„Kühne Aussagen“

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Das Bild, mit dem die Süddeutsche aufgemacht hat: „Foto: M. Henning/imago/blickwinkel Äpfel, die Spalier stehen: So lassen sich die Obstgärten leichter maschinell bearbeiten. Ein Bauer bringt ein Pestizid aus.“ Das Bild, mit dem die Süddeutsche aufgemacht hat: „Foto: M. Henning/imago/blickwinkel Äpfel, die Spalier stehen: So lassen sich die Obstgärten leichter maschinell bearbeiten. Ein Bauer bringt ein Pestizid aus.“

Vinschgau-München - Weil große Medien meist große Medien zitieren hat der Vinschgerwind der Süddeutschen Zeitung die eigenen Interviews mit Arnold Schuler und Thomas Oberhofer und Martin Pinzger von der VIP zukommen lassen.

von Erwin Bernhart

In Südtirol, im Vinschgau im Besonderen, wird genau registriert, was Medien in Deutschland über den Pestizidstreit bzw. über die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen den auf üble Nachrede klagenden Bauern und Landesrat Schuler auf der einen und Buchautor Alexander Schiebel und Karl Bär vom Verein Umweltinstitut München auf der anderen Seite berichten. So ist jener Artikel in der Süddeutschen Zeitung sofort in den Web-Kanälen zirkuliert, der am 22. Oktober mit dem Titel „Konflikt um Pestizide eskaliert“ erschienen ist. Der Autor Uwe Ritzer schreibt im Vorspann: „Dokumente aus einer der größten Apfel-Anbauregionen zeigen, wann die Landwirte Chemie eingesetzt haben. Umweltaktivisten können nun darauf zugreifen - verheerend für das Image der Südtiroler Äpfel.“ Ritzer nimmt damit Bezug auf die Spritzmittelhefte, die im Vorfeld der Verhandlung am Gericht von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden sind. Ritzer weiter: „Wenige Tage sah es so aus, als würde die Frage, ob beim Apfelanbau in Südtirol zu viele Pestizide eingesetzt werden, künftig wieder in Fachforen und in der Politik diskutiert, und nicht vor dem Landesgericht in Bozen. Dorthin hatte der in Südtirol für Agrarpolitik zuständige Landesrat Arnold Schuler deutsche Umweltaktivisten, einen österreichischen Buchautor und dessen Münchner Verleger gezerrt, deren Kritik er als rufschädigend erachtet. Unmittelbar vor Beginn des ersten Prozesses kündigte Schuler nach vertraulichen Vergleichsgesprächen an, seine Strafanzeige zurückziehen. Das tat er dann aber doch nicht. Vielmehr eskaliert der Konflikt um die Bedingungen, unter denen im größten Anbaugebiet Europas Äpfel wachsen. (...)“ Im Vinschgerwind-Interview ist Landesrat Arnold Schuler auch zu diesem Thema befragt worden (Vinschgerwind 21/2020) und getrennt davon auch VIP-Obmann Thomas Oberhofer und VIP-Direktor Martin Pinzger. Weil große Medien normalerweise große Medien zitieren haben wir dem Autor der Süddeutschen unsere Interviews zukommen lassen - „Damit Sie Gesprochenes und Gesagtes auch aus der Peripherie in Südtirol mitbekommen“. Ritzer hat zurückgeschreiben: „Ich habe das in der Tat sehr interessante Interview mit Herrn Schuler inzwischen gelesen und wundere mich angesichts meines Recherchematerials ziemlich über seine kühne, weil apodiktisch formulierte Aussage, er habe nie Berichtshefte und Rückzug der Anzeige verknüpft... Mein Recherchematerial besagt etwas anderes, aber gut.(...)“

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