Anders leben anders reisen: Vortrag

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Richard Theiner, der Obmann des Weltladen Latsch mit Barbara Steck Richard Theiner, der Obmann des Weltladen Latsch mit Barbara Steck

Latsch - Im Rahmen der Veranstaltungen “anders leben anders reisen” lud der Weltladen Latsch am 10. April zu einem Vortag von Barbara Steck ins CulturForum Latsch. Barbara Steck berichtete über ihre Arbeit mit Straßenkindern in Uganda und brachte beeindruckende und bewegende Erlebnisse mit. Bevor sie mit ihrem Vortrag begann, führte sie mit einer kurzen Gedankenreise in den Alltag eines Straßenkindes ein, der von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt ist:
“Stell dir vor, du bist ein Kind und es ist kalt. Du bist schon seit mehreren Tagen auf der Straße, weil du von zuhause weggerannt bist. Die letzten Nächte hast du irgendwie, irgendwo geschlafen und du weißt eigentlich gar nicht mehr, wie lange du schon auf der Straße bist. Jeden Morgen, wenn du aufwachst, hast du großen Hunger. Du gehst mit einem Plastiksack durch die Stadt und sammelst Plastikflaschen, die du vielleicht verkaufen kannst, um Essen zu kaufen. Du suchst dir einen Platz zum Schlafen, findest einen, doch dann wirst du geweckt, weil dir jemand sagt, dass du hier nicht schlafen darfst. Dann ziehst du weiter und suchst einen anderen Platz. Morgens wachst du auf und alles geht wieder von vorne los. Und du hast keine Hoffnung mehr und weißt nicht, wie es weitergeht. So vergehen Tage bis du andere Kinder kennen lernst, denen es genau so geht. Und sie erzählen dir von einem Ort, wo man zu essen bekommt, wo Menschen dir zuhören, Zeit für dich haben und es gut mit dir meinen”.
Barbara Steck gab dann einen Überblick über ihre sechs Monate Arbeit bei den Straßenkindern. Sie leistete Erste Hilfe, verteilte warme Mahlzeiten und erzählte Geschichten aus der Bibel. Es wurde getanzt und es wurden Armbänder angefertigt. Ziel der Organisation, bei der Steck arbeitete, ist es, mit den Kindern im Gespräch zu bleiben, ihnen Hoffnung zu schenken und eine Perspektive zu bieten. Sehr beeindruckend war z. B. die Erzählung, wie es gelungen ist, einen Straßenjungen zu seinem Vater zurückzubringen. Ein anderer Junge beginnt demnächst durch Unterstützung eine Ausbildung zum Näher. Ein wichtiges Ziel der Organisation ist es auch, den Jugendlichen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Dazu wurde ein Heim geschaffen, wo die Jugendlichen wohnen und zur Schule gehen können. Das schafft Zukunftsperspektiven. Ronald sagte: “Ich war hoffnungslos und jetzt habe ich Hoffnung im Herzen”. (pt) 

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