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Dienstag, 10 Oktober 2023 15:01

Kultur: Morgenerwachen

Seit 14 Jahren gibt es im Rahmen der „Vinschger Palabira Tage“ in Glurns auch das „Morgenerwachen“, eine musikalisch-literarische Wanderung bei Sonnenaufgang, konzipiert und durchgeführt vom Oberschullehrer und Historiker Christof Anstein aus Glurns. Um 7 Uhr in der Früh treffen sich die Teilnehmer:innen in der Frauenkirche im Stadtzentrum zu einer besinnlichen Einstimmung. Anschließend gibt es eine rund 2-stündige Wanderung mit mehreren Haltepunkten. An den verschiedenen Stationen werden Texte vorgelesen und es erklingt Musik. Bei der Morgenwanderung erleben die Teilnehmer auch den Sonnenaufgang, Vogelgezwitscher und die verschiedenen Stimmungen auf den ganz unterschiedlichen Wegen entlang der Etsch, durch Wiesen und Felder, vorbei an Wäldern, Kapellen und Kirchen. Die Morgenwanderung wird mit einem Frühstück in einem Palabirnanger abgeschlossen. Christof Anstein und dem OK Palabir ist es bei den bisherigen Morgenwanderungen gelungen, jedes Mal einen anderen Weg zu gehen, andere Texte und eine andere Musik auszuwählen und immer in einem anderen Palabirnanger zu frühstücken. Beim 14. Morgenerwachen am Sonntag, den 10. September sorgte David Frank mit seiner steirischen Harmonika für den musikalischen Teil. An den 9 Stationen der Morgenwanderung las Christof Anstein einen fiktiven Reisebericht von Thomas Brandstätter aus Wien. Das Frühstück gab es im Groznanger unter dem blühenden Palabirnbaum von Karl und Monika Riedl an der Glurnser Stadtmauer.

Heinrich Zoderer

 

„Die Birnen der Helene“
Ein fiktiver Reisebericht von Thomas Brandstätter, Wien (Auszüge)

Die passende Kleidung
Ich war immer voll der Bewunderung für das strebsame, ländliche Leben, so auch an diesem Morgen, als ich feststellen musste, um halb sechs Uhr morgens bereits zu den Spätaufstehern zu gehören. Die gestern noch verwaist wirkende Gaststube war nun Zentrum des örtlichen Patriachats. Lediglich dem Umstand, auf meiner bisherigen Reise so manchem Dinner beigewohnt zu haben, hatte ich es zu verdanken, zu diesem von mir unterschätzen Festakt nicht völlig unpassend gekleidet erschienen zu sein, wenngleich natürlich meine Aufmachung nicht mit der prächtig-trachtenreichen Garderobe der ansässigen Bevölkerung zu vergleichen war. Auf meine Frage, ob es denn schon Kaffee gäbe, wurde ich sogleich belehrt, dass an einem solch hohen Feiertage die Ehrung der heiligen Helene sowie der himmlische Segen weitaus wichtiger wären als ein banales Frühstück. Weiters wurde, wie mir später durch den Wirt übersetzt wurde, das Fehlen eines geeigneten Ansteckstraußes an meinem Hut bemängelt. Mir wurde versichert, es wäre unmöglich, der Messe beizuwohnen, ohne sein ‚Piirnstraißl‘ zu tragen.

Der richtige Platz
Mit der ureigenen Präzision jahrzehnte-, wenn nicht jahrhundertelanger Tradition fand jeder Mensch seinen Platz und fügte sich in den festlichen Umzug ein, der dem Aufmarsche einer Armee, um nichts nachzustehen schien. Da mein geneigter Führer und Gastgeber nicht ausfindig zu machen war, blieb es mir überlassen, einen geeigneten Platz in diesem Umzug zu finden. Die einherschreitenden Männer waren eher meines Alters, so dass ich mich aufs gerade Wohl neben einen dicklichen Mann mit Glatze und Schnurrbart gesellte, der knapp hinter dem Mann marschierte, der sich im späteren Verlauf als der Bürgermeister herausstellen sollte. Die vor uns gehenden Fahnenträger straften mich zwar mit missbilligenden Blicken, doch war ich das nun an diesem Morgen schon beinahe gewohnt. Auch schien sich meine Sorge zu bewahrheiten, dass meine so trachtenferne Garderobe Unwillen auf mich zog.

Militärisch akkurat aufgereiht
Die ersten Sonnenstrahlen tauchten alles in ein sanftes Licht und machten den Ort wohl schöner als er eigentlich war. So wand sich der prächtige Zug durch die engen und durchaus malerischen Gassen, bis er an den Stufen der örtlichen Pfarrkirche Halt machte. Auf ebendiesen Stufen hatte eine ältliche und eher säuerlich dreinblickende Klosterschwester mit beeindruckender Haube die örtliche Kinderschar bereits militärisch akkurat und natürlich nach Geschlecht getrennt aufgereiht. Da standen nun die Knaben mit exakt gescheiteltem Haar, leuchtend weißen Hemden und ebensolchen Strümpfen und kurzen Lederhosen, zwei Schritt davon getrennt die Mädchen in ihren hellblauen Dirndln mit den weißen Schürzen, die langen Haarsträhnen zu sauberen Zöpfen geflochten, geschmückt mit leuchtend blauen Seidenmaschen. Einige von ihnen trugen bunte Blumensträuße in ihren Händen, Wiesenblumen, wie ich erkennen konnte, welche sie mit wacklig unsicherem Hofknicks den örtlichen Honoratioren übergaben, welche diese mit dem ureigenen überlegenen Lächeln des alternden Würdenträgers entgegennahmen. Zwei der Kleinsten, je ein Knabe und ein Mädchen traten vor und begannen mit leicht leiernder singender Stimme eine wohl barocke Ballade vorzutragen, in welcher das Leben, Wirken und das glorreiche Sterben der heiligen Helene besungen wurden.

Die Bäume segnen
Irrtümlicherweise dachte ich an dieser Stelle zuerst, die Messe hätte ein Ende gefunden, wurde allerdings am Verlassen der Kirche durch eine der Klosterschwestern gehindert und so vor einem größeren Fauxpas bewahrt. Wieder nahm der Festzug Form an, und unter Lobgesängen der Kinder zog ein gar festlicher Flurumgang rund um das Städtchen. Vor jedem größeren Birnbaum hielt der Festzug, und der Priester sprach ein paar Worte zu jedem Baum, bevor dieser durch Weihwasser gesegnet wurde. Als nun die Mauern des Städtchens einmal umrundet waren, schritt man nun einen Hügel hinan. Auf der weitläufigen Wiese, welche sich nun ziemlich am höchsten Punkt befunden haben dürfte, wurden nun die letzten Bäume gesegnet. Ein uralter Birnbaum, vermutlich wirklich von der heiligen Helene höchst selbst gepflanzt, bildete den erhabenen Abschluss. Der hiesige Schützenverein ließ es sich nicht nehmen, mit archaisch anmutenden Vorderladern einen dreifachen Salut auf die heilige Helene zu schießen.

Kartenspiel und Birnenschnaps
Zunehmend verschwanden mit der späten Stunde die Frauen und Kindern. Die Männer blieben übrig und so fand ich mich zu späterer Stunde zwischen einer Gruppe Bauern wieder, welche sich bemühten mir abwechselnd beim Kartenspiele oder einem recht seltsamen Wettkampf, bei dem versucht wird, den Gegner mittels eines eingehakten Fingers sprichwörtlich über den Tisch zu ziehen, Teile meiner Habe abspenstig zu machen- mit mäßigem Erfolg. Mit einem gewissen Stolz kann ich nun zwei Kisten Birnenschnapses sowie einen Gehstock mein Eigen nennen.

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:38

Drei kleine Hoffnungsträger

Glurns - Die 3 Jungs, Leo Anstein, Leon Ruzzon und Maximilian Sagmeister, aus Glurns, alle 8 Jahre alt, hatten dieses Jahr eine besondere Idee. Sie haben an 5 Nachmittagen ein Standl gemacht mit viel Allerlei zu verkaufen. Verkauft wurden Steine, Spielzeug, Bastelsachen und vieles mehr. Ziel war Geld zu sammeln für hungernde Kinder. Die Jungs machten das auf Eigeninitiative. Den Jungs war es besonders wichtig, jeden Euro zu spenden. Sie verzichteten bewusst auf gemeinsames Pizza essen. Sie wollte etwas Gutes tun. Am Montag den 3. Oktober luden sie Petra Theiner, vom Verein, „Hoffnung auf einen besseren Morgen ein“ um ihr die wirklich stolze Summe von EURO 204,29 zu überreichen. Petra war zutiefst bewegt und betonte, dass wir solche Hoffnungsträger für die Welt brauchen. Sie erzählte den Buben und Müttern, wie sie das Geld einsetzen wird. Sie wird für die Müllkinder Essenspakte kaufen. Petra bedankte sich aus tiefstem Herzen. Ein besonderer Dank gilt den Müttern für die Mithilfe aber auch all jenen die etwas gekauft haben. Vergelt´s Gott.

Petra Theiner

Dienstag, 10 Oktober 2023 16:04

Gabriel Grüner Preise an sechs Frauen

Mals/Preisverleihung - Im Kulturhaus von Mals wurde am 5. Oktober zum 24. Mal das Gabriel-Grüner-Stipendium und zum 9. Mal der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben. Erinnert wurde dabei auch an Gabriel Grüner, dem aus Mals stammenden und 1999 im Kosovo ermordeten Journalisten vom Magazin Stern.

von Heinrich Zoderer

s27 2 231005 GG SchülerpreisFür das Stipendium haben 21 Zweier-Teams aus dem deutschen Sprachraum ein Exposé für eine Reportage eingereicht. Wie Peter Grüner, der Bruder von Gabriel, in seiner Laudatio ausführte, geht es bei der Bewertung um Aktualität, Relevanz, Umsetzbarkeit und Professionalität. Den Preis in der Höhe von 6.000 Euro erhielten die Autorin Nora Belghaus und die Fotografin Helena Lea Manhartsberger. Sie wollen mit ihrem Reportage Projekt „Unter der Erde die Wahrheit” ein Team forensischer Anthropologen in Mexiko begleiten, die nach der Identität der „Verschwundenen“ suchen. Anhand körperlicher Überreste werden die vielen namenlosen Toten identifiziert, damit für die Angehörigen die Trauerarbeit beginnen kann. Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Bildungsausschuss Mals, der Gemeinde Mals, der Wochenzeitschrift FF, der Reportage Agentur Zeitenspiegel und der Pädagogischen Abteilung der Südtiroler Landesregierung. Schülerteams von Südtiroler Oberschulen schreiben Reportagen und machen Fotos dazu. Im Laufe des Schuljahres werden die Schüler:innen in vier Workshops von erfahrenen Journalisten der FF und vom Zeitenspiegel begleiten. Am Ende ermittelt eine Jury die Sieger. In diesem Jahr gab es zwei Siegerteams. Sophia Steinegger und Leonie Rita Pichler vom Kunstgymnasium Meran überzeugten mit ihrer Reportage „Karimas Weg in die Freiheit“. Nachgezeichnet wird die Flucht von Karima und ihrer Familie von Afghanistan nach Innsbruck. Beatrix Stricker und Veronika Liensberger vom Gymnasium Walther von der Vogelweide in Bozen wurden für ihre Reportage „Zuhaus im Mutterhaus“ über das Klosterleben der Tertiar-Schwestern in Brixen ausgezeichnet. Den Festvortrag hielt Walter Wüllenweber vom deutschen Wochenmagazin Stern. Er sprach über den Wert eines kritischen Journalismus, der nicht nur aus mutigen Journalisten, sondern auch aus neugierigen Fotografen besteht. Der Rai Journalist Roman Drescher moderierte die Preisverleihung und führte Interviews mit den Preisträgerinnen. Valentin Moriggl spielte auf seiner Ziehharmonika.

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:34

Jugend: Wahlen - Fun Fact

Bis vor kurzem wurde noch mit Murmeln gewählt

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:33

Jugend: Gesucht

Jugendtreff Eyrs

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:33

Jugend: Deine Wahl

#deinewahl

#landtagswahlen2023

#onlinewahlhilfe

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:32

Besuch mit Goldmedaillen

Schlanders/Vinschgerwind - Die Klasse 1 B der Mitttelschule Mals hat den Staffellauf auf dem Schlanderser Sportplatz gewonnen. Im Anschluss daran und alle mit einer Goldmedaille besuchen die aufgeweckten Mädchen und Buben, begleitet von den Lehrerinnen Helene Trafoier und Anita Prugger, die Redaktion des Vinschgerwind. Wieviele Zeitungen wir drucken (Auflage um die 16.000), wie viel das kostet (Papier, Druck, Postspesen, Mieten, Computerspesen, Personalspesen...), wie viele Mitarbeiter:innen bei der Zeitung arbeiten (viele freie Mitarbeiter:innen). Vinschgerwind-Chefredakteur Erwin Bernhart erzählt und versucht die Fragen so gut es geht zu beantworten. Die Klasse ist neugierig und wissbegierig, auch geduldig. In der Grafik zeigt unsere Grafikerin Elena Kaserer, was alles getan werden muss, bevor die Zeitung in Druck gehen kann. (eb)

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:31

Kindersommerlesepreise vergeben

Schlanders/Kulturhaus - Sommerzeit ist Bade- und Spielzeit. Für die allermeisten Kinder ist der Sommer aber auch die Zeit, um spannende Bücher zu lesen. Die Bibliotheken organisieren die Sommerleseaktion und stellen den Schüler:innen passende Bücher zur Verfügung. Susanne Hofer und Christine Niedermair von der Mittelpunktbibliothek Schlanders haben 120 Bücher für die Grundschüler ausgewählt und zu jedem Buch einen Fragebogen mit zwei Fragen ausgearbeitet. Insgesamt 147 Schüler haben bei dieser Sommerleseaktion mitgemacht, 1.522 Bücher gelesen und die Fragebögen abgegeben. Martha Regensburger, die im letzten Schuljahr die 2. Klasse Grundschule in Schlanders besuchte, war die fleißigste Leserin. Sie hat 82 Bücher gelesen. Mair Anton aus Kortsch besuchte die 3. Klasse und hat 66 Bücher gelesen, Sophie Thöni, welche die 5. Klasse in Schlanders besuchte, hat 63 Bücher gelesen. Bei einer Abschlussfeier haben diese drei Leser:innen tolle Preise erhalten. Aber auch andere Gründschüler:innen, die sich bei der Leseaktion beteiligten, kamen am 29. September in das Kulturhaus Schlanders und fast alle erhielten Preise. Dies war möglich, weil es der Bibliothek Schlandersburg gelungen ist, viele Sponsoren für diese Aktion zu gewinnen. So gab es Eintrittsgutscheine für den Archeopark, Aquaprad, das Vintschger Museum, die Churburg oder das Naturmuseum in Bozen. Kinokarten stellte das Kulturhaus zur Verfügung. Einkaufsgutscheine bzw. verschiedene Geschenkartikel stellten der Bildungsausschuss Schlanders, die Raiffeisenkasse und die Sparkasse zur Verfügung, genauso wie die Eisdiele Ortler, Eisdiele Lisi, Papierwelt 2000, Athesia Schlanders und der Workershop Schlanders. Vor der Preisverleihung wurde noch der Film: Es war einmal… von Roald Dahl gezeigt. Der Film handelt von zwei besten Freundinnen: Rotkäppchen und Schneewittchen. (hzg)

Dienstag, 10 Oktober 2023 08:31

Wahlversammlung der Grünen

Schlanders/Wahlen - Am 19. September machten mehrere Kandidaten und Kandidatinnen der Grünen Wahlwerbung in der Fußgängerzone in Schlanders. Neben der ehemaligen grünen Stadträtin von Meran, Madeleine Rohrer, war auch der langjährige Gewerkschaftsfunktionär Christian Troger auf Werbetour. Begleitet wurden die beiden von den Jugendkandidaten Zeno Oberkofler aus Bozen und dem Vinschger Bauingenieur Gabriel Prenner. Auch Hanspeter Staffler, der einzige Landtagsabgeordnete der Grünen aus dem Vinschgau, verteilte Wahlwerbung und suchte das Gespräch mit den Bürger:innen. Am Nachmittag besuchten mehrere grüne Landtagskandidaten den Betrieb von Werner Schönthaler in Eyrs, wo aus einer Symbiose zwischen dem ältesten Baumaterial der Menschheit (Kalk) und der ältesten Kulturpflanze (Hanf) Hanfziegelsteine für die Bauwirtschaft hergestellt werden. Am Abend luden die Grünen noch zu einem Wahlgespräch (Meet & Greet) in der Basis Vinschgau ein. Dabei war auch die Young Greens Kandidatin, Klimaaktivistin und Filmemacherin Majda Brecelj anwesend. Ausführlich wurden die Themen Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit und die Zweiklassenmedizin, leistbares Wohnen und steigende Mietpreise, die Autonomiepolitik und die Angststrategie vom „Zommholtn“ der SVP besprochen. Auch die Notwendigkeit von Kitas als öffentliche Einrichtungen und eine institutionalisierte Sommerbetreuung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, waren wichtige Themen. Die steigende Inflation und der Kaufkraftverlust wurden ebenso besprochen, wie die Themen Migration und Integration. Hanspeter Staffler meinte, dass eine Umschichtung des Haushaltes notwendig ist, um Armut zu bekämpfen und bessere Löhne für die Angestellten und für das Gesundheits- und Pflegepersonal auszahlen zu können. Gabriel Prenner betonte, dass es ein Umdenken im Bauwesen braucht. Sanierung und Wiederverwertung müssen einen höheren Stellenwert erhalten, um Ressourcen und Kulturgrund zu schonen. (hzg)


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