Administrator

Administrator

Die Initiative „Pro Reschenbahn“ lädt am Dienstag, 20. Juni. Beginn um 20 Uhr, zum Info- und Diskussionsabend unter dem Motto „Reschenbahn verbindet und entlastet“. Veranstaltungsort ist der Sockerhof in 39024 Mals, Rußlandstraße1.

Was wurde aus der Grauner Absichtserklärung vom September 2020, die vier Regierungschefs (Tirol, Südtirol, Graubünden und Lombardei) unterzeichnet haben?  „Die Politik muss nicht nur Nahes und unmittelbar Machbares im Auge haben, sondern auch große Ziele für die späteren Generationen anvisieren“, sagte etwa Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Seit dem Regierungstreffen im März 2022 in Scuol ist es still geworden rund um das visionäre Bahnprojekt. Die Initiative „Pro Reschenbahn“ ist überzeugt: „Die Bahn über den Reschen ist möglich und notwendig. Sie macht im Rahmen der transeuropäischen Achse München-Mailand Sinn und birgt zahlreiche Chancen zur eine Verbesserung der Lebensqualität im Dreiländereck“.

Gut für die Umwelt und für die Brieftasche: Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Vettorato haben heute die Zahlen zu den Förderansuchen im Bereich erneuerbare Energie präsentiert.

Mit den Landesbeiträgen für Energieeffizienz und erneuerbare Energie fördert das Land Südtirol Private, Mehrfamilienhäuser, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen, die in Südtirol Maßnahmen im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden und der Nutzung erneuerbarer Energiequellen durchführen. 2022 hatte die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz die Energieförderrichtlinien überarbeitet. Die neuen Richtlinien sind von der Landesregierung auf Vorschlag von Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato in der letzten Regierungssitzung des vergangenen Jahres genehmigt worden (LPA hat berichtet). Vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2023 konnten Beitragsanträge im Landesamt für Energie und Klimaschutz eingereicht werden. Heute (13. Juni) zogen Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Vettorato Bilanz über die eingereichten Anträge und präsentierten erste Zahlen.

"Wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden, dann wird die Gesamtleistung an erneuerbaren Energien in Südtirol um rund 32 Megawatt erhöht. Damit kommen wir der Umsetzung des Klimaplans einen großen Schritt näher", unterstrich Landeshauptmann Kompatscher.

"Mit der Förderung der energetischen Sanierung und der Nutzung erneuerbarer Energien leisten wir einen wichtigen Beitrag: Die vom Land bereitgestellten Zuschüsse unterstützen Familien und Unternehmen und helfen gleichzeitig der Umwelt", erklärte der zuständige Landesrat Vettorato. "Außerdem sind diese Maßnahmen eine Chance für viele lokale Unternehmen und damit ein Impuls für die regionale Wirtschaft."

Die Zahlen der Einreichperiode 2023 "übertreffen unsere kühnsten Erwartungen", so Vettorato. "In diesen fünf Monaten sind doppelt so viele Anträge im Landesamt für Energie und Klimaschutz eingegangen wie im Jahr 2022, und das Gesamtvolumen der durch die Beiträge ausgelösten Investitionen von Bürgern und Unternehmen ist mehr als dreimal so hoch wie im letzten Jahr." Noch deutlicher zeige sich das positive Ergebnis bei den Förderansuchen für energetische Sanierung von Wohngebäuden: Diese haben sich mehr als verfünffacht und die Gesamtinvestitionen sind über sechzehnmal höher als im Jahr 2022.

Die Zahlen im Detail

1990 Anträge um Förderung für energetische Sanierung und erneuerbare Energien sind von 1. Januar bis 31. Mai 2023 eingereicht worden – im Vergleich zu 955 im Jahr 2022 und 848 im Jahr 2021.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für die 1990 Anträge des heurigen Jahres beläuft sich auf knapp 120 Millionen Euro (genau: 119.990.305 Euro); im Jahr 2022 und 2021 waren es jeweils knapp 38 Millionen Euro. Ein Teil dieser Investitionen ist durch die Landesbeiträge gedeckt.

Aufgeschlüsselt nach einzelnen Maßnahmen entfallen 53.044.616 Euro auf die Photovoltaik, 31.947.987 Euro auf die energetische Gebäudesanierung, 16.839.709 Euro auf Investitionen für Wärmepumpen, 4.459. 093 Euro auf Speicherbatterien; 4.231.141 Euro wurden in Fernwärme investiert; 3.875.025 Euro sind Investitionen in Solarthermie; 2.687.713 Euro wurden in die öffentliche Beleuchtung und 2.905.021 Euro in sonstige Maßnahmen investiert.

Bei der energetischen Gebäudesanierung mit Gesamtinvestitionen von 31.947.987 Euro machen die Mehrfamilienhäuser den Löwenanteil aus. Auf 43 Mehrfamilienhäuser entfallen Gesamtinvestitionen von 20.974.407 Euro. Zum Vergleich: 2022 beliefen sich die Investitionen auf 1.276.000 Euro für 8 Mehrfamilienhäuser und 2021 auf 928.000 Euro für sieben Mehrfamilienhäuser.

Rund 32,6 Millionen Euro an Landesbeiträgen

Die Beitragssumme des Landes Südtirol wird sich auf rund 32,6 Millionen Euro belaufen. Davon entfallen rund 14 Millionen Euro auf die energetische Sanierung von Gebäuden, rund 9 Millionen Euro auf Photovoltaikanlagen, circa 4,4 Millionen Euro auf Wärmepumpen, circa 1,2 Millionen Euro auf Solarthermie, circa 1,3 Millionen Euro auf Fernwärme, rund eine Million Euro auf Speicherbatterien, rund 800.000 Euro auf öffentliche Beleuchtungen und rund 900.000 Euro auf sonstige Maßnahmen.

gm/mpi

Wenn alle mitarbeiten, kann der Klimaplan 2040 erfüllt werden. In dieses Bemühen fällt der Holzbaufonds, der auf Initiative von LR Schuler von der Landesregierung gutgeheißen wurde. 

Die Kriterien für die Beanspruchung der finanziellen Mittel aus dem neuen Holzbaufonds wurden heute (13. Juni) von der Landesregierung genehmigt. Von 2023 bis 2030 wird der Holzbaufonds jedes Jahr mit 1,2 Millionen Euro gespeist. "Ziel dieser Maßnahme ist es, den verstärkten Einsatz des heimischen nachhaltigen Baustoffes Holz mit langfristiger Kohlenstoffspeicherung zu fördern und gleichzeitig andere Baumaterialien mit hoher Kohlendioxidemission, zu ersetzen", erläutert Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Gefördert wird ausschließlich die Neuerrichtung von öffentlichen Gebäuden und Bauwerken in Holz- oder Holzmischbauweise mit einer Mindest-Brutto-Geschossfläche von 300 Quadratmetern oder deren Erweiterung oder Aufstockung um mindestens 100 Quadratmeter zusätzlicher Bruttogeschossfläche. Förderberechtigt sind öffentliche Gebietskörperschaften wie Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Eigenverwaltungen von Gemeinnutzungsgütern und ähnliche, das Land Südtirol und seine Hilfskörperschaften sind hingegen explizit von dieser Förderung ausgeschlossen.

Holz: Heimisch, nachhaltig, zertifiziert

Als Holzbau gewertet werden Gebäude, die mindestens 100 Kilogramm verbautes Holz pro Quadratmeter Brutto-Grundfläche über der Erde aufweisen. Mindestens 80 Prozent des verbauten Vollholzes müssen in einer Entfernung von maximal 500 Kilometern vom Errichtungsstandort geschlägert und verarbeitet worden sein. "Es ist uns ein Anliegen, Holz aus unseren heimischen Wäldern bei uns im Land als Baustoff zu etablieren. Einerseits wird damit die Bewirtschaftung der Wälder wirtschaftlich interessanter für die Eigentümer, andererseits tragen wir auch durch kurze Transportwege zum Klimaschutz bei", erklärt Schuler. Förderfähig sind Tragwerkskonstruktionen und Gebäudehüllen, aber auch Deckenkonstruktionen, Außenwandkonstruktionen, Innenwände, Wandbekleidungen sowie Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Hanf, Kork oder Stroh und Holzdämmstoffe

Beiträge bis zur Erschöpfung der Mittel

Gefördert wird die gespeicherte Kohlenstoffmenge in den oberirdischen Gebäudeteilen der öffentlichen Bauten. Die Förderung ist abhängig von der gespeicherten Kohlenstoffmenge in den Holzbauelementen und in den Dämmstoffen. Zur Berechnung der gebundenen Kohlenstoffmenge wird das Tool "CO2-Tool_Wood" eingesetzt.

Der Beitrag beträgt 500 Euro je Tonne langfristig gespeichertem Kohlenstoff. Anträge mit einem Betrag unter 25.000 Euro werden nicht gefördert, als Förderhöchstgrenze pro Maßnahme wurden 200.000 Euro festgelegt. Eine Expertenkommission (je ein Vertretender der Abteilung Forstwirtschaft, der Agentur für Energie Südtirol - KlimaHaus und der Landesabteilung Hochbau) bewertet die Anträge und erstellt eine Rangliste. Die Beiträge werden bis zur Erschöpfung der Mittel ausbezahlt.

Im laufenden Jahr können die Ansuchen über die Internetseite des Landes Südtirol zum Bereich Land- und Forstwirtschaft bis zum 30. September gestellt werden. Die Maßnahmen sind innerhalb von zwei Jahren umzusetzen, es werden auch Kontrollen vor Ort durchgeführt.

uli

Dienstag, 13 Juni 2023 16:29

„Wir waren alle Räter“

Fürstenburg/Vinschgau/Tiroler Oberland/Unterengadin/Müstair - Mit Anwesenheit
der zwei Landeshauptleute Arno Kompatscher und Toni Mattle (Tirol) und dem Regions-
präsidenten Engiadina Bassa/Val Müstair Victor Peer wurde am vergangenen Montag, den
12. Juni der Startschuss für die neue Periode von INTERREG 2021 – 2027 gegeben. Kick-Off.

von Erwin Bernhart

 

Mit 107 verwirklichten Projekten und einem Investitionsvolumen von 6,3 Millionen Euro schließt die 5. Programmperiode Interreg-Italien-Österreich 2014 – 2020. Mit einer Flut von beeindruckenden Zahlen und Projektfeldern blickte die Koordinatorin von RegioL in Landeck Gabriele Juen auf die abgelaufene Periode zurück. Die vor 15 Jahren aus der Taufe gehobene „Terra Raetica“ erstreckt sich auf 5000 Quadratkilometern zwischen dem Tiroler Oberland, dem Vinschgau und dem Unterengadin mit der Val Müstair. 2000 km2 davon befinden sich in zwei Nationalparken und in 5 Naturparken. Zum Vergleich: Südtirol ist 7200 km2 groß. In der „Terra Raetica“ versammeln sich 73 s7 terraGemeinden - 55 in Tirol, 13 im Vinschgau und 5 in der Schweiz.
In den vergangenen 15 Jahren haben sich Themen und Projekte, die über Interreg-Geld cofinanziert worden sind, aufgefächert in handhabbare Aktionsfelder. Intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum als Aktionen mit dem Ziel der „Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Erhalt der Lebensqualität“. Das sind große Kristallisationspunkte, um die sich wunderbar Projekte ansiedeln lassen, die von der Bevölkerung mitgetragen und deshalb Bestand haben können.
Einen Einblick in die Interreg-Projekte gewährt das dem Vinschgerwind beigelegte Heft „Ohne Grenzen - Sainza cunfins. Kleine Projekte - Große Wirkung“.
Gabriele Juen komprimierte ihren mit großer Leidenschaft vorgetragenen Rückblick so gut und auch emotional, dass sie großen Applaus und großen Respekt dafür erntete. Ort und Rahmen ihres Rückblickes war die Fürstenburg in Burgeis. Dort haben sich am 12. Juni die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Toni Mattle und der Regionspräsident Engiadina Bassa/Val Müstair Victor Peer eingefunden. Die BM aus Graun, Mals, Taufers, Schluderns, Laas, Prad, Schlanders und Martell waren gekommen, Wirtschafts- und Bauern- und Schulvertreter, Vertreterinnen der Sozialdienste, Vertreter aus den Bereichen Kultur und Tourismus und viele Interreg-Projektpartner aus allen drei beteiligten Regionen, aus dem Vinschgau, aus dem Tiroler Oberland, aus Müstair und aus dem Unterengadin. Albrecht Plangger wohnte der Veranstaltung ebenso bei wie der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Allein die Anwesenheit der hohen Politik und der vielen Akteure unterstrich die Bedeutung, die den Interreg-Programmen zugedacht werden und gab der „Kick-off“ Veranstaltung einen gebührenden Rahmen.
Mit erfreulicher Frische hat die grenzüberschreitend zusammengesetzte und junge Böhmische „Grenzenlos“ die vom Präsidenten des Interreg-Rates und Mitglied der lokalen Aktionsgruppe Vinschgau (LAG) Andreas Tappeiner moderierte Auftaktveranstaltung musikalisch begleitet. Tappeiner konnte auch zahlreiche Vertreter aus vielen Ämtern der drei Regionen willkommen heißen. Im Zentrum stand die Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung für die neue 6. Interreg-Periode 2021 – 2027. In der neuen Vereinbarung wird an jene Werte und Zielsetzungen angeknüpft, die der Gründung der „Terra Raetica“ vor 15 Jahren zugrunde gelegt worden sind.
Mit dem offiziellen Start der neuen Förderperiode können nun Projekte entwickelt und ausgeschrieben werden und mit Hilfe von rund vier Millionen Euro aus dem Efre-Topf bis 2027 umgesetzt werden. Mit 1. Juli wid der erste Call eröffnet.
Geschenke gab es zu Beginn für die Landeshauptleute von der Gastgeberin und Direktorin der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg Monika Aondio. Die Landeshauptleute erhielten den in der Fürstenburg produzierten „Aceto melamico“.
Der Nordtiroler Landeshauptmann Toni Mattle, ehemals Bürgermeister von Galtür und in Sachen Interreg bestens bewandert und in Vinschger Interreg-Kreisen gut bekannt, erinnerte in seiner Ansprache an die Entfernung der Grenzbalken am Reschen vor 20 Jahren. Es sei erfreulich, dass die Jungen an die Region ohne Grenzen glaube. An den Interreg-Programmen beteiligt seien jene zwei Landesteile, die in beiden Ländern als Oberland bekannt sind. Das Oberland in Nordtirol von Imst über Landeck bis Nauders und das Oberland in Südtirol bis hinauf auf den Reschenpass. „Es ist oft besser von oben hinunter zu schauen“, sagte Mattle schelmisch. Und die 5000 km2 Terra Raetica seien soviel wie die Hälfte des Landes Tirol. In den Interreg-Projekte befase man sich mit der Nachhaltigkeit, mit der Moblität, mit dem Sozialen, mit der Energie mit ganz wichtigen Themen und man könne voneinander lernen. So entstehe Identität, so entstehe eine Heimat über die Grenzen hinaus. „Wir waren alle einmal Räter“, erinnerte Mattle an die Geschichte.
Victor Peer, der Regionspräsident Engiadina Bassa/Val Müstair umriss die „Terra Raetica“ als funktionalen Raum, in dem gemeinsam strategische Ziele verfolgt werden und Peer ließ aufhorchen. Denn das Unterengadin wolle sich in die neue Interreg-Periode intensiver einbringen. Man sei bestrebt, das Projekt „Sonnenstrahl“ in einer 2. Phase als „Solis“ fortzuführen. Man erwarte freudig die weitere Umsetzung und dies sei auch von der Kantonsregierung in Chur erwünscht. Die Regierungsmitglieder lassen sich entschuldigen, weil der Große Rat just vom 12. – 15. Juni 2023 seine Landsession abhalte. „Gern wollen wir die Regierung entschuldigen, wenn dafür mehr finanzielle Mittel fließen“, sagte Peer.
LH Arno Kompatscher wies darauf hin, dass die Umsetzung der Interreg-Projekte mit Einbeziehung der Bevölkerung schon zu einer Marke geworden sei. Das Organisationsmodell habe sich bewährt, Europa komme so bei den Leuten an. „Hier bauen die Bürger Europa selbst“, sagte Kompatscher.
Vom Präsidenten des Interreg-Rates Terra Raetica Andreas Tappeiner wurden mit Emil Müller, Markus Maß, Andrea Gilli und Waltraud Handle ehemalige maßgebliche Mitstreiter in der Terra Raetica mit einem Geschenkskorb aus lokalen Produkten geehrt.
Ausklang fand die Veranstaltung bei Speis und Trank und regem Austausch.

Vinschgau - Ambitioniert startet die SVP im Bezirk Vinschgau in den Wahlkampf und SVP-Bezirksobmann Abi Plangger gibt die Richtung vor: „Mindestens zwei müssen nach Bozen gewählt werden, dann tun wir uns leichter, einen Landesrat zu bekommen.“ Tatsächlich ist das Streben in Richtung Machtzentrale weniger persönlichen Befindlichkeiten geschuldet, vielmehr geht es um Entscheidungen, die den Vinschgau, die die Gemeinden im Vinschgau unmittelbar betreffen.
Da ist zum einen die Energie-Frage. Sepp Noggler sagte es unverblümt: „Das Energieressort wär’ gut.“ Denn derzeit liegt ein Gesetzesentwurf vor, der die Vergabe der Kraftwerks unter anderem in Graun und jenes in Naturns vorsieht. „Ein Megaproblem“, sagt Noggler. Wenn diese Vergabekriterien bestehen bleiben, sind die Gemeinden im Vinschgau bei der Vergabe der Reschenstauseekonzession draußen. Beim Pressefrühstück in der „Linde“ in Schlanders am 9. Juni wurden noch mehr Punkte erkläutert, die die SVP-Kandidaten als Programm in den Wahlkampf mitnehmen. Die Fachkräfteabwanderung in die Schweiz etwa. Oder: „Beim Na-
tionalpark sind wir keinen Schritt weiter gekommen“, wie es Plangger und Noggler formulieren. Verena Tröger möchte, dass der Vinschgau „eine lebenswerte Region mit hoher Lebensqualität“ bleibt. Da sei es vonnöten, dass der Verkehr flüssig gestaltet werde. Sie nennt die Radwegunterführung auf der Töll mit Kreisverkehr nach Partschins und Überholungsmöglichkeiten in Form von Kriechspuren. Das Nachtleben der Jugend liege ihr am Herzen und da sei sie mit der Disco Fix direkt angesprochen. Um leistbares Wohnen müsse man sich bemühen, um Betreuungsischerheit für junge Familien. Die derzeitigen Schulkonzepte seien zu überdenken in Richtung bessere Betreuung der Kinder und von Bürokratie entlastete Lehrer.
Der junge Agronom und Musiker David Frank denkt daran, Situationen zu schaffen, die im Ausland lebende Vinschger/Südtiroler zur Rückkehr bewegen sollen. Sonst drohe, die Entwicklung stehen zu bleiben. Frank kann sich einige Ämter in der Peripherie vorstellen, damit attraktive Arbeitsplätze dort angesiedelt werden, ein Landwirtschaftskompentenzzentrum etwa im Vinschgau. In den Gemeinden solle es Budgets ausschlielich für die Jugend geben und der Vinschgau solle sich als innovative Kulturregion profilieren. Ein Fachgremium aus Ehrenamt, Kultur und Landwirtschaft solle sich bilden und daran arbeiten. (eb)

Dienstag, 13 Juni 2023 12:26

Zukauf von Know-How

s5 Ulrich InnerhoferSchlanders - Die Gemeinde Schlanders kauft für sein Bauamt bautechnische Leistungen von auswärts hinzu. Weil der langjährige, langgediente und ausgefuchste Bauamtsleiter Manfred Horrer mit Ende 2022 in Pension gegangen ist und weil aufgrund des neuen Landesgesetzes für Raum und Landschaft allenthalben Unsicherheit herrscht, klafft im Schlanderser Bauamt eine schmerzliche Know-How-Lücke. Diese Lücke ausfüllen soll ausgerechnet der Schlanderser Bausspezialist Ingenieur Ulrich Innerhofer, der in der Vergangenheit für die Gemeinde Schlanders als „Ingenieur-Mädchen“ für quasi alles tätig gewesen war und jede Menge öffentliche Aufträge erhalten hat. Man könnte auch mit einem Sprichwort sagen, dass im Schlanderser Bauamt wohl der Bock zum Gärtner gemacht wird. Der Gemeindeausschuss begründet im Beschluss 297/2023 die insgesamt vorgesehenen knapp 20.000 Euro für Innerhofer, dass “der Nachfolger noch einige Zeit (2 Jahre) eine technische Unterstützung“ brauche. Das ist dann auch die einzige Zeitangabe im genannten Beschluss, so dass weitere Beratungs-Honorare nicht auszuschließen sind. (eb)

Dienstag, 13 Juni 2023 12:25

El Niño und La Niña

Vom Wind gefunden - Für 2023 gehen Meteorologinnen und Klimaforscher davon aus, dass Ende dieses Jahres nach drei La-Niña-Jahren wieder ein El Niño einsetzen wird, der zu stärkeren Hitzewellen und neuen Temperaturrekorden führen wird. La Niña (das Mädchen) und El Niño (das Christkind) bezeichnen Veränderungen von Meeres- und Luftströmungen vor der Westküste von Süd- und Mittelamerika. Die Fischer nennen dieses Phänomen der christlichen Jahreszeit entsprechend „El Niño“, also „das Christkind“. Es ist ein Christkind, das Unheil bringt. Denn meistens ist ein El-Niño-Jahr mit Katastrophen für die Einheimischen verbunden. El Niño führt zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre, la Niña zu einer Abkühlung. Durch das Wetterphänomen El Niño würde zusätzlich zum Klimawandel durch menschengemachte Treibhausgase die Gefahr von Temperaturrekorden erhöht werden. Etwa alle vier Jahre zur Weihnachtszeit erwärmt sich das Meer vor der südamerikanischen Westküste und beschert den Fischern dort eine existenzbedrohende Flaute beim Fischfang. Es kommt zu gewaltigen Niederschlägen, die für Überschwemmungen und Orkane sorgen. Durch die Veränderungen der Windzirkulation im Pazifikraum werden die Passatwinde rund um den ganzen Globus beeinträchtigt. Dadurch verändern sich auch die Meeresströmungen. An der Ostküste Afrikas entstehen Dürren, ebenso kommt es zu Trockenperioden in Australien und Indonesien. Auch auf Europa soll El Niño Einfluss haben: Den eisigen Winter 2009/2010 zum Beispiel führen einige Wissenschaftler auf das Phänomen zurück. (hzg)

Dienstag, 13 Juni 2023 16:10

Beleidigte Mehrheit

Naturns - Das politische Klima im Gemeinderat von Naturns hat sich mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses zur Verbauung der „Plaza“ am 6. Juni 2023 nicht verbessert. Im Gegenteil.

von Erwin Bernhart

Die Fußballjungs vom ASV Naturns sind in die Oberliga aufgestiegen. Darüber herrscht in Natursner Fußballkreisen große Freude. Auf der anderen Seite hat der Gemeinderat eine Art Abstieg gemacht. Absicht von BM Zeno Christanell und der SVP-Fraktion war es, mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses das politische Klima im Gemeinderat und in Naturns wieder zu stabilisieren. Gelungen ist das nicht ganz.
Dabei hatte die Sitzung gut begonnen, auch beim betreffenden Tagesordnungspunkt. Karl Zerzer tat für die Promotoren der abschaffenden Volksbefragung sein Bedauern kund, dass mit dem Widerruf des Ratsbeschlusses die Volksabstimmung hinfällig sei. Denn damit werde dem Volk die Willensbekundung - ob Veränderungen am Parkplatz überhaupt erwünscht seien - genommen. Schließlich habe man tags zuvor knapp 600 Unterschriften für die Abhaltung einer Volksbefragung in der Gemeinde abgegeben. Die Botschaft sei damit klar, dass das Volk bei dem Vorhaben frühzeitig einzubinden sei.
Die Süd-Tiroler Freiheit forderte, den Widerruf von der Tagesordnung zu streichen, um die Volksabstimmung durchziehen zu können. Das wurde mehrheitlich abgelehnt.
VizeBM Michl Ganthaler war um Deeskalalation bemüht. Michael Lochmann von der Süd-Tiroler Freiheit warf der SVP-Mehrheit vor, dass sie vor einer Volksabstimmung Angst habe, was Ganthaler als Populismus zurückwies. BM Christanell wies Dietmar Rainer auf die 3-minütige Redezeit hin. „Wir waren wohl zu voreilig“, sagte Norbert Kaserer (SVP) und auch Bauernvertreter Michl Kaufmann (SVP) sagte, dass man es verabsäumt habe die Bürger mitzunehmen. Auf allen Seiten seien Fehler passiert, sagte Helmut Müller. Evi Prader (Zukunft Naturns) pochte darauf, dass die 600 Unterschriften zu respektieren seien und man solle von Null starten.
Für die STF las Natascha Santer eine Stellungnahme vor und wies auf schwere politische Fehler der Mehrheit hin.
Bis dahin konnte die Diskussion als hart aber fair eingestuft werden.
Mit der vom SVP-Fraktionssprecher Andreas Pircher vorgelesenen und langen Erklärung kippte die Stimmung. Pircher rechnete mit allen Kritikern in einer befremdlichen Tonlage ab, sprach von einem „Lehrstück zur Spaltung der Bevölkerung“ von „negativen Emotionen“, von einem „Zynismus der Promotoren“, von „Missbrauch von Unterschriften“ für Leserbriefe. Als Pircher mit „Wir suchen den klärenden Dialog“ endete, war die Stimmung im Gemeinderat zerschlagen.
Als eine Art „Anklageschrift eines Staatsanwaltes“ bezeichnete STF-Rat Lochmann die Stellungnahme, als „arg bedauerlich“, als „völlig überflüssig für eine Weiterarbeit im Gemeinderat und mit der Bevölkerung“. Was denn das solle und ob diese schriftliche Stellungnahme in der SVP-Fraktion abgesprochen war. Weil Lochmann da keine Antwort bekam, ist anzunehmen, dass die angreifende Stellungnahme von der SVP-Mehrheit gebilligt war. Astrid Tappeiner (Zukunft Naturns) bezeichnete die Stellungahme als „unangemessen“, die Wortwahl sei „völlig daneben“. Da gehe es offensichtlich nicht mehr um die Sache sondern um’s Prinzip.
BM Zeno Christanell versuchte die Handbremse zu ziehen, sprach davon, dass in alle Richtungen ausgeteilt und dass er angegriffen worden sei, was er aushalte. Die Unterschriften seien ernst zu nehmen und es sei eine Art „reiniges Gewitter“ gewesen.
Mit 14 dafür und 4 dagegen wurde der Ratsbeschluss widerrufen und für unverzüglich vollstreckbar erklärt.
Die Generalsekretärin hatte während der Debatte den weiteren Weg skizziert: Der Bürgermeister werde im Sinne der Gemeindesatzung demnächst die Volksabstimmung für unzulässig erklären, weil der Gegenstand der abschaffenden Volksabstimmung nicht mehr vorhanden sei.
Die rund 600 Unterschriften, die für die Abhaltung einer Volksabstimmung in Naturns geleistet worden sind, werden also im Gemeindeamt nach dem Widerruf des Ratsbeschlusses einfach vergammeln.

Dienstag, 13 Juni 2023 12:23

Team-K-Team aus dem Vinschgau

Neben den beiden Landwirtschaftsvertretern Markus Hafner und Markus Sprenger geht Dorothea Kurz für das Team K ins Rennen. Kurz, die über eine 40-jährige Erfahrung als Kinderkrankenpflegerin mitbringt, machte vor einiger Zeit mit ihrer Umfrage unter dem Pflegepersonal von sich Reden. Markus Hafner ist ebenfalls ein bekanntes Gesicht, trat er doch bereits bei den Wahlen zum Senat für die Köllensperger-Partei an. Der Landwirt Markus Sprenger hat seinen Hof in St. Valentin zum Gnadenhof umgestellt.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.