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Freitag, 22 November 2019 15:23

Latsch: Straße nach Felssturz sichern

Mehrere Eingriffe zum Steinschlagschutz an Straße in Latsch, darunter den Bau einer Galerie, will LR Alfreider nach einem Ortsaugenschein am 21. November in die Wege leiten.

An gleich mehreren Stellen längs der Staatsstraße in Latsch hat es in den vergangenen Tagen Felsstürze gegeben. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider hat sich gestern, 21. November, mit den Geologen und Vertretern des Straßendienstes, der Gemeinde, der Feuerwehr, der Ortspolizei und der Carabinieri vor Ort informiert.

„Mit mehreren Eingriffen werden wir für mehr Sicherheit auf dieser wichtigen Verkehrsader im Vinschgau sorgen“, unterstrich Alfreider vor Ort. Neben dem Anbringen von noch mehr Schutznetzen sowie dem Bau von Dämmen und Zäunen fasst Alfreider auch den Bau von Steinschlagschutzmaßnahmen am neuralgischen Punkt Latschander ins Auge. Bereits bischer war dieser Eingriff auf der Prioritätenliste des Landes für die Schutzmaßnahmen schon weit oben. Nun soll er, geht es nach Alfreider, noch weiter nach vorn rücken. Geologische Studien für die Eingriffe sind schon abgeschlossen. Aktuell wird angepeilt, die Straße vom Kreisverkehr Latsch bis direkt zur Umfahrung im Westen von Kastelbell zuerst ca. 1 km im Tunnel zu führen, in einem weiteren offenen Abschnitt mit Steinschlagschutzdämmen zu sichern und im letzten Bereich mit einer Steinschlagschutzgalerie abzuschirmen.

Beim Felssturz in der Nähe der Latschander Richtung Goldrain sind am vergangenen Wochenende Steine abgebrochen, die jedoch etwa 100 Meter oberhalb der Straße gestoppt wurden. Nach der Überprüfung der Abbruchstelle und der Beurteilung durch die Landesgeologen konnte die Straße wieder geöffnet werden. Allerdings werden weitere Arbeiten notwendig sein, die erst nach eingehenden Studien bzw. Untersuchungen ausgeführt werden können.

In Richtung Kastelbell hatten sich an der Straßenböschung ebenfalls Steine gelöst. Die Straße ist noch aus Sicherheitsgründen einspurig gesperrt, voraussichtlich noch bis Mitte nächster Woche. Aktuell werden die Schutznetze repariert und verstärkt.

Der gefährlichste Bereich an der Straße zwischen Goldrain und Latsch wurde bereits dieses Jahr entschärft. Das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung hat mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE dort ein innovatives Projekt zum Steinschlagschutz umgesetzt.

Es wurden zwei innovative Steinschlagschutzdämme basierend auf Recyclingmaterial errichtet. Zusätzlich hat der Straßendienst zwei weitere Steinschlagschutzzäune mit einer Höhe von 7 m und einer Gesamtlänge von 170 m errichtet.

In einem nächsten Schritt soll in Latsch ein Schutzdamm im Bereich Tisserweg bis zum Fernheizwerk gebaut werden. Das Einreichprojekt, das landesintern ausgearbeitet wird, ist in Vorbereitung. Der Eingriff kostet voraussichtlich rund 3,3 Millionen Euro. 

Im 3,12 Millionen Euro umfassenden Budget des Straßendienstes Vinschgau für 2020 sind insgesamt rund 1,3 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen an Steinschlagschutzbauten, Mauern usw. eingeteilt.

LPA/san

Im Anschluss an die Sitzung der Landesleitstelle haben heute (22. November) Landesrat Schuler, Landesrat Alfreider und Landeshauptmann Kompatscher in einem Mediengespräch Bilanz gezogen.

Auf die Tage der Ausnahmesituation zwischen dem 13. und 19. November zurückblickend, zeigt sich vor allem Eines: Das gesamte Zivilschutzsystem Südtirol funktioniert und greift in all seinen Teilen bestens ineinander. Dies ist bei all den schwierigen Situationen der vergangenen Tage die gute Nachricht, die Landeshauptmann Arno Kompatscher und die beiden Landesräte Arnold Schuler und Daniel Alfreider im Mediengespräch nach der heutigen (22. November) Sitzung der Landesleitstelle hervorhoben.

Landeshauptmann Kompatscher verwies "mit großem Stolz und großer Genugtuung auf das besondere Zivilschutzsystem Südtirol, das bei diesem Ereignis einmal mehr seine hervorragende Leistung unter Beweis gestellt hat". Als die beiden Säulen nannte der Landeshauptmann die Prävention und die Aktion und lobte die Schutzbauten in den verschiedenen Bereichen, die wieder dazu beigetragen haben, die Bevölkerung zu schützen. Er merkte auch an, dass es nun gelte, daran weiterzuarbeiten. Lob und Dank gebühre dem Zivilschutzsystem in all seinen Bereichen, vom Lagezentrum ausgehend hinaus ins Land. Besonders erwähnte der Landeshauptmann auch die Arbeit des Stromverteilers Edyna in Zusammenarbeit mit Terna: "Es ist einer der Vorteile der Autonomie, dass wir mit Edyna vor Ort sind." Einen besonderen Dank richtete der Landeshauptmann an die Freiwilligen-Organisationen: "Südtirol ist ein Land, das auf dem Ehrenamt aufbaut, Südtirol ist ein solidarisches Land", unterstrich er.

"Optimales Zusammenspiel und vorausschauende Planung haben sich bewährt", unterstrich auch der für den Bevölkerungsschutz zuständige Landesrat Arnold Schuler in seiner Funktion als Vorsitzender der Landesleitstelle. Einmal mehr habe sich gezeigt, wie wichtig es sei, die Präventionsmaßnahmen weiter zu führen. Schuler dankte allen Bereichen, vom Regierungskommissariat und den Gemeinden über den Landeswetterdienst und den Lawinenwarndienst, die Hydrologie, das Landeswarnzentrum, den Straßendienst, die Landesabteilung Forstwirtschaft und das Landesforstkorps, die Landesverkehrsmeldezentrale, den Landesfunkdienst, das Lagezentrum der Berufsfeuerwehr, die FreiwilligenFeuerwehren, die Landesnotrufzentrale mit dem Dienst für Rettungs- und Notfallmedizin und die Landesgeologen bis zum Stromverteiler Edyna, der heute durch Generaldirektor Luis Amort vertreten war. Alle hätten unter sehr schwierigen Bedingungen Großartiges geleistet. Besonders verwies Landesrat Schuler auf den enormen Wert des Freiwilligen-Wesens, aber auch das Organisatorische im Hintergrund spiele eine große Rolle.

Auch der für den Straßendienst zuständige Landesrat Daniel Alfreider verwies auf die Wichtigkeit der gelungenen Zusammenarbeit und richtete seinen Dank an alle Beteiligten. Besonders hob er den Freitag (15. November) hervor, an dem bis zu 70 Straßen geschlossen waren, die durch den Einsatz der Straßendienst-Mitarbeiter tags darauf zum Großteil wieder offen waren. Auch Alfreider betonte: "Es ist wichtig, kontinuierlich in die Instandhaltung zu investieren." Als im Moment verbleibende Problemfelder erwähnte er die Vinschgauer Straße ab Latschander, das Gadertal und das Ahrntal. Auf der Pustertaler Straße herrsche durch den Ausfall der Bahnlinie eine überfüllte Situation für Pendler und Schüler, auch deshalb werde so schnell als möglich an der Wiederherstellung der Pustertaler Bahnlinie gearbeitet.

Zahlen und Fakten in der Bilanz im Anhang

Eine Berechnung der Schäden wird in den kommenden Tagen und Wochen vorgenommen. Zahlen & Fakten zum Unwetterereignis in den Tagen zwischen dem 13. und 19. November sind in der Bilanz im Anhang gesammelt.

LPA/mac

Der Festakt auf Schloss Tirol, das Gedenken an Franz Innerhofer und ein Besuch im Ex-Durchgangslager in Bozen - das sind die Schwerpunkte des Besuchsprogramms.

Hundert Jahre nach der Beendigung des Ersten Weltkriegs mit dem Vertrag von Saint-Germain und 50 Jahre nach der Schnürung des Südtirolpakets soll morgen (23. November), am Tag der Zustimmung zum Paket, die "friedliche Lösung des Südtirolproblems" gefeiert werden. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat dazu den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella und den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen eingeladen.

Im Rittersaal von Schloss Tirol findet mit Beginn 11.30 Uhr der feierliche Gedenkakt mit geladenen Gästen statt. Dabei werden die Staatspräsidenten Mattarella und Van der Bellen und der Landeshauptmann eine Ansprache halten. Zweiter Schauplatz ist die Landesberufsschule "Savoy" in Meran: Vor dem Mittagessen ist vor dem Schulhaus um etwa 12.30 Uhr ein Landesüblicher Empfang geplant. 

Im Zeichen des Gedenkens an die Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus stehen die beiden weiteren Termine am frühen Nachmittag in Bozen: Um 14 Uhr wird beim Ansitz Stillendorf im Kreuzungsbereich Rauschertor- und Wangergasse an den von den Faschisten ermordeten Marlinger Lehrer Franz Innerhofer gedacht, um 14.30 Uhr werden Mattarella und Van der Bellen ihren Südtirolbesuch an der neu gestalteten Mauer des ehemaligen Durchgangslagers in der Reschenstraße beenden.

LPA/mb/jw

Genau 30 Jahre nach Verabschiedung der Kinderrechtskonvention durch die Vereinten Nationen hat eine kleine Südtiroler Unicef-Delegation LH Kompatscher ein Geschenk mit Symbolcharakter überreicht.

Am 20. November 1989 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention verabschiedet. Anlässlich des 30. Jubiläums hat eine kleine Delegation von Unicef Bozen am heutigen (20. November) Nachmittag Landeshauptmann Arno Kompatscher zwei symbolische Geschenke überreicht: den Baum der Kinderrechte und zwei sogenannte Pigotte. Diese von den Freiwilligen der Unicef gebastelten Stoffpuppen wurden zu diesem speziellen Anlass "personalisert" und nach den Namen des Landeshauptmanns und seiner Frau "Arno" und "Nadja" getauft wurden, wie Unicef-Bozen-Präsidentin Patrizia Daidone erklärte. Diese Puppen kann man zu einer Mindestspende von 20 Euro adoptieren.

LH Kompatscher: "Beste Investition in die Zukunft"

Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete die Kinder und Jugendlichen als "positive Kraft in unserer Gesellschaft. Die Welt, an der wir tagtäglich bauen, ist ihre Welt. Wenn wir ihre Rechte schützen und ihnen ermöglichen, als unbeschwerte und bewusste Bürgerinnen und Bürger aufzuwachsen, ist dies die beste Investition in die Zukunft."

Wie Unicef Italia informiert, unterstützt man mit jeder adptierten Puppe die internationale Hilfsorganisation bei ihrer Aufgabe, jedes Kind in Gefahr zu erreichen - egal wo es sich befindet. Unicef hilft mit Impfungen, Therapie und Rehabilitation, Brunnenbau, Schulen und vielen weiteren Hilfsmaßnahmen.

Der Baum der Kinderrechte wird übrigens im Eingangsfoyer des Amtssitzes von Landeshauptmann Kompatscher - im Landhauses 1 am Silvius-Magnago-Platz 1 - aufgestellt. Als kleinen symbolischen Beitrag können alle Passanten einen Gedanken zu den Kinderrechten auf Post-its schreiben und an den Baum heften. Die Puppen kann man im Internet auf der Seite der Unicef "adoptieren".

LPA/fgo/gst

Mittwoch, 20 November 2019 11:14

Sachwalterschaft soll weiter gefördert werden

Sachwalter sollen künftig eine Entschädigung erhalten, wenn sie sich um mittellose Personen kümmern. Landesregierung heißt entsprechenden Beschluss von LRin Deeg gut.

Auf Antrag von Soziallandesrätin Waltraud Deeg hat die Landesregierung gestern (19. November) grünes Licht für die Einführung eines Entschädigungsbeitrages für Sachwalterinnen und Sachwalter gegeben. Dieser steht zu, wenn die unter Sachwalterschaft stehende Person als mittellos gilt. Maximal können durch die heute beschlossene Änderung ab 1. Jänner 2020 bis zu 1200 Euro jährlich ausbezahlt werden. Der Beitrag wird als neue finanzielle Sozialhilfeleistung eingeführt.

Der Beitrag soll jene Kosten abdecken, die ansonsten die Sachwalter aus ihrer eigenen Geldtasche bezahlen müssten. Darauf weist Landesrätin Deeg hin: "Der Beitrag ist nicht als Bezahlung für den Dienst des Sachwalters zu sehen, sondern stellt eine reine Entschädigung für getätigte Ausgaben dar. Die Leistung der ehrenamtlichen Sachwalterinnen und Sachwalter geht jedoch weit darüber hinaus und ist als solche unersetzbar."

Die Sachwalterschaft wurde auf gesamtstaatlicher Ebene im Jahr 2004 eingeführt, durch das Landesgesetz 12 aus dem Jahr 2018 soll die Sachwalterschaft in Südtirol zudem gefördert werden. Um als Sachwalter tätig sein zu können, muss man eine Basisausbildung absolvieren, in das entsprechende Landesverzeichnis eingetragen sein und darf die Tätigkeit nicht berufsmäßig ausüben. Wie gesetzlich vorgesehen, kann dieses Ehrenamt nur für Personen übernommen werden, die nicht zur eigenen engeren Familiengemeinschaft zählen.

Sachwalterschaft: Flexibles und formbares Rechtsmittel 

133 Freiwillige haben sich bisher in Südtirol in das Verzeichnis der Sachwalter eintragen lassen. Sie dürfen dadurch Menschen unterstützen, die aufgrund einer Krankheit oder Beeinträchtigung nicht mehr (oder zumindest teilweise nicht mehr) selbstständig ihre Interessen wahrnehmen können. Sachwalter erledigen im Auftrag der hilfsbedürftigen Person Behördengänge und unterstützen dann, wenn die beeinträchtigte Person nicht mehr autonom handeln kann. Sachwalter werden vom Vormundschaftsrichter ernannt und per Dekret beauftragt. Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, gilt die Sachwalterschaft als flexibleres und individuell formbares Rechtsmittel, um Menschen zu unterstützen und gleichzeitig deren Handlungsfähigkeit möglichst wenig einzuschränken.

Die Grundausbildung sowie die Weiterbildungsveranstaltungen bietet der Verein für Sachwalterschaft im Auftrag der Landesabteilung Soziales an. Die nächsten, für alle Interessierten zugängigen Kurse sind im Frühjahr 2020 geplant. Informationen dazu sowie weitere Details zum Thema Sachwalterschaft finden Interessierte auf der Internetseite des Vereins für Sachwalterschaft.

LPA/ck

Die Selbstkostenbeteiligung bei der ungerechtfertigten Inanspruchnahme der Notaufnahme wurde von der Landesregierung auf 25 Euro festgelegt. Neue Regeln sollen Notaufnahme weiter entlasten.

Die Landesregierung hat in ihrer heutigen (19. November) Sitzung über die neuen Regeln der Kostenbeteiligung der Notaufnahmeentschieden. Diese sehen einen Fixbeitrag von 25 Euro vor, wenn die Notaufnahme unter nicht gerechtfertigten (sprich nicht dringenden) Gründen aufgesucht wird. Dies betrifft jenen Patienten, deren Dringlichkeit mit einem blauen oder weißen Kodex versehen wurde.

"Die langen Wartezeiten in der Notaufnahme und die damit zusammenhängende Unzufriedenheit lassen sich überwiegend darauf zurückführen, dass nicht dringende Fälle behandelt werden müssen. Um die Notaufnahme zu entlasten und ihre Rolle als erste Anlaufstelle in Notfällen zu stärken, wollen wir mit der Kostenbeteiligung stärker an die Eigenverantwortung der Nutzer appellieren", betont Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. "Die Notaufnahme ist ein Grundpfeiler der primären Gesundheitsversorgung. Wir müssen garantieren, dass Ärzte und Pfleger sich auf Notfälle konzentrieren können", sagt der Landesrat.

Die heute genehmigten Kriterien sehen die Einführung eines Fixbetrags vor, der in Form des Tickets angewandt wird. Von der Entrichtung des Betrags in Höhe von 25 Euro sind jene Patienten ausgenommen, die mit einem schwarzen, roten, orangen, gelben oder grünen Kodex (bzw. Kodierung 1 bis 4 folgend den neuen Leitlinien) eingestuft werden. Weitere Voraussetzungen, um als ticketbefreit zu gelten, sind auf der Gesundheitsseite des Landes zu finden.

Wenn ein Patient 24 Stunden nach der Erstaufnahme in die ErstenHilfe auf Anweisung des behandelnden Notarztes ein zweites Mal in die Notaufnahme kommen muss, ist der Betrag nur einmalig fällig. Kontrollleistungen (sprich: Kontrollvisite, Neubewertung, Wundversorgung, Entfernung von Stichen usw.), die nicht direkt an den Hausarzt gerichtet sind, müssen über die analoge oder digitalisierte Verschreibung angewiesen werden und zählen zur ambulanten Fachmedizin.

LPA/fg/ck

Die Landesregierung hat eine Zwischenbilanz über die Einsätze der vergangenen Tage gezogen. Zu Mittag wurde der Zivilschutzstatus von Voralarm (Bravo) auf Aufmerksamkeit (Alfa) zurückgestuft.

In der Bewertungskommission im Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz wurde um 12 Uhr beschlossen, den Zivilschutzstatus von der dritten Stufe Voralarm (Bravo) auf die zweite Stufe Aufmerksamkeit (Alfa) zurückzustufen.

"Die Niederschlagsmenge der vergangenen Tage, die normalerweise in ein oder zwei Monaten zusammenkommt, ist auf einen noch lockeren nicht vereisten Boden gefallen. Deshalb ist weiterhin Vorsicht geboten, wie die Warnstufe Alfa vorgibt", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (19. November) im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung, bei der eine Zwischenbilanz über die Einsätze der vergangenen Tage gezogen wurde. Der Landeshauptmann forderte die Bevölkerung dazu auf, auf Verkehrswegen und im freien Gelände aufmerksam zu sein und die Nähe von Wäldern und das Hochgebirge zu meiden.

"Die Lage hat sich seit gestern und über Nacht beruhigt, allerdings können aufgrund der gesättigten Böden weiterhin lokal Phänomene wie Rutschungen, Steinschläge, Gleitschneerutsche undBaumstürze auftreten", fasst der Vorsitzende der Bewertungskonferenz und Koordinator des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer die Situation zusammen.

Vorbegungsmaßnahmen haben sich bewährt

"Wir haben, bezogen auf das Ausmaß des Ereignisses, noch Glück gehabt. Es gab keine schwer Verletzten und auch die Sachschäden an Straßen oder Häusern halten sich in Grenzen", resümierte Landeshauptmann Kompatscher. "Die Prävention der vergangenen Jahre und die jährlichen Investitionen von rund 30 Millionen Euro in Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen haben Wirkung gezeigt", unterstrich Kompatscher und lobte alle, die im Einsatz waren: "Mit Stolz können wir sagen, dass der Einsatz aller Organisationen besonders auch der ehrenamtlichen und des Zivilschutzes hervorragend funktioniert hat."

90 Prozenten aller Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz

Zwischen dem 12. und 19. November, berichtet der Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols in einer vorläufigen Bilanz, wurden rund 3000 Einsätze gezählt, dabei waren über 4000 Feuerwehrleute im Einsatz. 273 Freiwillige Feuerwehren waren eingesetzt, das sind rund 90 Prozent aller Freiwilligen Feuerwehren Südtirols. Die Bezirkseinsatzzentralen waren mit 78 Feuerwehrleuten besetzt, die Landeseinsatzzentrale war vom 15. bis 19. November mit 15 Personen besetzt.

Fast 7000 Anrufe in der Verkehrsmeldezentrale

In der Verkehrsmeldezentrale gingen vom 13. und 19. November 6971 Anrufe ein, die von jeweils vier Mitarbeiterinnen und itarbeitern der VMZ beantwortet wurden. Die meisten Anrufe (1459) wurden am ersten Tag (13. November) gezählt.

Die Zahl der Abnehmer ohne Strom sinkt und lag zuletzt bei 1200. 46 Aggregate der Edyna sind in Betrieb.

Noch 30 Straßen gesperrt, Straßendienst im Einsatz

Um die 30 Straßen sind derzeit aus Sicherheitsgründen gesperrt. Wenn man Passstraßen dazurechnet, sind es mehr 40. Der Straßendienst war pausenlos im Einsatz, um die Straßenvon Schnee, Gestein und Bäumen zu räumen, zu sichern und befahrbar zu halten. Vom 13. bis 18. November wurden 38.220 Einsatzstunden gezählt. 478 Straßenwärter und 19 Techniker des Straßendiensts arbeiteten für sichere Straßen und dafür 254 Schneeräumfahrzeuge, Schneefräsen und Streufahrzeuge benutzt. Dabei wurden 78.000 Kilometer zurückgelegt und 4680 Tonnen Salz und 1404 Tonnen Kies ausgebracht. Der geschäftsführende Direktor der Landesabteilung Straßendienst Philipp Sicher schätzt die Kosten auf 675.640 Euro.

Alle drei Bahnlinien zeitweise außer Betrieb

Bereits am Mittwoch musste die Bahnlinie im Pustertal gesperrt werden. Am Donnerstag verkehrten dort zeitweise einzelne Züge. Am Freitag kam die Sperrung der Brennerbahnlinieund der Meraner Bahnlinie hinzu, die in Bozen wegen einer Mure blockiert waren. Am Samstag musste schließlich auch die Vinscher Bahn am Vormittag stehen bleiben. Am Nachmittag fuhren dann im Vinschgau und auf der Brennerstrecke wieder Züge. Am Sonntag war die Bahn in Franzensfeste und später bei Villanders unterbrochen und die Vinschger Bahn musste wieder gesperrt werden. Bei allen Ausfällen der Bahn wurden ersatzweise Busse eingesetzt. Reguläre Fahrten waren aber wegen der Straßenverhältnisse kaum möglich. Während der Sperren wurden die Gleise freigeschaufelt, herabgestürzte Äste und Bäume beseitigt.

Pustertaler Bahnlinie: Zwei Erdrutsche und ein entgleister Zug

Am Montagmorgen wurde der Bahnverkehr auf der Brennerlinie schrittweise wieder aufgenommen und die Vinschger Bahn zu Mittag wieder geöffnet. Verschlimmert hat sich die Situation allerdings für die Bahn im Pustertal. Dort fuhr der am Morgen gestartete Zug zwischen Mühlbach und Kiens auf eine Mure auf und entgleiste. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Die Bahnlinie ist seither auf der gesamten Strecke gesperrt. Ein Erdrutsch bei Oberolang hat heute Mittag die Geleise der Pustertaler Bahnlinie verlegt. Damit ist die Bahn auch in diesem Abschnitt gesperrt. Ebenfalls noch bis 8. Dezember gesperrt bleibt die Bahnverbindung von Innichen nach Lienz.

LPA/mac/san

Im Landhaus in Bozen sind die Verhandlungen zum Bereichsübergreifenden Kollektivvertrag fortgesetzt worden. Die Zeichen für die Unterzeichnung eines Teilvertrags noch im November stehen gut.

"Wir sind an einem guten Punkt", fasste der Direktor der Landesabteilung Personal, Albrecht Matzneller, heute Abend (18. November), die Ergebnisse der mehrstündigen Verhandlungen zur Erneuerung des Bereichsübergreifenden Kollektivvertrags BÜKV der über 40.000 öffentlich Bediensteten zusammen. Und auch die Gewerkschaftsvertretungen bestätigten den Verhandlungsfortschritt. 

Die öffentliche Delegation präsentierte beim heutigen Treffen im Landhaus 1 in Bozen einen Entwurf für den ersten Teilvertrag. Dieser Teilvertrag sollte es möglich machen, geplanten Besserstellungen schon ab Jahresbeginn 2020 auszuzahlen. Der Entwurf bildete die Grundlage für die heutige Diskussion, wobei erneut die Inflationsanpassung IPCA, deren prozentuelle Aufteilung auf die Jahre 2019, 2020 und 2021 und die Form beziehungsweise der Zeitpunkt der Auszahlung besprochen wurden. Weitere Verhandlungsschwerrpunkte waren die Zweisprachigkeitszulage und der Fonds fürLeistsungsprämien. "Prinzipiell wollen wir die Zweisprachigkeitbesser honorieren", erklärte Personaldirektor Matzneller. 

Im Verlauf der heutigen Verhandlungsrunde wurden auch Vorschläge der Gewerkschaften angenommen. Bereits in einer Woche wollen sich öffentliche Delegation und Gewerkschaften erneut an einen Tisch setzen, um den Entwurf für den Teilvertrag in eine unterschriftsreife Fassung zu bringen. Sofern beide Seiten den Vertrag unterzeichnen, muss er der Landesregierung zur Beschlussfassung unterbreitet werden. 

LPA/jw

Der Zivilschutzstatus Bravo (Voralarm) bleibt angesichts des mäßigen hydrogeologischen Gefahrenpotentials weiterhin bestehen, wurde heute (18. November) im Landeswarnzentrum festgelegt.

"Die Lage", betont Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, "bleibt nach wie vor angespannt, deshalb rufe ich die Bevölkerung dazu auf, sich auch weiterhin möglichst nicht im freien Gelände aufzuhalten". Der Landesrat nahm heute (18. November) an der Sitzung der Bewertungskommission im Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz teil. Die Experten haben in dieser Sitzung beschlossen, den Zivilschutzstatus Bravo (Voralarm) beizubehalten, berichtet der Vorsitzende der Bewertungskonferenz und Koordinator des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer. Durch gesättigte Böden und weitere Schneefälle bis in mittlere und tiefe Lagen und Niederschläge besteht mäßiges hydrogeologisches Gefahrenpotential. Die Lage wird morgen (19. November) um 11 Uhr wieder neu analysiert und bewertet.

Wetterlage: Ab Mittwoch nehmen Niederschläge ab

Am Abend breiten sich von Süden her neue Niederschläge auf das ganze Land aus, berichtete Meteorologe Philipp Tartarotti vom Landeswetterdienst im Hydrographischen Amt in der Agentur für Bevölkerungsschutz. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 1000 Metern. Die Temperaturen steigen auf 2 Grad bis 8 Grad. Im ganzen Land sind in den nächsten 24 Stunden nur noch bis 10 Millimeter Niederschläge zu erwarten und im Bereich Ulten und Dolomiten bis zu 20 Millimeter, aber auch im Osten sind größere Spitzenwerte möglich. Ab dem übermorgigen Mittwoch (20. November) sind keine nennenswerten Niederschläge bis zum Wochenende vorhergesehen. Allzu starke Sturmböen sind ab heute unter 1400 Metern Meereshöhe nicht mehr zu erwarten.

Hohe Lawinentätigkeit und starker Wind

Gestern (17. November), berichtete Fabio Gheser vom Lawinenwarndienst, wurde eine hohe Lawinentätigkeit verzeichnet. Der Wind bleibt stark. Die Bewertung bleibt unverändert auf Stufe 4 für den hochalpinen Bereich. Die Lawinensituation bleibt angespannt.

Pegelstände der Flüsse nicht problematisch

Die Pegel der Hauptfließgewässer sind derzeit nicht problematisch, berichtete Roberto Dinale vom Bereich Hydrographie im Hydrographischen Amt. Höhere Wasserstände sind in der östlichen Landeshälfte zu verzeichnen. Der Wasserstand in den Entwässerungsgräben in den Tallagen ist sehr hoch.

Umstürzende Bäume

Forsträtin Angelika Aichner von der Landesabteilung Forstwirtschaft berichtete von umgestürzten Bäumen; diese stellen in allen Landesteilen ein großes Problem dar, im Raum Meran hat sich die Lage beruhigt. Die Böden sind mit Wasser übersättigt, die Gefährdung bleibt in den nächsten Tagen aufrecht, vor allem in der östlichen Landeshälfte. Schneedruckschäden sind aufgrund des starken Nebels noch nicht einschätzbar, aber größere Schäden werden vermutet.

Die Landesgeologen berichteten von Rutschungen im Pustertal, Gadertal, Eisacktal, Unterland. Das Gefahrenpotential aufgrund der durchnässten Hänge bleibt bestehen. Im Vinschgau besteht Steinschlaggefahr.

Aus der Verkehrsmeldezentrale

Die Gadertaler Straße bleibt gesperrt. Das Schnalstal ist bis Unser Frau befahrbar, danach gesperrt. Die Vinschger Bahnlinie ist seit 12 Uhr wieder in Betrieb. Die Pustertaler Staatsstraße ist zwischen Kiens und St. Lorenzen einspurig befahrbar.

Lokalaugenschein im Martelltal

Nach dem Lawinenabgang im Martelltal ist die Wildbachverbauung bereits mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Landesrat Arnold Schuler und der Direktor der Agentur Rudolf Pollinger haben sich heute Vormittag gemeinsam mit Bürgermeister Georg Altstätter einen Überblick über die aktuelle Lage vor Ort verschafft.

Informationen zur Verkehrssituation auf der Homepage der Landesverkehrsmeldezentrale oder auf deren Facebookseite facebook.com/Verkehr.Suedtirol/, zur Wetterlage auf wetter.provinz.bz.it, zur Lawinensituation im Lawinenlagebericht und zum Zivilschutzstatus auf www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz.

LPA/mac

Zu den Abgängen zweier Lawinen heute (17. November) Vormittag im Martelltal bringen wir einen Bericht des Marteller Bürgermeisters Georg Altstätter.

Seit Anfang November erfolgten starke Schneefälle in den Bergen, seit mehreren Tagen gingen ergiebige Schneefälle bis in die Talsohle von Martell nieder, fasst Bürgermeister Georg Altstätterzusammen: Im Hochgebirge haben sich um die zwei Meter Neuschnee angesammelt. Am Freitag (15. November) wurde die Zivilschutzkommssion sowie die Lawinenschutzkommissionaktiviert und sämtliche Straßensperrungen und Öffnungen  von umgestürzten Bäumen wurden gemeinsam mit den Behörden und den Zivilschutzorganisationen sowie der Landesleitstelle organsiert. Am Freitag Abend brach die Stromversorgung für das gesamte Gemeindegebiet zusammen, da unzählige Bäume auf die Stromleitungen stürzten. Der Netzbetreiber Edyna hat mit großem Aufwand die Stromversorgung am Samstag (16. November) Mittag wieder hergestellt. Bereits am Samstag Vormittag wurde ein Hubschrauber zur Lageerkundung vom Landeslagezentrumorganisiert. Bei diesem Ortsaugenschein aus der Luft wurde die Situation analsysiert, dabei wurde festgestellt, dass sich enorme Schneemassen im Gebirge befinden und viele Bäume die Zufahrtsstraßen versperren. Fast stündlich werden Sitzungen der Gemeindeleitstelle für Zivilschutz gemeinsam mit den Behörden, Bergrettungsorganisationen, Freiwilligen Feuerwehren sowie dem Landesstraßendienst abgehalten.

Obwohl  in den letzten Jahren intensiv in Lawinenverbauungeninvestiert wurde, brach die Eberhöfer-Lawine heute (17. November) gegen 8.33 Uhr ab. Die Abbruchkante liegt auf einer Meereshöhe von circa 2400 Metern Meershöhe und kam auf 1200 Metern zum Stehen. Die Lawine streifte das Dorf, zwei Häuser wurden teilweise beschädigt. Personen kamen dabei keine zu Schaden. Der Lawinenkegel, soweit es die Sicht erlaubte, wurde von den Einsatzkräften mit Hunden und Lawinensuchgeräten abgesucht. Alle Haushalte im Einzugsgebiet wurden abtelefoniert, um Vermisste auszuschließen. Mehrere Häuser wurden im Einzugsgebiet der Lawine und aus weiteren Gefahrenbereichen vorsorglich evakuiert und in der Turnhalle des Gemeinschaftshauses untergebracht. Eingerichtet wurde die Notunterkunft vom Zivilschutz des Weißen Kreuzes, wo die Personen bis zur Entspannung der Lage versorgen werden.

Um 9.28 Uhr ging eine zweite Lawine in der Fraktion Ennewasserauf der orografisch rechten Seite bis ins Tal ab. Auch hier wurde niemand verschüttet. Die Landesstraße, die zuvor präventiv gesperrt worden war, wurde teilweise verlegt.

Derzeit ist das gesamte Martelltal von der Außenwelt abgeschnitten. Hintermartell sowie die Fraktion Waldberg sind nach wie vor ohne Strom und Telefon.

Im Einsatz stehen derzeit an die 80 Einsatzkräfte, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Schweres Gerät der Berufsfeuerwehr Bozen wurde bereits angefordert.

LPA/LPA


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