Bezirksbegehung und Besichtigung der Agri-Photovoltaikanlage

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Klaus Elsler vom Unterhilbhof in Plaus, sowie Markus Bradlwarter und Michael Gamper erläuterten bei der Begehung die Vor- und Nachteile von mehreren neuen Obstsorten. Kurt Raffl vom Forschungszentrum „Agrarkurtsystem“ erklärte den Obstbauern sein innovatives Projekt. Klaus Elsler vom Unterhilbhof in Plaus, sowie Markus Bradlwarter und Michael Gamper erläuterten bei der Begehung die Vor- und Nachteile von mehreren neuen Obstsorten. Kurt Raffl vom Forschungszentrum „Agrarkurtsystem“ erklärte den Obstbauern sein innovatives Projekt.

Plaus/Naturns - Zu einer Besichtigung und Begehung des Obstbaubetriebes von Klaus und Hannes Elsler vom Unterhilbhof in Plaus lud am 11. August der Verein der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S.) ein. Nach der rund zweistündigen Begehung gab es noch eine Besichtigung der Agri-Photovoltaikanlage von Kurt Raffl in Naturns.

von Heinrich Zoderer

Christian Mantinger, der Obmann des Bezirks Meran/Vinschgau des A.L.S., konnte zur Begehung rund 150 Obstbauern aus dem Burggrafenamt und aus dem Vinschgau begrüßen. Klaus Elsler führte die Bauern durch seine Obstwiesen rund um den Unterhilbhof und erklärte zusammen mit Markus Bradlwarter, dem Geschäftsführer des Sortenerneuerungskonsortium Südtirol (SK Südtirol) und Michael Gamper vom Südtiroler Beratungsring die Erfahrungen mit den neu angebauten Obstsorten: WA 38/Cosmic Crisp®, MAIA1/EverCrisp®, R 201/Kissabel® und Scilate/envy™. Bradlwarter erklärte, dass das 2002 gegründete Sortenerneuerungskonsortium Südtirol weltweit nach neuen, interessanten Apfelsorten sucht, um diese für den Anbau unter Südtiroler Bedingungen zu testen. Dafür arbeitet das Konsortium mit internationalen Partnern zusammen und prüft die vielversprechenden Sorten in drei Phasen. In diesem Zusammenhang arbeitet das SK Südtirol eng mit der Arbeitsgruppe Pomologie des Versuchszentrums Laimburg zusammen. Kriterien für die Sortenwahl sind eine gute Textur, d.h. wie wir die Früchte mit unseren Sinnen wahrnehmen. Es geht dabei u. a. um den Geschmack, die Saftigkeit, das Zucker-Säure-Verhältnis, das Aroma, das Aussehen und die Festigkeit. Besprochen wurden bei der Begehung auch die Fruchtgröße, die Verrostung bzw. die Schorfresistenz, Glasigkeit, Farbausbildung, Lagerfähigkeit, Krankheitsanfälligkeit, Reifezeit und die Klimaverträglichkeit der verschiedenen Apfelsorten. Auch wieviel die unterschiedlichen Sorten tragen, wie notwendig das Ausdünnen und Entblättern ist, wurde erörtert. Von den verschiedenen Fachleuten wurde auch über das Thema Wassereinsparung und die Erfahrungen durch eine bedarfsgerechte Bewässerung mit Sensoren besprochen. Ein Vergleich mit der Überkronenbewässerung, der Tropfberegnung und einer bedarfsgerechten Bewässerung mit Sensoren wurde angestellt. Im Anschluss an die Begehung in den Obstwiesen in Plaus, besichtigten die Bauern das Forschungszentrum „Agrarkurtsystem“ von Kurt Raffl am Haflingerhof oberhalb von Naturns. Kurt Raffl ist Schlosser, Schmied, Bauer und leidenschaftlicher Tüftler, der 2021 die erste Agri-Photovoltaikanlage in Südtirol errichtet hat. Es ist das weltweit erste mobile Foliendach mit Photovoltaikpaneelen. Durch sein Projekt will Raffl einen Beitrag für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft leisten. Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) besteht in der Doppelnutzung einer landwirtschaftlichen Nutzfläche. Neben der Erzeugung von Nahrungs- oder Futtermitteln bzw. nachwachsenden Rohstoffen, wird auf der Fläche gleichzeitig Strom mithilfe von Photovoltaikanlagen erzeugt. Das mobile Foliendach, das in wenigen Minuten über eine App gesteuert wird, hat viele Vorteile: Es bietet Schutz vor Starkregen, Hagel, Frost, Wind und starker Sonneneinstrahlung. Es schützt vor der Abdrift, vor Schädlingen und Verdunstungen, außerdem kann nach Raffl die Menge der Pflanzenschutzmittel stark reduziert werden. Zum Abschluss der Bezirksbegehung präsentierten die Biermacherinnen aus Ulten einige ihrer Biersorten. Die Firma Vimas aus Latsch führte neue landwirtschaftliche Geräte vor und lud alle Teilnehmer zu einer Merende ein.

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