Erinnerungen an Roland Thöni

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Roland Thöni, Jg. 1951, Sulden/Trafoi. Aus seiner erfolgreichen Sportlerkarriere hat er nur wenige Erinnerungstücke aufbewahrt. Seine Erklärung dazu: „Die Vergangenheit ist vorbei.“ Roland Thöni, Jg. 1951, Sulden/Trafoi. Aus seiner erfolgreichen Sportlerkarriere hat er nur wenige Erinnerungstücke aufbewahrt. Seine Erklärung dazu: „Die Vergangenheit ist vorbei.“

Sulden/Trafoi - Der plötzliche Tod von Roland Thöni hat bewegt. In Gedanken an ihn erwachten Erinnerungen an seine Ski-Erfolge, an seinen Gewinn der olympischen Bronzemedaille in Sapporo 1972, an seine anschließende Triumpf-Fahrt im Cabriolet durch den Vinschgau zusammen mit seinem Cousin Gustav Thöni, der in Sapporo Gold- und Silber gewonnen hatte. Die beiden Thönis aus Trafoi erlebten wahre Begeisterungstürme. Die Herzen flogen ihnen zu. „Es war eine schöne Zeit“, erzählte mir Roland vor einem Jahr im Gespräch für das Portrait im „Sommerwind 2020“.  „Ich habe immer hart trainiert, aber auch ausgiebig gefeiert.“ Er genoss es, von Fans und Frauen umschwärmt zu sein. „Ich war nie ein Kostverächter“, scherzte er. Rolands Aufstieg in die Skifahrer-Elite war nicht einfach. Mit zehn Jahren, nachdem er bereits seine ersten Skirennen gewonnen hatte, verlor er den Vater als wichtige Bezugsperson. „Ich kämpfte allein weiter, um im Skizirkus mithalten zu können. Und es war verdammt schwer. Man hat mich oft benachteiligt“, erklärte er. Mit Einsatz schaffte er den Sprung in die italienische Nationalmannschaft und war dann Teil der erfolgreichen „Valanga Azzurra“. Seine Ski-Karriere musste er verletzungsbedingt beenden. Roland war ein Lebemensch, kumpelhaft, hilfsbereit, heimatverbunden und immer offen für außergewöhnliche Ideen. Als Mitinitiator des „Sulden Tschosch“ ließ er sich zum Beispiel auf einem Geldschein abbilden, der für Furore sorgte. Rolands Leidenschaft galt auch dem Fußballsport. Als Trainer eroberte er 1990/91 den Meistertitel mit der Schludernser Mannschaft. Er arrangierte dort auch den Besuch des Welt-Fußballers Diego Armando Maradona. In jüngster Zeit lebte Roland zurückgezogen. Mit seiner Partnerin Flopsy führte er das Sportgeschäft und den Skiverleih in Sulden. Er unterstützte seinen Sohn Mark und dessen Familie. „Ich springe sehr gerne als Babysitter für meine Enkel ein“, betonte er. Sieben Sommer lang hütete er die Schafe des Trafoier Schafzuchtvereins. Roland war begeisterter Jäger und wollte sich heuer zu seinem runden Geburtstag einen Hirschen zum Geschenk machen. Eine plötzliche Gehirnblutung machte alle Pläne zunichte. Am Samstag, den 10. April 2021, wurde Roland mit einer bewegenden Trauerfeier in Sulden verabschiedet. 

Magdalena Dietl Sapelza

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