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Montag, 26 Juni 2023 14:24

Gespräch mit Theodor und Hermine

Das Touriseum verlässt zu seinem 20-Jahr-Jubiläum Schloss Trauttmansdorff, um an museumsfernen Orten in Südtirol regionale Tourismusgeschichte zu vermitteln. Mit dem Bahnhof in Spondinig und mit Trafoi finden sich zwei Standorte im Vinschgau. Über QR-Codes kann man mit Theodor Christomannos und mit Hermine Tauscher-Geduly in Kontakt treten.

Montag, 26 Juni 2023 14:23

Gold-Status bestätigt

Leifers/Vinschgau - Nach einem umfassenden Audit hat VOG Products in Zusammenarbeit mit Erzeugerorganisationen, Genossenschaften und Produzenten der Apfel-Lieferkette erneut den höchsten Status für nachhaltige Landwirtschaft erreicht: die FSA-Gold-Stufe.
Die Plattform SAI (Sustainable Agriculture Initiative) prüft weltweit die Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben mit dem Basis-Instrument FSA (Farm Sustainability Assessment). In den zugrunde liegenden Prüfungskriterien werden soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte für die Produktion von Äpfeln bewertet: Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz und Betriebsführung werden genauso erfasst wie die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsbedingungen oder sozialen Standards.
Obwohl die Anforderungen zuletzt gestiegen sind, konnte VOG Products in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Lieferkette das ausgezeichnete Ergebnis aus dem Jahr 2020 bestätigen und den Höchststatus Gold in der Beschaffung der Rohware erhalten.
„Die Nachhaltigkeit in der Lieferkette gewinnt vor dem Hintergrund des EU-Lieferkettengesetzes zunehmend an Bedeutung. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern sind wir in der Lage, Umwelt- und Sozialstandards laufend zu verbessern. Der FSA-Gold-Status bedeutet jedoch nicht nur Nachhaltigkeit in der Lieferkette, sondern auch Sicherheit für unsere Kunden aus der Getränke- und Lebensmittel-Industrie weltweit. Mit dem Gold-Status positionieren wir uns an der Spitze industriellen Veredelung von Äpfeln“, sagte Christoph Tappeiner, Direktor von VOG Products.

Am 1. Juli 2023 tritt das neue Südtiroler Landesvergabegesetz in Kraft, das mehrere positive Neuerungen mit sich bringt. Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) sieht darin neue Auftragschancen für Südtirols Unternehmen und Vereinfachungen im Vergabeprozess.

Die Schwellenwerte für die direkte Vergabe von Bauarbeiten sowie Lieferungen und Dienstleistungen wurden angehoben. Ab sofort können Bauleistungen bis zu einem Wert von 150.000 Euro und Lieferungen sowie Dienstleistungen bis zu 140.000 Euro direkt und ohne Konsultation der Wirtschaftsteilnehmer vergeben werden. Für Bauleistungen bis zu einer Million Euro kann das Verhandlungsverfahren ohne vorherige Veröffentlichung mit mindestens fünf Einladungen erfolgen. lvh-Präsident Martin Haller kommentiert die Gesetzesanpassung wie folgt: "Dies ist eine einmalige Gelegenheit für alle Unternehmen in Südtirol, von öffentlichen Aufträgen zu profitieren. Ich ermutige alle Unternehmerinnen und Unternehmer, diese Chance zu ergreifen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen."

Neben der Anhebung der Schwellenwerte beinhaltet das neue Landesvergabegesetz weitere bedeutende Anpassungen. Eine der wichtigen Änderungen betrifft die verankerte Unterteilung in Lose, um die Teilnahme von Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen sowie ortsnahen Unternehmen zu gewährleisten. Das neue Gesetz unterscheidet zwischen funktionellem Los, Leistungslos und quantitativem Los, um die Vergabe von Aufträgen effizienter zu gestalten und den Bedürfnissen der Auftraggeber gerecht zu werden. Dies trägt zur Förderung der regionalen Wirtschaft und zur Vielfalt der Bieter bei. 

Eingeführt wurde außerdem eine Bestimmung, die die Möglichkeit der Anwendung von Einheitspreisen vorsieht. Damit soll sichergestellt werden, dass der Zuschlag auf der Grundlage des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses oder auf Grundlage des Preises, in der Regel nach Anwendung des Einheitspreisverfahrens vergeben wird. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen bei der Auftragsausführung wurden ebenfalls in das Landesvergabegesetz aufgenommen, um sowohl den Vergabestellen als auch den Auftragnehmern Vorteile zu verschaffen. Diese Maßnahmen sollen die Qualität und rechtzeitige Fertigstellung der Projekte gewährleisten.

„Das neue Landesvergabegesetz trägt einmal mehr dazu bei, dass die lokalen Kreisläufe gestärkt sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert werden. Nun ist der Grundstein gelegt, um den Vergabestellen und den Auftragnehmern gleichermaßen Vorteile zu bieten. Diese gilt es nun zu nutzen“, betont lvh-Präsident Haller.

Der italienische Alpenverein CAI fordert, dass in den Bergen keine Gipfelkreuze mehr aufgestellt werden sollen, gleichzeitig sollen Wegkreuze und Erinnerungstafeln, die an Bergtote erinnern, entfernt werden, um sie an einen „Gedenkort“ zu bringen. Als Begründung wird angegeben, dass neue Gipfelkreuze angeblich anachronistisch seien und andersgläubige Bergsteiger nicht repräsentieren würden. Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, erteilt dieser Forderung eine klare Absage und bezeichnet die Aussagen des italienischen Alpenvereins als eine Respektlosigkeit, die vom Irrglauben getragen ist, dass unsere Kultur und Tradition anderen Menschen nicht zumutbar sei. Der CAI mag in Italien fordern, was er will, unsere Tiroler Berge soll er aber in Ruhe lassen!

Die Berge sind kein „neutraler Boden“, sondern die Berge sind unsere Heimat. Wen die Kreuze auf unseren Bergen stören, der soll einfach im Tal bleiben oder woanders hinfahren. Heute sind es die Gipfelkreuze und morgen alle anderen Symbole unserer Kultur, die entfernt werden sollen. Dazu sagen wir klar und deutlich NEIN!

Der italienische Alpenverein CAI hat in unseren Bergen schon genug Schaden angerichtet. Die CAI-Schutzhütten in Süd-Tirol sind nämlich allesamt gestohlen und widerrechtlich besetzt worden. Auch damals hat sich der CAI bereits an unserer Kultur und Tradition gestört und die Hütten einfach mit italienischen Namen umbenannt.

Wenn der CAI etwas zur Völkerverständigung auf den Bergen beitragen will, dann soll er die gestohlenen Hütten zurückgeben, aufhören, faschistische Namen für unsere Berge zu verwenden und die italienischen Fahnen vor den Hütten entfernen. Dieser Nationalismus ist nämlich anachronistisch und stört auf unseren Bergen wesentlich mehr, als die Tradition der Gipfelkreuze.

L.-Abg. Sven Knoll,

Süd-Tiroler Freiheit.

Die Agentur für Bevölkerungsschutz beginnt in der kommenden Woche mit den Arbeiten zur Sanierung der Staumauer im Hintermartelltal. Dafür muss der Wanderweg umgeleitet werden.

Die historische Talsperre im Martelltal war in den Jahren 1892 und 1893 errichtet worden, um Überschwemmungen infolge des Bruchs von Gletscherseeneinzuschränken. "Obwohl die Hauptnutzung der Staumauer aufgrund des massiven Rückzugs des Zufallferner-Gletschers nur mehr bedingt notwendig ist, bleibt die Staumauer ein wichtiges Hochwasserrückhalte-Schutzbauwerk. Zudem ist sie ein hervorragendes Zeugnis menschlicher Erfindungsgabe und menschlichen Erfindungsreichtums und wird nun durch die Sanierung als solches erhalten", betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler.

"Wir haben mit vielfältigen und kontinuierlichen Messungen die abrupte Verschlechterung der statischen Struktur festgestellt und erachten deshalb die Ausführung von Sanierungsarbeiten als unumgänglich", fasst Projektant und Bauleiter Jürgen Schäfer vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz zusammen. Die Verwendung von vor Ort entnommenem Material zusammen mit den entsprechenden Verarbeitungstechniken soll eine Harmonie zwischen dem historischen Bauwerk, dessen Verstärkung und dem alpinen Umfeld gewährleisten. Die Talsperre erreicht an ihrem höchsten Punkt die Höhe von 19,3 Metern.

Bauarbeiten von Anfang Juli bis Ende September

Der Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker beginnt in der kommenden Woche mit den Vorbereitungsarbeiten. Der Wanderweg ist bereits umgeleitet und durch eine Beschilderung vor Ort ausgewiesen. Die Bauarbeiten laufen Anfang Juli an und werden voraussichtlich Ende September dieses Jahres abgeschlossen, sie werden von der Wildbachverbauung in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch, der Forststation Latsch und der Gemeinde Martell durchgeführt.

Im Laufe der 130 Jahre seit dem Bau des Staudamms haben die Grundwasserströmungen aus dem Schmelzwasser von Schnee und Gletscher eine langsame Ausschwemmung des Feinmaterials aus dem Dammkern verursacht. In Folge kam es zu einer langsamen, sich im vergangenen Jahr beschleunigenden Absenkung des Dammkörpers mit einem teilweisen Abgleiten des bergseitigen Bereiches des Hauptquerschnitts. Eine der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen besteht nun in der Ableitung des Oberflächenwassers, bevor es die Staumauer erreicht. Gleichzeitig ist eine unterirdische und überirdische Abdichtung desHauptquerschnittes vorgesehen, berichtet Baustellenleiter Martin Eschgfäller vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West.

Ziel sorgfältiger Planung: Eingriffe optimieren, Auswirkungen auf Umwelt minimieren

Die Baustelle liegt auf 2300 Metern Meereshöhe und ist nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber erreichbar, berichtet Projektant und Bauleiter Schäfer: "Die Planung der Sanierungsarbeiten und der dazugehörigen Baustelle mussten deshalb besonders sorgfältig vorbereitet werden. Wir haben uns bemüht, die Eingriffe zu optimieren, deren Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und die Bauzeiten zu reduzieren. Wir achten etwa besonders darauf, dass die beiden Bartgeier mit ihrem nun fast flugfähigen Jungen nicht gestört werden und die Gletschermühlen bei der Abzweigung des alten Bachbettes vom derzeitigen Verlauf der Plima zur Gänze erhalten bleiben."

In das Projekt werden 500. 000 Euro investiert.

mac

Die Regionen des italienischen Alpenbogens fordern eine Senkung des Schutzstatus von Großraubwild und Regulierungspläne. Darauf einigten sie sich heute auf Einladung von Landeshauptmann Kompatscher. 

Beim Thema der großen Beutegreifer üben die italienischen Regionen des Alpenbogens den Schulterschluss: Gemeinsam wollen sie auf das mittlerweile gravierende Problem mit Großraubwild in allen alpinen Regionen und den daraus folgenden, dringenden Handlungsbedarf hinweisen.  

Auf Einladung von Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher stellten die Vertreter der Regionen Aosta, Piemont, Lombardei, Trentino-Südtirol, Venetien und Friaul-Julisch Venetien beim Treffen am heutigen Mittwoch (21. Juni) im Rahmen der Regionenkonferenz in Rom fest, dass die Populationen von Wolf und Bär im Alpenraum in den vergangenen Jahren stark angewachsen und somit weit entfernt von der Ausrottungsgefahr sei. Im Gegenteil: Zum einen sei die traditionelle Almwirtschaft in Gefahr und könne auf die bisherige Weise nicht weiter geführt werden. Zum anderen komme es immer mehr auch zu Präsenz von Bären und Wölfen in der Nähe von Siedlungen, fasste Kompatscher die Position der Regionen nach dem Treffen zusammen: "Das wirkt sich auf die gesamte Bevölkerung aus, und viele Menschen haben mittlerweile Angst." 

Datenaustausch der Regionen als Grundlage 

Die Regionen kamen daher überein, sich gegenseitig laufend über den Erhaltungszustand der Populationen zu informieren und ihn gemeinsam zu dokumentieren. Dies ist bekanntlich laut der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) eine der Voraussetzungen für Maßnahmen und Großraubwild-Managementpläne. 

Ziel der Regionen: Echte Regulierung im Alpenraum ermöglichen

Gleichzeitig fordern die alpinen Regionen von der italienischen Regierung gemeinsam, sich auf EU-Ebene in zwei Schritten für ein echtes, praxisnahes Management des Großraubwildes auf lokaler Ebene einzusetzen. Hauptziel sei eine grundsätzliche Herabstufung des Schutzstatus im Alpenbogen nach dem Vorbild Finnlands. In Erwartung dessen solle es inzwischen möglich sein, nach dem Vorbild Schwedens und Frankreichs bereits Managementpläne zu erlassen. Dies solle mittels Delegierung an die Regionen erfolgen. "Sofern eine solche Delegierung nicht möglich ist, fordern wir zumindest einen staatlichen Plan, der nicht nur die Entnahme von Problemtieren, sondern tatsächlich die Regulierung der Population ermöglicht", sagte Landeshauptmann Kompatscher.

gst

Dienstag, 20 Juni 2023 13:29

Land passt Wohnbaubeiträge an

Antragstellende einer Wohnbauförderung können mit höheren Beiträgen rechnen. Das sehen zwei neue Beschlüsse der Landesregierung vor. "Die Anpassung war dringend nötig", sagt Landesrätin Deeg.  

Im Bereich der Wohnbauförderung werden die Einkommensstufen angepasst und die Prozentsätze der einmaligen Schenkungsbeiträge erhöht. Den entsprechenden Vorschlägen von Wohnbaulandesrätin Waltraud Deeg hat die Landesregierung am heutigen Dienstag (20. Juni) zugestimmt. 

"Bauen ist in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Es gilt hier, bei den Unterstützungsleistungen des Landes nachzuziehen, damit sich Menschen in Südtirol noch ihr Eigenheim verwirklichen können", betont Landesrätin Deeg. Die Landesregierung kommt nun der Forderung nach einer Erhöhung der Beiträge nach. Denn seit den Jahren 2021-22 sind die Baukosten stark angestiegen. "Die Anpassung war dringend nötig, um zumindest ansatzweise die gestiegenen Kosten abzufedern", sagt die Landesrätin.  

Inflationsanpassung bei Einkommensstufen 

Dafür werden zum einen die Einkommensgrenzen für den Erhalt einer Wohnbauförderung erhöht: Beiträge für Kauf, Bau oder Wiedergewinnung der Erstwohnung werden anhand bestimmter Einkommensstufen berechnet und vergeben. Dabei erfolgt die Berechnung der wirtschaftlichen Situation der Antragstellenden anhand der Einheitlichen Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) und des "Faktors wirtschaftliche Lage" (FWL). Mit dem heutigen (20. Juni) Beschluss werden die Einkommensstufen um rund 15 Prozent erhöht. Die Landesabteilung Wohnungsbau orientierte sich bei der Berechnung des Prozentsatzes am Lebenshaltungskostenindex, der vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT) erhoben wird. 

Durch die Anpassung der Einkommensstufen wird nun ermöglicht, dass Antragstellende (bei gleichbleibendem Einkommen) in eine niederere Einkommensstufe fallen oder innerhalb derselben Einkommensstufe von der oberen in die untere Grenze fallen. Konkret bewirkt dies, dass ein höherer Landesbeitrag gewährt werden kann. Auch einige von jenen, die bisher aufgrund des Einkommens von den Förderungen ausgeschlossen waren, können dadurch einen Beitrag der Wohnbauförderung erhalten. Die Änderung gilt für alle Gesuche, die ab dem 1. Juli 2023 eingereicht werden.

Rückwirkende Anpassung der Beiträge für Neubau und Wiedergewinnung 

Geändert werden zum anderen die Prozentsätze der einmaligen (Schenkungs-)Beiträge bei Neubau und Wiedergewinnung der Erstwohnung. Dadurch fallen die anerkannten (Bau-)Kosten, je nach Einkommensstufe, stärker ins Gewicht und bewirken, dass auch der Schenkungsbeitrag um rund 10 bis 20 Prozent höher ausfällt. In den vergangenen beiden Jahren war es bekanntlich zu einem großen Anstieg der (Bau-)Kosten gekommen. Angewendet wird diese Erhöhung auf alle Ansuchen um Schenkungsbeitrag für den Neubau und die Wiedergewinnung der Erstwohnung, die ab dem 1. Jänner 2022 eingereicht wurden.  

ck

Montag, 19 Juni 2023 13:26

Tigermücke: Vorsorge ist unabdingbar

In den Sommermonaten ist die Tigermücke wieder auf dem Vormarsch. Das Biologische Labor des Landes überwacht ihre Verbreitung in Südtirol. Jeder kann seinen Beitrag zur Vorsorge leisten.

Mit der warmen Jahreszeit breitet sich auch die Tigermücke wieder aus. "Um dieser invasiven und aggressiven Stechmücke Einhalt zu gebieten, reicht der Einsatz von Land, Gemeinden und Gesundheitsbehörden nicht aus. Alle müssen mithelfen", erklärt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. "Ob auf Balkonen, in Innenhöfen, Gärten oder Parkanlagen: Von Mai bis Oktober ist jede kleinste Wasseransammlung im Freien unbedingt zu vermeiden." Ohne die aktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger auf privatem Grund würden die vorbeugenden Maßnahmen in den öffentlichen Grünanlagen ins Leere gehen.

Seit 10 Jahren Tigermücken-Monitoring

"In den vergangenen Tagen hat sich die mittlere Anzahl an Eiern in den aufgestellten Eiablagefallen erhöht und die Larven werden sich in zwei bis drei Wochen zu ausgewachsenen Tigermücken entwickeln. Kommt die Hitze, dann dauert dieser Vorgang nur mehr halb so lang", erklärt Alberta Stenico, Direktorin des Biologischen Labors in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. 

Zwischen April und Oktober beobachtet das Labor die Verbreitung der Tigermücke in Südtirol. Dazu werden in öffentlichen Grünanlagen Eiablagefallen aufgestellt, die ein ideales Umfeld für die Eier der Tigermücke bilden. "Die Anzahl der abgelegten Tigermückeneier liefert wertvolle Hinweise zum Vorkommen und zur Intensität des Auftretens an den verschiedenen Monitoring-Stellen und erlaubt somit auch Rückschlüsse auf die Gesamtverbreitung des Insekts", berichtet Stenico. "In den vergangenen zehn Jahren, seit Beginn des Monitorings im Jahr 2013, hat sich die mittlere Anzahl an Eiern in den Eiablagefallen beinahe verzehnfacht. Am stärksten betroffen sind die Haupttallagen von Meran bis Salurn, das Unterland und das Eisacktal bis Vahrn."

Wasseransammlungen vermeiden

Die Tigermücke kann Krankheitserreger übertragen und stellt daher eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Es handelt sich um Krankheiten wie das Dengue Fieber, das Chikungunya-Fieber oder das Zika-Virus, die von Reiserückkehrern aus Tropenländern wie Südostasien, Afrika, Mittelamerika, Südamerika und Karibik eingeschleppt werden können.

Alle sind daher aufgerufen, vorbeugende Maßnahmen zu setzen und von Mai bis Oktober jede kleinste Wasseransammlung im Freien und damit mögliche Brutstellen zu vermeiden. Die Tigermücke legt ihre Eier nämlich in unmittelbarer Nähe von Wasseransammlungen ab. Sobald die Larven aus den Eiern schlüpfen, suchen sie das Wasser auf, wo sie sich ernähren und in verschiedenen Stadien zu ausgewachsenen Tigermücken entwickeln. Aus einer Tigermücke im Frühling können im Lauf der Sommermonate Milliarden von Tigermücken entstehen.

Larvizide richtig verwenden

Überall dort, wo sich Wasseransammlungen nicht vermeiden lassen (zum Beispiel in Straßenabläufen, Gullys, Schächten, Regenwassereinläufen), ist es nötig, regelmäßig Larvizide, Larven abtötende Produkte, zu verwenden. "Diese wirken von einer bis zu vier Wochen und müssen mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden. Es empfiehlt sich, beim Einsatz der Larvizide die Gebrauchsanweisung genau zu berücksichtigen", unterstreicht Alberta Stenico. Larvizide sind in den Gartenmärkten, aber auch in Gärtnereien und Apotheken erhältlich. Damit die Behandlung wirksam ist, müssen sie im gesamten städtischen Raum gezielt eingesetzt werden. Die Gemeindeverwaltung ist für die Behandlung auf öffentlichen Flächen zuständig, während sich auf privatem Grund die Eigentümer beziehungsweise Verwalter von Mehrfamilienhäusern darum kümmern müssen.

Weitere Informationen und Tipps zur Tigermücke sind auf dem Webportal des Landes im Bereich Umwelt zu finden.

mpi/tl

Die Ausstellung zur Ägyptischen Kunst im Kulturzentrum Trevi in Bozen im September ist die erste einer Reihe von Kunstgeschichte-Ausstellungen. Heute (16. Juni) wurde sie vorgestellt.

Kultur – genau genommen antike und moderne Zivilisationen und ihre Kunstwerke - den Südtirolerinnen und Südtirolern näher zu bringen: Das ist das Ziel des mehrjährigen Kunstgeschichteprojekts "Kunstgeschichte mit den großen Museen" (Storie dell’arte con i grandi musei), das im Beisein des italienischen Kulturlandesrates Giuliano Vettorato heute (16. Juni) in Bozen vorgestellt wurde.

Die Initiative geht vom Landesamt für Kultur der italienischen Kulturabteilung aus: Jedes Jahr wird eine kunsthistorische Epoche in Zusammenarbeit mit einer großen italienischen Museumseinrichtung ins Rampenlicht gerückt. "Ziel ist es, das Interesse für kulturelle Veranstaltungen hoch zu halten. Dabei wollen wir auf die Zusammenarbeit zwischen den Generationen und auf die wertvolle Arbeit der verschiedenen Kultureinrichtungen, die in diesem Bereich aktiv sind, setzen", betonte Landesrat Vettorato bei der Pressekonferenz.

Erste Ausstellung zu den alten Ägyptern

Die erste Ausstellung mit dem Titel: "Die alten Ägypter: Meister der Kunst" (Antichi Egizi: maestri dell'arte) wird vom 21. September bis 10. Dezember 2023 im Kulturzentrum Trevi in der Bozner Kapuzinergasse zu sehen sein. Die Ausstellungsstücke sind eine Leihgabe des Ägyptischen Museums Turin. Paolo Marini, Kurator des Ägyptischen Museums Turin und der Ausstellung in Bozen, bringt die Besucherinnen und Besucher auf einen Streifzug durch 3000 Jahre Kunst des alten Ägypten. Gezeigt werden 19 Originalfundstücke aus den Bereichen Architektur, Statuen, Tiefreliefs sowie verschiedene Techniken wie die Verarbeitung von Terracotta (Koroplastik), von Keramik und die Kunsttischlerei. Einige der Exponate werden erstmals ausgestellt. 

Ramses II. im Trevi-Zentrum

Im Vorfeld wird ab Juni im Foyer des Trevi-Zentrums eine Kopie der Statue von Ramses II. in Glasfaserkunststoff zu sehen sein. Ramses II. war der dritte altägyptische König (Pharao) aus der 19. Dynastie des Neuen Reichs. Er regierte rund 66 Jahre von 1279 bis 1213 v. Chr. Die Original-Statue ist eines der bedeutendsten Ausstellungsstücke des Ägyptischen Museums in Turin: Bereits 1824 hatte Jean-François Champollion, Begründer der modernen Ägyptologie und Entzifferer der Hieroglypheninschrift, die Statue als Meisterwerk der ägyptischen Kunst bezeichnet und sie mit dem "Apollo von Belvedere" verglichen. 

tl/mpi

Donnerstag, 15 Juni 2023 13:37

Haus- & Hofkapellen in Langtaufers

Bäuerliche Hofkapellen sind meist himmlischen Fürsprecherinnen und Nothelfern gewidmet. Sie sind Ausdruck gelebter Volksfrömmigkeit und lebendigen Brauchtums.

von Ludwig Fabi

Fotos: Wolfgang Thöni

 

Im Langtauferertal am Reschenpass gibt es eine besonders große Dichte solcher Kapellen im Tal und sogar zwei Kapellen im Hochgebirge. Diese Haus- und Hofkapellen prägen nicht nur die Kulturlandschaft, sondern zeugen auch von besonderer kunstgeschichtlicher Entwicklung. In der Adventszeit sind sie nachts beleuchtet und das ganze Jahr über erfährt man entweder direkt über die Besitzer vor Ort oder über eine entsprechende App mittels E-Beacon Technologie Informationen über Brauchtum und Geschichte dieser Kapellen.

 

Quellen: "Kirchen und Kapellen rund um den Reschensee" von Othmar Pider, Stefan Hainz und Peter Pircher. Digitaler Wanderführer rund um den Reschenpass.
Wolfgang Thöni und Valentin Paulmichl

 

Die Kapelle in Raffein
Die Kapelle wurde vermutlich vor 300 bis 400 Jahren von den Bauern von Raffein erbaut. Sie ist ein einfacher, kleiner Bau mit runder Apsis, Schindeldach und einem hölzernen Glockenturm. Der Altar trägt ein Bild mit der Kreuzigung Christi, darunter ist ein Bild der hl. Maria Magdalena die Patronin zu sehen. Bei einem Todesfall in den Weilern Malsau und Raffein wird die Glocke geläutet.

 

Die Kapelle in Kapron
s84 kap kapronDie Kapelle in Kapron wurde von Josef Pläs (Blaas) 1743 erbaut und im Jahre 1908 von dessen Enkelin Aloisia Blaas renoviert. Beides ist in der Inschrift im Innern über dem Eingang der Kapelle nachzulesen. In der Kapelle befinden sich verschiedene Bilder mit den Patronen: der hl. Sebastian, die Muttergottes mit Kind, der Evangelist Johannes und der hl. Josef. Im Mai werden in der Kapelle Maiandachten abgehalten und bei Beerdigungen, Prozessionen und Bittgängen werden die zwei Glocken der Kapelle geläutet.

 

Die Kapelle in Pazin
s84 kap pazinDie Kapelle steht inmitten des Weilers Pazin. Das Dach und der aufgesetzte hölzerne Turm sind mit Holzschindeln gedeckt. Im Altarraum steht in einer Nische aus Steinen die Statue der Muttergottes von Lourdes. Über dem Altar an der Decke befindet sich in einem blauen Stern ein in Gold gemaltes Marienmonogramm mit leuchtenden Strahlen. Am Tonnengewölbe ist auf blauem Hintergrund und mit goldenen Sternen verziert ein Kreuz mit Herz Jesu aufgemalt.
Üblicherweise wird von April bis Oktober in dieser Kapelle einmal im Monat ein Gottesdienst gefeiert. Vor Christi Himmelfahrt wird außerdem ein Bitttag organisiert, an dem die Bewohner des Innertales von Hinterkirch zur Kapelle in Pazin kommen.

 

s84 kap pfleifDie Kapelle in Pleif
Die Kapelle in Pleif ist geräumig und mehrere Bänke geben den Gläubigen Platz. An den Wänden hängt ein einfacher Kreuzweg und das Altarbild zeigt die hl. Agatha, ein Werk des Nazarenermalers Caspar Jele. Auf dem Dach ist ein kleiner Turm mit Glocke aufgesetzt.

 

s84 kap perwangDie Kapelle in Perwarg
Diese Kapelle gehört den Bewohnern von Perwarg. Im Inneren steht eine Altarmensa mit einem Bild des schmerzhaften Heilands. Im 18. Jahrhundert hat Florian Greiner aus Schluderns für die Kapelle einen Kreuzweg gemalt, welcher in den 1980er Jahren aus Sicherheitsgründen entfernt wurde. Anfang der 80er Jahre wurde die Kapelle renoviert.

 

s84 kap patscheidDie Kapelle in Patscheid
Die Kapelle in Patscheid dürfte im 17. Jahrhundert erbaut worden sein und laut einer Inschrift 1794 im Auftrag von Gabriel Fallie renoviert und gemalt. Es ist ein kleiner Bau mit Dachreiter und einer Glocke von 1914. Im Innern der Kapelle hängt eine auf Holz gemalte Tafel, die ein Marienbild mit den Heiligen Josef und Anna zeigt.

 

s84 kap melagDie Kapelle in Melag
Die Kapelle in Melag stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Glocke im hölzernen Dachreiter wird heute noch jeden Tag am Morgen und am Abend geläutet. Im Inneren zeigt ein Gemälde die Krönung Mariens durch die heiligste Dreifaltigkeit und ist signiert mit Jörg Fally. Am Altar hängt in einem geschnitzten Rahmen mit Blattwerk, Reben und Engelsköpfen ein Bild von Matthias Pussjäger, welches die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten darstellt.

 

s84 kap gschwellDie Kapelle in Gschwell
Die Kapelle im Weiler Gschwell wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. Eine Votivtafel aus dem Jahre 1661 zeigt den Weiler Gschwell mit der Kapelle und im Text darunter steht, dass ein Bauer vom „landtschwellhof“ von „einem Stier auf die Horn genommen wurde“. Im Innern

befindet sich ein geschnitzter Altar und ein Muttergottesbild und zwei Bischöfen.
Die Innenwände sind mit Fresken ausgemalt, welche die 4 Erzengel Michael, Gabriel, Raffael und Uriel sowie die Heiligen Rochus, Andreas, Johannes der Täufer, Barbara, Martinus und Florian zeigen.

 

Auf einen "Panoramaweg" welcher derzeit in Ausschilderung ist, kann man von Graun beginnend die einzelnen Kapellen erwandern und ausgestattet mit einer eigenen App das Wissenswerte über diese Kapellen in Text, Bild und Video per E-Beacon-Technologie erfahren.

Weitere Infos unter: www.reschenpass.it


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