Glurns - Nachdem es dem gewählten Bürgermeister Luis Frank in der Stadtgemeinde Glurns nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, wurde der langjährig Gemeindesekretär von Mals, Toni Patscheider, bis zu den Neuwahlen 2021 als Kommissär eingesetzt. Als solcher hat er bereits in Schluderns Erfahrungen gesammelt und dort zur Zufriedenheit der Bevölkerung gearbeitet.
Vinschgerwind: Als Kommissär tragen Sie nun politische Verantwortung für die Stadt Glurns. Haben Sie sich bereits eingelebt?
Anton Patscheider: Ja, das Einleben geht relativ schnell. Dafür sorgt die Arbeit, die täglich auf mich zukommt und die teilweise auch ohne Verzögerung erledigt werden muss.
Vinschgerwind: Welche Aufgaben übernehmen Sie als Kommissär?
Patscheider: Die Aufgaben sind kurz und bündig im Auftragsbeschluss der Landesregierung enthalten und lauten: „…. die Aufgaben des Bürgermeisters, des Gemeindeausschusses und des Gemeinderates bis zu den Neuwahlen auszuüben….” Das bedeutet, dass die Funktionen der drei gewählten Organe nun auf einer einzigen Person lasten.
Vinschgerwind: Welche Entscheidungen dürfen Sie fällen? Welche nicht?
Patscheider: Wie im Auftragsbeschluss angeführt, nimmt der Kommissär die Aufgaben der drei Gemeindeorgane laut Gemeindeordnung wahr, grundsätzlich ohne Einschränkung. Demnach erfüllt der Kommissär natürlich alle Aufgaben, die laut Gesetz an einen Termin gebunden sind, jene die der Bürgermeister als Standesbeamter zu erfüllen hat, jene welche die private Bautätigkeit betreffen, die Weiterführung bzw. den Abschluss der bereits begonnen öffentlichen Arbeiten, usw., um nur einige zu nennen. Ich werde natürlich keine Entscheidungen einer bestimmten Tragweite treffen, die sich auf einen längeren künftigen Zeitraum auswirken oder solche, die einer eingehenden Diskussion und Erörterung bedürfen. Diese Entscheidungen sollen in wenigen Monaten die gewählten Organe treffen.
Vinschgerwind: Beeinflussen die parteipolitischen Zwistigkeiten in der Stadt ihre Arbeit?
Patscheider: Die Zwistigkeiten, die zur derzeitigen Ausnahmesituation geführt haben, beeinflussen in keiner Weise meine Arbeit. Ich versuche im Interesse der gesamten Stadtbevölkerung meine Arbeit zu erledigen und meine Entscheidungen objektiv und ohne Beeinflussung von außen zu treffen.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza