/Innenhof

Lassen wir uns von dem etwas mafiös klingenden Namen nicht abschrecken, sondern freuen uns auf einen Sommerabend voller italienischer Leichtigkeit! Die sizilianisch-südtirolerische Familiencombo rund um Maurizio Floridia interpretiert italienische Folklore-Musik auf eigene Art und Weise - es erwartet uns ein Konzert mit viel italienischem Lebensgefühl – der Eintritt ist frei!

Eine Veranstaltung der Bibliothek in Zusammenarbeit mit der Kulturhauseinrichtung und BA Schluderns

 

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Roman Altstätter
erzählt von seinen Erlebnissen und
zeigt Bilder
Maurizio Floridia und Gernot Niederfriniger begleiten die Reise musikalisch mit Gitarre und Ziehharmonika

Mittwoch, 29. Juni 2022
um 21.00 Uhr
Schlandersburg (Innenhof)

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 12/2022

und über die Archäologie im Gemeindegebiet von Laas

Dr. Hubert Steiner (Amt für Archäologie)

Dienstag, 21. Juni 2022, 19.00 Uhr im Josefshaus

 

 

 

Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Montag, 27. Juni 2022

Weitere Termine: 11.07., 18.07., 25.07., 01.08. und 08.08.2022

19.00 Uhr

Kastelbell

mit Elisabeth Menghin

 

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Samstag, 18. Juni 2022

16.00 – 23.00 Uhr

Glurns

 

 

Bildungsausschuss Glurns

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Schlanders/Musikschule - Nach einer zweijährigen Zwangspause durch die Corona Pandemie wird im ganzen Land wieder gesungen und aufgespielt. Chöre, Musikkapellen, Vokalgruppen, Tanzgruppen und Jugendbands treten wieder auf und erfreuen das Publikum mit ihrem Gesang, Tanz und den verschiedenen Musikdarbietungen. Zu Schulende laden im ganzen Land die Musikschulen zu den Abschlusskonzerten ein. Nach zwei Jahren gibt es wieder volle Kultursäle, aufgeregte Schüler:innen auf der Bühne und viel Applaus für die musikalischen Darbietungen der Solisten, Ensembles und der verschiedenen Instrumentalgruppen. Stefan Gstrein, seit 2000 Direktor der Musikschule Unterer Vinschgau mit den fünf Schulstellen Naturns, Schnals, Latsch, Schlanders und Laas konnte am 30. Mai beim Abschlusskonzert im Kulturhaus Schlanders nicht nur die Schüler:innen und die über 20 Lehrpersonen an der Schulstelle Schlanders begrüßen, sondern auch viele Eltern, Großeltern und Verwandte der Musizierenden. Schwungvoll wurde das Konzert mit dem Trompeten-Quartett eröffnet. Ein erster Höhepunkt des Abends war der Auftritt der beiden Singklassen unter der Leitung von Hubert Eberhöfer. Dabei wurde nicht nur lebendig gesungen, sondern auch geklatscht, gestampft und gewippt und zuletzt gab es Freudenschreie. Die musikalische Früherziehung ist seit einigen Jahren fester Bestandteil im breiten Angebot der Musikschulen. Es geht um die „Erziehung zur Musik durch Musik“ für Kinder ab dem letzten Kindergartenjahr und Kinder der 1. Klasse Grundschule. Neben dem gemeinsamen Singen, geht es auch um das Hören und Erleben von Musik, um Bewegung und Tanz, Rhythmus und Klang. Neben verschiedenen Solisten auf der Violine, am Klavier, traten auch ein Fagottduett, eine Querflötengruppe, ein Gitarrentrio, die Blockflötengruppe zusammen mit E-Gitarre & E-Bass, das Klarinettenensemble und die Blechbläsergruppe auf. Abgeschlossen wurde das Konzert mit rhythmischen Klängen der Schlagzeuger:innen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Glurns Marketing

Zum 100. Geburtstag von Paul Flora ist dem Zeichner, Karikaturisten und Illustrator eine umfassende Bilderausstellung in Glurns gewidmet. Die Ausstellung „100 Jahre Paul Flora – vom dicken zum dünnen Strich“ wird am Samstag, 18. Juni im Rathaus Glurns, Geburtshaus Paul Floras, um 18.00 Uhr eröffnet und bleibt bis 30. Juni 2022 für Interessierte zugänglich. Es gelangen circa 50 Werke aus privater Sammlung zur Ausstellung. Ein Teil dieser Zeichnungen, vor allem frühere Werke des Zeichners, wurden noch nie öffentlich gezeigt. Parallel dazu ist weiterhin die Dauerausstellung im Museum Paul Flora (Tauferer Tor) zugänglich. Eingebettet in der Nacht der Kultur sind am 18.06. noch Werke von Glurnser Mittelschüler im Foyer des Stadtsaales zu sehen, eine Stadtführung „Auf den Spuren des Raben“ sowie Feierabend-Musik organisiert. Eine Woche später am 25.06.2022 um 19.30 Uhr wird im Dachgeschoss des Rathauses das neue Buch: „Paul Flora - Memoiren eines Mittelschülers“ (Folio Verlag) vorgestellt. (lu)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Initiative Drususkaserne - Nach Monaten der Aktivität in sozialen Medien machten zahlreiche Mitglieder der Initiative Drususkaserne nun mobil und fanden sich am Samstag, 28.05.22, in der FuZo Schlanders ein, um gemeinsam Interessierte über ihr Hauptanliegen, den Erhalt bzw. die schonende Nachnutzung des Kasernenareals, zu informieren. Allerdings war dies (wie andernorts erwähnt) keine Kundgebung, kein Flashmob oder gar eine Demonstration, sondern ein schlichtes Austeilen von Flyern und Beantworten von eventuellen Fragen zum Inhalt, wie es z.B. auch für kulturelle Events und wohltätige Zwecke oft und gern praktiziert wird.
Hunderte Flyer wurden daraufhin mit vollen Händen verteilt und von Passanten aufmerksam gelesen und kommentiert. Leider kristallisierte sich bald als hervorstechendste Reaktion auf den Inhalt Überraschung heraus: Nur ein knappes Viertel der darauf Angesprochenen war überhaupt im Bilde, von handfesten Details noch einmal ganz zu schweigen. Die Rückmeldung der Bevölkerung war aber insgesamt durchaus positiv und die wenigen kritischen Stimmen gern zu reger Diskussion und Gedankenaustausch bereit.
Im Gegensatz dazu gestaltete sich das mediale Echo eher durchwachsen: Während manche Berichterstatter sich zu ungerechtfertigtem Spott und Hohn herabließen, zeigten die Bezirksmedien (allen voran auch der Vinschger Wind) sowie ein umfassender Bericht der Tagesschau auf RAI Südtirol und ein mehrseitiger ff-Artikel durchwegs sachliche Neutralität. In den dafür ebenfalls eingeholten Statements von Schlanders‘ Erstem Bürger hielt sich seine Begeisterung zwar natürlich in erwartungsgemäß überschaubaren Grenzen, doch ungeachtet dessen besteht von Seiten der Initiative Drususkaserne nach wie vor unveränderte Gesprächsbereitschaft.
Abschließend kann die Flyeraktion also alles in allem als durchschlagender Erfolg bezeichnet werden, weshalb ihr auch weitere dieser und anderer Art definitiv folgen werden. Die Bevölkerung muss selbst frei entscheiden können, welche Sichtweise sie in der Causa Kasernenareal vertritt, doch dafür braucht sie zuerst umfassende Kenntnis aller Informationen und Fakten. Hier besteht aber augenscheinlich noch eklatanter Aufholbedarf.

Als Schlusswort noch einige Stimmen aus dem Volk:

„Da tun sie endlich einmal, was sie sagen, und dann das Falsche!“
C. (31), Handwerker

„Ihr seid mir – nicht bös gemeint – egal, aber bevor sie die Bäume umhacken, kette ich mich selbst daran!“
F. (51), Lehrerin

„Wie viel kostet das Areal denn? Weiß eh nicht wohin mit meiner Rente.“
M. (89), Buchhalter a. D.

Die Initiative Drususkaserne ist immer auf der Suche nach neuem Input aus der Bevölkerung. Was ist eure Meinung (ob pro oder contra) zum Kasernenareal und unseren Bemühungen?

Schreibt uns unter:
idrukas@gmail.com

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Val Müstair - 1897 wurde die Musica Concordia Müstair MCM von 12 Musikanten gegründet. In den Statuten von damals wird ihre Bestimmung wie folgt festgehalten: «Kirchliche Feiern und Volksfeste im Dorf musikalisch umrahmen, den Musikanten die Möglichkeit zum Musizieren geben und das musikalische Können perfektionieren» (Übersetzung aus den romanischen Statuten). Zum 125-jährigen Jubiläum wollen wir wissen, ob diese Ziele erreicht wurden und welchen Stellenwert die Musica Concordia Müstair heute im Dorf hat. Der amtierende Präsident der MCM, Dumeng Fallet, beantwortet unsere Fragen im Interview.

Vinschgerwind: Die Musica Concordia ist eine Brass Band und wenn die Musikanten in ihren schmucken Uniformen aufmarschieren oder ein Konzert geben, ist man vom Erscheinungsbild beeindruckt. Wie viele Musikanten spielen aktuell in der MCM und stammen sie alle aus Müstair?
Dumeng Fallet: Wir sind noch 13 Musikanten, davon stammen 4 aus dem Südtirol, die anderen sind aus Müstair. Aber wenn ich ein bisschen ausholen darf, möchte ich die aktuell geschrumpfte Mitgliederzahl näher erklären. Vor drei Jahren hat unser damaliger aus dem Vinschgau stammende Dirigent, Roberto Donchi, nach 21 Jahren leider seinen Rücktritt verkündet. Roberto Donchi war es, welcher der MCM zu einem hohen Niveau verholfen und sie zu einer Brass Band geformt hat. Gleichzeitig mit ihm haben viele unserer Musikanten altershalber und aus Zeitgründen den Musikverein verlassen. Nach vielen Anstrengungen ist es uns jedoch gelungen, einen neuen fähigen Dirigenten zu finden. Tobias Mair aus Tschars dirigiert unsere Musik nun im vierten Jahr. Es waren schwierige Musikjahre, weil wegen der Pandemie nicht im gleichen Masse geprobt werden konnte und Auftritte gab es auch keine. Für eine Brass Band braucht es mindestens 28 Musikanten. Da wir momentan zu wenig Musiker sind, bilden wir jetzt ein Brass Ensemble. Aber wir wollen unsere Qualität aufrecht erhalten, was mit dem neuen Dirigenten gesichert ist.

Vinschgerwind: Das hohe Level, auf dem die Musica Concordia spielt, ist bekannt, ihr konntet schon einige Erfolge verbuchen, nicht wahr?
Dumeng Fallet: Ja das stimmt, wir haben sehr gute Resultate an Bündner Solo- und Ensemble-Wettbewerben erzielt. Auch am Eidgenössischen Musikfest haben wir zweimal erfolgreich teilgenommen; 2006 in Luzern und 2016 in Montreux. Zwei CDs haben wir ebenfalls schon produziert. Und etwas verrate ich hier: Das Stück «Patria», komponiert von Ivan Zangerle für die einheimische Rockband Diabolics, wurde umgeschrieben für Brass und findet an der Gala zum Jubiläumsfest seine Uraufführung. Dirigent und Musikanten freuen sich sehr darauf.

Vinschgerwind: Im Jubiläumsjahr habt ihr etliche Anlässe geplant. Einige haben schon stattgefunden, aber das grosse Jubiläumsfest steht noch bevor. Wie schaut euer Jubiläumsprogramm aus?
Dumeng Fallet: Die ersten zwei Konzerte anfangs Jahr mussten wegen der noch bestehenden Coronapandemie abgesagt werden. Das Konzert in der Hospizkirche in Müstair konnten wir dann im April durchführen und das Konzert mit der Münchner Wirtschaftsband SO&SO, welches im März im Hotel Helvetia hätte stattfinden sollen, holen wir nächstes Jahr nach.
Die ganz grosse Jubiläumsveranstaltung jedoch ist Ende Juli geplant. Am Samstag, 30 Juli, dürfen wir uns auf das Galakonzert der Swiss Army Brass Band in der Turnhalle Müstair freuen. Anschliessend wird mit der Partyband Karussel bis in die Morgenstunden gefeiert. Am Sonntag, 31. Juli, spielt die Musica Concordia zum Frühschoppen auf dem Plaz Grond. Das Fest mit Festwirtschaft und Auftritten verschiedener Gastmusikgruppen und -bands dauert den ganzen Tag bis in den Abend hinein. Zusammen mit der Gemeinde Val Müstair wird die Feier zum Schweizer Nationalfeiertag vom
1. August am Abend des 31. Juli traditionell mit Festansprache, Glockengeläute und Höhenfeuern veranstaltet. Als abschliessender Leckerbissen rocken die Diabolics die Bühne.

Vinschgerwind: Abgesehen von den diesjährigen Jubiläumsanlässen hat die MCM einen festen Musikkalender und Auftritte. Wann und wo dürfen eure Anhänger euch sehen?
Dumeng Fallet: Unser Jahreskalender ist eigentlich fest verankert. Im Frühjahr geben wir regelmässig ein Jahreskonzert, dann spielen wir an den Prozessionen zu den kirchlichen Feiertagen wie Fronleichnahm und Herz Jesu im Juni und Maria Himmelfahrt im August. Wir haben Auftritte an den Dorfplatzkonzerten im Sommer auch im Austausch mit Südtiroler Musikvereinen und an der Feier für die 80- und 90-jährigen Jubilare sowie natürlich am Jahresende an verschiedenen Plätzen im Dorf. Wir haben auch eine Website www.musicaconcordia.ch, wo man sich über uns informieren kann.

Vinschgerwind: Wenn du oder euer Musikverein einen Wunsch frei hättet, welcher wäre das?
Dumeng Fallet: Es wäre schön, wenn unser Brass Ensemble wieder Zuwachs erhalten und wieder zu einer Brass Band würde. Wir haben drei Musikvereine im Val Müstair. Wenn die drei Vereine sich zusammenschliessen und gemeinsam ein Musikverein würden, dann könnten wir dieses Ziel erreichen! Gerne möchte ich diese Gelegenheit wahrnehmen und allen ehemaligen und aktuellen Musikanten und Dirigenten danken. Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Musica Concordia auf einem hohen Niveau musiziert und einen wichtigen Stellenwert in Müstair hat. Aus dem kulturellen Dorfleben ist die MCM nicht mehr wegzudenken.

Vinschgerwind: Grazcha fich für dieses Gespräch, Dumeng Fallet, und herzliche Gratulation der Musica Concordia Müstair zum Jubiläum. Wir wünschen euch weiterhin viel Freude beim Musizieren und ein erfolgreiches Jubiläumsjahr.

Interview: Annelise Albertin

Publiziert in Ausgabe 12/2022

von Peter Tscholl

Geboren wurde Hansjörg Waldner am 30. September 1954 in St. Valentin auf der Haide. Als Jüngster von zehn Kindern wuchs er dort in einer Kleinbauernfamilie auf. „Im Zentrum meiner Kindheitserinnerungen ist die Stube, draußen der Weg, wo sichs leicht spielen ließ. Die Winter waren lang, es gab noch mehr Schnee als heute. Unser Schuhwerk war immer nass vom Schnee, die Füße durchgefroren, es hat uns „durchgenägelt“. Im Sommer stand Heuführen an, im Herbst die Erdäpfelernte. Als Kinder haben wir alle Jahreszeiten in vollen Zügen genossen“ erzählt Hansjörg.
1964 wurde sein Bruder Kassian im Dom zu Brixen von Bischof Josef Gargitter zum Priester geweiht. Am 2. Juli 1964 hielt Kassian seine Primiz in St. Valentin a.d. Haide. Zur Primizfeier war auch ein St. Josephs-Missionar eingeladen, welcher durch die rote Schleife auffiel. Hansjörg war s26 hausdavon so tief beeindruckt, dass auch er einmal so durch die Welt ziehen wollte. „Meine Berufswahl war getroffen: Missionar!“
So ging Hansjörg mit 10 Jahren ins Missionshaus nach Brixen. Nach der Matura am Vinzentinum ging er 1973 nach Wien und studierte dort Germanistik, Geschichte und Philosophie. 1988 wurde er Leiter der „ÖDA- Österreichische Dialekt Autor(inn)en“ und versuchte, wie er selber sagte „aus dem Dialekt, dem Problemfeld Dialekt, das Beste zu machen“. Auf die Frage, wieso er sich für so ein Leben und nicht das eines Missionars entschieden hätte, sagte Waldner: „Ich hatte schon in Brixen gemerkt, dass ich in Deutsch gut war. Mir ist immer etwas eingefallen, meine Aufsätze waren phantasievoll. Dazu beigetragen hat auch der Umstand, dass meine Brüder zuhause schon interessante Lektüren hatten, worin ich immer geblättert habe. Das hat mich fasziniert und ich konnte schon da viel lernen. Dem Beruf des Missionars war ich nicht gewachsen“.
1985 promovierte Hansjörg Waldner in Wien mit der Arbeit „Bauern, Soldaten, Grenzlandbewohner. Südtirolromane 1919 – 1945“, als Buch „Deutschalnd blickt auf uns Tiroler“ 1990 veröffentlicht. Es folgten zahlreiche Fachpublikationen und Beiträge in Zeitungen (u.a. Der Standard) und Zeitschriften (Sturzflüge, Wespennest).

2001 erschien sein letztes Buch „Ei nun“, Poesie und Texte. Dazu sagt Hansjörg Waldner: „Es hat zwei bis drei Ebenen. Eine Ebene ist die Seestauung, also wie es den Leuten von Alt-Graun und Reschen ergangen ist und sie gezwungen waren eine neue Bleibe zu suchen. Die Fantasie dieses Textes ist die, dass der See soweit aufgestaut wird, dass das Wasser bis zum Ortler reicht und der ganze Obervinschgau untergeht. Zusätzlich kommen noch Collagen aus Bergtexten hinzu, eine wirre Geschichte, hinzu kommen noch Gedichte, konkrete Poesie und anderes aus einem Jahrzehnt.
Schon 1988 hatte Hansjörg Waldner zusammen mit Karl Prossliner in einem Feature das Thema der s26 familieSeestauung aufgeworfen. „Da haben wir Interviews mit Leuten gemacht, die sich noch an die Seestauung erinnerten, sie erlebt haben, heute aber nicht mehr leben. Die Erinnerungen aller Beteiligten wurden natürlich mit wissenschaftlichen und historischen Fakten untermauert. Bewundernswert bei der ganzen Geschichte ist die Rolle des Grauner Pfarrers, der sich an die Spitze einer Protestbewegung stellte, die von Graun nach Reschen führte“ sagt Hansjörg.

Aus „Der Staudamm. Chronik einer Zerstörung“.
In der Radiosendung von Hansjörg Waldner und Karl Prossliner erzählte Pfarrer Alfred Rieper: „Ich bin 1938 zum Priester geweiht worden. Dann hat mich der Bischof als Kaplan nach Gossensass geschickt. Dort bin ich zwei Jahre gewesen und dann hat er mich gerufen und gesagt: Oben im Obervinschgau, in Graun kommt ein Wasser. Der Pfarrer ist weggegangen und die Pfarrei wird nicht mehr ausgeschrieben. Deswegen sollte ich da hinaufgehen und 3 Jahre oben bleiben, weil nach 3 Jahren das Dorf unter Wasser ist. Es wird nichts mehr aufgebaut und dann kann ich gehen. Mit diesem Bild bin ich nach Graun gekommen. Die Bevölkerung hat von der Stauung nicht geredet. Ich hatte den Eindruck, die Leute haben es nicht glauben wollen, dass der Staudamm kommt“.
Pfarrer Alfred Rieper sollte noch mehr als 30 Jahre in Graun bleiben, wo er 1996 starb.
Obwohl die Seestauung heute bereits mehr als 70 Jahre zurückliegt sind die Folgen bei Mensch und Natur immer noch spürbar. Für viele ist die Heimat immer noch im See drinnen.

 

 

Aus „Ei nun“ Poesie und Texte:
Am Ortler und um den Ortler herum.

„Ja, hinausgewassert haben sie uns, hinausgewassert wie die Mäus‘. Das Geld ist ja von der Schweiz kommen. Die haben ja das Geld ghabt. Der Bürgermeister ist ja zu wenig bildet gwesen für so einen Posten. Der ist der Sache nicht gwachsen gwesen: Einer, der sagen hätte können, so geht die Sache nicht. Sogar die Schweizer haben gsagt, nein das wäre bei uns nicht gangen, so eine schöne Gegend zur Sau machen“.

 

 

Aus „Ei nun“ Poesie und Texte:
Am Ortler und um den Ortler herum.

„Da hat niemand nicht mehr gefragt, willst gehen oder nicht. Dann haben wir halt auch müssen in die Baracke gehen und sind dann jahrelang in der Baracke gwesen. Mein Sohn war damals vier Jahre alt, da hat er gsagt, gehen wir zum Heimat. Ist von unserem alten Heimat noch was übrig blieben? Da bin ich mit ihm im Frühjahr wies Wasser abpump war zu den Schutthäufen. Er hat gwusst: hier war der Stall“ - so eine Grauner Bäuerin.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Juvi-Theater

Es gab immer wieder Zwischenapplaus, Begeisterungspfiffe, viele Lacher und tosenden Schlussapplaus bei der ausverkauften Premiere des Musiktheaters „Life-Leben“ vergangenen Freitag. Die zwölf Spielerinnen und Spieler wirbelten durch das Kulturhaus in Schlanders, spielten, sangen und begeisterten das Publikum restlos. Doch der Reihe nach.
Kennts es a deis Gefühl, wenn niamend enk bemerkt? Kennts es a es Gefühl der Einsamkeit, wenn niamend mit enk red?
Fühlts enk oft alloan und ohne Lebenssinn? Als obs es follt und koaner schaug hin. A wenns finster isch in dir und du di in deiner Dunkelheit verliarsch, du nimmer richtig herzlich lochsch. Gib net auf!
Ein Leben lang auf die Sauerstoff-Flasche reduziert, von den Mitschülern gemobbt: Marian Horrer spielt in der Hauptrolle Jonas Berger, der mit seinem angeborenen Herzfehler nicht auf der Gewinnerseite des Lebens steht. Doch das ändert sich in einem entscheidenden Moment, als er an sich glaubt. Das ist auch die Kernbotschaft des aktuellen Juvi-Theaters: Gib nia mer auf. Und glab an di! Daniel Trafoier (spielt das erste Mal selbst mit) hat, bei aller Traurigkeit, mit Life-Leben eine wunderbare Liebesgeschichte geschrieben und inszeniert. „Denn was kann man Schöneres schenken, als die Liebe?“ Scholt in Kopf aus, nutz dein Herz und Emotionen fliagn himmelwärts….Neben Marian Horrer stehen Lara Peer, Hannes Tscholl, Lukas Fleischmann, Lisa Marie Telfser, Laurin Pohl, Franz Mantinger, Miryam Bernhart, Markus Horrer, Barbara Pichler, Daniel Trafoier und Ajla Karasuljic auf der Bühne und begeisterten - wie erwähnt - das Publikum restlos. Stimmig waren auch Bühnenbild und Lichtregie. Und: Die Idee das Stück als Rückblende zu erzählen.
Eines gelingt dem Juvi immer wieder auf eindrucksvolle Art und Weise: Für das Theater zu begeistern - vor, auf und hinter der Bühne. (ap)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Abschlusskonzerte/Mittelschule Schlanders - Mit gleich zwei Konzerten wurde das Schuljahr von den drei Klassen mit musikalischer Ausrichtung der Mittelschule Schlanders abgeschlossen. Am 28. Mai gab es am späten Vormittag beim Musikpavillon auf dem Plawennpark ein Konzert verschiedener Instrumentalgruppen und des Orchesters der Mittelschule und am 1. Juni das Abschlusskonzert mit Liedern und Instrumentalgruppen im Kulturhaus. Zum ersten Mal nach der zweijährigen Zwangspause durch die Pandemie konnten die 62 Schüler:innen der drei Klassen auf einer Bühne auftreten und vor einem großen Publikum das in mühsamer Arbeit Einstudierte vorsingen und vorspielen. Beim ersten Konzert am Samstag, den 28. Mai konnten die Schüler:innen nicht nur bei herrlichem Wetter mit sommerlichen Temperaturen spielen, sondern auch vor einem großen Publikum aus nah und fern. Das Abschlusskonzert am 1. Juni war eine Mischung aus vorgetragenen Liedern und Instrumentalstücken einzelner Gruppen. Die Schüler:innen der 1. Klasse begannen nach der Schlagzeuggruppe mit dem Lied „Die Gedanken sind frei“. Unter der Leitung von Benjamin Blaas bzw. Dietmar Rainer trugen anschließend die 2. Klasse und dann die 3. Klasse ihre Lieder in deutscher, italienischer und englischer Sprache vor. Neben Stücken auf dem Klavier, traten auch die Klarinetten- und die Gitarrengruppe auf. Zum Abschluss sangen alle 62 Schüler:innen der drei Klassen noch zwei Lieder und erhielten einen großen Applaus. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

ab den Sommerferien bleibt der Treff zu,
es gibt die Möglichkeit den Treff privat ab
17 Jahren mit Anmeldung zu nutzen!
Anmeldung bei Anna: Tel. 389 849 42 38

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Nachhaltigkeit in der offenen Jugendarbeit
Alternativen aufzeigen
Chancengleichheit fördern
Handeln und Denken hin zur Nachhaltigkeit anregen
Heranwachsende in ihrem Handeln unterstützen
Aktives Umsetzen von nachhaltigen Ideen
Lebensstil und Konsum hinterfragen
Teilhabe von Jugendlichen an einem nachhaltigen Lebensstil fördern
Initiativen ergreifen
Generationen der Zukunft den Weg bereiten
Kreative Ideen unterstützen
Engagement aller Jugendlichen für eine nachhaltige Welt anregen
Individualität fördern
Tatkräftige ressourcenschonende Mobilität und Konsum voranbringen

Lisa und Moyra vom GreenTurtle in Latsch

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Roastbeef -Sandwich

Zutaten:
- 1 Ciabatta (im Bild von Backstube Angerer) oder Vinschger Paarl
- ca. 350 g Roastbeef in Scheiben geschnitten
- Zwiebel – gelb oder rot
- Rucola
- Parmesan
- eventuell Balsamico-Essig dickflüssig
- grobes Salz
- eventuell mit essbaren Blüten vom Garten garnieren

 

Zubereitung
1. Das Fleisch Raumtemperatur annehmen lassen. In der direkten Hitze bei 250 - 300 Grad von allen Seiten scharf angrillen.

2. Anschließend in der indirekten Hitze zwischen 120 und 140 Grad auf die gewünschte Kerntemperatur ziehen lassen. Am besten mit einem Grillthermometer kontrollieren: Für Medium beträgt die Kerntemperatur zwischen 54 und 56 Grad.

3. Nun noch 5 - 10 Minuten ruhen lassen, damit sich das Fleisch entspannen und sich die Fleischsäfte verteilen können.

4. Ciabatta oder Vinschger Paarl aufschneiden und die Unterseite kurz auf den Grill legen, damit das Brot etwas angetoastet wird.

5. Rucola auf die getoastete untere Hälfte legen. Dann das Roastbeef in Scheiben aufgeschnitten darauf legen. Mit großen Parmesan-Scheiben oder Spänen garnieren, eventuell etwas dickflüssigen Balsamico-Essig dazugeben und dann glacierte Zwiebel und die getoastete Brothälfte draufsetzen.

 

 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Marktgemeinde Mals - Warum denn in die Ferne schweifen wenn das Gute und Schöne so nahe liegt. Die Organisatoren der Jahrgangsfeier beschlossen in der Gemeinde zu bleiben und im Stift Marienberg einen Gedenk- und Dankgottesdienst zu feiern. So trafen sich die jungen Jubilare am 28. Mai beim Widum in Burgeis und wanderten zum Kloster hinauf um die neue Bibliothek mit Schaudepot, das Museum mit dem neuen Klosterkaffee und die freigelegten Fresken in St. Stephan zu besichtigen. Abt Markus und Arch. Werner Tscholl haben gemeinsam viel umgebaut und geplant und so nachhaltige Bauwerke für Generationen geschaffen. Viele von uns kannten die Neuheiten noch nicht und staunten über die gelungenen Umbauten.
Pater Peter, Pfarrer von Burgeis, zelebrierte den ergreifenden Gottesdienst mit Gedenken an die siebzehn Verstorbenen unseres Jahrganges der Gemeinde Mals, wobei für jeden eine Kerze mit Namen des Verstorbenen angezündet wurde um diesen auch symbolisch unter uns zu haben. Frau Helene Dietl Laganda führte uns danach durch die neuen Schauräume von Marienberg und St. Stephan und begeistert uns mit Ihrem enormen Fachwissen.
Um unser leibliches Wohl bemühten sich Ulrike und Helmuth vom Planöfhof mit einem typischen Menü aus früheren Zeiten das allen vorzüglich schmeckte. In froher Runde wird gegessen, gesungen, gefeiert und auf lange, gute Gesundheit angestoßen. Erinnerungen an Schuljahre, Jugend und Alltag werden aufgefrischt und lebhaft ausgetauscht und über manchen Streich wird herzlich gelacht.
Noch einmal werden wir danach im Klosterkaffee empfangen und verwöhnt. Wir bedanken uns beim Konvent Marienberg für die herzliche und nette Aufnahme und für das Entgegenkommen bei der Organisation unserer Jahrgangsfeier. Ein Dank geht an Alle die an unserer gemeinsamen Feier teilgenommen, mit Freude mitgewirkt und am guten Gelingen beigetragen haben. In der Hoffnung noch viele Jahre in Gesundheit gemeinsam feiern zu können, bitten und danken wir Gott.
Die junggebliebenen Siebziger der Gemeinde Mals.
(i.V. Peppi Moriggl)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Martell - Bereits zum sechsten Mal wurde in Martell ein Jahrgangsbaum gepflanzt. Das Elki Martell, die Gemeindeverwaltung und der Pfarrgemeinderat luden zur Jahrgangsbaumfeier ein.
Pfarrer Johann Lanbacher feierte mit den Anwesenden eine Andacht und segnete den Baum und das dazugehörige Schild mit der Aufschrift „Jahrgangsbaum 2021“. Der Baum soll wachsen und gedeihen, wie die Kinder selbst, erklärte der Pfarrer. Den Kindern wurde ein kleines Andenken an die Taufe überreicht: eine Taufurkunde, ein Schutzengel und Weihwasser.
„Wir sind heute vollzählig. Es ist sehr schön, dass alle Eltern mit den Kindern und deren Paten der Einladung gefolgt sind“, betonte Heidi Gamper, Gemeindereferentin und Mitglied des Elki-Teams und meinte weiter: „Diese Feier ist auch eine Gelegenheit sich kennenzulernen und sich auszutauschen.“ Vielleicht wird der Baum auch Treffpunkt für zukünftige Jahrgangstreffen. Im Anschluss wurde bereits zum sechsten Mal zusammen mit den Eltern, der Jahrgangsbaum oberhalb der Kapelle St. Maria in der Schmelz gepflanzt. 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Buchbesprechung

 

Joseph Zoderer:
Bäume im Zimmer. Gedichte.

Haymon Verlag: Innsbruck 2022. 88 S.

Mag sein, dass sich diese Gedichte jetzt, nach dem Tod von Joseph Zoderer, anders lesen. Für mich sind sie auf Abschied gestimmt, wobei der schmale Band schon seit einigen Monaten in den Buchhandlungen aufliegt. Der Schriftsteller mit dem Hut und den eindringlichen Romanen („Das Glück beim Händewaschen“ und „Die Walsche“ u. v. a.) als Markenzeichen konnte seine jüngsten Gedichte kaum mehr öffentlich präsentieren. Ende Mai hat er noch in der Alten Schmiede in Wien gelesen, am 1. Juni 2022 ist er 86-jährig im Pustertal verstorben.
In „Bäume im Zimmer“ sitzt das lyrische Ich in einem Zimmer fest, das sinnbildlich für die Isolation und die enge Welt des Rückzugs steht. Doch die Vorstellungskraft weitet es dennoch ungeheuer, ja belebt es: Da verlieben sich Bäume, in kräftigen, erdigen Farben verknotet sich die Pflanzen- mit der Tierwelt. Tamariske, Olivenbaum, Lamm, Ameise, Fisch. Zoderer lässt in seiner Choreographie die Zimmer tanzen und sucht in dicht verwobenen, aber äußerst knappen Naturbildern das Leben in seinen diffusen Zwischenwelten und lieblichen Zwischentönen. Nicht ohne die Un-Zeit von Dunkel und Abschied, die Nicht-Zeit von Warten und Träumen als Gegenwelt aufzuspannen. „Ich kenne mein Ziel nicht / so kenne ich auch / kein Verirren / Vielleicht ist Ankommen / auch Abschied“. Ausgesprochene Ruhe liegt in dieser Lyrik. Vielleicht ist sein letztes das sanfteste Werk des Schriftstellers. „Als ob es kein Ende gäbe / singen die Vögel nur vom Jetzt“ – wie schade, dass dieses Jetzt nun ohne Joseph Zoderer auskommen muss. Auf seine mahnende Stimme, auf seine ausgearbeiteten Texte ist Verlass gewesen.

Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Vinschgau/Lana - Die Freilichtspiele Lana bringen heuer das bekannte Singspiel „Im weißen Rössl“ auf die Bühne. Regie führt Thomas Hochkofler, die musikalische Leitung hat Marco Facchin inne.
Namhafte einheimischen Schauspielerinnen und Schauspielern wie Karin Verdorfer, Katharina Gschnell, Stefan Drassl, Veronika Pircher, Norbert Knollseisen und der Goldrainer Markus Gamper (Bild) sorgen für viel Furore und Witz im Kapuzinergarten von Lana. Gamper spielt dabei den freundlichen Oberkellner Leopold, der sich in die fesche Wirtin vom „Weißen Rössl“ Josepha Vogelhuber verliebt. „Das weiße Rössl“ erlangte im Jahre 1960 durch die Verfilmung mit Waltraut Haas und Peter Alexander in den Hauptrollen Berühmtheit. Die Urlaubsidylle am Wolfgangsee war plötzlich auf vielen Kinoleinwänden und Fernsehstationen der Welt zu sehen. In Lana versucht man bei den heurigen Sommerspielen in die Idylle von damals einzutauchen. Witzige Texte, Musik, Kostüme und Bühnenbild wollen gemeinsam den Besucherinnen und Besuchern einen unbeschwerten und humorvollen Theaterabend bieten. Gleich wie das Original bleibt das Singspiel eine Mischung aus „Stangenspargel, Zucchiniblüten und Vogerlsalat“. Aufgeführt wird im Kapuzinergarten Lana jeweils um 21.00 Uhr vom 08. bis 24. Juli 2022 www.freilichtspielelana.eu (lu) 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Alperia

Die Strompreise sind in den vergangenen Monaten weiter stark gestiegen, insbesondere für jene, die noch auf dem geschützten Strommarkt (TU.GG) sind oder ein Stromangebot ohne Fixpreis haben. Um diese Strompreiserhöhungen abzufedern, hat Alperia ein neues Angebot für Südtiroler Haushalte ausgearbeitet, das ökonomisch und ökologisch vorteilhaft ist.

Was ist das Besondere am neuen Stromangebot Alperia Eco?

Mit Alperia Eco gibt es für den Hauptwohnsitz in Südtirol zwei Jahre lang jeweils 125 kWh pro Monat zu einem günstigen, zeitzonenunabhängigen Fixpreis (0,1428 €/kWh), der deutlich unter dem aktuellen Marktpreis für Stromangebote liegt. Der darüber liegende Konsum wird zum Einkaufspreis (PUN) mit einem Aufschlag von 0,00882 €/kWh verrechnet. Auch dieser Preis liegt unter den Marktpreisen in Südtirol und des geschützten Strommarkts.
Damit profitiert jeder Kunde, der sich für Alperia Eco entscheidet, von einer Ersparnis, und wer weniger verbraucht wird im Verhältnis stärker belohnt. Das ist sozial gerecht und regt zu einem bewussten Umgang mit Energie an. Zeitgleich werden aber auch der Mittelstand, sowie Familien mit einem höheren Konsum entlastet.
Das Angebot ist nur mit elektronischer Rechnung und mit Zahlung über Bankeinzug (SDD) verfügbar. Das spart Papier und Verwaltungsaufwand und verringert durch den Transport verursachte CO2-Emissionen. Mit diesem Rundum-Sorglos-Paket muss der Kunde sich zudem nicht mehr um die Zahlung kümmern und kann jederzeit über das Kundeportal all seine Daten einsehen und bequem verwalten.
Mit Alperia Eco erhalten alle Kunden zertifizierte grüne Energie mit Ursprungsgarantie aus 100 % Südtiroler Wasserkraft, garantiert CO2-neutral und leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.

Jetzt wechseln und Geld sparen

Es gibt immer noch zahlreiche Haushalte, die von den aktuellen Strompreiserhöhungen betroffen sind. Vor allem jene Südtiroler, die sich im Herbst 2021 nicht für das Fixpreisangebot Alperia Smile mit blockiertem Energiepreis von vor den Strompreiserhöhungen entschieden haben, haben jetzt eine neue Möglichkeit zu Alperia Eco zu wechseln und so die eigenen Stromkosten zu senken.
Bei einem Jahresverbrauch von 1.500 kWh liegt die Ersparnis mit Alperia Eco gegenüber dem geschützten Strommarkt bei rund 300 Euro, das sind 40 % weniger. Bei einem Verbrauch von 2.700 kWh jährlich, was dem Durchschnittsverbrauch einer Südtiroler Familie entspricht, werden rund 340 Euro im Jahr eingespart, das sind 30 % Ersparnis gegenüber dem geschützten Strommarkt.

So viel kann ich mit Alperia Eco sparen

Mit der folgenden Vergleichstabelle wird der finanzielle Vorteil für Endkunden gegenüber dem staatlichen Referenzpreis am geschützten Strommarkt erhoben:
s21 tabDer Abschluss von Alperia Eco erfolgt einfach online über die Internetseite www.alperia.eu/eco. Dazu muss der Kunde nur die Nummer seines Stromzählers, seine Adresse, E-Mail, Telefonnummer und IBAN eingeben. Am besten man hält die letzte Stromrechnung bereit, auf welcher alle Daten zu finden sind. Anschließend wird das Angebot mit nur einem Klick unterschrieben.
Für Alperia Eco gilt außerdem keine Mindestvertragslaufzeit und ist jederzeit kündbar ohne Ausstiegsbarrieren, wie beispielsweise Rückzahlungen von Boni oder Ähnlichem.

Alle Details zum Angebot auf
www.alperia.eu/eco

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Kortsch - Was ist eigentlich Geld … wer hat es erfunden und warum sollte man Geld überhaupt sparen? Auf diese und noch viele andere Fragen erhielten die Kinder der 4. Klasse der Grundschule Kortsch beim Vortrag der Raffeisenkasse Schlanders eine Antwort. Nach einer kurzen Einführung in die Entstehungsgeschichte des Geldes bekamen die Kinder durch verschiedene Anschauungsmaterialien einen Einblick in die Welt der Finanzen. Aufmerksam und gespannt verfolgten die Kinder den Vortrag und stellten immer wieder knifflige Fragen. Ganz gespannt lauschten die Kinder, als es um das Thema Falschgeld ging und stellten dabei die Frage, wie man einen Schein auf seine Echtheit prüfen kann. Nachdem die Grundschüler darauf eine Antwort erhielten, durften sie bei einem 20 €-Schein die kennengelernten Sicherheitsmerkmale selbst überprüfen und staunten nicht schlecht, worauf man bei einem Euroschein alles achten muss. Auch über die Währungen anderer Länder wurde gesprochen. Die Kinder schauten sich einige Geldscheine wie etwa das Britische Pfund, den US Dollar oder den Schweizer Franken an und stellten viele Unterschiede im Vergleich mit dem Euroschein fest. Ferner wurde in diesem Zusammenhang auch das Thema bargeldloses Bezahlen kurz behandelt.
Am Ende dieser gelungenen Zusammenarbeit mit der Grundschule – bei der es darum ging, den Kindern die Bedeutung des Geldes im Alltag näher zu bringen sowie ihnen ein Verständnis für dessen Wert klarzumachen – freuten sich die Kinder über ein kleines Geschenk von Seiten der Raiffeisenkasse.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Schlanders/Leipzig - Ende Mai hat der MGV Schlanders nach längerer Pause wieder eine Chorreise unternommen und sich dieses Mal für das deutsche Chorfest in Leipzig als Ziel entschieden.
Unter dem Motto „Leipzig ist ganz Chor“ nahmen über 350 Chöre an diesem Festival teil; über 500 Konzerte in 4 Tagen sorgten für ein buntes Rahmenprogramm in der Stadt.
Neben einer Stadtführung sowie dem Besuch von Konzerten stand für die Sänger auch die Teilnahme am Wettbewerb für Chöre auf dem Programm; auf diesen Auftritt hatten sich die Sänger unter der Chorleiterin Sibylle Pichler schon länger gefreut und im heurigen Probenjahr sich gut darauf vorbereitet.
Mit einem beherzten und souveränen Auftritt gelang es den Sängern, das Publikum in dem gut gefüllten Weißen Saal der Kongresshalle in Leipzig zu begeistern und auch die Jury von sich zu überzeugen. Als Lohn für den Einsatz wurde der Auftritt des MGV mit hervorragendem Erfolg bewertet und es gelang dem Chor zudem auch in seiner Kategorie den 1. Platz zu belegen.
Erfreut über den tollen Erfolg haben die Sänger nun wieder die Heimreise angetreten und freuen sich darauf, auch bald wieder in Schlanders ihre Stimmen klingen zu lassen.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Volksbühne Laas

Im zweiten Anlauf hat’s dann doch noch geklappt: Die Volksbühne Laas brachte nach einem coronabedingten Premieren-Ausfall das Stück „Eine Bank in der Sonne“ mit etwas Verzögerung auf die Bühne. Während sich die Handlung auf einer einzigen Bank auf der Bühne abspielte, genossen die Theaterbesuche auf liebevoll arrangierten Stuhl- und Tischgruppen samt Getränkeservice den Abend.
Der Inhalt: Adreanne, gespielt von Heidemarie Stecher, ist ein Neuzugang im Altersheim und wirbelt den Alltag von Harald, gespielt von Florian Schönthaler und Bernhard, gespielt von Andreas Platter, so richtig durcheinander. Der Alltag im Altersheim ist schnell umschrieben: „Sie tun alles dafür, um uns am Leben zu halten, aber nichts um uns leben zu lassen.“ Die Wortgefechte zwischen dem pygiamatragenden Ex-Buchhalter und dem unbeweglichen Mann von Welt, die nicht nur eine Hassliebe und eine gemeinsame Vergangenheit verbindet, sondern beide auch um Adreanne werben, sorgten für flotte Unterhaltung. Denn für die Suche nach dem Glück und der Liebe ist man nie zu alt….Aber bei dreien ist meistens einer zuviel. Die Spieler, alle drei herausragend, hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite, das mit unzähligen Lachern und viel Applaus den kurzweiligen Theaterabend würdigte. (ap)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Tschengls - Im 175. Jahr ihres Bestehens empfing die Musikkapelle Tschengls am letzten Samstag im Mai eine große Schar an Zuschauer:innen in der Sportzone des Dorfes. Die letzten Jahrzehnte der Vereinsgeschichte ließen sich bei einer Fotoausstellung Revue passieren lassen. Auf großen bedruckten Tafeln sind hunderte Bilder thematisch geordnet, sie zeugen von einer aktiven Vereinstätigkeit und dem festen Platz in der Dorfgemeinschaft. Am Sonntag, 19. Juni 2022, kann die Ausstellung noch einmal besichtigt werden (Sportzone Tschengls, 10 – 12 und 17 – 21 Uhr).
Höhepunkt des Abends war eine neu einstudierte Marschiershow, zu der Obmann Hans-Jürgen s22sp23 tschenglser musiRiedl, Verbandsstabführer Klaus Fischnaller und Bürgermeisterin Verena Tröger das gespannte Publikum willkommen hießen. Dann zeigten 45 Musikant:innen und Marketenderinnen auf dem Rasen des Fußballplatzes, was sie in den vergangenen Wochen unter der Leitung ihres Stabführers Alexander Januth einstudiert hatten. Bei flotter Marschmusik marschierte die Kapelle und bildete unterschiedliche Formationen, überraschte mit der Aufstellung in der Form von MKT (Musikkapelle Tschengls), trat zur Sternwende an und stellte sich für das Publikum als Jubiläumszahl 175 auf. Für die abwechslungsreiche halbe Stunde gab es viel Applaus. An den musikalischen Feinheiten hatte Kapellmeister Josef Tschenett gearbeitet. Der Auftakt des Jubiläumsjahres ist gelungen, im September wird beim Rohnenkirchtag und mit einem Jubiläumskonzert noch einmal kräftig gefeiert.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Müstair - Was passiert mit einem 770 Jahre alten Hotel, wenn der 80-jährige Eigentümer und Gastgeber keine Nachfolger hat? Ich weiß nicht was bei uns passieren würde. In Müstair wurde eine Stiftung gegründet und innerhalb von vier Monaten alles mustergültig renoviert und am 1. Juni eröffnet.

von Heinrich Zoderer

In der benachbarten Schweiz, im Grenzdorf Müstair, gab es keine Rufe nach der öffentlichen Hand, sondern von Privatpersonen wurde im November 2021 die Stiftung Chasa Chalavaina gegründet. Die Stiftung sammelte Spenden und kaufte das 1254 erstmals als Herberge erwähnte Hotel s18 hotelChalavaina. Innerhalb von nur vier Monaten wurde alles mustergültig renoviert und konnte dann einer Betriebsgesellschaft zur Führung übergeben werden. Am 1. Juni wurde das sanft renovierte Hotel eröffnet und die ersten Gäste konnten in die insgesamt 18 individuell gestalteten Gästezimmer einziehen. Viele der 20.000 Personen, die jährlich das Kloster St. Johann besuchen, finden im Hotel Chalavaina auch eine außergewöhnliche Unterkunft. Wie Giorgio Gadola, der Präsident der Stiftung, in einem Gespräch mitteilte, ist das Vorhaben gelungen, weil es ein erfolgreiches Zusammenspiel der drei großen Stiftungen im Tal, der Stiftung Chasa Chalavaina, der Stiftung Pro Kloster St. Johann und der Stiftung Manufactura Tessanda Val Müstair mit dem Kompetenzzentrum für Denkmalpflege und den Handwerksbetrieben im Tal gab. Das UNESCO-Weltkulturerbe Kloster St. Johann legt großen Wert auf den Erhalt des Ensembles rund um den Plaz Grond. Giorgio Gadola ist gleichzeitig Vizepräsident im Stiftungsausschuss des Klosters St. Johann und Silva A. Semadeni, ehemaliges Mitglied im Schweizer Nationalrat, ist Mitglied im Stiftungsrat des Klosters und Vizepräsidentin der Stiftung Chasa Chalavaina. Ulrich Veith, der ehemalige Bürgermeister von Mals, ist Geschäftsführer der Stiftung Pro Kloster St. Johann und gleichzeitig Geschäftsführer der Stiftung Chasa Chalavaina. Veith war es auch der die Gäste bei der Eröffnung durch das Haus führte und die holzvertäfelte alte Gaststube, die vom Ruß schwarz gefärbte Küche als auch die Gästezimmer zeigte. Bei der Renovierung wurde auf höchste Qualität, auf eine nachhaltige Sanierung und regionale Ausführung der verschiedenen Handwerksarbeiten geachtet. So wurden die Schürzen der Mitarbeiter:innen, die Handtücher und Teppiche von der seit 1928 in Santa Maria bestehenden Handweberei Tessanda hergestellt. Jedes Zimmer unterscheidet sich in der Größe, der Raumhöhe und Ausstattung und hat auch einen eigenen Namen. So gibt es „il butschin da Diogenes“ (das Fass des Diogenes), „la stuva del preir“ (die Stube des Pfarrers). Besonders fein scheint die Sonne in der „sulagliva“ und über dem früheren Hühnerstall befindet sich „las pullas“.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Kolping im Vinschgau - Als Kind haben uns oft die Erwachsenen gefragt:“ Wie heißt du?“ Seit wir erwachsen sind, hören wir oft die Frage: „Wie geht es dir?“ Wollen die Fragesteller dies wirklich wissen oder ist es eine höfliche Floskel? Probiere dies aus und antworte, dass es dir schlecht geht. Kaum reden die Leute weiter mit dir, sagen sie, dass sie leider einen dringenden Termin haben, doch s18sp1 gespraechstippsspäter würden sie gerne Näheres hören. Die meisten Menschen wollen nur hören: „Danke, es geht mir gut.“ Übrigens, Menschen, die häufig von ihren Krankheiten erzählen, sind keine angenehmen Menschen.
Können wir wirklich einander zuhören? Überlegen wir selber: Junge Mütter erzählen gerne von ihren Kindern; Männer eher von ihrer Karriere, ihrer Arbeit und ihren Plänen; Studenten von den Schularbeiten und Prüfungen; Sportler von ihren Wettkämpfen und Erfolgen.
Wovon erzählen wir als Kolpinger? Kennen wir das Verhalten des Gesellenvaters des Seligen Adolph Kolping? Vielleicht gönnen wir uns wieder einmal einige Minuten der Nachlese.
Es gibt Leute, die haben für jeden Menschen, dem sie begegnen ein freundliches Wort. Das Leben wäre um einiges farbiger und wärmer, wenn es gelänge, aneinander wirklich Anteil zu nehmen. Vielleicht hilft dazu ein Wort von Adolph Kolping: „Wer das Herz gibt, erhält leicht ein anders dafür.“ Überlegen wir es und öffnen uns….
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Aus dem kleinen Bergdorf Tanas stammen drei Klosterfrauen, die in Meran leben. Franziska Siller (Schwester Birgitta) gehört zur Gemeinschaft der Salvatorianerinnen. Sie lebt in Obermais und beim ersten Blick schaut sie überhaupt nicht aus wie eine Ordensschwester.

von Heinrich Zoderer

Seit 1912 gibt es die Salvatorianerinnen in Meran. Damals kamen die Schwestern von Rom nach Meran, um ihr universales Wirken und ihre Spiritualität im Zeichen des Ordensgründers Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan (1848-1918) und der Mitgründerin der Salvatorianerinnen, Theresa von Wüllenweber (1833-1907) auch in Südtirol bekannt zu machen. 18 Schwestern aus verschiedenen Ländern gehören heute zur Ordensgemeinschaft in Obermais. Auch ihre jüngere Schwester Hedwig (Sr. Johanna) ist eine Schwester vom Göttlichen Heiland (SDS, besser bekannt als Salvatorianerinnen), während Antonia Alber (Sr. Elfriede), die dritte Klosterfrau aus Tanas, zu den Barmherzige Schwestern vom Hl. Kreuz (Kreuzschwestern) gehört. Die Gemeinschaft der Salvatorianerinnen führen in Obermais ein Gästehaus, als Ort der Ruhe, in dem Menschen an Leib und Seele Kraft schöpfen können und ein Schülerinnenheim (Salvaheim genannt), das Mädchen der Oberschulen nicht nur eine Unterkunft bietet, sondern auch Werte vermittelt. Schwester Birgitta empfängt mich im Gästehaus. Ich bin erstaunt, wie offen sie mir entgegen kommt. Sr. Birgitta trägt zivile Kleidung, denn es steht den Schwestern frei das Ordenskleid zu tragen oder nicht. Sie ist mit ihren 81 Jahren immer noch aktiv, teils im Haushalt, zeitweise führt sie Gespräche mit den Pensionsgästen, soweit diese es wünschen oder begleitet Menschen bei Exerzitien. Aufgewachsen in einer kinderreichen Familie in Tanas mit 14 Kindern, war es für die Eltern mit den drei Kühen, ein paar Hennen, Schafen und Schweinen nicht leicht allen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch dem Vater war es ein großes Anliegen, dass alle eine Schulbildung erhalten bzw. einen Beruf erlernen. Sr. Birgitta wollte Lehrerin werden. Sie besuchte in Meran die Mittelschule, wohnte im Heim bei den Salvatorianerinnen und hatte anfangs großes Heimweh. Mit 16 Jahren beschloss sie in den Orden einzutreten. Es war eine Entscheidung fast über Nacht, meinte Sr. Birgitta. Ihre Eltern wollten es zuerst nicht glauben. Drei Jahre dauerte die Ordensausbildung. 1961 legte sie nach dem Noviziat die zeitliche Profess auf sechs Jahre ab. In dieser Zeit besuchte sie die Kindergartenschule in Bozen und arbeitete dann als Kindergärtnerin. Im Jahre 1967 legte Sr. Birgitta mit 26 Jahren die Profess auf Lebenszeit ab. Sie hat diesen Schritt bis heute nie bereut, ist zufrieden und kann auf ein abwechslungsreiches, erfülltes Leben zurückblicken. Eigentlich wollte sie als Schwester nach Afrika, da sie aber oft krank und schwach war, blieb sie in Meran. Nach wenigen Jahren wurde sie zur Provinzsekretärin und Vertreterin der Provinzoberin ernannt und musste den geliebten Kindergarten aufgeben. Später wurde sie mehrmals zur Provinzoberin gewählt und übte dieses Amt insgesamt 21 Jahre lang aus. Nach der Erziehungsarbeit musste sie sich nun um die Verwaltung und die Leitung des Klosters kümmern. Es ist und war ihr immer ein großes Anliegen die Salvatorianische Spiritualität zu leben, d.h. die Anliegen der Welt und der Menschen zu erkennen und in der Verbindung mit Christus als Kraftquelle am Heil der Menschen zu wirken. Spiritualität hat zwei Dimensionen: nach oben zu Gott und zu den Menschen, meint Sr. Birgitta. Wichtig sind für sie auch der internationale Austausch und die internationale Verständigung. Die Salvatorianerinnen haben Niederlassungen auf allen Kontinenten in über 30 Ländern. Der gegenseitige Austausch ermöglicht die Wertschätzung anderer Lebensumstände, Weltanschauungen und Kulturen. Als Provinzoberin nahm sie an vielen internationalen Treffen teil und hatte auch regelmäßige Kontakte mit der Generaloberin in Rom. Eine große Herausforderung für die Ordensgemeinschaft und besonders für Sr. Birgitta war der Großbrand des Provinzhauses am 27. April 1980. Sr. Birgitta hatte die Hauptverantwortung für den Wiederaufbau. Nach diesen schwierigen Aufgaben wurde ihr eine Sabbatzeit geschenkt, die sie zur theologischen Weiterbildung in Rom und für 30-tägige Exerzitien nutzte. Mehrmals war sie für die Ausbildung von Novizinnen zuständig. Fünf Jahre arbeitete Sr. Birgitta auch im Bildungshaus „Haus der Familie“ am Ritten. Die Rolle der Kirche sieht Sr. Birgitta kritisch. Besonders die Missbrauchsfälle kann sie nicht verstehen und fast nicht glauben. Das Priestertum der Frau wird kommen, aber ob es dann noch viel mit der jetzigen Form des Priestertums zu tun hat, ist eine andere Frage, meint sie. In der Religion sieht sie eine große Kraftquelle, die Halt und Richtung für das Leben gibt, so die zurückhaltende und ruhige Ordensschwester am Ende eines langen und intensiven Gespräches.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Odler Laas

Mit großem Zuspruch und vielen Gästen ist die Pizzeria Odler in Laas am 1. Juni von der Familie Tröger (im Bild) wieder eröffnet worden. Die Freude darüber, dass der Betrieb im Dorfzentrum die Türen wieder öffnet, war groß. Der Odler ist als ausgezeichnete Pizza-Adresse bekannt: Diese Tradition wird fortgesetzt. Klassiker, vegane Pizzas, vegetarische Pizzas, Kreationen mit Wurst und mehr oder mit Fisch und Meeresfrüchten: Die Pizzakarte führt fast 50 Sorten und hält für jeden Geschmack etwas bereit. Sogar Pizza-Kreationen mit Lokalkolorit sind dabei: Die Tanaser Pizza etwa mit Tomaten, Mozzarella, Speck, Ei und Zwiebel oder die Krautpizza mit Tomaten, Knoblauch Kraut und Zwiebel. Auch Kinder kommen mit den Pizzas auf der Kinderkarte auf ihre Kosten.
Im einmaligen idyllischen und liebevoll gestalteten Garten der Pizzeria Odler lässt es sich besonders gut genießen. (ap)

Die Öffnungszeiten:
Freitag – Dienstag
Bar von 8.00 – 24.00 Uhr
Pizzeria von 17.00 – 22.00 Uhr
Tel. 0473/626243

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Obervinschgau - Es ist schon Tradition, dass die Raika Obervinschgau immer zwei Betriebe oder Institutionen aus ihrem Tätigkeitsgebiet zu den Wirtschaftsbeiratstreffen einlädt. Der Schwerpunkt des 21. Treffens am Freitag (13.05) wurde bewusst auf zwei Organisationen gelegt, welche im s16 WALD1256Kulturbereich tätig sind. Wolfgang Thöni, Vertreter der Sternwarte Langtaufers und Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, gaben einen Einblick in ihre Organisation. Die Sternwarte Maseben wurde am 28.07.2019 eröffnet. „3000 Sterne auf Maseben, umrahmt von 30 Dreitausendern“ war die Ausgangslage der kleinen, aber feinen, durch ein Interreg finanzierten Sternwarte. Das Angebot wird bis 2023 durch den Ankauf von Kameras und Ferngläsern bereichert. Holzliegen werden zukünftig zur Beobachtung des Nachthimmels aufgestellt. Ein Kurs für die Ausbildung von Sternen-Guides ist bereits organisiert. Übersichtstafeln auf dem Wanderweg Kappel-Maseben bereiten Erlebnisschüler und Gäste auf die Sternenbeobachtung vor. Über die Gründung eines Vereines wird nachgedacht. Ein besonderes Beispiel eines Urban Hub im ländlichen Raum ist der Verein „BASIS Vinschgau Venosta“, den der Leiter Hannes Götsch vorgestellt hat. Im Jahre 2015 gab es mit dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung von Schlanders erste konkrete Gespräche zur Umsetzung eines Gründer- und Innovationszentrums. Seit Herbst 2019 befindet sich BASIS Vinschgau in der PALAZZINA SERVIZI, dem ehemaligen Versorgungsgebäude der Drusus-Kaserne in Schlanders. Basis Vinschgau ist ein Ort für Wirtschaft, Kultur, Bildung und Soziales. Hier werden moderne Ökonomie, informelle Bildung, zeitgenössische Kunst und sozio-kulturelle Entfaltung gefördert, ausgetauscht und vernetzt. Globale Trends werden umgesetzt und mit lokalen Kreisläufen verbunden, um damit kreative Potentiale aufzubauen. Unternehmen, Fachleute, Schüler:innen und die Gemeinschaft finden hier verschiedenste Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. BASIS soll als Leuchtturm für einen kulturellen und gesellschaftlichen Wandel und einer positiven Transformation eines faschistischen Militärreliktes beispielgebend sein und weitere Initiativen befeuern. Das Angebot reicht von Co-Working zu verschiedenen Dienstleistungen, Atelierräumen. Schulungen, Konzerten und Veranstaltungen. In Mals wurde am 01.10.2021 ein Ableger des startbase Coworking der BASIS in der ex Weberei Salutt eröffnet. Hier können flexible und fixe Arbeitsplätze angemietet werden. Das Beiratstreffen wurde wie gewohnt von Mathias Theiner moderiert. (aw)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Schlanders/Basis Vinschgau - - In der ehemaligen Drususkaserne startet Basis Vinschgau immer wieder neue Initiativen, um Entwicklung und Innovation im Vinschgau voranzutreiben. Am 9. Juni wurde das Projekt EFRE1132 VERDE, ein EU Projekt zur Stärkung der Lebensmittelkreisläufe und der Kreativwirtschaft, vorgestellt.

von Heinrich Zoderer

Die Projektleiterin Ghali Egger arbeitete zusammen mit den beiden Arbeitsgruppen „Agrar- und Lebensmitteltechnologie“ und „Kreativwirtschaft“ seit März 2021 daran, zwei Arbeitsräume, eine Küche und ein Kreativlabor, einzurichten. Zur Veredelung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wurde von der Arbeitsgruppe Agrar- und Lebensmitteltechnologie die Ausstattung einer modernen Küche definiert und teilweise auch eingerichtet. Mitglieder der AG waren u.a. ein landwirtschaftlicher Berater, der Geschäftsführer von Vinterra, die Gemeindereferentin für Landwirtschaft, ein Bäcker, mehrere Köche und ein Lebensmittelentwickler. Die Arbeitsgruppe „Kreativwirtschaft“ erarbeitete ein Konzept für ein Kreativstudio, um in den Bereichen Foto, Film, Musik und virtuelle Realität experimentieren und arbeiten zu können. Musiker, Fotografen, Techniker, Musikpädagogen, Informatiker, Musik-, Video- und Filmproduzenten waren Mitglieder dieser Arbeitsgruppe. Beide Räume bieten Möglichkeiten für Experimente, Forschung und den kreativen Austausch von gemachten Erfahrung. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit im Tal gestärkt und die Innovation auch auf dem Lande vorangetrieben werden. Neue Ideen und Rezepte im Bereich der Kulinarik sollen entwickelt werden. Film- Musik- und Fotoprojekte können in Workshops und verschiedenen Projekten in der Kreativwerkstatt entstehen. In den bestens ausgestatteten Räumen stehen bis zum Ende des EU-Projektes im Juni 2022 sehr viele und ganz moderne Geräte zur Verfügung: u.a. ein Roboqbo Qbo25, ein Kolbenfüller inklusive Schlauchverbindung zum Roboqbo, ein Wannenpasteur, ein Etikettiergerät und verschiedene Küchengeräte. Im Kreativstudio gibt es eine Hohlkehle für Foto- und Videografie, einen Synthesizer zur Erzeugung elektronischer Klänge, Meta Quest2-VR-Brillen zur Durchführung kreativer Prozesse in einer künstlich geschaffenen 3D-Welt, ein Rokoko Smarsuit + Gloves, eine Stereocam und AR-Brille. Projektträger des EU-Projekts Verde ist die Gemeinde Schlanders. Finanziert wurde das Projekt (Gesamtbetrag: 356.708 €) durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (50 %), aus staatlichen Mitteln (35 %) und Mitteln der Provinz Bozen (15 %). Nach der Projektvorstellung gab es eine Besichtigung der Räumlichkeiten und der Gerätschaften.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Vor rund 18 Jahren haben 9 Bauern zusammen mit Reinhold Messner den Vinschger Bauernladen aus der Taufe gehoben. Mittlerweile hat er über 100 Mitglieder mit über 1000 bäuerliche Produkte. Nach 15 Jahren Obfrauschaft übergibt Christina Hanni Bernhart die Führung an Klaus Oberhofer. Der neue Vorstand: Klaus Oberhofer, Urban Gluderer, Martin Aurich, Elisabeth Platzgummer, Magdalena Schuster, Joachim Luggin, Florian Wallnöfer und Daniel Folie.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Die Hintertürchen
Der SVP-Obmann wusste bereits am 5. Mai 2022 – nachzulesen im VinschgerWind -, dass er Schwierigkeiten haben würde, seine Leute zum Referendum zu bringen, und dass „die anderen Hooligans sicher hingehen“ werden. Damit hat „Freund“ Philip den ersten Teil der Aufgabe erfüllt, nämlich das Thema nicht hochzuspielen und den Ball, um es sportlich auszudrücken, flach zu halten. Für den zweiten Teil ist nun „Freund“ Arno zuständig. Jetzt wird es die Aufgabe des Landeshauptmannes sein, die Hintertürchen zu öffnen, damit die Volkspartei und ihre Lobbys zum gewünschten Ziel kommen. Beim Referendum zum Flugplatz hat er bereits bewiesen, wie effizient er darin ist.

Hanns Fliri, Naturns

 

Danke!
Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis diesen Leserbrief zu schreiben.
Ich bin Jahrgang 1930 und mein geistiger Lebenszustand ist nach wie vor in bester Ordnung. Allerdings brauche ich einen ROLLATOR, um mich beweglich zu halten um täglich unter die Leute zu gehen und um meine Erledigungen machen zu können. Bedanken möchte ich mich bei allen, ob junge oder ältere Personen, die mir immer wieder unaufgefordert helfen beim Ein- und Aussteigen in den Citybus wie auch in den Linienbussen. Es ist nicht leicht mit dem Rollator über die Stufen
ein- und auszusteigen. Gerade da helfen mir die Leute, wenn sie sehen, dass ich mich schwertue. Für diese Hilfe bedanke ich mich herzlichst, ich schätze sie sehr.
Vielen vielen Dank für diese Unterstützung.

Johann Graber, Schlanders

 

Von Farben und Sexualitäten
Ein ganz normaler Vormittag in einem Vinschger Gasthaus: Zwei junge Frauen unterhalten sich über eine andere, die draußen mit einem Kinderwagen vorbeispaziert. Die eine sagt: „Hot dia nit a Biabl? Wieso geat si nor mit an roatn Wagale ummer? Isch jo klor, dass der Bua nor schwul weard.“ Die Vorstellung, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Farbe des Kinderwagens (oder der Kleider und des Spielzeugs) eines Kindes und seiner Sexualität gibt, ist aus wissenschaftlicher Sicht ähnlich einzuschätzen wie die Vorstellung, dass die Farbe des Trainings- oder Matchtrikots die fußballerischen Fähigkeiten beeinflusst. Man könnte das Geratsche der beiden Frauen also als individuelle Naivität oder Dummheit einfach wieder vergessen. Wenn man das Gespräch allerdings in einem historischen und gesellschaftspolitischen Kontext analysiert, zeigt sich darin eine Schwulenfeindlichkeit, die in unserer patriarchalen Gesellschaft festen Bestand hat und einen brutalen Höhepunkt erreichte, als Menschen, deren Sexualität nicht der Geschlechterpolitik der Nazis entsprach, eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Dass im Jahr 2022 die mögliche Homosexualität eines Kindes wie ein Problem dargestellt wird (den Zusammenhang mit der Farbe lassen wir jetzt einmal als absurde Fußnote weg), zeigt, dass diese Gesellschaft in Hinblick auf Menschenrechtsbildung noch einen weiten Weg vor sich hat. Ein möglicher Anfang wäre, diskriminierenden Aussagen in Gasthäusern und überall sonst klar und deutlich zu widersprechen.

Nadja Thoma, Mals/Bozen

 

Autoverkehr im Untervinschgau.


Das Pfingstwochenende hat es gezeigt: Die Straße im Vinschgau wird weit über ihre Kapazität hinaus belastet. Der Autoverkehr hat Ausmaße erreicht, die niemandem mehr gut tun. Weder den Durchreisenden, noch den Südtirol-Reisenden und schon gar nicht den Anrainern, denn sie leiden das ganze Jahr.
Seit 40 Jahren gab es gegen solche Zustände anscheinend nur ein Rezept: Man muss neue Straßen bauen und die vorhandenen größer bauen! Hat dieses Rezept je funktioniert? Nein, wir haben – trotz der vielen Umfahrungen, Verbreiterungen und schnellstraßenähnlichen Ausbauten – mehr Autos denn je.
Also müssen wir den Stressor Nummer Eins, das Auto, reduzieren. Durch bessere und verstärkte Züge, durch Busse, durch Bemautung von Durchzugsstraßen.
Rabland und Töll sind zwei der berüchtigten Nadelöhre an der Strecke Landeck – Bozen und die Bevölkerung leidet seit 40 Jahren sehr unter den Autos im Dorf. Viele Projekte zur Untertunnelung und Umfahrung sind gemacht worden, keines konnte technisch oder politisch befriedigen. Aber es herrscht dringender Handlungsbedarf. Immerhin soll das Dorfleben ja nicht durch die Straße geteilt werden, wie mit einer Mauer!
Touristiker und Lokalpolitiker sprechen nun von schnellen Lösungen. Gut so! Schnelle Lösungen sind meist viele kleine Schritte, weniger die Megaprojekte, die 10 Jahre Anlaufzeit und 10 Jahre Bauzeit benötigen. (Und dann noch mehr Transitverkehr produzieren!) Insofern haben wir endlich einen gewissen Konsens geschafft.
Eine schnelle Lösung wäre z.B. eine kleine, oberflächige Ortsumfahrung von Rabland, die für Bruchteile der Summen eines Megatunnels zu bauen ist. In relativ kurzer Zeit. Der angedachte Kreisverkehr in Töll wird m.E. kaum Besserung bringen, die Unterführung für den Radverkehr vielleicht etwas.
Alle diese technischen Lösungen werden aber nie die totale Erlösung bringen. Diese ist nur dann erreichbar, wenn wir den Autoverkehr massiv reduzieren. Die Tourismuswirtschaft ist gefordert, denn die Staus korrelieren direkt mit der touristischen Saison. Warum also nicht mehr Angebotspakete schnüren, wo die Anreise mit Zug und Bus belohnt wird? Warum sich nicht verstärkt für die Einrichtung direkter Züge aus Deutschland und Italien in unsere Zielorte in Südtirol einsetzen? Warum sich nicht für eine höhere Maut auf der Brennerautobahn und auch auf den Mautfluchtrouten, wie dem Vinschgau, einsetzen? Denn ein relevanter Teil des Autoverkehrs ist Transitverkehr. Warum sollen wir unser Steuergeld für Mautflüchtlinge ausgeben?
Eines hat dieses Pfingstwochenende gezeigt: die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wir brauchen einen Systemwandel: Anreise der Gäste mit Zug und Bus, kleine Ortsumfahrungen, die keinen Transitverkehr fördern, technische Umbauten zur Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr.

Sigmund Kripp; Partschins

 

HAIKU
DES MONATS Mai 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:

Stille such‘ ich -
Im Feld die Kornblumen
vom Wind bewegt

Helga Maria Gorfer, Schlanders

Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com

 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Südtirol - Quo Vadis. Machen es uns die Psairer vor oder auf könnten lange Sicht die Matscher ein Vorbild sein? Wir wissen alle, dass die Naturressourcen begrenzt sind: Wasser, Energie und sogar Straßenkapazität sind beschränkt. Wieviel Inszenierung verträgt die Landschaft noch?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 12/2022

pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns

Am Sonntag, 19. Juni werden auf den Almen des Naturnser Nörderbergs wieder drei Südtiroler Musikgruppen für Unterhaltung sorgen

Eine familienfreundliche Wanderung über den Almenweg, eine knackige Uphill-Tour mit dem Mountainbike oder sich gemütlich mit dem Wandershuttle ab Naturns zur Alm bringen lassen und auf einer der Hütten köstliche Südtiroler Gerichte und traditionelle alpine Volksmusik genießen – das bietet Naturnser Almen Unplugged seinen Besucher/innen.
Auf der Naturnser Alm wird die „Maschlmusig“ ihre Musik zum Besten geben: die Band aus dem Pflerschtal interpretiert mit Geige, Gitarre und Ziehharmonika traditionelle Stubenmusik „zackig und schimissig“. Auf der Zetn Alm spielen die modern-alpinen Musiker von „hondmade“, und auf der Mausloch Alm tritt das Tiroler Duo „Hermann & Marian“ aus dem Schnalstal auf.
Erreichbar sind die Almen über verschiedene Wege: mit Start am Parkplatz unterhalb des Sportplatzes in Naturns bringt ein Shuttle-Dienst ab 9 Uhr die Besucher im Halbstundentakt bis zum Parkplatz Kreuzbrünnl. Von dort aus erreicht man die Zetn Alm zu Fuß in einer halben Stunde. Über den Almenweg weiter ostwärts erreichen Wanderer die unter neuer Führung stehende Naturnser Alm, westwärts die Mausloch Alm. Auch die Seilbahn Aschbach kann für die Auffahrt genutzt werden. Die Merano Bike Highline verbinden die verschiedenen Almen, d.h. auch Biker erreichen die Hütten bequem. Neben der musikalischen Unterhaltung mit Live-Musik werden die Hüttenwirte die Besucher wieder mit ihren traditionellen Gerichten verwöhnen! Keine Anmeldung erforderlich!

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Pressemitteilung/Vinschgau/Bozen - Wie immer im Halbjahres-Rhythmus hat sich die SVP Kontaktgruppe kürzlich mit dem Landeshauptmann getroffen, um Vinschger Anliegen zu besprechen. Anwesend war auch LR Alfreider. Vorgestellt wurde auch die neue Bezirksobmannstellvertreterin Irmgard Gamper.
Bezirksobmann Plangger bedankte sich beim LH für die positiven Ergebnisse, die seit dem letzten Treffen eingefahren werden konnten wie z.B. beim Bezirksschießstand in Goldrain, bei der Steinschlaggallerie „Latschander“ und dem Eisenbahnkreuzungsdreieck in der Terra Raetica.
Es gibt nun wieder Beiträge für die unterirdische Verlegung von Strom-Mittelspannungsleitungen im Nationalpark, die Stilfserjoch-Gesellschaft ist nun endlich gegründet und der Landesbauhof wurde mit Schneefräsen und Radladern ordentlich aufgerüstet. Immer noch „unsicher“ sind der Bau einer seit über 10 Jahren angekündigten Tiefbauhalle Schlanders und zusätzliche Räumlichkeiten für den Hochbau (Fließenleger) und die Finanzierung des dringend notwendigen Schülerheim´s in Mals. Ein wichtiger Punkt war auch der Schnellbus vom Bahnhof Mals / Bahnhof Landeck, welcher mit dem Winterfahrplan am 10.12.2022 eingeführt werden soll. Es sind noch Anpassungsarbeiten an den zukünftigen Haltestellen notwendig, die man noch nicht durchgeführt hat. Deshalb wurde vereinbart, in den nächsten Wochen, in Absprache mit den Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Landeck, den Bürgermeistern von Mals, Graun, Nauders und Pfunds, einen „Direkt-Bus-Gipfel“ einzuberufen, an welchem auch die Mobilitätslandesräte von Nord- und Südtirol und Buslinien-Konzessionäre teilnehmen sollten, um klar zu bekommen, wie es um das Projekt steht und dessen Inbetriebnahme am Ende dieses Jahres.Besprochen wurde weiters die Finanzierung / Kapitalisierung der Stilfserjoch-Gesellschaft und die sog. „Eintrittsgebühr“ zum Jochareal, sowie eine politische Vertretung des Vinschgau´s in den Alperia-Gesellschaften.
Weiters wurden auch die Themen wie Hausärztemangel, die Zusatzfinanzierung für die Radroute Prad / Stilfser Brücke, die neue Leader-Förderperiode und die immer noch beschränkten Öffnungszeiten der Postämter in Prad, Laas, Graun und Schluderns angesprochen. 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Vinschgau/Leifers - Innovation, Regionalität, Kreativität, Originalität oder Dokumentation waren nur einige der Kriterien, nach denen die eingereichten Projekte bewertet wurden. Das Thema: Der Apfel. Am Ende standen vier Förderpreisträger fest, die Ende Mai am Sitz der VOG ausgezeichnet wurden. Ausgerufen hat den kulinarischen Ideenwettbewerb „Apple Kreativ 2022“ der Südtiroler Köcheverband, der 2022 unter das Motto „Jahr des Südtiroler Apfels“ gestellt hat. Unübersehbar zählt der Apfel zu Südtirols Kulturlandschaft, ist „eine starke Realität“, sagte der Obmann des Apfelkonsortiums Südtirol Georg Kössler bei der Prämierung. „Der Apfel gehört zur Südtiroler Identität“, hingegen der Präsident des Köcheverbandes Reinhard Steger.
Eine Vielzahl an Aktionen des Südtiroler Köcheverbandes–SKV zusammen mit verschiedenen Projektpartnern reihen sich aneinander, die jüngste war jene des Kulinarischen Ideenwettbewerbs. Ziel des Köcheverbandes, des Apfelkonsortiums und der Erzeugerorganisation VOG Products ist es einen Kreativ- und Innovationsprozess rund um den Südtiroler Apfel in Gang zu setzen. Lob für die Preisträger gab es von der Kommission, allen voran Andreas Köhne, der die hohe Qualität hervorhob. „Die Arbeiten waren sehr strukturiert“, betonte der Kochfachlehrer und SKV-Experte. (ap)

Die vier Förderpreisträger:
1 Kreative Facharbeit zum Südtiroler Apfel
Simon Thurner, Fachschule für Kochen LBS Savoy
Thema: Der Südtiroler Apfel
2 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Vanessa Pratzner, Marilena Mazagg und Maya Peer, Landeshotelfachschule Kaiserhof
Thema: Apfelfermentierung
3 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Noemi Prünster, Anna Covi, Lisa Fleischmann und Milena Schweigl, FOS Meran
Thema: Apfelnudel Melusta
4 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Matteo Prantl, Marc Winkler und Julia Fliri, Landeshotelfachschule Kaiserhof
Thema: Apple Box

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Terlan/Vinschgau - Jahreshauptversammlung des Südtiroler Imkerbund:
Am 28. Mai 2022 fand in Terlan die traditionelle Jahreshauptversammlung des Südtiroler Imkerbundes statt. Bundesobmann Erich Larcher begrüßte die Ehrengäste unter ihnen LR Arnold Schuler, den EU Abgeordneten Herbert Dorfmann, den Ehrenobmann des Imkerbundes Hubert Ausserer und den Präsidenten des Österreichischen Imkerbundes Reinhard Hetzennauer.
Der neue Bundesobmann betonte bei seiner einleitenden Rede die Bedeutung der Bienen in der Landwirtschaft. Er sagte: „Wir müssen umdenken im Land, wir müssen auf die Umwelt und die Bienen schauen und nicht nur auf den Profit“. Seine Forderungen an die Landwirte lauten folgendermaßen:
- Ausbringen von Pflanzenschutz außerhalb von Bienenflug vor, während und nach der Blüte bis Ende Mai.
- Mulchen außerhalb von Bienenflug.
- Aufspannen der Hagelnetze nach der Obstblüte.
Larcher kritisierte, dass es immer wieder tote Bienen aufgrund der Ausbringung von Pestiziden in der Landwirtschaft gebe und versprach, dass er sich weiterhin für den Schutz der Bienen einsetzen werde.
Nach der Krönung der Honigköngin folgten die Ehrungen. Ex Bundesobmann Engelbert Pohl wurde für seine besonderen Verdienste und seinen Einsatz für die Imker des Landes Südtirol zum Ehrenobmann ernannt. Die Urkunde wurde von LR Arnold Schuler überreicht mit den Worten: „Danke für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren, du hast deine Position hart aber fair vertreten“.
Ein sichtlich gerührter Engelbert Pohl bedankte sich und sagte: „Ich bin jetzt über 30 Jahre beim Imkerbund und bin durch dick und dünn gegangen. In dieser Zeit ist sehr viel getan worden. Wir haben für die Bauern etwas getan und die Bauern für uns. Ich kann mich heute nur bedanken bei verschiedenen Behörden und auch Politikern. Jetzt hat man mich zum Ehrenobmann ernannt und ich werde weiterhin das Geschehen rund um den Imkerbund mit Interesse verfolgen. Ich nehme die Urkunde als Ehrenobmann mit Freude an und wünsche dem neuen Vorstand viel Erfolg“.
Abschließend hielt Benjamin Mair, ehemaliger Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Entomologie, Institut für Pflanzengesundheit noch ein Referat zum Thema „Untersuchungen an Honigbienenvölkern an verschiedenen Standorten im Einzugsgebiet des Südtiroler Apfelanbaus zwischen 2014 und 2020“. (pt)

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Mals - Das Weiße Kreuz Mals und der Bergrettungsdienst Mals haben am vergangenen Sonntag gemeinsam 50 Jahre gefeiert. Nach der Segnung eines neuen WK-Rettungswagens und eines BRD-Fahrzeuges gab es viel Anerkennng und viel Zuspruch für die Freiwilligen.

von Erwin Bernhart

Von den drei im Zivilschutzzentrum in Mals beheimateten Rettungsorganisationen haben am vergangenen Sonntag das Weiße Kreuz Mals und der Bergrettungsdienst Mals ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Nach dem Festgottesdienst in der Malser Pfarrkirche und der Segnung eins ‚WK-Rettungsfahrzeuges und eines BRD-Fahrzeuges auf dem Peter-Glückh-Platz in Mals war es den Festrednern vorbehalten, den „Schutzengeln“ ihre Aufwartung zu machen. Unter der Moderation vom langjährige WK-Mals-Präsident Luis Pobitzer ließen der Malser BM Josef Thurner, der s8 8392Schludernser BM Heiko Hauser und die BMin von Taufers i.M. Roselinde Gunsch keinen Zweifel an der Bedeutung der Rettungsdienste und wünschten weiterhin gute Arbeit. Den Gratulationen schlossen sich der Malser Fraktionspräsident Armin Plagg, Norman Punter vom Rettungsdienst Val Müstair und die FF Mals an. WK-Vorstandsmitglied Gottlieb Oberprantacher überbrachte die Grußworte aus der Landeszentrale und dies tat der Bezirksvertreter im Landesausschuss Thomas Hellrigl für den BRD. Der Vertreter der Raiffeisenkassen Prad-Taufers, Obmann Karlheinz Kuntner und der Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl signalisierten offene Türen für die Belange der Rettungsorganisationen.
Die neu gewählte Präsidentin des WK Mals Jasmin Kuntner betonte, dass die Arbeit der Freiwilligen nicht unbezahlte Arbeit sei, sondern sie sei unbezahlbare Arbeit.
Heinrich Moriggl stellte die Festschrift für den BRD Mals vor und für das Weiße Kreuz Mals haben Maria und Herbert Raffeiner ein Festbuch verfasst, welches von der Vinschgerwind-Grafikerin Elena Kaserer in ein ansprechendes Design gegossen worden ist. Schriftliches bleibt eben. Während Maria Raffeiner im Buch die im WK-Mals aktiven Menschen (von den rund hundert Mitgliedern sind genau zur Hälfte Frauen und Männer), ihre Motivation, ihr technisches Umfeld und ihren Tätigkeitsradius vorstellt, widmet sich Herbert Raffeiner dem historischen Teil und er beleuchtet die politischen, sozialen und kulturellen Hintergründe von Mals und weit darüber hinaus, die zur Gründung des WK-Mals geführt haben.
Dem religiösen und weltlichen Festakt folgte dann ein geselliges Festessen im Zivilschutzzentrum Mals.

Publiziert in Ausgabe 12/2022

Am 31.12.2021 zählt Südtirol insgesamt 535.774 Einwohner, 862 mehr als im Vorjahr. Der im Vergleich zu vorhergehenden Jahren geringere Zuwachs resultiert aus der noch immer relativ hohen Anzahl an Todesfällen infolge der Covid-19-Pandemie und einer verminderten Zuwanderung. Trentino-Südtirol ist die einzige Region Italiens, welche 2021 noch einen Bevölkerungszuwachs aufweist. Was den Vinschgau betrifft: 2021 war die Geburtenrate bei 10,5 und die Sterberate bei 9,4 (pro 1000 Einwohner).

Publiziert in Ausgabe 12/2022

von Albrecht Plangger - Der Ministerpräsident Draghi macht Ernst und beweist immer noch ein gutes Durchsetzungsvermögen. Wäre es nach den Parteien gegangen, dann hätten diese das „DL concorrenza“ (mit neuen Wettbewerbsbestimmungen zu den Badestränden, den Konzessionen für die Gasverteilung, für Transport – Taxi und die für Südtirol wichtigen Konzessionen bei den Großableitungen für die Wasserkraft) glatt „versanden“ lassen. Nun hat der Senat einen Großteil schon beschlossen und einige kleinere Agenden an die Kammer weitergeleitet, welche diese im Juni beschließen muss (und vom Senat nicht mehr abgeändert werden können). Allerdings hofft man insgeheim, daß diese Bestimmungen wieder weiter aufgeschoben oder von einer zukünftigen „politischen“ Regierung wieder abgeändert werden, sobald die Gelder vom PNRR geflossen und ausgegeben sind. Mal sehen, ob Europa bei diesem Spiel mitmacht oder ob sich Italien nun wirklich reformieren will und nicht mehr handelt wie früher? Nun stehen erstmals wieder Gemeindewahlen an – auch in wichtigen Provinzhauptstätten - und das Parlament wird für 10 Tage in diesen Wahlkampf geschickt. Das Referendum interessiert fast nur die Lega und einige Kleinparteien. Beim sog. „Severino Gesetz“ und dem Referendum zur „Untersuchungshaft“ geht es um wichtige Detailfragen, die aber von der Mehrheit der Bürger wohl kaum bewertbar sind. Alle Fragen zum obersten Richterrat oder zum öfteren Wechsel vom Staatsanwalt ins Richteramt oder die Politik und wieder zurück, könnten leicht im Parlament selbst einer guten Lösung zugeführt werden. Da wird aber ordentlich „gebremst“, nicht der Sache wegen, sondern um eigene „Parteifähnlein“ aufzustellen. Beim Referendum zum „Severino – Gesetz“ geht es darum, ob Parlamentarier, Regionalratsabgeordnete, Bürgermeister für max.18 Monate vom Amt suspendiert werden, nach einer nicht definitiven Verurteilung ersten Grades oder dass eine eventuelle Kandidatur untersagt werden kann. Das Gesetz wurde erlassen, um die grassierende Korruption in Italien einzuschränken und den „abuso d´ufficio“ zu bekämpfen. 

Publiziert in Ausgabe 12/2022

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