Dorftheater Schleis
Auch in diesem Jahr soll es wieder lustig werden auf der Schleiser Bühne: die Regisseure Peter Abarth und Max Eller inszenieren den Schwank „Der Wunder Doktor aus Afrika“ mit einer Mischung aus altbekannten Gesichtern und jungen Nachwuchstalenten aus Schleis.
Im Schwank aus drei Akten dreht sich alles um Opa Albert und seine unangenehme Krankheit. Weil ihm kein Doktor aus der Umgebung helfen kann, bringt sein Kolleg Heinz den „Wunderdoktor“ Owanga mit nach Schleis. Das sorgt für jede Menge Aufregung: die Pfarrköchin ist strikt dagegen, dass außerhalb der Kirche „Wunder“ vollbracht werden und Reporterin Luise will die Wunder in die Schlagzeilen bringen. Als ein paar Wundergläubige es dann (trotz Owangas Warnung) übertreiben, ist das Chaos perfekt!
Das Stück wird im Sparkassensaal Schleis ab dem 05. April aufgeführt.
Platzreservierung unter: 347 845 88 32
Kolumne - Von den Aktivisten der Südtiroler Feuernacht vom 12. Juni 1961 sind nur mehr wenige am Leben. Einer von ihnen ist Josef Fontana. Er wurde 1937 in Neumarkt geboren, besuchte dort die Volksschule und erlernte das Malerhandwerk. Politisiert wurde er sozusagen „vor Ort“, auch indem er im November 1957 zusammen mit 35.000 Südtirolern an der Großkundgebung in Sigmundskron teilnahm. Deren Protest richtete sich unter anderem gegen die Nichterfüllung des Pariser Vertrages durch Italien. Hier die Vorgeschichte: 1946 verlangen über 150.000 Südtiroler ihre „Heimkehr“ zu Österreich; im September 1946 sichert Italien im sog. Pariser Abkommen die Gewährung einer Selbstverwaltung für Südtirol zu; durch einen „Etikettenschwindel“ wird diese Autonomie auch auf das Trentino ausgeweitet, auch die staatlich forcierte Zuwanderung geht weiter. Manchem Südtiroler, unter ihnen Josef Fontana, „platzt der Kragen“, sie sind für eine „schärfere“ Vorgangsweise. In der Folge kommt es zu Anschlägen, die in der sog. Feuernacht vom Herz-Jesu-Sonntag 1961 gipfelt, bei der in der Umgebung von Bozen an die 40 Hochspannungsmasten in die Luft fliegen. Josef Fontana war schon vorher „in Aktion getreten“, indem er einen Sprengstoffanschlag auf den Ansitz Ettore Tolomeis, des Trentiner Irredentisten und „Erfinders“ tausender Orts- und Flurnamen in Südtirol, in Glen bei Montan und auf zwei im Rohbau befindlichen Volkswohnhäuser in der Sassaristraße n Bozen verübte. Im Mai 1961 wurde er verhaftet, die Feuernacht erlebte er hinter Gittern im Gefängnis von Bozen. Dort bekam er dann bald Gesellschaft, denn nach und nach wurde ein Großteil der Attentäter und auch deren Anführer Sepp Kerschbaumer in Haft genommen. Im Dezember 1963 wurde den 68 Angeklagten vor dem Schwurgericht in Mailand der Prozess gemacht. Für Fontana endete er mit der Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe von 10 Jahren und 4 Monaten.
Ab da beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Nachdem ihm eine Einzelzelle im Gefängnis bewilligt wurde, macht er sich ans Studieren: Er holt die Mittelschule nach und bereitet sich in einem Fernstudium auf die Reifeprüfung vor. In Latein bekommt er Nachhilfeunterricht vom Franziskanerpater Leopold, in Englisch bringt ihn der Mithäftling Prof. Andergassen auf Vordermann. Wegen guter Führung wird er nach acht Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen. Er legt 1970 in Salzburg die Matura ab und inskribiert anschließend an der Universität Innsbruck Geschichte, Germanistik und Philosophie. Er schließt sein Studium ab mit einer Dissertation über ein nicht sehr ruhmreiches Kapitel in unserer neueren Geschichte, nämlich über den Kulturkampf in Tirol von 1861 bis 1892 und der damit verbundenen Abschottung und geistigen Isolierung des Landes. Josef Fontana arbeitete nach seiner Promotion von 1977 bis 1999 als Sekretär beim Südtiroler Kulturinstitut. Während dieser Zeit verfasste er viele Arbeiten zur Geschichte Tirols, des Südtiroler Unterlandes und eine Biografie von Sepp Kerschbaumer. Er war mit Leib und Seele Historiker, mit ausgeprägter Liebe zum Detail, Bienenfleiß und eisernem Willen. Am meisten aber beeindruckt mich an Fontana, neben seiner aufrechten patriotischen Gesinnung, was er aus seinem Leben gemacht hat!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Vinschgau - Die anstehenden Gemeinderatswahlen standen im Vordergrund bei der diesjährigen hds-Bezirksversammlung. Doch nicht nur. Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser fand einmal mehr klare Worte zur Handelspolitik im Vinschgau.
von Angelika Ploner
Für eine kurzweilige und lebendige Bezirksversammlung sorgte Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser am 27. März 2025 in der BASIS Vinschgau. Zum einen mit seinem Impulsreferat. Zum anderen mit einer 2-Minuten-Rede-Runde, zu der alle BM-Kandidatinnen und Kandidaten im Vorfeld eingeladen worden waren. Thema: Die Handelspolitik in der eigenen Gemeinde - Positives, Negatives und Visionen. Der Einladung gefolgt sind einige, aber nicht alle.
„Schlechte Handelspolitik hat dermaßen schlechte Auswirkungen, dass wir es zum Thema gemacht haben“, sagte Spechtenhauser. „Der kommunalen Handelspolitik ist wesentlich mehr Bedeutung zuzumessen. Ich betone wesentlich“, so Spechtenhauser wörtlich. Der Handel solle in den Ortzentren stattfinden und nicht außerhalb. „Im Ortskern finden authentische Begegnungen statt, dazu braucht es die Geschäfte und die Gastronomie. Zu glauben an der Staatsstraße Großhandel zu errichten, der wird eines Besseren belehrt. Realitäten außerhalb fehlen dem Ortskern, saugen Kaufkraft ab, sorgen für eine Frequenzabnahme und fördern das Ladensterben im Ortszentrum. Die Dörfer sterben. Ich muss da als Negativbeispiele das geplante Eurospin Kortsch oder das M-Preis Eyrs nennen. Entscheidungen der Gemeindepolitik sind im Interesse der Gemeinschaft zu treffen und nicht für das Profitdenken und den Vorteil Einzelner. Die Zulassung neuer Handelsfläche ist also nur für diejenigen wenigen Warengruppen zu genehmigen, für die es erlaubt ist: Möbel, Getränke, Autohandel usw. Augenmerk und Unterstützung sind auf eine Nachbesetzung und Verdichtung der Einzelhandelsflächen in den Ortskernen zu legen.“
Kommunale Handelspolitik sollte Herzensangelegenheit einer jeden Gemeinde sein. Vor diesem Hintergrund war die 2-Minuten-Rede-Runde der BM-Kanidatinnen und Kandidaten eine interessante: Manche blieben vage, einige waren konkreter. Zwei Beispiele: Heiko Hauser, BM von Schluderns, etwa hat mittels Wirtschaftsförderung für Neuansiedelungen von 10.000 Euro immerhin fünf Betriebe neu oder wieder eröffnen können. Diese müssen drei Jahre bleiben.
Verena Tröger, BMin von Laas: „Ich fühle mich bei den Ohren genommen. Wir haben in Eyrs etwas zugelassen, was uns Bauchweh bereitet.“ Die Ehrung der hds-Mitglieder ist immer ein besonderer Moment: Heuer wurde Ortler Gel Kg der Andrea Weissenegger mit Mutter Rosa und Vater Anton aus Prad für 30 Jahre hds-Mitgliedschaft geehrt.
Philipp Moser, der Präsident, sagte seinen Mitgliedern: „Die Monni Card hat 18,3 Millionen generiert, 57.000 Gutscheine wurden gekauft - ein neuer Rekord.“ Aus hds Servicegenossenschaft wird InService. Und: Eine neue „Miar“-App wird auf den Weg gebracht.
Kürzlich organisierte die Ortsgruppe Rabland des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) für alle Wattbegeisterten im Restaurant „Cutraun“ in Rabland ein Vorausscheidungsturnier des landesweiten Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“. Die Sieger der Vorausscheidung, Karl Kainz aus Marling und Manfred Kainz aus St. Gertraud, sicherten sich die begehrten Finalkarten. Das Finale des „Südtiroler Wattkönigs“ findet am 10. Mai 2025 im Sixtussaal der Spezialbier-Brauerei FORST statt.
Bozen/Vinschgau - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz schreibt für das Jahr 2025 ein Praktikum in Gedenken an Prof. Florin Florineth aus. Der aus Mals im Vinschgau stammende Florin Florineth war nicht nur Mitbegründer und Vorsitzender des Dachverbandes, sondern auch ein international geschätzter Pionier der Ingenieurbiologie.
Das Praktikum beinhaltet eine Vergütung, die je nach Aufgabenumfang und Zeitaufwand bis zu fünf Monaten entrichtet wird. Das Praktikum kann auch Teil einer Bachelor- oder Masterarbeit sein. Das Praktikumsangebot richtet sich an Studierende, welche das Thema Entsiegelung von Siedlungs- und Gewerbegebieten vertiefen möchten.
Thema: Ermittlung des Entsiegelungspotentials in einem Südtiroler Siedlungs- oder Gewerbegebiet. Ziel: In Zusammenarbeit mit der Projektgemeinde sollen Sensibilisierungsarbeit geleistet, potenzielle Entsiegelungsflächen ermittelt und nach Möglichkeit eine konkrete Entsiegelungsfläche ausgewählt werden. Aufgabenbeschreibung: Die Praktikumsarbeit beinhaltet die Recherche der rechtlichen Rahmenbedingungen, Interviews mit politisch Verantwortlichen, Gespräche mit Fachpersonen der Gemeinde- und Landesämter. Es folgt die planerische Erhebung des Projektgebietes und eine einfache zeichnerische Darstellung des Entsiegelungspotentials und die Ausarbeitung eines Nutzungskonzeptes für eine konkrete Fläche.
Sollte optional eine Masterarbeit angestrebt werden, ist die eigenständige Erarbeitung von Forschungsfragen und Hypothesen notwendig. Bewerbung: Sollte Interesse am Florin Florineth-Praktikum 2025 bestehen, ersuchen wir um Zusendung des Lebenslaufes und eines Motivationsschreiben. Einsendeschluss: Montag, 26. Mai 2025. Mailadresse:
research@umwelt.bz.it
Anreise unserer Gäste im Zug, ist das möglich?
Laut verfügbaren Zahlen aus Tourismus und Landesämtern reisen momentan nur etwa 7% der Touristen im Zug an. Das heißt, 93% kommen mit dem Auto, mit Bussen oder mit dem Flugzeug. Allerdings leidet Südtirol seit Jahren unter dem starken Autoverkehr. Vor allem der Individual-PKW verursacht Staus, die von der einheimischen Bevölkerung immer stärker als Einschränkung der Lebensqualität gefühlt werden. Der Ausweg muss also darin liegen, das Auto vermeiden zu können. 2017 hat der Landtag eine direkte Railjet-Verbindung von Bozen nach Wien unterstützt und schon 2019 gab es diese perfekte und bequeme Verbindung. Und genauso könnte es mit relativ geringem Aufwand möglich sein, tägliche, direkte Verbindungen von München nach Meran und von Verona nach Innichen herzustellen. München und Verona sind „Hubs“, wo ein Umstieg aus anderen Richtungen leicht möglich ist. Wenn man bedenkt, dass es schon vor 40 Jahren direkte „Kurswagen“ aus Deutschland nach Meran gegeben hat, ist dieser heutige Zustand wahrlich ein beschämender Rückschritt. Von Innsbruck nach Meran benötigt man mit den Bummelzügen und dem obligatorischen langen Halt an der Grenze fast 3 Stunden. (...)
Die Autonomie Südtirols muss endlich genutzt werden, um die Gleisanlagen in Südtirol selbst zu verwalten. Das ist eine politische Frage. Aber was haben wir denn nicht schon alles „heimgeholt“. Der nächste Schritt ist die Zweigleisigkeit der Strecke Meran – Bozen. Sie wird jetzt schon von Pendlern und Touristen genutzt, vielleicht sogar einmal auch von Güterzügen. Natürlich brauchen wir dann auch Pendlerparkplätze oder günstige Zubringerdienste von den Dörfern zu den oft abgelegenen Bahnhöfen. Die Tourismuswirtschaft kann Abholdienste zu den Hotels organisieren. (...)
Zusammengefasst lautet die Devise: Keine Maßnahmen mehr setzen, die den Autoverkehr begünstigen, sondern nur mehr in Systeme investieren, die eine autofreie Mobilität ermöglichen und fördern! Der Zug kann eine verlockende Alternative bieten. Er muss nur gut gemacht sein. Und dafür braucht es den Willen von der Bevölkerung und den politischen Willen von den Abgeordneten im Landtag und im Parlament.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Dankeschön für den großartigen Einsatz!
Am 12. März 2025 kam es am Steghof in Naturns zu einem Dachstuhlbrand. (Die Dolomiten hat am 14. März 2025 berichtet.) Dank des schnellen, professionellen und unermüdlichen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehren aus Naturns, Tschirland, Tabland, Staben, Plaus und Meran (ein besonderer Dank für die zweite Drehleiter) konnte der Schaden auf das Dach beschränkt werden.
Ein ebenso großes Dankeschön gilt dem Weißen Kreuz und den Carabinieri, die vor Ort waren, um Sicherheit und Unterstützung zu gewährleisten. Besonders beeindruckt hat uns, mit welcher Sorgfalt die Feuerwehrleute nicht nur die denkmalgeschützten Stuben erhalten, sondern auch die Wohneinheiten vor Löschwasser geschützt haben.
Dieser Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig und wertvoll das ehrenamtliche Engagement unserer Einsatzkräfte ist. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle Helferinnen und Helfer für ihren großartigen Einsatz!
Fam. Agnelli Wolf und Fam. Erlacher Wolf
Wälder sterben - Wüsten wachsen (Teil 2)
Auch Windwurf und Schneedruck haben wenig mit Witterungsextremen, sondern mehr mit Dünngründigkeit des Bodens zu tun. Für die Reduzierung von Abgasen verlagert der Mensch das Problem, für die Regeneration der Böden tut er nichts. Energie verbraucht, vergeudet er mutwillig bis total unverschämt immer mehr. Gönnen wir unseren Kindern keine Zukunft? Auf dünnschichtigen und folglich trockenen und wärmeren Böden ist auch für die Fichte die Endzeit gekommen. Fichten verschwinden zu 80% in den nächsten 15 Jahren in Mitteleuropa und Oberitalien bis hinauf 1.500 m.u.M. Nur auf relativ feuchten und kühlen Böden überleben sie. Werden dann auch Laubbäume massenweise vom Borkenkäfer oder anderen Parasiten befallen? Alle Bäume, die auf solchen Böden heute noch leben, sind in ihrem Abwehrsystem sehr geschwächt, und an „Nützlingen“ fehlt es noch mehr! Aus Mangel an Lebenssäften, unter diesen könnte man sowohl die Nährsalzlösungen, als auch die Wachstumssäfte verstehen, können vorallem Fichten zu wenig Harz erzeugen, um die Borkenkäfer zu ertränken. Die Nährsalzlösungen kommen aus dem Boden zu den Blättern, werden dort durch die Photosythese in Wachstumssäfte umgewandelt und fließen im Bast, dem Bindegewebe zwischen Borke und Holz, zu allen Wachstumszellen und auch zum Pilzgeflecht, das mit der der Pflanze Symbiose betreibt. Das Pilzgeflecht erhält von der Pflanze den kohlenhydratreichen Wachstumssaft, dafür mineralisiert es organische abgestorbene Substanz zu Nährsalzlösungen.
Paul Gruber, Weyer (A), Mals
HAIKU - GEDICHT
Prämiertes Werk zum Kreativ-Wettbewerb anlässlich des 80. Todestags von Josef Mayr-Nusser
Sein Gebet verhallt
am Winterhimmel – etwas
von ihm bleibt …
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Gesundheit
So langsam werden unsere Vorsätze von Neujahr auf die harte Probe gestellt.
Angenommen, du hast Dir tägliche Übungen für Deinen Rücken vorgenommen oder einen täglichen Spaziergang oder weniger Alkohol oder was auch immer…und Du hast es nun schon 5 Tage oder 5 Wochen durchgehalten. Nun passiert das Drama: es kommt der bekannte Durchhänger…plötzlich ist das Wetter Schuld, die Verführung von Freunden, der leichte Schnupfen…irgendetwas findet der innere Schweinehund schon, damit er uns zu Fall bringt. Die Frage ist, wie wir drauf reagieren? Mit Selbstvorwurf, mit Ärger, mit Resignation, mit „Vorhaben gescheitert“ oder gestehst Du Dir zu, dass das passieren kann, dass das zum Erfolg dazugehört und jedem Menschen auf seinem Weg zu einem großen Ziel schon einmal passiert ist?
Kurz einmal hinzufallen ist Teil jeder Veränderung.
Laut Studien erreichen jene Menschen ihr Ziel, die einen Rückschlag miteinkalkulieren. Alles andere ist unmenschlich, hart und gleicht eher einer maschinellen Einstellung als einer humanen Entwicklung. Wenn wir unser Hinfallen also sehen, wahrnehmen und annehmen, dann krallen wir uns emotional nicht daran fest, sondern bleiben auf unser Ziel ausgerichtet.
Hinfallen.
Aufstehen.
Krone richten.
Weitergehen.
Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com
Industrie trifft Schule und umgekehrt. Seit 14 Jahren findet ein Austauschtreffen zwischen dem Unternehmerverband Südtirol und den SchülerInnen der 4. und 5. Klassen der Berufs- und Oberschulen des Vinschgaus statt. Gemeinsam Zukunft gestalten – unter diesem Leitmotiv stand die Veranstaltung heuer. Der Grundtenor am 20. März 2025 lautete: Die Zukunft heißt KI.
von Angelika Ploner
Die Schülerinnen der 5B des SG Schlanders Anna Hofer, Maria Parth und Lena Theiner präsentierten die Ergebnisse einer Umfrage unter Schülern zu KI, Philip Hölbling von der 5A des SG hingegen jene zum Thema: Vinschger Betriebe und KI. Bei Auto Telser in Schlanders „arbeitet man noch selber.“ Bei der Firma Mair Josef & Co. KG in Prad sind „selbstfahrende Bagger kein Thema, im Verwaltungsbereich dagegen wird KI eingesetzt.“ Bei Sockelleisten Pedross in Latsch kommt „Deepl oft und ChatGPT hin und wieder zum Einsatz.“ Im Produktionsbereich nutze man KI für die Erkennung von Fehlern z.B. von Ästen. Bei Interfama in Prad werden seit 3-4 Jahren Schweißroboter eingesetzt. Das Ergebnis: Roboter werden nicht müde, haben keinen schlechten Tag und sind präziser. ChatGPT erhält dort etwa den Auftrag, eine E-Mail freundlicher oder sachlicher zu gestalten. Auch Übersetzungen werden mit KI gemacht. Bei Systems „verwenden wir KI im Marketing und Verwaltungsbereich, für Analysen und in der Softwareentwicklung“, sagte Geschäftsführer Gustav Rechenmacher vor vollen Stühlen im Kulturhaus Schlanders. Doch: Auch oder gerade KI brauche die Kontrolle von Menschen. Deshalb gelte es immer den Kopf einzuschalten.
Die Schülerumfrage mit 258 Antworten zeigte: Immerhin 56 Prozent der Befragten überprüfen die über KI abgefragte Informationen bevor sie diese gebrauchen. Grundsätzlich wird KI als hilfreich eingeschätzt. Das Resümee der Maturantinnen: „KI ist nur so nützlich, wie wir sie machen.“
Große Aufmerksamkeit erhielt Lenard Linser, Jungunternehmer der Firma Baumänner in Kastelbell für seinen Beitrag. „Eine Riesengeneration geht vom Arbeitsmarkt, das bedeutet eine Riesenauswahl an Arbeitsmöglichkeiten.“ Ein Durchhaltevermögen von mindestens einem Jahr, mahnte er an. Und: „Verwechselt netto nicht mit brutto und schaut bei lukrativen Angeboten aus der Schweiz genau hin.“ Grundsätzlich gilt: Lernen, sich selbst zu helfen und Netzwerke aufbauen. Dem schloss sich auch Elke Wagmeister von der Polyfaser AG in Prad an.
Enrico Zuliani, der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes meinte: „Das Leitmotiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ haben wir gewählt, weil es den Einsatz aller braucht, um die Herausforderungen zu meistern.“ Diese analysierten die SchülerInnen der 4. Klasse des SG Mals Fynn Schwarz, Michaela Mall, Tobias Platzgummer, Julia Brunner und Laura Lampacher. Die 3 Ds - Dekarbonisierung, Demografie und Digitalisierung - sind ebenjene Herausforderungen der Zukunft und eng miteinander verknüpft. Die Digitalisierung betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche, die Demografie hat Auswirkungen auf alle Branchen, die Dekarbonisierung betrifft vor allem den Immobilienbereich.“
In der abschließenden Diskussion gab es etwa folgende Frage: „Wie gehen die neuen Herausforderungen mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem zusammen?“ Gustav Rechenmacher fand klare Worte: „Wir sind in keinem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Wir sind sozial. Wir leben seit Corona in einem Schlaraffenland. Es wird nicht bedacht wo das Geld herkommt. Das Geld fällt nicht vom Himmel. Work-Life-Balance, 4-Tage-Woche und gleichzeitig viel Gehalt können wir uns nicht leisten.“
Verena Rinner, Direktorin des OSZ Schlanders eröffnete die Veranstaltung, Moderatorin Irene Kusstatscher vom Unternehmerverband beendete diese mit den Worten: „Es gibt viele komplexe Themen und keine einfachen Antworten.“
Prämierung der Destillata 2025 - Am Freitag, den 14. März 2025, fand im malerischen Schloss Maretsch in Bozen die Prämierung der Destillata statt, einem renommierten internationalen Wettbewerb für Destillate und Spirituosen. Rund zehn Südtiroler Hofbrennereien nahmen an diesem prestigeträchtigen Event teil und konnten dabei herausragende Ergebnisse erzielen.
Drei dieser Brennereien stammen aus dem Vinschgau:
• Biobrennerei Steiner - Mals: Nationensieger Italien, 4 Goldmedaillen (Vogelbeere, Heidelbeere, Kirsche, Grappa) und weitere 16 Auszeichnungen (7x Grappa, 3x Apfel, 2x Williams, Palabirne, Marille, Zwetschge, Holunder).
• Marinushof - Kastelbell: 1 Goldmedaille (Marille) und 4 Auszeichnungen (Marille, Williams, Apfel, Grappa).
• Ausserloretzhof - Laas: 11 Auszeichnungen (2x Marille, 2x Williams, 2x Apfel, 2x Traube, Kirsche, Enzian, und Zwetschge).
Die Brennerszene der Südtiroler/Vinschger Hofbrennereien hat sich erneut als eine der besten in der internationalen Spirituosenlandschaft etabliert. Die lokal erzeugten Destillate gewinnen im internationalen Vergleich zunehmend an Anerkennung und zeigen, dass in der Region handwerklich hochwertige Schätze im Obstbrand-, Grappa- und Spirituosenbereich hergestellt werden.
Weitere Südtiroler Kleinbrennereien stellten sich der internationalen Jury und erzielten grandiose Ergebnisse:
• Schwarz-Brennerei - Mölten
• Reichneggerhof - Lana
• Gassenhof - Ratschings
• Haidnerhof - Brixen
• Brennerei Wezl - Riffian
• Brennerei Knöspele – Brixen
Diese Erfolge unterstreichen nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch das Engagement der Brenner in Südtirol, die Tradition und Innovation in der Spirituosenherstellung vereinen.
Es lohnt sich, die Welt der handwerklich hergestellten Destillate zu erkunden und die Vielfalt und Tiefe der Geschmäcker zu entdecken. Ein Schluck eines solchen Destillats kann nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch ein Gefühl von Verbundenheit mit der Natur und den Menschen, die diese Kunst beherrschen, vermitteln.
Die 3 Vinschger Hofbrennereien laden alle heimischen Genießer und Gäste ein, die Vielfalt und Exzellenz ihrer Produkte zu entdecken. (r)